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TELLINGTON TTOUCH
Linda Tellington-Jones hat mit Tellington TTouch® ursprünglich ein ganzheitliches Konzept für Pferde entwickelt. Mittlerweile ist das Trio aus sanften Berührungen, stabilisierenden Körperbändern und konzentrationsfördernder Bodenarbeit auch für Hunde beliebt.
Vorsichtig hält die Hundetrainerin mit der einen Hand den Kopf ihres Hundes und streicht mit dem Daumen der anderen Hand vorsichtig seine Ohrmuschel entlang. Langsam und mit sanftem Druck von der Ohrbasis zur Ohrspitze, danach einen Daumen breit daneben noch einmal das Gleiche, bis die gesamte Fläche der Ohrmuschel ihre Streicheleinheiten bekommen hat. Der Hund ist sichtlich entspannt und genießt die Berührungen.
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TTouches am empfindlichen Ohr
Eine gute Beziehung fängt mit Berührungen an!
Die Ohrmuscheln von Hunden sind empfindlich. Ihr Knorpel kann die verschiedensten Formen haben und verleiht jeder Rasse ihre individuelle Ohrenform. Sie sind besonders gut durchblutet, sodass sie insbesondere im Sommer und in warmen Lebensräumen zur Wärmeabgabe und zur Temperaturregulation beitragen können. Eine Reihe von Muskeln verleiht ihnen die nötige Beweglichkeit, die Ohrmuscheln unabhängig voneinander zu bewegen und sie wie Radarschüsseln in alle Richtungen drehen zu können. Zudem enden zahlreiche Nerven hier, was die unglaubliche Gehörleistung von Hunden erklärt. Die Nerven machen sie auch empfindlicher für Berührungen. Das Massieren der Ohren setzt deshalb jede Menge Hormone frei. Einmal Endorphine, die sogenannten Glückshormone. Sie helfen dem Hund, sich gut zu fühlen und zu entspannen. Dem Hund während eines Tierarztbesuches die Ohrmuschel zu reiben, kann ihm deshalb vielleicht die Nervosität nehmen. Dann noch Oxytocin, das sogenannte Kuschelhormon. Es lässt einem warm ums Herz werden, wenn man mit seinen Lieben kuschelt. Daher stärkt es die Bindung zwischen Mensch und dem Hund und beruhigt beide.


T: Trust
Touch: Berührung

Die Ohrmassage ist ein sogenannter TTouch. Das Wort „TTouch“ ist nicht etwa ein Tippfehler, sondern ein Wortspiel aus dem Buchstaben „T“ für Trust (englisch für Vertrauen) und dem Wort „Touch“ (englisch für Berührung).
Die Methode „TellingtonTTouch“ wurde von der kanadischen Tiertrainerin Linda TellingtonJones ursprünglich für Pferde entwickelt und wird mittlerweile von Tierfreunden weltweit bei den verschiedensten Haus- und Nutztieren angewendet.
In ihrer täglichen Arbeit mit Pferden bemerkte Linda Tellington-Jones, dass sie die Tiere zwar mit Hilfe der Feldenkrais-Methode beruhigen konnte, aber die Besitzer der Pferde diese kompliziert zu lernenden Bewegungen nicht reproduzieren konnten.
Also entwickelte sie eigene Bewegungen, die so einfach waren, dass sie jeder anwenden kann.
Die TTouches sind sanfte Bewegungen auf dem Körper des Hundes, die so wohlklingende Namen wie beispielsweise „Wolkenleopard“ tragen.
Je nach TTouch sind sie mal kreisend, mal hebend, mal streichend, mal nur mit den Fingerspitzen, mal mit der ganzen Hand.
TTouch als non-verbale Sprache
Linda Tellington-Jones vergleicht TTouches mit einer non-verbalen Sprache. Einige der TTouches sehen zwar wie Massagegriffe aus, werden jedoch sehr viel sanfter ausgeführt. Es steht also nicht die Lockerung der Muskulatur im Vorder-
Außerdem aktivieren die kreisenden Bewegungen grund, sondern die respektvolle Interaktion mit dem Tier. Über die liebevollen Berührungen lernen Tierhalter sich auf ihr Tier einzulassen, mit ihm zu kommunizieren, ihm Angst und Stress zu nehmen.
Die Methode eignet sich deshalb vor allem für ängstliche, nervöse, hyperaktive oder unruhige Fellnasen.
Linda Tellington-Jones zufolge genau die Gehirnareale, die für das Lernen verantwortlich sind. Die Tiere erreichen demnach einen sogenannten „awakened mind state“, einen idealen Lernzustand, bei dem alle vier Gehirnwellen Beta, Alpha, Theta und Delta aktiviert sind, und zwar symmetrisch auf beide Großhirnhemisphären verteilt. Hierbei geht es nicht darum, dem Tier zu mehr IQPunkten zu verhelfen. Gemäß der Definition von Intelligenz als die Fähigkeit, sich neuen Situationen gut anpassen zu können, können die TTouches auf dem Weg zu dieser Form von Intelligenz wertvolle Dienste leisten. Hunde können dadurch offener werden für Neues.
Körperbänder simulieren eine feste Umarmung
Die TTouches sind nur eine Säule des Konzeptes von Linda TellingtonJones.
Eine weitere Möglichkeit, dem Hund zu mehr Körperwahrnehmung zu verhelfen, sind Körperbandagen. Dabei handelt es sich um Stoffbänder aus weichem, elastischem Material, die es in verschiedenen Breiten, Längen und Farben zu kaufen gibt. Sie lassen sich mit den verschiedensten Techniken um den Hund wickeln. Ihr sanfter Druck stimuliert zahlreiche Sinneszellen und Rezeptoren, ähnlich einer festen Umarmung. Dabei passiert das, was man sensorische Integration nennt. Sie ist verantwortlich für die
Aufnahme, Verknüpfung und die Verarbeitung sinnlicher Erfahrungen.
Alle über das Sinnessystem aufgenommenen Informationen werden ins Nervensystem weitergeleitet, dort verarbeitet und gedeutet. Das Gehirn gibt dem Körper nun Anweisungen, wie er sich in der jeweiligen Situation verhalten soll.
So geht die sogenannte halbe Bandage: Die Mitte der Bandage um die Brust des Hundes legen


Die Enden erst über dem Rücken kreuzen, dann nochmal unter dem Bauch und wieder auf den Rücken führen sein. Wichtig ist, dass sich der Hund entspannt und frei bewegen kann.
Ein „eingewickelter“ Hund sollte nicht unbeaufsichtigt sein, sondern seine Bezugspersonen in der Nähe wissen. Bevor man ihn alleine lässt, nimmt man die Bandagen am besten wieder ab.
Auf negative Reize erfolgt eine Stressantwort, auf positive Reize eine Entspannung.
Die TTouch-Körperbänder eignen sich deshalb zum Beispiel, um ängstlichen und schreckhaften Hunden die Silvesternacht erträglicher zu machen.
Die Enden über dem Rücken zusammen nehmen und seitlich neben der Wirbelsäule leicht verknoten oder vorsichtig mit einer Baby-Sicherheitsnadel befestigen
Für jede Wickeltechnik gilt: Das Körperband sollte flach am Körper anliegen, der Knoten sollte nicht drücken oder auf der Wirbelsäule aufliegen. Es sollte den Hund nicht einengen, aber doch sanft spürbar
Fühlt sich der Vierbeiner sichtbar unwohl, entfernt man das Band wieder. Hunde, die auf die Bandagen ansprechen, zeigen bereits nach wenigen Minuten positive Veränderungen auf körperlicher, emotionaler und verhaltensbiologischer Ebene. Andere Hunde sprechen gar nicht darauf an. Da es aber keine negativen Einflüsse hat, lohnt sich der Versuch.
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Langsam und präzise durch den Lernparcours
Die dritte Säule in dem Konzept von Linda Tellington-Jones ist die Bodenarbeit. Dabei führt der Halter seinen Hund durch einen Parcours, der aus den verschiedensten Hindernissen aufgebaut sein kann: Hürden, Slaloms, Wackelbretter, Labyrinthe oder fremde Oberflächen, setzt, allerdings sollte er im Schwierigkeitsgrad an den Hund angepasst sein. Der Parcours schafft einen optischen Rahmen, strukturiert und hilft



Hund und Mensch, nicht einfach nur ziellos über eine Wiese zu stapfen.
Anders als beim Agility geht es im TTouchParcours nicht um
Schnelligkeit, ganz im Gegenteil:
In der Ruhe liegt die Kraft!
Der TTouch-Parcours wird stets langsam und bewusst durchschritten. Das Ziel der Bodenarbeit ist, dass der Hund seinen ganzen Körper einsetzt und dabei sein Körperbewusstsein und seine Konzentrationsfähigkeit
CODE: TRIPLE10 die mit Hilfe von Stäben, Brettern, Pfosten, Reifen, Leitern und vielem mehr selbst ausgelegt werden. Manchmal sind auch Knisterfolie und Hula-Hoop-Reifen dabei. Der Phantasie bei der Gestaltung des Parcours sind keine Grenzen ge- trainiert. Kurven werden deshalb möglichst rund und fließend durchlaufen, über Hürden wird aufrecht geschritten und wacklige Elemente werden in Balance überwunden. Da die Haltung einen wesentlichen Einfluss auf das Verhalten hat, wirkt sich der Lernparcours positiv auf das Verhalten und Selbstbewusstsein des Hundes aus.
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Immer an seiner Seite: sein Mensch.
Als Hilfsmittel wird üblicherweise eine Balanceleine verwendet, mit der der Halter eine sogenannte Dreipunktführung hat.
Die Leine wird zum Kommunikationsmittel: Ihr
Vorteil ist, dass die Haltung des Hundes immer wieder korrigiert werden kann. Auch die Körperhaltung des Menschen ändert sich, da er beide Hände benutzt und so ebenfalls im Gleichgewicht bleibt.
Das ist im Training mit dem Hund unersetzlich, denn die Körpersprache zeigt dem Hund, was er tun soll und wo es lang geht.
Die Bodenarbeit ist vielseitig einsetzbar: für Welpen für alte Hunde für ängstliche Hunde für rastlose Hunde für Leinenpöpler als Reha-Maßnahme nach Verletzungen bei Verspannungen oder Schonhaltungen als Ritual vor jeder Trainingsstunde bei Suchaufgaben

Tellington TTouch kann im Umgang mit Hunden ein wertvoller Ansatz sein, ersetzt aber nie dem Gang zum Tierarzt oder ein gutes Hundetraining. Natürlich gibt es Fellnasen, die Tellington TTouch nicht viel abgewinnen können, aber einen Versuch ist es wert.
Weitere Informationen zu Tellington TTouch:
Website: offizieller
TTouch-Verein Deutschland youtube: offizieller
TTouch-Channel