Ausverkauf der Heimat ist bereits voll im Gange

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Gröbming, am 16. August 2019

114. Jahrgang

Ausverkauf der Heimat ist bereits voll im Gang Kritische Stimmen gegen touristische Geschäftsmodelle Die Kleinregion Schladming, das Ausseerland und das Gesäuse profitieren im Bezirk Liezen unzweifelhaft von traumhaft schöner Natur mit Bergen und Seen sowie einer Kultur der Gastfreundschaft, die über Jahrzehnte gut gepflegt und weiterentwickelt wurde. Aktuelle Entwicklungen nähren jedoch die Sorgen, dass die Heimat fremd wird und Kultur wie Natur nur noch Ware sind. Besonders kritisch äußert sich dazu der Künstler Ferdinand Böhme aus Bad Mitterndorf. In vielen Tourismushochbur- tourismusstarker Regionen flüchgen Österreichs wie in Tirol oder ten – mittlerweile auch in jene des Kärnten sind längst heftige Dis- Bezirkes Liezen. Hier kommt vor kussionen um den „Ausverkauf allem das Geschäftsmodell „Buyder Heimat“ entbrannt. Hinter- to-let“ (zu Deutsch: „Kaufe um grund für diese Entwicklung dürf- zu vermieten“) zur Anwendung. te die Niedrigzinsphase am Ka- Dieses, aber auch andere Modelle, Rekordbesucherzahlen verzeichneten die Klostermarkttage des Benedikpitalmarkt sein, die dazu führt, fördern vor allem den Erwerb von tinerstifts Admont, die am vergangenen Wochenende zum 14. Mal über dass viele Anleger mit ihrem Ka- Zweitwohnsitzen. die Bühne gingen (Bericht Seite 23). Foto: o.K. pital in die Immobilienwirtschaft Fortsetzung Seite 3

in der Falle Klimawandel und Klimanotstand Sparer Nach einer Studie der Deut-

AHA

Die Wahrheit oder doch nur ein Zeitphänomen? Die beiden Begriffe aus der Überschrift sind zu den meistgebrauchten Wörtern der letzten Zeit geworden. Ist die Situation wirklich so dramatisch wie sie dargestellt wird oder ist auch eine gewisse Hysterie dabei? Der „Ennstaler“ hat bereits in seine Ausgabe vom 2. August in einem Leitartikel darauf hingewiesen, dass die Situation zwar ernst ist, aber „das Kind nicht mit dem Bade ausgeschüttet werden darf“. Wie verhält es sich mit dem Kli- Klimakrise gibt und dass die bismanotstand und was versteht man her ergriffenen Maßnahmen nicht darunter? Die Definitionen dazu ausreichen, diese zu begrenzen. Es lautet, dass Parlamente oder Ver- gehe somit um den Umgang mit waltungen erklären, dass es eine der menschengemachten globalen Erwärmung, also mit dem „Klimawandel“. Mit dem Beschluss werden Regierungen beauftrag, Maßnahmen auszuarbeiten, die über den derzeitigen Stand hinausgehen. Bereits 1990 wurde das KlimaBündnis gegründet und ist in der Zwischenzeit zu einer mächtigen Gemeinschaft im Kampf für KliDein Platz maschutz geworden. Städte und i! ist noch fre Gemeinden auf der ganzen Welt erklärten in den letzten Monaten und Jahren den „Klimanotstand“. Jetzt buchen: zipline.at Fortsetzung Seite 2

schen Bank verlieren die europäischen Sparer jährlich 160 Milliarden Euro durch die Nullzinspolitik der EZB. Zugute kommt dieses Geld den verschuldeten Staaten, die sich entsprechend billig finanzieren können. Ähnlich einer Sondersteuer zahlen also die Sparer für die Staatsschulden, leider auch noch ohne jede Hoffnung auf Besserung. Die meisten Staatsbudgets sind immer noch in erbärmlichem Zustand, eine Besserung des Zinsniveaus daher nicht in Sicht. Erschwerend kommt dazu, dass aufgrund der strukturellen Probleme auch die Wirtschaft kaum noch von den geringen Zinsen profitiert. Normalerweise müsste Wirtschaftswachstum und Inflation in diesem Zinsumfeld sehr viel höher sein. Jetzt droht aber eine Stagnation, in der die Notenbank nach dem Lehrbuch die Zinsen senken müsste, was aber ohne Zwangsmaßnahmen vom aktuellen Niveau weg nicht mehr möglich ist.

Wir sitzen daher geldpolitisch in der Falle, primär weil die Staaten ihre strukturellen Hausaufgaben nicht gemacht haben und die niedrigen Zinsen nicht zur Sanierung ihrer Haushalte nutzten. Jetzt bleibt kein währungspolitischer Spielraum mehr und die Notenbank hat selbst keine Ahnung, wie es weitergehen soll. Bis auf weiteres bleiben daher die Sparer die Zahler, die keine Chance haben, ohne Risiko den Wert ihres Geldes zumindest zu erhalten. Und das wohlgemerkt zusätzlich zur rekordverdächtigen Steuerbelastung. Franz Wallig

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