Forstwerkhof, Villars-Tiercelin Mit seiner Bekleidung aus rohen Brettern verschmilzt der neue Forstwerkhof der jungen Fusionsgemeinde Jorat-Menthue wunderbar mit seiner waldigen Umgebung. Die Wahl des Baustoffs Holz war naheliegend. Sie widerspiegelt die örtliche Bedeutung des Waldes mit einer Fläche von 700 ha und trägt zur Aufwertung des Rohstoffs bei, den er bereithält. Das Gebäude beherbergt die Infrastruktur der Forstverwaltung und des technischen Dienstes der neuen Gemeinde Jorat-Menthue, welche im Sommer 2011 aus der Fusion von sechs kleinen Gemeinden entstanden ist. Der Werkhof befindet sich in der Ortschaft Villars-Tiercelin, direkt am Waldrand und in unmittelbarer Nähe einer Erholungszone mit einem Fussballplatz. Er ist auch Ausgangspunkt eines markierten Forstlehrpfades von rund fünf Kilometern Länge. Das Gebäude besteht aus zwei Teilen, welche unter einem einzigen Satteldach liegen. Im beheizten Teil befinden sich im Erdgeschoss die Werkstatt und die Umkleideräume des Forstbetriebs sowie die Duschen und Toiletten, während im Obergeschoss das Büro des Forstbetriebsleiters und ein Aufenthaltsraum mit Kochnische untergebracht sind. Demgegenüber sind in einem zweiten, nicht beheizten Teil Maschinen und Geräte sowie die Schnitzelheizung mit dem darüberliegenden Brennstofflager untergebracht. Dass für die Konstruktion Holz gewählt wurde, verstand sich von selbst. Lediglich die Fundamentplatte, das Treppenhaus des beheizten Teils sowie – aus Brandschutzgründen – der Technik-
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raum und das Schnitzelsilo bestehen aus Beton. Um die Oberflächen des Gebäudekörpers besonders zur Geltung zu bringen, verarbeitete man sowohl für die Wände als auch für die Decken Brettsperrholz. Die Wände bestehen aus 95 mm dicken Platten, während für die Geschossdecke und das Dach des beheizten Gebäudeteils Platten von 146 mm Dicke Verwendung fanden. Darüber wurden eine 240 mm dicke Dämmung, eine Dichtungsbahn und schliesslich eine Kiesschicht von 50 mm eingebracht. Die Spannweite von 10 m beim Dach über dem Lager wird mittels Elementen von 260 mm Dicke überwunden. Das Brettsperrholz ist nach innen sowohl an den Wänden als auch an den Decken sichtbar. Diese architektonische Massnahme verschafft dem Gebäude eine Einheitlichkeit, die in angenehmer Art und Weise mit den lebhaften Farbtönen des Treppenhauses kontrastiert. Einzig die Oberflächen der Zwischenböden im beheizten Teil wurden abgeschliffen und eingeölt. Die Fassadenbekleidung aus 30–60 mm dicken Schwartenabschnitten, denen zum Teil noch Rindenreste anhaften, verleiht dem Bau ein unregelmässiges, lebhaftes Aussehen und lässt ihn mit der Waldumgebung verbinden. Ganz gegensätzlich gestaltet sind die rückseitigen Oberflächen wie diejenigen der Schiebetür der Werkstatt. Hier wurden perfekt geglättete, schwarz gefärbte, hochdichte Holzwerkstoffplatten von 10 mm Dicke verwendet. Die Fenster sind klein, zufällig angeordnet und mit Jalousien versehen, welche genau gleich wie die Fassade aussehen. Sind die Jalousien einmal geschlossen, werden die Fensteröffnun-
gen unsichtbar, und das Gebäude verwandelt sich in einen rätselhaften Monolithen. Ganz im Gegensatz dazu befindet sich im Aufenthaltsraum eine einzige, überdimensionierte Öffnung in Form eines grossen Glasfensters, welches einen wunderbaren Blick auf den nahen Waldrand erlaubt.
Situation