Holzbulletin 103/2012 Energetische Sanierung Thermische Sanierung eines Mehrfamilienhauses, Pensier Sanierung Mehrfamilienhaus an der Birmensdorferstrasse, Zürich Sanierung Wohnüberbauung Langacher, Greifensee Erneuerung Wohn- und Geschäftshaus Selnaustrasse, Zürich Sanierung und Attikaaufstockung an der Neustadtstrasse, Luzern Modernisierung an der Feldbergstrasse, Basel
Die sozial, ökonomisch und ökologisch ausgewogen sanierte Göhner-Siedlung Langacher in Greifensee von 1967 erscheint nach dem Eingriff wieder modern und hochwertig. Architektur: Schwarz Architekten ETH/SIA GlassX AG, Zürich
Wert erhalten, Rendite erhöhen, Energieverbrauch senken – mit Holz
Die in dieser Ausgabe vorgestellten Mehrfamilienhäuser wurden in den letzten Jahren allesamt umfassend erneuert – unter intelligentem Einsatz von Holz. Im Hinblick auf ihre bevorzugte Lage in städtischen Räumen und deren Agglomerationen spielten Überlegungen zur Werterhaltung und Rendite eine wichtige Rolle. Allerdings scheint bei allen sechs Beispielen die Ertragsoptimierung nie allein im Zentrum der Planung gestanden zu haben. Vielmehr zeigen sie alle deutlich das Bestreben, mit verschiedenen Eingriffen wesentliche Mehrwerte für die Bewohner zu schaffen. Die Vorschriften liessen bei der Sanierung des Mehrfamilienhauses in Pensier den Ausbau und die Nutzung der Dachräume nicht zu, doch vermochte die Transformation des Satteldachs zu einem Flachdach Platz für solartechnische Installationen zu schaffen. Eine Aufwertung der Wohnungen wurde mit neuen Balkonen erzielt. Beim Mehrfamilienhaus an der Birmensdorferstrasse in Zürich erfuhr der Grundriss eine Vergrösserung, indem hofseitig eine neue Fassade in Holzelementbauweise vor dem Bestand aufgebaut wurde. Die Wohnungen der Überbauung Langacher in Greifensee erhielten einen zusätzlichen, ganzjährig nutzbaren Raum, indem Balkone in Jahreszeitenzimmer verwandelt wurden. Dagegen erreichen die gezeigten Häuser an der Neustadtstrasse in Luzern und an der Selnaustrasse in Zürich mit Aufstockungen ein Mehr an Nutzfläche. An der Feldbergstrasse in Basel werden zwei Häuser nur noch mit einem Treppenhaus erschlossen, was zusätzliche Nutzflächen und neue Raumstrukturen hervorbrachte. Im Kontext des Schaffens neuer Angebote sind Investitionen in eine energetische Sanierung aus einer wirtschaftlichen Gesamtbetrachtung möglich und sinnvoll: das Auswechseln der Fenster und das Dämmen der Fassaden, des Daches und der Kellerdecken, das Ergänzen der Haustechnik in Richtung Minergie oder Minergie-P, zum Beispiel mit dem Einbau einer kontrollierten Lüftung oder Energiegewinnung mittels Sonnenkollektoren und Fotovoltaik. Steht allein die Gebäudehülle im Zentrum des Eingriffs, so erfährt die Wohnungsnutzung wenig Störung. So kann zur verbesserten Isolation der Fassaden von aussen ganz einfach eine zusätzliche Dämmung aufgebracht werden oder zur Optimierung der Bauabläufe die Montage von vorgefertigten Fassadenelementen in Holz erfolgen. Sind jedoch Eingriffe innerhalb des Dämmperimeters erforderlich, so beispielsweise bei der Erneuerung und Ergänzung der Haustechnik, lassen sich die Arbeiten einfacher vornehmen, wenn bestimmte Grundrissbereiche umgebaut oder ergänzt werden, da dort die notwendigen Leitungen gleich eingebaut werden können. Gibt es diese Möglichkeit nicht, so kann eine weitere Sanierungsetappe für die Haustechnik und die gleichzeitige Teilerneuerung im Innenausbau – neue Türen, neue Bäder, neue Anstriche usw. – vorgesehen werden. Bei den vorgestellten Mehrfamilienhäusern gewannen wir den Eindruck, dass die werterhaltende und somit bedürfnisgerechte Ausgestaltung des Wohnraums, die effiziente Umsetzung mit Konstruktionen und Technologien, die energetische Sanierung, das Erneuern der Haustechnik und der Einbezug der Energiegewinnung sowie eine finanzielle Gesamtbetrachtung Hand in Hand gingen. Dass Erneuerungen derart umfassend angegangen werden, ist nicht selbstverständlich. Ersatzneubauten können die Anforderungen an ein langfristig ausgelegtes Wohnangebot manchmal effizienter erfüllen, je nach Vorschriften und nach Gewichtung des Substanzerhaltungsaspektes. Solche Projekte sollen in einer der nächsten Ausgaben des Holzbulletins zur Sprache kommen. Roland Brunner Technische Kommunikation Lignum
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Thermische Sanierung eines Mehrfamilienhauses, Pensier Das Mehrfamilienhaus mit Mietwohnungen in Pensier ist das erste Objekt, das im Rahmen des Forschungsprojekts COCCUM realisiert wurde. Dieses will eine neue, anpassungsfähige und reproduzierbare Technologie für die thermische Sanierung, die Verbesserung der Luftdichtigkeit und die architektonische Aufwertung eines Baus entwickeln. Getragen wird es von öffentlichen und privaten Partnern. Der Gebäudebestand wurde in den sechziger Jahren des letzten Jahrhunderts vom ‹Œuvre St-François› erstellt und beherbergte nacheinander Ordensfrauen, Kinder in Schwierigkeiten und Asylbewerber. Ab 2005 wurde die Nutzung eingestellt. Nach einer vollständigen Sanierung bietet das Haus seit 2011 nun neun Wohnungen und eine Verwaltungsebene. Beim Gebäude handelt es sich um das erste Mehrfamilienhaus der französischen Schweiz, welches nach dem Minergie-P-Standard saniert wurde. Die Aufwertung, welche die Liegenschaft im Rahmen ihrer Sanierung erfuhr, war gleichzeitig technischer und architektonischer Natur. Die ursprüngliche Geometrie blieb unverändert, wurde jedoch mit einer radikal modernen Gebäudehülle ergänzt. Das Volumen mit unregelmässigem Grundriss setzt sich aus zwei aneinander grenzenden Körpern zusammen. Der erste stammt aus dem Jahr 1956 und weist ein Geschoss weniger auf als der zweite, der 1962 erbaut wurde. Beide zusammen kommen auf eine Energiebezugsfläche von etwas mehr als 1000 m2. Aufgrund der Vorschriften liessen sich die Dachräume nicht ausbauen und nutzen. Um den Umbau möglichst einfach zu gestalten
und die Kontinuität der thermischen Hülle zu gewährleisten, wurde das Satteldach durch ein Flachdach ersetzt, was gleichzeitig Platz für die thermischen Sonnenkollektoren schaffte. Die neuen Balkone und die neue Fassadenbekleidung aus Zementfaserplatten sind weitere Elemente, welche zur Aufwertung des Gebäudes beitragen. Die Wahl der Materialien erfolgte aufgrund von Nachhaltigkeitskriterien, und es wurde in erster Linie mit lokalen Unternehmern zusammengearbeitet. Dadurch liessen sich die negativen Umwelteffekte (graue Energie, CO2-Ausstoss, SO2 -Ausstoss usw.) gegenüber Standardmaterialien um mehr als 50 % reduzieren. Die aussen angebrachten, vorfabrizierten Fassadenelemente in Holzbauweise ermöglichten eine thermische Optimierung des Gebäudes ohne Reduktion der Wohnfläche. Die Dämmung von insgesamt 340 mm Stärke besteht aus Zellulose, Holzfasern und Mineralwolle und erlaubt es, den Energieverbrauch um fast 90 % zu senken. Die Vorfabrikation der Fassadenelemente erfolgte bis und mit Einbau der Fenster. Ab der Anlieferung auf die Baustelle wurden die Elemente direkt an die bestehende Fassade gehängt. Dank dieser rationellen Technik liessen sich die insgesamt 1000 m2 Elemente innerhalb von lediglich zehn Tagen montieren. Als Ersatz für die alte Ölheizung erfolgte die Installation einer Erdsonden-Wärmepumpenheizung. Das Brauchwarmwasser wird zu 70 % von den insgesamt 35 m2 Solarkollektoren auf dem Dach erzeugt. Alle Wohnungen verfügen über kontrollierte Lüftungen, welche sich dank der grossen Geschosshöhe
problemlos in die Zwischendecken integrieren liessen. Die Sanierung der Fassade brachte gleichzeitig auch eine Verringerung des Eintrages von Naturlicht mit sich. Einerseits weisen die neuen Fenster eine Dreifachverglasung auf und haben einen kleineren Transmissionsfaktor. Andererseits wurden die Fensterflächen wegen der Dämmung der Rahmen verkleinert. Um dem entgegenzuwirken, wurden die Fensteröffnungen vergrössert, die Rahmenflächen verkleinert und die Wände im Gebäudeinnern mit stark reflektierenden Farben versehen. Die gelungene Sanierung des Mehrfamilienhauses in Pensier ermöglichte es, die Gangbarkeit der im Rahmen des Projektes COCCUM entwickelten Konzepte in der Praxis aufzuzeigen. Sie lieferte auch Anhaltspunkte für Anpassungen, mit denen derartige Sanierungen in Zukunft noch erfolgreicher werden.
Situation
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Erdgeschoss
L채ngsschnitt
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10 m
Ort Derrière la Gare 317, 1783 Pensier Bauherrschaft Gemeinde Barberêche; Projektleitung: Carole Plancherel und Rudolf Widmer Architektur Lutz Architectes Sàrl, Givisiez; Mitarbeit: Carole Arlettaz Bauingenieur Michel Rossier, Neyruz Holzbau Beer Holzbau AG, Ostermundigen Materialien Vollholz und Brettschichtholz 32 m3; Platten: OSB/3 12 mm 820 m2, Holzfaserdämmplatten 35 mm 820 m2 Baukosten CHF 3,30 Mio. Kosten Holzbau CHF 245 000.– Geschossfläche 1107 m2 Gebäudevolumen SIA 416 5135 m3 Bauzeit August 2010 – August 2011 (Sanierung) Fotografie Lutz Architectes Sàrl, Givisiez
Dachaufbau von aussen: Kies 50 mm Dichtungsbahn Trennlage Gefälledämmung 360–400 mm Dampfsperre Gebäudebestand Aufbau Aussenwand von innen: Bestehendes Mauerwerk Ausgleichsschicht 50 mm/Dämmung OSB/3 12 mm Ständer 240 mm/Dämmung Holzfaserdämmplatte 35 mm Lattung 40 mm Faserzementplatte
Fassadenschnitt
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Sanierung Mehrfamilienhaus an der Birmensdorferstrasse, Zürich Das Mehrfamilienhaus mit elf Wohnungen wurde 1938 als Teil einer Randbebauung realisiert. Die citynahe Lage ist attraktiv. Allerdings waren das Mauerwerk der Aussenwand und das Dach ungedämmt und die Balkonplatten teilweise defekt. Auch im Innern bestand Sanierungsbedarf. So waren alle Wohnungstüren mit Blick auf die Brandschutzvorschriften nicht mehr zulässig und mussten ausgetauscht werden. Der alte Parkettboden war in einem sehr guten Zustand, jedoch genügte der Aufbau der Deckenkonstruktion den aktuellen Schallschutzanforderungen nicht mehr. Vor allem aber entsprachen die Wohnungsgrundrisse nicht mehr heutigen Vorstellungen: Auf jeder Etage befanden sich zwei Kleinwohnungen. Küchen und Bäder waren zwar nicht klein, hatten aber mit ihrer länglichen Form einen ungünstigen Zuschnitt. So beschloss die Bauherrschaft, das Gebäude energetisch und ökologisch vorbildlich zu erneuern und dessen Nutzfläche zu erweitern. Die Strassenfassade konnte aus städtebaulichen und denkmalpflegerischen Gründen nur geringfügig verändert werden. Sie wurde mit einer verputzten Aussendämmung (U-Wert 0,23 W/m2 K) aufgewertet, wobei die Fensterebene nach aussen versetzt wurde, um den Ausdruck der Fassade zu erhalten. Bei der Hoffassade hingegen bestanden wenig gestalterische Hemmnisse. Durch den Abbruch der bestehenden Fassade und den Neubau mit Elementen in Holzbauweise wurden in erster Linie die Grundrisse optimiert. Zugleich erfolgte bezüglich Fassadengestaltung eine Moderni-
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sierung, und die Wärmedämmleistung konnte um ein Vielfaches verbessert werden (alter U-Wert 0,36 W/m2 K, neuer U-Wert 0,09 W/m2 K). Die Dachkonstruktion wurde aus statischen und geometrischen Gründen wie die Fassade durch vorfabrizierte Holzelemente mit den gleichen Wärmedämmeigenschaften aufgebaut. Die Charakteristik der Fassaden deckt sich mit der Organisation der Grundrisse. Die Zimmerschicht zur Strasse bedurfte keiner Veränderungen. Durch eine Vergrösserung des Grundrisses zur Hofseite hin wurde es jedoch möglich, die Zone von Küche und Bad effizienter zu organisieren und so die eher kleinen Wohnungen für die Bewohner praktischer zu gestalten. Die Vergrösserung der Wohnfläche um 20 % ergibt für jede Einheit eine markante Wertsteigerung – neben der guten Lage des Gebäudes eine entscheidende Voraussetzung zur Finanzierung der energetischen Sanierung. Die Erneuerung und Erweiterung wurde weitestgehend in vorfabrizierter Holzbauweise mit ökologisch unbedenklichen Materialien ausgeführt. Neben den beiden Fassaden übernimmt nun die Mittelwand die Lasten innerhalb des Gebäudes. Die Last der neuen Fassade wird über ein neues Fundament abgefangen. Die Decken und die Podeste im Treppenzwischengeschoss sind bis an die neue Fassade ergänzt. Der neue Lift und die hofseitigen Balkone stehen als autonome Elemente vor der Fassade. Der neue Erker hängt an den bestehenden Balkonplatten. Gemäss dem Konzept von Minergie-P ist das Gebäude mit einer zentralen Lüftungsanlage
ausgerüstet, welche die Be- und Entlüftung der Wohnungen und Büros regelt. Begünstigt wurde dieser zentrale Ansatz durch die Versetzung der hofseitigen Fassade, wodurch sich die Möglichkeit ergab, Schächte für die vertikale Führung der Luft in den Neubauteil einzuziehen. Die Verteilung zwischen den Schächten und den Zimmern erfolgt innerhalb der heruntergehängten Decke in der Küche und im Bad, da hier eine genügende Raumhöhe vorhanden war. Die dachintegrierte Fotovoltaikanlage deckt die Betriebsenergie und speist Überschüsse ins Stromnetz ein. Der Hausstromverbrauch wird durch den Einsatz von sparsamen Geräten reduziert. Die thermische Sonnenkollektoranlage wirkt heizungsunterstützend zum neuen Gaskessel und deckt Teile des hauseigenen Warmwasserbedarfs. Die Wärmeverteilung geschieht über ein Fussbodenheizregister. Der Energiebedarf liegt bei 21 kWh/m2a, davon werden 3 kWh/m2a durch die Fotovoltaikanlage gedeckt. Der Energiebedarf für Heizung und Warmwasser konnte so auf 18 000 kWh/a (minus 88 %) gesenkt werden.
Erdgeschoss
1.–4. Obergeschoss
1. Dachgeschoss
2. Dachgeschoss
Schnitt
10 m
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Ort Birmensdorferstrasse 114, 8003 Zürich-Wiedikon Bauherrschaft Thomas und Pierre Ledermann, Zürich Architektur kämpfen für architektur ag, Zürich; Projektteam: Nadja Grischott, Maren Zinke, Rachel Strack HLKK-Ingenieur Planforum, Energie & Haustechnik, Winterthur Holzbauingenieur Pirmin Jung Ingenieure für Holzbau AG, Rain Holzanwendung Bühlmann AG, Dietikon (Holzbau), und 1a hunkeler, Ebikon (Fensterbau) Materialien Bauholz: Vollholz 25 m3, Brettschichtholz 3 m3; Platten: Dreischichtplatten 27 mm 330 m2 und 60 mm 40 m2, Holzfaserdämmplatte 60 mm 170 m2 Baukosten BKP 2 CHF 3,67 Mio. davon BKP 214 CHF 300 000.– Grundstücksfläche SIA 416 317 m2 Gebäudegrundfläche SIA 416 193 m2 Geschossfläche SIA 416 1338 m2 (nach Umbau), 1221 m2 (Bestand) Gebäudevolumen SIA 416 3678 m3 Kubikmeterpreis SIA 416 (BKP 2) CHF 1020.– Bauzeit Juni 2009 – März 2010 Fotografie Rene Rötheli, Baden/kämpfen für architektur ag, Zürich
Aufbau Aussenwand von innen: Mauerwerk bestehend Ausgleichsschicht 25 mm/Dämmung Luftdichtigkeitsbahn Ständer 200 mm/Dämmung Holzfaserdämmplatte 60 mm Aussenputz 15 mm Holz-Metall-Fenster mit 3-Scheiben-Isolierglas, U-Wert 0,6 W/m2 K
Fensterdetail Vertikal- und Horizontalschnitt
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Dachaufbau von aussen: Faserzementplatten Lattung 25 mm Konterlattung 50 mm Unterdachbahn Holzfaserdämmplatte 35 mm Lattung 120 mm/Dämmung Kastenelement: Dreischichtplatte 27 mm Rippen 280 mm/Dämmung Dampfbremse Dreischichtplatte 27 mm Dachaufbau Terrasse Nord von oben: Lärchenrost 25 mm Lattung 30 mm Dichtungsbahn Gefälledämmung 40–60 mm Schutzmatte Vakuumdämmung 46 mm Schutzmatte Dampfsperre Betondecke 170 mm aus Bestand Aufbau Aussenwand von innen: Gipsfaserplatte 15 mm Ständer 140 mm/Dämmung Dreischichtplatte 27 mm Ständer 200 mm/Dämmung Holzfaserdämmplatte 60 mm Aussenputz 15 mm
Detailschnitte Terrasse Nord
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Sanierung Wohnüberbauung Langacher, Greifensee Im Langacher-Quartier in Greifensee hat die Göhner-Siedlung aus dem Jahr 1967 eine Totalsanierung erfahren. Der Komplex mit sechs Gebäuden und 87 Wohnungen wurde seit der Erstellung lediglich instand gehalten. Da der jährliche Unterhalt entsprechend hoch war, bestand umfassender Sanierungsbedarf. Ein ausgewogenes Konzept brachte soziale, ökonomische und ökologische Parameter ins Gleichgewicht. Mit einer Sanierung auf dem Niveau einer Minergie-P-Eco-Siedlung wurde der Bauherrschaft ein für die nächsten Jahrzehnte nachhaltiges Konzept vorgeschlagen. Wesentlicher Teil der Analyse war, die Rentabilität einer solchen Sanierung zu hoher Energieeffizienz aufzuzeigen. Die ökonomisch vorteilhafte Wahl vorgefertigter Fassadenelemente in Holzbauweise gewährleistete, dass die Wohnungen während der Sanierung vermietet und bewohnt bleiben konnten. Neben wirtschaftlichen Vorteilen brachte der Werkstoff Holz im Ausführungsablauf sowohl eine Aufwertung des äusseren Erscheinungsbildes mit der vorvergrauten und geschuppten Holzbekleidung als auch energetisch die bestmögliche Fassadensanierung (U-Wert neu 0,13 W/m2 K, Dämmstärke Bestand 40 mm). Zudem ergibt sich aus der hochwertigen Aussenhülle ein wesentlich verlängerter Sanierungszyklus. Eine weitere Aufwertung erfuhren die Wohnungen durch den Umbau der Balkone in Jahres-
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zeitenzimmer, womit neu ein zusätzlicher, ganzjährig nutzbarer Raum zur Verfügung steht. Dazu wurden die bestehenden privaten Aussenräume verbreitert und in den Dämmperimeter eingeschlossen, wodurch gleichzeitig die vorhandenen Wärmebrücken der Balkone ganzheitlich eliminiert wurden. Diese erste Etappe der Sanierung, die Dämmung und Aufwertung der Gebäudehülle, konnte bis im Dezember 2010 abgeschlossen werden. Für den Umbau des Gebäudeinnern als zweite Etappe der Sanierung von Anfang 2011 bis in den Sommer 2012 wurde ein Konzept erstellt, das die Grundrisse mit minimalem Aufwand an den heutigen Stand der Bedürfnisse heranführt. Auch wurden Bäder, Küchen, Bodenbeläge und Anstriche erneuert. Dem Sanierungskonzept folgend erhielt jedes Gebäude eine zentrale kontrollierte Lüftung, wobei die Leitungen zur Verteilung innerhalb der Wohnungen in den neuen, abgehängten Decken im Korridorbereich eingezogen wurden. Der regelmässige Grundraster der Überbauung ermöglichte das Entwickeln eines Konzeptes von vorfabrizierten Elementen aus gerade einmal acht verschiedenen Modulen. Dies war allerdings nur möglich, weil die bestehenden Fassaden vorher mit einem Lasertheodoliten eingemessen wurden. Gleichzeitig erfolgten beim Gebäude die ersten Vorbereitungsarbeiten. Dazu gehörten das luftdichte Abkleben der Betonelementfugen sowie das Einkleben von Gewindestangen in den Betondecken und im Sockelbereich zur Verankerung der Montage-
winkel für die Fassadenelemente. So konnten die angelieferten Elemente direkt ab der Pritsche auf dem Winkel im Sockelbereich abgestellt und auf der Höhe der Geschossdecken horizontal verankert werden. Dieses Vorgehen erlaubte eine sehr schnelle Ausführung. Einzig die Eckmodule mussten auf Platz fabriziert werden, um eventuelles Spiel kompensieren zu können. Anschliessend erfolgten die Montage der Aussenfutter sowie das Auswechseln der alten Fenster durch neue HolzAluminium-Fenster. Die Leibungsbretter und die Fensterbänke wurden mit MDF ausgeführt, um alle Baueingriffe für den Fensterwechsel überdecken zu können.
Situation
10 m Grundriss
Querschnitt
Ort Im Langacher, 8606 Greifensee Bauherrschaft Seewarte AG Zürich, Zürich Architektur Schwarz Architekten ETH/SIA GlassX AG, Zürich Bauleitung Wohnbau Zürich AG, Zürich Holzbauingenieur Besmer-Brunner GmbH, Sattel Holzbau Brunner Erben AG, Zürich Materialien Brettschichtholz 215 m3; Platten: Dreischichtplatten 850 m2, Massivholzplatten 550 m2, MDF 19 mm 2050 m2, diffusionsoffene, mitteldichte Holzfaserplatte 4800 m2; Fassade: Lattenroste 74 m3, Fassadenschalung 20 mm 5200 m2, Fassadenlatten 15 000 m; 580 Fenster Sanierungskosten CHF 18 Mio. Auftragsvolumen Holzbau CHF 3,50 Mio. Bauzeit Juni–Dezember 2010 (Fassadensanierung), Anfang 2011 – Sommer 2012 (Umbau Innenräume) Fotograf Jürg Zimmermann, Zürich
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Dachaufbau von aussen: Extensive Begrünung 70 mm Drainageschicht und Vlies 25 mm Dichtungsbahn Gefälledämmung 350 mm Dampfsperre Betonelemente 300 mm Putz 15 mm Deckenaufbau von oben: Bodenbelag 5 mm Unterlagsboden 50 mm Trennlage Trittschalldämmung 20 mm Betonelemente 300 mm Putz 15 mm Querschnitt bei Verglasung: Eckstütze Formrohr 120 x 120 x 5 mm Holz-Aluminium-Fenster Staketengeländer Flachstahl 10 x 60 mm Aufbau Aussenwand von innen: Bestehende Betonelemente Dämmung 30 mm Ständer 240 mm/Dämmung Holzfaserplatte 15 mm Lattung 24 mm Lattung 30 mm Vertikale Schalung in Lärche, vorvergraut
Fassadenschnitt bei Jahreszeitenzimmern
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Erneuerung Wohn- und Geschäftshaus Selnaustrasse, Zürich Das ursprüngliche Bürohaus aus dem 19. Jahrhundert befindet sich in der innerstädtischen Kernzone Zürichs, die heute auch eine begehrte Wohnlage ist. Mittels einer Aufstockung in Holzbauweise wurde das Gebäude in den bestehenden Strukturen erweitert und beherbergt nun neben Geschäftsräumen im Erdgeschoss sieben für den Mittelstand erschwingliche Wohnungen. Mit dem Umbau entstand rund ein Drittel mehr Nutzfläche bei gleichbleibendem Landanteil. Zürich, geprägt durch eine dynamische Entwicklung, ist mit seiner hohen Lebensqualität attraktiver Wohnort für eine gut durchmischte Bevölkerung. Für ein urbanes Publikum mittleren Alters wird zunehmend die Kernstadt, zentral gelegen und mit städtischem Flair, zum bevorzugten Wohngebiet. Unter diesen Gegebenheiten übernahmen zwei federführende Eigentümergruppen und fünf Stockwerkeigentümer, die sich mit dem anspruchsvollen Vorhaben identifizierten, die Liegenschaft von der Stadt mit der Auflage, darin neuen Wohnraum zu schaffen. Der Entwurf des Umbaus gründet auf einer eingehenden Analyse der städtebaulichen Situation und des Gebäudes von Ferdinand Stadler aus dem Jahr 1861. Ausserhalb des Schanzengrabens gelegen, ist das nach klassizistischen Ordnungsprinzipen gestaltete Eckvolumen Teil des städtebaulichen Ensembles um das ehemalige Bezirksgericht. Diese bestehenden Parameter wurden respektiert und weiterentwickelt. So verbindet das Projekt die Logik des ursprünglichen Bürobaus mit den täglichen
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Bedürfnissen urbaner Wohn- und Lebenswelten. Der architektonisch-konstruktive Entwurf zielt nicht auf Kontrastierung, vielmehr wird in verschiedensten Bereichen das Gegenteil im Sinne einer produktiven Ambivalenz als mögliche Haltung eingeschlossen. So folgen die neuen Öffnungen mit leichten Verschiebungen den Fensterachsen; die neuen Innenwände liegen deckungsgleich über den bestehenden und lösen sich nach oben zunehmend auf. Mit der Farbgebung über Eck postuliert das alt-neue Haus letztlich die gleichzeitige Richtigkeit von Widersprüchlichem auch im Stadtraum. Die Teilung der Fassaden in wechselweise weisse und braune Felder markiert die ehemalige Traufe und die Volumenmitte, thematisiert nochmals die Ecke des städtischen Blockrandes sowie die Aufstockung. Trotz des kleinen Massstabs und der begrenzten Reichweite manifestiert die Aufstockung den aktiven und respektvollen Umgang mit dem Bestand im Stadtraum. Mit der Lage im Geschäftsviertel setzt das neue Wohnhaus zudem ein Zeichen für eine zukünftige Durchmischung. Die Kombination von Weiternutzung bestehender Bruchsteinmauern und Aufstockung in Holzbauweise zeigt die Bandbreite ökologischer Bauweise. Nicht nur Neues kann ökologisch gebaut werden. Zuerst stellt sich auch mit wirtschaftlichen Überlegungen die Frage, was erhalten bleiben kann. Die weitere Nutzung bestehender Materialien spart nicht nur deren Ersatzproduktion, sondern auch den Transport und die Verarbeitung vor Ort. Viele Teile des Hauses sind damit im eigentlichen Wortsinn vorfabriziert, durch die Situation gegeben.
Die enge Situation (Grundstück gleich Gebäude) und die geringe Belastbarkeit der Fundamente bedingten zum einen eine schnelle Erstellung in Holzrahmenbauweise. Zum andern war eine Parkierung von motorisiertem Individualverkehr ausgeschlossen, eine vielleicht immer selbstverständlichere Situation im urbanen Umfeld. Die innere Verdichtung der Stadt bildet in vielen Beispielen eine verträgliche, sinnvolle und gleichzeitig wirtschaftlich attraktive Alternative zur weiteren Erschliessung von Bauland. Mit der Aufstockung verfügt das Gebäude an der Selnaustrasse über deutlich mehr Nutzfläche (1440 m2 anstelle von 815 m2) bei gleichbleibendem Landanteil. Dank der Beschränkung auf wesentliche Wohnqualitäten und dem Erhalt bestehender Bausubstanz entstanden sieben begehrte Stadtwohnungen und zwei attraktive Geschäftsräume im Erdgeschoss. Die Aufwertung der Liegenschaft und damit auch der näheren Umgebung bildet die Grundlage für eine nachhaltige Wertschöpfung, wobei die Nähe zum Stadtzentrum und die Mikrolage wesentlich zur Minimierung der Risiken beitragen. Vernünftige Wohnungsgrössen, einfache Haustechnik, ein systematisches Tragwerk und eine langlebige Materialisierung runden die nachhaltige Investition ab.
Schnitt Nord-Süd
Schnitt Ost-West
Erdgeschoss
2. Obergeschoss
Ort Gerechtigkeitsgasse, 8002 Zürich Bauherrschaft Peter Bichsel, Frédéric Dedelley, Michael Hauser, Mark Müller Architektur Ferdinand Stadler, Architekt, Zürich (ursprüngliches Gebäude), und PARK Peter Althaus Markus Lüscher, Zürich (Aufstockung und Umbau); Team: Peter Althaus, Markus Lüscher, Gabi Eichenberger (PL), Anna Lehmann, Doris Haller, Anne Röhl, Stefan Jetten, Katharina Kiesbauer, Nikolas Waelli, Johannes Maier Bauingenieur Aerni + Aerni Ingenieure AG, Zürich HLSE HL-Technik AG, Zürich Bauphysik Raumanzug, Daniel Gilgen, Zürich Holzbauingenieur Makiol + Wiederkehr, Beinwil am See Brandschutzingenieur Makiol + Wiederkehr, Beinwil am See Holzbau Implenia Bau AG, Holzbau, Zürich Materialien Bauholz: schichtverleimtes Vollholz 65 m3, Brettschichtholz 18 m3; Platten: Dreischichtplatten 27 mm 1330 m2, OSB-Platten 15 mm und 18 mm 660 m2, Gipsfaserplatten 15 mm 1020 m2 Baukosten CHF 4,5Mio. (Renovation und Aufstockung) Parzellenfläche 404 m2 Geschossfläche SIA 416 2000 m2 (neu)/1000 m2 (Bestand) Hauptnutzfläche SIA 416 1440 m2 (neu)/815 m2 (Bestand) Gebäudevolumen SIA 416 6800 m3 (neu)/3500 m3 (Bestand) Bauzeit Januar 2008 – März 2009 (gesamt), Juni–Juli 2008 (Holzbau) Fotograf Dominique Marc Wehrli, Regensdorf
3. Obergeschoss
4. Obergeschoss
10 m
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Dachaufbau von aussen: Dachschiefer 25 mm Lattung 30 mm Konterlattung 60 mm Unterdachbahn Holzfaserplatte 16 mm Sparren 320 mm/Dämmung Dampfbremse Lattung 20 mm Dreischichtplatte 19 mm Aufbau Aussenwand von innen: Dreischichtplatte 19 mm Lattung 50 mm Luftdichtigkeitsbahn Gipsfaserplatte 15 mm Ständer 200 mm/Dämmung OSB-Platte 18 mm Verputzbare Dämmung 60 mm Aussenputz 15 mm Deckenaufbau von oben: Bodenbelag Anhydrit-Fliessestrich 55 mm Trennlage Trittschalldämmplatte 18 mm Kastenelement: Dreischichtplatte 27 mm Rippen 280 mm/Dämmung 100 mm Dreischichtplatte 27 mm Gipsfaserplatte 15 mm Lattung 30 mm Gipskartonplatte 25 mm
Detailschnitt Fassade Südosten (Gerechtigkeitsgasse)
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Isometrie von Westen
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Sanierung und Attikaaufstockung an der Neustadtstrasse, Luzern Die Eigentümerschaft erwarb die zentral gelegene Liegenschaft vor einiger Zeit zur Eigennutzung und als Anlageobjekt. Mit dem Eingriff zur Schaffung einer Eigentümerwohnung im Dachgeschoss wurde das Gebäude aus der Jahrhundertwende auch energietechnisch saniert. Dafür erhielt es eine Aussendämmung mit Verputz und neue Fenster. Beim Gebäudebestand waren mehrfache, teilweise unsensible An- und Umbauten erkennbar, und die Erscheinung war im Inneren wie im Äusseren ein Flickwerk. Dabei stammte die letzte Sanierung aus den achtziger Jahren. Des weiteren musste die Gasheizung erneuert werden, wobei die Energie für Heizung und Warmwasser jetzt über eine Fernleitung vom Nachbargebäude bezogen wird. Für die Eigentümerwohnung, die sich im neuen Attikageschoss befindet, bestand der Wunsch nach 5½ Zimmern mit Bad und separater Dusche. Da die Nutzfläche (gebaut: 117 m2) im Verhältnis zum Raumprogramm sehr klein war, musste der Grundriss hochpräzis angelegt werden. Jeder Zentimeter Raum wurde ausgenutzt. Auch musste der bestehende Lift um ein Geschoss erweitert werden, damit ein direkter Zugang zur Wohnung möglich war. Auch der Wunsch nach einem grossen Swim-Spa auf der Terrasse mit Aussenmassen von 4 x 2,3 m und neun Tonnen Gewicht im gefüllten Zustand war bautechnisch eine Herausforderung. Für den Blick über die Dächer von Luzern entstand auf dem Hauptdach ein Sonnendeck. In Anbetracht des massiven Eingriffes im Dachbereich und der anstehenden energietechnischen Sanierung gab es aus architektonischer Sicht nur die Möglichkeit einer Transformation
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des gesamten Hauses in die heutige Zeit. Das gesamte Gebäude sollte wieder als Einheit lesbar sein und trotz grosser Neubauten in der direkten Nachbarschaft Präsenz markieren. Dabei sollten das bestehende Satteldach mit Walm und der bestehende Wintergarten im Firstbereich komplett abgebrochen und durch eine Holzkonstruktion ersetzt werden. Während des Umbaus galt es zudem das ganze Haus bewohnt zu halten, mit Ausnahme der bestehenden Dachwohnung im vierten Obergeschoss. Die Holzbauweise bot sich für die Aufstockung aus mehreren Gründen an. Zum einen wurden dank dem geringen Gewicht der Holzbauteile keine statischen Ertüchtigungsmassnahmen an der Gebäudefundation und den unteren Etagen nötig. Zum anderen verkürzte der hohe Vorfertigungsgrad die Montagezeit auf ein Minimum, was die Immissionen auf die im Haus verbliebenen Mieter in den unteren drei Geschossen stark reduzierte sowie den Verzicht auf ein Notdach während der Bauphase ermöglichte. Das Dach und die Decke der Aufstockung sind als Kastenelemente ausgeführt. Diese sind aus Rippen in Vollholz und beidseitig mittels Schraubpressverklebung aufgebrachten Dreischichtplatten aufgebaut. Die Decke ist als brandabschnittbildendes Bauteil mit einem Feuerwiderstand von REI 60/EI 30 (nbb) ausgeführt. Zudem ist das Sprungmass der Rippen im Bereich des Pools auf die Hälfte reduziert. Die Wände sind in Holzrahmenbauweise aufgebaut, mit Beplankungen aus OSB-Platten und mitteldichten, diffusionsoffenen Holzfaserplatten. Damit die Lasten aus der Aufstockung auf wenige Punkte eingeleitet und von dort direkt bis ins Fundament weitergegeben werden konnten,
wurden im Bereich um das Treppenhaus Stahlträger und -stützen in den Holzbau integriert. Diese verlangten aufgrund der Feuerwiderstandsanforderungen besondere Beachtung; umgekehrt war dafür eine freie Grundrissgestaltung des Attikageschosses möglich. Dem Treppenhaus, dem einzigen Fluchtweg, galt es aus Sicht des Brandschutzes ebenfalls spezielles Augenmerk zu widmen. Die bestehenden Treppen sind in Holz ausgeführt. Aus diesem Grund konnte die Erschliessungstreppe zum neuen Attikageschoss mit einer Sonderbewilligung als Holztreppe mit einer Bekleidung EI 60 (nbb) ausgeführt werden. In Anbetracht der engen Platzverhältnisse um die Baustelle herum erwies sich der Holzbau unter einem weiteren Aspekt als vorzüglich: Der Holzbauer lieferte die Holzelemente ‹just in time› an, wodurch kaum Materialumschlagplatz vor dem Gebäude beansprucht wurde.
Situation
Erdgeschoss
1. Obergeschoss
2. Obergeschoss
3. Obergeschoss
4. Obergeschoss
Attikageschoss
Querschnitt
10 m
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Ort Neustadtstrasse 26, 6003 Luzern Bauherrschaft Familie Baer, Luzern Architektur Steger Architekten AG, Luzern Bauingenieur Felder Ingenieure Planer AG, Luzern Elektroingenieur Elmar Häfliger, Luzern HLKS-Ingenieur Huser & Kaufmann AG, Emmenbrücke Holzbauingenieur Lauber Ingenieure für Holzbau & Bauwerkserhalt, Luzern Holzbau Buob Holzbau AG, Luzern Materialien Bauholz: Vollholz 4 m3, Brettschichtholz 23 m3; Platten: Dreischichtplatten 27 mm 675 m2, OSB/3 15 mm 135 m2, diffusionsoffene, mitteldichte Holzfaserplatte 16 mm 88 m2 Baukosten BKP 2 CHF 2,07 Mio. (Gebäudehülle, Aufstockung, Sanierung Treppenhaus und 4. Obergeschoss) davon BKP 214 CHF 317 000.– Grundstücksfläche SIA 416 414 m2 Geschossfläche SIA 416 1771 m2 (total neu), 1694 m2 (Bestand), 139 m2 (Attika) Gebäudevolumen SIA 416 6260 m3 (total neu), 5380 m3 (Bestand), 600 m3 (Attika) Kubikmeterpreis SIA 416 (BKP 2) CHF 330.– (total neu) Bauzeit August–Dezember 2011 (Aufstockung) Fotograf Stefan Küng, Xen-on Foto, Meggen
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Dachaufbau von aussen: Begrünung und Substratschicht 110 mm Schutzmatte und Dichtungsbahn 10 mm Gefälledämmung 40–190 mm Kastenelement: Dreischichtplatte 27 mm Rippen 240 mm/Dämmung Dreischichtplatte 27 mm Luftdichtungsbahn Lattung 85 mm Gipsfaserplatte 15 mm Aufbau Aussenwand von innen: Gipsfaserplatte 15 mm Lattung 40 mm/Dämmung Luftdichtungsbahn OSB/3 15 mm Ständer 180 mm/Dämmung Holzfaserplatte 16 mm Lattung 80 mm/Dämmung Putzträgerplatte 15 mm
Detailschnitte Aufstockung
Deckenaufbau von oben: Parkett 10 mm Anhydritunterlagsboden 60 mm Trennlage Trittschalldämmung 20 mm Schalung 30mm Unterkonstruktion Hohlboden 166 mm Kastenelement: Dreischichtplatte 27 mm Rippen 240 mm/Dämmung Dreischichtplatte 27 mm Gipsfaserplatte 15 mm Schiftung 60 mm/Dämmung Decke aus Bestand 270 mm
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Modernisierung an der Feldbergstrasse, Basel Die zwei 1896 errichteten Mehrfamilienhäuser liegen an der stark befahrenen Feldbergstrasse, einer Schutzzone der Basler Altstadt. Trotz der vorzüglichen Lage wurden die insgesamt zwölf Wohnungen nur noch schlecht vermietet, da sie heutigen Mieteransprüchen nicht mehr genügten. Die Modernisierung sollte deshalb eine energetische Sanierung unter Aufwertung und Komfortsteigerung des Wohnraums bringen. Für den Umbau waren bei der Fassaden- und Dachgestaltung mehrere Auflagen der Stadtbildkommission zu erfüllen. Dabei bestand die Herausforderung darin, in der Schonzone von Basel-Stadt ein sechsgeschossiges Gebäude mit zwölf Wohnungen möglichst vollständig mit Solarenergie zu betreiben. In der Ausführung erhielt die gesamte Gebäudehülle einen Dämmperimeter. Die Fassaden wurden den Auflagen folgend mit 200 mm gedämmt und verputzt (U-Wert neu 0,16 W/m2 K), die alten Fenster durch dreifachverglaste ersetzt (U-Wert Glas neu 0,6 W/m2K). Auf der Strassenseite differenzieren nur noch zwei Farben und die Hausnummern die beiden Bauparzellen. Die Decke über dem Keller erhielt dieselbe neue Dämmung (U-Wert neu 0,16 W/m2 K). Das Dachgeschoss wurde komplett umgebaut. Dabei wurden die Solaranlage auf dem Dach installiert sowie dieses und der Estrich mit einer 360–500 mm starken Dämmschicht ausgebildet (U-Wert neu 0,10 W/m2 K). Zugunsten von mehr Wohnraum wurde von den zwei vorhandenen Treppenhäusern, die an der Gebäudetrennwand der beiden Häuser nebeneinander lagen, eines abgebaut, worauf die Holzdecken in diesem Bereich ergänzt wurden. Dieser Eingriff zeigt sich in der Hoffassade am Treppenturm, welcher nun auch Zimmer beinhaltet, im Fassadenbild.
Neben dem üblichen Umbau im Gebäudeinnern wurden alle bestehenden Holzbalkendecken bauakustisch und teilweise statisch aufgewertet. Wo früher tragende Innenwände wegfielen, wurden HEA-Träger in die Deckenebene integriert und auf RHS-Stützen mit Brandschutzbekleidung abgestellt. Die bestehenden Holzbalken wurden neu mit einer 27 mm starken OSB-Platte oben beplankt und so in der Ebene steifer ausgebildet. Darüber wurden eine Trittschalldämmung von 25 mm und ein rund 40 mm starker Anhydritunterlagsboden eingezogen sowie ein neues Klötzchenparkett verlegt. Die Deckenbekleidung mit verputzter Holzwollfaserplatte blieb erhalten. Im Bereich der Deckenergänzung wurde eine abgehängte Gipsfaserplatte von 18 mm Stärke eingezogen. Neben der nahezu neuen Gebäudehülle erhielt der sanierte Bau eine komplett neue Technik zur Abdeckung des gesamten Wärmeenergiebedarfs für Warmwasser, Heizung, Wohnungslüftung und Hilfsenergie. Neu wird dazu ausschliesslich die Solarenergie mit den Technikinstallationen auf dem Dach des Gebäudes genutzt, die aus 35 m2 thermischen Kollektoren und einer 9,9-kWp-Fotovoltaikanlage besteht. Unterstützend wirken eine Wärmepumpe in Kombination mit einem grosszügigen Wasserspeicher im Keller. Vom Gesamtenergiebedarf der zwölf Wohnungen mit 53 000 kWh/a deckt die solarthermische Anlage 18 200 kWh und die Fotovoltaik in Kombination mit der Wärmepumpe 19 000 kWh/a. So werden nur noch 15 800 kWh/a an zugeführter Energie für den Hausstrom benötigt, was einer Senkung um 93 % entspricht. Das in der Basler Schutzzone zu einem Nullwärmegebäude sanierte Mehrfamilienhaus benötigt damit heute schon 40 % weniger Energie, als die 2000 -Watt-Gesellschaft vorsieht.
Situation
Ort Feldbergstrasse 4 + 6, 4057 Basel Bauherrschaft EcoRenova AG, Zürich Architektur/Realisation Viridén + Partner AG, Zürich Bauingenieur APT Ingenieure GmbH, Zürich HLK-Ingenieur Zurfluh Lottenbach, Luzern Fotovoltaik-Ingenieur Energiebüro, Zürich Beratung Elektroeffizienz Arena, Arbeitsgemeinschaft Energie-Alternative, Zürich Holzbau Häring Holz- und Systembau AG, Pratteln Grundstücksfläche SIA 416 271 m2 Geschossfläche SIA 416 1245 m2 (total neu) Gebäudevolumen SIA 416 3996 m3 (total neu) Bauzeit November 2008 – Juni 2009 Fotografie Nina Mann, Zürich, und Viridén + Partner AG, Zürich
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1. Obergeschoss
Querschnitt
Attikageschoss
10 m
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Lignum Holzwirtschaft Schweiz Economie suisse du bois Economia svizzera del legno Mühlebachstrasse 8 CH-8008 Zürich Tel. 044 267 47 77 Fax 044 267 47 87 info@lignum.ch www.lignum.ch
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Administration, Abonnemente, Versand Andreas Hartmann, Lignum
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ISSN 1420-0260
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Druck Kalt-Zehnder-Druck AG, Zug
Holzbulletin, Juni 2012 Herausgeber Lignum, Holzwirtschaft Schweiz, Zürich Christoph Starck, Direktor