HPV - Weltmeisterschaften 2013

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HPV-Weltmeisterschaften mit human powered boats Lastenradrennen Faltradrennen Inklusionsrennen Liegeradausstellung Gebrauchtradmarkt

Leer 21.- 23.Juni 2013


Sie haben morgens mehr Zeit beim Frühstück. Sie sind abends früher zu Hause. Gibt es ein schöneres Familienfahrrad?

Schöne Aussichten: Später losfahren, früher ankommen. Speedmachine. Das sportliche Tourenrad von HP Velotechnik. Legen Sie die Beine hoch! Ihr Alltag ist schon anstrengend genug. Mit der Speedmachine sitzen Sie lässig in der windschnittigen Position, für die Sie auf dem Rennrad kräftig buckeln müssten. Durch die Kombination eines hochfesten AluminiumRahmens, einer einstellbaren Vollfederung und einer ergonomisch unschlagbaren Fahrposition haben wir ein elegantes Sportrad entwickelt, das die Dynamik einer Rennmaschine mit der Alltagstauglichkeit eines Tourenrades verbindet. Und dazu mit der effizienten Energieausnutzung und dem entspannenden Fahrkomfort verwöhnt, den nur ein Liegerad bieten kann. Hier liegen Sie richtig. Die Sitzsysteme von HP Velotechnik schaffen eine beispielhaft ergonomische Verbindung. Sie nehmen Platz im luftigen ErgoMesh-Netzsitz oder dem einstellbaren BodyLink-Schalensitz. Der ist gut für Ihren Po, Ihre Bandscheiben und ihre Familienplanung.

Für die ruhige Straßenlage sorgt unser einstellbares Federungssystem: Kompakt in das Rahmendesign integriert, arbeitet die Federung völlig unbeeinflusst von Ihren Tretkräften. Wir nennen dies No-Squat-Design. Und da das Federungssystem Sie von den Widrigkeiten der Straße isoliert, wird Ihre Energie effizient in Vorwärtsbewegung umgesetzt. Es sind die technischen Details, die gutes Design ausmachen. Unter Berücksichtigung von vielen Tausend Kilometern Kundenerfahrung haben wir die Speedmachine zum Randonneur erweitert: Der Lowrider-Träger unter dem Sitz, die für sichere Laufruhe auch bei schwerer Last optimierte Lenkgeometrie (auf Wunsch mit Untenlenker) und die tiefe Sitzposition machen die Speedmachine zum sportlichen, komfortablen Reisebegleiter. Ihr HP Velotechnik-Fachhändler freut sich auf Ihren Besuch. Fordern Sie jetzt Ihr kostenloses LiegeradInfo-Paket an!

HP Velotechnik OHG ● Kapellenstr. 49 ● D - 65830 Kriftel ● Tel.0 61 92 - 97 99 20 ● Fax 0 61 92 - 91 02 18 Ausführliche Informationen und einen Fachhändlernachweis finden Sie im Internet unter www.hpvelotechnik.com


Inhalt / content Zeitplan / timetable

Grußworte ° friendly words Porträt ° portrait

Freitag - Sonntag ° friday - sunday Fahrradfreundliches Leer

Tretboote / HPV boat HPV auf dem Wasser ° HPV on water

Lastenrad / cargo bike

Lastenradalltag Porträt Nils Schmidt

Alltag / weekday

Rennen / HPV race

Mobile Vielfalt

DEKRA Rekorde ° DEKRA records

Impressum: Herausgeber HPV Deutschland e.V. - Kipperquelle - Kippergasse 20 - 99425 Weimar - info@hpv.org - Übersetzungen: Carola Schattschneider - Redaktion: Heike Bunte - Christoph Hipp Layout: Andreas Pooch - Druck: KPL-Team Siegburg - © Titelbild Stadt Leer

wo Sie das Thema finden ° where you can find the subject


Grußwort.. ..desBürgermeisters Wolfgang Kellner: „Welcome to Leer!“ Leer ist eine Stadt mit hoher Fahrradbegeisterung! Man sagt, hierzulande werde man mit dem Sattel unter dem Hintern geboren … Die Leeraner Fahrradfestivals haben schon Tradition und heben sich bundesweit hervor. Von Beginn an sind sie verknüpft mit Liegerad-Meisterschaften, zunächst auf ostfriesischer, dann auf deutscher, dann auf europäischer Ebene. Da ist es folgerichtig, dass nun die Weltmeisterschaften in Leer stattfinden. Das ist sicherlich nicht nur ein Indiz für die tolle Festival- und Rennatmosphäre mitten im Stadtzentrum, sondern auch für die außergewöhnlich gute Zusammenarbeit mit dem HPV Deutschland e.V. – und das über viele Jahre hinweg. Dafür möchte ich dem HPV ausdrücklich danken! Bereits jetzt bin ich voller Vorfreude auf das kommende Fahrradgroßereignis in unserer Stadt. Ich freue mich auf spannende Wettkämpfe und ein vielfältiges, buntes Programm rund ums Fahrrad. Glücklich bin ich darüber, dass nun auch unser Hafen, der in den letzten Jahrzehnten immer mehr in den Mittelpunkt der Stadt gerückt ist, dabei sein wird - als Arena für die WM der pedalgetriebenen Wasserfahrzeuge. Und ganz besonders freue ich mich auf alle TeilnehmerInnen und Gäste der Weltmeisterschaften, woher auch immer sie kommen mögen! Wir Leeraner und Leeranerinnen freuen uns auf unsere Gäste! „Welcome to Leer!“

Wolfgang Kellner Bürgermeister



Vorwort Liebe TeilnehmerInnen, ZuschauerInnen, Interessierte und FreundeInnen muskelkraftbetriebener Vielfalt, der HPV Deutschland e.V. freut sich sehr darüber, die HPV-Weltmeisterschaft 2013 sowohl der Land- als auch Wasserfahrzeuge in Leer in Ostfriesland auszurichten. Obwohl Liegeräder, Velomobile und sogar Human Powered Boats mittlerweile den meisten Menschen wenigstens einmal in ihrem Leben entweder persönlich oder durch Berichterstattungen untergekommen sind, rangiert die HPV-Welt in der öffentlichen Wahrnehmung immer noch im Bereich der Neugier. Die HPV-Engagierten sind sich sicher, dass der stete Tropfen in über 25 Jahren kontinuierlicher Entwicklungsgeschichte den Stein positiv gehöhlt hat. Der Abstand zur Welt der Normalräder ist wesentlich kleiner geworden. In einer auf Individualität bedachten Gesellschaft läßt sich mit einem seltenen Fahrzeug ein guter öffentlicher Auftritt hinzulegen. Neben dem zunehmend gesellschaftlich anerkannten „Spirit“ verschafft es auch weitere offensichtliche Vorteile, wie Alltagstauglichkeit, Komfort und Energieersparnis. Zahlreiche Liegeradhersteller aus Deutschland sind mittlerweile weltweit mit ihren Produkten vertreten. Das beweisen wir auch durch Auftritte wie eine Weltmeisterschaft, denn hier zeigen wir Fahr-zeugvielfalt auf breiter Ebene. Wir wissen, dass es der Verein in Bezug auf die öffentliche Bekanntheit der abstrakten HPV-Anliegen – Umweltschutz, Gesundheitsschutz, sicherere Mobilität – schwer hat, sich gegenüber gesellschaftlich dominierenden Faktoren durchzusetzen. So müssen diese Themen nach wie vor aus sich heraus bestehen, indem sich Menschen davon überzeugen lassen, dass eine Mobilität mit einem Liegerad in vielen Situationen deutlich komfortabler und sicherer als mit einem normalen Fahrrad sein kann und man als Alltagsradfahrer mit einem Velomobil sogar in Entfernungsdimensionen aufbrechen kann, die motorisierten Fahrzeugen vorbehalten sind. In 8 bis 10 Stunden als Normalsterblicher mit einem Velomobil von Hamburg nach Berlin? Geht das (und auch am nächsten Tag wieder zurück)? Mit einem Liegerad über die Alpen? Selbst schon gemacht, geht auch. In wenigen Tagen von Hamburg zur jährlichen Spezialradmesse der HPV-Welt, nach Germersheim? Kein Problem, das ist auch mit einem etwas verspäteten Frühstück möglich. Mit einem HPB (Human Powered Boat) so schnell wie die Fähre Glückstadt-Wischhafen über die Elbe? Funktioniert! Gemeinsam (Liege-)Rad fahren mit Menschen mit Behinderungen? Familien für gemeinsame Urlaubstouren begeistern oder mit Gruppen gemeinsam unterwegs sein? Die HPV-Fahrzeugvielfalt zeigt, wie Inklusion


foreword Dear participants, spectators, intrigued ones and friends of diversity operated by muscular-strength, The HPV Germany e.V. is very glad to arrange the 2013’s HPV-world championships for vehicles on land and water in Leer / East Friesland from 21.-23 June 2013. These are already the third world championships (after Cologne in 1997 and Friedrichshafen in 2003) that are arranged by the HPV in Germany. Such a world championship is not only an opportunity for standing out of line in a positive, extraordinary way, but also a pleasing challenge for the association. Recumbent bicycles and even velomobiles came across most people at least once in their lives by personal contact or by reports in daily papers, regular publications or on the net. Still, the HPV’s world is regarded with something between curiosity and scepticism within public perception. Nevertheless, HPV-engaged ones are certain that, for more than 25 years of ceaseless evolution, constant dripping has positively worn away the stone. Within the 1980s, we focused on developing HPV-vehicles (including boats). Meanwhile, this area has turned out into an independent and professional business, which goes without saying. The distance to the world of normal bicycles has become recognizably smaller and will not become wider even with much dope on the other side. This is because of various, reliable figures (e.g. the number of sold recumbent-bicycles, access rates on info-tools like the HPV and other HPV’s supportive Internet presentations, especially the panel of recumbent and velomobiles). These numbers indicate that, within a society intent on individuality, a good start with a rare vehicle is carried out; and that vehicle may be slightly more economical than a comparable, “normal” one. Furthermore, this rare vehicle provides advantages (e.g. everyday ability, comfort and energy saving, besides the social recognised ‘spirit’). Last, numerous German recumbent-bicycle producers are represented with their products throughout the whole world. All that shows producers’ and construction enthusiasts’ joy in developing. The HPV Germany has prevented himself from being called old-fashioned by a continuously increasing number of memberships as well as by enriching his activities. This is shown on events such as the world championships, since we demonstrate vehicle diversity on a large scale there. We are well aware of that the association has struggled so far because of its abstract principles (e.g. protection of environment, health care, safe mobility). It was difficult to push these topics forward according expectancy. Yet, up to a certain point, others


Vorwort und Diversität gleichzeitig gelingen. Egal, ob der Einkauf im Alltag problemlos zu meistern ist oder besonders (Lebens-)Ereignisse besondere Mobilität verlangen: Die Fahrzeuge sind sicher und alltagstauglich zugleich. Denn die Mitglieder des HPVs haben nicht nur den Anspruch, möglichst bequem und körperlich effizient, sondern auch mit guten und technisch ausgereiften Fahrzeugen von A nach B zu kommen. Der HPV Deutschland e.V. möchte Sie, mit tatkräftiger und umfassender Unterstützung der Stadt Leer, einladen diese Weltmeisterschaft zu besuchen. Kommen Sie als TeilnehmerIn, besuchen Sie die Stadt Leer gerne auch als Gast. Genießen Sie das prickelnde Gefühl der ungezählten Zuschauer an der wunderschönen Innenstadtstrecke. Feuern Sie Ihre Freunde und Freundinnen an bei den klassischen Wettbewerbsdistanzen „200-Meter mit fliegendem Start“, bei der mittellangen Strecke „1-Stunde“ und bei der Langstrecke „100-Kilometer“. Partizipieren Sie beim Inklusionsrennen ‚Gemeinsam mobil sein‘ oder erleben Sie beim Alltagskontest, wie Liegeräder im Alltag bestehen. Staunen Sie angesichts der scheinbaren Leichtigkeit der Human Powered Boats, die durch technisches Know-how und ungewöhnliche Geschwindigkeiten beeindrucken. Leer, wir freuen uns auf ein vielfältiges muskelkraftbetriebenes Wochenende! Heike Bunte, Vorstand HPV Deutschland e.V.

Heike Bunte © Astrid Johann


foreword also struggle with these subjects. Consequently, these subjects have to consist on convincing people that, in many situations, mobility with a recumbent bicycle is more comfortable than with a normal bike. Besides this, by using velomobiles, one can reach out in areas, which have been preserved for motorised vehicles so far. Travelling as a common people by velomobile from Hamburg to Berlin within seven to eight hours? Is that possible (and even returning the next day)? Travelling by recumbent bicycle across the Alps? Done, it is possible. Travelling within few days from Hamburg to the annual bicycle fair of the HPV-world in Germersheim – passing several thousand metres of difference in altitude? No problem, that is also possible with a slightly delayed breakfast. Going by HPB (Human Powered Boat) across the river Elbe as fast as the ferry Glückstadt-Wischhafen? Done already and with what kind of fun! Constructing one’s own HPB? Travelling together with disabled by using recumbent bikes? Vehicles’ variety of the HPV shows how inclusion and diversity is managed. Inspiring families for touring together on holiday or being on the road joint by other groups? Regardless of doing shopping everyday or managing special incidents in life with mobility: vehicles are safe and suitable for everyday riding. This is so due to the fact that HPV’s members call for getting from A to B most comfortably and efficiently by using good vehicles. The HPV Germany e.V. invites you to attend the world championships, which are actively and extensively supported by the town Leer. Come as a participant; visit the town Leer as a guest. Enjoy the thrilling emotions of the numerous spectators at the beautiful inner-cityrun. Cheer on your friends doing the classic competitions such as “200-metres with flying start”, the middle run “one-hour”, and the long run “100-kilometres”. You can join us in the inclusion run “being mobile together” or in the everyday competition. In the latter you can experience how recumbent bicycles survive in everyday life. Let us entertain you by moving seemingly effortless on Human Powered Boats. Much technical knowledge impresses and rider’s skills are shown on water. Enjoy the tremendous support by the citizens of Leer, rejoice the service of warm and healthy food for sportswomen and men as a participant, get to know people from all over the world which share their passion. Leer, we look forward to a diverse weekend operated by muscular-strength! Heike Bunte, Ervin Peters Vorstand HPV Deutschland e.V.


Fahrradfreundliches „Lebendige, attraktive Stadtentwickelung heißt intensive Förderung des Fuß- und Radverkehrs!“ Dass die Stadt Leer eine besondere Beziehung zum Fahrrad besitzt, hat sich längst herumgesprochen. Jede/r hier benutzt dieses Verkehrsmittel mehr oder weniger häufig. Das gilt – mit gewissen Unterschieden – für ganz Ostfriesland. Ähnlich wie in den benachbarten Niederlanden besitzt das Radfahren eine lange Tradition. Das Rad ist ein Verkehrsmittel, welches gerade angesichts der unübersehbaren Grenzen unseres wirtschaftlichen Wachstums absolut zeitgemäß ist und gerade in der Stadt unübertroffene Vorteile bietet. Viele dieser Vorteile kommen dem einzelnen Fahrradfahrer zugute. Kein anderes Fortbewegungsmittel ist auf den kurzen Wegen in der Stadt so bequem und so schnell, kein Verkehrsmittel fördert die Gesundheit und schont den Geldbeutel so beachtlich. Wer regelmäßig Fahrrad fährt, lebt durchschnittlich um etliche Jahre länger und gesünder. Und dann sind da noch all die Vorteile für die Gemeinschaft, ja letztlich für den gesamten Planeten. Fahrräder nehmen sehr wenig Fläche und kaum Energie in Anspruch, stoßen weder Lärm noch CO2 noch andere Schadstoffe aus. Kein Verkehrsmittel ist umwelt- und klimafreundlicher! Und die Stadt profitiert davon! Wir alle profitieren davon! Ein weltbekannter Stadtplaner aus Kopenhagen (DK) fasst es aus städtischem Blickwinkel so zusammen: „Wenn man eine lebendige, attraktive Stadt entwickeln will, dann führt kein Weg vorbei an der intensiven Förderung des Fuß- und Radverkehrs!“ … ohne konzeptionelle Grundlage geht es nicht Es gibt also genügend gute Gründe, weshalb der Radverkehr in Leer sehr bewusst gefördert wird. Bereits 1989 wurde das Programm „Fahrradfreundliche Stadt Leer“ vom Rat der Stadt aus der Taufe gehoben. Der Begriff „Fahrradfreundliche Stadt Leer“ dient dabei weniger als Zustandsbeschreibung oder Werbefaktor, sondern vor allem als Selbstverpflichtung und Zieldefinition. Radverkehrsförderung wird als wesentliche Daueraufgabe der Stadt betrachtet. Ziel ist es, den Anteil des Radverkehrs in Leer möglichst hoch zu schrauben. 1996 wurde mit der Entwicklung des Radverkehrskonzeptes für die Stadt Leer erstmals eine systematische Handlungsgrundlage geschaffen. Das Besondere daran: Nicht die Stadt oder ein Planungsbüro allein entwickelten das Konzept, sondern viele Akteure (ADFC, Polizei, VHS…) und vor allem die ortskundigen BürgerInnen wurden ausdrücklich mit einbezogen. Erstmalig wurde ein Radverkehrsnetz für die gesamte Stadt entwickelt, so dass in der Folge


Leer - Velo-Förderung gezielt Verbesserungen umgesetzt werden konnten. Dabei ging es um Aktivitäten auf allen Feldern der Radverkehrsförderung, etwa um bauliche Verbesserungen von Radverbindungen, die Anlage von Fahrradstraßen, aber auch Maßnahmen in den Bereichen Wegweisung, Abstellanlagen und Radtourismus. 2013 wird es bereits die Fortschreibung des Radverkehrskonzeptes geben, auch hier brachten sich erneut zahlreiche engagierte LeeranerInnen mit ein. … ein gutes Fahrradklima schaffen! Es geht bei der Förderung des Radverkehrs nicht allein um die Schaffung einer guten baulichen Infrastruktur… Es geht auch um die pure Lust, die Lust am Fahrradfahren, die immer wieder neu geweckt oder gefördert werden kann. Das kann mit Hilfe unterschiedlichster Aktionen geschehen. Bereits 1998 wurde das erste Leeraner Fahrradfestival durch die Stadt Leer initiiert und stieß gleich auf eine sehr gute Resonanz. Das gesamte Leeraner Stadtzentrum stand an einem Sonntag im Zeichen des Fahrrades und die Bevölkerung machte mit. Bereits damals waren die ersten Liegeradfahrer mit dabei und fuhren die ostfriesische Meisterschaft aus. Nur wenig später im Jahr 2001 wurden anlässlich des zweiten Fahrradfestivals die Offenen Deutschen Liegeradmeisterschaften des HPV in Leer ausgetragen. Dem Engagement von Jens Bonow und seinem Team war es maßgeblich zu verdanken, dass diese Meisterschaften realisiert werden konnten. Ein ganzes Wochenende lang drehte sich in Leer alles rund ums Fahrrad und besonders um die „liegende Version“. Nicht nur der Leeraner Bevölkerung, auch der Liegeradszene gefiel offensichtlich die tolle Renn- und Festivalatmosphäre mitten im Stadtzentrum. Die von Beginn an gute Zusammenarbeit zwischen dem HPV und der Stadt Leer entwickelte sich in den Jahren immer weiter und so war es wohl kein Wunder, dass es 2009 mit den Europameisterschaften bereits die nächste Steigerung gab. Als vorläufiger Höhepunkt werden jetzt beim 4. Fahrradfestival die Weltmeisterschaften 2013 ausgetragen! Wir freuen uns auf unsere Gäste, die Bewegung, die Wettkämpfe, die Begegnungen, die Atmosphäre, die Gemeinschaft…, kurzum: das Fahrradfestival und die HPV-Weltmeisterschaften zu Lande und zu Wasser. Ehler Cuno Stadt Leer (Ostfriesland) Fachdienst Energie, Klima- und Umweltschutz

© Ehler Cuno Stadt Leer


Porträt Liegeradporträt aus Leer: Jens Bonow – Macher der ersten Stunde Für einen Verein wie den HPV Deutschland e.V. ist es eine Herausforderung, eigenen Ideen und Ideen Anderer gerecht zu werden. Wie in vielen anderen Vereinen in ganz Deutschland arbeiten die Mitglieder ehrenamtlich. Damit Veranstaltungen wie diese überhaupt stattfinden können, braucht es Menschen, die Lust haben, sich auszuprobieren und die keine Scheu davor haben, „Fehler“ zu machen und nicht mit Eitelkeiten bestückt sind. Es braucht also „Beginner“ mit einer fixen Idee im Kopf. So jemand ist Mitglied Jens Bonow aus Leer/ Ostfriesland.

Es braucht einen Anfang… …damit eine Veranstaltung wie diese hier und heute so stattfinden kann. Bereits 2001 hatte Jens Bonow das Organisationszepter in die Hand genommen. Mit der fixen Idee im Kopf, mehr Liegerad- und Fahrradflair in die Hafenstadt zu bringen, machte er sich daran, eine Veranstaltung (Deutsche Meisterschaften für Liegeradler) zu organisieren. Doch warum gerade das Liegerad? Das ist leicht erzählt: Jens Bonow fährt und baut selber Liegeräder. Nicht nur für sich selbst: Als Lehrer bringt Jens seinen Schülern nicht nur Theorie bei, sondern auch, wie man Liegeräder baut. Mit dem Schweißbrenner ging es ans Werk und er baute mit seinen Schülern eine ganze Serie. Und was gibt es einfacheres, um Liegeräder nicht nur zu bauen, sondern sie auch zu fahren und zu präsentieren: Eine Veranstaltung rund um die muskelkraftbetriebene Mobilität in der Stadt Leer zu organisieren. Eine DM (Deutsche Meisterschaft) 2001 und eine Europameisterschaft (EM) 2007 Im Jahr 2001 fuhren erstmals eine größere Menge Liegeräder an einem Wochenende durch die Stadt. Schon damals kamen die Teilnehmer nicht nur aus Deutschland. In 2007 entschied sich die Stadt Leer wieder ein Fahrradfestival durchzuführen und auch diesmal entschied sie sich für das Liegerad und lud den HPV Deutschland e.V. zu Gesprächen ein.


Porträt Diesmal sollte es eine Europameisterschaft (EM) werden. Jedes Mal war Jens Bonow wieder mit von der (Organisations-)Partie. Und diesmal: Eine Weltmeisterschaft (WM 2013) in Leer/ Ostfriesland Jens Bonow hat viel mehr als überzeugende Vorarbeit geleistet. Er hat gezeigt, dass gelebte und sich mit den Veranstaltungen wiederholende Fahrradkultur eine Stadt lebendig macht. Vielmehr noch: Es ist gelungen, eine besondere mobile Vielfalt zu zeigen. Denn an diesem Wochenende sind nicht nur Menschen aus Europa in Leer, sondern auch aus Übersee. Eine besondere Attraktion werden die Human Powered Boats (HPB - siehe auch Artikel: „Was macht Human Power auf dem Wasser?“ in diesem Heft) sein. Mittlerweile kann Jens sich aus der Hauptorganisation zurücknehmen und Anderen diese facettenreiche und nicht zu unterschätzende Aufgabe überlassen. Die Stadt Leer unterstützt in großartiger Weise, ohne sie wäre ein Fahrradkulturfest nicht denkbar. Dank an Jens Bonow, der von Anfang an dabei war und auf eine ganz besondere Art Nachhaltiges auf die Beine gestellt hat! Heike Bunte Leerer Impressionen © Ehler Cuno Stadt Leer


Zeitplan Freitag 21.06.2013

1300 – 1700 Good-Will-Tour [Stadtzentrum] 1600 – 2300 Anmeldung und Infos [Tourismuszentrale] Offizielle Eröffnungsveranstaltung [Denkmalsplatz] 1930 – 2030 2130 – 2300 Lichterkorso der Liegeradler [Denkmalsplatz] 2300 Lichterfahrten der HPBs [Ruderverein]

Samstag 22.06.2013

1000 – 1330 200m Sprint [K62 – Feldstraße] 1000 – 1900 Liegeradausstellung [Fußgängerzone] Probefahrtparcours [Bahnhofsring] Gebrauchtliegeradmarkt [Fußgängerzone] Podium: Radfahren, Klima Radreisen, Gesundheit Verkehrspolitik, Technik, etc. 1100 – 1400 100m speed strip [Hafen – Ruderverein] Geschicklichkeitsparcours [Denkmalsplatz] 1500 – 1700 1600 – 1730 10km long distance race [Hafen – Ruderverein] 1930 Liegeradstundenrennen [Innenstadtring] 2000 Preisverleihung HPB [Denkmalsplatz]

Sonntag 23.06.2013

900 – 1000 Rennen der Alltagslieger [Innenstadtring] Liegeradjugend, Handbiker 1000 – 1800 Liegeradausstellung [Fußgängerzone] Probefahrtparcours [Bahnhofsring] Gebrauchtliegeradmarkt [Fußgängerzone] Podium: Radfahren, Klima Radreisen, Gesundheit Verkehrspolitik, Technik, etc. 1000 - 1015 Warmfahren 100 km-Rennen [Innenstadtring] 1015 – 1230 100 km-Rennen Liegeräder [Innenstadtring] 1000 – 1300 Slalom, Zugkraft, HPB gegen [Hafen – Ruderverein] Drachenboote 1245 – 1315 Gemeinsam mobil sein [Innenstadtkurs] 1330 – 1400 Faltrad- / Lastradrennen [Innenstadtkurs] 1500 Siegerehrung Liegerad, HPB [Denkmalsplatz] 1800 Weiteres im Rahmen des Fahrrad festival Leer 1800 Abschluss durch den Bürgermeister der Stadt Leer kurzfristige Änderungen des Programmes vorbehalten - bitte Infos vor Ort beachten


timetable Friday 21.06.2013

1300 – 1700 1600 – 2300 1930 – 2030 2130 – 2300 2300

good will tour registration and information official opening-ceremony illumination parade of recumbents illumination parade of HPB

[towncenter] [tourismcenter] [Denkmalsplatz] [Denkmalsplatz] [Ruderverein]

Saturday 22.06.2013

1000 – 1330 200m sprint [K62 – Feldstraße] 1000 – 1900 recumbent exhibition [towncenter] test track [Bahnhofsring] second-hand market recumbents [Fußgängerzone] panel: cycling, climate, cycling trip, health, transport policy, technique, etc. 1100 – 1400 100m speed strip [Hafen – Ruderverein] obstacle course [Denkmalsplatz] 1500 – 1700 1600 – 1730 10km long distance race [Hafen – Ruderverein] 1930 hour-race for recumbents [Innenstadtring] 2000 first awards ceremony HPB [Denkmalsplatz]

Sunday 23.06.2013

900 – 1000 championship allday recumbents [Innenstadtring] & youth recumbents, handbikes 1000 – 1800 recumbent exhibition [towncenter] test track [Bahnhofsring] second-hand market recumbents [Fußgängerzone] panel: cycling, climate, cycling trip, health, transport policy, technique, etc. 1000 - 1015 warming up 100 km race [Innenstadtring] 1015 – 1230 100 km race recumbents [Innenstadtring] 1000 – 1300 slalom, Zugkraft, HPB versus [Hafen – Ruderverein] Drachenboote 1245 – 1315 JEIWI-race [Innenstadtkurs] 1330 – 1400 race of folding- and carrier bicycles [Innenstadtkurs] 1500 pricegiving recumbents & HPB [Denkmalsplatz] 1800 further within the scope of cycle festival Leer 1800 completion by the mayor of Leer short term subject to modifications of the agenda - please notice modification on location


Alltag Mobile Vielfalt „Draußen nur Kännchen!“ Oder: Warum mobile Vielfalt einer Gesellschaft gut tut Mittlerweile spricht man nicht mehr von der „Aktion Sorgenkind“ (!), sondern von der Aktion Mensch. Inzwischen sind bei den öffentlich-rechtlichen Sender Moderatoren mit ‚Behinderungen‘ zu sehen. Last but not least fassen auch langsam politische Maßnahmen, um das Thema‚ Menschen mit Behinderungen‘ mehr in den Fokus zu rücken. Im Rahmen europäischer Gesetzesbestrebungen bedeutet dies Veränderungen für und in Gesellschaften. ‚Inklusion‘ ist der zentrale Begriff, der nunmehr im Blickfeld erscheint und mit dem das Thema einen anderen Stellenwert als bisher bekommen soll. Inklusion bedeutet gleich berechtigte Teilhabe in allen Lebens- und Arbeitsbereichen für Menschen mit Behinderungen. Inklusion bedeutet aber nicht nur, dass für diese Gruppe gleichberechtigte Teilhabe gelingt, sondern auch dass diese von der Mehrheit der nichtbehinderten Menschen aktiv mitgelebt und getragen wird. In zahlreichen Bereichen sind diesbezüglich schon Veränderungen festzustellen, wie etwa im JEWI-Rennen 2009 © Ehler Cuno

Sport. Hier treiben Menschen mit und ohne Behinderungen gemeinsam Sport. Beim Radfahren kennt man das bspw. vom gemeinsamen Fahren mit Blinden auf Tandems. Nichtsdestotrotz gibt es in diesem Bereich noch viel zu tun. ‚Kenner der Szene‘ sind sicherlich über die bisherigen minimalen Fortschritte wenig erfreut, denn wer möchte schon behaupten, dass Menschen mit Behinderungen zahlreich und ganz selbstverständlich im Alltag zu sehen sind. Im Rahmen der Weltmeisterschaft 2013 in Leer/Ostfriesland organisieren wir eine Veranstaltung mit dem Titel: „Ge-


weekday

meinsam mobil sein“. Warum gerade im Rahmen einer WM? Zum einen ist sicher, dass Mobilität – egal ob real oder virtuelle - DAS zentrale Thema in unserer Gesellschaft ist. (Zeit)Optimiert geht es nicht nur darum von A nach B zu kommen, sondern vor allem auch das ‚wie‘. Gewöhnlich wird darunter die Mobilität mit dem PKW verstanden oder der auf Geschwindigkeit orientierte Businesszug zwischen Hamburg und München. In zweiter Reihe erscheint nunmehr zunehmend die Mobilität per Rad in der Stadt der kurzen Wege. Denn diese Mobilität per Menschenkraft verspricht nicht nur ein stylisches Lebenskonzept sondern

ebenfalls die Möglichkeit optimiertes Zeitmanagement für Beruf und Alltag zu verwirklichen. An der Form der (Radfahr-) Mobilität haben schon immer Menschen mit Behinderungen partizipiert. Oftmals benötigt diese Gruppe Spezialräder. Allerdings hat sich seit den 1970iger Jahren viel in diesem speziellen (Fahrzeug)Bereich getan. Das ‚olle‘ schwere Dreirad ist passé. Komfortable, technisch hochwertige Fahrzeuge kommen daher. Jetzt muss ‚nur‘ noch die Gesellschaft offen sein, um diesen Konzepten und ihren Besitzern verbesserte (Infrastruktur-)Bedingungen geben. Denn Menschen mit Behinderungen haben nicht nur andere Anforderungen an Fahrzeuge sondern damit gehen auch veränderte Anforderungen an die Umgebung einher. Verschwenkungen, Kanten, zu enge Durchfahrten zwischen Pollern oder zu kleine Fahrstühle in Bahnhöfen machen das mobile Leben schwer. Darüber hinaus haben Dreiräder je nach Art der Behinderung spezielle Anbauteile, damit leichtgängiges Lenken und Manövrieren möglich ist. Weiter ist die Antriebsart von Bedeutung (bspw. Unterstützung durch einen Elektromotor) oder aber das Auf- und Absteigen bedarf besonderer Spezifikationen. Die Liste der Anforderungen (kann) lang sein und vorhandene Lösungen zeigen bereits, mit wie viel Know-how die Fahrzeuge ausgestattet sind. Die Fahrzeugkonzepte ermöglichen ein mobiles Leben, dass mehr Selbstständigkeit und damit Partizipation ermöglicht. Gelingt


Alltag für alle Menschen gleichberechtigte Teilhabe am mobilen Leben, so wird ein Stück mehr Vielfalt sichtbar. Wenn Menschen mit und ohne Behinderungen dann noch gemeinsam mit dem Rad aktiv sind, dann scheint man dem Ziel einer vielfältigen Gesellschaft näher zu kommen. Der HPV Deutschland e.V. möchte mit der Aktion ’Gemeinsam mobil sein‘ im Rahmen der WM nicht nur zeigen, dass gemeinsames Radfahren gelingt sondern auch, wie vielfältig die Fahrzeugformen sind. Da wäre bspw. das Pino von der Firma Hase oder ihr modernes Dreirad - das Lepus. Fachkräfte, wie der Betrieb von Georg Busch in Niedersachsen beraten zusätzlich kompetent, welche (Spezial)Lösungen möglich sind und dass Mobilität mit Menschenkraft für Menschen mit Behinderungen kein Tabuthema sein muss. „Gemeinsam mobil sein“ macht sowohl auf die technologische (Fahrzeug)Vielfalt aufmerksam und zeigt vor allem, wie unter Beteiligung zahlreicher Akteure eine Alltagsmobilität aussehen könnte. Denn wenn in unserer Gesellschaft das Motto: ‚Draußen nur Kännchen!“ gilt, reduzieren wir uns selbst auf eine ziemlich einseitige mobile Gesellschaft. In Zeiten scheinbarer unbegrenzter Möglichkeiten rund um das Thema mobiles Leben eine denkbar ungünstige und ziemlich lang-

weilige Perspektive. In diesem Sinne freuen wir uns auf Ihre Partizipation – ausreichend moderne Fahrzeugkonzepte stehen jedenfalls bereit! Heike Bunte

unten: Transportdreirad „Lissy“ von Peter Lis rechts: Start Inklusionsrennen unten rechts: Rehazubehör von Hasebikes © Ehler Cuno - Hasebikes


weekday


Treetboote Was macht Human Power auf dem Wasser Ein Einblick in eine andere Art von Wasserfahrzeugen Schnell und effizient vorwärts zu kommen ist schön! Wenn man dazu noch bequem sitzen und ruhig die Natur genießen kann, ohne Motorenlärm und Gestank zu verursachen, dann handelt es sich um ein so genanntes human powered vehicle (oder kurz: HPV). Zu Lande meint dies nichts anders als Liegeräder. Zu Wasser gibt es das auch. Hierbei handelt es sich um die HPBs oder Human Powered Boats. Denn zu manchen ganz besonders schönen Stellen kommt man am besten über das Wasser. Was liegt da näher, als sich ein HPV zu Wasser, also ein Human Powered Boat (HPB) anzuschaffen, um alle obigen Vorteile zu genießen? Früher, bevor man HPBs gebaut wurden, mußte man sich mit Konstruktionen wie dem Kanu oder Paddelboot, dem Schlauchboot oder Ruderboot auf dem Wasser bewegen. Aber dann stört doch entweder die einseitige Belastung oder das langsame Boot, immer nur rückwärts zu sehen oder die Tatsache, daß man keine Hand frei hat für das Picknick und den Schatz an seiner Seite... Das Tretboot ist die Lösung! Voll Power über die Beine, die Hände frei, nebeneinandersitzen und Platz an Bord für allen möglichen Utensilien. Und: Es ist superbequem. Aber wer schon mal ein solches ‚Wasser-Monster‘ gemietet hat, kennt das Problem: nach einer halben Stunde ackern ist der Tretbootverleiher immer noch in Rufweite, und es wird Pedalantrieb und Fahrradkette auf Wasserschraube © Andreas Pooch


human powered boats What does Human Power do on water Giving insights into a different kind of water vehicle It is great to get forward with speed and efficiency! Moreover, it is highly appreciated to sit comfortably and enjoy nature without causing any annoyance by engine noises or stenches. Consequently, we are dealing with so-called human-powered vehicles (in short: HPV). These vehicles can be compared to recumbent bicycles on land. They come into play on water, where they are called HPBs or human-powered boats. As some especially picturesque places are only reachable by crossing waters, it is handy to acquire an HPV – a Human Powered Boat (HPB), which enables you to enjoy all aforementioned advantages. In former times, before building HPBs, one had to move across waters by constructions like canoes, dinghies or rowing boats. Yet, when using such vehicles, one faces impeding disadvantages like one-sided weight, being slowly, looking only backwards, or not having a free hand for picnic or one’s darling at one’s side.... The paddleboat is the solution! You have full power by moving your legs. Your hands are free. You can sit next to each other; and you have space for all kinds of utensils. What is more, paddleboats are extremely comfortable. Still, anyone who has once rented such kind of ‘water monster’ knows its problems. After having slogged for half an hour to get along, the renting station is still at reach, and it


Treetboote schon wieder Zeit, umzudrehen. Man ermüdet schnell und hat nicht sonderlich viel Spaß daran, dieses Gesamtgewicht voranzubringen. Der Antrieb ist zudem extrem ineffizient... So muss es nicht sein. Was unterscheidet ein Human Powered Boat davon? HPBs sind keine klassischen Tretboote. Es handelt sich meist um leichte und um ein Vielfaches schnellere Konstruktionen mit modernen Materialien, schnittigen Formen und innovativen Antrieben. Es gibt ein buntes Spektrum von Einzelbauten und inzwischen sind auch einige Serienboote käuflich auf dem freien Markt zu erwerben. Die Unikate sind oft nicht so sehr für die gemütlicheren Wochenenden gebaut, sondern sollen das technisch Bestmögliche erproben. Dabei entstehen ungewöhnliche Konzepte. Unterschiedliche Philosophien wie Schaufelrad oder Propeller (das heißt Schiffsschraube), Ein- oder Mehrrumpfboot, Liegeoder aufrechte Position werden erprobt. Offene Europa- und Weltmeisterschaften, wie diese hier in Leer bieten alljährlich neben einigen spezielleren Veranstaltungen Pedalantrieb und Fahrradkette auf Luftschraube © Andreas Pooch


human powered boats already is time to return. One soon gets tired when travelling by paddleboat, and it is not much fun to move that weighty mass. Besides this, the drive system is extremely inefficient.... it does not have to be like this. What is the difference between a paddleboat and a Human Powered Boat? HPBs are no classic paddleboats. In most cases, HPBs are lighter and many times faster than paddleboats. HPBs are constructed out of modern materials. They have racy forms and innovative drive systems. Furthermore, meanwhile, there is not only a wide range of single constructions but also a selection of serial models available on the free market. Unique vehicles are not primarily built for cosy weekends but for testing technical possibilities. Hereby, strange concepts come into existence. Different philosophies are being tested such as paddle or propeller (i.e. marine propeller), single- or multiple-hulk boats in recumbent or upright position. Open European or World Championships such as the one in Leer – serve as a frame for having a direct comparison and interchange of experiences along with enjoying events that are more special. Everyone can participate, regardless of how his or her


Treetboote den Rahmen für den direkten Vergleich und den Austausch von Erfahrungen. Hierbei kann jeder teilnehmen, egal wie sein Boot aussieht oder funktioniert. Lediglich der Antrieb mit den Beinen ist vorgeschrieben, jede gespeicherte Energie ist verboten. Es geht aber nicht nur um Geschwindigkeit, in manchen Disziplinen ist statt dessen Geschicklichkeit oder Ausdauer gefragt. Tragflächenboote heben sich mit dem Rumpf bei höheren Geschwindigkeiten aus dem Wasser und gleiten nur noch auf einem knapp unter der Wasseroberfläche liegenden Flügel. Dadurch verringert sich die Reibung, die die Rümpfe im Wasser verursachen. Das Potential für enorme Geschwindigkeiten ist dadurch gegeben. Das erste funktionierende Tragflächen-HPB in Europa war 1989 die schwedische AF Chapman II aus Göteborg, die jetzt noch auf den Meisterschaften faszinierende Flugszenen darbietet. Neue, modernere Tragflächenboote wie von Jochen Ewert aus München oder die zahlreichen Boote aus den Händen Studierender der Fachhochschulen für Schiffsbau sind inzwischen meist schneller. AS

oben: Tragflügelboot AF Chapman II aus Göteborg © Andreas Pooch


human powered boats boat looks like or how it functions. The only thing prescribed is a drive system based on legs. Hence, any kind of stored energy is forbidden. However, speed is not the only parameter that counts. Instead, subtlety or patience is demanded in some disciplines.

unten: verschiedene Antriebsdetails rechts: Geschicklichkeitswettbewerb © Andreas Pooch

Hydrofoils rise out of water along with the hulk when moving with high speed. They slide on a foil lying just hardly beneath the water surface. By this means, friction, which is usually caused by hulks in water, is limited. Consequently, possibilities are given for gaining enormous speed. The Swedish Af Chapman II from Gothenburg was the first hydrofoil-HPB being operative in Europe in 1989. Nowadays, it presents fascinating flight scenes at championships. Whereas, new, more modern foils – such as the ones from Jochen Ewert out of Munich, or the ones made by students from universities of applied sciences for shipbuilding – are faster than the one from Gothenburg.


HPV-Rennen DEKRA-Rekordwochenende Ende Juli 2012 war es wieder soweit: Teams und Observer aus neun Nationen trafen sich auf der Dekra-Teststrecke bei Dresden, um erneut geschwindigkeitsoptimierte Konzepte zu präsentieren und gegebenenfalls neue Rekorde per Muskelkraft aufzustellen. Aus Finnland, Frankreich, Italien, Niederlande, Österreich, Russland, der Schweiz und Slowenien sowie Deutschland kamen Observer und Teams angereist: Teams mit dem Ziel, zu zeigen, wie schnell intelligente Fahrzeugkonstruktionen ausschließlich angetrieben durch Muskelkraft in den Disziplinen von 200-Meter über eine bis 24 Stunden sein können.

Neun Nationen - eine Veranstaltung - HPV-Weltrekorde 2012 - Ein internationales Rekordwochenende auf der Dekra-Teststrecke bei Dresden

Einen Rekord fährt man nicht mal eben … Rekorde, Abenteuer, Risiko und das Extreme haben in unserer Gesellschaft einen hohen Stellenwert, so dass es für Protagonisten „attraktiv erscheint“, sich mit diesen Werten zu präsentieren. Was treibt Menschen an, sich in eine muskelkraftbetriebene Maschine zu setzen, um sich für eine Messstrecke von 200 Metern bzw. über eine Stunde an extreme Leistungsgrenzen und in für Leichtbaufahrzeuge extreme Geschwindigkeitsbereiche von ca. 100 km/h heranzuwagen? Das andere körperliche Extrem ist in ausgesprochenen Langstrecken wie 12 und 24 Stun-

den zu finden – die hierfür erforderlichen „Qualitäten“ können nur erahnt werden. Inwieweit kann man bei Rekordfahrten überhaupt von einem ultrasportlichen ‘Kick’ reden, wenn man bedenkt, dass die Erarbeitung dessen einer strengen Alltagsdisziplin unterliegt? Kein/e TeilnehmerIn ist Profi und hat somit die Zeit, sich einzig und allein auf ein derartiges Ereignis zu konzentrieren! Eins ist sicher: Einen Rekord fährt man nicht mal so eben! Dies lässt sich eindrucksvoll jedes Jahr auf der Dekra-Teststrecke bei Dresden beobachten.


hpv race DEKRA-record weekend Nine nations - one event HPV world-records in 2012: a weekend full of European-international records on Dekra’s test track near Dresden

how fast they can be in disciplines such as 200-metres or 24-hours if they ride intelligent vehicle-constructions only by muscular strength. A record is not done on the spot … Records, adventures, risks and extremes have a high renown in our society. Therefore, for the protagonists, it is worthwhile to represent oneself as having such features.

It happened again end of July 2012. Teams and observers from nine different nations met again on Dekra’s test track near Dresden. They came from Finland, France, Italy, the Netherlands, Austria, Russia, Switzerland, Slovenia as well as Germany. Occasions for the gathering included presenting optimized concepts for gaining speed as well as setting – as the case may be – new records by muscular strength. Moreover, participants aimed at showing oben: Dekra-Teststrecke - ideale Bedingungen für Rekordfahrten - nächste Seite: Christian Ascheberg bei seiner Rekordfahrt © Christoph Hipp

Yet, what is driving human beings to put themselves in muscular-activated machines when tackling a measured distance of 200 metres? What is more, why do they dare to overcome power limits by riding lightweight vehicles at extreme speeds of 100 kilometres per hour? Another physical extreme can be observed when making very long distances within 12 or 24 hours. Qualities that are needed to do this can only be guessed. It needs a lot of strict everyday-discipline to break records. That goes without saying. However, if that is given, how is it possible to speak about ultra-sportive kicks when breaking a record is regarded? Moreover, it has to be mentioned that not a single participant is a professional one who would have plenty of time to concentrate only on such an event! Hence, one thing is for sure: A record is not done on the sport! That can be impressively


HPV-Rennen Zum fünften Mal (in vier Jahren) ist der HPV Ausrichter der Veranstaltung Die Anmeldungen aus aller Welt und das Interesse am Lausitzring wachsen. Im Jahr 2012 war ein Team aus Moskau um Fahrer Sergey Dashewsky angereist. Daneben muss ein Stab von Observern die Strecke Tag und Nacht sichern und Streckengeschehnisse dokumentieren. Dabei ermöglicht der HPV, dass Interessierte nach WHPVA, UMCA oder WRRA-Reglement fahren können. Da sich die Reglements teilweise sehr unterscheiden und z.B. das UMCA-Reglement sehr misstrauisch gegenüber automatischen Zeitmess-Systemen ist, muss die Zeitmessung manuell durchgeführt werden. Dies ist gerade über 12 und 24 Stunden sehr personalintensiv. Die UMCA verlangt außerdem eine recht umfangreiche Vorabdokumentation und weiterhin einen Prüfungsdurchgang für Observer, um sicher sein zu können, dass diese das Reglement auch verstanden haben.

ragend vorbereitet, sowohl Technik und Körper „funktionierten“ im Rahmen des zugemuteten, die Unterstützung durch ihre Töchter während der überwiegend Nachts gefahrenen 12 Stunden klappte reibungslos, das Serienfahrzeug hatte nur wenige Anpassungen erfahren. Sergey Dashewsky hingegen kam mit einer Spezialanfertigung aus der eigenen Werkstattschmiede. Für einen internationalen Rekord reichte es leider nicht, wohl aber für Was taugt? Hochgezüchtete Maschinen oder einen neuen russischen. simple Alltagskarosse? Der HPV und seine Observer sind froh, dass Am genannten Wochenende gab es insgesamt Weltrekordveranstaltung auf der Dekrazwei neue Rekorde: Kirsten Niederlein hat im Strecke mit so viel Engagement und BeMilan einen neuen 12-h-Rekord und Sergey geisterung durch das Ausland angenommen Dashewsky einen neuen 200-m-Rekord nach werden. Der Termin für 2013 steht schon russischem Verbandsreglement gefahren (79,6 fest: Vom 26.-28. Juli 2013 werden wieder km/h). Kirsten Niederlein spulte ohne Pro- die Spezialmaschinen ihre Runden drehen. bleme mit ihrem Milan die 12 Std. herunter. Mit CH stoischen ca. 40 km/h fuhr sie konstant wie ein Schweizer Uhrwerk! Das Team schien hervor-


hpv race cious when time is measured automatically. For this reason, time is manually measured. This, however, requires a lot of personnel when the ride takes 12 or 24 hours. Besides this, the UMCA requires a voluminous predocumentation as well as a check for observers, so that it can be assured that observers understand the rules.

observed on Dekra’s test track every year. HPV managed the event for the fifth time (within four years)

What is suitable for breaking a record? Highly developed machines or simple everyday vehicles? In 2012 two new records were set: Kirsten Niederlein broke a 12-hours record in Milan and Sergey Dashewsky broke a 200-metres record according to Russian association’s regulations (79,6 km/h). Kirsten Niederlein worked the 12-hours discipline off on her Milan without any problems. She constantly rode 40 kilometres per hour – just as Swiss clockwork! The team appeared to be perfectly prepared. Technique as well as body worked within the expected limits. Kirsten’s daughter supported her without hesitation during the 12-hours ride by night. The serial model had just needed a few adaptations. Whereas Sergey Dashewsky tried to break a record by using a fabrication especially made in the own workshop. Unfortunately, he could not break an international record, but he set a Russian one.

All across the world, numbers of applicants and persons interested in the Lausitzring are increasing. For instance, in 2012 a team from Moscow arrived along with the driver Sergey Dashewsky. In addition, a crew of observers safeguarded the track by day and by night. These people were also obliged to document incidents on the track. Finally, the HPB offered possibilities for all persons interested to ride according to rules by WHPVA, UMCA The HPV and its observers are glad to see that the world-record event on Dekra’s test track is or WRRA. accepted with so much engagement and enthuYet, regulations partly differ dramatically siasm from abroad. By the way, the date is alfrom each other. E.g. UMCA-rules are very ready fixed for 2013: from 26th till 28th July suspicious when time is measured automati- 2013 special vehicles will take again their turns. cally. For this reason, time is manually measured. This, however, requires a lot of perCH


Lastenrad Lastenradalltag Lastenräder: Aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken! Lastenvelos sind‚ en vogue. Diese Cargobikes sind nicht nur extrem chic, sondern glänzen zusätzlich mit vielen Talenten. Die Potenziale dieser Fahrzeuge sind breitgefächert: Von der Citylogistik für KMU (kleine und mittlere Unternehmen) bis hin zu großen, bekannten Logistikunternehmen, die sie im Innerstädtischen Bereich einsetzen. Niemand in der Fahrradszene scheint sie derzeit ignorieren zu wollen oder zu können. Es gibt mittlerweile EU-Projekte, um ihre Vielfalt nicht nur praktisch zu zeigen. Auf ecf.com sind mit dem Suchbegriff “Cargo Bike” eine Vielzahl europäischer Initiativen zu diesem Thema zu finden. Sie werden aber nicht nur in Unternehmen genutzt. Gerade auch junge Familien im urbanen Raum entdecken zunehmend diese Fahrzeugart, um Kinder und Einkauf unter einen Hut zu bringen bzw. um das Auto ganz und gar abzuschaffen. Denn durch ihre technischen Machbarkeiten in Punkto „Gewichtszunahme“ (Zuladung) sind viele Modelle einfach unschlagbar. Bis zu 200 kg Zuladung ist bei reinen Transportbikes möglich! Bei gleichzeitiger Wendigkeit und technisch hochwertiger Ausstattung sind die Bikes mehr als nur alltagstauglich. Sie sind eine Au-

genweide und stehen auch für einen ganz bestimmten Lebensstil. Egal ob Ein- oder Mehrspurvelo, sie bieten Volumen für (Lasten-)Vielfalt und sind ideal, um Lasten nicht als Last zu erfahren!

Nihola-Trike für den Einkauf und Kindertransport © Nihola DK


cargo bike es darum geht, dass man sich die Länge und Breite der Fahrzeuge verdeutlicht oder ihr – in Teilen - geringes Gesamtgewicht. Weiterhin sind Details entscheidend, wie die Ladung zu sichern ist oder wie groß die Ladefläche überhaupt ist. Der gute alte ‚Long John‘ ist auf der einen Seite wegen seiner Zuladung von 100 kg als Einspurfahrzeug ein ‚Klassiker‘ und auf der anderen Seite hat der eine oder die andere Respekt davor, ihn zu fahren. Die Produktion wurde 2003 eingestellt. Der Klassiker blickt insgesamt über eine 70 Jahre lange Produktion zurück und mit seiner 100 kg Zuladung war er lange Zeit der Einspurlastenesel schlechthin. Mittlerweile hat die Firma Pedalpower das Konzept aufgegriffen und produziert unter dem Namen ‚Long Harry‘ eine Nachfolgeversion.

Tolle Kisten, Transport, Technik, … Es gilt zu unterscheiden, ob man ein Einspur- oder Mehrspurfahrzeug haben möchte. Weiterhin gibt es Modelle, bei denen die Last hinter dem Fahrer ist oder vorne. Dies hat Einfluss auf das Fahrverhalten. Weiterhin muss man sich bewusst sein, ob man die Ladung im Blick haben möchte oder nicht. Bei der näheren technischen Auseinandersetzung mit dem Thema wird deutlich, dass die Velos unterschiedlichstes leisten: Egal ob

Anders dagegen die „angesagte“ Bull ItVersion. Ein Lastenrad der neuen Generation: Flott, wendig, kompakt – ein tolles Einspurgerät, dass nicht nur Kuriere lieben, sondern zunehmend als flotter Transportflitzer im Alltag von zahlreichen ‚Umsteigern‘ genutzt wird. Als Einspurer überzeugt diese Variante im Stadtverkehr rundum und ermöglicht umweltgerechte Transportmobilität. Leicht zu fahren bei gleichzeitiger Kompaktheit des gesamten Velos ist es eine wahre Alternative für wenig Parkraum in der Stadt. Transporträder für Familie und Alltag Wer hat nicht schon mal Kinder quatschend in diesen Rädern beobachten können? Sie sitzen


Lastenrad angeschnallt im Blickfeld vor dem Fahrer in einer Art ‚Kiste‘ und scheinen sich dort wohl zu fühlen. Familien setzen im urbanen Raum zunehmend auf die ‚zukunftweisenden Alternativlösungen’, denn sie haben mitunter, je nach Typus, gleich Platz für mehrere Kinder. Grundsätzlich bieten diverse Hersteller zum Thema Familientransport zahlreiche Lösungen an: Egal ob es Einspurfahrzeuge sind, wie etwa das Velo von Gazelle oder Dreiräder, wie die von Christiana. Die Kinder haben darin Anschnallgurte sowie bequeme Sitzkissen. Sie sind vor Regen oder Sonne geschützt und können dennoch die volle Sicht genießen. Es ist im Winter weniger kalt als im Kindersitz und im Sommer bietet der Sonnenschutz Schatten und Kühle. Transporträder für Betriebe und Unternehmen Historisch betrachtet ist das Lastenvelo für Unternehmen nicht neu. Sie wurden bereits in den frühen 1920er Jahren eingesetzt. Als Kehrmaschinen nutze man sie schon ‚damals‘, um ‚Leben‘ in Städte zu bringen. Die ersten Feldversuche mit Lastenvelos für Unternehmen, passierten in den 1980er Jahren. Die niederländische Post setzte das Dreirad von Flevo ein. Jüngst zeigten UPS (United Parcel Service) und DPD (Deutscher Paket Dienst) in Hamburg, dass sie im innerstädtischen Bereich andere Transportlösungen anstreben. Die schicken Inszenierungen nebst entsprechendem Personal in Dienstkleidung mit passenden Cargobikes dazu do-

minieren in zahlreichen Bereichen. Egal ob Bioladenketten (endlich) entscheiden einen umfassenden Lieferservice einzurichten oder Kurierdienste ihre Potentiale weiter ausweiten: Alles dreht sich um die Citylogistik. Dreioder Vierrädrig: Technisch sind hier keine Grenzen gesetzt und die Fahrzeuge glänzen mit Zuladungen bis 200 kg, wie bspw. das 4-rädrige Transportgefährt von Work-Bike. www. workbikes.de Weiterhin geben Rikschas den Innenstädten neus Flair. Sie transportieren Touristen und es ist eine andere Art und Weise eine fremde Stadt kennen zu lernen. Teilweise sind diese Fahrzeuge


cargo bike des umweltgerechteren Transports, wie dies bspw. in Kopenhagen oder den Niederlanden der Fall ist. Dort wird dem motorisierten Individualverkehr (MIV) einfach die Parkplatzfläche genommen und anschließend Parkraum für Velos geschaffen. Soweit ist man hierzulande noch nicht. Auch muss das Thema ’Lastenrad‘ bei der Infrastrukturplanung mitgedacht werden. Es braucht keine engen Absperrungen oder Gitter vor Eisenbahnübergängen oder zu schmale Radwege. Vielmehr geht es darum adäquaten Parkraum respektive Infrastruktur an Bahnhöfen und in der Stadt zu schaffen als auch Abstellanlagen für die etwas breiteren Fahrzeugkonzepte. HB

mit E-Motoren ausgestattet, so dass auch hügelige Gegenden keine Herausforderung für Fahrer und Fahrzeug darstellen. Sie dienen als Werbefläche und schützen den Touristen (mal) vor schlechtem Wetter.

Platz, Parken, Perspektiven… Obwohl es im städtischen Raum wesentlich schwieriger ist, einen geeigneten Stellplatz über Nacht für das eigene Fahrzeug zu finden, nimmt ihr Anteil an verkauften Velos dennoch zu. Hierzulande reagieren die politischen Macher noch nicht auf die Signale

Radkutsche Aramis & Detail Crepe-Backeinrichtung © Radkutsche


Lastenrad Ein individuelles Transportporträt: Das Unternehmen ‚gesund genuss‘ Einmal abgesehen von den ‚großen Playern‘ nutzen zunehmend auch kleine Betriebe und Einzelunternehmer die Lastenräder, um ihren Betriebs- und Güterverkehr umweltgerechter zu lösen. Ein Beispiel dafür kommt aus Hamburg: Nils Schmidt mit seinem Unternehmen ‚Gesund Genuss‘, der mit einem Lastenvelo Lebensmittel und Gerätschaften für die professionelle Küche transportiert. Als gelernter Koch und Ernährungswissenschaftler betrat Nils Schmidt erstmals aktiv die HPV-Bühne im Jahr 2001 im Rahmen der DM in Leer/ Ostfriesland auf. Er beriet und untersuchte ca. 20 Liegerad- und sportbegeisterte Menschen rund um das Thema Ernährung. Er analysierte nicht nur, was sie aßen, sondern auch in welchen Mengen und zu welchen Zeiten. Herausgekommen ist eine umfassende empirische Untersuchung. Damit hatte Nils sein Terrain gefunden: gesunde Ernährung, Bewegung und Liegeradfahren sowohl im Alltag als auch im sportlich orientiertem Bereich. Nils hat darüber hinaus bei der EM 2007 in Leer nicht nur alle Teilnehmenden mit gutem Essen versorgt, sondern auch im Rahmen des DLC (Deutscher Liegerad Cup) und hier Easyspeed auf der Hamburger Radrennbahn. Außerdem hat er den Suppenlöffel im Rahmen der Distanzfahrt Hamburg-Berlin im Herbst 2012 für ca. 300 FahrerInnen geschwungen. Auch in 2013 wird Nils im Rahmen der WM in Leer (21. - 23. Juni) das Essen für alle Teilnehmer, Helfer und Engagierte zubereiten. Der Transportalltag eines Kochs…oder: Porträt eines vielfältigen HPVlers Dieser Koch steht früh auf, denn er muss bereits um 6 Uhr beim Großmarkt in Hamburg sein, um täglich 250 SchülerInnen mit leckerem Essen (dass in Hamburg nur € 2,50/Schüler/Schultag kosten darf!) in der Schulmensa zu versorgen. Am Anfang der Woche fährt Nils nicht mit einem


cargo bike PKW zum Großmarkt, sondern mit seinem Lastenrad Long Harry: Er transportiert 20 kg Vollkornnudeln, 4 kg Käse, 2 kg Speisestärke sowie 10 kg Tiefkühlgemüse und 5 l Speiseöl, Topfschwämme und –schrubber sowie die Arbeitskleidung für eine ganze Kochwoche, weiterhin Schreibmaterialien und Laptop. Gewicht der Zuladung: ca. 50 kg. Das Long Harry hat eine Holzplatte auf der Ladefläche. Hierauf stapelt Nils sogenannte Euroboxen mit dem Einkauf. Darin sind sämtliche Lebensmittel, die anschließend mit Spanngurten festgezurrt werden, um ein Verrutschen zu vermeiden. Die Ladefläche selber hat keine Befestigungen für Spanngurte vorgesehen, so dass Nils selbst Ösen an der Bodenplatte (aus Holz) befestigt hat, an der sehr schwere Lasten mit Spanngummis am Rahmen befestigt werden können. Fahrwege und -eigenschaften Der Weg zur Schulküche ist 5 km lang und dazwischen befinden sich ein paar kleinere Hügel. Das Long Harry von Pedalpower aus Berlin fährt sich nicht nur zügig, sondern bergab mit Ladung und einer Geschwindigkeit von bis zu 40 km/h angenehm und sicher. Bei einer Zuladung von mehr als 40 kg sollte man allerdings holprige Strecken diese Geschwindigkeiten vermeiden, denn das beeinträchtigt sicheres Fahrverhalten doch spürbar.

Derartige Geschwindigkeiten sind aber Ausnahmen, insgesamt ist eine hohe Fahrstabilität gegeben. Gemein ist Lastenrädern wie dem Long John, dem Bull it oder dem Long Harry, dass die Wendekreise größer sind als bei “normalen” Rädern. Dies bedingt, dass ein Rangieren im städtischen Umfeld gelegentlich eine Herausforderung sein kann, wenn das Rad voll beladen ist. Insgesamt zieht Nils das Resümee, dass die Fahreigenschaften des Long Harry überzeugend sind, genauso wie die Ladekapazitäten. Dies ist umso wichtiger, wenn man bedenkt, dass ca. 60-70 km pro Woche damit zurückgelegt werden. Nils Schmidt setzt mit seinem Unternehmen ‚gesund genuss‘ konsequent auf eine umweltgerechte Mobilität. HB www.gesund-genuss.de


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Jugendherberge Tönning und HVP Deutschland e. V. feiern in gemeinsamer Aktion vom

20. – 22. Juni 2014 100 Jahre Jugendherbergen im DJH - Landesverband Nordmark e. V. Jedes HPV-Mitglied ist mit seinem Liegerad bzw. Velomobil willkommen. Reservieren Sie für sich ein tolles Wochenende in der nordfriesischen Jugendherberge Tönning an der Eider und feiern Sie mit uns mit gemeinsamer Fahrradtour, Grillaktion und Musik. Umwelt|Jugendherberge Tönning Herbergseltern Rita und Jochen Jessen Badallee 28 • 25832 Tönning Tel. 04861 1280 • 04861 5956 Mail toenning@jugendherberge.de www.toenning.jugendherberge.de


stadt Leer

Maritim:

mit maritimem Flair

Leer liegt nicht nur direkt an den Flüssen Leda und Ems, sondern ist mit dem Hafen inmitten der Stadt auch beliebtes Ziel für Freizeitskipper. Eine Hafenrundfahrt ist ein spannendes und kurzweiliges Vergnügen und Schiffsausflüge auf Leda und Ems sind beliebte und erlebnisreiche Aktivitäten.

Historisch: Die Altstadt bietet neben gemütlichen kleinen Läden und

liebevoll restaurierten Gebäuden auch viele Sehenswürdigkeiten, die z. B. bei einer Stadtführung erkundet werden können. Hier finden sich mehrere Museen, die unterschiedlichste Aspekte der Stadtgeschichte und -kultur interessant erzählen. Und das historische Rathaus ist nicht nur von außen eine Augenweide, auch im Innern kann man wunderschöne Deckenmalereien, Mosaikfußböden, beeindruckende Säle und vieles mehr entdecken.

Verführend: Leer ist bekannt als beliebteste Einkaufsstadt Ostfrieslands. In

der langgestreckten Fußgängerzone finden sich viele attraktive Geschäften zum Bummeln und zahlreiche Cafés und Restaurants zum Entspannen und Genießen.

Spannend: Das „Leeraner Miniaturland“ ist ein Highlight, dass Groß und

Klein gleichermaßen begeistert. In der Nähe der AutobahnAbfahrt Leer-West kann man hier auf rund 1.200 m2 Fläche Ostfriesland im Miniaturformat entdecken.

Idyllisch:

Im Ortsteil Loga befindet sich die bezaubernde Evenburg, ein Wasserschloss, das bei einer Führung besichtigt werden kann und es lohnt sich, den Besuch mit einem Spaziergang im idyllischen Park zu verbinden.

Vielfältig:

Die herrliche ostfriesische Landschaft entdecken auf den hervorragend ausgeschilderten Radwegenetzen mehrerer bekannter Erlebnis-Routen. Hier erleben Sie unbeschwerte Ausflüge in individueller Länge. Und auf dem Stadtökologischen Leer-Pfad rund um die Stadt lässt sich viel Wissenswertes zur Ökologie erfahren.

Hier erfahren Sie mehr über Leer:

Tourist-Information der Stadt Leer

Ledastr. 10 · 26789 Leer Tel. 0491-919696-70 · Fax 0491-919696-69, E-Mail: touristik@leer.de · Internet: www.leer.de


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True beauty is not skin deep! Perfektion, die unter die Haut geht

The perfect match is to be beautiful on the outside and on the inside. GreenMachine and ORCA perfectly match a stylish exterior with advanced, maintenance-free drive train technology. Beauty without limits… Find your own ‘Perfect Match Perfektes Industrie-Design, das nicht an der Oberfläche endet: GreenMachine und ORCA zeigen außen wie innen Schönheit und Vollkommenheit. Das wartungsfreie Antriebskonzept ist einzigartig und eine Offenbarung für Ästheten und Technikfans

FLEVOBIKE Technology de Morinel 55 • NL - 8251 HT Dronten Tel: +31 321-337200 • eMail: info@flevobike.nl www.flevobike.nl

FLEVÉLO International Effengrube 12 • D - 23552 Lübeck Tel: +49 451 70749638 • eMail: info@flevelo.com www.flevobike.eu



Bahn 2,780 Km.

Freitag 28. Juni Rennen auf RDW-Bahn, Lelystad. Bahn 5 km.

Nicht gehen auf der Bahn!

28.–30. Juni 2013, FlevOnice

Walibi

Biddinghuizen

FlevOnice

z

Strandgaperweg P

Messe Vorträge

z

Nunspeet

1. Hilfe

Probierstrecke

FlevOnice

N306

Lelystad Almere

N 302

Kantine

Hulshorst

Zwolle

Harderwijk Bahnhof

Eingang Melden

Leer

A 28 Amersfoort

Lelystad Biddinghuizen

Samstag 29. und Sonntag 30. Juni Rennen, Probierstrecke, Ausstellung, Zelten... auf FlevOnice bei Biddinghuizen.

Cycle Vision, eine Woche nach der WM in Leer. Flaches Land, freies Zelten, viel Spaß. Anmeldungen für den Rennen: www.cyclevision.nl. Bis bald!


www.nordiccab.de

All Season Bicycle Trailer from Norway

NordicCab – DIE Universallösung für den individuellen Transport NordicCab ist die flexible Transportlösung aus Norwegen. Auf der Basis eines Lastentransportanhängers mit einer Zuladung von 50 kg kreiert der NordicCab Nutzer immer wieder ein neues Gefährt, um seine individuellen Transporte zu bewegen. Sei es als Fahrradanhänger für den Transport von Lasten, Kindern oder Hunden, als Joggingwagen, als Lastenpulka auf Skiern oder als Kinderpulka zum Ski laufen, als Skibuggy zu schiebenden Nutzung im Winter, selbst als Notbett fungiert das NordicCab. Das Nordic Cab ist in Übereinstimmung mit dem amerikanischen ASTM Standard 1975-02 getestet. Dieser Standard ist derzeit der am häufigsten angewandte und ausführlichste Test zur Prüfung von Fahrradanhängern. Das Nordic Cab mit seiner Kunststoffspritzgusswanne ist mit

zwei 25 kg Dummys, getestet worden und erfüllt diese Norm vollständig, häufig übertrifft es diese. Nordic Cab verwendet hochwertige Materialien und achtet darauf, besonders im Hinblick auf die letzten Publikationen zum Umweltschutz, keine die Umwelt belastenden Materialien zu verwenden. Nordic Cab verwendet kein PVC und hat für viele Materialien das Ökotex Siegel. Das Nordic Cab ist ein nachhaltiges Produkt, es ist so konzipiert, dass sich jedes Teil austauschen lässt. Für die Umwelt – und den Geldbeutel – ist es besser ein defektes Teil auszutauschen, als das komplette Cab im Fall einer Beschädigung zu vernichten. Gehen Sie auf www.NordicCab.de um mehr Informationen zu erhalten.

NordicCab - Familien Outdoor Spaß seit 1991 Fasanenweg 2 - 23795 Schwissel - www.Nordiccab.de - knuthilde@nordiccab.de - Phone: + 49 4551 89 51 84 6 - Mobil: + 49 172 59 11 533


bikebook show

EUROBIKE 28. - 31. August 2013 - Friedrichshafen Foyer-West - Ăœbergang zur Halle A1

www.ld-vlg.de




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