Sicher ist sicher

Samschdeg, 28. Januar 2017

TRESORE

Sicher ist sicher

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Um Wertvolles zu schĂźtzen nutzen viele Tresore fĂźr Zuhause.

Doch was macht einen Tresor wirklich sicher? Experten haben es uns verraten

Samschdeg, 28. Januar 2017

Die passende Wahl Interview mit Marcel und Yves Tonon von „Lux Tresor“ zum Thema Tresore YVES TONON Welche Sicherheitsstufe ein Tresor hat, kann man in der Regel auch an einer Plakette im Innenraum ablesen.

LUXEMBURG JEFF KARIER

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b Schmuck, wertvolle Sammlungen oder wichtige Dokumente: Fast jeder hat Dinge, die einen hohen Wert haben, ob materiell oder sentimental. Um diese sicher aufzubewahren und vor unter anderem Diebstahl und Feuer zu schützen, eignen sich neben Bankschließfächern vor allem Tresore. Allerdings sollte man sich genau überlegen, was man in einem solchen Tresor oder auch Safe aufbewahren möchte, denn Safe ist nicht gleich Safe, meint Marcel Tonon, Gründer und ehemaliger Geschäftsführer des Fachunternehmens „Lux Tresor“ aus Goeblingen. Im vergangenen Jahr hat er die Leitung an seinen Sohn Yves übergeben. Im Interview erklären die beiden, auf was es bei einem guten Tresor ankommt.

Herr Tonon, welche Arten von Tresoren gibt es?

MARCEL TONON Bei Tresoren gibt es eine sehr große Auswahl. Das fängt beim kleinen Hotelsafe an, bis hin zu tonnenschweren Panzerschränken, die auch einen Hausbrand aushalten müssen. Wenn man diese nach dem Verwendungszweck aufteilt, dann gibt es etwa Tresore zur Sicherung von kleineren Wertsachen wie Schmuck, Uhren, Münzsammlungen, Wertpapieren oder auch dem Reisepass. Außerdem gibt es Tresore zur sicheren Aufbewahrung von Daten und Dokumenten, beispielsweise Festplatten, CDs, USB-Sticks, Ordner oder wichtigen Papieren und Urkunden. Diese Tresore sollten dann auch feuerbeständig sein.

Außerdem gibt es noch Waffenschränke und Panzertresore, die etwa von Banken verwendet werden. Diese gibt es in verschiedenen Sicherheitsstufen, die angeben, wie schwer es Diebe haben, den Tresor zu knacken.

Wie unterscheiden sich diese Sicherheitsstufen?

YVES TONON Sie sind nach der europäischen EN Norm 1143-1 von Klasse I bis Klasse VI festgelegt. Im Grunde kommt es auf den Aufbau eines Tresors an, wie sicher dieser ist. Angefangen bei der Dicke des Stahls, über die Anzahl der Wände und vor allem dem verwendeten Füllmaterial zwischen den Wänden. Denn der Stahl alleine bietet nur begrenzten Schutz.

Trennscheibe und Schweißbrenner ermöglichen ein einfaches Knacken eines Tresors ohne Füllung, denn die bietet den echten Schutz. Je nach Hersteller und angestrebter Sicherheitsstufe werden Betonfüllungen oder spezielle Mischungen verwendet. Viele Hersteller haben ihre eigene geheime Formel, die es einem Dieb unmöglich machen soll, den Safe zu knacken oder den Inhalt zum Beispiel bis zu zwei Stunden vor Feuer zu schützen.

MARCEL TONON Auch das Gewicht bietet Sicherheit, denn hat der Tresor aufgrund des Materials und der Größe ein gewisses Gewicht, kann man diesen nicht mit normalen Mitteln und unbemerkt mitnehmen, um ihn in Ruhe zu knacken. Hingegen sind kleinere Safes, wie sie in Hotels verwendet werden, recht leicht zu klauen. Zumindest wenn diese nicht wie eigentlich üblich im Boden oder in der Wand verankert sind.

Was muss man beim Kauf eines Tresors beachten?

YVES TONON Zunächst sollte man sich klar darüber sein, was man im Tresor lagern will.

Wenn es nur etwas Schmuck, ein paar Unterlagen und Reisepässe sind, braucht man nicht zwingend einen großen Tresor. Solche bekommt man bereits für wenige Hundert Euro. Je nach Sicherheitsstufe und eben auch der Größe steigt der Preis natürlich. Bei richtig großen Tresoren, wie sie Banken verwenden, bewegen wir uns bei einem Preis im fünfstelligen Bereich. In Baumärkten findet man Tresore, auch für weniger Geld. Diese bieten dann aber auch weniger Schutz, haben oft keine Prüfplakette mit der Sicherheitsstufe und die Beratung fehlt. Und manche Versicherung besteht auf Tresore mit bestimmten Sicherheitsstufen.

MARCEL TONON Es macht keinen Sinn teure Wertsachen von mehreren Tausend Euro in einem billigen Tresor aufzubewahren. Hier sollte man nicht an der falschen Stelle sparen.

Immerhin ist ein Tresor oft eine einmalige Investition, die man ein ganzes Leben lang behält.

Da macht es schon Sinn, einige Hundert Euro mehr zu investieren. Wer sein Zuhause und seinen Besitz wirklich sichern möchte, sollte außerdem eine Alarmanlage installieren und auch andere Maßnahmen zur Sicherung vornehmen.

Wo im Haus oder in der Wohnung sollte ein Tresor stehen?

YVES TONON Studien haben ergeben, dass es manchmal von Vorteil sein kann, wenn der Dieb den Tresor nach kurzem Durchsuchen des Hauses auffinden kann. Denn dann würde der Dieb nicht das ganze Haus nach Wertsachen durchsuchen, sondern sich auf den Tresor konzentrieren und somit auch weniger Schaden anrichten. Natürlich sollte der Tresor in dem Fall auch einen guten Schutz bieten, ansonsten macht man es dem Dieb leicht.

Aber egal wo man seinen Tresor hinstellen will, erst einmal muss dieser dort hingelangen.

Daher ist es wichtig sich Gedanken zu machen, ob der Tresor etwa durch die Türen passt oder auch die Treppen das Gewicht aushalten. Daher machen wir uns stets beim Kunden vor Ort ein Bild, um sicherstellen zu können, dass eine Installation möglich ist. Wir arbeiten mit einer Fachspedition für Tresore zusammen, die diese anliefert und installiert. Damit alles reibungslos funktioniert sind wir auch bei diesem Schritt selber vor Ort. Stellen Sie eine erhöhte Nachfrage nach Tresoren fest?

YVES TONON Mann kann durchaus von einer leicht steigenden Tendenz sprechen. Warum dem so ist, darüber können wir nur spekulieren. Vielleicht liegt es an einem Gefühl der Unsicherheit, den steigenden Einbruchszahlen in Luxemburg, oder dem geringen Zinssatz der Banken, weshalb viele Menschen lieber in Dinge investieren, die sie in den Tresor legen können wie Uhrenkollektionen oder Münzsammlungen. Bei den Waffenschränken ist jedenfalls jedes Jahr zur Jagdsaison eine erhöhte Nachfrage festzustellen. www.luxtresor.lu

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MARCEL TONON

„Es macht keinen Sinn, Wertsachen von mehreren Tausend Euro in einem billigen Tresor aufzubewahren“ YVES TONON, Geschäftsführer von „Lux Tresor“

Sicher verschlossen

Samschdeg, 28. Januar 2017

Im Gegensatz zu etwa Deutschland, sind zertifizierte Waffenschränke nicht vorgeschrieben. Das Gesetz verweist jedoch auf Empfehlungen des Justizministeriums, die zu Waffenschränken raten.

Von schön verschnörkelt bis sicher genormt Tresore im Wandel der Zeit und bedeutende Handschriften aufbewahrt, daher gehörte es zum guten Ton, auch die Kisten selbst prunkvoll zu verzieren: Gold, Silber und Edelsteine waren dabei beliebte Dekorationselemente.

Doch der richtige Boom des Tresors setzte erst mit der Industrialisierung ein. Schließlich gab es durch den wirtschaftlichen Aufschwung immer mehr Reichtum, der vor Langfingern geschützt werden sollte. Während dieser Zeit der Produktion in größeren Chargen rückte man auch völlig von der aufwendigen Verzierung ab und begnügte sich mit schlichten Stahlschränken.

Ab der Wende zum 20. Jahrhundert kommen dann selbst die bis dato durch den Meister der Manufakturen geschmiedeten Prunkschlößer aus der Mode. Die Einheitlichkeit verdrängt individuelle Gestaltungen bald völlig: Während im 20. Jahrhundert noch viele Unternehmen Tresore nach eigenen Sicherheitsstandards bauen ließen, setzen sich ab den 1990er Jahren europaweite Normen durch.

SOP

LUXEMBURG Schmuck, Dokumente oder sentimentaler Tand:

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Wer etwas Wertvolles vor Räubern zu verstecken hat, verstaut es seit Alters her in einem Tresor. Das heutige Wort prägten die alten Griechen mit ihrem Begriff „thesauros“, das eine Schatzkammer bezeichnet. Diese Objekte der Begierde finden sich denn auch bei den antiken Kollegen der Griechen: Die alten Ägypter, oder zumindest die besonders Betuchten unter ihnen, besaßen einfach verschließbare Möbelstücke aus Holz, in denen Gold, Edelsteine und Schmuck verwahrt wurden. Für ihre Jenseitsreise bekamen die Pharaonen ihre Tresore mit Kostbarkeiten auch ins Grab gestellt – ein Leckerbissen für Grabräuber.

Im Mittelalter wurden dann Truhen aus Eisen gefertigt oder mit Eisen beschlagen, da diese stabiler und feuerfester sind. So befindet sich im Pariser „Musée de Cluny“ eine französische Truhe des 14.

Jahrhunderts, welche aus massivem Eichenholz gefertigt und mit geschmiedeten Eisenplatten beschlagen ist. Damals wurden in solchen Truhen Reliquien

WSB 6 K – MÜLLER SAFE

TOPAS PRO 30 – FORMAT TRESORBAU

MVO 6 - MÜLLER SAFE

BERÜHMT-BERÜCHTIGE SAFEKNACKER

Bonnie Parker und Clyde Barrow sind das wohl bekannteste Gangsterpaar, auch jenseits der USA. Während der Weltwirtschaftskrise zogen sie durch den Mittleren Westen und überfielen mit anderen Kriminellen Lebensmittelgeschäfte, Tankstellen und kleinere Banken. Außerdem verübten sie bis zum 23. Mai 1934, ihrem Tod im Kugelhagel der Polizei, insgesamt 14 Morde.

Clyde Barrows Laufbahn als Krimineller hatte aber klein begonnen: Mit dem Knacken von Trese im Jahr 1927.

SOP

BANKRÄUBER MIT HERZ

Geschickte Handhabe des Schneidbrenners Die Brüder Sass machten Berlin in den 1920er Jahren unsicher: Die Safeknacker zeichneten sich durch minutöse Planung und geschickte Handhabe ihrer Schneidbrenner aus. Ihr größter Coup gelang ihnen 1929 in der Diskontobank: Wochenlang hatten die Sass-Brüder vom Keller eines Nachbarhauses aus einen Tunnel zum Luftschacht des Tresorraums gegraben, in dem 181 Kundensafes auf sie warteten. Da sie keine Spuren hinterlassen hatten, ließ die Polizei sie wieder laufen. Weil sie bedürftigen Berlinern Geld in die Briefkästen steckten, wurden die Brüder sehr populär. Nach späteren Einbrüchen verhaftete man sie in Dänemark und lieferte sie an die Gestapo aus. Am 28. März 1940 wurden sie im Konzentrationslager Sachsenhausen erschossen. SOP

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Erst Tresorebrüche, dann Morde