SPECIAL Thurgau 2010

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Wirtschaft

Rebecca Zuber

und von gegenseitigen Synergien profitieren kann. Hier in der Ostschweiz und konkret im Kanton Thurgau ist ein idealer Standort für KMU und für unterschiedlichste Gewerbebetriebe. Diese finden hier eine gute Infrastruktur, gut ausgebildete Arbeitskräfte und ein Umfeld, das auf sie zugeschnitten ist. Dieses Potenzial ist auch zukünftig vorhanden. Rebecca Zuber: Ein weiterer Bereich ist das Wohnen; mit dem speziellen Fokus im Kanton Thurgau auf Wohnen am See. Hier sind neue Wohnformen gefragt – und Mut vonseiten der Projektentwickler und der zukünftigen Wohneigentümer. Mut, in die Höhe zu bauen, und Mut zu verdichtetem Bauen. Die Grünflächen sind das Kapital des Thurgaus. Es wäre also das Falscheste, diese zu verbauen. Damit muss haushälterisch umgegangen werden – und ein Umdenken muss einsetzen: in die Höhe statt in die Breite. Es macht keinen Sinn, in der Fläche zu bauen, wenn nur wenig Land vorhanden ist. Die Idee ist, anstelle von zwölf Wohneinheiten als Einfamilienhausquartier ein Wohnhaus mit zwölf Etagen zu planen.

Martin Kull

warten. Dieses Potenzial muss man erkennen, ausnutzen und progressiv entwickeln. Kann für diese neue Art des Wohnens auch eine Nachfrage geweckt werden?

Martin Kull: Es gibt viele Grenzgänger und deutsche Einwanderer, die in Zürich arbeiten und Wohnraum suchen. Ich denke, diese sind besonders offen für Neues. Zudem locken im Kanton Thurgau der See, die nahen Berge, die optimale Infrastruktur und Verkehrsanbindung, die den Weg zur Arbeit nach Zürich kurz und bequem machen. Wie kann man Markttrends frühzeitig er-

potenzial im Kanton Thurgau?

Martin Kull: Gerade im Kanton Thurgau. Am See stehen ehemaliges Industrieland und Industriebrachen leer, die auf eine Umnutzung SPECIAL

Planung?

Martin Kull: Wir stehen im Moment vor dem Baubeginn auf dem ehemaligen MostereiAreal in Münsterlingen-Scherzingen. Die Gemeinde hat das Mosterei-Areal im Jahr 2000 erworben und auf eine neue Nutzung gewartet. Wir haben eine Standortanalyse vorgenommen. Schnell war klar, dass hier ein idealer Standort für Wohnraum ist. Die Lage ist dafür prädestiniert: zwischen See und Wald, an erhöhter Lage, in ruhiger Umgebung, nur ein Kilometer vom See entfernt. Dazu kommen noch die Steuervorteile der Gemeinde Münsterlingen.

kennen?

Rebecca Zuber: Die beste Voraussetzung dafür ist, immer am Puls des Marktes zu bleiben, ein breites Netzwerk zu pflegen und die regionale Verankerung auszubauen. Dazu braucht es natürlich immer offene Augen, eine Prise Mut, Innovationsgeist und Neugierde. Wo ist es im Moment im Kanton Thurgau besonders spannend?

Sehen Sie dafür auch Areal-Entwicklungs-

Ist da bei HRS bereits etwas Konkretes in

Martin Kull: In der Seeregion, zum Beispiel in Arbon, Horn und Romanshorn. Hier stehen Areale leer, die progressiv genutzt werden können und optimale Voraussetzungen für die neue Art zu wohnen bieten.

Wie sehen Sie die Tendenzen in der Baubranche im Kanton Thurgau längerfristig?

Martin Kull: Wenn man die Zeichen der Zeit erkennt – sehr gut. Ich sehe auch künftig ein grosses Potenzial an Wohnraum. Dies zieht automatisch auch Wachstum im Dienstleistungssektor mit sich. Der Thurgau ist gut positioniert; er muss jetzt Zeichen setzen. Das bedingt eine gute Zusammenarbeit zwischen Regierung und Raumplanung sowie eine klare Definition, wohin sich der Kanton in den nächsten Jahren entwickeln will.

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