Nachhaltig bauen
‹LysP8›, Wohnhaus mit Gewerbe, Basel Amt für Verbraucherschutz Kanton Aargau (AVS), Unterentfelden Temporäre Sportbauten, Kantonsschulen Freudenberg und Enge, Zürich Generationenhaus, Langnau i.E. Weinkellerei, Rolle Temporärer Schulpavillon, Romanel-sur-Lausanne

Nachhaltige Baukultur in Holz: Das Generationenhaus in Langnau im Emmental ist regional verankert und zeichnet sich durch eine hohe handwerkliche Qualität aus.
Architektur: werk.Architekten, Langnau. Foto: Thomas Telley, St. Antoni





1 Solar Decathlon Europe: 2021/2022 richtete dieser den Fokus auf das nachhaltige Bauen und Leben in der Stadt. Das Team ‹RoofKit› vom KIT entschied den Wettbewerb mit dem Projekt für eine dreigeschossige Aufstockung in Modulbauweise für sich. Im Bild das Projekt für das Café ADA in Wuppertal (Visualisierung oben Mitte) und das Mockup auf dem Wettbewerbsgelände (Fotos ganz oben) Visualisierung KIT Fakultät Architektur, Manuel Rausch Fotos Zooey Braun, Stuttgart
2 Gebaute Nachhaltigkeit: Die ‹Maison climat› in Biel vereint soziale, ökonomische und ökologische Aspekte eines umfassenden baukulturellen Verständnisses auf sich. Architektur Bürgi Schärer (heute Arcollage AG), Bern Bauherrschaft Jérome Tschudi Fotos Damian Poffet, Bern
Holz als Basis für eine nachhaltige Baukultur
Nachhaltiges Bauen umfasst viele Handlungsfelder, ökologische, ökonomische und soziale. Ein Projekt, das all diese Themen auf sich vereint, ist die ‹Maison Climat› in Biel. Das 2022 bezogene Mehrfamilienhaus mit 20 hochwertigen Mietwohnungen entstand nahe dem Bahnhof Biel. Der kompakte Holzbau im Minergie A Standard liegt in einem Bieler Stadtquartier, das bunt gemischt ist: Neben Wohngebäuden mit Umschwung gibt es auch Gewerbe und Bürobauten in unterschiedlich gutem baulichem Zustand. Die Bauherrschaft wollte auf dem rechteckigen Grundstück, das auf der einen Seite an die stark befahrene Bahnlinie angrenzt, eine architektonische Lösung in Holz, die bezüglich aller Dimensionen – Gesellschaft, Wirtschaft und Umwelt – überzeugt. Ziel war ein zukunftsfähiges und klimagerechtes Projekt für eine vielfältige Bewohnerschaft. Die Berücksichtigung ökologischer und energetischer Kriterien spielte dabei ebenso eine Rolle wie die vorgegebene Holzbauweise, günstige Mietzinse und eine adäquate Rendite. Die Antwort der verantwortlichen Architekten Bürgi Schärer (heute Arcollage) war ein Entwurf, der eine Balance zwischen den verschiedenen Anforderungen sucht und damit einen Mehrwert bezüglich Einfachheit und Suffizienz schafft. Auf städtebaulicher und architektonischer Ebene bedeutet dies konkret: weniger Ressourcenverbrauch durch Transformation, kluge, jedoch eng geschnittene Grundrisse, die qualitativ hochstehenden Wohnraum bieten und doch deutlich unter dem durchschnittlichen schweizerischen Wohnflächenbedarf liegen. Die Holzbauweise nutzt zudem den natürlichen und nachwachsenden Baustoff effizient und trägt einen wichtigen Teil zur Klimaneutralität bei (409 Tonnen gespeichertes CO2). Einfachheit und Suffizienz bedeuten zudem weniger Energieverbrauch und weniger Bau und Mietkosten. Das sorgt für einen Gewinn sowohl für die Bewohnenden – die Mieten lagen bei Bezug alle unter 2000 Schweizer Franken – als auch für die
Bauherrschaft. Davon profitieren auch das Quartier und die Stadt mit einer gelebten Nachbarschaft und einer nachhaltigen Baukultur. Auch das Projekt des Teams ‹RoofKit›, das 2021 den Solar Decathlon Europe zum Thema ‹Lösungen für die Städte der Zukunft› für sich entschieden hat, lotet die Grenzen des nachhaltigen Bauens in all seinen Facetten aus. Erstmals in der Geschichte der weltweiten SolarDecathlon Wettbewerbe richtete sich der Fokus auf nachhaltiges Bauen und Leben in der Stadt: Bei dem in Wuppertal ausgetragenen Wettbewerb unter 18 Hochschulteams ging es um die Erneuerung und den Weiterbau des Gebäudebestands, wo eines der grössten Potenziale der urbanen Energiewende liegt. Der kollaborative Thinktank mit Architektinnen, Ingenieuren und Ökonominnen unterschiedlicher Fachbereiche des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) entwarf unter der Leitung von Prof. Dirk E. Hebel und Prof. Andreas Wagner am Beispiel des Café ADA in Wuppertal eine dreigeschossige Aufstockung in Holzmodulbauweise, deren Umsetzung in einem gebauten Mockup getestet wurde. Dabei verstand man die Stadt als soziale Fabrik, urbanes Rohstofflager und nachhaltigen Energieproduzenten: Dies umfasst das ganze Spektrum möglicher nachhaltiger Interventionen von der Nutzung von 100 Prozent erneuerbaren Energien für das Gebäude über die Ernte von Sonnenenergie auf allen möglichen Gebäudeflächen bis zu einer kreislauffähigen Konstruktion mit wieder lösbaren Verbindungen, ohne die Verwendung von Klebstoffen oder Verbundmaterialien. Auch ökonomische und soziale Überlegungen wie die effiziente und kostengünstige Vorfertigung, ein SharingEconomyKonzept für eine maximale Raumnutzung oder barrierefreies Wohnen sind in das siegreiche Projekt eingeflossen, mit dem Ziel, ein Gebäude für Menschen unterschiedlichen Alters oder Einkommens zu schaffen.
Auch die Projekte, die wir Ihnen auf den folgenden Seiten der aktuellen Holzbulletin
Ausgabe vorstellen, bilden einen Querschnitt durch die vielfältigen Themen des nachhaltigen Bauens: vom kreislauffähigen Wohnhaus mit Gewerbe ‹LysP8› in der Stadt Basel mit einem hohen ReUse Anteil über eines der ersten Laborgebäude in einer hybriden HolzBetonKonstruktion für das Amt für Verbraucherschutz des Kantons Aargau bis zu den mit dem PrixLignumGold 2024 ausgezeichneten temporären Sportbauten von Kanton und Stadt Zürich. Weiter zeigen wir das ebenfalls im Rahmen des Prix Lignum 2024 ausgezeichnete Mehrgenerationenhaus in Langnau im Emmental, das sich neben einer hohen Nachhaltigkeit durch einen Holzbau von grossem handwerklichem Können auszeichnet. Und nicht zuletzt zwei bemerkenswerte Bauten aus der Westschweiz: die Weinkellerei ‹Cité du Vin› in Rolle, einen Industriekomplex von monumentaler Grösse, der die Lage am Hang für Energieeinsparungen in der Weinproduktion nutzt, und einen 2023 erstellten temporären Schulpavillon in RomanelsurLausanne, dessen modulare Konstruktion aufgrund steigender Schülerzahlen inzwischen bereits aufgestockt wurde.
Wir wünschen eine gute Lektüre und einen guten Start ins 2026!
Jutta Glanzmann
Technische Kommunikation Lignum
Quellen: Maison Climat www.arcollage.ch/de/projekte/ neubaumaisonclimatbielbienne
Projekt ‹RoofKit› www.sdeurope.uniwuppertal.de/de/ www.sdeurope.uniwuppertal.de/de/sde21/22/ teamsprojekte/roofkitkarlsruhedeutschland/ www.buildingcompetition.org/EU2021/KIT

‹LysP8› – Wohnhaus mit Gewerbe, Basel
Das Projekt schliesst die letzte Lücke eines nachhaltigen Areals und zeigt seinerseits, wie zukunftsfähiges Bauen im städtischen Raum in einem umfassenden Sinne geht. Der Holzbau bildet dafür die Basis, neben weiteren Massnahmen wie Re-Use oder Reduktion der Energiebezugsfläche – und prägt damit gleichzeitig den architektonischen Ausdruck.
Die Parzelle 8 war das letzte noch unbebaute Grundstück auf dem Areal ‹Lysbüchel Süd›. Dem Zweck der Stiftung Habitat entsprechend, sollte hier wie auf dem Rest des Areals günstiger, an das bestehende Quartier angebundener, städtischer Wohnraum in einer lebenswerten Umgebung entstehen. Ein Punkthaus an der Weinlagerstrasse zum Quartierplatz Volta Nord, kombiniert mit einem Langhaus entlang der Lothringerstrasse und einer verbindenden Struktur, die zur Erschliessung dient und mit den auskragenden Podesten zum zeichenhaften Eingang wird, ist die Antwort des verantwortlichen Architekturbüros auf Städtebau und Programm. Je nach Lage zu Platz, Strasse und Hof sind so individuelle und spezifische

Fassaden entstanden. Der leicht abgetreppte Erdgeschosssockel aus platzseitigen Gewerbenutzungen und eine Velohalle an der Lothringerstrasse reagieren auf den abfallenden Geländeverlauf. Gewohnt wird auf der Parzelle 8 fast wie in einer kleinen Stadt. Drei Treppenstufen führen vom platzseitigen Eingang zum hofseitigen, geschützten Hausplatz und zum Gemeinschaftsraum. Eine grosszügige Sitztreppe, die sich im Sommer als Zuschauertribüne für Openairkino oder PingPongTurniere nutzen lässt, führt vom leicht erhöhten Erdgeschoss in den Garten. Vom Hausplatz startet auch das luf tige Erschliessungsgerüst aus Holz. Mittels Treppen, Plätzen, Terrassen und Laubengängen verbindet und verwebt diese dreidimensionale Hauspromenade die verschiedenen Wohngeschosse, lädt die Bewohnerinnen und Bewohner zum Verweilen und gegenseitigen informellen Austausch ein. Auf der Platzseite vergrössern sich die Treppenpodeste im ersten und dritten Wohngeschoss zu gemeinschaftlich genutzten Balkonen. Eine Vielfalt im Schnitt, mit übereinander gestapelten Nutzungen – Waschsalon,
Gemeinschaftsraum und Wohnen – und zwei unterschiedlichen Erdgeschossnutzungen verbindet den Blockrand auf dem Lysbüchel Areal mit dem neu entstehenden Quartier Volta Nord und dem Lysbüchelplatz. Die beiden fünfgeschossigen Häuser mit Attika sind aus einem einfachen, zweiseitig orientierten Raummodul aufgebaut. Die einheitlichen hölzernen Module erlauben je nach Bedarf die Nutzung als experimentelle Räume für Singles, Paare, Wohngemeinschaften oder als klassische Familienwohnungen. Die Vereinheitlichung der Tragstruktur und der Wohnungstypologien führte zu Synergieeffekten in der Produktion und bei der Aufrichtung des Holzbaus. Auf einem minimalen massiven Sockel aus Beton steht ein einfaches Gerüst aus vorfabrizierten Holzelementen. Beide Gebäudeteile weisen ein Stützensystem mit Unterzügen und Tförmige Aussteifungswände aus CLTVollholzplatten aus. Diese bestimmen die Raumstruktur und lassen dennoch eine grosse Flexibilität zu. Die Wände wurden jeweils gemäss den spezifischen Anforderungen verkleidet. Die Laubengänge liegen auf den auskragen

Situation den Unterzügen auf. Im Bereich der Treppe wurde die Konstruktion brandschutzkonform mit Gipsfaserplatten gekapselt. Die Tragstruktur und alle Verkleidungen sind nach dem Prinzip des ‹Design for Disassembly› konstruiert. Alle Elemente sind sichtbar geschraubt, sauber demontierbar und sind somit sowohl in der Erstellung als auch im Unterhalt maximal ressourcenschonend. Sie können im Bedarfsfall einfach ausgewechselt oder einer weiteren Nutzung zugeführt werden. Die Laubengänge auf der Südseite bilden baulich einen permanenten sommerlichen Wärmeschutz. Vertikal und Fallarmmarkisen erlauben einen zusätzlichen Schutz bei Bedarf, ebenso wie innenliegende Vorhangschienen zur Verdunkelung und Privatisierung der Wohnräume. Der Aussenraum zwischen den beiden Gebäudeteilen gewährleistet zudem eine gute Durchlüftung des Gartens; dies wirkt sich positiv auf das Mikroklima des Hofes aus. Die kompakte Bauweise mit einer hervorragenden Gebäudehüllzahl von 1,23 und reduzierter Energiebezugsfläche senkt sowohl Energiebedarf als auch Kosten. Nach dem LowTechPrinzip
wurde auf komplexe Gebäudetechnik verzichtet: Fernwärme und Bodenheizung sorgen für eine effiziente Wärmeversorgung, während Fotovoltaikelemente Eigenstrom liefern. Zudem setzt das Projekt konsequent auf Kreislaufwirtschaft: In enger Zusammenarbeit von Bauherrschaft, Fachplanenden und dem Büro Zirkular wurden geeignete ReUseBauteile in Workshops bestimmt, geprüft und in einem Monitoring hinsichtlich Kosten und CO2Einsparung erfasst. So konnten etwa 34 ForsterKüchen aus einem Zürcher Rückbau gesichert werden; insgesamt wurden rund 132 Tonnen CO2 (exakte Auswertung pendent) eingespart. Als Bauteillager dienten verschiedene Abbruchobjekte, deren Elemente – etwa Ziegel, Sanitäranlagen oder Gitterroste – gezielt weiterverwendet wurden. Neben ReUseBauteilen spielten auch biobasierte Materialien wie Holz oder Lehm, die eine Reduzierung der grauen Energie bei der Erstellung ermöglichen, sowie Restposten aus Überproduktion oder Verschnitt eine wichtige Rolle. Alle drei Ansätze erfordern gestalterische Offenheit und ermöglichen eine zukunftsorientierte Architektur.



Aufbau Dach:
Fotovoltaikanlage
Substrat extensiv, unter PV-Anlage reduziert 120 mm
Basler Dachsubstrat
Drainagematte 20 mm
Abdichtung, zweilagig, bituminös
Wärmedämmung im Gefälle 65–170 mm
Wärmedämmung Re-Use 100 mm
Dampfbremse, bituminös
OSB-Platte 18 mm
Brettstapeldecke 140 mm
Aufbau Boden Attika:
Anhydrit, geschliffen, versiegelt, eingefärbt 80 mm
PE-Folie
Trittschalldämmung 30 mm
Schüttung, ungebunden 100 mm
Schüttung, gebunden 120 mm
OSB-Platte 15 mm
Brettstapeldecke, Re-Use 160 mm
Aufbau Boden Attika, Terrasse:
Zementplatten 40 mm
Stelzlager mit Schienensystem 65–85 mm
Schallschutzunterlagen 15 mm
Brandschutzvlies
Abdichtung, zweilagig, bituminös Wärmedämmung, RF1 80 mm
Wärmedämmung im Gefälle, RF1 20–40 mm
Zementplatten 40 mm
Kies
Dampfbremse 5 mm
OSB-Platte 15 mm
Brettstapeldecke 160 mm
Aufbau Boden Obergeschosse:
Anhydrit, geschliffen, versiegelt, eingefärbt 80 mm
PE-Folie
Trittschalldämmung 30 mm
Schüttung, gebunden 150 mm
OSB-Platte 15 mm
Brettstapeldecke, Re-Use 160 mm
Aufbau Boden Obergeschosse, Laubengang:
Bodenrost, Douglasie 25 mm
Lattung, Douglasie im Gefälle 62–82 mm
Schallschutzunterlagen 15 mm
Brandschutzvlies
Abdichtung, zweilagig, bituminös
Wärmedämmung im Gefälle, RF1 140–160 mm
Bauzeitabdichtung
Zementgebundene Spanplatte 28 mm
Rippen Fichte/Tanne 200 mm
Unterzüge Fichte/Tanne 140 mm
Detailschnitt

Ort Weinlagerstrasse 33, 4056 Basel
Bauherrschaft Stiftung Habitat, Basel
Architektur Loeliger Strub Architektur GmbH, Basel
Baumanagement Eitel & Partner GmbH, Basel
Bauingenieur Von Ah Tragwerksplanung GmbH, Liestal
Holzbauingenieur Pirmin Jung Schweiz AG, Sursee
Brandschutz Pirmin Jung Schweiz AG, Sursee
Bauphysik Pirmin Jung Schweiz AG, Sursee Planung Heizung, Lüftung, Koordination HeiVi AG, Basel
Sanitärplanung Gemperle SPlan GmbH, Basel
Elektroplanung Pro Engineering AG, Basel
Planung Re-Use Zirkular GmbH, Zürich
Holzbau Stamm Bau AG, Arlesheim
Schreinerarbeiten Lachenmeier AG, Basel; Erne AG Holzbau, Laufenburg (Fenster und Aussentüren aus Holz)
Materialien Decken 1815 m2 (Holzherkunft CH/D/A); Brettschichtholz 124 m3 (Holzherkunft D/A); Konstruktionsholz, u.a. Ständer Duo 13 m3, Konstruktionsvollholz 108 m3, Lattung Dach 1 m3 (Holzherkunft D/A), Plattenwerkstoffe, d.h. Dreischichtplatten 568 m2/OSBPlatten 1698 m2, Brettsperrholz Wand 519 m2, Brettsperrholz Decke 172 m2 (Holzherkunft D/A)
Baukosten BKP 1–9 CHF 10,82 Mio. inkl. MWST (vor Schlussrechnung)
Baukosten BKP 214 CHF 1,95 Mio. exkl. MWST (vor Schlussrechnung)
Kubikmeterpreis (BKP 2 inkl. Honorar) CHF 1450.–(vor Schlussrechnung)
Grundstücksfläche nach SIA 416 686 m2
Gebäudegrundfläche nach SIA 416 425 m2
Geschossfläche nach SIA 416 2252 m2
Gebäudevolumen nach SIA 416 7173 m3
Bauzeit Mai 2023 bis Februar 2025
Fotos Federico Farinatti, Zürich

Amt für Verbraucherschutz Kanton Aargau (AVS),
Der aussen in Rottönen eingefärbte Neubau verbindet eine nachhaltige Bauweise mit den hohen Ansprüchen an die Labornutzung und einer zukunftsweisenden Arbeitsumgebung. Es ist eines der ersten Laborgebäude, das in einer hybriden Holz-Beton-Konstruktion realisiert wurde: Um einen zentralen Betonkern mit den sensiblen Messlaboren gruppieren sich die hellen Arbeitsbereiche in Holz.
Das Amt für Verbraucherschutz (AVS) des Kantons Aargau schützt die Gesundheit von Menschen und Tieren. Die Mitarbeitenden führen jährlich Betriebskontrollen durch, analysieren Proben in eigenen Laboren und bearbeiten Meldungen aus der Bevölkerung. Geprüft werden etwa die Wasserqualität in Schwimmbädern, Lebensmittel oder die Gesundheit von importierten Tieren. Nach über 100 Jahren in verschiedenen Gebäuden bezog das AVS im Oktober 2024 einen modernen Neubau in Unterentfelden. Dieser wurde notwendig, weil die bisherigen Räumlichkeiten in Aarau zu klein und sanierungsbedürftig waren. Eine Instandsetzung des alten Laborgebäudes war weder wirtschaftlich noch betrieblich sinnvoll. Zudem sollten die Bereiche Inspektion (Büros) und Labor an einem Ort zusammengeführt werden.
Ende 2018 erwarb der Kanton Aargau das Bildungszentrum (BZU) aus dem Jahr 1976 und die dazugehörige Parzelle in Unterentfelden. Diese strategische Landreserve stand für den Neubau des AVS zur Verfügung. Das städtebauliche Leitbild für die zukünftigen Überbauungen dieser Landreserve legte eine campusartige Anordnung mit freistehenden Solitären fest. Ein durchgrünter Aussenraum verbindet die Solitäre und verknüpft den Campus an den Rändern mit der umliegenden Nachbarschaft. Ein neues Wegsystem und ein umfliessender Grünraum schaffen eine städtebauliche Einheit. Die Bauten entwickeln dadurch eigene Adressen und können unterschiedliche Identitäten erhalten.
Die Typologie des Neubaus für das AVS orientiert sich am Konzept des freistehenden Solitärs. Der zweigeschossige, in sich ruhende, quadratische Baukörper mit Seitenlängen von 50 m bildet den Auftakt zur neuen Campusanlage. Die niedrige Gebäudehöhe passt zur kleinmassstäblichen Nachbarschaft. Gleichzeitig ermöglicht der grosse Fussabdruck die Anordnung aller Labore auf nur einem Geschoss.
Trotz seiner Grösse wirkt der Baukörper wie ein leichter Pavillon, der sich mit dem Erholungsraum der Suhre verbindet. Ein breiter Laubengang umschliesst das Gebäude allseitig. Diese Schicht dient als vermittelnde Zwischenzone und verbindet den Innenraum mit dem Grünraum. Gleichzeitig bietet sie zum einen Aufenthaltsfläche im Aussenbereich und fungiert rein funktional als Fluchtweg. Die neue Infrastruktur des AVS erfüllt höchste Ansprüche an Laborbetrieb, Nachhaltigkeit und Arbeitskultur. Der Neubau kombiniert Holz und Beton in einer hybriden Bauweise. Ein zentraler Betonkern beherbergt die sensiblen Messlabore und übernimmt die statische Aussteifung. Rund 2600 m3 Holz aus dem Aargauer Staatswald prägen die konzentrisch angeordneten Labore und Büros, die in Holzbauweise errichtet wurden. Für circa 80 % der Betonarbeiten wurde Recyclingbeton eingesetzt. Ergänzt durch eine Fotovoltaikanlage, eine Salzspeicheranlage für überschüssige Energie, eine Grundwasserwärmepumpe, die das Gebäude heizt und kühlt, und ein Biodiversitätskonzept, erfüllt der Bau den MinergiePEco Standard. Damit und mit dem Einsatz von erneuerbaren Baustoffen folgt der Neubau der kantonalen Immobilienstrategie 2021–2029 und der Richtlinie ‹Nachhaltiges Bauen und Bewirtschaften›. Der durchgehende Einsatz von BIMPlanung in allen Phasen optimierte die Planungs und Bauprozesse. Offene, helle und durchlässige Arbeitsbereiche und ein grosszügiges Forum im Zentrum des Erdgeschosses, wo sich die Materialien Holz und Beton zu einem skulpturalen Raumkontinuum verbinden, fördern Vernetzung, informellen Austausch und Wissenstransfer. Das Forum dient dabei sowohl als interner Treffpunkt im Arbeitsalltag als auch als Ort für offizielle Veranstaltungen. Die Laubengänge rund um das Gebäude verbinden Innen und Aussenräume und erweitern den Arbeitsplatz in die Natur. Ein differenzierter, rötlicher Farbauftrag fasst die Aussenbauteile zusammen und schützt das Holz vor der Witterung. Zusammen mit der biodiversen Umgebung ist das Gebäude ein Angebot an die Bevölkerung des angrenzenden Wohnquartiers und an die Nutzer und Nutzerinnen der Bauschule. Das Gebäude schafft eine neue Öffentlichkeit in der Nachbarschaft, die weit über eine reine Funktionalität als Verwaltungs und Laborbau hinausgeht.

Unterentfelden
Ort Mönchmattweg 6, 5035 Unterentfelden
Bauherrschaft Kanton Aargau, Departement Finanzen und Ressourcen, Immobilien Aargau
Architektur Markus Schietsch Architekt:innen GmbH, Zürich
Generalplanung Markus Schietsch
Architekt:innen GmbH, Zürich; Büro für Bauökonomie AG, Luzern
Landschaftsarchitektur Lorenz Eugster
Landschaftsarchitektur GmbH, Zürich
Baumanagement/Bauleitung/
BIM-Gesamtkoordination Büro für Bauökonomie AG, Luzern
Bauingenieur Lüchinger Meyer Partner AG, Zürich
Holzbauingenieur Pirmin Jung Schweiz AG, Sursee
Elektroplanung Schmidiger+Rosacco AG, Zürich
HLKKS-Planung Aicher, De Martin, Zweng AG, Luzern
Bauphysik RSP Bauphysik AG, Luzern
Farbberatung Atelier für Farbe und Architektur Katrin Oechslin, Zürich
Kunst am Bau Vanessa Billy, Zürich
Holzbau und Schreinerarbeiten Husner AG Holzbau, Frick (Montagebau in Holz); M. Coray Schreinerei AG, Däniken (Schreinerarbeiten); bbf Weber AG, Fehraltdorf (Holzdecken, Schreinerarbeiten); Heim AG, Waltenschwil (Schreinerarbeiten, Innentüren); Lautissimi, O&S Interior GmbH/ Fredy Bieri AG, Schötz/Girsberger AG, Thunstetten (Innenmöbel); Gerber+Vogt AG, Allschwil (PfostenRiegelFassade, Eingangstüren in Holz)
Materialien Brettschichtholz, Fichte (Tragkonstruktion); Rundholz massiv, Fichte (Aussenstützen); Rahmenbaukanteln, Fichte (Holzständer); Dreischichtholzplatten, Fichte (Fassade); Eschenvollholz (Möbel); MDF, lackiert (Türen)
Baukosten BKP 2 CHF 39,36 Mio.
Grundstücksfläche nach SIA 416 9212 m2
Gebäudegrundfläche nach SIA 416 2710 m2
Geschossfläche nach SIA 416 6115 m2
Gebäudevolumen nach SIA 416 30 226 m3
Bauzeit März 2022 bis Oktober 2024
Fotos Federico Farinatti, Zürich
Situation


Detailschnitt
Aufbau Dach:
Begrünung extensiv
Substrat/Kies 100 mm
Drainagematte 25 mm
Dachabdichtung
Dämmung 200 mm
Dampfsperre/Bauabdichtung
Dreischichtplatte 60 mm
Rippe Holz 240/560 mm
Aufbau Dach Laubengang: TPO-Dachabdichtung
Rauhspundschalung 27 mm
Querlattung 60/60–60/160 mm
Dreischichtplatte 27mm
Tragrippe Fichte 140/20 mm
Aufbau Wand:
Dreischicht-Massivholzplatten, Fichte, farbig gestrichen, 19 mm
Holzprofil, 40 mm
Windpapier
Mineraldämmwolle 255 mm
Dampfbremse
Hohlraum, nicht ausgedämmt, 120 mm
Dreischicht-Massivholzplatten, Fichte, 27 mm
Aufbau Boden EG/1. OG: Kautschuk Belag 4 mm und Kleber 2 mm
Unterlagsboden, schwimmend 45 mm
Überbeton 150 mm
Dreischichtholzplatte perforiert Fichte, mit Akustik-Absorber 42 mm
Dreischichtholzplatte Fichte 42 mm
Rippe Brettschichtholz 240/560 mm
Aufbau Boden Laubengang 1. OG/EG: Holzrost Douglasie 25/95 mm
Lattung konisch 60/60 mm
Gummischrottmatte
Abdichtung, bituminös, 1-lagig
Holzspanplatte zementgebunden 18 mm
Querträger 120/160 mm
Primärträger 240/280-320 mm
Temporäre Sportbauten, Kantonsschulen
Die in Holzbauweise realisierten Sporthallenprovisorien entwickelten Pool Architekten zunächst für den Kanton Zürich. Diese basieren auf dem Prinzip einer wiederverwendbaren Konstruktion, die sich durch eine präzise Formensprache auszeichnet. Die unterschiedlich wählbaren Raum-Konfigurationen und die individuelle Farbigkeit schaffen dabei trotz Standardisierung eine kontextbezogene Architektur.
Aufgrund eines akuten Raumbedürfnisses für zusätzliche Sportflächen für den Unterricht an ihren Berufs und Mittelschulen formulierte die Bildungsdirektion des Kantons Zürich den Bedarf an provisorischen Sportanlagen. Zunächst für die Kantonsschulen Freudenberg und Enge in Zürich, die Kantonsschule Uetikon am See sowie den Campus Irchel der Universität Zürich. Weitere Standorte sollten später folgen. Während der jeweiligen Provisoriumsphase –voraussichtlich sechs bis fünfzehn Jahre – sollten diese als reguläre Unterrichtsorte dienen, bis sich die endgültigen Anlagen beziehen liessen. Realisiert durch einen HolzbauGeneralunternehmer, mussten sie deshalb sämtliche gesetzlichen Vorgaben sowie die betrieblich erforderlichen Anforderungen erfüllen. Als Antwort auf diese Ausgangslage entwarfen Pool Architekten 2020 im Rahmen eines Planerwahlverfahrens das Prinzip für eine wiederverwendbare Sporthalle, die hohen energetischen Anforderungen genügt, aus natürlichen Baumaterialien besteht und über eine gute Nutzbarkeit und eine exzellente Gestaltungsqualität verfügt.
Die Konstruktion aus Holzmodul und Elementbauteilen ermöglicht einen mehrfachen Wie
Freudenberg und Enge, Zürich
deraufbau an anderen Standorten. Die Hallenwände bestehen aus raumhohen Holzelementen, die sichtbar aneinandergefügt werden. Auf den Doppelstützen liegende Holzträger überspannen die Halle und nehmen die modularen Deckenelemente auf. Die hochinstallierten Räume werden als vorfabrizierte Holzmodule jeweils in den Anbauten realisiert. Die übrigen Bereiche fügen sich materialsparend aus Elementen zusammen. Im Gegensatz zum vorfabrizierten Holzbau werden die Fundamente in Ortbeton realisiert. Dadurch lassen sich die Bauten an situative Verhältnisse anpassen. An der Schnittstelle von Betonfundament und Holzkonstruktion werden Stahlträger eingesetzt, die ebenfalls wiederverwendbar sind. Ein ausgeklügeltes Masssystem erlaubt unterschiedliche Konfigurationen, so dass auf die örtlichen Gegebenheiten reagiert werden kann. Nicht nur die Volumen, sondern auch die Farbgestaltung sind anpassbar, so dass eine vollwertige städtebauliche und architektonische Lösung entsteht. Als wiederkehrendes Volumen zeichnen sich die Gebäude durch eine von aussen sichtbare Rahmenstruktur mit hochliegenden Fenstern aus. Die vertikale Struktur der Holzkonstruktion prägt die primäre Erscheinung der Fassaden. Um den provisorischen Charakter zu transportieren, sind für die Fassadenbekleidung transparente FiberglasWellplatten eingesetzt, die sichtbar vor der Dämmung und Unterkonstruktion befestigt werden. Die so entstandene Überlagerung vermittelt einen Eindruck von Tiefe und Leichtigkeit. Die jeweilige Farbigkeit wird für jedes Provisorium zusammen mit der Farbgestalterin Paola De Michiel situationsbezogen neu zusammengestellt.

Beim Projekt für die Kantonsschulen Freudenberg und Enge wurden diese um zwei Einfachsporthallen mit Nebenräumen ergänzt. Die Konstruktion aus Holzmodul und Elementbauteilen ermöglicht einen mindestens zweifachen Wiederaufbau der Gebäude. Die zwei Einzelsporthallen mit den erforderlichen Nebenräumen wurden auf dem Allwetterplatz visàvis der bestehenden Sporthallen errichtet. Da der Freiraum der Kantonsschule im kommunalen Inventar der Gartendenkmalpflege figuriert und die Gesamtparzelle im Baumschutzgebiet liegt, wurden alle Massnahmen mit grosser Vorsicht und in Absprache mit den zuständigen Ämtern und Fachleuten durchgeführt. Die neuen Bauten erfüllen sämtliche Anforderungen an den ‹Standard Nachhaltigkeit Hochbau› des Kantons Zürich. Konkret bedeutet dies die Zertifizierung Minergie AEco, Wirtschaftlichkeit und Wiederverwendbarkeit sowie Barrierefreiheit und Sicherheit. Ein weiteres Provisorium entstand für die Kantonsschule Wiedikon/Filiale Hohlstrasse. Für die Stadt Zürich, die das Konzept leicht abgewandelt übernahm, wurden bisher Sportbauten bei den Schulen Döltschi sowie Hans Asper realisiert, wobei das Provisorium Döltschi auch das erste ist, welches im Jahr 2025 bereits wieder abgebaut werden sollte. Allerdings wurde in der Zwischenzeit die Baubewilligung um weitere zehn Jahre verlängert. Wie sich der geplante Rück und Wiederaufbau bewähren wird, wird sich also zu einem späteren Zeitpunkt zeigen.

Ort Kantonsschulen Freudenberg und Enge, Zürich
Bauherrschaft Hochbauamt Kanton Zürich
Architektur und Generalplanung Pool Architekten, Zürich; Takt Baumanagement, Zürich
Landschaftsarchitektur Balliana Schubert Landschaftsarchitekten, Zürich
Bauingenieur Schnetzer Puskas Ingenieure, Basel Holzbauingenieur Makiol Wiederkehr AG, Beinwil am See Planung HLKS Gruenberg + Partner, Zürich
Bauphysik Grolimund + Partner, Zürich
Planung Elektro Bhend Elektroplan, Suhr
Farbkonzept Studio Paola De Michiel, Besazio TI
Kunst und Bau Otto Szabo/Cristian Zabalaga (Kantonsschulen Freudenberg und Enge)
Holzbau/Generalunternehmung Blumer Lehmann, Gossau
Materialien Fichte/Tanne, gestrichen
Baukosten BKP 1–9 CHF 7,0 Mio.
Geschossfläche nach SIA 416 1203 m2
Gebäudevolumen nach SIA 416 8991 m3
Fotos Ralph Feiner, Malans

A Option Fotovoltaik
B Additive Dachbegrünung
C Wellblech
D Unterkonstruktion Dach
E Vorfabriziertes Dachelement
F Dachbinder
G Akustik
H Vorfabriziertes Bodenelement
I Stahlträgerrost
J Bodenfundament
K Vorfabriziertes Fassadenelement
L Vorfabriziertes Fassadenelement mit Plugin-Optionen
M Plugin mit Türe
N Plugin mit Geräteraumtor
O Plugin mit Sportausstattung
P Plugin ohne Funktion, Fassadenfüllung
Q Holzskelettbau aus Stützen und Unterzügen
R Hochinstalliertes, vorfabriziertes
Modul
S Modulare Erschliessung
Sporthalle


1 Standort Uetikon, Turnhalle
2 Standort Uetikon, Aussenansicht
3 Standort Döltschi, Aussenansicht
4 Standort Hans Asper, Aussenansicht



Generationenhaus, Langnau i.E.
Mit dem Generationenhaus erhielt Langnau einen neuen Dorfbaustein mit 20 Wohnungen, der sich behutsam in den Kontext des Ortes integriert. Regional verankert und von hoher handwerklicher Qualität, zeigt der klar und einfach konstruierte Holzbau, wie heute zeitgemässes, umweltbewusstes und sorgetragendes Wohnen auf dem Land aussehen kann.
Was mit dem Engagement der Quartierbevölkerung für ihren Spielplatz begann, wurde zum Ausgangspunkt eines architektonisch wie sozial bemerkenswerten Projekts. Anstatt das Grundstück zu verkaufen, entschied sich die Gemeinde, die Parzelle im Baurecht an einen gemeinnützigen Träger abzugeben. In einem partizipativen Planungsprozess entstand daraus ein zukunftsfähiges Wohnbauprojekt. Trotz seiner Grösse fügt sich der dreigeschossige Holzbau heute behutsam in das von Einund Zweifamilienhäusern geprägte, eher kleinteilig strukturierte Quartier ein und leistet einen qualitätvollen Beitrag zur Siedlungsentwicklung nach innen. Der öffentliche Spielplatz auf dem Grundstück blieb dabei ebenso erhalten wie der Bestand an grossen Bäumen. Umlaufende Laubengänge staffeln das Gebäude in Höhe und Tiefe und schaffen mit der dahinter liegenden Fassade einen weichen Übergang vom Gebauten zur Umgebung, vom Öffentlichen zum Privaten. Das gewählte Material, die Lauben und das Leben in kleineren,
privaten Kammern um einen grösseren gemeinschaftlichen Raum schaffen dabei einen Bezug zu historischen Bauernhäusern der Region. Den räumlichen Schwerpunkt des Hauses bildet das grosszügige, lichtdurchflutete und gedeckte Atrium. Die zwanzig 1½ bis 4½Zimmer Wohnungen gruppieren sich um diesen Innenhof, der sich als gemeinsames Wohnzimmer, Begegnungszone und Mehrzweckfläche nutzen lässt. Gästezimmer und Wohnungen für Wohngemeinschaften, Nestwohnen und Familien bieten zusammen mit dem Mehrzweckraum, dem Waschsalon und der Gemeinschaftsküche ein vielfältiges Angebot für generationenübergreifendes Wohnen und zahlreiche Möglichkeiten für Begegnung und Gemeinschaft. Das Atrium dient auch der Erschliessung der Wohnungen und hat sich als sozialer Mittelpunkt des Hauses etabliert. Die Grundrisse der Wohnungen sind offen und flexibel nutzbar gestaltet. Das Raumgefüge generiert nur wenige Verkehrsflächen, die aber auch anderweitig nutzbar bzw. bewohnbar sind. Die Fensteröffnungen aus den Wohnungen zum Atrium ergeben eine räumliche Durchlässigkeit. Im Sinne von Suffizienz und Nachhaltigkeit ist es so möglich, zeitgemässes Wohnen auf massvollen individuellen Wohnflächen zu schaffen, wobei das Atrium die private Wohnfläche erweitert. Die Wohnungen sind untereinander kombinierbar und über Schaltzimmer flexibel und leicht veränderbar.
Auf diese Weise wird allfälligen Veränderungen der Bedürfnisse der Mieterschaft Rechnung getragen. Sämtliche Räume sind barrierefrei und rollstuhltauglich.
Auf Basis eines Mobilitätskonzeptes liess sich die Anzahl der Stellplätze für Motorfahrzeuge auf ein Minimum von fünf reduzieren. Im Gegensatz dazu bietet das über eine bequeme Rampe gut erreichbare Untergeschoss Stellplätze für ca. 50 Velos. Mit seiner ökologischen Bauweise im MinergiePStandard, einer solarthermisch unterstützten Holzheizung, einer Fotovoltaik Anlage und der Verwendung von möglichst viel regionalem, naturbelassenem Holz trägt das Haus nicht nur der ökologischen und sozialen Nachhaltigkeit Rechnung, sondern ermöglicht auch ein gesundes Wohnen in den effizient und gut proportionierten Räumen, deren Wände mit einer Lehmfarbe behandelt wurden. Für ausreichend Frischluft und den Feuchteabtransport sorgt eine mechanische Wohnungslüftung mit Wärmerückgewinnung.
Von insgesamt 603 m3 verbautem Holz wurden 261 m3 an nicht verleimtem Massivholz aus der Region verwendet. Die Balkenlagen der Deckenkonstruktionen bestehen aus Käferholz, auf die Verwendung von verleimten Duo oder Triobalken verzichtete man bewusst. Nur bei der primären Tragkonstruktion aus grossen Brettschichtholzstützen und trägern und den wenigen eingesetzten Holzwerk

stoffen konnte man nicht gänzlich auf Klebstoff verzichten. Insgesamt achtete man bei Produkten und Konstruktionen auf eine möglichst einfache Verarbeitung und Rückbaubarkeit. Die Holzbauteile wurden entsprechend nur getrocknet und naturbelassen verbaut. Insgesamt enthält der Holzbau ca. 379 Tonnen gespeichertes CO2. Das Projekt erhielt beim Prix Lignum 2024 eine Auszeichnung der Region Mitte.


Ort Mooseggstrasse 44, 3550 Langnau
Bauherrschaft Wohngenossenschaft Langnau i.E.
Architektur werk.Architekten, Langnau
Bauleitung Lehmann AG Baumanagement, Langnau
Bauingenieur Schmalz Ingenieur AG, Langnau
Holzbauingenieur Timbatec Holzbauingenieure AG, Bern
Planung Elektro Liechti Elektro AG, Langnau
Planung Heizung Widmer Heiztechnik AG, Bärau
Planung Lüftung Luginbühl, Langnau
Planung Sanitär Jürg Kühni AG, Langnau
Energieplanung Energie hoch drei AG, Bern
Holzbau und Schreinerarbeiten GLB Emmental, Emmenmatt (Zimmermann und Fenster); Fankhauser Schreinerei AG, Langnau (Türen); Kühni AG, Ramsei (Parkett)
Baukosten BKP 2 CHF 7,04 Mio.
Kubikmeterpreis BKP 2 CHF 912.–
Grundstücksfläche nach SIA 416 2328 m2 inkl. 300 m2
öffentlicher Spielplatz
Gebäudegrundfläche nach SIA 416 667 m2
Geschossfläche nach SIA 416 2586 m2
Gebäudevolumen nach SIA 416 7716 m3
Bauzeit Januar 2021 bis August 2022
Fotos Thomas Telley, St. Antoni
Längsschnitt
Erdgeschoss
20 m
Querschnitt


Detailschnitt
Aufbau Hauptdach:
Extensive Begrünung 80–140 mm
Drainagevlies 20 mm
Abdichtung, bituminös, zweilagig
Dämmung im Gefälle 30–180 mm
Dämmung 100 mm
Abschirmnetz Elektrobiologie
Dampfsperre, Bauzeitabdichtung
Dreischichtplatte 40 mm
Balkenlage Massivholz 240 mm
Aufbau Boden Geschossdecken:
Parkett geölt 12 mm
Anhydrit mit Pneumatit-Zusatz 55 mm
PE-Folie
Trittschalldämmung 30 mm
Dämmschüttung gebunden 80 mm
Abschirmnetz Elektrobiologie
Dreischichtplatte 40 mm
Balkenlage Massivholz 240 mm
Zangen 400 mm
Aufbau Aussenwand:
Lehm-Anstrich/Abglättung
Gipsfaserplatte 15 mm
Dämm- und Installationsschicht 60 mm
OSB-Platte (Dampfbremse) 15 mm
Holzständer C24/
Zellulosedämmung 240 mm
Weichfaserplatte 20 mm
Abschirmnetz Elektrobiologie
Winddichtung
Lattung Hinterlüftung 30 mm
Lattung horizontal 40 mm
Holzschalung vertikal 24 mm
Aufbau Vordach:
Rundkies, gewaschen 30 mm
Dämmung XPS 30 mm
Abdichtung, bituminös, zweilagig/ Bauzeitabdichtung
Dreischichtplatte 27 mm
Balkenlage Massivholz 220–240 mm
Zangen 360 mm
Aufbau Boden Lauben/Fluchtweg:
Lärchenbretter 27 mm
Metall-Unterkonstruktion für Boden und Geländer auf Gummischrotunterlage
Brandschutzvlies
Abdichtung, bituminös, zweilagig
Zementgebundene Spanplatte RF1 28 mm
Balkenlage Massivholz 220–240 mm
Zangen 400 mm
Weinkellerei, Rolle
Die neue Weinkellerei liegt inmitten der historischen Weinberge der Waadtländer Weinbauregion La Côte. Das Gebäude setzt auf erneuerbare Energien und nachhaltige Rohstoffe wie Holz, Kork und Lehm. Das ehrgeizige Konzept führte zu einem Industriekomplex, der mit seiner Struktur das gesamte Quartier verändert und aufwertet.
Das neue Produktionszentrum der Schenk AG in Rolle beeindruckt zum einen durch seine Grösse, gleichzeitig aber auch durch seine ökologische Umsetzung. Das Unternehmen wollte beim Bau diesbezüglich die aktuellen Herausforderungen berücksichtigen und beauftragte den Architekten JeanFrédéric Luscher, der bereits mehrere vergleichbare Projekte auf internationaler Ebene realisiert hat. Der bestehende Standort verfügte über zu grosse Kapazitäten. Im Zuge einer umfassenden Redimensionierung wurden 25 % des für die Weinherstellung genutzten Raumes sowie die gesamten Logistiklagerflächen in den Konzeptionsphasen gestrichen. Zugleich lenkte der Architekt den Blick auf die Beziehung zwischen Gebäude und Umgebung. Der Gestaltungsplan für das Quartier wurde daraufhin überarbeitet und die ‹Cité du Vin› geschaffen. Sie umfasst die Weinbaubetriebe und das künftige Ökoquartier, die ein zusammenhängendes Bild in einer Stadt im Wandel formen. Für über 500 Personen werden insgesamt 360 Wohnungen bereitstehen.
Um eine Ansammlung voneinander abgeschirmter Gebäude zu vermeiden, ist die Produktionsstätte in fünf Hauptbereiche unter
teilt. Dahinter steht eine programmatische, funktionale Logik, die mit den einzelnen Phasen der Weinproduktionskette verknüpft ist: Annahme der Trauben, Herstellung von Rotund Weisswein, Verwaltung, Labor, Abfüllung und Versand. Zwischen den einzelnen Produktionshallen befinden sich niedrigere Verbindungsgebäude. Sie beherbergen Dienstleistungsfunktionen wie Garderoben, Rezeption und diverse Betriebsräume. Diese Anordnung erzeugt visuelle Durchblicke und einen Dialog zwischen dem Weinbaubetrieb und seiner Umgebung.
Der Komplex nutzt den Höhenunterschied des Geländes, um einen Kreislauf basierend auf einem passiven Abfluss aufzubauen. Die meisten Schweizer Weinkeller befinden sich auf einer Ebene. Die Trauben werden in einen Tank gegeben und müssen während der Weinherstellung umgefüllt werden. Das erfordert energieaufwendige Anlagen. Das neue Produktionszentrum nutzt die Schwerkraft: Alle Schritte der Weinherstellung folgen dem natürlichen Gefälle. Die Trauben werden am höchsten Punkt des Standorts angeliefert und die Flaschen einige Monate später 16 m weiter unten abgeholt. Der Verzicht auf die herkömmliche Anlagengestaltung bedeutet enorme Energieeinsparungen. Der ökologische Gedanke ist auch an den Fassaden der Hallen ersichtlich, die mit einer Doppelschicht Kork versehen sind. Eine passende Wahl und eine deutliche Referenz auf die hier erfolgende Tätigkeit. Zudem wirkt Kork aufgrund seiner natürlichen Eigenschaften isolierend und abdichtend und hält auch
Ort Chemin du Grand Cru 7, 1180 Rolle Bauherrschaft Schenk Suisse SA, Rolle Architektur JeanFrédéric Luscher architectes SA, Genf Landschaftsarchitektur JeanFrédéric Luscher architectes SA, Genf Generalplaner und Bauleitung Monod–Piguet + Associés Ingénieurs Conseils SA, Lausanne Holz- und Bauingenieur Monod–Piguet + Associés Ingénieurs Conseils SA, Lausanne Brandschutz CR Conseils Sàrl, OronlaVille Planung Klima/Lüftung/Sanitär srg engineering SA, Genf Planung Elektro Betelec SA, PlanlesOuates; Novetec Sàrl, Crissier Holzbau JPF Ducret SA, Bulle (Konstruktion), Atelier Volet SA, StLégierlaChiésaz (Holzbau und Fassaden) Materialien Massivholz, Fichte (Herkunft zu 100 % aus der Waadt), 1920 m3 Baukosten BKP 1–9 CHF 77,32 Mio. ohne MWST Baukosten BKP 2 CHF 42,37 Mio. ohne MWST Baukosten BKP 214 CHF 6,96 Mio. ohne MWST Kubikmeterpreis nach SIA 416 CHF 330.–Grundstücksfläche nach SIA 416 41 433 m2 Geschossfläche nach SIA 416 16 695 m2 Gebäudevolumen nach SIA 416 128 120 m3 Bauzeit August 2022 bis November 2024 Fotos Claudio Merlini, Genf; JeanFrédéric Luscher, Genf
den Wetterbedingungen stand. Sollte eine Platte ausgetauscht werden müssen, kann sie vollständig recycelt werden. Der Stahlbeton im Gebäudeinneren hat einen Recyclinganteil von 25 % und beschränkt sich auf die unterirdischen Teile und die Geschosse, die Spritzwasser ausgesetzt sind. Die Tragstrukturen bestehen aus Holz – heimischer Fichte, die das Label Schweizer Holz trägt. In den Hallen sind diese Strukturen bis zu 15 m hoch bei einer Spannweite von 24 m – Dimensionen, die für Industrietanks erforderlich sind. Die nichttragenden Innenwände bestehen aus Lehm, der für eine natürliche Feuchtigkeitsund Wärmeregulierung sorgt. Zudem verfügt das Unternehmen über ein Pumprecht und nutzt Wasser aus dem See für die Kälte und Wärmeerzeugung. Damit verwendet es eine weitere natürliche, heimische Quelle für seinen Geschäftsbetrieb. Auch die Dächer werden genutzt. Sie sind begrünt und tragen damit wie der Kork zur Wärmeträgheit des Gebäudes bei. Daneben wurden auf über der Hälfte der Flächen rund 2500 FotovoltaikModule installiert. Der überschüssige Strom wird das nahe Ökoquartier versorgen. Das Energiekonzept sieht zeitnah null Emissionen vor. In diesem Zusammenhang werden Möglichkeiten zur Verwertung von Produktionsabfällen geprüft. Das bei der Fermentierung freiwerdende Kohlendioxid könnte industriell genutzt werden. Auch die Wiederverwertung von methanisierten organischen Abfällen (Traubenstiele, Pressrückstände) in Form von Kompost auf den Böden wird in Betracht gezogen.


Querschnitt

Längsschnitt
Detailschnitt
Aufbau Dach:
Dachsubstrat, begrünt 100 mm
Trennschicht
Drainageplatte 50 mm
Abdichtung, einlagig
Wärmedämmung 250 mm
Dampfsperre
Dreischichtplatte 27 mm
Balkenlage 180 x 280 mm
Unterkonstruktion 240 x 540–740 mm
Aufbau Wand:
Korkplatte, expandiert 80 mm
Doppelte Verklebung 8–10 mm
Korkplatte, expandiert 80 mm
Feuchtigkeitsschutz
Dreischichtplatte Fichte 42 mm
Dämmung Mineralwolle 120 mm
Dreischichtplatte Fichte 19 mm
Aufbau Boden:
Linoleum 5 mm
Estrich für Heizung/Kühlung 60 mm
Schalldämmung 20 mm
Verbundbetonplatte 160 mm
Dreischichtplatte 27 mm
Balkenlage 160 x 400 mm
Unterkonstruktion 240 x 800 mm

Temporärer Schulpavillon, Romanel-sur-Lausanne
Angesichts hoher Schülerzahlen sind temporäre Pavillons in Form von Containern häufig. Sie lassen sich schnell aufbauen und verringern damit den demografischen Druck, dem Schulen ausgesetzt sind. 2023 traf die Gemeinde Romanel eine mutige Entscheidung: eine hochwertige temporäre Struktur für dringend benötigte Klassenzimmer, deren Architektur einen Kontrast zu ihrer Interimsfunktion bildet.
Der neue Pavillon kam in der Nähe der bestehenden Primarschule zu liegen und ruht heute auf einem gemauerten Sockel. Die Fassaden auf beiden Ebenen verfügen über grosse Glasfronten. Diese Transparenz sorgt für einen Bezug der Klassenzimmer zum Wäldchen des Parc du Prazquéron und seinem Teich. Durch seine leichte Konstruktion fügt sich das Gebäude in die horizontale Ausdehnung des Parks ein. Der Eingang ins Gebäude erfolgt über einen Sportplatz, der auch als Pausenhof dient. Ein paar Stufen führen zum vorgelagerten Umgang des Hochparterres, der das Gebäude umgibt und die Innenräume erschliesst. Die Klassenzimmer sind symmetrisch um eine zentrale Achse angeordnet, die aus zwei Eingangshallen besteht. Sie befinden sich an den gegenüberliegenden Seiten des Gebäudes. In der Mitte liegen ein Sanitärkern und ein Betriebsraum. Die Klassenzimmer befinden sich jeweils in einer Ecke des Gebäudes. So profitieren alle Schülerinnen und Schüler von der doppelten Ausrichtung und einem optimalen Lichteinfall. Die Verbindung zum Park wird
durch direkte Zugänge über den umlaufenden Gang verstärkt. Letzterer dient auch als Pufferzone, welche die Schülerinnen und Schüler von äusseren Störungen abschirmt. 2025 wurde ein weiteres Geschoss aufgesetzt. Eine Aussentreppe verbindet den oberen Umgang mit dem Pausenhof. Die Kapazität des Gebäudes, das jetzt acht Klassenräume umfasst, wurde verdoppelt. Den Wunsch zur Vergrösserung hatten die Architekten, das Büro Emixi in Lausanne, 2023 bereits vorausgesehen. Beim Bau wurde auf hochwertige Materialien gesetzt. Die langfristige Planung umfasste die Möglichkeit einer Aufstockung ebenso wie die Option der Verlagerung an einen anderen Standort. Diese Konzeption verbessert die CO2Bilanz der Holzelemente bei einer endgültigen Demontage des Gebäudes noch einmal zusätzlich. Zudem ist eine erneute Nutzung bereits mit eingeplant, was die Lebensdauer der Materialien erhöht. Die Notwendigkeit einer Vormontage war bereits in den Konzeptionsphasen ersichtlich, vor allem weil knappe Fristen eingehalten werden mussten. Nach der dreimonatigen Entwurfsphase war der Bau zwei Monate später abgeschlossen. Zum Schulanfang 2023 standen die ersten vier Klassenzimmer zur Verfügung. Die enge Zusammenarbeit zwischen den Architekten, der Bauherrschaft und den Partnerunternehmen ermöglichte die Umsetzung eines Projekts, das einen dringenden Bedarf deckte und in wenigen Monaten für hochwertige Lehrräume sorgte. Die Struktur wird durch ein System aus Stützen aus Massivholz und feinen Metallträgern ent
lang des umlaufenden Ganges verstärkt. Das Heizsystem ist in die Bodenelemente integriert, und die an die Klassenzimmer angrenzenden Wände mit Brandschutzeigenschaften begrenzen den zentralen Kern. Ein interdisziplinärer Austausch ermöglichte es, die Struktur des Gebäudes im Einklang mit dem Energiekonzept zu gestalten. Pragmatische LowTechLösungen nutzen bauliche Details und verringern die Energiekosten. Ein Beispiel sind die Aussengänge. Sie bilden einen Sonnenschutz, der verhindert, dass sich die Räume bei sommerlicher Hitze zu sehr aufheizen. Durch das fehlende Untergeschoss und den Doppelboden entsteht ein Luftraum zwischen der Bodenplatte und dem Boden, der zur thermischen Behaglichkeit im Gebäude beiträgt. Dieser Hohlraum gewährleistet im Sommer Belüftung und im Winter Isolierung und schützt zugleich das Holz vor zuviel Feuchtigkeit. Einige Schreinerarbeiten fanden besondere Aufmerksamkeit. Das Rot an der Fassade und im Innenbereich wurde in Anlehnung an die Farbgebung im Dorf gewählt. Die Garderoben und die Bänke mit ihren stilisierten Kleiderhaken bilden einen halbgeschlossenen Zwischenraum. Rote Türen mit rundem Fenster führen in die Klassenräume. Diese Formen und Farben stehen im Kontrast zum nüchternen Bau. Sie verleihen dem Gebäude ein überaus ästhetisches Aussehen mit spielerischen Elementen, die den jungen Nutzerinnen und Nutzern entsprechen.

1 Pavillon nach Aufstockung 2025
2 Pavillon nach Erstellung im Jahr 2023




Ort 1032 RomanelsurLausanne
Bauherrschaft Asigos, Prilly
Architektur und Bauleitung Emixi architectes, Lausanne
Holzbauingenieur Mivelaz Techniques Bois SA, PontenOgoz
Brandschutz FSE SA, Montreux Planung Heizung Heat SA, La Sarraz
Holzbau Mivelaz Construction Bois und Mivelaz Technique Bois SA, Le Bry (Konstruktion und Verkleidungen, Lieferung und Montage), Laporch SARL, Moudon (Innenausbau), C.Porchet & Cie S.A., Maracon (Fenster und Türen)
Materialien Fichte (Herkunft Schweiz), ca. 35 m3
Baukosten BKP 1–9 CHF 3,7 Mio. inkl. MWST
Baukosten BKP 2 CHF 3,5 Mio. inkl. MWST
Baukosten BKP 214 CHF 1,3 Mio. inkl. MWST
Kubikmeterpreis nach SIA 416 CHF 1100.–Grundstücksfläche nach SIA 416 34 039 m2
Geschossfläche nach SIA 416 892 m2 (446 m2 pro Stockwerk)
Gebäudevolumen nach SIA 416 3202 m3
Bauzeit Juni 2023 bis August 2023 (Erdgeschoss), Juni 2025 bis August 2025 (Aufstockung)
Fotos Dylan Perrenoud, Genf
Aufbau Dach:
Kies 50 mm
Bitumenabdichtung
Wärmedämmung im Gefälle 160–290 mm
Bauabdichtung
Dachelement, vorgefertigt 360 mm
Unterseite sichtbar, UV-Behandlung, Akustik-Ausführung
Aufbau Boden Obergeschoss:
Linoleum und Kleber 5 mm
Schalldämmplatte 4 mm
Kleber 2–4 mm
Anhydritestrich 60 mm/Fussbodenheizung
Trittschalldämmung 30 mm
Stabilisiertes Granulat 60 mm
Deckenelement, vorgefertigt 360 mm
Unterseite sichtbar, UV-Behandlung, Akustik-Ausführung
Aufbau Boden Erdgeschoss:
Linoleum und Kleber 5 mm
Entkopplungsplatte, isolierend 4 mm
Kleber 2–4 mm
Dünne Platte für Fussbodenheizung 20 mm
Kleber 2–4 mm
OSB-Platte 25 mm
Rahmen aus verleimten Kanthölzern
80 x 200 mm/Dämmung Glaswolle
Faserzementplatte 15 mm
Detailschnitt
Fachliteratur HOLZ


Lignum-Dokumentation
Schallschutz im Holzbau
Art.Nr. 14075; Lignum, Empa, 2023; Autoren: Bernhard Furrer, Lignum, Holzwirtschaft Schweiz, Zürich; Dr. Stefan Schoenwald, Empa, Dübendorf; A4+ mit Vierfachlochung, farbig, 116 Seiten, für LignumMitglieder und Auszubildende auch digital verfügbar
Holzbau mit System – Tragkonstruktion und Schichtaufbau, Neuausgabe 2024
Art.Nr. 14079, Autoren: Josef Kolb, Hanspeter Kolb, Andreas Müller; Birkhäuser/Lignum (Hrsg.); 4. Auflage, vollständig überarbeitete Neuausgabe, Hardcover, gebunden, neu 488 Seiten, vierfarbig, deutsch; über 1000 eigens für das Buch erstellte Zeichnungen von Bauteilen und Konstruktionen sowie Tabellen, Grafiken und Abbildungen zum Thema Bauen mit Holz
Herausgegeben mit massgeblicher finanzieller Unterstützung des Aktionsplans Holz des Bundesamtes für Umwelt BAFU
Jetzt online bestellen! www.lignum.ch > Shop

Lignatec Nr. 39/2025 – Sommerlicher Wärmeschutz in Holzbauten
Art.Nr. 12039; herausgegeben mit finanzieller Unterstützung durch das Bundesamt für Umwelt BAFU, das Bundesamt für Wohnungswesen BWO und den Berner Holzförderungsfonds BHFF; 60 Seiten A4, vierfarbig; für LignumMitglieder und Auszubildende auch digital verfügbar

Lignatec Nr. 38/2025 –Projektabwicklung mit BIM im Holzbau
Art.Nr. 12038; Hauptautorin: Anne Nyffeler, sysTEAMatik GmbH, Walenstadt; Hansueli Schmid, Lignum, Zürich (Co Autor, Redaktion und Koordination); 60 Seiten A4, vierfarbig, für LignumMitglieder und Auszubildende auch digital verfügbar

Lignum Holzwirtschaft Schweiz Economie suisse du bois Economia svizzera del legno
Mühlebachstrasse 8 CH8008 Zürich Tel. 044 267 47 77 info@lignum.ch www.lignum.ch
Holzbulletin, Dezember 2025
Herausgeber Lignum, Holzwirtschaft Schweiz, Zürich
Die Herausgabe dieses LignumHolzbulletins wird vom Bundesamt für Umwelt im Rahmen des Aktionsplans Holz unterstützt.
Redaktion

Lignum-Tasche aus Messe-Blachen der Swissbau-Präsenz 2024
Art.Nr. 18004. Die Tasche wurde von Marktlücke gefertigt, einem Zürcher Angebot für die soziale und berufliche Integration von erwerbslosen Frauen. Masse L 30 cm x B 20 cm x H 28 cm. Jede Tasche ist ein Unikat. Für den Marktbesuch oder als Badetasche im Sommer.

Jutta Glanzmann, Lignum, sowie Christine Demierre, LignumCedotec
Gestaltung
BN Graphics, Zürich
Druck Kalt Medien AG, Zug
Administration, Abonnemente, Versand Lignum, Zürich
ISSN 14200260
Das Holzbulletin erscheint viermal jährlich in deutscher und französischer Sprache. Jahresabonnement CHF 48.–Einzelexemplar CHF 20.–Sammelordner (10 Ausgaben) CHF 140.–Sammelordner leer CHF 10.–Preisänderungen vorbehalten.
LignumMitglieder erhalten das Holzbulletin und die technischen Informationen der Lignum, Lignatec, gratis. Die Rechte der Veröffentlichung für die einzelnen Bauten bleiben bei den jeweiligen Architekten. Alle Angaben stammen von den Bauplanern.
Lignum-Hotline: 044 267 47 83
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