Lebenswege - Zeitschrift für Krebspatienten und ihre Angehörigen Ausgabe 41

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Lebenswege Ausgabe 41 · April 2011

m u z s o l n e t kos ! n e m h e n Mit

Krebsinformationsdienst richtet Sprechstunde ein Krebspatienten in der Region Dresden können sich beim Krebsinformationsdienst (KID) nicht nur telefonisch, sondern jetzt auch in einem persönlichen Gespräch informieren. Die „persönliche Sprechstunde“ findet von Montag bis Freitag jeweils von 9 bis 13 Uhr am Universitäts Krebs-

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Centrum (UCC) statt, ist kostenlos und es ist keine ärztliche Überweisung notwendig. Das Angebot ersetzt jedoch nicht das individuelle ärztliche Beratungsgespräch, wie der KID ausdrücklich bekannt gab. Der KID ist eine Einrichtung des Deutschen Krebsforschungszentrums in Heidelberg. Er bietet Krebspatienten und ihren Angehörigen allgemein verständliche und wissenschaftlich fundierte Informationen rund um Fragen zu Krebserkrankungen. Telefonisch ist der KID täglich von 8 bis 20 Uhr zu erreichen unter 08004203040. Telefonische Anfragen von Bürgern aus den neuen Bundesländern werden automatisch nach Dresden weiter geleitet. Dort wurde vor einem Jahr die bundesweit erste Außenstelle der Organisation eingerichtet. 

Forum für Krebspatienten und ihre Angehörigen

Sterberate an Krebs ist rückläufig Positive Entwicklung vor allem beim Darm- und beim Brustkrebs In Europa hat die Rate der Menschen, die an Krebs versterben, seit den späten 80er-Jahren abgenommen. Diese Entwicklung ist allerdings nicht bei allen Tumorarten gleichermaßen zu beobachten: Rückläufig sind vor allem die Todesraten beim Brustkrebs, was die Wissenschaftler eindeutig auf bessere Heilungserfolge zurückführen. Außerdem wurden bei Frauen wie auch Männern deutlich weniger Todesfälle durch Darmkrebs verzeichnet. Das ist das Ergebnis einer Analyse auf Basis der Krebstodesraten der vergangenen 40 Jahre in 27 europäischen Nationen, das aktuell im Fachblatt „Annals of Oncology“ veröffentlicht wurde. Nicht einheitlich bei Mann und Frau ist die Entwicklung beim Lungenkrebs. So nehmen die Todesraten bei den Männern leicht ab, bei den Frauen allerdings weiterhin zu.

Häufiger Tumore in der Rachenregion Viren als Ursache von Kopf-Hals-Tumoren lange verkannt

Kontakt halten via Internet – Selbsthilfe einmal anders

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Krebsmedizin auf alternativen Wegen

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hen inzwischen an fünfter Stelle der häufigsten Tumore des Mannes“, berichtet Professor Dr. Andreas Dietz aus Leipzig. Lange Zeit wurden hierfür vor allem ein hoher Alkoholkonsum, das Rauchen sowie eine schlechte Mundhygiene verantwortlich gemacht. Inzwischen aber ist klar, dass nicht selten auch Viren Auslöser insbesondere von Tumoren des Rachenraums sind. „Es handelt sich dabei vor allem um die so genannten humanen Papillomaviren, kurz auch HPV genannt“, berichtet der Krebsmediziner. Doch nicht nur bei der Erforschung der Krankheitsursachen gibt es Neuerungen, sondern auch bei der Behandlung sind Fortschritte zu verzeichnen. „Auch wenn heutzutage die Operation die wichtigste Waf-

„Am Ende des Weges geht es weiter“

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1 – © Deutsches Krebsforschungszentrum, 2 – © sculpies - Fotolia.com

Tumore im Kopf-Hals-Bereich nehmen bereits seit Jahren an Häufigkeit zu. Das gilt vor allem für das Rachenkarzinom, während die Häufigkeitszahlen beim Kehlkopfkrebs annähernd stabil bleiben. „Krebserkrankungen in der Kopf-Hals-Region ste-

Inhalt Das Leben genießen – trotz Krebs? Innovative Krebstherapie – keine Frage des Alters

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Darmkrebs stärker ins öffentliche Bewusstsein rücken 3

fe gegen Kopf-Hals-Tumore ist, haben sich die Gesamtkonzepte der therapeutischen Strategien verändert“, erklärt Professor Dietz. Während die Krebsmediziner bislang fast ausschließlich auf die Operation sowie die Chemo- und die Strahlentherapie gesetzt haben, gewinnen nunmehr Antikörper an Bedeutung. Mit diesen lassen sich gezielt Wachstumsfaktoren blockieren. „Damit können wir das Fortschreiten der Tumore bremsen“, sagt Professor Dietz. Laufende Studien müssen nach seinen Worten nun klären, wie die Kombination der einzelnen Komponenten in neuen Konzepten das Überleben der Patienten verbessern kann, da bisher immer noch jeder zweite Betroffene an den Folgen der Erkrankung verstirbt. 

Um rund sieben Prozent ist die Rate der Männer und um rund sechs Prozent die Rate der Frauen, die in Europa an einer Krebserkrankung versterben, zurückgegangen. (2) Dennoch werden in diesem Jahr europaweit rund 1,3 Millionen Menschen durch eine Krebserkrankung zu Tode kommen, prognostizieren die bei der Studie federführenden Wissenschaftler der Universitäten in Mailand

und Lausanne. Sie errechneten zugleich, dass damit aber im Vergleich zu 2007 in Europa immerhin sieben Prozent weniger Männer und sechs Prozent weniger Frauen ihr Leben aufgrund einer Krebserkrankung verlieren. 

Übungen zur Atemtherapie Über Möglichkeiten der Atemtherapie informiert eine neue Broschüre (siehe Seite 5). Hier ein Beispiel:

Aufrichten der Wirbelsäule: Setzen Sie sich auf einen Hocker oder Stuhl mit nach innen gedrehten Armen: Neigen Sie sich so nach vorne, dass der Rücken ganz rund wird. Zwei bis drei Atemzüge in dieser Position verharren, dann die Arme nach außen drehen, sich aufrichten und die Schultern bewusst nach unten ziehen. Bei den nächsten zwei bis drei Atemzügen sollten Ihre Arme in Richtung der Füße streben. Atmen Sie ruhig weiter und führen die Übung mehrfach in beide Richtungen aus.


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