WIRTSCHAFT 35
Karl Schefer (*1952), SG, Unternehmer Nach der Lehre als Chemielaborant in Basel absolvierte Karl Schefer ein fünfjähriges Studium in Homöopathie in Südafrika, ehe er 1980 die BioWeinfirma Delinat in St.Gallen gründete. Seine Jahre in Afrika haben ihn geprägt: «Die Geschwindigkeit, mit der die Natur zerstört wurde, hat mich wachgerüttelt.» Den «Delinat-Degustierservice», bei dem man regelmässig neue Weine zugeschickt bekommt, hat er 1987 erfunden, die Weinbranche lächelte. Heute leitet Schefer das erfolgreichste Wein-Abo in Europa. Risiken im Stil von «Trial and Error» geht Schefer gerne ein: Wenn einer von fünf innovativen Versuchen gelinge, lohnten sich vier Flops. Nachhaltigkeit sei zentral, Geschäfte auf Kosten der Natur seien fatal. Delinat habe bewiesen, dass Ökologie und Ökonomie sich befruchten, wenn man die Hebel intelligent setzt.
Ivo Raess (*1970), SG, Geschäftsführer Der wirblige Ge-
Andrea Rütsche (*1964), SG, Direktorin Andrea Rütsche,
schäftsführer des Globus St.Gallen hat wegen der vielen Einkaufstouristen nicht gerade den einfachsten Job. Zum Glück hat Globus viele treue Stammkunden! In Problemsituationen achtet Ivo Raess mit Vorzug auf das Bauchgefühl. Sein Aufsteller 2015 war, dass alle Globus-Aussenstände in Betrieb genommen werden konnten – jetzt kann sich die St.Galler Bevölkerung dort unkompliziert und gut verpflegen. Raess ist ein Macher mit Herzblut und meint: «Globus ist wie kein anderes Warenhaus der Welt! ‹Meinen› Globus in St.Gallen will ich weiter den Kundenbedürfnissen anpassen, die Kunden begeistern und immer wieder Innovationen bringen.» Zurzeit arbeitet er etwa gerade daran, Globus auch als Lieferanten für hochwertige Firmenpräsente für Kunden oder Mitarbeiter zu positionieren.
gelernte Technische Operationsassistentin mit Matura und Weiterbildungen in Qualitäts- und Spitalmanagement, ist seit 2011 Direktorin der Hirslanden-Klinik Stephanshorn in St.Gallen – offenbar immer noch keine Selbstverständlichkeit: «Kürzlich habe ich einem Spitalgast Blumen verkauft, da er annahm, ich wäre die Floristin», lacht sie. Als eine der wenigen Frauen an der Spitze eines Spitals hat Rütsche berufliche Erfahrungen am Kantonsspital SG und in der Klinik am Rosenberg gesammelt. Der Wandel der Klinik Stephanshorn von der kleinen Privatklinik hin zum breiten Grundversorger mit hochspezialisierten Bereichen ist der Balgacherin bestens gelungen. 2016 will Rütsche vier Wochen zu einem Oldtimer-Automechaniker in die «Lehre», damit sie danach selber reparieren kann.
LEADER
who‘s who 2015