Holzwerkstoffe in Innenräumen

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Formaldehydfreie Systeme Klebstoffsysteme Polyurethanklebstoffe PU (Hydrierung von Isocyanaten zu Polyharnstoffen) Polyurethan PU/PUR

Formaldehyd

Haupteigenschaften formaldehydfreie Verleimung, gute mechanische Eigenschaften, bei Verbrennung entsteht Blausäure (zu beachten beim thermischen Rückbau)

• formaldehydfrei verleimt, daher im Emissionsverhalten frei von Formaldehyd aus dem Leimsystem • als Ein- oder Zweikomponenten-Klebstoffe erhältlich (1K-PUR, 2K-PUR); entstehen aus der Mischung von Polyolen und Isocyanaten • 1K-PUR werden meist für die Verklebung bei Zwei- und Dreischichtplatten eingesetzt, 2K-PUR vor allem bei Spezialverklebungen (z. B. Verklebung unterschiedlicher Werkstoffe) • 1K-PUR härten unter dem Einfluss von Luftfeuchtigkeit und Wärme, 2K-PUR durch Polykondensation/-addition • farblos, transparent, 2K-PUR können bräunlich sein, Farbstoffe können jedoch beigemischt werden • gute mechanische Eigenschaften für konstruktive Verklebungen; je nach Typ sind die Klebstoffe nach dem Aushärten spröde (hart) bis elastisch (weich) • formaldehydfrei verleimt, daher im Emissionsverhalten frei von Formaldehyd Polymeres Di-Phenyl-Methan-Di-Isocyanat aus dem Leimsystem, Platten werden oft als F0-Platten bezeichnet (PMDI) • Verarbeitung nur in geschlossenen Systemen möglich, wird daher ausschliesslich für die Herstellung von OSB, Span- und Faserplatten verwendet • hell, transparent, daher geeignet für dekorative Platten (farbneutral) • hohe Beständigkeit gegenüber Feuchte, Anwendung im Innen-/Aussenbereich • gute mechanische Eigenschaften, beständig gegenüber dynamischer Belastung, daher geeignet für Platten im Möbel- wie im Baubereich • teurer als UF-Harz Thermoplaste haben eine organische Grundstruktur, sind synthetisch hergestellt und binden physikalisch ab (Abbindung entsteht durch Verdunstung von Wassermolekülen). Sie behalten einen dynamischen Zustand aufgrund einer molekular fadenförmigen Raumstruktur. Bei Wiedererwärmung können sie erneut weich gemacht werden. • formaldehydfrei verleimt, daher im Emissionsverhalten frei von Formaldehyd Poly-Vinyl-Acetat-Klebstoff (PVAc) aus dem Leimsystem • weiss, transparent • geringe Temperaturbeständigkeit, durch Wärme kann reversibel ein plastischer Zustand erreicht werden • nicht wasserbeständig, aber auch nicht wasserlöslich, daher für Innenanwendung (nur modifizierte Systeme für Aussenbereich) • hohe Scherfestigkeit, die bei Dauerbelastung jedoch sinkt, Anwendung daher meist als Montageklebstoff im Möbelhandwerk, z. B. zum Verkleben von Fenstern, Türen, Parkett etc. • handelsübliche Formen: Weissleim, Dispersionsleim, Montageleim • formaldehydfrei verleimt, daher im Emissionsverhalten frei von Formaldehyd Schmelzklebstoff (bestehend aus Styrolaus dem Leimsystem Butadien, Polyester) • ähnliche Eigenschaften wie PVAc, bindet jedoch nur unter Erwärmung ab • Anwendung vor allem in der Möbelindustrie zur Abdeckung von Kanten mit aufgeklebten Laminaten

Figur 11: Wichtige Klebstoffsysteme und deren Haupteigenschaften, Teil 2: Formaldehydfreie Systeme


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