BIG SPACE small units - Zukunft Theresienwiese München

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BIG SPACE | small units Aktivierung der Theresienwiese in München durch temporäre Wohn- und Lebensräume Masterthesis von Laura Widmann Wintersemester 2020/2021 Abgabe am 25.03.2021 Prof. Dr.sc. ETH Benedikt Boucsein Professur für Urban Design Fakultät für Architektur Technische Universität München



Vorwort S. 3 01 Die Analyse S. 4-17 - Analyse der Umgebung S. 6-7

- Analyse und Fotodokumentation der Ein- bzw. Ausgänge S. 8-11 - Analyse und Beobachtungen auf der Theresienwiese S. 12 - Fotodokumentation der Aktivitäten S. 13-17

02 Das Gesamtkonzept S. 19-29 - Gesamtkonzept Theresienwiese S. 20-25 - Vergleich Heute vs. Zukunft S. 26-29

03 Die Flächennutzung S. 31-39 04 Das Schienensystem S. 41-43 05 Das Oktoberfest S. 45-47 06 Das Regelwerk S. 49-57 - Entwurf des Straßenraums S. 50-51 - Der temporäre Bebauungsplan S. 52-55 - Materialien und Oberflächen S. 56-57

07 Die Zentren S. 58-65 - Das Raumprogramm der Zentren S. 60

- konzeptioneller Entwurf der Hauptquartierszentren

S. 61-65

09 Komm mit ! S. 79-97 10 Bewirb dich jetzt ! S. 99-101 Literatur- und Bildnachweis S. 102-104

Inhalt

08 Die Flexhäuser S. 66-77


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So lautet der Titel der Regelthesis im Wintersemester 2020/2021. Schon vor Beginn der Masterthesis habe ich viel Zeit auf der Theresienwiese verbracht und bin an sonnigen Tagen den gängigen Aktivitäten nachgegangen – Frisbee und Tischtennis spielen oder am Abend im östlichen Teil mit Freunden am Rande des Baumgürtels sitzen und die letzten Sonnenstrahlen genießen. Jedoch hatte ich nie die Existenz dieser Fläche in der Größe von 37 Fußballfeldern in Frage gestellt - wie selbstverständlich schlummern die 43ha Betonwiese im Zentrum Münchens. In einer Stadt, welche von einem extremen Wohnungsmangel, überdurchschnittlich hohen Mieten, Gentrifizierung, dem Klimawandel und vielen weiteren städtischen und globalen Problemen geprägt ist. Durch die intensive Auseinandersetzung mit der Tradition und Historie der Theresienwiese und des Oktoberfestes, sowie mit bereits vorhandenen Entwürfen und dem bestehenden Ort, wie er heute vorzufinden ist, kann man zusammenfassend sagen, dass die Existenz der „Wiesn“ als Festfläche vor allem hinsichtlich des Oktoberfestes als enormer wirtschaftlicher Faktor gerechtfertigt ist. Zu erwähnen ist jedoch die unkreative Haltung gegenüber einer Nutzung zwischen den Veranstaltungen, die Gestaltung der Theresienwiese als Erholungsfläche und öffentlicher Raum, sowie die dafür fehlenden Infrastrukturen. Selbst das Oktoberfest ist Ansatzpunkt der Kritik. Das einst traditionelle Fest, welches sich in Form und Maß an die Theresienwiese

schmiegte, ist heute von einer einfallslosen Anordnung der Zelte, Fahrgeschäfte und Essensbuden geprägt, worunter vor allem die Orientierungsmöglichkeit leidet. 1811 war die gleichzeitige Nutzung der Wiesn als Festfläche, Schafweide und Erholungsfläche kein Problem. Heute nehmen Oktoberfest, Frühlingsfest, Flohmarkt, Zirkus und weitere Großveranstaltung die Theresienwiese immer mehr in Anspruch, sodass die Fläche heute einer Beton- und Schotterweide gleicht. Diese Masterarbeit versucht die Theresienwiese neu zu strukturieren und eine Infrastruktur herzustellen, welche die 43ha ganzjährig aktiviert, attraktiver gestaltet und den Möglichkeitsraum auf der Theresienwiese erweitert. Es wird untersucht inwiefern eine Koexistenz von Erholungsraum und flexibler Festfläche möglich ist und welche räumliche Ordnung und Infrastrukturen es hierfür braucht. Die Existenz des Oktoberfestes wird nicht hinterfragt, jedoch die Form und das Abhaltungsformat der Veranstaltung. Das Fest wird optimiert, etwas verkleinert, bekommt eine orientierungsvolle Gestalt und wandelt sich wieder in ein traditionelles Fest. Hinsichtlich des Wohnungsmangels und der steigenden Mietpreise untersucht diese Thesis die Nutzung der Theresienwiese als Wohn- und Lebensraum in Form von Tiny-Häusern zwischen und parallel zu den Veranstaltungen. Diese Lebensform hinterfragt unsere flächenund ressourcenfressende Lebensweise und reduziert sich bezüglich der Wohnfläche und des individuellen Besitzes auf ein Minimum.

„The less private space you own, the more public space you need.“ * Aufgrund dessen wird untersucht, welcher weiteren Infrastrukturen, Elemente und Einrichtungen es bedarf, um ein lebenswertes Wohnen in dieser Form auf der Theresienwiese zu ermöglichen. Zitat von Gretta Louw (Juli 2020) in "The Commons" A Public art commission in downtown Munich and online *

Vorwort

„Zukunft Theresienwiese“

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Auf der Theresienwiese wird bereits gewohnt... Welche Infrastrukturen jedoch benötigt es, um ein lebenswertes Wohnen dort zu ermöglichen?

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durch die breite Gestaltung der Eingänge und der daraus resultierenden undefinierten Eingangsbereiche die Rahmung der Fläche im Osten. Trotzdem wurde vor allem im Sommer 2020 durch den Ausfall des Oktoberfestes ersichtlich, wie beliebt die Theresienwiese, trotz ihrer fehlenden Infrastrukturen an beispielsweise öffentlichen Toiletten insbesondere bei Sportlern ist. Neben den sportlichen Aktivitäten wird sie jedoch auch viel zum Spaziergehen mit dem Hund, als Treffpunkt, zum Spielen der Kinder, zum Üben des Fahrradfahrens und vielem mehr genutzt. Neben der individuellen Nutzung spielt die Theresienwiese eine wichtige Rolle für das Klinikum – als Hubschrauber Landeplatz. Aber auch große Menschenansammlungen sind dort möglich, wie es beispielsweise bei Demonstrationen, Konzerte oder Public-Viewings der Fall ist. Eine kurzgefasste Fotodokumentation zeigt persönliche Eindrücke der Geschehnisse und Nutzungen der Theresienwiese aus den vergangenen Monaten.

Die Analyse

kein Fußgängerüberweg existiert. Weitere Beobachtungen wurden im Folgenden dokumentiert (Siehe S.12). Die strenge Ost-West- und Nord-Süd-Erschließung der Theresienwiese widerspricht ihrer organischen Form und ist dem Oktoberfest geschuldet. Durch die Strenge mangelt es an Orientierung und die 43ha erscheinen als homogen und ohne Zentrum. Lediglich die Bavaria und teils die Hochpunkte der Umgebung schaffen Orientierung. Die Eingänge nördlich und südlich der Ruhmeshalle münden in einem kleinen Platz unterhalb der Treppen vor der Bavaria. Durch die hohe Frequentierung dieser Eingänge kommt es durch Führungen und Sightseeing-Touren zu einer Ansammlung größerer Menschenmengen, was wiederrum vermehrt zu Engpässen führt. Aufgrund dessen stellt sich die Frage, ob dieser Bereich nicht anders konzipiert werden muss und ein Festplatz das „Ankommen“ angenehmer gestaltet. Die Grünverbindung der Theresienwiese zu den umliegenden Grünflächen und vor allem dem Bavariapark fehlt und soll in diesem Entwurf geschaffen werden. Des Weiteren spendet lediglich der Hang im Westen den Sportlern in den Abendstunden ein wenig Schatten, wohingegen sich die restliche Fläche im Sommer, vor allem durch die hohe Versiegelung, stark erhitzen kann und Aktivitäten tagsüber teilweise nicht ermöglicht. Die Bereiche vor dem Baumgürtel im Osten sind hingegen sehr beliebt, um die letzten Sonnenstrahlen zu genießen. Der Baumgürtel scheint in der sommerlichen Jahreszeit als Definition der Theresienwiese. Allerdings fehlt vor allem in den Wintermonaten und

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Die Analyse in Gruppen, im Rahmen des Pflichtmoduls im Oktober 2020, schaffte bereits einen Überblick der Situation, Veranstaltungen, Infrastruktur und Lage der Theresienwiese. Die Umgebung der Theresienwiese und die umliegenden Viertel sind von unterschiedlichsten städtebaulichen Typologien geprägt (Siehe S.6). Auch eine Versorgung durch die Vielfalt an Nutzungen und Infrastrukturen der Umgebung ist gesichert. Das Konzept der Theresienwiese greift diese bereits vorhandene Vielfalt auf und ergänzt sie durch weitere Infrastrukturen. Des Weiteren spiegelt das Konzept die Heterogenität in den Typologien und Nutzungen wieder. Eine ergänzende Analyse zu der bereits gemeinsam stattgefundenen Gruppenarbeit war die Untersuchung der Eingänge, um die Anbindung der Theresienwiese zu den umliegenden Quartieren zu optimieren. Durch eine Analyse der Eingänge in Form von Skizzen und einer Fotodokumentation wurde ersichtlich, dass die Mehrheit die Anbindung an die Stadt einschränken. Viele Eingänge werden temporär als Lagerflächen für Laub genutzt oder enden in Sackgassen, da Teile des Baumgürtels eingezäunt sind. Des Weiteren fehlt es mehrmals an Fuß- und Fahrradübergängen. In der folgenden Analyse wurden die Eingänge auf Grundlage der Frequentierung hierarchisiert und die Maßnahmen, welche ergriffen werden müssen, dokumentiert. Vor allem der Eingang an der U-Bahn Station „Theresienwiese“ ist nicht klar definiert. Zwei Eingänge führen an der U-Bahn-Station vorbei, worunter einer wiederrum in einer Sackgasse des Baumgürtels endet und

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Bahnhofsviertel Villenviertel

Entstehungsjahr:1900 Typologie: offene Blockrandbebauung Nutzung: Büro, Wohnen, Bildung Entstehungsjahr: 1830 Typologie: offene Blockrandbebauung Nutzung: Sondernutzung/Klinikum

Klinik Theresienhöhe Messepark Westend Forum Schwanthalerhöhe Untersendling

Enstehungsjahr: 1819 Typologie: gewachsene Blockrandbebauung Nutzung: Mischnutzung

Entstehungsjahr: 2000 Typologie: Gruppenbebauung Nutzung: Wohnen Entstehungsjahr: 1835 Typologie: aufgelöste Blockrandbebauung Nutzung: Mischnutzung Entstehungsjahr: ca. 1970 Typologie: Reihe Nutzung: Wohnen, Bildung Entstehungsjahr: 1970 Typologie: aufgelöste Blockrandbebauung Nutzung: Wohnen Entstehungsjahr: 2000 Typologie: Punkt- / Zeilenbebauung Nutzung: Büro, Wohnen

Entstehungsjahr: ca. 1970 Typologie: Solitär Nutzung: Einzelhandel, Wohnen Entstehungsjahr: 1840 Typologie: Blockrandbebauung Nutzung: Mischnutzung

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Quartiere M 1:15000

Entstehungsjahr: 1907/2000 Typologie: Gruppenbebauung Nutzung: Kultur, Büro, Einzelhandel


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Umgebung

Nachbarn

Supermarkt

Anwaltskanzlei

Hotel

Büro

Kultur

Arzt

Bildung

Einzelhandel

Restaurant

Gastro Hotel Kultur Sondernutzung

Nutzungen M 1:10000

Wohnen

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Hierarchie primär sekundär tertiär

Maßnahmen Fuß- und Fahrradübergang kein Fahrradübergang kein Fußübergang kein Fuß- und Fahrradübergang Maßnahmen

Eingänge M 1:10000

neuer Eingang

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Einige Eingänge im Osten der Theresienwiese enden durch die Einzäunung oder andere Barrieren des inneren Baumgürtels in einer Sackgasse!

Fotodokumentation Eingänge

Die "Schleichwege" am Hang werden viel genutzt um die Theresienwiese vom Westen zu erschließen...

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Die "Schleichwege" am Hang werden viel genutzt um die Theresienwiese vom Westen zu erschließen...

Einige Eingänge im Osten der Theresienwiese enden durch die Einzäunung oder andere Barrieren des inneren Baumgürtels in einer Sackgasse!

Einer der zwei Eingänge zur U-Bahn-Station "Theresienwiese" mündet ebenfalls in einer Sackgasse.

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Neben des Mangels an Fahrradund Fußübergängen von den Ein- bzw. Ausgängen der Theresienwiese auf die gegenüberliegende Straßenseite werden einige Eingänge temporär als Lagerflächen benutzt und behindern die Erschließung!


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Neben des Mangels an Fahrradund Fußübergängen von den Ein- bzw. Ausgängen der Theresienwiese auf die gegenüberliegende Straßenseite werden einige Eingänge temporär als Lagerflächen benutzt und behindern die Erschließung!

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Der Hang im Westen spendet den Sportlern auf der Theresienwiese ein wenig Schatten im Sommer.

Die Verbindung der umliegenden Grünflächen mit dem Hang und Baumgürtel der Theresienwiese lässt zu wünschen übrig.

Hang Es gibt keinen klar definierten Eingang zur U-Bahn Station "Theresienwiese".

Grünflächen Umgebung Baumgürtel Verschattung Sonnenplatz U-Bahn Station Orientierung? fehlender Festplatz

Der Platz vor der Bavaria ist hoch frequentiert. Trotz der 43ha wird es hier oft eng. Wie wäre es mit einem angemessenen Festplatz? Hier wird die Abendsonne bei einem Feierabendbier genossen!

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Beobachtungen Bestand M 1:10000

Die strenge Ost-West- und Nord-Süd- Erschließung hat nichts mit der organischen Form der Theresienwiese zu tun und sorgt für eine schlechte Orientierung. Außerdem fehlt ein Zentrum bzw. Anlaufpunkt auf der großen Fläche.

Ich bin hier der einzige Orientierungspunkt!


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Fotodokumentation Aktivitäten


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Das Gesamtkonzept

Quartierszentren „fädeln“ sich an dem äußeren Erschließungsring auf und werden durch ihre Lage an den vier Haupteingängen im Norden, Süden und Osten präsent. Zusammen mit den Satelliten, welche sich zwischen den Feldern und entlang der zweiten Hangkante befinden, stellen sie eine Infrastruktur dar, welche ein lebenswertes Wohnen auf der Theresienwiese ermöglicht. Hinsichtlich der Reduzierung auf ein Minimum bezüglich des privaten Besitzes generieren sie Räume zur gemeinsamen Nutzung. Anstatt die Nutzungen in den eigenen vier Wänden zu besitzen werden sie dort geteilt. Darüber hinaus generieren sie Kommunikation und schaffen durch den Dorfplatz einen Treffpunkt für den Austausch zwischen der Öffentlichkeit und den Bewohnern. Auch unabhängig des Geschehens aktivieren sie die Theresienwiese ganzjährig, gestalten diese attraktiver und verkörpern eine essentielle Infrastruktur, um möglichst viele Aktivitäten, Veranstaltungen und Geschehnisse auf der Fläche zu ermöglichen. Sie sind wandelbar in ihrer Nutzung, erweitern den Möglichkeitsraum der Theresienwiese und schaffen gleichzeitig Hochpunkte zur besseren Orientierung.

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Das Gesamtkonzept der Theresienwiese gliedert die 43ha durch eine zweite Hangkante in zwei Bereiche – eine dauerhafte Erholungsfläche und eine flexible Fläche. Die bepflanzte, begrünte und dauerhafte Erholungsfläche schafft gemeinsam mit den umliegenden Grünflächen eine umfangreiche Grünverbindung. Sie bietet in einem optimierten Rahmen Platz für alle Aktivitäten, die bereits heute auf der Theresienwiese ausgeübt werden. Schattige Sport- und Erholungsflächen werten die Theresienwiese als Erholungsraum auf. Durch die zweite Hangkante und eine dauerhafte Zeilenbebauung im Osten wird der flexible Bereich klar definiert. Durch die Bebauung geht der heutige ebenerdige „Sonnenplatz“ verloren. Die Zeilenbebauung wird durch Brücken miteinander verbunden, wodurch eine umlaufende begrünte Promenade entsteht, welche den Sonnenplatz ersetzt und gleichzeitig einen Ausblick auf die Theresienwiese schafft. Die strenge Nord-Süd-Verbindung wird aufgebrochen und radial angeordnet. Die Ost-West-Erschließung legt den Fokus auf den neuen Festplatz unterhalb der Bavaria, sowie auf die neue Quartiersagentur und deren zentralen Quartiersplatz. Die Eingänge werden durch die verschiedenen Straßenräume, Gehwege, Fahrradschnellverbindungen und kleinere bepflanzte Grünflächen definiert. Zu erwähnen ist des Weiteren der Eingang der U-Bahn-Station. Die zwei vorhandenen Eingänge werden aufgelöst und es wird ein zentraler Eingang geschaffen, welcher die Sichtbarkeit der U-Bahn-Station und die Anbindung optimiert. Die vier

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Die bewachsene und größtenteils begrünte Erholungsfläche im Westen bietet nicht nur schattige Sportareas sondern stellt auch eine Verbindung zu den umliegenden Grünflächen her.

Die zweite Hangkante trennt die dauerhafte Erholungsfläche von der flexiblen Festfläche.

Hang Grünflächen Umgebung Baumgürtel Fest-/Quartiersplatz Sonnenpromenade U-Bahn Station Hauptquartierszentren Achsen Gemeinschaftsbaufelder mit Satelliten

Ein großer Festplatz zu Füßen der Bavaria bietet viel Platz für den Festeinzug und das Ankommen auf der Theresienwiese!

In Zukunft kann man die Abendsonne inklusive Ausblick auf die gesamte Theresienwiese genießen!

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Gesamtkonzept M 1:10000

Die vier Quartierszentren bilden Hochpunkte für eine bessere Orientierung!


Lageplan M 1:7500

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Auch in Zukunft ist die Aussicht auf die umliegenden Hochpunkte garantiert! Vorallem von den Zentren und der Sonnenpromenade hat man einen weiten Blick!

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Sichtbezüge M 1:15000

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Die begrünte Sonnenpromenade schafft durch den Anschluss im Norden und Süden der Theresienwiese Die begrünte Die begrünte Die begrünte an den Park Sonnenpromenade Sonnenpromenade eine umfangreiche schafft durchSonnenpromenade den Anschluss Grünverbindung! schafft durchdurch den Anschluss schafft im Norden und den Anschluss im Norden und und im Norden Süden der Theresienwiese Süden der Theresienwiese Süden der Theresienwiese an den Park an den anPark den Park eine umfangreiche eine umfangreiche eine umfangreiche Grünverbindung! Grünverbindung! Grünverbindung!

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Gesamtkonzept im Modell

Die dauerhafte Zeilenbebauung im Osten, in Form von Flexhäusern, rahmt gemeinsam mit der zweiten Hangkante im Westen Die dauerhafte die flexible Festfläche! Die dauerhafte Dieim dauerhafte Zeilenbebauung Osten, Zeilenbebauung im Osten, in FormZeilenbebauung von Flexhäusern,im Osten, in Form von Flexhäusern, in Form von rahmt gemeinsam mit derFlexhäusern, zweiten rahmtrahmt gemeinsam mit der gemeinsam mitzweiten der zweiten Hangkante im Westen Hangkante im Westen Hangkante im Westen die flexible Festfläche! die flexible Festfläche! die flexible Festfläche!

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Die neue Quartiersagentur wird aufgestockt. Sie ist dadurch höher als die temporären Bauten und von überall zu erkennen!

Alle Zentren sind mit einer "Grundinfrastruktur" ausgestattet und nehmen im Obergeschoss unterschiedliche Nutzungen auf!

Die zweite Hangkante trennt den dauerhaften Erholungsraum von der flexiblen Fest- bzw. Wohnfläche!

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UCATIONAL VERSION

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Geländeschnitt M 1:500

Die Flexhäuser definieren die Theresienwiese im Osten und orientieren sich an der Höhe der gegenüberliegenden Gebäude und der Quartiersagentur.

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Heute vs. Zukunft 26 VECTORWORKS EDUCATIONAL VERSION

Achsen M 1:14000

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Heute vs. Zukunft

Blockgrößen M 1:14000

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Heute vs. Zukunft 28 VECTORWORKS EDUCATIONAL VERSION

Schwarzplan M 1:18000

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Zug U-Bahn Tram Bus Hauptverkehrsstraßen 30er Zone Ammersee Radweg Hauptrouten Rad+Fuß Nebenrouten Rad+Fuß Fußrouten

Heute vs. Zukunft

Erschließung M 1:18000

Planung U9

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Die Flächennutzung

mit reichlich schattigen Sport- und Freizeitangeboten ausgestattet. Neben der Erneuerung des Skateparks finden auch qualitativ hochwertige Basketball-, Fußball- und Tennisplätze dort Platz. Der Baumgürtel wird mit weiteren Tischtennisplatten und Spielplätzen ausgestattet, während die vorhandenen Elemente saniert werden. Im Norden, am Gartenzentrum gelegen, werden einige Felder für das „Urban Gardening“ genutzt und bieten ausreichend Raum für Biotope, Forschungsfelder, Beete, Gewächshäuser, Bienenhäuser und Obstbäume. Ein Baumkonzept vervollständigt das Grünkonzept und trägt positiv zum Stadtklima bei. Ein großer Quartiersplatz, vor der neuen Quartiersagentur gelegen, schafft Raum für weitere Freizeiteinrichtungen und kann für Demonstrationen, Konzerte, wie auch als Hubschrauberlandeplatz für das Klinikum genutzt werden. (Siehe S.35).

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Der heutige Flächennutzungsplan betrachtet die Theresienwiese als Sondergrünfläche (Siehe S.32). Der zukünftige Flächennutzungsplan jedoch unterteilt die 43ha in fünf Feldertypen – Zentren-, Partizipations-, Ökologie-, Freizeit- und Wohnfelder. Die Polizeiinspektion verwandelt sich in die neue Quartiersagentur und bildet zusammen mit den vier Hauptquartierszentren (Handwerk, Kunst, Bildung und Garten) sowie den sieben Satelliten die Zentrengruppe der Theresienwiese. Die Satelliten befinden sich auf Gemeinschaftsbaufeldern, welche partizipativ bebaut bzw. erweitert werden. Des Weiteren befinden sich jeweils an den östlichen Eingängen, sowie an den Hauptquartierszentren und Satelliten sogenannte „Pionierfelder“, welche jungen Künstlern sowie Steinmetzen oder Bildhauern Platz bieten, ihre Werke auszustellen und im Freien zu arbeiten. Vor der Bavaria und der Quartiersagentur befindet sich eine Experimentiersiedlung. Dort werden partizipativ neue Wohnformen erforscht und entworfen, in welchen man Probewohnen darf. Das Denkmal, welches an das Attentat von 1980 erinnert und sich heute am Nordeingang der Theresienwiese seitlich des Baumgürtels befindet, wird auf das Feld vor der U-Bahn Station verlegt und dort in Erinnerung gerufen. (Siehe S.34). Neben dem bestehenden Baumgürtel und dem bepflanzten Hang, wird die Ökologiefläche durch die dauerhafte Erholungsfläche ergänzt. Diese gleicht nicht ausschließlich einem grünen Park, sondern wird beispielsweise durch einen landschaftsarchitektonischen Wettbewerb oder durch Design-Build-Projekte

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Flächennutzungsplan 2020 M 1:10000

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Zentrenfelder Partizipationsfelder Wohnfelder Freizeitfelder

Flächennutzungsplan Zukunft M 1:10000

Ökologiefelder

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Hier befindet sich ein partizipativ gestaltetes Denkmal welches an das Attentat von 1980 erinnert...

Im "Gartenzentrum" kann man einiges übers Gärtnern lernen und in der Markthalle die lokale Ernte ergattern.

Denkmal Experimentiersiedlung Pionierfelder Zentrenfelder Quartiersagentur Hauptquartierszentren Satellitenzentren

Die "Satelliten" der Quartiersagentur befinden sich auf den Gemeinschaftsfeldern und stellen eine Infrastruktur her, welche der Ausgang für die partizipative Bebauung ist. Das Servicezentrum des Oktoberfests verwandelt sich außerhalb der Festzeiten in eine "Quartiersagentur" und ist eine Anlaufstelle für jedermann egal ob Bewohner oder nicht.

Im "Bildungszentrum" gibt es eine Bibliothek und ausreichend Platz, welcher auf den eigenen vier Rädern fehlt zum Arbeiten, Besprechen und für die Hausaufgabenbetreuung. Gemeinsam macht es sowieso mehr Spaß !

Die "Gemeinschaftsbaufelder" werden partizipativ von den Bewohnern bebaut und müssen einen Nutzen für alle Bewohner und die Öffentlichkeit darstellen.

Auf den "Pionierfeldern" stellen abwechselnd junge Künstler, Bildhauer, Steinmetze,... ihre Werke und Installationen aus.

Das "Handwerkszentrum" ist ein Ort in dem vorallem Recycle-Handwerk thematisiert wird.

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Zentren- und Partizipationsfelder M 1:10000

Das "Kunstzentrum" bietet Ateliers, Proberäume und überdachte Ausstellungsfläche zur gemeinsamen Benutzung...

In der "Experimentiersiedlung" werden gemeinsam temporäre Wohnformen erforscht und gebaut. Skeptiker und Unschlüssige dürfen hier Probewohnen !


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Die Ausläufer des Hangs werden als "Ökologiefelder" genutzt. Denkbar sind ein Obstgarten, Gemüsebeete, Forschungsfelder, Treibhäuser, Bienenhäuser, Schnittblumen, Biotope,....

Hang Grünverbindung Urban Gardening Freizeitfelder Hauptbewegungsraum Baumgürtel Baumkonzept primär linear

Der zentrale Platz bietet auch bei voller Belegung Theresienwiese Platz für Gemeinschaft! Einmal wöchentlich verwandelt er sich in den Marktplatz des Quartiers und schafft ansonsten Platz für Konzerte, Public Viewing, Demos, Outdoor-Kino-Abende, ...

Baumkonzept primär radial Baumkonzept sekundär

Die vorhandenen Spielplätze und Pingpong-Areas bleiben bestehen ! Weitere Tischtennisplatten kommen hinzu und die Spielplätze werden durch nachhaltige Holzelemente erweitert und kinderfreundlicher gestaltet !

Der neu angelegte Park dient neben der Erholung im Schatten auch der Freizeitaktivitäten. Er bietet jede Menge Platz für einen Skatepark, Fußballplatz, Basketballkörbe. DIY-Areas und Design-Build-Areas werden partizipativ für die Freizeit gestaltet. Wie wäre es mit einer Dirt-Jump-Bahn?

Ökologie- und Freizeitfelder M 1:10000

Das Baumkonzept schafft Orientierung. Die unterschiedlichen Bäume und Gewächse heben die verschiedenen Hierarchien der Wege hervor.

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Flexhäuser Tiny-Blockrand-Siedlungen Tiny-Reihen-Siedlungen

So könnte der temporäre Bebauungsplan für die "Tiny-Blockrand-on-Wheels-Siedlungen" aussehen!

Die Flexhäuser verkörpern eine dauerhafte Bebauung. Sie sind in flexible Räume und gemeinschaftlich genutzte Flächen organisiert. Sie gliedern sich entlang dem östlich gelegenen Baumgürtel, sodass das Zentrum der Theresienwiese auch in Zukunft flexibel genutzt werden kann.

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Wohnfelder M 1:10000

Die "Tiny-Reihen-on-Wheels-Siedlungen" erforschen eine neue Form der mobilen Tiny-Houses auf Rädern. Die Tiny University Berlin hat bereits das 10qm kleine "TITO - Tiny Townhouse" entworfen, welches nur von zwei Seiten belichtet wird.


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Flächennutzung im Modell


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Das Schienensystem

In jedem Straßenraum befinden sich beidseitig sogenannte „Standspuren“ auf welchen sich die Wagons befinden. Die Fortbewegung und Verschiebung der Elemente erfolgt auf der in der Mitte gelegenen „Fahrspur“ durch eine „Bimmelbahn“. Diese kann die Wagons transportieren und an den gewünschten Standort (je nach Veranstaltung und Geschehen) bringen. Neben dem Transport der Wagons bietet die Bahn jedoch auch ganzjährig Rundfahrten über die Theresienwiese an (Siehe S.43). Dadurch wird die Erschließung von Nord nach Süd für schwerbepackte oder körperlich eingeschränkte Personen vereinfacht. Gleichzeitig bietet die Rundfahrt einen Überblick über das Geschehen und kann auch beispielsweise während des Oktoberfestes zur Attraktion werden.

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Die dauerhafte Erholungsfläche im Westen der Theresienwiese trägt zur Grünverbindung bei und schafft bereits einen großzügigen begrünten Bereich. Jedoch stellt sich die Frage, wie man den größtenteils versiegelten Straßenraum und die Wohnbereiche durch Begrünung aufwerten kann und dabei gleichzeitig die Flexibilität der Fläche beibehält. Die Verlegung eines Schienennetzes und die Wiederverwendung von ehemaligen Minenwagons schaffen eine mobile Bepflanzung und Begrünung des Straßenraums. Die Minenwagons werden mit einer Straßenbeleuchtung ausgestattet, um auch die Beleuchtung der Theresienwiese und ihrer Wege zu garantieren. Neben der Begrünung wird ein Teil der Wagons mit Trennwänden versehen und als öffentliche Abfalleimer eingesetzt.

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Fahrspur Standspur

Die Förderwagons übernehmen viele Funktionen gleichzeitig. An ihnen ist die Straßenbeleuchtung montiert, damit auch diese flexibel einsetzbar ist. Außerdem können sie mit Trennwänden versehen werden und als öffentliche Abfalleimer verwendet werden.

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Wohnfelder M 1:10000

mobile Bepflanzung


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Die Bimmelbahn hält an allen vier Quartierszentren, an den Haupteingängen und an der Quartiersagentur..

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Haltestellen

Die Bimmelbahn bringt einerseits schwerbepackte Bürger von Nord nach Süd und umgekehrt und dient gleichzeitig als Zugmittel für die bepflanzten Förderwagons.

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Ganzjährlich und ganztäglich bietet die Bahn Rundfahrten über die Theresienwiese. Auch während dem Oktoberfest kann man das gesamte Spektakel im Schnelldurchlauf genießen!

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Das Oktoberfest

Büroräume und Einrichtungen der Quartiersagentur nehmen während des Festes wieder ihre Nutzungen auf und dienen dem Oktoberfest. Neben den großen Bierzelten ordnen sich gegenüberliegend die 21 kleinen Bierzelte an, wodurch eine „Bierzeltgasse“ entsteht. Alle weiteren Attraktionen, Essensbuden und Schausteller finden am „inneren“ Ring sowie auf den Pioniersfeldern der Zentren und Satelliten Platz. Das Riesenrad als höchstes Fahrgeschäft wird auf dem großen Platz vor der Polizeiinspektion installiert. Der große Festplatz vor der Bavaria dient dem Festeinzug und lädt zum Verweilen ein, um das Spektakel bei Ankunft erhöht betrachten zu können. Neben dem Festplatz, lädt auch die Sonnenpromenade auf den Dächern der Flexhäuser ein, einen Überblick zu bekommen und das Spektakel von oben zu betrachten. Die mobilen Wagons auf dem verlegten Schienensystem ermöglichen es, die Bepflanzung, Beleuchtung und die öffentlichen Abfalleimer gezielt einzusetzen und damit das zukünftige Oktoberfest auch bezüglich der Begrünung in Szene zu setzen. Ein Teil der Wagons wird weichen, um die Ein- und Ausgänge der Festzelte nicht zu blockieren. Dieser Anteil wird an den äußeren Wohnring geschoben, um den Wohnbereich vor allem während der Festzeit klar zu definieren. Die heutige Form des Oktoberfests weicht einem nachhaltiger orientiertem, traditionellerem und bewussterem Fest.

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Bei Betrachtung der Geschichte des Oktoberfestes und dessen heutiges Format kann man feststellen, dass die Tradition für den gewinnorientierten Massenkonsum weichen machen musste. Abgesehen von den inhaltlichen Kriterien am Oktoberfest ist auch auf architektonischer und „städtebaulicher“ Ebene Platz für Verbesserungen. Das Oktoberfest, wie wir es kennen, ist von einer einfallslosen Anordnung der Zelte, Fahrgeschäfte und Essensbuden geprägt, worunter vor allem die Orientierung leidet. Die Festfläche des zukünftigen Oktoberfestes ist durch die zweite Hangkante im Westen und die dauerhafte Bebauung im Osten klar definiert. Durch die topografische Lage werden die umliegenden Bewohner, sowie die erhöht gelegene dauerhafte Erholungsfläche vor Vandalismus geschützt. Acht große Bierzelte ordnen sich radial auf dem „mittleren“ Ring an, wodurch die Orientierung optimiert wird. Während heute einzig die Bavaria einen Orientierungspunkt darstellt, wird diese in Zukunft von den vier Hauptquartierszentren unterstützt. Diese befinden sich an der Schnittstelle zwischen Wohnen und Fest sowie an den vier Haupteingängen zum Oktoberfest. Die Satelliten dienen während dieser Zeit ebenfalls dem Oktoberfest. Durch diese kann die heutige mobile Infrastruktur des Oktoberfestes, wie beispielsweise Toilettenwägen, weichen. Damit das Wohnen auch während der Festzeiten seinen Platz auf der Theresienwiese findet, teilen sich jeweils zwei Tiny-Häuser einen Stellplatz auf dem „äußeren Wohnring“. Die freien Mitten sowie die Pioniersfelder werden ebenso temporär bewohnt. Die bereits existierenden

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Das Oktoberfest wie wir es heute kennen...

14 große Festzelte 21 kleine Festzelte Wiesn-Standl Volksfestgaudi für Kinder geeignet Hang Grünflächen

Das Oktoberfest war einst ein Fest auf der grünen Wiese. Die gleichzeitige Nutzung der Fläche als Festfläche, Schafweide und Erholungsfläche war kein Problem!

Durch die einfallslose, orthogonale Anordnung mangelt es an Orientierung. Lediglich an der Bavaria kann man sich orientieren.

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Oktoberfest 2019 M 1:10000

Oide Wiesn


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Die zweite Hangkante definiert und schützt die dauerhafte Erholungsfläche im Westen. Auch während des Oktoberfests können die Menschen die Wiesn nutzen um ihren Aktivitäten nachzugehen!

Während des Fests können die mobilen Bäume verschoben werden und gezielt eingesetzt werden. Beispielsweise zum Schutz des äußeren Wohnrings.

8 große Festzelte 21 kleine Festzelte Wiesn-Standl Volksfestgaudi zentraler Festplatz Denkmal Wohnen

Die Zentren und Satelliten stellen die Schnittstelle zwischen Fest- und Wohnspektakel dar. Während des Oktoberfests werden dort die Bewohner zu Schaustellern. Wie wäre es mit einem Flying-Fox von Dachzu Dach?

Die Quartiersagentur verwandelt sich während des Oktoberfests im Erd- und Untergeschoss zu dem Infrastrukturgerät des Oktoberfests. Durch die gemeinschaftlich genutzten Obergeschosse entsteht ein Austausch zwischen Besuchern und Bewohnern.

Hang Grünflächen Erholungsfläche "äußerer" Wohnring Quartiersagentur Hauptquartierszentren Satellitenzentren Baumgürtel Baumkonzept primär linear Baumkonzept primär radial

Von der Sonnenpromenade aus hat man einen umlaufenden Blick auf das Spektakel!

Der neue Vorplatz zu Füßen der Bavaria bietet ausreichend Platz für den traditionellen Festeinzug! Zu Festzeiten werden am äußeren Wohnring auch die Pionierfelder und freien Mitten bewohnt. Es wird zusammengerückt für das Fest, ohne gänzlich die Theresienwiese verlassen zu müssen! Je zwei Tiny Häuser teilen sich in dieser Zeit einen Stellplatz!

Die zukünftigen 8 großen und weiterhin 21 kleinen Festzelte ordnen sich radial an, wodurch eine bessere Orientierung garantiert wird!

Oktoberfest Zukunft M 1:10000

Baumkonzept sekundär

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Der temporäre Bebauungsplan Der temporäre Bebauungsplan, als Beispiel für ein Regelwerk, zeigt die mögliche Anordnung der Stellplätze der „TinyBlockrand-on-Wheels-Siedlungen“ (Siehe S.52,53). Klar definierte Stellplatzgrenzen und -linien sorgen trotz der individuellen Gestaltung der Tiny-Häuser für ein urbanes Bild und klar definierte Straßenräume. Ein Stellplatz weist eine Größe von durchschnittlich 55qm auf. Die Tiny-Häuser dürfen eine Größe von 2,55m Breite und 4m Höhe nicht überschreiten und in ihrer Grundfläche nur maximal 55% ihrer Stellplatzgröße einnehmen. Durch die Stellung der mobilen Häuser generieren sich die sogenannten „freien Mitten“. Diese Flächen werden partizipativ und gemeinsam von den Bewohnern der Blöcke genutzt und gestaltet. Sollten die Stellplätze nicht voll belegt sein und die Theresienwiese nicht komplett ausgelastet sein, werden zuerst die Stellplätze entlang der primären Er-

schließung belegt. Daraufhin werden die Stellplätze entlang der sekundären Erschließung aufgefüllt und zuletzt die Innenliegenden (Siehe S.54,55). Die Oberflächen und Materialien Eine Fotodokumentation hält fest, welche Materialien sich bereits heute auf der Theresienwiese befinden und sie in ihrer Gestalt prägen (Siehe S.56). Diese vorhandene Oberflächengestaltung wird in diesem Entwurf aufgenommen und gezielt eingesetzt. Dadurch steigt der Wiedererkennungswert und die Theresienwiese behält, bezüglich der Materialien der Oberflächen, in ihrem flexiblen Bereich ihren heutigen Charakter. Die freien Mitten, sowie die Pionierfelder sind Schotterrasenflächen, wohingegen die Tiny-Häuser auf reinem Schotter stehen. Großformatige Pflastersteine gestalten und trennen den Fußweg von der Kommunikationszone, welche ebenfalls geschottert ist. Alle weiteren Zonen, wie die Flexzonen und die Fußwege innerhalb der Wohnblöcke, sind aufgrund vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten asphaltiert. Der Fahrradweg wird nachhaltig aus Recycling-Kunststoff-Modulen gefertigt.

Das Regelwerk

Grundlage für die zukünftige Hierarchisierung der Straßen und Wege der Theresienwiese ist die Frequentierung. Gegliedert wird die Erschließung in vier Straßenraumtypen, welche sich in ihrer Breite unterscheiden (Siehe S.51). Maßgeblich für die Gestaltung der Straßenräume sind vor allem die Aktivitäten und Formen der heutigen Nutzung der Theresienwiese als Sport- und Erholungsfläche. Die primäre lineare, sowie die primäre radiale Erschließung werden aufgrund ihrer Lage an den Haupteingängen und Zentren am höchsten frequentiert sein und sind mit einem gekennzeichneten Fahrradweg ausgestattet (Fahrradschnellverbindung Nord-Süd und OstWest). Des Weiteren wird die allgemeine Flexzone der sekundären Erschließung, in welcher alle Aktivitäten Platz finden, bei der primären Erschließung aufgrund der hohen Frequentierung in zwei unterschiedliche Flexzonen gegliedert. „Flexzone 1“ bietet ausreichend Platz für die Fortbewegung mit Mittel. Durch die breite Gestaltung der Flexzone wird die Anlieferung von beispielsweise den TinyHäusern, aber auch für das Oktoberfest garantiert. Die Zone ist optimiert für die vielseitigen Sportarten (mit Mitteln), welche heute bereits auf der Theresienwiese ausgeübt werden (Skaten, WindsurfLongboarden, Inlineskate,…). „Flexzone 2“ hingegen kann als Spielund Sportraum ohne Mittel beschrieben werden. Hier können Jogger ihr Runden laufen und Kinder spielen, ohne auf dem Gehweg Passanten oder die Erschließung der Tiny-Häuser zu blockieren und

gleichzeitig nicht durch die schnellere Fortbewegung der Menschen und Mobile der Flexzone 1 ausgesetzt zu sein. Der Fußweg trennt die Wohnblöcke vom öffentlichen Bereich durch eine Bordsteinkante. Die Kommunikationszone schließt direkt an den Fußweg an, um Passanten zum Verweilen und Kommunizieren mit den Bewohnern einzuladen. Die Wege innerhalb der Wohnblöcke (tertiäre Erschließung) dürfen lediglich zur Anlieferung von Tiny Häusern genutzt werden und sind ansonsten reine Fußund Kommunikationszonen, in welchen das Fahrrad geschoben wird.

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Der Straßenraum

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Es wird in zwei Flexzonen unterschieden. Flexzone 1 bietet Platz für die Fortbewegung mit Mittel (Anlieferung, Skateboarder, ...). In der Flexzone 2 können die Kinder spielen, Bobbycar fahren und Jogger ihre Runden laufen!

Stellplatz

Die radialen Wege, sowie die Straßen an den vier Haupteingängen im Osten sowie im Norden und Süden werden am höchsten frequentiert sein. Deswegen werden vorallem diese großzügig gestaltet

6,00

50

Stellplatz

Straßenhierarchie M 1:10000

8,00

Die "tertiäre" Erschließung bezieht sich auf die Wege innerhalb der Wohnblöcke!

6,00 8,00

VECTORWORKS EDU


UCATIONAL VERSION 15,00

4,00 3,00 4,00 50 1,50 2,00 6,00

8,00 Stellplatz

2,00 1,50 50

8,00

4,00

8,00

50 1,50 2,00 8,00

10,00 5,00 10,00

Straßenraum sekundär

6,00

Schnitte Straßenräume M 1:250

6,00

Straßenraum tertiär

Kommunikationsund Fußzone

8,00

Stellplatz

13,00

Straßenraum primär radial

6,00

Straßenraum primär linear

2,00 50 1,50 2,00

Stellplatz

3,00

Kommunikationszone

0 50

Fußweg

3,50

mobile Wagons

Flexzone 2

2,00 1,50 50 Velozone

2,00 1,50 50

Flexzone 1

mobile Wagons

Fußweg

Kommunikationszone

Stellplatz

Kommunikationszone

Fußweg

mobile Wagons

Flexzone 1+2

mobile Wagons

Fußweg

Kommunikationszone

Stellplatz

Stellplatz

Kommunikationszone

Fußweg

mobile Wagons

Flexzone 2

Velozone

Bimmelbahn

Flexzone 1

mobile Wagons

Fußweg

Kommunikationszone

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primär radial

primär linear

sekundär

"Standlinie"

"Standgrenze"

Innerhalb der Wohnsiedlungen wird das Fahrrad geschoben!

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VECTORWORKS EDU Auf dem Gemeinschaftsbaufeld befindet sich bereits ein Satellit! Öffentliche Toiletten und ein Entsorgungsmodul sind schon vorhanden. Erweitert/überdacht/aufgestockt werden die Module partizipativ! Sie werden mindestens durch einem Multifunktionsraum und einer Gemeinschaftsküche erweitert, aber auch weitere Nutzungen sind denkbar.

Ein Stellplatz hat durchschnittlich 55 qm!

Die "freien Mitten" dienen als Nachbarschaftszentren. Sie werden gemeinsam von den jeweiligen Bewohnern des Blocks gestaltet! Sie dienen als Treffpunkt und garantieren Austausch und Kommunikation.

60 Stp.

Einer der Dorfplätze der Tiny-Haus-Siedlung. Durch die zentrale Anordnung und offene Gestaltung zieht er auch die Öffentlichkeit an und dient jedermann - egal ob Bewohner oder nicht. Kommunikation garantiert!

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UCATIONAL VERSION "Standlinie" Die Tiny-Häuser dürfen eine Breite von 2,55m und eine Höhe von 4m nicht überschreiten! Außerdem darf es max. 55% seiner Stellplatzfläche einnehmen! Ansonsten ist jedes Tiny-Haus willkommen! Je bunter desto besser!

"Standgrenze" Kommunikationszone öffentlicher Raum Fußweg Velozone Wohnfeld Pionierfeld freie Mitte Baumgürtel dauerhafte Bebauung Zentren-/Satellitenfeld Stellplatz Begrenzung Brücken Schienenverlauf Zugang Promenade

Die "freien Mitten" dürfen auch bebaut werden, solange die Nutzung der Gemeinschaft dient. Wie auch die Tiny-Häuser muss die Bebauung temporär konstruiert sein und darf keine Fläche dauerhaft versiegeln (z.B. durch Fundamente)!

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Hier geht es hoch zum Sonnenplatz! Der Aufzug befindet im Flexhaus und steht der Öffentlichkeit offen um auch barrierefrei die Terrasse zu erreichen.

100%

Die "Pionierfelder" bieten auf ihrem Schotterrasen ausreichend Fläche für temporäre Ausstellungen, Installationen und Veranstaltungen jeglicher Art. Künstler, Bildhauer, Steinmetze, ... sind mehr als willkommen sich für einen Zeitraum von 2 Wochen anzumelden und sich dort mit ihren Kunstwerken niederzulassen.

temporärer Bebauungsplan M 1:1000

62 Stp.

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Bei keiner vollständigen Auslastung der Theresienwiese werden zuerst die Ränder der Wohnblöcke aufgefüllt!

42 Stp.

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Temporärer Bebauungsplan M 1:1000

70%

44 Stp.

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"Standlinie" "Standgrenze" Kommunikationszone öffentlicher Raum Fußweg Velozone Wohnfeld Pionierfeld freie Mitte Baumgürtel dauerhafte Bebauung Zentren-/Satellitenfeld Stellplatz Begrenzung Brücken Schienenverlauf Zugang Promenade

30 Stp.

Temporärer Bebauungsplan M 1:1000

50%

31 Stp.

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Fotodokumentation Materialien und Oberflächen


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Oberflächen und Materialien M 1:500

Flexzone2 Asphalt

Velozone Recycling-KunstoffModule

Flexzone1 Asphalt

Kommunikationszone Schotter Fußweg großformatiges Pflaster

Stellplatz Schotter

freie Mitte Schotterrasen

Siedlungsweg Asphalt

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Für die Stellplätze, freien Mitten und Kommunikationszonen werden die vorhandenen Materialien Schotter und Schotterrasen eingesetzt!

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Die Theresienwiese ist mit insgesamt zwölf Zentren dreier verschiedener Hierarchien ausgestattet, um die Fläche zukünftig ganzjährig zu aktivieren – unabhängig von dem Geschehen auf dem flexiblen Bereich der Theresienwiese. Die Quartiersagentur Das Servicezentrum bzw. die Polizeiinspektion wird aufgestockt zu der zukünftigen Quartiersagentur umfunktioniert. Sie ist Anlaufstelle für jedermann – egal ob Bewohner oder nicht. Durch die zweigeschossige Erweiterung gewinnt sie an Aufmerksamkeit und Sichtbarkeit. Die Erweiterung beinhaltet temporäre Unterkünfte für Flüchtlinge, Obdachlose, Gäste und Künstler. Des Weiteren befindet sich in dem Gebäude eine Tausch- und Ausleihbörse um Gebrauchtes und nichtmehr Genutztes gegen benötigte Gegenstände einzutauschen bzw. auszuleihen. Eine große Gemeinschaftsküche lädt zu, von den Bewohnern organisierten, Kochabenden und -kursen ein. Und auch ein Kiosk bzw. Café soll zu der ganzjährigen Aktivierung der Theresienwiese beitragen. Die Räumlichkeiten der heutigen Behörden bleiben weiter bestehen und dienen während des Oktoberfests weiterhin dessen Anforderungen. Außerhalb der Festzeiten jedoch, werden die Büroräume temporär vergeben. Die Räume können von jungen StartUps, sowie Studenten und Künstlern genutzt werden. Einziges Kriterium ist die sozial nachhaltige oder künstlerische Tätigkeit bzw. Nutzung der Einheiten.

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Die Satelliten Die sieben Satelliten befinden sich zwischen den Baufeldern und am Rande der zweiten Hangkante. Sie stellen ebenfalls eine Infrastruktur unabhängig des Geschehens dar. Sie befinden sich auf den Gemeinschaftsbaufeldern der Theresienwiese und beinhalten zu Beginn lediglich zwei Infrastrukturmodule („Base“). Daraufhin werden sie partizpativ erweitert, aufgestockt oder überdacht. Obligatorisch muss ein Multifunktionsraum und eine Gemeinschaftsküche hergestellt werden („Plus“ obligatorisch). Optional und falls eine Aufstockung angedacht wird, können die Erschließungsmodule eingesetzt werden. (Siehe S.61)

Die Zentren

Die vier Hauptquartierszentren befinden sich an den Haupteingängen der Theresienwiese bzw. des Oktoberfests und befinden sich dadurch während der Festzeiten an der Schnittstelle zwischen „äußerem Wohnring“ und Oktoberfest. Sie verkörpern durch die Höhe von ca. 10m Hochpunkte der Theresienwiese und unterstützen dadurch die Orientierbarkeit auf den 43ha. Die Zentren dienen der Gemeinschaft und vor allem dem Austausch. Erdgeschossig befinden sich Infrastrukturmodule, welche je nach Standort unterschiedlich angeordnet werden. Diese beinhalten eine Nasszelle mit öffentlichen Toiletten, Duschen und Waschsalon, eine Entsorgungsstation, eine Gemeinschaftsküche und einen Multifunktionsraum. Darüber schwebend und aufgeständert befindet sich die „Plus“Nutzung. Dadurch entsteht ein teils überdachter Dorfplatz, der ganztägig als Treffpunkt genutzt werden kann und auf welchem Dorf- und Straßenfeste stattfinden können. Jedes Zentrum beherbergt (während des Wohnens) im Obergeschoss eine andere Nutzung. Es werden die Themen Handwerk, Kunst, Bildung und Garten (Siehe Raumprogramm S.60) aufgegriffen. Diese Nutzungen sind die Grundvorrausetzung, um ein lebenswertes Wohnen zu garantieren, wenn man in Betracht zieht, dass sich die individuelle Wohnfläche und dadurch wiederum der Besitz an Materialien auf ein Minimum reduziert. Der individuelle Besitz von Flächen für

Lernen, Kreativität, Handwerk und Garten wird aufgelöst und in Zukunft geteilt. Während des Oktoberfestes werden die Obergeschosse der vier Zentren von den Bewohnern bespielt und bieten Platz für Ausstellungen oder andere Attraktionen - die Bewohner werden temporär zu Schaustellern. Die Aussichtsplattform jeden Zentrums bietet einen 360° Grad Blick über die Theresienwiese und deren Geschehnisse. Des Weiteren ist auch der Ausblick auf die umliegenden Hochpunkte der Stadt garantiert. Jedes Zentrum unterscheidet sich nicht nur in der Nutzung und der Anordnung der Infrastrukturmodule, sondern auch in der Fassadengestaltung. Die perforierten Fassaden thematisieren die dahinterliegende Nutzung, sind wandelbar und verwenden nachhaltige Materialien. Vorstellbar wären Holzlamellen, eine begrünte Fassade, eine Textilfassade und eine Fassade gestaltet aus Plastikpaneelen, welche aus gesammeltem und geschmolzenem Plastik hergestellt werden. Darüber hinaus sind bezüglich der Nachhaltigkeit Installationen auf den Dächern angedacht. Da die Theresienwiese ohnehin sehr windig ist, lässt es das zukünftige Konzept zu, kleine Windräder zu installieren. Ebenfalls wären für die autarke Versorgung Solaranlagen denkbar. Ein überdimensionaler Trichter, welcher das Regenwasser im Dorfbrunnen sammelt, ermöglicht es in Zusammenhang mit einem verlegten Leitungssystem in Trockenzeiten die mobile Bepflanzung zu bewässern.

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Die Hauptquartierszentren

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Handwerkszentrum "Recycle-Handwerk" + Holzwerkstatt + Schneiderei + Vortrags- und Workshopraum + Fahrradwerkstatt

Quartiersagentur

Alle Zentren sind mit diesen "Grund-Infrastrukturen" ausgestattet!

Kunstzentrum "Kreativ werden!"

+ Unterkünfte für Flüchtlinge + Unterkünfte für Obdachlose + Gästezimmer + Künstlerwohnungen + Tauschbörse + Waschsalon + Café/Kiosk + Gemeinschaftsküche + Büroräume der Behörden während dem Oktoberfest + temporäre Vergabe der Büroräume an kleine Start-Ups, Studenten, Künstler, ... (sozial nachhaltige oder künstlerische Nutzung

+ Ateliers + Theater- und Ausstellungsraum + Musikproberäume + Tonstudio

Bildungszentrum "Gemeinsam Lernen und Arbeiten!" + Bibliothek + Meeting- und Hausaufgabenraum + Café/Kiosk + Co-Working-Space (outdoor und indoor)

Satellitenzentren "Partizipativ erweiterbar!" + Entsorgung und Lager + Nasszelle (öffentliche Toiletten, Duschen, Waschsalon) + Gemeinschaftsküche + Multifunktionsraum/ "Wohnzimmer"

Gartenzentrum "Subsistenzwirtschaft!" + Gärtnerei + Material- und Erntelager + Markthalle/-platz + Vortrags- und Workshopraum 60 VECTORWORKS EDUCATIONAL VERSION

Während der Veranstaltungen nehmen die Zentren weitere bzw. andere Nutzungen auf und dienen als Schnittstelle zwischen Wohnen und Fest!

Raumprogramm Zentren

"Jeder hat das Recht auf bezahlbaren Wohnraum!"


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Aussichtsplattform "Plus"-Nutzung Terrasse "Plus"-Nutzung

Infrastrukturmodule

Infrastrukturmodule

+ Nasszelle (Männer-WC, Frauen-WC, R-WC, Duschen, Waschen) + Entsorgung und Lager

+ Gemeinschaftsküche + Multifunktionsraum/ "Wohnzimmer"

+ Erschließung (Aufzug, Treppe)

"Base"

"Plus" obligatorisch

"Plus" optional

Jedes Zentrum könnte ein anderes Thema der Nachhaltigkeit thematisieren. Auf dem Dach des Gartenzentrums könnte man beispielsweise einen großen Trichter anbringen, welcher das Regenwasser im Dorfbrunnen sammelt. Oder wie wärs mit Solaranlagen oder kleinen Windrädern auf der ohnehin windigen Theresienwiese?

Damit kann man die Pflanzen der Wagons bewässern und falls nötig den Park...

Konzept Quartiers- und Satellitenzentren

Dorfplatz

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Die Infrastrukturmodule können in allen 4 Zentren (je nach Standort) unterschiedlich angeordnet werden!

Gemeinschaftsküche

Entsorgung Lager

Nasszelle

"Wohnzimmer"

Dorfplatz und Infrastruktur 62

Der Dorfplatz fungiert als Treffpunkt für alle - Öffentlichkeit und Bewohner! Genügend Platz für Feste und zum Spielen.

"Plus"-Nutzung

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Die Terrasse bildet unterschiedliche Nischen in welchen man gemeinsam im freien arbeiten, verweilen und sich austauschen kann!

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Aussichtsplattform

Durch die barrierefreie Erschließung bietet die Aussichtsplattform jedem einen 360° Blick über die Theresienwiese!

Grundriss Quartierszentrum M 1:200

Die Räumlichkeiten im Obergeschoss können verschiedene Nutzungen aufnehmen - je nach Standort und Jahreszeit!

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Dorfplatz und Infrastruktur 64

"Plus"-Nutzung


Quartierszentrum im Modell

Aussichtsplattform 65


Die Lage und Infrastruktur Die dauerhafte Zeilenbebauung am Rande der Theresienwiese bildet zusammen mit dem umlaufenden Baumgürtel den östlichen Rahmen. Die dreigeschossige Bebauung orientiert sich an der Höhe der umliegenden Gebäude des Villenviertels sowie an der Höhe der Polizeiinspektion bzw. der neuen Quartiersagentur im Westen. Die Flexhäuser der Theresienwiese sind mit Brücken verbunden und generieren Aus- und Eingänge unterschiedlicher Hierarchien und Größen. Die fünf östlichen Haupteingänge sind durch Torbögen inszeniert. Ein Fahrradweg teilt die breite Erschließungsgasse der Unterführung in einen Fußgängerbereich und in eine breitere Fahrgasse zur Anlieferung. Die Wendeltreppe befindet sich im Fußgängerbereich und führt auf das öffentlich zugängliche und umlaufende Dach (Sonnenpromenade) der Flexhäuser. Des Weiteren befindet sich gegenüberliegend der Treppen ein Aufzug, um die barrierefreie Erschließung zu sichern. Die fünf Wendeltreppen der fünf Eingänge sind jeweils unterschiedlich farbig gestaltet (Siehe Farbkonzept S.74). Die Erschließungskerne der Häuser führen ebenfalls hoch auf die Promenade. Die sich daraus formenden, mit Holz verkleideten Dachaufbauten, werden dort durch weitere Nutzungen ergänzt. Die öffentlichen Grillstationen, Gemeinschaftsküchen, Toiletten, Lagerflächen und überdachten Sitzbereiche bieten den Besuchern einen großen Möglichkeitsraum auf den Dächern. Die durch Pergolas und Sonnensegel überdachten und schattigen Bereiche laden vor allem im Sommer zum Verwei66


Die Flexhäuser nehmen Rücksicht auf den Wandel der Zeit und die unterschiedlichen Bedürfnisse der Menschen in ihren verschiedenen Lebensabschnitten. Die Gemeinschaft und die Flexibilität des Wohnens und Lebens stehen auch hier im Vordergrund. Der potentielle Individualraum existiert zwar, kann und soll jedoch auf ein minimales reduziert werden. Durch die flexiblen Bauteile (Ausführung je nach akustischer Anforderung) der Zwischenwände der einzelnen Zimmer können unterschiedlichste Raumkonstellationen generiert werden. Dadurch können von klassischen Wohnungen bis hin zu gänzlich aufgelösten Grundrissen jegliche Wohn- und Lebensformen geschaffen werden – von der 3-ZimmerWohnung bis hin zu Wohngemeinschaften und betreutem Wohnen. Es lässt sich das klassische, das ausgelastete, das aufgelöste, das gemeinschaftliche und das WG-Haus generieren. Die Grundrissorganisation Die Erschließung der Häuser erfolgt vom Westen – auf der Theresienwiesenseite. Neben gemeinschaftlich genutzten Waschsalons und den Wohneinheiten befinden sich im Erdgeschoss Gästezimmer für Besucher. Erdgeschossig funktionieren die Einheiten als Mischnutzung. Es wird ganz bewusst stadtseitig auf ein Hochparterre verzichtet, um den Austausch zwischen Bewohnern und Öffentlichkeit zu fördern. Dadurch wird ermög-

Die Fassaden Die Lochfassade der Stadtseite im Osten mit ihren halbrunden Balkonen und erdgeschossig bodentiefen Fenstern verkörpert die „Stadtbühne“. Auf der Schotterfläche vor den potentiellen Gewerbeflächen haben die Bewohner die Möglichkeit sich der Stadt zu präsentieren und ihre Werke auszustellen oder die Fläche zu bestuhlen, um in Kommunikation mit der Öffentlichkeit zu kommen. Nach Fertigstellung des Gebäudes ist die Fassade Ausgangspunkt für die Partizipation. In Kooperation mit Künstlern werden überdimensionale Graffitis entworfen, welche zusammenhängend und umlaufend die Geschichte der Theresienwiese und des Oktoberfestes erzählen. Auf der Westseite der Gebäude befindet sich ein für alle Bewohner zugänglicher Wintergarten. Dieser stellt sicher, dass selbst bei der ausgelasteten Form des Hauses eine gemeinschaftlich genutzte Fläche existiert. Durch kleine Nischen erweitert, entstehen Kommunikationsecken im Wintergarten, welche ebenfalls bestuhlt werden können. Die Westfassade mit ihrem Wintergarten verkörpert die „Wiesntribühne“, welche zum Zuschauen einlädt und von welcher man das Spektakel betrachten kann – egal ob Wohnen oder Fest. Die vorgehängten Pflanztröge sind hö-

henverstellbar und werden partizipativ bepflanzt und gepflegt. Durch das Farbkonzept, welches bereits für die Wendeltreppen existiert, unterscheiden sich die Häuser durch die Farbigkeit der Pflanztröge. Des Weiteren wäre es denkbar, dass jedes Haus ein eigenes Pflanzkonzept entwickelt. Dadurch ließe sich beispielsweise das „Rosen-Haus“ oder das „Immergrüne-Haus“ entwerfen.

Die Flexhäuser

Wie wird in den Flexhäusern gewohnt?

licht, dass ein Bewohner oder mehrere Bewohner gemeinsam innerhalb ihrer Einheit einen kleinen Shop, ein Café oder ein Atelier eröffnen, welche sie jederzeit und je nach Bedarf in ihren Dimensionen erweitern oder verkleinern können.

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len und Treffen ein.

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Das "ausgelastete" Haus

Das "klassische" Haus

verschiedene Wohn- und Lebensformen...

Das "aufgelöste" Haus

Das "WG"Haus

Das "gemeinschaftliche" Haus

Für Jung und Alt! Von Studentenwohnen bis Betreutes Wohnen..

Die Flexhäuser

Für Alle! Integration!

Gemeinschaft! Wandel der Zeit... Alleinstehend ... Paar ... Familie ... Paar ... Alleinstehend ...

Egal ob körperlich eingeschränkt oder nicht.

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WIESN

Vom Wintergarten aus kann man das Spektakel - egal ob Wohnen oder Fest mitverfolgen.

WIESNTRIBÜNE

WINTERGARTEN WOHNRÄUME

(Küche, Bad, WC, Erschließung)

WOHNRÄUME

STADT

STADTBÜHNE Eine Lochfassade mit Balkonen unterstreicht den urbanen Charakter der Stadtfassade.

Raum- und Fassadenkonzept Flexhäuser

INFRASTRUKTUR

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In den stadtseitig gelegenen, ebenerdigen Zimmern können die Bewohner innerhalb der Wohneinheit ihren eigenen kleinen Shop oder ein Café eröffnen!

Müll

Fahrrad

Müll Fahrrad KiWa

Waschen

Platz für Bestuhlung, Kommunikation und Ausstellung!

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Kommunikationszone öffentlicher Raum Fußweg Velozone freie Mitte Baumgürtel Brücken Zugang Promenade

Auch Gäste sind natürlich willkommen!

Hier geht's hoch zur Sonnenpromenade!

Erdgeschoss "ausgelastet" M 1:200

Müll Fahrrad KiWa

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Regelgeschoss "ausgelastet" M 1:250

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Sonnenpromenade M 1:250

Zwischen den Häuschen werden Pergolas und Sonnensegel gespannt! Eine lange Tafel lädt zum Grillfest ein!

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Auch falls alle potentiellen Individualräume besetzt sind ("Das ausgelastete Haus") bietet der Wintergarten mit seinen Nischen eine attraktive Gemeinschaftsfläche, ebenso wie die großzügig gestalteten Küchen.

Grillstation

WCs

Die Sonnenpromenade auf dem Dach ist großzügig begrünt und bepflanzt!

Durch die flexiblen Bauteile der Zwischenwände kann man unterschiedlichste Raumkonstellationen generieren.

Lager Küche

Grillstation

Neben öffentlichen Toiletten sind in den kleinen Dachaufbauten Gemeinschaftsküchen und Grillstationen untergebracht!

WCs

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UCATIONAL VERSION Baumgürtel

Velozone

Fußweg

Kommunikationszone

+ 10.34

Schnitt West-Ost M 1:200

Kommunikationszone

öffentlicher Raum

freie Mitte

öffentlicher Raum

Kommunikationszone

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+ 9.44

+ 5.94

+ 2.97

± 0.00

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Ein Farbkonzept für die 5 Wendeltreppen der Haupteingänge zur Theresienwiese..

Nach Fertigstellung der Flexhäuser ist die Fassade Ausgangspunkt für die partizipative Gestaltung!

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Ansicht nach Fertigstellung

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Ansicht Ost - Stadtbühne M 1:200

Ansicht Partizipation

Vorstellbar wäre eine gemeinsame Gestaltung eines Graffitis. Man könnte die komplette Geschichte des Oktoberfestes entlang der gesamten Ostfassade erzählen...

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Die Bewohner jedes Flexhauses entwerfen ein eigenes Pflanzkonzept für ihre höhenverstellbaren Pflanztröge Das Rosenhaus, das immergrüne Haus, ...

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Ansicht Partizipation

Wie auch die Wendeltreppen der 5 Haupteingänge könnten sich nach diesem Farbkonzept die Pflanztröge farblich unterscheiden!

Ansicht West - Wiesntribühne M 1:200

Ansicht nach Fertigstellung

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Komm mit !

Schön, dass du da bist! Komm, wir machen einen Rundgang und ich zeige dir alles!

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Schön war's ! Was denkst du? Sollen wir uns auch bewerben?

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Bei Bezug der Theresienwiese mit dem eigenen Tiny-Haus ist darauf zu achten, dass der temporäre Bebauungsplan unter Ausnahme der Veranstaltungszeit des Oktoberfests (gesonderter Bebauungsplan) jederzeit einzuhalten ist. Die Kommunikationszonen dienen dem

Bewirb dich jetzt !

Jeder zukünftige Bewohner der „Wiesn“ egal ob im eigenen Tiny-Haus oder in den Flexhäusern, muss etwas zur Gemeinschaft beitragen. Neben den Beteiligungsmöglichkeiten in den vier Hauptquartierszentren Handwerk, Bildung, Kunst und Garten, können sich die Bewohner auch in der Quartiersagentur sozial engagieren. Des Weiteren besteht die Option, auf einem der Gemeinschaftsbaufelder tätig zu werden und in einer Gruppe aus mehreren Personen dieses zu planen, bebauen und erweitern. Die Pioniersfelder bieten ebenfalls Raum für Kreativität und Gestaltung durch Künstler und Handwerker. Die Parkanlage mit reichlich Sport-, Freizeit- und Erholungsangeboten, ebenso wie der Urban- Gardening-Bereich müssen gepflegt werden und benötigen hilfsbereite Personen, welche die Garten- und Pflegearbeiten dort erledigen. Neben den bereits existierenden Infrastrukturen besteht ebenfalls die Möglichkeit Eigeninitiative zu ergreifen und dadurch die soziale Nachbarschaft zu fördern. Vorstellbar wären eine Hausaufgaben- oder Kinderbetreuung oder der morgendliche Verkauf von beispielsweise Kaffee auf dem eigenen Stellplatz.

Austausch mit der Öffentlichkeit. Die Erschließung des Tiny-Hauses, eine Bestuhlung, ein Außenverkauf oder andere Angebote sind in dieser Zone willkommen, dürfen jedoch nicht den Fußweg bzw. den angrenzenden Straßenraum beeinträchtigen.

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Das Zukunftskonzept der Theresienwiese erlaubt jedem sich dort zu bewerben.

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Du möchtest Teil der Gemeinschaft „Theresienwiese“ werden, den steigenden Mietpreisen Münchens entfliehen und von einer sozialen Nachbarschaft profitieren? Dann...

Bewirb dich jetzt ! Das Zukunftskonzept der Theresienwiese erlaubt jedem sich hier zu bewerben. Jeder zukünftige Bewohner der „Wiesn“ - egal ob im eigenen Tiny-Haus oder in den Flexhäusern, muss etwas zur Gemeinschaft beitragen. Neben den Beteiligungsmöglichkeiten in den vier Hauptquartierszentren Handwerk, Bildung, Kunst und Garten, können sich die Bewohner auch in der Quartiersagentur sozial engagieren. Des Weiteren besteht die Option, auf einem der Gemeinschaftsbaufelder tätig zu werden und in einer Gruppe aus mehreren Personen dieses zu planen, bebauen und erweitern. Die Pioniersfelder bieten ebenfalls Raum für Kreativität und Gestaltung durch Künstler und Handwerker. Die Parkanlage mit reichlich Sport-, Freizeit- und Erholungsangeboten, ebenso wie der UrbanGardening-Bereich müssen gepflegt werden und benötigen hilfsbereite Personen, welche die

Garten- und Pflegearbeiten dort erledigen. Neben den bereits existierenden Infrastrukturen besteht ebenfalls die Möglichkeit Eigeninitiative zu ergreifen und dadurch die soziale Nachbarschaft zu fördern. Vorstellbar wären eine Hausaufgaben- oder Kinderbetreuung oder der morgendliche Verkauf von beispielsweise Kaffee auf dem eigenen Stellplatz. Bei Bezug der Theresienwiese mit dem eigenen Tiny-Haus ist darauf zu achten, dass der temporäre Bebauungsplan unter Ausnahme der Veranstaltungszeit des Oktoberfests (gesonderter Bebauungsplan) jederzeit einzuhalten ist. Die Kommunikationszonen dienen dem Austausch mit der Öffentlichkeit. Die Erschließung des Tiny-Hauses, eine Bestuhlung, ein Außenverkauf oder andere Angebote sind in dieser Zone willkommen, dürfen jedoch nicht den Fußweg beeinträchtigen.

Name: Adresse: E-Mail: Telefon: Beruf/Beschäftigung:

Welches der Themen spricht dich am meisten an und in welchem der Bereiche möchtest du etwas zu der Gemeinschaft beitragen? 0 Quartiersagentur 0 Kunst 0 Handwerk 0 Bildung 0 Garten 0 Pionierfelder 0 Gemeinschaftsbaufelder 0 Parkanlage 0 Sport- und Freizeiteinrichtungen Oder hast du eigene Vorschläge die der Gemeinschaft und sozialen Nachbarschaft dienen? Wenn ja, welche?

Wo willst du wohnen? 0 Tiny-Blockrand-Siedlung 0 Tiny-Reihen-Siedlung

0 Flexhaus

Welche Maße hat dein Tiny-Haus? (max. Höhe: 4m, max. Breite: 2,55m)

Wie willst du wohnen?

Breite: Länge: Höhe: Ist dein Tiny-Haus autark oder benötigst du eine Ver- oder Entsorgung? 0 autark 0 ich brauche: Besonderheiten an deinem Tiny-Haus: Ein Foto deines Tiny-Hauses:

0 mit Gewerbe 0 eigenes Gewerbe eröffnen 0 ohne Gewerbe 0 große Wohngemeinschaft 0 offen (ohne definierte Wohneinheit) 0 WG max. Anzahl an Mitbewohnern: 0 Standardwohnung Anzahl der Individualräume: 0 betreutes Wohnen 0 mir egal, hauptsache Gemeinschaft!

Hast du dich bereits sozial engagiert? Wenn ja, wie?

Weitere Anmerkungen:

Mit wie vielen Personen willst du auf die Theresienwiese ziehen?

Ort/Datum

Unterschrift

Bewerbungsbogen

Was sind deine Interessen und Hobbys?

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Alle Abbildungen dieser Arbeit sind bis auf folgende Bilder und Pläne eigens aufgenommen bzw. angefertigt worden. Die Plangrundlage für diese Arbeit wurde dankenswerterweise vom Geo-DatenService des Kommunalreferats der Stadt München, sowie dem Landesamt für Digitalisierung, Vermessung und Breitband zur Verfügung gestellt. S.32

Flächennutzungsplan 2020 https://geoportal.muenchen.de/portal/fnp/

S.36

Skizze "TITO - Tiny Town House" der Tiny Foundation Berlin https://go-tito.de/

S.42

Abbildungen Förderwagons (überarbeitet) http://www.schroederstollen.de/foerderwagen.html

S.43

Abbildung "Bimmelbahn" https://bimmelbahn-forum.de/

S.46

Oktoberfestplan 2019 (überarbeitet) https://www.muenchen.de/veranstaltungen/oktoberfest/besucher-service/wiesnplan.html Abbildung Fahrradweg aus Recycling-Kunststoff-Modulen https://www.ingenieur.de/technik/fachbereiche/umwelt/recycling-kunststoff-module-ein-meilenstein-im-strassenbau/

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Bildnachweis

S.57


Neben der grundlegenden, eigenständigen sowie in Gruppen durchgeführten Analyse im Rahmen des Pflichtmoduls und neben den bereits im Exposé erwähnten Quellen, wurden zum Erarbeiten dieser Masterthesis folgende Quellen studiert und zu Hilfe gezogen.

Bäumler, Klaus: Materialien zur Grün- und Freiraumplanung in München, in: Diskussionsforum für Entwicklunsfragen e.V., 16.12.2015 [online] https://muenchner-forum.de/2015/2015-05-theresienwiese-theresienwueste-die-theresienwiese-soll-wieder-bluehen/ [10.12.2020]. Bruno, Dave: The 100 Thing Challenge, US, New York: Harper Collins, 2010.

Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS): Zwischennutzungen und Nischen im Städtebau als Beitrag für eine nachhaltige Stadtentwicklung Bonn, Deutschland: Selbstverlag, 2008. Czisch, Wolfgang: Standpunkte 02.2013, in: Münchner Forum, Diskussionsforum für Entwicklunsfragen e.V., 16.02.2013 [online] https://muenchner-forum.de/wp-content/uploads/2016/01/Standpunkte_2013_02.pdf [10.12.2020]. Dipl. Ing. Bijok, Christoph: Anders Leben in Tiny Houses - Teil 1, in: Baubiologie Magazin, 11.12.2018 [online] https://baubiologie-magazin.de/anders-leben-tiny-houses/ [16.11.2020]. Franzen, Jonathan: What if we stopped pretending?, in: The Newyorker, 08.09.2019 [online] https://www.newyorker.com/culture/cultural-comment/what-if-we-stopped-pretending [20.11.2020]. Futurium: Die Wohnung, die sich anpasst, 13.01.2020 [online] https://futurium.de/en/blog/die-wohnung-die-sich-anpasst [19.12.2020]. GALK e.V., Arbeitskreis Stadtbäume: Straßenbaumliste, 20.02.2021 [online] https://strassenbaumliste.galk.de/ [22.02.2021] Gehl, Jan: Städte für Menschen Berlin, Deutschland: jovis Verlag GmbH, 2015. Gugeler, Michaela: Der Parc de la Villette – Würfelwurf der Architektur, in: Kritische Berichte: Zeitschrift für Kunst- und Kulturwissenschaften, Bd. 33 Nr. 2 (2005) [online] https://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/kb/article/view/9886/3751 [02.01.2021]. Herdt, Tanja: Mikro-Wohnen/Cluster-Wohnen: Evaluation gemeinschaftlicher Wohnformen für Kleinsthaushalte, in: ETH Wohnforum, 26.06.2019 [online] https://www.bwo.admin.ch/bwo/de/home/Wohnungsmarkt/studien-und-publikationen/mikro-wohnen.html [15.12.2020]. Hnilica, Sonja: Metaphern für die Stadt: Zur Bedeutung von Denkmodellen in der Architekturtheorie Bielefeld, Deutschland: transcript Verlag, 2012. Honeck, Thomas: Zwischennutzung als soziale Innovation: Von alternativen Lebensentwürfen zu Verfahren der räumlichen Planung, 03.2015 [online] https://www.bbsr.bund.de/BBSR/DE/veroeffentlichungen/izr/2015/3/Inhalt/dl-honeck.pdf [22.12.2020]. Lepik Andreas, Giustina Marcelo, Ursini Chiara: DOES PERMANENCE MATTER? EPHEMERAL URBANISM Augsburg, Deutschland: Joh. Walch GmbH & Co. KG,2017.

Literaturnachweis

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Laura Widmann Agnes-Bernauer-Straße 5 80687 München Matrikel-Nr.: 0370219 laura.widmann@tum.de 0151 59404790

Prof. Dr.sc. ETH Benedikt Boucsein Professur für Urban Design Fakultät für Architektur Technische Universität München Arcisstraße 21 80333 München 105


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