Netzwerk Landwirtschaft und Schule

Page 1

Foto: Alpenschule

LFI Tirol Projekte für Kindergärten und Schulen

„Netzwerk: Landwirtschaft und Schule“ www.lfi.at/tirol


Vorwort

Beate Palfrader Landesrätin für Bildung, Kultur, Arbeit und Wohnen Foto: Tanja Cammerlander

Zum Geleit! Kälbchen streicheln, Topfen selber machen, Eier einsammeln – das und vieles mehr ermöglicht das Ländliche Fortbildungsinstitut Tirol (LFI) unseren Kindern, indem es zahlreiche Angebote rund um die Tiroler Landwirtschaft organisiert. Vom Projekt „Landwirtschaft macht Schule“, bei dem Bäuerinnen Schulstunden gestalten bis hin zum Kindergeburtstag am Bauernhof oder der Schulmilch- und Schulobstaktion: Kinder erhalten durch das umfangreiche Angebot des LFI einen spielerischen – und meist äußerst schmackhaften – Eindruck davon, welche Rolle die heimische Landwirtschaft spielt. Sie lernen, welchen Wert Lebensmittel haben, woher sie ursprünglich stammen und wie gut sie schmecken. Das können Kinder nur, wenn sie Gelegenheit haben, mit allen Sinnen die heimischen Produkte, aber auch die Lebenswelt der Bäuerinnen und Bauern kennen zu lernen. Mein Dank gilt dem LFI für seine großartige Arbeit. Gerade in meiner Funktion als Bildungslandesrätin freut es mich besonders, dass unsere Kinder die Tiroler Landwirtschaft auf diese Weise erleben dürfen – denn diese Erfahrungen werden sie lange mit sich tragen.

Gut vernetzt ist halb gewonnen – das trifft auf die verschiedensten Lebensbereiche zu. Auch in der Bildungsarbeit bringen Netzwerke für alle Beteiligten Vorteile mit sich. Sei es in der ressourcensparenden Planung oder aber auch der Gewinn neuer Sichtweisen durch intensiven Austausch.

Resi Schiffmann Obfrau LFI Tirol Foto: Die Fotografen

2

Gerade in der Land- und Forstwirtschaft haben wir eine breite Themenpalette mit Inhalten, die auch für Personen außerhalb dieser Branchen relevant und interessant sind. Das Ländliche Fortbildungsinstitut deckt diese mit seinem umfangreichen Kursangebot sehr gut ab. Zusätzlich gibt es aber noch eine Reihe spezieller Projekte, die Land- und Forstwirtschaft an die Schulen und Kindergärten bringen. Da das Wissen über unsere Arbeit sowie die Produktion von Lebensmitteln im Allgemeinen eher weniger wird, freut es uns, wie positiv diese Bildungsangebote in den letzten Jahren angenommen wurden. Ständig erweitert und auf dem neuesten Stand können wir so praxisnahe Einblicke in die vielfältigsten Themengebiete geben. Dabei reicht das Angebot von unterschiedlichen Ernährungsschwerpunkten für Kindergärten und Volksschulen bis hin zu Schulstunden am Bauernhof oder sogar auf der Alm. Dabei werden Inhalte zu Schwerpunkten wie Tiere, Obst oder auch Honig angeboten – um nur einige zu nennen! Die ganze Vielfalt dieses einmaligen Bildungsangebotes finden Sie kompakt und übersichtlich in diesem Folder. Ich freue mich, wenn Sie sich von den verschiedenen Projekten angesprochen fühlen und wünsche Ihnen und ihren Gruppen und Klassen viel Spaß beim hautnahen Erleben von Land- und Forstwirtschaft!


nhalt Vorworte

2

Projekte LFI Tirol ■ Projekt Schmatzi – Seminarbäuerinnen ■ Landwirtschaft macht Schule – Bäuerinnen gestalten Schulstunden ■ Schule am Bauernhof und Erlebnis Alm ■ Kindergeburtstag am Bauernhof

4 6 7 8

Projekte LK Tirol ■ Die geheime Pflanzenwelt entdecken ■ Schulmilch ■ Schulobstprogramm

9 10 11

Projekte von Verbänden ■ Jugend − Schule − Familie ■ Alpenschule Tirol ■ Bio macht Schule ■ Imker in der Schule

12 14 16 17

Projekt vom Land Tirol ■ Waldpädagogik – Auf Entdeckungsreise im Wald

18

Kontakte im Überblick:

nfo

Ansprechpartner für jedes Projekt mit Telefonnummern, E-Mail-Adressen und Websites finden Sie auf Seite 19

3


Projekt Schmatzi – Seminarbäuerinnen Schmatzi – Seminarbäuerinnen, ist ein Projekt des Ländlichen Fortbildungsinstitutes Tirol (LFI). Schmatzi bietet zum Thema Ernährung und Landwirtschaft viele Jahreszeitenreisen. Die Seminarbäuerinnen und das Schmatzi-Team führen durch die bunte Welt der natürlichen und heimischen Lebensmittel. Das primäre Ziel ist es, das Vertrauen in regionale und saisonale Lebensmittel und in die bäuerliche Landwirtschaft bei KonsumentInnen und in der Gesellschaft zu stärken. Schmatzi in Bildungsstätten Schmatzi unterstützt die Ernährungserziehung im Kindergarten und in der Volksschule durch methodisch- didaktische Lehr-, Lern- sowie Spielmaterialien. Bei einer SchmatziSchulung werden die PädagogInnen der teilnehmenden Bildungsstätten zu den Materialien geschult. Schmatzi im Kindergarten An drei Schulungstagen von je 3 UE werden die Schmatzi-Materialien zu 12 Kapiteln der vier Jahreszeiten vorgestellt. Bei Interesse sind Schulungen zu Erweiterungskapiteln möglich. Programm Kosten: 150,00 Euro Schmatzi in der Volksschule An zwei Schulungstagen von je 3 UE werden die Schmatzi-Materialien zu 16 Kapiteln zu den vier Jahreszeiten vorgestellt. Kosten: 240,00 Euro

4

Schmatzi Sinnesreise für Kindergartengruppen oder Volksschulklassen In 3 UE begeben sich die Kinder im Klassenraum mit allen Sinnen auf die Reise durch die Welt der heimischen Lebensmittel und des Schmatzi-Spieleangebots. Kosten: 3,00 Euro pro Kind min. 15 Kinder / max. 25 Kinder

Fotos Seite 6 + 7: LFI Tirol/Schmatzi


Materialien Die vielfältigen Materialien beinhalten zahlreiche Informationen zu den Themen Essen und Trinken, Vielfalt und Herkunft heimischer Lebensmittel. Schmatzi-Jahreszeitenkalender Unser „Kalender“ beinhaltet Informationen und Spielangebote zu Lebensmitteln der Region und den Jahreszeiten, zahlreiche Rezepte und vieles mehr für die Ernährungsbildung zu Hause. Kosten: 16,00 Euro Schmatzi-CD – lustige Lieder zum Mitsingen Die von Kindern aufgenommene CD enthält verschiedenste Lieder zu regionalen Produkten und führt somit durch die bunte Welt der heimischen Lebensmittel. Kosten: 12,00 Euro Schmatzi – schlau genießen Das Schmatzi-Buch führt durch die Welt des bewussten Einkaufs, der Verwertung und einfachen Zubereitung von Speisen. Gewährt Einblick in eine wertvolle Kinderernährung und unterstützt Eltern von Frühstücks-, Obst- und Gemüseverweigerern mit hilfreichen Tipps. Kosten: 18,00 Euro Buch & Buchständer aus Holz: 25,00 Euro

5


Landwirtschaft macht Schule – Bäuerinnen gestalten Schulstunden Geschulte Bäuerinnen gestalten in Tiroler Neuen Mittelschulen Schulstunden und Kocheinheiten. Unter dem Motto „Lernen und genießen“ soll Wissen aus erster Hand über die Tiroler Landwirtschaft weitergegeben und Kinder für das „bewusste Einkaufen“ sensibilisiert werden. Arbeits-, Rätsel- und Rezeptblätter zur Nachbereitung runden die Stunden/Kocheinheiten ab.

Schuljahr 2018/19 Stunden – Themen

Kocheinheiten

Zielgruppe

1. bis 4. Kl. NMS bzw. AHS Unterstufe bzw. ASO Oberstufe

3. oder 4. Klassen NMS (Kochgruppe)

Ort

Klassenzimmer

Schulküche

Dauer

1 Unterrichtsstunde

3 UE

Preis

kostenlos

Unkostenbeitrag

Diese Angebote stehen für ein bestimmtes Kontingent zur Verfügung. Zur Abrundung des Themengebietes empfehlen wir einen Lehrausgang auf einen Schule am Bauernhofbetrieb.

6


Schule am Bauernhof und Erlebnis Alm Raus aus den vier Wänden und den Schultag zu einem unvergesslichen Erlebnis machen: „Schule am Bauernhof“ lädt ein, im Rahmen eines Bauernhof-Besuches den Weg der Lebensmittel kennenzulernen und ein Stück mitzugehen. Bei einem Lehrausgang auf einen Schule am Bauernhofbetrieb erfahren SchülerInnen die Tiroler Landwirtschaft sowie regionale Lebensmittel hautnah und mit allen Sinnen! Zielgruppe Kinder und Jugendliche ab sechs Jahren bis zum Abschluss der Pflichtschulausbildung (max. 20 Jahre) sowie (angehende) PädagogInnen Programmbausteine Vom Korn zum Brot, Der Weg der Milch, Von der Biene zum Honig, Rund um‘s Huhn viel zu tun, Verfilzt und zugenäht – Weg der Wolle, Der Erdapfel – eine tolle Knolle, Rund um‘s Pferd, u.v.m. Organisation Unter www.schuleambauernhof.at sind alle Betriebe aufgelistet. Bitte einfach einen Betrieb auswählen, mit Bäuerin/Bauer Kontakt aufnehmen und Termin, Programmbaustein sowie Kosten vereinbaren. Angebote Lehrausgang Bauernhofbesuch oder Erlebnis Alm Bauernhofwoche (mehrtägig mit Übernachtung) Die pädagogisch ausgebildeten BäuerInnen freuen sich auf die Schulklassen.

Foto: Hasenauer

Foto: Mayr/LFI Tirol

7


Kindergeburtstag am Bauernhof Bewusstseinsbildung einmal anders Mit bis zu zehn Freunden erleben Kinder zwischen sechs und zehn Jahren durch pädagogisch geschulte Tiroler Bäuerinnen und Bauern den Bauernhof. Dabei lernen sie neben den Bauernhoftieren auch die wertvollen Lebensmittel vom Ursprung bis hin zum Supermarktregal kennen. Der Jahreszeit und dem Betrieb entsprechend stellen die Bäuerin/der Bauer ein buntes und vor allem spannendes Programm für die Kinder zusammen, wie z.B. Stalldetektive erforschen Kuh & Co; Vom Korn zum Brot – wir backen unsere Weckerln selber; Schatzgräber am Feld unterwegs – auf geht´s zum Kartoffelfest; Dem Zaubertrank Milch auf der Spur, u.v.m. Kosten 135 Euro inkl. Geschenk, Programm und Betreuung (zwei bis drei Stunden für bis zu zehn Kinder im Alter von 6 bis 10 Jahren). Und so funktioniert es Termin, Zeit und Programm werden direkt mit der Bäuerin/dem Bauer vereinbart. Die An- und Abreise zum Hof ist selbst durchzuführen. Allergien, Einnahme von Medikamenten etc. sind bitte dringend vor der Veranstaltung bekannt zu geben.

8

Foto: Mayr/ LFI Tirol


Die geheime Pflanzenwelt entdecken Das Projekt Schule in der Gärtnerei ist eine Aktion der Tiroler Gärtnereien für alle Volksschüler zwischen 6 und 10 Jahren. Die Schülerinnen und Schüler lernen zusammen mit ihren Begleitpersonen die geheimnisvolle Welt der Pflanzen kennen. Wie werden die Pflanzen verwendet? Für was sind sie gut? Wie setze und pflege ich meine kleinen Pflanzen, damit sie groß und stark werden? All diese Fragen werden von den Fachleuten spielerisch erklärt. An verschiedenen Stationen lernen die Kinder die Produkte und Arbeitsweisen einer Gärtnerei kennen. Die Schülerinnen und Schüler helfen den Gärtnern neue Pflanzen auszusähen und die kleinen Pflänzchen einzutopfen. Sie sehen von Gemüse, Blumen, Obst bis hin zum Baum alles, was in einer Gärtnerei produziert, verkauft und gepflegt wird. Durch die kostenlosen Broschüren kann jedes Kind das neu erworbene Wissen vertiefen. Hier stehen ihnen viele Tipps und Tricks sowie viele spannende Rätsel zur Verfügung, welche gemeinsam mit den Lehrern gelöst werden können. Die Aktion „Schule in der Gärtnerei“ hilft den Kindern, das Verständnis zur Natur zu verbessern und zu verstehen. Sie weckt das Interesse der jungen Menschen für die grüne Branche. www.zumgaertner.at/Schule-in-der-Gaertnerei.htm

Fotos: Lena Etthöfer

9


Schulmilch Sager wie „Ein müder Knilch braucht dringend Milch“ haben einen wahren Kern: Milchprodukte und Obst dürfen in der kindlichen Ernährung nicht fehlen. Damit dies nicht nur Lippenbekenntnisse bleiben, haben die Landwirtschaftskammer Tirol, das Land Tirol und die Sozialversicherungsanstalt zusammen mit der Berglandmilch (TirolMilch) eine Initiative gestartet. Seit 1930 gibt es in Österreich die Schulmilchaktion und in der EU wird die Abgabe von Milcherzeugnissen in Schulen und Kindergärten seit 1977 finanziell unterstützt. Der Körper braucht´s die Milch hat´s Die Leistungskurve kann wesentlich verbessert werden, wenn eine vollwertige Pausenverpflegung geboten wird. Deshalb ist die Zufuhr von Lebensmitteln mit einer hohen Nährstoffdichte zum richtigen Zeitpunkt so bedeutungsvoll. Milch und Milchprodukte sind aufgrund ihrer hohen Nährstoffdichte wichtige Bausteine einer ausgewogenen Ernährung. Wie kommt man zur Schulmilch? Alle Kinder in österreichischen Schulen und Kindergärten können Schulmilchprodukte aus dem EU-Schulmilchprogramm bekommen. Die Milchprodukte werden streng kontrolliert und auf Bestellung von zwei bäuerlichen Schulmilchlieferanten und der TirolMilch (Berglandmilch) an die Schulen angeliefert.

10

Foto: Evelyn Darmann

Fotos: Sviatolslav Kovtun/macrovector/Fotolia

Bäuerliche Schulmilchlieferanten in Tirol: Hanni und Werner JÖCHL, 6380 St. Johann Angelika und Günter SCHLOFFER, 6082 Patsch TirolMilch (Berglandmilch), 05332/7801-130


Schulobstprogramm Ein regelmäßiger Obst- und Gemüsekonsum ist Grundlage zur Prägung einer gesunden Ernährungsgewohnheit unserer Kinder. Im Zuge des Schulobstprogramms gibt es eine finanzielle Unterstützung, um regelmäßig Obst und Gemüse an den Schulen bereitstellen zu können. Rund 50% der Nettokosten von Obst und Gemüse werden gefördert, darüber hinausgehende Kosten (Transport, Umsatzsteuer,…) sind durch eigene Mittel durch Schüler, Eltern, Sponsoren,... zu finanzieren. Regionalen und saisonalen Produkten wird dabei der Vorzug gegeben. Die Details zu förderbaren Produkten und zur Abwicklung lassen sich über die AMAHomepage abrufen. https://www.ama.at/Fachliche-Informationen/Schulprogramm/ Produktlieferungen/Schulobst-und-gemuese Nachfolgende Auswahl Tiroler Obstproduzenten sind im Schulobstprogramm tätig und unterstützen Sie gerne in der praktischen Umsetzung an der eigenen Schule: Nordtirol Erzeugerorganisation Oberinntalobst GmbH E-Mail: office@obstlager-haiming.at Obstbau Giner Thomas & Barbara Osttirol E-Mail: th.giner@aon.at Obstbau Familie Kuenz „Gute Früchte“ – Imhof Regula E-Mail: info@kuenz-schnaps.at E-Mail: lecker@gutefruechte.at Kofler Heinz E-Mail: h.kofler@tsn.at

Collage: Alexandra Auer Fotos: LK Tirol, sdnzl/taddle/Fotolia

11


Jugend – Schule – Familie Ein Projekt des Verbandes der Tiroler Obst- und Gartenbauvereine in Zusammenarbeit mit dem Land Tirol Der sorgsame Umgang mit der Natur will gelernt sein: Kinder im Kindergarten- und Grundschulalter lassen sich schnell von allem Lebendigen begeistern. So gelingt es gut geschulten PädagogInnenen leicht, ihre Schützlinge an die kleinen, alltäglichen Wunder in Bienenhaus, Obst- und Gemüsegarten, Kräuterspirale oder Blumenwiese heranzuführen. Wer sich auf Augenhöhe der Kinder begibt, mit ihnen staunt und bewundert, öffnet Seelenfenster. Eine innige Verbindung zur Natur und zu den PädagogInnen bildet sich. Diese werden zu Vorbildern, die Kinder nicht enttäuschen wollen.

Kinder wollen mit allen Sinnen lernen. Am Anfang steht ein ganz einfacher Gedanke: Kinder werden die Liebe zur Natur eher entdecken, wenn wir ihnen diese näherbringen! Seit einigen Jahren engagieren sich deshalb die Tiroler Obst- und Gartenbauvereine gemeinsam dafür, Projekte mit Kindern und Jugendlichen in Zusammenarbeit mit Schulen in ganz Tirol umzusetzen. Es gibt so viele Ideen und Möglichkeiten – wenn man sich zusammentut und gemeinsam lebensnahen Unterricht gestaltet! Aktivgruppen schaffen ein Bewusstsein für den Erhalt unserer Umwelt und für mehr Freude am Leben durch gesunde Ernährung! Wenn Kinder mit Lehrern und unseren Fachleuten Projekte gestalten, dann entsteht eine Beziehung: Alle sind stolz auf das Erreichte, verteidigen und pflegen es mit Einsatz. Das Verständnis für ökologische und soziale Zusammenhänge bekommt wertvolle Impulse, die das ganze Leben über nicht vergessen werden.

12

Fotos Seite 12 + 13: Verband der Tiroler Obst- und Gartenbauvereine


Unser Projekt „Jugend-Schule-Familie“ bietet dafür vielfältige Unterstützung und gibt Impulse ➞  Begleitung bei Ökologprojekten vor Ort durch Ehrenamtliche unserer 115 Obstund Gartenbauvereine, z.B. Schulgarten, Wildbienenhaus ➞  Begleitung von Renaturierungsprojekten wie Obstbaum- und Heckenpflanzung durch unsere über 450 geprüften Baumwarte ➞  Verleih von Material, z.B. kleine Obstpresse zur Apfelsaftgewinnung ➞  Verleih der Apfelkiste mit Anleitung ➞  Durchführung diverser Naturwettbewerbe ➞  Bereitstellung von Informationsmaterial und T-Shirts ➞  Vielfalt nahebringen, Interesse für die Zusammenhänge in der Natur wecken. ➞  Weitergabe von Kenntnissen über die Schaffung und Erhaltung eines gesunden Lebensraumes an die jungen Tirolerinnen und Tiroler

13


Alpenschule Tirol Erlebnisreiche Tage in der Natur und am Tiroler Bergbauernhof Nach dem Prinzip „Unsere Klassenzimmer sind die Wiese, der Wald und das Gebirge und unsere Lehrer sind die Pflanzen, die Tiere und die Menschen, die auf den Bergbauernhöfen leben“ können die Kinder bei ihrem einwöchigen Aufenthalt in der Alpenschule die Natur in ihrer Reinform erleben. So wird in der Alpenschule Tirol auf nachhaltige Weise den jungen Alpenschulebesuchern unsere einzigartige Tiroler Kultur- und Naturlandschaft nähergebracht. Alpenschule TIROL - naturverbunden, einzigartig, einfach echt! Die Natur als Klassenzimmer Auf 1.100 Meter, mitten in den Kitzbüheler Alpen liegt die Alpenschule in Westendorf. Kindern im Alter von 8 bis 12 Jahren wird Natur und Landleben unmittelbar und mit viel Erlebnischarakter vermittelt. Zusammen mit den Bergbauern und engagierten Mitarbeitern ist eine Schule des Sehens, Fühlens, Schmeckens und Erlebens entstanden. Ein engagiertes, fachlich geschultes Team sowie aktive Bergbauern bieten ein umfangreiches Wochenprogramm, das den ländlichen Raum in all seinen Facetten erlebbar macht.

Fotos Seite 14 + 15: Alpenschule

14


Erlebnisreiche Tage Jeden Tag in der Früh dürfen die Kinder auf den Bergbauernhöfen auch bei der Stallarbeit mithelfen. Da heißt es früh aufstehen. Aber wie oft hat man sonst die Gelegenheit, den Kühen Heu zu geben, ein frisches Ei aus dem Nest zu holen oder einem in der Nacht geborenen Kälbchen einen Namen geben zu dürfen? So fängt der Tag gleich richtig spannend an. Und ein gutes Bauernhoffrühstück gibt es gleich nach der Stallarbeit zur Stärkung für den erlebnisreichen Tag. Sollte das Wetter einmal nicht so supersonnig sein, dann gibt es im Alpenschule-Haus die Möglichkeit, sich die Zeit mit verschiedenen Basteleien oder lustigen Spielen zu vertreiben. Es wird auf keinen Fall langweilig! Und am Abend beim Lagerfeuer schmecken die Würsteln mit dem selbstgebackenen Brot am allerbesten. Und bei all diesen tollen Naturerlebnissen wird gestaunt, dazugelernt, mitgemacht, gespielt, gelacht und natürlich auch gut gegessen. Soziales Lernen Auch der soziale Aspekt innerhalb einer Schulklasse oder Gruppe wird großgeschrieben. In Kleingruppen wird in der Küche geholfen, frische Kräuter aus dem Bauerngarten geholt, beim Aufräumen der Spielräume und Spielgeräte auf der Alpenschule-Wiese sowie beim Holzholen für den Ofen zusammengeholfen. Die Schule des Sehens, Fühlens, Schmeckens und Erlebens ist eine Entdeckungs- und Erlebnisreise mit ausreichend Zeit zum Spielen und Erholen. Die Klassengemeinschaft gewinnt dadurch an Stärke und Zusammenhalt für die weitere Schulzeit. Nachhaltiger Unterricht mit Mehrwert für junge Leute In der Schule, die das Erlebnis Natur lehrt, arbeiten nur Menschen, die gerne draußen mit Kindern unterwegs sind und zulassen, dass es die Kinder sind, die mit zärtlicher Neugier unsere verborgenen Gefühle für das Wesen der Dinge wieder ans Tageslicht bringen.

Die erlebnisreichen Tage in der Natur und auf den Tiroler Bergbauernhöfen kann man für die Klasse von April bis Oktober buchen.

15


Bio macht Schule Was kommt auf meinen Tisch? Was hat biologische Landwirtschaft damit zu tun und was bewirke ich mit dem Kauf eines biologischen Lebensmittels? Die Art und Weise wie unsere Lebensmittel hergestellt werden, hat Auswirkungen auf die Umwelt, Mensch, Pflanze und Tier. Wie treffen wir Kaufentscheidungen? Nach welchen Produkten können wir greifen, damit wir unseren Fußabdruck und die Belastung unserer Ressourcen senken sowie regionale Kreisläufe stärken? Kinder und Jugendliche werden in der Schule oder am Bio-Bauernhof zu den Wirkungen der Produktwahl & Kaufentscheidung informiert und sensibilisiert. Fragen zu gesunden Lebensmitteln, biologischem Landbau und regionalen Kreisläufen, sowie deren Auswirkungen auf die Umwelt, werden gemeinsam diskutiert. Mit unterschiedlichen Methoden und Anschauungsmaterialien (z.B. Verkostung, Sensorik, Experimente) werden entsprechende Informationen, Hintergrundwissen und Anregungen zum Wert von biologischen Lebensmitteln erklärt. Zielgruppe Weiterführende Schulen, Schülerinnen und Schüler zwischen 11 und 20 Jahren. Ort und Zeitrahmen In der Schule: 2 bis 3 Schulstunden Auf einem landwirtschaftlichen Bio-Betrieb: 3 Stunden

16

Wir schauen aufs Ganze

Die Biobäuerinnen und Biobauern

Foto: Bio Austria


Imker in der Schule Auch noch sehr junge Schülerinnen und Schüler wissen bereits, dass Bienen Honig produzieren und sehr wichtig für die Bestäubung unserer heimischen Vegetation sind. Doch wie ist ein Bienenstaat aufgebaut? Wie schaut eine Bienenkönigin aus? Wie entstehen Honig und Bienenwachs? Muss eine Biene wirklich sterben, wenn sie einen Menschen sticht? Was macht eigentlich ein Imker? Niemand kann diese und viele andere spannende Fragen besser beantworten als eine Imkerin oder ein Imker, welche/r vom Frühjahr bis in den Spätherbst fast täglich bei seinen Bienen ist. Deshalb haben sich zahlreiche engagierte Imkerinnen und Imker in allen Bezirken bereit erklärt, auf Wunsch in die Schulen zu gehen und eine spannende Stunde mit den Kindern zu gestalten. Es ist aber auch möglich, direkt mit den Kindern einen Bienenstand zu besuchen und die Bienen hautnah mit allen Sinnen zu erleben. Für die Kinder ist dies immer ein unvergessliches Erlebnis. Da dieser Besuch nur auf Bienenständen mit sanften Bienen und unter größtmöglichen Vorsichtsmaßnahmen von statten geht, ist die Gefahr eines Bienenstiches für die Kinder äußerst gering. Über den Ablauf eines Besuches informieren wir Sie sehr gerne und ausführlich im Vorfeld, ebenso klären wir Sie über einen Besuch in der Schule auf. In jedem Bezirk gibt es einen sogenannten Jugendreferenten, dieser wird sich um Sie und Ihre Klasse bemühen und Ihnen auch den nächsten Imker, die nächste Imkerin, vermitteln.

Foto: Landesverband der Bienenzucht in Tirol

17


Waldpädagogik – Auf Entdeckungsreise im Wald Seit bald 25 Jahren wird in Österreich Waldpädagogik angeboten. Ziel ist, verschiedenen Zielgruppen den Lebensraum Wald und seinen vielfältigen Nutzen für die Menschen auf verständliche Art und Weise näher zu bringen. Hauptzielgruppe sind Pflichtschulklassen, in Tirol nehmen jährlich zwischen 8.000 und 10.000 Schülerinnen und Schüler und Erwachsene an solchen meist halbtägigen waldpädagogischen Führungen teil. Viele Menschen wissen nur wenig über den Wald, seine nachhaltige Bewirtschaftung und die Bedeutung des Holzes. Waldpädagogik vermittelt Wissen und fördert die persönliche Beziehung zur Natur als Grundlage für ein naturverträgliches Verhalten. Dabei spielt die Bildung zukünftiger Generationen eine zentrale Rolle. Junge Menschen können den Wald mit allen Sinnen erfahren und direkt im Wald von ihm persönlich lernen. Wirkungsvolle Umwelterziehung geschieht am besten durch unmittelbares Erleben und eigenes Entdecken: z. B. Holz befühlen, den Waldboden spüren, Vogelstimmen hören, Bäume erforschen, Baumharz riechen. Höchstens 20 Kinder oder Erwachsene bilden dabei eine Gruppe. In Tirol sind rund 200 zertifizierte Waldpädagoginnen und Waldpädagogen aktiv, rund 170 dieser speziell ausgebildeten Personen arbeiten im Tiroler Forstdienst. Sollten Sie sich für Waldpädagogik interessieren, wenden Sie sich an Ihren Gemeindewaldaufseher oder an die zuständige Bezirksforstinspektion, in Innsbruck an das Stadtforstamt oder die Landesforstdirektion.

18

Fotos: Amt der Tiroler Landesregierung/ Forstorganisation


nfos Kontakte im Überblick Projekt Schmatzi − Seminarbäuerinnen LFI Tirol, Tel. 05 92 92-1107 oder erlebnis.lw@lk-tirol.at, www.schmatzi.at Schule am Bauernhof und Erlebnis Alm, Kindergeburtstage am Bauernhof, Landwirtschaft macht Schule, LFI Tirol — Projekt Schule am Bauernhof, Tel. 05 92 92-1106 oder erlebnis.lw@lk-tirol.at, www.schuleambauernhof.at Schule in der Gärtnerei LK Tirol – Referat für Zierpflanzenbau Tel. 05 92 92-1502 oder lena.etthoefer@lk-tirol.at, www.zumgaertner.at/Schule-in-der-Gaertnerei.htm Schulmilch LK Tirol, Tel. 05 92 92-1810 Schulobst LK Tirol, Tel. 05 92 92-1508 Jugend − Schule − Familie Verband der Obst- und Gartenbauvereine in Zusammenarbeit mit dem Land Tirol Tel. 05 92 92-1523 oder michaela.posch@lk-tirol.at Alpenschule Tirol info@alpenschule.at oder www.alpenschule.at Bio macht Schule Bio Austria, Tel. 0512 572 993 oder tirol@bio-austria.at, www.bio-austria.at Imker in der Schule Landesjugendreferent Hubert Faistenauer, hubertfaistenauer@gmail.com Waldpädagogik − Auf Entdeckungsreise im Wald Informationen erhalten sie bei Ihrem Gemeindewaldaufseher oder in der zuständigen Bezirksforstinspektion, im Stadtforstamt Innsbruck oder in der Landesforstdirektion, Amt der Tiroler Landesregierung.

19


IMPRESSUM 1. Auflage Für den Inhalt verantwortlich: Karin Mayr, Katharina Putzer, Maria Haller alle LFI Tirol, Lena Ettenhöfer, Michaela Posch, Stefan Hörtnagl, Clemens Böck, alle Landwirtschaftskammer Tirol, Birgit Kluibenschädl – Alpenschule Westendorf, DI Andrea Nenning – Bio Austria Tirol, Hubert Faistenauer, DI Gerhard Müller MSc, Amt der Tiroler Landesregierung − Abteilung Forstorganisation. Herausgeber: Ländliches Fortbildungsinstitut Tirol, Brixner Straße 1, 6020 Innsbruck Layout: Alexandra Auer, LK Tirol Fotos: Für die Bilder gelten die jeweils angeführten Lizenzen. Internet: tirol.lfi.at Druck: Druckerei Pircher GmbH, 6430 Ötztal Bahnhof Innsbruck, Dezember 2018

LFI Tirol

Brixnerstraße 1 6020 Innsbruck T +43 5 92 92 1100 | F DW 1199 lfi@lk-tirol.at

www.lfi.at/tirol


Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.