Soon Magazin – Jugendmagazin mit diversen Perspektiven

Jugendmagazin mit diversen Perspektiven

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AUSGABE 1 JUNI 2021 € 5,–

E D I T O R I A L Inhalt

Liebe Soon-Community, ihr haltet gerade die erste Ausgabe des Soon Magazins in euren Händen. Soon ist ein Weckruf für die eingeschlafene Jugendmagazinlandschaft. Das Magazin erscheint quartalsweise, berichtet über aktuelle Themen und klärt über die Dinge auf, die für Jugendliche wichtig sind.

Mit Soon sollt ihr lernen, dass es keine geschlechtsspezifischen Rollen gibt, die ihr einnehmen müsst und dass ihr, egal wie ihr euch identifiziert, unbegrenzte Wünsche in Bezug auf eure Zukunft haben sollt. Hier lest ihr wie ihr eure eigenen Grenzen kennen­lernt, dass es Identitäten außerhalb der binären und heterosexuellen Norm gibt und diese ebenfalls „normal“ sind. Im Soon Magazin bekommt ihr keine Diättipps oder die tausendste Produktempfehlung. Soon zeigt, dass ihr, genauso wie ihr seid, gut seid und dass sich Schönheit nicht an Körperfor­ men, Körbchengrößen oder der Größe der Nase bemisst. Nicht jede*r muss so aussehen wie Influencer*innen auf Instagram.

Das Soon Magazin möchte dazu bei­tra­ gen, eure Toleranz gegenüber anderen und vor allem auch gegenüber euch selbst zu stärken. Gleichzeitig sollt ihr mit Soon unterhalten werden, damit Ihr abschalten und eine gute Zeit haben könnt. Viel Spaß beim Lesen! soon magazin

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News

Inhalt

Popkultur

↘ 8 Uplifting News Update Was geschah seit der letzten Aus­ gabe des Soon Magazins?

↘ 3 Editorial

↘ 9 15 Alltime fav Tracks … … out of a Million

↘ 12 Willkommen im KingzCorner Jugendzentrum

↘ 4 Inhaltsverzeichnis ↘ 6 Autor*innen Vorstellung der Mitwirkenden

↘ 10 Zoom-in: Die Ausnahmetalente JD Beck & DOMi

↘ 74 Impressum ↘ 75 Hilfe- & Beratungsstellen Hier findest du Kontakte von anony­ men und kostenlosen Hilfetelefonen und Beratungsstellen aus vielen verschiedenen Bereichen

↘ 61 Spartipps für deinen Alltag ↘ 72 Sternzeichen Memes Quizedition

IN HALTS VER ZEICH NIS

↘ 20 „Ich glaube, dass wir alle blinde Flecken haben“ Interview mit DRUCK ↘ 34 Widerstand gegen Narrative Interview mit der Autorin Ronya Othmann ↘ 46 Alle zocken Games – aber wo ist die Diversität? Über Sexismus in Spielen und in der Gamingindustrie

Wir sind auch auf Spotify mit einer Audio-Version von Soon Magazin.

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Inhalt

Community

Körper

Sex & Liebe

↘ 14 Mein Outing – Ein Anfang von Freiheit

↘ 16 Macht doch mal selber … mit Kokosöl

↘ 40 Behinderung und Sexualität Fotoserie zu Sexualität und Ableismus

↘ 26 Transluzent Fotoserie über drei trans* Personen

↘ 18 Self Care in Capitalism ↘ 36 Privatsachen. Über Fatphobia und Gesundheit

↘ 50 Sieben Wochen Erfahrungsbericht einer toxischen Beziehung und Tipps für Betroffene ↘ 54 Mehr Bewusstsein durch BewusstSchein Interview mit den Gründerinnen von BewusstSchein e. V. Nora Wunderwald und Lea Grünzinger

↘ 52 Yoga mit Karo Der Sonnengruß A

↘ 62 Verhütung geht uns alle etwas an Pro & Contra Liste für Verhütungs­ mittel für Jugendliche

↘ 56 Meine Körperbehaarung und wie ich mich nicht mehr für sie schäme

↘ 55 Teste dein Social-Media-Wissen!

Quiz ↘ 66 Eure Stimme im Superwahljahr Fotoserie über Fridays for Future

© Fridays for Future Deutschland

Inhalt

↘ 58 Deep-Talk mit meinem Körper

↘ 70 „Ich hab’ noch nie“-Fragen, die nichts mit Sex zutun haben Wappne dich für das nächste Spiel

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Adam Boddien Adam begeistert ein breites Spektrum an Musik. Von Jazz und Hip-Hop bis House und Techno hört er eigentlich alles. Er spielt Saxofon und probiert sich am Klavier. Mit ein paar Freunden produzie­rt er unter anderem Techno, bei dem sie viele organische Klänge ein­ bauen. Sie heißen Montezuma. ↘ 9

Jule Bökamp Jule (they / kein Pronomen) studiert Theaterregie an der Akademie für Dar­ stellende Kunst Baden-Württemberg.

In their Arbeiten beschäftigt Jule sich mit emanzipatorischen Beziehungs­kon­struktionen und queeren Narrativen. ↘ 18

Anne Gasper Anne ist Kommunikationsdesignerin, lacht viel und lebt an der Ostsee.

Sie gestaltet ihre Umwelt gerne bunt, liebt Yoga, ihren Garten und das Thema Female Health. In ihrer Diplomarbeit hat sie ein Buch über die Periode ge­schrieben und illustriert. ↘ 62

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Alica Bonauer Alica, geboren 1997, ist Redakteur*in beim Onlinemagazin .divers-Magazin.

Aufgewachsen in Bayern verschlug es sie 2016 nach Hildesheim, wo sie ihren Bachelor in Philosophie, Künste und Medien abschloss. Seit 2020 lebt Alica in Berlin und studiert im Master Gender Studies. ↘ 20

AU TOR *INN EN Maximilian Gotthold Max arbeitet als Grafikdesigner und Illustrator in Karlsruhe mit einem Fokus auf analoge und digitale Spiele.

Brettspiele nehmen daher in seinem Berufs- sowie in seinem Privatleben eine große Rolle ein. ↘ 16, 46

Theodora Brad Theodora ist Redakteurin, Autorin und Gründungsmitglied des Onlinemagazins .divers-Magazin.

Sie hat Kulturwissenschaften in Hildesheim studiert und ist haupt­ beruflich im Theaterbereich tätig. ↘ 70

Frieda Dorothea Frieda Dorothea ist 23 Jahre alt und studiert Kulturwissenschaften an der Universität Bremen. Sie führt seit Juni 2020 den Blog „Tampon – der Blog für Weiblichkeit“ und macht sich in Sachen Feminismus und Body Positivity stark. ↘ 58

Rye Köhler Rye ist 22 und studiert Lehramt für Gym­ nasien mit Englisch und Philosophie sowie Realschullehramt mit dem Fach Kunst in Frankfurt a. M.. In seiner Freizeit engagiert sich Rye unter anderem politisch für LGBTQ+-Aufklärung und interessiert sich sehr für Popkultur. ↘ 14

Inhalt

Trista Marie McGovern Trista Marie ist Fotografin, Bildbearbei­ terin und Schrift­stellerin aus den USA. Sie klärt privat und auf Instagram über Behindertenfeindlichkeit auf und versucht ein Bewusstsein für dieses Thema zu schaffen, insbesonde­ re für das Thema Sexualität und Behinderung. ↘ 40

Jana Nádvornik Jana ist 29 Jahre alt und lebt seit zehn Jahren in Hamburg. Sie nutzt jede Gelegenheit, die Welt zu bereisen, hat lieber keinen festen Plan und redet eher zu viel als zu wenig. Sie liebt es, Karneval zu feiern und arbeitet als Assistenz­ ärztin in der Chirurgie. ↘ 61

Laura Nádvornik Laura ist 27 und Initiatorin des Soon Magazins. Sie studiert Kommuni­ kationsdesign in Wismar und lebt seit Februar 2020 in Karlsruhe. Sie inter­ essiert sich für Feminismus, Musik und Magazine. ↘ 10, 12, 16, 52, 54, 62, 66, 72

Karolin Ohrnberger Karo Oh ist Illustratorin und Yoga-Lehrerin aus Graz in Österreich.

Mit ihrer Arbeit möchte sie Menschen wieder näher zu sich und näher zueinander bringen. ↘ 52

Hannah Rengelshausen Hannah studiert Intermediale Kunst­ therapie in Hamburg und setzt sich künstlerisch mit Körperlichkeiten und einem weiblichen Blick darauf auseinander. Privat lebt sie ein Omileben, das von einer innigen Liebe für Musicals und Kaffeekränzchen erfüllt ist. ↘ 36

Henriette Simons Aufgewachsen im Schwarzwald stu­ dierte Henriette Kommunikations­ design in Wismar. Sie ist Fotografin und Bildredakteurin in Hamburg. Wenn sie nicht gerade fotografiert, denkt sie an Essen. Beim Kochen schafft sie es, das kreative Chaos in ihrem Kopf zu sortieren. ↘ 26, 72

Foto © Johanna Lamprecht

Foto © Henriette Simons

Foto © Anatol Kotte

Rebekka Theis Rebekka Theis studiert in Hildesheim Kulturwissenschaften. Neben ihrer Tätigkeit als Redakteur*in beim Onlinemagazin .divers-Magazin ist Rebekka Teil des PerformanceKollektivs bbshe und würde gerne Skaten lernen. ↘ 56

Inhalt

Sarah Waschke Sarah ist 29 Jahre alt und eine queere Textilkünstlerin aus Bonn. Ihre Kunst setzt sich unter anderem mit der Body-Positive-Bewegung und der Existenz als fetter queerer Mensch in unserer Gesellschaft auseinander. ↘ 36

Jule Waizenegger Jule Waizenegger studiert zurzeit Szenische Künste mit Theater, Medien und Literatur. Ansonsten beschäftigt sie sich auch gern mit antifa­schi­­s­­tischer Politik, Feminismus und Popkultur. ↘ 34

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UPLIF T

ING

S W E N

GESETZESBESCHLUSS: KEINE OPERATION VON INTERSEXUELLEN KINDERN Der Bundestag hat ein Verbot von geschlechtsanglei­ chenden Maßnahmen bei intersexuellen Kindern beschlossen. Demnach dürfen intersexuelle Kinder keinen geschlechtsangleichenden Behandlungen mehr unterzogen werden. Intersexualität besagt, dass eine Person nicht klar der Kategorie Mann oder Frau zu­geordnet werden kann. Dabei geht es vor allem um äußerliche Geschlechtsmerkmale.

Bei den geschlechtsangleichenden Maßnahmen wurden die Kinder entweder feminisiert oder maskuli­ nisiert, in dem ihnen die körperlichen Geschlechts­ merkmale angepasst oder wegoperiert worden sind.

Laut einer Studie aus dem Jahr 2019 wurden in den Jah­­­ren 2005–2016 im Durchschnitt jährlich 1.871 anglei­­chende Maßnahmen an Säuglingen und Kindern durchgeführt.

In der amerikanischen Originialserie der Sesamstraße gibt es jetzt zwei Schwarze Puppen – Wes und seinen Vater Elijah –, die über Rassismus und die Entstehung von unterschiedlichen Hautfarben auf­ klären. Es sollen noch weitere Puppen folgen.

Anbau und Import von Palmöl in Sri Lanka verboten

WHO fördert Jugendprojekte gegen Folgen der Pandemie

In Bangladesch gibt es seit neuestem eine trans* Person, die die Fernsehnachrichten präsentiert. Die 29-Jährige Tashnuva Anan Shishir ist damit die erste trans* Person weltweit, die diesen Job bekleidet. Der Sender möchte damit gegen Diskriminierung und Vorurteile vorgehen, denen trans* Personen in Bangladesch ausgesetzt sind.

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SCHUTZ FÜR HIV INFIZIERTE SÄUGLINGE Ein Medikament, das bislang nur bei Kindern ab sechs Jahren zugelassen war, kann nun auch bei Säuglingen eingesetzt werden.

Je früher die Behandlung infizierter Kinder beginnt, desto besser kann das Virus im Körper in Schach gehal­ ten werden.

E T A D UP

Seit dem 1. März 2021 wird Patient*innen im Hayek Hospital in Beirut (Libanon) ausschließlich pflanzenbasierte Ernäh­ rung angeboten.

Der Studierendenverband der Sinti und Roma in Deutschland ist der erste Studie­ renden­verband für Sinti*zze und Rom*nja.

Er richtet sich an Studiumsinteressierte und Studierende aus der Minderheit der Sinti*zze und Rom*nja, die in Deutschland immer noch diskriminiert werden.

News

15 ALLTIME FAV TRACKS … … OUT OF A MILLION Eine Playlist von Adam Boddien

1. Paulette – Balla Et Ses Balladins Good Vibe Afro-Mukke. Erzeugt einfach immer eine warme Stimmung.

2. Partido Alto – Azymuth Genialer smoother Jazz-Funk-Song von meiner Lieblingsband aus Brasilien.

3. We Light the Sunshine (Remix) – Hyphen Hyphen Ein Beispiel dafür, dass der Remix viel geiler sein kann als das Original.

4. A Festa – Tüby Trio Latin influenced Drum & Bass-Track mit coolen Percussions und Vocals.

5. For Corners – Digable Planets Oldschool Hip-Hop mit interessantem Beat, der meinen Kopf nicken lässt.

6. Ti-de – KOKOROKO Chill-Track aus einer anderen Dimension.

7. Walk In The Sky – Bonobo, Bajka Sehr viel Nostalgie hat dieser Song für mich.

8. The Hop – A Tribe Called Quest Kontrabass Basslines und Hip-Hop sind die perfekte Kombi.

Popkultur

9. Where I’m From (Tom Misch Remix) – Kiko Bun Eine Mischung aus Reggae, Hip-Hop und Jazz … sehr lecker.

10. A Taste of Honey – Paul Desmond Schönste Melodie.

11. Topdown – Channel Tres Er wird nie langweilig und ballert immer sehr gut.

12. Tamboule Fudgemunk – Max Graef, Seibt Wahrscheinlich mein Lieblings-House-Song.

13. Teil – Nepumuk „Das Gelbe vom Ei ist auch nur ein Detail“ … Nepumuk hat einfach die besten Texte.

14. All Dressed up with Nowhere to Go – Michael Franks Guter Smooth Jazz.

15. Mumma Don’t Tell – Leifur James Versetzt mich auch in eine andere Dimension.

↖ Spotify aus

Check die Playlist auf

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ZOOM-IN: DIE AUSNAHMETALENTE JD BECK & DOMi

Diese beiden durchaus wundersamen Gestalten mischen seit ein paar Jahren die Jazz-Szene auf. Egal ob Thundercat, Anderson Paak, Ariana Grande, MonoNeon oder sogar Erykah Badu – mit allen haben sie bereits performed.

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Popkultur

Der Klang von JD Beck und DOMi ist einzigartig und hat einen hohen Wieder­erkennungswert. Ihr Können an ihren Instrumenten ist unver­ kennbar und es ist teilweise schwer zu folgen, wenn sie ihre komplexen Interpretationen von Stücken wie Giant Steps, einer der schwer­sten Jazz-Songs von John Coltrane, spielen. Es macht einfach Spaß, ihnen zuzu­schauen, weil sie selbst so viel Spaß haben und sich auch auf der Bühne nicht zu ernst nehmen. Früher oder später fragt sich jede Person, die diese beiden zusammen spielen sieht, was zur Hölle sie da tun.

Beide haben über das Posten von kurzen Videos auf verschiedenen Online-Plattformen Bekanntschaft erlangt und mischen jetzt bei den ganz Großen in der Jazzszene mit. Sie haben jeweils über 200.000 Abonnent*innen auf ihren Instagram Accounts und damit eine der größten Online-Fanbases von Jazzmusiker*innen. Bislang gibt es auch nicht viel mehr als diese Videoschnipsel von den beiden, die meist so scheinen, als wären sie in JD Becks Kinderzimmer aufgenommen.

Es ist spannend zu beobachten, wie viel Impact Social Media haben kann. Auch DOMi und JD Beck wurden online geprägt und sagen beispielsweise, dass der YouTube-Algorithmus großen Einfluss auf ihre Spielweisen genommen hat.

DOMi ist 22 Jahre alt und ursprünglich aus Frankreich. Die Musik wurde ihr quasi in die Wiege gelegt und sie macht bereits seit sie zwei ist Musik. Vor allem Jazz und klassische Musik hat sie am Klavier geübt und dabei mit viel Leidenschaft und Arbeit einen ganz eigenen Stil entwi­ ckelt. Nachdem sie bereits als Kind auf ein Konservatorium für Musik in Frankreich gegangen ist, ist sie mit einem Stipendium für ein Studium an der Berklee-Universität in Boston 2016 nach Amerika gezogen. Ihr platinblondes Haar trägt sie meist in zwei Zöpfen seitlich an ihrem Kopf und sie steht auf auffälliges Make-up. JD Beck ist gerade 18 geworden und macht ebenfalls von klein auf Musik. Zunächst hat er angefangen Klavier zu spielen, entwickelte aber schnell ein generelles Interesse an vielen Instrumenten und Musik an sich und ist mittlerweile am Schlag­ zeug zu finden. Er stand schon mit elf Jahren bei einer Jamsession mit Erykah Badu auf einer Bühne. JD Beck trägt sein voluminöses Haar kinnlang und ab und an fragt man sich, wie er es schafft, trotz Haaren vor den Augen so präzise Schlagzeug zu spielen. DOMi und JD Beck lernten sich 2018 auf einer Musikindustrie-Messe kennen und merkten nach einem gemeinsamen Jam wie gut sie miteinander harmonieren.

Seitdem musizieren sie vor allem gemeinsam.

Auf ihrer Homepage stellen sich die beiden scherzhaft als die 12-jährige DOMi, ein Saxofon-Wunderkind und theoretische Physikerin und als JD Beck, ein sechs Jahre alter Schaf-Forscher aus Texas mit Doktortitel in Quantenphysik vor.

Noch in diesem Jahr soll ein Album erscheinen, worauf wir uns freuen können. Falls ihr die beiden also noch nicht kanntet, hört ihre Musik, speichert euch ihre Namen ab und freut euch auf was ganz Großes, wenn demnächst ihr Album erscheint. Ihr könnt sie außerdem auf Discord in ihrem eigenen Chat treffen, mit ihnen und ihren aus über 6.000 Per­ sonen bestehenden Community über Musik quatschen und gemeinsam Overwatch, Valorant, Among us, WoW oder andere Sachen spielen.

Autorin und Illustratorin: Laura Nádvornik

Popkultur

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Willkommen im KingzCorner Jugendzentrum Das KingzCorner ist ein soziokulturelles Jugendzentrum in Aachen.

Seit 2012 bietet das KingzCorner Jugendlichen ab zwölf Jahren einen Raum und eine Plattform für kreative Entfaltung. Das Angebot richtet sich an Jugendliche verschiedener sozialer und kultureller Herkunft.

Ein Teil der Besucher*innen sind junge Menschen mit Flucht- und / oder Migrationsbiografie, die eine Affinität für freie Kultur und Interesse an Musik haben. Sie verfügen jedoch häufig nicht über die Zugänge und Ressourcen ihre Potenziale zu entwickeln. Dort setzt die Arbeit von KingzCorner an.

KingzCorner bietet allen jugendlichen Interessent*innen die Möglich­keit verschie­dene Kunst- und Musikformen auszuprobieren. Sie bieten Workshops und Projekte im Bereich Musik-Produktion, Hip-Hop und Graffiti-Malerei an. Getreu dem Vereinsmotto „Music, Stylez and Culture“ wird jungen Künstler*innen und Musiker*innen ein Ort zur krea­tiven Gestaltung geboten. Es finden auch regelmäßig Konzerte, Jams und manchmal auch Partys statt.

Falls ihr immer schon einmal einen Song schreiben und aufnehmen wolltet, bekommt ihr bei KingzCorner die Chance dazu. Denn sie bieten ihr Tonstudio zu fairen Konditionen an.

Außerdem haben sie ein Produzent*innenteam, welches euch dabei hilft eure musikalischen Ideen zu verwirklichen und eure musikalischen Fähigkeiten durch individuelles Coaching zu verbessern. Egal ob Auf­ nahme, Produktion, Mastering und Mixing, das Team von KingzCorner steht euch zur Seite.

KingzCorner ist ein geschützter Raum in dem jede*r willkommen ist.

Es geht um Austausch, in Begegnung treten mit anderen Kulturen, um Musik und um Spaß haben. Bei KingzCorner werdet ihr aber nicht nur viel Spaß haben und tolle Leute kennenlernen. Ihr lernt auch Dinge, die euch in eurer schulischen oder beruflichen Zukunft weiterhelfen können.

Natürlich wohnt ihr nicht alle in Aachen, aber so einen Jugendtreff wie das KingzCorner gibt es mit Sicherheit auch in eurer Stadt. Informiert euch doch einfach mal im Internet, wenn ihr Interesse daran habt. Dort findet ihr bestimmt etwas, das zu euch passt. Autorin: Laura Nádvornik

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News

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Mein Outing – ein Anfang von Freiheit In jedem Seminar, das ich in der Uni belege, darf ich mich mindestens per E-Mail outen, um so angesprochen zu werden, wie ich es möchte. Ist es anstrengend? Ja. Wird es mit der Zeit weniger anstrengend?

Auch ja.

Als ich so eine E-Mail das erste Mal geschrieben habe, habe ich so gezittert, dass ich danach meinen Laptop zuklappen musste und erst mal eine große Runde spazieren gegangen bin. Jetzt finde ich es nicht mehr so schlimm. Unter anderem, weil ich jetzt, wo ich in meinen ganzen sozialen Kreisen geoutet bin, weiß, dass ich, falls mal eine unangebrachte Antwort zurück­kommt, den Beistand so vieler toller Menschen habe.

Ich engagiere mich in der Fachschaft meines Studien­gangs und irgendwann ist es dann auch bis dahin durchgesickert. Dass ich richtig angesprochen werde, war nie ein Problem.

Ich weiß nicht genau, warum es Menschen so fasziniert, wie ich mich in meinem Körper fühle und warum manche denken, dass meine Geschlechts­ identität eine politische Entscheidung gegen gemeine Stereotype ist. Frage ich das Menschen jedes Mal, sobald sie mir mitteilen, dass sie männlich oder weiblich sind? Mit meinen Freund*innen führe ich gerne kon­struktive Gespräche darüber. Aber ob es für Menschen, 14

Community

die mich nicht wirklich kennen, angemessen ist, das zu fragen, wage ich zu bezweifeln. Dennoch nehme ich mir die Zeit und rede darüber. Denn ich weiß, wie viel es helfen kann, wenn sie es einmal von einer zuver­­lässigen Quelle hören. Und zu wissen, dass ich vielleicht anderen damit helfen kann, reicht mir als Grund, mich dieser Situation immer und immer wieder aufs Neue zu stellen. Auch wenn meine Mutter es immer noch nicht schafft, meinen neuen Namen zu benut­ zen – obwohl ich sie extra gefragt habe, ob sie ein Mitspracherecht haben will, worauf hin sie entgegnete „also ich finde dein Name ist androgyn genug“ – versucht sie wenigstens, mich richtig zu gendern.

Es ist ein Anfang.

Ob ich mir wünsche, dass Outings nicht mehr nötig sind? Ganz ehrlich, nein. Ich wünsche mir, dass sich alle Menschen trauen zu sagen wer sie sind und wie sie sein wollen. Und das muss nicht auf eine geschlechtliche oder sexuelle Ebene beschränkt sein.

Wie viel besser wir miteinander umgehen könnten, wenn wir uns einfach gegenseitig sagen würden, wer wir sind – eine ungeahnte Möglichkeit der Freiheit.

In diesem Sinne: Hey, ich bin Rye, meine Pronomen sind er und sie. Ich bin bisexuell. Außerdem liebe ich Bands und gute Konzerte. Ich studiere Lehramt mit Englisch und Philosophie. Ich liebe alle Formen von Kunst. Ich mag keinen Brokkoli, aber kann mich langsam mit Spinat anfreunden. Und außerdem bin ich endlich frei.

Autor: Rye Köhler

Community

soon magazin

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Macht doch mal selber … mit Kokosöl Die folgenden Do-it-yourselfProdukte bestehen aus erschwinglichen Inhaltsstoffen, die ihr zum Teil bereits in eurer Küche oder eurem Badezimmer finden solltet.

Im Zentrum dieser Produkte steht ein absoluter Alleskönner: Kokosöl.

Meine ersten positiven Erfahrungen mit Kokosöl habe ich auf einer SüdostasienReise gemacht. Ich habe Kokosöl dort zum Make-up entfernen verwendet, es hat wunderbar gegen Sonnenbrand geholfen und vollends überzeugt wurde ich, als es mich verlässlich vor Sand­ milben geschützt hat. Seitdem möchte ich Kokosöl in meiner Pflegeroutine nicht missen.

Die folgenden beiden DIYs zielen auf unterschiedliche Körper­stellen ab.

Wichtig ist, dass ihr vorher einen Hauttest durchführt und das Kokosöl auf einer Stelle am Körper aus­­­pro­biert. Auch wenn eine Allergie auf Kokosöl selten vorkommt, ist es nicht ausgeschlossen, dass ihr allergisch reagiert. In eurem Gesicht solltet ihr Kokosöl beispiels­weise sehr vorsich­ tig anwenden, da es kome­dogen – also porenverstopfend – wirken kann.

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Generell solltet ihr immer auf euren Körper hören. Bekommt ihr von einem Produkt Ausschlag, Pickel oder juckende Haut, solltet ihr es sofort absetzen.

Denn nur weil ich mit diesen Produkten gute Erfahrungen gemacht habe, heißt es nicht, dass ihr eben­falls gute Erfahrungen damit macht. Denkt auch daran, dass die Produkte schlecht werden können, wenn sie über einen längeren Zeitraum verwendet werden.

Kommt es zu Ver­änderungen der Farbe oder des Geruchs, solltet ihr das Pro­ dukt im Zweifel lieber erneut herstellen, als es weiter zu verwenden.

Aber nun genug zu den Risiken und Nebenwirkungen und viel Spaß beim Ausprobieren!

Autorin: Laura Nádvornik, Illustrator: Maximilian Gotthold

Körper

Kokos-Deo

VORBEREITUNG

Dieses Deo ist eine tolle Alternative zu herkömm­ lichen Deos und ganz einfach hergestellt.

Schmelzt das Kokosöl in der Mikrowelle oder in einem Topf. Im Sommer entfällt dieser Schritt, da Kokosöl bereits bei über 20°C flüssig wird. Ver­ mischt in einer Schüssel Natron und Stärke mitein­ ander und gebt dann das flüssige Kokosöl langsam und unter Rühren hinzu. Es sollte eine cremige Konsistenz entstehen. Ist die Konsistenz noch nicht nach eurem Geschmack, könnt ihr die Mischung entweder mit Stärke andicken oder mit etwas Kokosöl flüssiger machen. Falls ihr ein ätherisches Öl verwendet, mischt es zum Schluss unter.

Ganz wichtig: Schwitzen ist normal und dient dem Körper zur Temperaturregulation. Das hergestellte Deo führt nicht dazu, dass ihr nicht mehr schwitzt, sondern verhindert nur das Entstehen unange­nehmer Gerüche.

ZUTATEN ● 1 EL Kokosöl ● 1/2 EL Natron ● 1/2 EL Speisestärke (z. B. Kartoffel- oder Maisstärke) ● Optional circa fünf Tropfen ätherisches Öl, z. B. Orange oder Bergamotte (Ätherische Öle können Hautir­ritationen auslösen und sollten niemals unverdünnt auf die Haut gelangen)

Tragt circa eine Fingerspitze der Creme unter euren Achseln auf. Falls ihr diese zuvor rasiert habt, solltet ihr ein bisschen warten, da es sonst brennen kann. Passt außerdem mit der Menge auf, da es durch überschüssige Creme zu Fettflecken auf der Kleidung kommen kann.

Kokos-Kaffee-Peeling

VORBEREITUNG

Es handelt sich hierbei um ein mechanisches Pee­ ling, das durch Reibung alte Hautschuppen von eurer Haut entfernt.

Schmelzt das Kokosöl in der Mikrowelle oder in einem Topf. Sobald das Öl flüssig ist, werden alle Zutaten in einer Schüssel verrührt und können angewendet werden.

Mechanische Peelings haben einen schleifenden Effekt und sollten nicht im Gesicht angewendet werden. Das Kokos-Kaffee-Peeling ist schnell her­ gestellt, duftet wunderbar und ihr könnt es ganz einfach unter der Dusche verwenden.

ZUTATEN ● 1 EL Kokosöl ● 3 EL Kaffeesatz oder gemahlener Kaffee ● 2 Prisen Salz ● 1 EL Kokosblütenzucker oder Rohrzucker

Körper

ANWENDUNG

ANWENDUNG Das Peeling wird auf der nassen Haut angewendet und lässt sich wunderbar unter der Dusche ver­ wenden. Massiert die Masse in Kreisbewe­gungen in eure nasse Haut ein. Danach müsst ihr euch nur noch abduschen. Das Peeling hinterlässt eine angenehm weiche Haut und einen leichten Kaffeegeruch. Da das Peeling so schnell herzu­ stellen ist, empfiehlt es sich, dieses immer frisch zuzu­bereiten. Falls ihr es mal auf Vorrat produ­­zieren möchtet, hält es sich in einer Verpackung mit Verschluss bis zu vier Wochen.

soon magazin

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Self Care in Capitalism Eigentlich ist Self Care wirklich sim­­­pel: Tue Dinge, die zu dei­ner Selbsterhaltung beitragen und gönne sie dir von Herzen.

Dazu gehört auch Aufräumen, Saubermachen und sich etwas zu essen machen. To care for your space is to care for yourself.

Das Ziel ist es, darin keine nervigen oder erdrückenden Pflichten zu sehen, sondern einen Akt der Selbstliebe.

Das Problem ist oft, dass ich von Self Care erwarte, dass ich dadurch direkt glücklich werde. Das kann auch mal sein, und wenn es passiert, ist es schön, aber ich denke der Haupt­ zweck von Self Care ist es, sich daran zu erinnern, dass das Selbst etwas ist, worum man sich kümmern muss und darf. So weit, so basic.

Wenn dann aber eine kapitalistische Leistungsgesellschaft mitsamt Ver­ marktung von Self Care zu Profitzwe­ cken hinzukommt, passiert es leicht, dass ich denke, ich muss mich mal um mich kümmern, damit ich dann wie­der glücklich und somit leistungsfähig bin oder dass ich mir Dinge als Self Care verkaufe, die eigentlich produktiv sein wollen („Du malst zur Entspan­ nung? Versuch doch mal, die Ergebnis­ se zu verkaufen!“ „Du gestaltest gern?

Ein Bullet Journal ist eine super Art, Ter­ mine und to-do-Listen zu managen!“).

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Auch passiert es schnell, dass ich ver­ suche mir etwas Gutes zu tun, indem ich etwas kaufe bzw. konsumiere. Das funktioniert auch irgendwie, da uns allen immer wieder eingeredet wird, dass wir durch den Konsum bestimmter Güter glücklich und erfolgreich werden und mir ein gekaufter Artikel deshalb für einen Moment das Gefühl gibt, glück­ lich und erfolgreich zu sein.

Um nachhaltig gut zu mir zu sein und meine Beziehung mit mir selbst zu vertiefen, bringt es mir allerdings nicht so viel, denn wie gesagt, bedeutet Self Care für mich vor allem mir die guten Dinge, die ich mir gebe, auch zu gönnen.

Da das für mich oft sehr schwer ist, habe ich einige Skills gesammelt, die mir auf unmittel­bare Weise guttun, die weder aufwendig noch profitabel sind und die auch kein Geld kosten.

SCHREIB DIR ETWAS AUF Es kann ein Tagebuch sein oder eine Geschichte, ein Gedicht oder ein Rezept. Wenn ich nicht weiß, was ich schreiben soll oder alle meine Gedanken langweilig finde, mache ich oft Listen, wie zum Bei­ spiel diese hier: Dinge, über die ich heute gelacht habe:

Badeseen, an denen ich schon war:

Küchengeräte, die wirklich niemand braucht:

Küchengeräte, die ich gerne hätte:

Alles, was aus dir heraus aufs Papier, ins Word-Dokument oder auf dein Handydisplay kommt, ist gut!

Das funktioniert für jede*n sicher etwas anderes, aber hier sind meine Faves:

Körper

RUF DOCH MAL EIN*E FREUND*IN AN HÄNG DIR ETWAS AN DIE WAND Es ist fast egal was. Einen Zei­ tungsartikel, ein Bild, das du lustig findest, eine selbstgebastelte Girlande, eine Weihnachtskarte von Oma aus dem Jahr 2013.

Du kannst dir ein Zitat suchen, das du magst und es aufschreiben, oder einen Gedanken, den du jetzt grade hattest – Kalligrafie ist super, aber schwarzer Edding und Großbuchstaben sind auch ästhetisch, genau wie Bleistiftge­ kritzel – Hauptsache es hängt!

Eigentlich weiß ich, dass es hilft, mit Leuten zu reden, aber manch­ mal vergesse ich es. Also: Ruf jemanden an! Für mich funktioniert es am besten, wenn ich das Telefonat als eine richtige Verab­ redung begreife, bei der ich von meinen Problemen erzählen kann, aber auch zuhöre und wir zu­ sammen abschweifen und Spaß haben. Manchmal ist es schön, das Gespräch zu rahmen, also zum Beispiel zusammen Tee zu trinken, zu essen oder einen Spaziergang zu machen.

GEH IN RUHE BADEN ODER DUSCHEN MACH DIR EINEN KRÄUTERTEE Das Gute an Tee ist, dass er keinen direkten Zweck erfüllt (wie Ge­ tränke mit Koffein zum Beispiel), weder anstrengend zu machen noch zu trinken ist, aber dafür ein Ritual beinhaltet. In der Zeit, die es braucht bis das Wasser kocht, der Tee gezogen und genug abge­ kühlt ist, um getrunken zu werden, entwickelt sich bei mir ein sehr angenehmes Gefühl von Sanftheit und Verantwortungsbewusstsein gegenüber mir selbst. Vielleicht ist das etwas übertrieben – hey, es ist nur eine Tasse Tee – aber es funktioniert meistens, wenn mir grade die Sinnhaftigkeit abhan­ dengekommen ist.

Fun Fact: Baden ist auch ent­ spannend, wenn man nicht vorher wartet, bis man eine Bath Bomb besorgt hat und dann noch mal wartet, bis der Zeitpunkt gekom­ men scheint, sie zu benutzen.

Baden geht auch ohne Schaum und Kerzen und es ist auch okay, wenn man damit nicht eine Mental-Health-180-Grad-Wende hinlegt, sondern einfach nur einen etwas weniger verspannten Rücken hat. Und der Moment, wenn du ins warme Wasser slidest und es an deinem Nacken ankommt, ist guaranteed Magic.

Wenn man keine Badewanne hat, ist Duschen auch eine super Möglichkeit. Man kann sich auch in der Dusche hinsetzen – sounds a bit like Heartbreak – aber kann sehr schön Alltagsroutine unter­ brechen und einem Raum geben, um zu merken, wie gut das warme Wasser tut.

MACH EINE PRIVATE DANCE SESSION Such dir ein Album oder eine Playlist raus, mach wenn möglich die Tür und die Augen zu, setz Kopfhörer auf und guck, was pas­ siert. Schau, welche Movements dein Körper will oder auch nicht.

Du kannst auch einfach rumlaufen oder rumliegen, aber versuch offen zu sein für weniger prag­ matische Bewegungen. Vielleicht tanzt auch nur dein linker Fuß oder dein kleiner Finger. Nimm dir einfach die Zeit, um zu sehen, was dein Körperbedürfnis ist.

TOUCH YOURSELF WITH LOVE Und das meine ich gar nicht sexu­ ell, auch wenn das ebenfalls super sein kann. Berühre deinen Körper mit der Intention, dir Zuneigung zu zeigen, wie du es auch bei einer anderen Person tun würdest. Je nachdem wie deine Beziehung zu deinem Körper aussieht, kann das Überwindung kosten, aber mach dir keinen Druck – finde eine ein­ zelne Stelle an deinem Körper, die du magst oder gerne berührst.

Streich dir über die Wange, die Wade oder den kleinen Finger.

Nimm die Berührung als eine liebe­ volle an.

Das sind ein paar Sachen, die sich für mich gut anfühlen. Wenn etwas davon (oder auch alles) für euch nicht funktioniert, hilft es euch vielleicht trotzdem, eure eigenen Strategien zu entwickeln.

In jedem Fall solltet ihr versuchen, euch keinen Druck zu machen, auf euren Körper zu hören und kleine Gesten zu finden, um euch zu zeigen, dass ihr euch mögt.

Autor*in: Jule Bökamp, Dieser Artikel wurde im .divers-Magazin erstveröffentlicht.

Körper

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„ICH GLAUBE DASS WIR ALLE BLINDE FLECKEN HABEN“ – EIN INTERVIEW MIT DRUCK

DRUCK Staffel 6 © funk (ARD und ZDF), Fotograf*innen: Bantry Bay / Carolin Saage.

DRUCK – eine Serie, so radikal nah und sinnbildlich für schnelllebigen Generationswandel. Aber wer steckt eigentlich hinter der interaktiven Webserie DRUCK? Wie entstehen die Geschichten, in denen sich hunderte von Jugendlichen gesehen fühlen und was sind die persönlichen sowie politischen Motivationen hinter den Schreibprozessen?

Im Interview mit Regisseurin Sarah Blaßkiewitz und Head-Writerin Jasmina Wesolowski bekommt Redakteur*in Alica vom .divers-Magazin einen exklusi­ ven Einblick hinter die Kulissen und stellt spannende Interview: Alica Bonauer Fragen aus der Community.

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Popkultur

Alica Bonauer // Liebe Sarah, liebe Jasmina, wie schön, dass dieses Interview klappt! Wir bei .divers sind große DRUCK-Fans, wie auch viele aus unserer Community und freuen uns die Menschen kennenzulernen, die hinter dieser großartigen Serie stecken. Wollt ihr euch vielleicht kurz vorstellen und erzählen, was ihr bei DRUCK so macht?

Jasmina Wesolowski // Sehr gern! Ich bin Jasmina (Pro­ nomen: sie / ihr), bin DRUCK-Autorin, seit der vierten Staffel dabei und seit der sechsten Staffel gemein­­sam mit Jonas Lindt Head-Writerin in einem Writers Room mit Paulina Lorenz und Raquel Kishori Dukpa aus dem Kollektiv Jünglinge.

Sarah Blaßkiewitz // Ich bin Sarah (Pronomen: sie / ihr) und Regisseurin für die letzten vier Folgen der sechsten Staffel.

AB // Was möchtet ihr mit diesem Projekt erreichen, was treibt euch an und welche Message steckt hinter DRUCK? JW // Für mich ist das Besondere an DRUCK, was es auch im norwegischen Original SKAM ist, was sich durch seine Authentizität und Figurennähe auszeichnet. Julie Andem hat erstmal zwei Jahre nur recherchiert, als sie SKAM erschaffen hat. Das merkt man dieser Serie ein­ fach an, dass sie mit Leuten erzählt und nicht über sie.

Genau das versuchen wir auch. Wir versuchen, so nah es geht an den Jugendlichen dran zu sein und so viel wie möglich mit ihnen zu sprechen.

SB // Für mich ist ein kleiner Traum in Erfüllung gegangen.

Vor allem, weil ich so kurz nach meinem Debutfilm ein Serienformat machen konnte. Für mich ist das Beson­ dere, dass ich der jüngeren Generation durch das Pro­ jekt etwas geben kann, was mir selbst als Teenie fehlte.

AB // Wie ist der Schreibprozess aufgebaut? Und was ist euch am wichtigsten beim Schreiben und Erzählen von Geschichten?

JW // Wir wollten insbesondere in den intensiven Austausch mit Jugendlichen gehen, die speziell unsere Protago­ nist*innen repräsentieren. Hier standen wir beispiels­ weise in der 6. Staffel vor der Herausforderung, dass wir die Lovestory zwischen einem gambianisch-deutschen Mädchen und einem vietnamesisch-deutschen Mäd­ chen erzählen, also Perspektiven, die im Writers Room nicht vorhanden waren. Daraufhin haben wir versucht so viel wie möglich mit Recherchepartner*innen zu sprechen, um dieses Defizit aufzufangen, aber auch mit den Schauspieler*innen im Austausch zu sein.

SB // Das Wichtigste beim Erzählen und Inszenieren ist mir, die fiktive Person zum Leben zu erwecken. Darin sehe ich dann auch die große Herausforderung, die Fiktion aussehen zu lassen wie die Realität. Gleichzeitig ist das auch das Spannende am Filmemachen: Die Dinge vorher so festzulegen, dass alles in einem bestimm­ ten Rahmen passieren kann. Davon kann man dann

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bedingt abweichen, aber eben nur in einem gesteck­ ten Rahmen. Die große Kunst bei DRUCK ist es, den Zuschauer*innen einen Moment zu vermitteln, den sie so spüren, als würde er gerade wirklich passieren, obwohl er eben geplant war.

AB // Warum arbeiten bei DRUCK verschiedene Regisseur*innen?

SB // Wir versuchen ja möglichst in Echtzeit zu produzieren.

Und natürlich müssen wir immer vorproduzieren, aber trotzdem müssen wir überlappend arbeiten. Während ein*e Regisseur*in noch im Schnitt sitzt, fängt der oder die nächste dann schon wieder an, zu drehen. Ein anderer Grund ist natürlich, dass durch eine Auffäche­ rung, auch im Writers Room, die größtmögliche Vielfalt zustande kommt.

„Die große Kunst bei DRUCK ist es, den Zuschauer*innen einen Moment zu vermitteln, den sie so spüren, als würde er gerade wirklich passieren, obwohl er eben geplant war.“ Sarah Blaßkiewitz, Regisseurin bei DRUCK soon magazin

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AB // Sehr interessant! Ähnlich funktioniert das ja auch im Writers Room. Dort teilt ihr euch auch auf unterschiedliche Szenen auf. Jasmina, du hattest vorher schon erwähnt, dass ihr im Schreibprozess vor verschiedenen Herausforderungen steht, wie beispielsweise die Erzählung der Liebesgeschichte zwischen einem gambianisch-deutschen und einem vietnamesischdeutschen Mädchen, obwohl das im Writers Room nicht repräsentiert ist. Arbeitet ihr mit Expert*innen für Rassismus und LGBTQIA+ zusammen?

JW // Ich glaube, dass wir alle blinde Flecken haben und dass es absolut unmöglich ist, das perfekte Ergebnis zu erzielen. Es war ein wichtiger erster Schritt, dass das Kollektiv Jünglinge dazugekommen ist, das sich sehr viel für queere BIPoC Repräsentation in der deutschen Medienlandschaft einsetzt. Hilfreich und notwendig war es auf jeden Fall auch, dass auch hinter der Ka­ mera Schwarze Perspektiven vertreten waren – neben Sarah in der Regie z. B. auch beim Social-Media-Team, der Maske oder im Kostüm. Wir wissen aber auch, dass noch Luft nach oben ist.

SB // Der Bereich Maske und Kostüm ist mir auch nochmal wichtig zu betonen. Als ich als afrodeutsche Person in dieses Projekt eingestiegen bin und dann in der Maske und im Kostüm Frauen getroffen habe, die zu mir, der Figur Fatou oder der Figur Ava einen Bezug haben und das fühlen können, habe ich mich riesig gefreut. Aus langjähriger Erfahrung kann ich sagen, dass das nicht immer so war.

AB // Wie sieht es denn mit Expert*innen in Bezug auf LGBTQIA+ aus?

JW // Kurz zum Prozess. Die Idee, dass Fatou lesbisch sein soll war relativ früh da und wurde auch so schon im ursprünglichen Writers Room diskutiert, in dem diese Perspektiven noch nicht vorhanden waren. Am Anfang waren das dann erstmal eher lose Ideen, die es dann galt, mit dem Casting Prozess zu vereinbaren. Da haben dann das Casting Team Raquel Kishori Dupka, Melek Yaparak und Angelika Buschina in enger Zusammen­ arbeit mit der Regie verschiedene Institutionen ange­ schrieben und speziell nach Schaupieler*innen gefragt, die auch queer sein könnten. Aber das ist in dem Alter natürlich ein super sensibles Thema. Man möchte keine jungen Menschen dazu zwingen, Aussagen zu machen.

Es ist eine Herausforderung, sensibel damit umzugehen und es war extrem wichtig, dass im Writers Room und bei den Schauspieler*innen queere Repräsentation vor­ handen war.

SB // Ich habe für meine Inszenierung bei Autor*innen und queeren Menschen erfragt „Was würde dir gefallen?

Was ist schön? Was tut weh? Und was ist wichtig? Oder was habe ich noch nie gesehen?“ Und dann habe ich diese verschiedenen Erfahrungen auf unterschiedliche Szenen verteilt.

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JW // Mir ist gerade das kleine schöne Beispiel eingefallen, wie Fatou diese bunten Regenbogensocken zu Weih­ nachten bekommen hat. Da merkt man sofort, die Idee kommt von einer queeren Person, die weiß, was nichtqueere Eltern ihren Kids schenken. Da merken die Fans: Da haben queere Leute im Writers Room gesessen.

Oder „Ah, die Schaupieler*innen wissen auch, was sie da machen.“ Und das sind dann diese kleinen feinen Zwischentöne, die den Unterschied machen.

„Auf der anderen Seite gibt es von Mailin dieses starke Bedürfnis verstehen zu wollen.

Sie ist sich ihrer Privilegien als weißes Mädchen nicht bewusst.“ Jasmina Wesolowski, Head-Writerin bei DRUCK AB // Auf jeden Fall! An der Serie lässt sich unter anderem sehr subtil erkennen, dass queere Menschen beteiligt sind und sorgt dann auch für schöne Fanmomente.

Das kann ich nur bestätigen. Die Community reagiert zudem sehr stark auf den Konflikt zwischen Mailin und Ava. Welche Rolle spielt dieser Konflikt für euch und was gibt uns dieser mit auf den Weg?

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DRUCK Staffel 6 © funk (ARD und ZDF), Fotograf*innen: Bantry Bay / Carolin Saage.

SB // Für mich spielt dieser Konflikt insofern eine wichtige Rolle, als dass es über einen sehr langen Zeitraum zeigt, dass nicht alles nur gut oder nur böse ist. Dass es sehr viel Zeit, Geduld und Auseinandersetzung benötigt, um alle Schattierungen eines solchen Konfliktes zu verste­ hen. Dass eine Ava verhindert sein kann, auszusprechen, was wirklich in ihr vorgeht, weil wir hier von einem gravie­ renden Trauma der Ausgrenzung reden. Wann gibt man überhaupt etwas Persönliches preis, wenn man jahre­ lang gemobbt wurde? Und jetzt haben wir diesen Kon­ flikt, der sich scheinbar unendlich dehnt und man fragt sich ständig: „Warum reden sie denn nicht miteinander?“ Doch erst in Echtzeit merkt man, wie schmerzhaft dieser Konflikt ist. Wie schmerzhaft es ist, was sie erleben. Was Rassismus bedeutet, was es auch bedeutet sich mit dem Thema als weißes deutsches Mädchen auseinander zu setzen. Und ich finde das total wichtig, dass jetzt alle mit dieser Staffel da durchgehen. Das benötigt Zeit und es tut auch mal weh. Wenn wir uns dem wirklich widmen, dann glaube ich, erfahren wir etwas, was beispielsweise eine Person wie ich ihre ganze Jugend erlebt hat. Ich sag jetzt nicht, dass ich meine ganze Jugend über gemobbt wurde, und das war dann vielleicht nicht wegen meiner Hautfarbe, sondern wegen etwas anderem, aber das ging ein halbes Jahr. Ein halbes Jahr in der Schule ge­ mobbt zu werden, danach hast du keinen Bock mehr auf deine Mitschüler*innen und auf Schule. Und du redest auch nicht mehr mit denen. Und wenn das durch diese Staffel bewusst wird, bin ich froh. Ich finde es sehr be­ rührend, dass der Konflikt so groß wird.

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JW // Ich find es sehr interessant, was du gesagt hast mit den Schattierungen, weil es für mich auch ein richtiger Prozess war zu lernen, wie facettenreich dieser Konflikt ist und dass wir vor allem als weiße Menschen, die in unserer Gesellschaft mit strukturellem Rassismus groß werden, eine ganz bestimmte Vorstellung davon haben, was Rassismus eigentlich bedeutet. Dies ist eine nicht besonders detaillierte und unkritische Auseinanderset­ zung mit dem Thema: Sobald du mich als rassistisch bezeichnest, fühle ich mich total angegriffen und fange an, mich zu wehren. Die Rolle, die dieser Konflikt für uns gespielt hat, war, dass man aufzeigt, wie unglaublich an­ strengend es als Person of Color sein kann, sich ständig mit diesen Problemen auseinanderzusetzen und dass es auch sowas gibt wie eine Müdigkeit, dass man gar nicht mehr über bestimmte Themen reden will, möchte und sollte, vor allem wenn auch noch andere Sachen im Leben abgehen. Auf der anderen Seite gibt es von Mailin dieses starke Bedürfnis verstehen zu wollen.

Sie ist sich ihrer Privilegien als weißes Mädchen nicht bewusst. Wir wollten gemeinsam mit ihr diese Reise antreten, dass sie anfängt zu realisieren und verschie­dene Schritte durchläuft, bis sie dann versteht, worum es eigentlich geht. Vor allem ist es uns auch wichtig, mit dem Thema aufzuzeigen, dass es nicht die Aufgabe Schwarzer Menschen ist, ihren weißen Freund*innen Rassismus zu erklären, sondern dass man selber inzwi­ schen die Möglichkeiten hat, sich schlau zu machen und auch mit anderen weißen Menschen über dieses Thema zu sprechen, um Schwarze Menschen zu entlasten.

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AB // Super interessant! Zusätzlich spielt die Liebesgeschichte zwischen Kieu My und Fatou eine ganz wichtige Rolle in der sechsten Staffel und lässt im Moment die Herzen vieler queerer Jugendlicher höherschlagen. Inwiefern steht die Beziehung zwischen Fatou und Kieu My sinnbildlich für eine Generation?

SB // Ich kann es tatsächlich auch an einer älteren Generation festmachen. Wenn ich meinem Opa den Kuschelclip von Kieu My und Fatou schicke und sage „Guck mal, was ich gemacht habe“ und mein Opa dann sagt: „Wow wie toll, dass eine vietnamesisch-deutsche und eine afrodeutsche junge Frau zusammen im Bett liegen, deutsch reden und eine Beziehung führen.“ Diese Generation ist hoffentlich nicht mehr alleine, zum Beispiel im Sinne von: Die einzige Afro-Deutsche in einer Kleinstadt zu sein. Das hat sich verändert und das sehen wir jetzt in dieser zweiten und dritten Generation. Und von daher zeigt es für mich etwas sehr, sehr reales und schönes.

AB // Gibt es ein Drehbuch für die Instagram Stories der Charaktere? Und wie läuft das genau ab?

JW // Wir haben immer alle Social Media Teile in den Drehbü­ chern, schreiben immer schon im Vorfeld alle WhatsApp Chats und haben auch schon Ideen für die Social Me­ dia Stories. Nardos Hagos, Lea von den Steinen und Naomi Bechert sind unser großartiges Social-MediaTeam und sind nach den Drehtagen immer noch am Set, um Content zu produzieren. Teilweise haben die Schauspieler*innen ihre Handys auch dabei und stel­ len unterwegs noch Content her. Das Team hat sich

auch viel damit auseinandergesetzt, wie solche Profile von 16, 17-Jährigen aussehen und was das über einen Charakter aussagt. Auf der einen Seite hat man so ein Finn Profil, der random einen Penis mit einer Ketchup­ flasche malt und fotografiert und dann die Insta-Queen Kieu My, die einen komplett durchgestylten Feed hat oder Fatou, die ein einziges Chaos in Form von Memes verkörpert.

AB // Was können wir von der nächsten Staffel erwarten und wann geht es mit der 7. Staffel in die nächste Runde?

JW // DRUCK ist erstmal abgeschlossen und wir müssen abwarten, wie es weitergeht. Die Daumen sind gedrückt und wir hoffen natürlich auf eine weitere Staffel.

AB // Viele junge Menschen finden eure Arbeit ziemlich cool und würden sicherlich auch gerne mal in den Bereich gehen. Gibt es Möglichkeiten, sich bei euch einzubringen, also beispielsweise durch ein Praktikum oder anders einen Einblick in eure Arbeit zu bekommen?

JW // Praktika beim Film sind auf jeden Fall eine gute Mög­ lichkeit. Man könnte z. B. gucken, was einen in der deutschen Filmlandschaft interessiert und Produktions­ firmen anschreiben. Bei Filmhochschulen kann man sich auf jeden Fall auch bewerben, wenn man Filme­ machen professionell machen möchte. Am Set zu sein und mitzubekommen, was da eigentlich passiert und wie Film entsteht oder die einzelnen Prozesse ablaufen, hilft auch unglaublich weiter.

Dieser Artikel wurde im .divers-Magazin erstveröffentlicht.

DRUCK Staffel 6 © funk (ARD und ZDF), Fotograf*innen: Bantry Bay / Carolin Saage.

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Na, hast Du vor lauter Lesen Lust bekommen, selber einen Artikel zu schreiben? Wolltest du schon immer mal all Deine Gedanken in einem Podcast bündeln? Eine Serie oder das neueste Musik-Album lässt Dich nicht mehr los und Du hast Lust, anderen davon zu erzählen?

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Unter einer Transition wird meistens ein Wandel verstanden, der in Veränderungen des Körpers sichtbar wird. Eine Transition ist jedoch mehr als das. Es kann ein Wandel sein, der sich lediglich im Innersten vollzieht. Es kann ein Wachsen sein und eine Entwicklung hin zu der Persönlichkeit, die man ist. In Deutschland leben etwa 60.000 bis 100.000 trans* Personen. Jede Transition verläuft individuell. Menschen wie Rasmus, Yona und Victoria, die sich nicht mit dem Geschlecht identi­ fizieren können, welches ihnen bei der Geburt zugeordnet wurde, erkämpfen sich ihre Daseins­ berechtigung in einer Gesellschaft, in der sie unsichtbar zu sein scheinen.

Das Kategorisieren anderer Menschen in Geschlechterrollen ist in unserer Gesellschaft omnipräsent. Wirklich bewusst wird einem das aber oft erst, wenn man auf Menschen trifft, die aus den etablierten Kategorien heraus­fallen. Das Bedürfnis, Menschen einordnen zu können, ist nichts, worüber man sich wundert.

Es gehört zur Infrastruktur der deutschen Sprache, Dinge und Menschen in weiblich und männlich zu unterscheiden. Menschen wie Victoria und Yona, die sich nicht mit diesen zwei Möglichkeiten identifizieren können, sind dazu gezwungen, neue Begriffe zu finden. Diese sind jedoch gesellschaftlich nicht anerkannt. Eine Fotoreportage, die drei junge Menschen für ein paar Monate bei ihrer Transition begleitet.

Autorin und Fotografin: Henriette Simons

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W�derstand gegen Narrat�ve Ronya Othmann erzählt in ihrem Debütroman Die Sommer eine Familiengeschichte zwischen bayrischen Vororten und kurdischen Dörfern, zwischen Auslöschung und Erinnerung.

Im Interview erklärt sie, was die deutsche Mehr­ heitsgesellschaft nicht weiß und was eine Roman­­­­­ti­­sie­rung der Heimat für Ezid*innen praktisch unmöglich macht.

Interview: Jule Waizenegger, Portrait: Cihan Cakmak Jule Waizenegger // Wie ist der Roman entstanden? War womöglich Ihr Text Vierundsiebzig, der auch eingewebt ist, ein Ausgangspunkt?

Ronya Othmann // Nein, der Text Vierundsiebzig ist neuer.

Den Roman habe ich 2014 angefangen, mit Kurzge­ schichten, in denen die Figur der Leyla öfter aufgetaucht ist. Mit der Figur fing alles an, aber auch ein bisschen mit mir. Denn alles was Leyla kennt, kenne ich auch. Es hat angefangen, als diese Welt vor dem Verschwinden bedroht wurde. Ich führte intensive Gespräche mit mei­ nem Vater. Und ich habe viel recherchiert, um Dinge und Geschehnisse besser einordnen zu können.

JW // Die Gewichtung der Geschichte des Vaters, bzw. die Vereinung der beiden Geschichten, fand ich beim Lesen interessant. Wie kam es dazu, dass Sie das Ich-Erzählen der Figur des Vaters zugeordnet haben und Leyla der dritten Person?

RO // Ich wollte Distanz zu Leyla haben und meine Figur beobachten: Wie sie reagiert, wie sie sich durch alle möglichen Dinge bewegt. Leyla bekommt Geschichten aus der Ich-Perspektive erzählt. Und mich hat beson­ ders das Transgenerationale interessiert. Zum Beispiel, dass der Vater, der nie studieren durfte, sehr viele Erwartungen an Leyla hat. Und auch: Was macht es mit einer Familie, wenn sie fliehen muss? Was wird an die Kinder weitergegeben, wenn der Vater gefoltert wurde?

Und ich war dann wiederum diejenige, die Leylas Ge­ schichte erzählt.

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JW // Was hat es mit diesem Element des Geschichtenerzählens auf sich?

RO // Einerseits geht es darum, sich ganz genau zu erinnern, an einen Ort, an den man nicht mehr hin kann. Durch Krieg, Vertreibung und Genozid wurde ezidisches​ Leben zerstört. Die Erinnerung ist alles, was man noch hat. Es gibt politische Umschreibungen. Zum Beispiel erinnert in der Türkei nichts und niemand an Kurd*innen oder auch Armenier*innen, sie sind wie gelöscht. Fried­ höfe werden zerstört, Sprache wird verboten. Niemand erzählt davon, wer vorher dort gelebt hat. Das ist das Narrativ, das die Türkei oder auch das syrische Regime setzt. Anhand dieser einen Geschichte kann ich also auch politische Geschichte erzählen.

JW // Sie haben sich an hoch komplexen politischen und his­ torischen Ereignissen abgearbeitet. Ist Die Sommer ein Buch für Menschen, die sich schon auskennen?

RO // Beim Lektorat habe ich gemerkt, dass manches verwir­ rend war. Ich wollte nicht zu viel erklären, aber wenn ich gar nichts erklären würde, wäre es unverständlich. Es

Transgenerational Meint die Weitergabe von Erfahrungen von Menschen einer Generation zu ihren Nachkommen, insbesondere die ungewollte Vererbung eines Traumas. Dadurch kann eine sekundäre Traumatisierung der Kinder stattfinden.

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ist so: Für Ezid*innen und Kurd*innen sind bestimmte Dinge Grundwissen. Für mich ist zum Beispiel der 3. August, an dem der Genozid in Shingal begann, so ein Tag. Ich kann kein Jahr an diesem Tag vorbei­gehen, an dem ich nicht daran erinnert würde. Viele Orte und Daten sind besetzt, vieles über die Region und ihre kulturellen Zusammenhänge weiß man einfach. Die deutsche Mehr­heits­gesellschaft weiß oder wusste vieles davon nicht, zum Beispiel auch, dass im Nahen Osten viele Christen und andere Minderheiten leben. Ich habe das Buch aber nicht für ein bestimmtes Publi­kum geschrieben. Ich glaube, Menschen werden es unter­ schiedlich lesen, je nach ihrem Hintergrund.

„Vor allem ist es keine Heldinnengeschichte, ich wollte keine Heldin haben.“ JW // Das Ende hat mich überrascht. Um hier nicht zu spoilern: Haben Sie dazu recherchiert? Stand es schon länger fest?

RO // Ich habe mich gefragt: Worauf läuft der Roman gezwun­ genermaßen hinaus? Als dieser Genozid passiert ist, habe ich mich gefragt: Was macht man in Deutsch­ land, wo man nur zuschauen kann und muss? Dieses Zuschauen ist auch grausam.

JW // Es tauchen viele Formen des Widerstands auf: lauter und kämpferischer, aber auch weicher und leiser. Ist auch Schreiben ein Akt des Widerstands?

RO // Ja, das würde ich schon sagen: Wenn man Geschich­ ten erzählt, die selten erzählt werden. Das ist nur eine

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Geschichte, die ganz spezifisch ist. Vor allem ist es keine Heldinnengeschichte, ich wollte keine Heldin haben.

Leyla führt kein typisch deutsches, aber auch kein tra­ ditionell ezidisches Leben. Das ist auch ein Widerstand gegen Narrative.

JW // Leyla bewegt sich zwischen den Welten. In Deutschland begegnet ihr Rassismus, das ezidische Dorf wird fast schon romantisch beschrieben, aber auch dort gibt es Ablehnung.

RO // Bei Leyla war mir wichtig, dass sie ihre Herkunft nicht romantisiert. Meist ist es so, dass man mit Migrations­ hintergrund im Herkunftsland zur Mehrheitsgesell­ schaft gehört, das ist bei Ezid*innen nicht der Fall. Eine Romantisierung ist nicht möglich, da das Herkunfts­ land, in dem Fall Syrien, feindlich ist. Es gibt aber auch Syrer*innen, die ähnliche Erfahrungen machen. Es ist ein riesiger Unterschied, ob du mit dem Regime gut gestellt bist oder zum Beispiel dein Onkel im Gefängnis ist.

JW // Sie schreiben sehr unterschiedlich: Lyrik, politische Kolumnen, Roman. In welchem Verhältnis stehen diese Schreibformen? Gehen sie ineinander über?

RO // Beim Romanschreiben geht es mir vor allem darum, eine Geschichte zu erzählen, bei meiner Lyrik arbeite ich mehr mit der Sprache und ihrem Rhythmus und Klang.

Bei meiner journalistischen Arbeit geht es mir eher um eine politische Analyse und Meinung. Ich brauche alle verschiedenen Arten des Schreibens! Durch die Romanrecherche habe ich viel Wissen angehäuft – davon ist dann auch vieles in die Kolumne geflossen.

Und die Lyrik war irgendwie schon immer da.

JW // Die Szenen, in denen Ignoranz und performative Political Correctness von Weißen auftauchen, haben sich mir eingeprägt. Welche Positionen, welchen Blick wünschen Sie sich im komplexen Themenfeld Naher Osten, den Sie bisher vielleicht noch nicht so von weißen Linken beobachten?

RO // Grundsätzlich finde ich, man sollte die Finger von Romantisierung, Projektionen und Ideologisierungen lassen. Ich finde, man sollte sich mit der Thematik beschäftigen. Sie ist nicht weit weg: Täter und Opfer sind oft in Deutschland, Konflikte des Nahen Ostens finden auch hier statt, Deutschland ist nicht unpartei­ isch. Der erste Prozess weltweit, wo der Genozid an den Ezid*innen verhandelt wird, findet in Frankfurt statt.

Auch deswegen finde ich es wichtig, dass man sich dafür interessiert. Was ich mir auch wünschen würde, dass man migrantische Communities und BIPoC nicht homogenisiert, da gibt es auch ganz verschiedene Rea­ litäten. Auch Kurd*innen sind keine homogene Gruppe.

JW // Wie geht es jetzt weiter? Finden Lesungen trotz Corona statt?

RO // Ja tun sie, ich freue mich sehr auf die Lesungen! An­ sonsten schreibe ich gerade hauptsächlich Gedichte.

Dieser Artikel wurde im .divers-Magazin erstveröffentlicht.

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PRIVATSACHEN. ÜBER FATPHOBIA UND GESUNDHEIT Ich bin wütend. Ich habe diesen Artikel schon vor ein paar Monaten begonnen, als ich mehrere Tage hintereinander mit Sätzen konfron­tiert wurde wie „Dein Gewicht ist mir egal, solange es ein gesunder Körper ist!“ oder „Wenn der damals schon so aussah wie heute, ist es auch kein Wunder, dass er so jung ’nen Schlaganfall hatte.“ Doch in Corona-Quarantäne-Zeiten wurde es dann noch krasser. Egal, ob ich einen Podcast ein­schaltete, durch Instagram scrollte, irgendwo einer Werbung begegnete oder einen Gesprächsfetzen aufschnappte: Mir wurde mindestens fünfmal am Tag gesagt, dass man „ja echt mal wieder etwas tun müsse“, das 85. Home-Workout vorgeschlagen, die gejoggten Kilometer der nächsten Person präsentiert und etwa 154 neue Memes darüber entgegengeschleudert, wie wir alle plötzlich mehrgewichtig aus der Isolation purzeln würden.

Autorin: Hannah Rengelshausen, Künstlerin: Sarah Waschke

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Überall schwingt sie mit – Fatphobia. Dieser Ausdruck hat sich in der englischsprachigen Body Positivity und ähn­lichen Bewegungen bereits etabliert; im Deutschen gibt es aber noch kein richtiges Äquivalent. Zusammentreffen hier die Worte Fat, also Fett, und Phobia; es geht also um die panische Angst vor Körperfett. Diese äußert sich sowohl direkt als auch unterschwellig in der Stigmati­sie­­­rung und strukturellen Diskriminierung mehrgewichtiger Körper. Denn unter den Witzen, die über Gewichtszu­nahme in der Quarantäne gemacht werden, verbergen sich diese Fehlschlüsse: Mehr Gewicht = weniger Attraktivität und Gesundheit = weniger Wert.

Erstens ist das einfach schädlich und verletzend für ungefähr jede Person auf dieser Welt: Natürlich setzt es Menschen herab, die mehr wiegen als der Durchschnitt, aber auch Per­sonen mit jeglichen gesundheitlichen Einschränkun­gen und alle, die auf irgendeine Art aus dem genormten „Schön­ heitsideal“ herausfallen. Und den ganz ganz wenigen, die sich nicht zu einer dieser Gruppen zählen, machen solche Aussagen panische Angst davor, sich physisch zu verändern.

Zweitens ist das in den meisten Fällen schlichtweg fak­tisch inkorrekt. Jeder Mensch ist gleich viel wert. Und abge­sehen davon, dass körperliche Attraktivität immer subjektiv wahrgenommen wird und dadurch nicht auf bestimmte Merkmale festzulegen ist, haben wir auch nur einen sehr, sehr geringen Einfluss auf unsere natürlichen Körper.

Deren Aussehen ist nämlich vor allem auf genetische Ver­ anlagung zurückzuführen. Wir sind einfach nicht alle darauf ausgelegt, denselben Body-Mass-Index (BMI) zu haben.

Apropos BMI: Dieses Konzept ist ohnehin äußerst fragwürdig, da es in keiner Weise berücksichtigt, wie sich das Körper­ gewicht zusammensetzt oder verteilt und schon gar nicht, womit sich der jeweilige Körper am wohlsten fühlt. Auch die Einteilung in Unter-, Normal- und Übergewicht ist proble­ ma­tisch, da sie viel zu verallgemeinernd ist und auf einer Untersuchung beruht, die in den Fünfzigern von einer ame­ rikanischen Lebensversicherung durchgeführt wurde – gar nicht dubios und äußerst praktisch für ein solches Unter­ nehmen sowie die Pharmaindustrie, wenn plötzlich so viel mehr Menschen als krank eingestuft werden können. Sogar die WHO selbst ist nicht ganz überzeugt von dem Konzept und bezeichnet es (sehr untertrieben) als „not perfect“.

Kritische und reflektierte Sprache spielt auch bei diesem The­ma eine große Rolle: Ich verwende hier das Wort mehrge­ wichtig statt übergewichtig, da letzteres aussagt, dass ein Mensch physisch zu viel sein könne und eben dadurch wie­­der aus dem „Normalen“ ausgeklammert wird. Wenn ich also von einer „Chance, Normalgewicht zu erreichen“ lese, klingt das in meinem Kopf sehr nach „Chance auf die Unterdrückung der natürlichen biologischen Veranlagung eines Körpers“.

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Aber wieder zurück zum eigentlichen Thema: Es mag über­ raschend klingen, aber es gibt keinen verallgemeinerbaren, kausalen Zusammenhang zwischen (mehr) Gewicht und Gesundheit. Dass mehrgewichtige Menschen grundsätzlich kürzer leben, ist nicht bewiesen; eine höhere Sterblichkeit wurde nur bei Extremformen sogenannten Unter- oder Über­ gewichts nachgewiesen. Personen mit einem BMI, der leicht über dem angeblich gesunden Maß liegt, leben statis­ tisch gesehen sogar länger.

„Das Traurige: das Ungesündeste an hohem Gewicht ist der ständige mentale und körperliche Stress, der durch die soziale Stigmatisierung ausgelöst wird.“ Ein höheres oder niedrigeres Gewicht kann das Symptom einer Krankheit sein, ist meist aber nicht deren Auslöser.

Hier muss dringend unterschieden werden zwischen Korre­ lation und Kausalität: Auch wenn ein höheres Gewicht mit Krankheiten zusammenhängen kann, bedingt es sie dadurch nicht – es kann eine andere Ursache für beide Gegeben­ heiten geben. Auch schlanke Menschen können krank und unfit sein und mehrgewichtige Menschen kerngesunde Sportskanonen. Es lassen sich vom Äußeren oder dem Gewicht einer Person einfach keine sicheren Rückschlüsse auf deren Leben, Charakter oder Gesundheit ziehen.

Das Traurige: das Ungesündeste an hohem Gewicht ist der ständige mentale und körperliche Stress, der durch die soziale Stigmatisierung ausgelöst wird. Dazu gehören die täglichen Mikroagressionen, also abwertende Botschaften, die die Betroffenen durch alltägliche, häufig unbewusste Verhaltensweisen oder Aussagen ihrer Mitmenschen empfan­gen. Das können die Darstellungen mehrgewichtiger Personen in den Medien sein, wenn in der beliebten NetflixSerie mal wieder ein Witz auf Kosten einer Figur mit über­ durchschnitt­­lichem Gewicht gemacht wird oder sie als verfressen, ungesund, dümmlich oder asexuell dargestellt wird. Es können die übergriffigen Blicke und Kommentare zu Mahlzeiten oder Lebensmitteleinkäufen sein, die panische oder feindselige Reaktion der Mitfahrenden auf den Versuch, sich in öffentlichen Verkehrsmitteln einen benach­ barten Platz zu ergattern, die verurteilenden Blicke in Fitnessstudios, in denen mehrgewichtige Körper höchstens als „Vorher-Bilder“ erwünscht sind. Auch im Beruf werden Menschen mit höherem BMI chronisch unterschätzt, haben

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weniger gute Chancen bei Bewerbungen oder Beförde­r­ungen und werden statistisch gesehen schlechter bezahlt. All dies baut einen Druck auf, der häufig zu Diäten führt, die ein restriktives oder sonstiges gestörtes Essverhalten, einen unausgeglichenen Hormonhaushalt und ungesunde Gewichts­schwankungen verursachen.

Die angeblichen Sorgen um die Gesundheit eines mehr­ gewichtigen Körpers können somit nicht verschleiern, dass es in Wahrheit darum geht, dass wir als Gesellschaft einfach kein Körperfett sehen wollen und gelernt haben, es automatisch als schlecht zu bewerten.

Auch bedenklich ist der große Unterschied, der in Bezug auf die Gesundheit zwischen hohem und niedrigem Körper­ gewicht gemacht wird: Bei Krankheitsbildern wie Anorexie oder Orthorexie werden gesundheitliche Beschwerden oft verleugnet oder erst im fortgeschrittenen Verlauf auf das Gewicht geschoben. Schwereren Menschen wird bei allen möglichen und unmöglichen medizinischen Gelegenheiten häufig erst einmal empfohlen, abzunehmen.

Ich will gar nicht behaupten, dass alle meine Argumente immer greifen, Gewicht und Gesundheit in Einzelfällen nicht doch direkt zusammenhängen und erst recht nicht, dass ich eine Expertin in medizinischen Angelegenheiten bin.

Auf keinen Fall will ich eine bestimmte körperliche Verfassung als die wertvollste und ideale darstellen. Ich möchte nur betonen, dass ständig eine ganze Menge an naivem Halb­ wissen reproduziert wird, wenn es um Körpergewicht geht und dass wir das dringend hinterfragen sollten. Darüber hinaus würde ich mir wirklich wünschen, dass sich endlich die Auffassung etabliert, dass Körper, Gesundheit und Ernährung ganz klar Privatsache sind, die nicht ständig öffentlich ver­ handelt oder kommentiert werden sollten.

Jeder Mensch ist, unabhängig von seinem körperlichen Zustand, zu respektieren und zu akzeptieren. Das Körperge­ wicht darf nicht darüber entscheiden, ob man ernst genommen wird, Zugang zu Sozialität oder medizinischer Versorgung bekommt. Inspiration und sehr hilfreiche Quellen, um diesen Text zu verfassen, waren übrigens der Artikel Fighting Fatphobia: A Feminist Take on Weight des Onlinemagazins FEM und das Buch Body Positive Power von Megan Jane Crabbe. Schaut mal rein!

Dieser Artikel wurde im .divers-Magazin erstveröffentlicht.

Über die Stickereien Die Bilder sind aus der Serie „All my shapes“. Sie gehören zu einer Reihe Selbstportraits in denen sich Sarah mit eigenen Mobbingerfahrungen, Selbstakzeptanz und Selbstliebe auseinandersetzt.

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Beh�nderung und Sexual�tät Idee: Trista Marie McGovern, Fotograf*in: Emma Wondra

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Es ist nicht einfach, Sexualität für Menschen mit Behinderung in unserer Gesellschaft zu normalisieren, wenn weder Sexualität noch Behin­derung in unserer Gesellschaft normalisiert sind. Menschen mit Behinderung werden tabu­­isiert, ignoriert, stigmatisiert und ausgenutzt.

Die amerikanische Fotografin und Schriftstellerin Trista Marie versucht mit ihrem Projekt Disability and Sexuality Ableismus in Bezug auf Sexu­ alität aufzuzeigen. Sie möchte auf Probleme auf­merksam machen und Menschen ohne Behinderung dazu anregen, sich mit dem Thema Able­­­ismus ausein­ander­zusetzen und sich ihrer Privilegien bewusst zu werden.

Sie möchte, dass Menschen anfangen zu erkennen, dass Personen, die anders aus­sehen oder funktionieren als sie, im Kern trotzdem so sind wie sie.

Menschen mit Be­­­hin­derung sind mit fast 10 % die größte Minderheit der Welt und die einzige, der jede*r zu jeder Zeit im Leben plötzlich ange­hören kann.

Ableismus Ableismus kommt von dem englischen Begriff Ableism (able = fähig sein) und bedeutet Behindertenfeindlichkeit. Ableismus besagt, dass jemand auf eine bestimmte Fähigkeit – wie beispielsweise eine Behinderung – reduziert wird und eine Abwertung erfährt.

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Alle zocken Games

aber wo ist die Diversität?

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Gaming ist in den letzten Jahren und besonders während der Pandemie zur liebsten Beschäftigung junger Menschen geworden. Als nun größte Enter­tainmentbranche überhaupt hat das Gaming es ge­schafft, Menschen in aller Welt millionenfach an die Smartphones, Konsolen und PCs zu fesseln.

Vor zwanzig Jahren hat Gaming nur Schlagzeilen machen können, wenn mal wieder das berühmtberüchtigte Ballerspiel Counter-Strike mit Amokläufen in Verbindung gebracht werden musste. Heute machen Videospiel-Giganten wie Riot Games mit ihrem Spiel League of Legends Milliardenumsätze und fesseln jedes Wochenende Millionen von Zuschauern an die Bildschirme. Autor und Illustrator: Maximilian Gotthold DIE TRAURIGE REALITÄT Dass immer mehr Menschen an­ge­ fangen haben, Videospiele zu kon­su­ mieren, hat auch dafür gesorgt, dass immer mehr Frauen ihren Weg ins Gaming finden. Was lange als Domäne der Männer galt, ist seit mehr als zehn Jahren ausgeglichen. Rund 50 % aller Gamer*innen sind Frauen.

Spiele wie Pokémon für den Game­­boy, aber auch Die Sims für den PC haben Millionen von Frauen weltweit in die Welt der Videospiele geführt.

Doch das markierte nur einen Anfang.

Frauen identifizierten sich mit Spielen wie Counter-Strike und League of Legends ebenso wie es Männer tun.

Wie viele männliche Gamer träumten auch sie davon, irgendwann mal in Counter-Strike-Turnieren anzutreten und um die riesigen Preisgelder zu kämp­­fen, die dort zu gewinnen waren. Doch hier holte viele Frauen schnell eine harsche Realität ein. Die Videospielin­ dustrie und ihre Vertreter sind beinahe ausschließlich männlich. Tatsächlich

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sind selbst im Jah 2020 nur 16 % der Beschäf­tigten in dieser Industrie Frauen.

Unternehmen, die professionelle Teams für Videospiele zusammenstellen, trainieren und bezahlen, nehmen nur Männer in ihre Kader auf, obwohl in den Top100 Weltranglisten viele Frauen zu finden sind. Nur 5 % aller profes­­si­onellen Spieler*innen im Esport (professionelles Turnier-Gaming) sind Frauen. Die meisten davon sind ge­ zwungen, in Female-only-Turnieren zu spielen, weil man ihnen sonst gar keine Bühne geben würde. Oft werden diese niedrigen Zahlen damit begründet, dass Frauen erst spät zur Gamingwelt gestoßen seien und dass sie nicht über genügend Fachkentnisse verfügten, was das Handling der Steuerung und die Vertrautheit mit der Gamingwelt an sich angeht. Allerdings hat eine Studie, 2016 publiziert im Journal of ComputerMediated Communication, gezeigt, dass Frauen, egal zu welchem Zeitpunkt sie in die in der Studie getesteten Spiele eingestiegen sind, denselben Fortschritt wie Männer machten.

Der Ausschluss von Frauen aus dem Esport ist eines von mehreren offen sichtbaren Problemen der Gamingwelt.

Dass 84 % aller Beschäftigten in der Industrie Männer sind, spiegelt sich deutlich in den von ihnen entwi­ckelten Spielen wider. Nur 5 % aller Spiele haben weibliche Hauptdarstel­ler­innen, die oft zusätzlich hypersexualisiert und objektifiziert werden. Dieser Wert ist in den Spielen, die in 2020 erschie­ nen sind, zwar auf 18 % gestiegen, doch selbst das repräsentiert noch lange nicht die 50 % Frauen, die man im Gaming findet.

Spiele richten sich in ihrer Bildsprache und Rhetorik nach wie vor klar an junge Männer. Oft sind Frauen nur Objekte, die gerettet werden wollen oder dienen als Anhang des männlichen Protago­ nisten. Gut erzählte und differenziert dargestellte Frauenrollen sind bei­ spielsweise in der Filmwelt regelmäßig anzutreffen, in der Spielewelt jedoch bleiben sie nach wie vor Mangelware und sind kaum vorhanden.

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LICHT AM HORIZONT Schaut man außerdem auf die Reprä­ sentation von anderen Geschlechtern in Spielen, kann man nur feststellen, dass es bisher so gut wie keine gibt.

Allerdings kann man allererste Versuche sehen, mehr Diversität in die Welt der Videospiele zu bringen. Im Dezem­ ber 2020 erschien das von Millionen Menschen erwartete Spiel Cyberpunk 2077 für Konsolen und PC. Man findet sich in dem Spiel in einer futuristischen Welt wieder, in der man mit seinem eigens erstellten Charakter die Welt erkun­den kann. Das ist grundsätzlich erstmal kein besonders neues oder originelles Prinzip, seit Jahrzehnten funk­tionieren die meisten Rollenspiele auf diese Weise. Allerdings hat sich das Entwicklerstudio CD Projekt Red, die Macher von Cyberpunk 2077, über­ legt, den Spieler*innen mehr realisti­ sche Optionen in ihrem Charaktereditor anzubieten. In den meisten Spielen kann man nur das Geschlecht wählen – entweder männlich oder weiblich – und dann ändert sich entsprechend die Statur der Person. In Cyberpunk 2077 kann man das Geschlechts­teil unabhängig von der äußeren Erschei­nung ändern, sodass man z. B. eine weiblich gelesene Person mit Penis erstellen kann. Diese Möglichkeit gab es bis dahin noch nie in einem Spiel und zeigt die Bereitschaft des Entwick­ lerstudios, so viele Menschen wie möglich in ihrem Charaktereditor zu repräsentieren.

Ein anderes Beispiel ist das in einigen Monaten erscheinende Harry Potter Videospiel Hogwarts Legacy. Nachdem im letzten Jahr die Autorin der Harry Potter Romane J.K. Rowling mit trans­ phoben Aussagen in sozialen Netz­ werken für harsche Kritik an ihrer Person gesorgt hat, hat das Entwickler­studio Avalanche Software, die derzeit an Hogwarts Legacy arbeiten, prompt reagiert und versprochen, dass die Aussagen Rowlings in keiner Weise in ihrem Spiel sichtbar sein sollen.

Um das zu bekräftigen, versprach das Studio, dass man in dem auch hier

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„In Cyberpunk 2077 kann man das Geschlechtsteil unabhängig von der äußeren Erscheinung ändern, so­dass man z. B. eine weiblich gelesene Person mit Penis erstellen kann.“ verfügbaren Charaktereditor vollen Eingriff auf Gestaltung der Stimme, des Körper­typs und des Geschlechts hat.

Das dieses Feature seinen Weg in das Spiel fand, war kein leichtes Vorhaben.

Die Besitzer des Entwicklerstudios, Warner Bros., zeigten sich skeptisch und auch die Mitarbeiter*innen von Avalan­ che Software waren sich uneins. Doch am Ende hatten die Fürsprecher*innen Erfolg und man entschied sich für ein inklusives Spieldesign.

Es gibt immer wieder einzelne Spiele in der Geschichte der Videospiele, die Charaktere beinhalten, die sich nicht klar einem Geschlecht zuord­nen lassen. Seien es Figuren wie Sephiroth, der*die berühmte Antagonist*in aus den Final Fantasy Spielen, oder Sheik, eine ungeschlechtliche Figur aus The Legend of Zelda. Bei Spielen aus dem

asiatischen Raum, sind oft weichere Grenzen zwischen der Darstellung von Geschlechtern zu beob­achten. Die westliche Welt findet erst in den letzten Jahren zu einer vermehrten Darstel­lung von anderen Geschlechtern wie in den oben beschriebenen Spielen und löst immer noch sehr viel stärkere Diskussionen aus als z. B. in Japan.

Gaming ist das beliebteste Medium für Milliarden von Menschen in 2021.

Noch mehr Menschen werden in den nächsten Jahrzehnten dazukommen und werden neue Welten erkunden und gegen andere Spieler*innen in Online­ turnieren antreten. Damit sich alle in diesen Umgebungen sicher und reprä­ sentiert fühlen können, ist noch viel zu tun: für die Gaming-Industrie selbst, aber auch für die Gesellschaft und die Politik.

Popkultur

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Inhalt

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Sieben Wochen ­Trigger Warnung: Psychische und körper­liche Gewalt Sieben Wochen. So lang dauerte meine erste Beziehung. Klingt nach einer kurzen Zeit? Mir und den Personen in meiner Umgebung kamen sie wie eine Autor*in: DC Ewigkeit vor.

Zu dem Zeitpunkt, an dem ich meinen ersten Freund kennen­ lernte, war ich Anfang 20 und wohnte in meiner ersten WG. Mit Männern war ich noch relativ unerfahren. Umso mehr über­forderte es mich, als ich dann von einem Mann so viel Aufmerksamkeit bekam. Natürlich war ich auch sehr geschmei­chelt. Mein Ex-Freund und ich kamen ziem­lich schnell zusammen und hatten sofort eine sehr intensive Beziehung.

Es dauerte aber nicht lange, bis ich merkte, dass die Art von Aufmerksamkeit, die er mir schenkte, nicht normal war. Aus Interesse an mir wurde schnell Bestimmt­heit und Kontrolle über mich. Ich sollte mich für alles erklären und rechtfertigen, was ich tat. Wo ging ich hin? Warum traf ich mich nicht mit ihm? Wieso war ich online, aber schrieb ihm nicht? War ich wirklich auf der Arbeit?

Dieser Kontrollzwang nahm so schnell überhand, dass ich mich oft in Aussagen verstrickte, nur um es ihm recht zu machen. Er fing sehr früh an mich zu beleidigen und machte täglich mehrmals mit mir Schluss. Immer wenn ich der Trennung zustimmte, warf er mir vor, schon einen anderen zu haben und ich ruderte zurück.

Dass das alles nicht normal war, wurde mir sehr schnell bewusst. Da dies aber meine erste richtige Beziehung war und es auch viele schöne Momente gab, machte ich mir oft selbst Vorwürfe und gab mir die Schuld. Wieso konnte ich keine Beziehung führen? Es musste an mir liegen.

Und genau das wurde mir jeden Tag mehrfach vorgeworfen: Natürlich war ich selbst schuld, wenn er sauer wurde, ich Schlampe. Zu dem Zeitpunkt war mein Selbstbewusstsein quasi nicht mehr existent.

Das erste Mal außer Kontrolle geriet es, als er mir in einem Streit ins Gesicht spuckte. Das war der Punkt, an dem mir bewusst wurde, dass sich seine Aggressionen nicht nur psychisch, sondern auch physisch äußerten. Kurz darauf kam es bei einem Streit zum ersten Schlag. Er schlug

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mir mehrfach auf offener Straße auf den Kopf. Und das, weil ich während des Streits aus der Wohnung lief und nicht mehr zurückkommen wollte. Weiteres ins Gesicht spucken und Schläge folgten hinter verschlossener Tür oder drau­­­ßen, wenn keiner in der Nähe war. Einfach weil ich in seinen Augen eine Hure war, die es verdient hatte.

Ich wurde von ihm mehrfach zum Sex gezwungen – sogar einmal mit vorgehaltenem Messer. Dass ich da raus musste, wurde mir spätestens zu diesem Zeitpunkt klar. Eigentlich schon vorher. Eigentlich von Anfang an. Nur wie wusste ich nicht.

Besonders schlimm war der fehlende Kontakt zu meinen Freund*innen und meiner Familie. Ich durfte keinen mehr sehen, geschweige denn viel mit ihnen schreiben. Meine Zeit gehörte ihm.

Meine Freund*innen sahen, wie schlecht es mir ging, aber kamen nicht mehr an mich ran. Aus Verzweiflung kontaktier­ ten sie meine Schwester und weihten sie in den Teil des Geschehens ein, der ihnen bekannt war. Sie wussten, dass meine Schwester und ich eine sehr enge Bindung zuein­ ander haben und sie die letzte Chance war, mich aus dieser Situation zu holen.

Ich traf mich mit meiner Schwester und erzählte ihr von den letzten Wochen und von dem, was er mir seelisch und kör­perlich antat. In dem Moment, als ich das Geschehene aussprach, wusste ich, dass es vorbei war. Vorbei sein musste.

Nach diesem Gespräch ging ich nicht mehr zu ihm zurück, sondern fuhr zu meinen Eltern. Ich traf mich nur noch einmal mit ihm, um Schluss zu machen.

Nach und nach erzählte ich meinen Freund*innen davon.

Ich schämte mich so sehr für das, was passiert war und dafür, wie schwach ich war. Wie ich mich aufgegeben hatte und

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dass ich all das mit mir machen ließ. Dass meine Freund*innen so verständnisvoll waren, hätte ich nie gedacht. Vor allem nach meinen ständigen Ausreden, Absagen und dem NichtMelden. Vermutlich wissen sie bis heute noch nicht, was alles passiert ist.

Während der Beziehung wusste ich, dass er manipulativ war und mich zu 100 % unter Kontrolle hatte. Doch das ganze Ausmaß wurde mir erst klar, als ich alles Revue passieren ließ.

War das alles wirklich in so kurzer Zeit passiert? Hatte mich dieser Mensch in nur sieben Wochen so stark verändert?

Jetzt, etwas mehr als fünf Jahre später, denke ich noch oft an diese Zeit zurück. An mein früheres Ich, welches sich so hat behandeln lassen. Ich bin dadurch nicht selbstbewusster geworden, aber stärker. Ich weiß, wer ich bin und was wichtig ist. Diese Zeit war eine der schlimmsten meines Lebens und sie wird mich immer begleiten.

HILFE FÜR BETROFFENE Wenn du aktuell in so einer Situation bist und dir der Mut fehlt, dich jemandem anzuver­trauen oder ein*e Freund*in in so einer Situation ist: Es gibt viele anonyme und kostenlose Hilfe­ stellen, die beraten und helfen – oder einfach zuhören. Was du gerade brauchst.

Das Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen erreichst du anonym und kostenlos unter der Nummer 08000 116016 an 365 Tagen im Jahr, zu jeder Uhrzeit. Dolmetscher*innen helfen bei sprachlichen Barrieren.

Zusätzlich gibt es allgemeine Beratungsstellen wie die Tele­ fonseelsorge, die du rund um die Uhr unter 0800 1110111 und 0800 1110222 erreichst oder die Nummer gegen Kummer, die per Telefon unter der 116 111 für dich erreichbar ist.

Eine Übersicht weiterer Hilfestellen findest du auf der letzten Seite des Soon Magazins.

Was tun, wenn man in einer toxischen Beziehung steckt?

Was tun, wenn ein*e Freund*in in einer toxischen Beziehung steckt?

Wer spürt, dass er in einer toxischen Beziehung feststeckt, der sollte sich zunächst einmal eine vertraute Person suchen, sei es ein*e Freund*in, Kolleg*in, Verwandte*r oder ein*e Therapeut*in oder andere Betroffene in Foren. Wichtig ist es, sich nicht weiterhin schützend hinter die Beziehung zu stellen, sondern offen darüber zu sprechen, dass man ein Problem hat.

Und zwar ein massives. Denn erst mit Blick von außen wird einem klar, wie sehr die toxische Beziehung an die eigene psychische Substanz geht.

Wenn man selbst beobachtet, dass ein*e Freund*in in einer toxischen Beziehung steckt, sollte man die Person in einer ruhigen Minute darauf ansprechen.

Man sollte auch sehr offen aussprechen, dass man erschrocken ist über die Situation und nichts schön­ reden, auch wenn es dem Gegenüber wehtun könnte.

Nur so wird dem*der Leidenden letztlich klar, was er*sie tagein, tagaus erträgt.

Wie auch bei der Partnerschaft mit einer narzisstischen Person muss man jedoch ganz klar sagen: Ohne ein offenes Gespräch und die Bereitschaft von beiden Seiten, an der Beziehung zu arbeiten, geht es nicht. Und meist ist die Einsicht in die eigenen Fehler nicht unbedingt die Kernkompetenz des*der toxischen Partner*in. Oftmals führt deshalb letztlich nichts an einer professionellen Therapie vorbei. Denn hier ist jemand da, der von außen auf die Streitigkeiten und Befindlichkeiten schaut und ganz klar einordnen kann, wer weshalb wie handelt.

Und: Man kann seinem toxischen Beziehungsverhalten auf den Grund gehen und analysieren, warum man so agiert in der Liebe. Das schafft man ohne die Hilfe eines*einer Expert*in nur schwer.

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Wichtig: Nicht noch mehr Druck ausüben. Denn die Betroffenen sind meist am Ende ihrer Kräfte. „Du musst da sofort weg“ oder „Warum lässt du sowas mit dir machen?!“ sind meist zu viel des Guten. Wenn diese Person eins nicht braucht, sind das Vorwürfe und Druck. Besser ist es, den*die andere*n wieder aufzubauen, ihm*ihr neue Kraft und Mut zu schenken.

Sein*ihr Selbstwertgefühl wiederzubeleben.

Als gute*r Freund*in sollte man zeigen, dass man jederzeit für den*die andere*n da ist und bereit ist, dieser Person zu helfen, beizustehen, egal, was kommt.

Und man kann Hilfen aufzeigen, nach Betroffenen-Foren googeln oder nach passenden Therapieangeboten.

Jede Hilfe von außen ist hier sinnvoll.

Autorin: Fiona Rohde / gofeminin.de

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Yoga m�t Karo Der Sonnengruß A (Surya Namaskar) aus dem Ashtanga Yoga ist eine tolle Übung, um am Morgen Körper und Geist zu wecken, zwischendurch mal ein bisschen Bewegung zu bekommen oder um sich für eine Yoga Session warm zu machen. Sobald ihr die einzel­ nen Bewegungen gelernt habt, könnt ihr den Sonnengruß ein paar Mal in einem Flow (Fluss) hintereinander wie­ derholen. Lasst euch in der Bewegung von eurem Atem führen und nehmt euch genügend Zeit.

2. URDHVA VRKSASANA Einatmen: Hebt eure Arme seitlich am Körper nach oben. Die Schultern bleiben dabei unten, achtet darauf, dass ihr sie nicht mit hochzieht. Richtet euren Blick auf eure Hände.

1. SAMASTHITI Ausatmen: Stellt euch aufrecht hin, die Füße hüftbreit auseinander. Zieht die Schultern nach hinten und lasst die Arme seitlich an eurem Körper runter hängen. Das Becken bleibt neutral und der Bauch wird aktiviert.

10: URDHVA VRKSASANA Einatmen: Kommt langsam in den Stand zurück, der Kopf zuletzt. Hebt dabei eure Arme seitlich am Körper nach oben und richtet den Blick Richtung Hände.

Die Schultern bleiben unten.

9. UTTANASANA Ausatmen: Beugt euch nach unten und führt die Hände zu den Fuß­knöcheln.

Die Knie sind leicht gebeugt, der Kopf hängt mit dem Scheitel nach unten.

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8. ARDHA UTTANASANA Einatmen: Springt mit den Füßen zu euren Händen oder setzt einen Fuß nach dem anderen nach vorne.

Begebt euch wieder in die halbe Vorbeuge Ardha Uttanasana.

Körper

3. UTTANASANA Ausatmen: Beugt euch langsam aus dem Becken nach vorne. Die Knie bleiben leicht gebeugt, der Kopf hängt mit dem Scheitel nach unten.

Der Sonnen Gruß A 4. ARDHA UTTANASANA Einatmen: Hebt den Rücken leicht nach vorne und streckt ihn durch. Euren Blick richtet ihr vor euch auf den Boden.

Die Fingerspitzen sind Richtung Boden gestreckt.

5. CHATURANGA DANDASANA Ausatmen: Setzt einen Fuß nach dem anderen nach hinten. Beugt euch runter wie bei einer Liegestütze. Ellbo­ gen bleiben nah am Körper. Der Blick ist Richtung Boden gerichtet.

7. ADHO MUKHA SVANASANA Ausatmen: Hebt euch mit dem Becken nach oben aus der Haltung heraus, macht den Rücken lang und streckt die Arme. Die Beine könnt ihr beugen, die Fersen berühren wenn möglich den Boden.

Körper

6. URDHVA MUKHA SHVANASANA Einatmen: Hebt euren Oberkörper lang­ sam an. Die Arme sind dabei gestreckt, der Brustkorb geöffnet. Der Blick richtet sich nach oben.

Illustratorin: Karolin Ohrnberger, Autorin: Laura Nádvornik

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MEHR BEWUSSTSEIN DURCH BEWUSSTSCHEIN Ein Interview mit den Gründerinnen von BewusstSchein e. V. Nora Wunderwald und Lea Grünzinger Interview: Laura Nádvornik ÜBER BEWUSSTSCHEIN Ein bewusster Umgang mit Social Media ist heutzutage notwendig, aber noch lange nicht selbstverständlich.

Das Team von BewusstSchein e. V. hat es sich zur Aufgabe gemacht, dir Werkzeuge an die Hand zu geben, damit du einen bewussten Umgang mit Sozialen Medien erlernst.

Hierbei steht die Reflexion deines Social-Media-Konsums im Mittelpunkt. Darüber hinaus wird mithilfe spielerischer Wissensvermittlung über relevante Themen aufgeklärt.

Nicht zuletzt geht es um Tipps, damit du dich in den un­end­­lichen Möglichkeiten des Internets nicht selbst verlierst.

Soon Magazin // Wer seid ihr, stellt euch doch kurz vor.

BewusstSchein e. V. // Wir sind der BewusstSchein e. V. – ein achtköpfiges junges Team aus ganz Deutschland. Wir haben uns alle über Social Media kennengelernt, um das Herzensprojekt des Social-Media-Führerscheins miteinander zu verwirklichen. Das Besondere ist dabei unsere Diversität: Zu uns gehören Inhaltskünstler*innen, Grafikdesignerinnen, eine angehende Rechtsanwältin, Social-Media- und Workshop-Expert*innen und talen­ tierte Programmierer. Wir haben alle unterschiedliche Interessen und Erfahrungen in und mit der digitalen Welt. Das spiegelt sich auch in unserem Angebot wider.

SM // Wie seid ihr auf die Idee von BewusstSchein gekommen und wann habt ihr die Entscheidung getroffen, das Projekt tatsächlich umzusetzen?

BS // Wir leben in einem Zeitalter, in welchem digitale Inhalte einen großen Teil des Alltags einnehmen. Dabei wurden uns allen diese Werkzeuge in die Hand gegeben, ohne allerdings eine Anleitung zur bestmöglichen Nutzung zu erhalten. Eine solche „Anleitung“ haben wir mit dem vielfältigen Angebot des BewusstScheins kreiert. Die Idee des Social-Media-Führerscheins ist ein Zusam­ menspiel unserer eigenen Bedürfnisse, um unser indi­ viduelles Nutzungsverhalten zu optimieren. Nora hat hierbei eine entscheidende Rolle eingenommen, da wir uns durch ihre Reichweite als Influencerin als Team überhaupt erst zusammenfinden konnten. Im Som­mer 2020 haben wir begonnen, unser Konzept rund um den BewusstSchein zu entwickeln. Gerade deshalb, weil wir

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nie selbst von einem Social-Media-Führerschein profi­ tieren konnten, war es uns ein Anliegen, dieses Poten­ zial anderen Menschen zugänglich zu machen!

SM // Bei eurem Projekt geht es um einen bewussten Umgang mit Social Media. Was genau bedeutet das für euch?

BS // Im Laufe unserer Recherchen und unserer Konzeption haben wir herausgefunden, dass ein bewusster Um­ gang für uns auf den drei Säulen Aufklärung, Selbst­ reflexion und der Kommunikation miteinander beruht.

Ein bewusster Konsum zeichnet sich dadurch aus, dass du einerseits über die Plattformen und Thematiken wie Daten­schutz, Algorithmen, Suchtgefahr und Privatsphäre Bescheid weißt. Andererseits weißt du, was dir selbst guttut und nutzt dieses Wissen, um deine Nutzung danach auszurichten. Ganz wichtig ist auch ein sensibler Umgang im digitalen Raum miteinander. Sei offen für einen konstruktiven Austausch mit anderen – um über Nutzungs-Vorlieben, aktuelle Entwicklungen oder über individuelle Fragen zu sprechen.

SM // Wieso denkt ihr, ist es wichtig, dass wir einen bewuss­ten Umgang mit Social Media zu haben?

BS // Ein bewusster Umgang sorgt dafür, dass du die best­ mögliche Zeit auf Social Media hast. Kein Vergleichen mehr. Sicher Informieren, ohne auf Fake-News reinzu­ fal­len. Keine Privatsphäre-Einstellungen mehr, die deinen individuellen Bedürfnissen nicht gerecht werden. Wenn du bewusst mit einer Plattform umgehst, benutzt du sie und nicht sie dich.

SM // Welchen Impact hat Social Media auf euer Leben?

BS // Das ist eine Frage, die so pauschal vermutlich nicht be­ antwortet werden kann. Jede*r von uns hat seine*ihre ganz eigenen Erfahrungen mit Social Media gemacht.

Dennoch hat Social Media bei jedem von uns wohl einen wichtigen Teil dazu beigetragen, wer wir heute sind. Als Team von BewusstSchein hätten wir uns ohne Social Media gar nicht kennengelernt und hätten nicht die Möglichkeit gehabt, dieses tolle Projekt auf die Beine zu stellen. Wir genießen hierbei die digitale Kommuni­ kation und Inspiration miteinander und haben Spaß, Social Media ganz neu kennenzulernen.

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SM // An wen richtet sich euer Projekt? Wen möchtet ihr mit BewusstSchein erreichen?

BS // Wir möchten natürlich so viele Leute wie möglich mit unserem Projekt erreichen, weil ein unbewusster SocialMedia-Konsum negative Folgen auf unsere Selbst­ wahrnehmung, Gesamtzufriedenheit und Gesellschaft nehmen kann. Wir freuen uns vor allem, wenn Men­ schen den Führerschein absolvieren, die kurz davor stehen, sich das erste Mal einen Social-Media-Account zu erstellen. Sie sind dann bestens dafür gerüstet, gut in die Social-Media-Welt zu starten! Das kann aber auch nachgeholt werden. Deswegen eignet sich das Angebot des BewusstSchein für jede Altersgruppe.

SM // Nora, du hast ja bereits mehrere Unternehmen gegründet, BewusstSchein e. V. ist bereits das dritte. Wie hat sich das bei dir ergeben und war das immer schon dein Plan?

Nora // Alles hat mit meinem YouTube-Kanal angefangen, den ich mit 14 Jahren ins Leben gerufen habe. Sobald du dann mit den Aufrufen und Kooperationen Geld verdienst, musst du ein Gewerbe anmelden. Ein paar Jahre später hatte ich dann die Idee für ein Jugend­ magazin und wir gründeten einen Verein. Bei BewusstSchein war es auch so. Es war nicht mein Plan, mal eine Unternehmerin zu werden, aber die Ideen kamen einfach und ich habe sie verwirklicht. Das ist für mich Erfüllung!

SM // Wann hattet ihr euren ersten Online-Account und auf welcher Plattform war das?

Nora // Mein erster Online-Account war damals mit 12 oder 13 auf einer Plattform, die sich Schüler-CC nannte. Dort konnte man sich ein Profil mit Infos über sich erstellen und chatten.

Lea // Bei mir war es mein Schüler-VZ-Account mit ungefähr 12 Jahren. Ich war schon sehr schnell begeistert von den Möglichkeiten, die sich mir dort boten.

SM // Was würdet ihr eurem 15-jährigen Ich gerne sagen?

Lea // Mein 15-jähriges Ich hat sehr unter den auf SocialMedia vermittelten Körperidealen gelitten. Ich würde ihr gerne sagen, dass man Accounts entfolgen kann, die einem nicht guttun. Auch würde ich sie dafür sensibi­ lisieren, dass nicht alles echt ist, was auf Social Media glänzt.

Nora // Ich würde ihr gern sagen, dass sie mehr auf ihr Privates achtgeben soll und nicht alles teilen sollte.

Wenn dich die Arbeit von BewusstSchein e. V. interessiert und du vielleicht auch mal an einem ihrer Workshops teilneh­ men willst, folge ihnen auf Instagram @bewusstschein und besuche ihre Website bewusstschein.de!

Teste dein Social-Media-Wissen!

1. Was gehört nicht zu Social Media?

3. Wie viele Zeichen darf ein Tweet haben?

a) Blogs

a) 140 Zeichen

b) WhatsApp und andere Messenger

b) 280 Zeichen

c) Telefonieren

c) 1.000 Zeichen

2. Was genau ist Instagram?

4. Welche Plattform hat die meisten Nutzer*innen?

a) Podcast

a) Instagram

b) Mikroblogging-Dienst

b) Facebook

c) Mischung aus Microblog und audiovisueller Plattform

c) TikTok d) YouTube Auflösung: 1c, 2c, 3b, 4b

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MEINE KÖRPER­BEHAARUNG UND WIE ICH MICH NICHT MEHR FÜR SIE SCHÄME Es ist Sommer und es ist heiß. Seit ich denken kann, trage ich gerne kurze Hosen. Doch es hat sich in den letzten Jahren etwas bei mir verändert: Ich habe unrasierte Beine und fühle mich mit ihnen wohl, sogar schön. Das war nicht immer so. Lange Zeit habe ich einen Kampf gegen meine Körper­behaarung geführt, doch jetzt haben wir endlich Frieden miteinander geschlossen, sind sogar Freund*innen geworden.

Autor*in: Rebekka Theis

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Das Bild ist Teil von Vulvaaart.

Vulva art with an extra a. ein kooperatives Projekt mit vielen sichtbaren und unsicht­baren Beteiligten, initiiert von Lina Lätitia Blatt, um das Verhältnis zwischen Körpern und der patriarchalen, normie­­renden Gesellschaft zu reflektieren und gemeinsam neue Bilder zu schaffen.

Körper

Ich erinnere mich nicht mehr genau daran, wie alt ich war. Einige Mädchen aus meiner Klasse rasierten sich schon die Beine. Das wollte ich auch gerne machen. Ich habe mich jedoch nicht getraut, mir einen Rasierer zu kaufen, weil es mir sehr peinlich war, dann vielleicht mit meiner Mutter darüber reden zu müssen. Stattdessen habe ich so getan, als fände ich es sehr übertrieben, sich so früh schon die Beinhaare zu rasieren.

Ich bin weiterhin mit kurzer Hose rum­­ gelaufen, aber oft mit einer großen Scham. Ich wollte nicht, dass jemand sieht, dass ich lange Haare auf den Beinen habe. Manchmal zog ich sogar eine Strumpfhose an, damit man meine Haare nicht sieht. Das war allerdings viel zu warm und ich fand, dass das auch ein bisschen merk­würdig aussah.

„Ich wollte mich nicht dafür schämen, konnte aber nichts dagegen tun.“

Irgendwann habe ich mich dann doch getraut. Ich war mit meiner Mutter ein­ kaufen und habe einen Rasierer in den Einkaufswagen gelegt. Ich bezahlte ihn selbst und war überrascht, wie teuer er war. Das war es mir aber wert.

Ich fing also an, meine Beine zu rasie­ ren. Immer bevor ich Sport hatte und natürlich auch dann, wenn ich eine kurze Hose trug.

Ich probierte die unterschied­lichs­ten Techniken aus, angefangen mit Rasie­ ren. Mit Schaum, Gel, Öl oder nur mit Was­ser, manchmal auch ohne alles.

Nur mein Rasierer und ich. Ich habe Wachsstreifen ausprobiert, ein Mal sogar an meinen Armen, und nicht zu vergessen, das Enthaarungsspray.

Das brannte jedoch auf den Beinen und danach fühlten sie sich ein biss­ chen taub an. Das war für mich dann doch keine Option.

Irgendwann saß ich mit einer Freundin im Zug. Sie erzählte, dass sie sich ihre Achseln rasiere, obwohl sie dort noch gar keine Haare habe. Ich fand das sehr einleuchtend und begann auch damit.

Kurze Zeit später rasierte ich das erste Mal meine Vulva. Beim Nachwachsen meiner Vulvahaare fing auf einmal alles ganz stark an zu jucken. Das war mir sehr peinlich. Ich war den ganzen Tag damit beschäftigt, mich nicht dauernd zu kratzen. In verschiedensten Zeit­ schriften habe ich nachgelesen, was es für Tipps dagegen gibt. Und auch, wie es zu schaffen ist, dass keine Rasier­pickelchen entstehen.

Ich probierte die unterschiedlichsten Dinge aus, die mehr oder weniger gut geklappt haben. Schließlich habe ich gelernt, auf meinen Körper zu hören.

Dass es meiner Haut nicht guttut, sie jeden Tag zu rasieren. Egal ob an meinen Beinen, in meinen Achseln oder auf meiner Vulva.

Erst in meinem letzten Jahr in der Schule habe ich mich wieder getraut,

Körper

mit Kleid und unrasierten Beinen zur Schule zu gehen. Es war eine bewusste Entscheidung und es begleitete mich trotzdem diese Scham, die mich auch schon früher begleitet hatte. Ich ver­ mied fast wie automatisch die Sonne, damit niemand meine Haare im Licht glitzern sah. Und das alles zu einem Zeitpunkt, wo ich eigentlich schon wuss­ te, dass diese Scham durch patriar­chale Strukturen konstruiert wird. Dass es nicht okay ist, dass nicht-endo-cismännlich gelesene Körper dauerhaft bewertet werden und unter Beobach­ tung stehen. Ich wollte mich nicht dafür schämen, konnte aber nichts dagegen tun.

Ungefähr zur gleichen Zeit habe ich das erste Mal meine Achselhaare wachsen lassen. Mir war aufgefallen, dass ich sie noch nie wirklich gese­hen hatte. Ich war 19 Jahre alt und hatte noch nie meine Achselhaare gesehen.

Ich hörte also auf, sie zu rasieren und sie wurden immer länger. Jeden Morgen in der Dusche habe ich mich be­wusst dafür entschieden, nicht nach dem Rasierer zu greifen. Ich war fasziniert von ihnen, musste mich aber auch daran gewöhnen, dass ich nun eine Person mit Achselhaaren war.

Heute mag ich immer noch das Gefühl von frisch rasierten Beinen. Meis­­tens habe ich jedoch keine Lust, sie zu rasieren. Und ich mag es, wenn ich beim Fahrradfahren spüre, wie der Wind durch meine Beinhaare weht.

Ich trage meine Körperbehaarung mit Stolz und ich rasiere sie mit Stolz. Ich mache es so, wie ich es gerade möchte, wie es sich für mich richtig anfühlt.

Dieser Artikel wurde im .divers-Magazin erstveröffentlicht.

Endo Endo bedeutet, dass die primären und sekundären Geschlechtsmerkmale einer Person ein­deutig männlich oder weiblich sind.

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DeepTalk mit meinem Körper Autorin: Frieda Dorothea

„Hörst du uns?“ Ich schrecke auf. Gerade noch gelangweilt am Schreibtisch gesessen und plötzlich höre ich Stimmen. Woher? Ich schaue mich um.

Links, rechts. Mein Zimmer ist leer. Außer mir niemand hier. „Ey, girl. Hier unten.“ Ich schaue herunter. Kann es sein, dass … ist es möglich … „Ja exactly. Wir sind es. Deine Brüste. Wie hat sie uns mit 19 noch genannt? Chip und Chap?“ „Was … was geht denn hier ab?“, frage ich ungläubig. „Du erinnerst dich an deinen Blog-Beitrag über die Unterhaltung mit deinen Oberschenkeln?

Tja. Fanden viele toll. Wir auch. Viel Body Posi­ tivity. Hashtag loveyourself und so. Haben wir verstanden. Aber weißt du, was dabei auf der Strecke geblieben ist?“ Ich gehe zum großen Wandspiegel in meinem Zimmer. Schaue meine Brüste an. Nichts tut sich. Aber woher kommen diese Stimmen? „Wir! Wir sind auf der Strecke geblieben.

Ja, Oberschenkel sind ein großes Thema für dich. Und es ist supergut, dass du verstanden hast, dass du diese fiesen Kommentare, die sie von anderen bekommen, nicht noch unterstützen darfst, indem du diese Selbstzwei­ fel zulässt. Aber du kannst nicht ignorieren, dass damit nicht alles getan ist. Wir wollen auch ein klärendes Gespräch.“ „Ich … ich habe eben die größten Issues mit meinen Oberschenkeln. Was erwartet ihr?“, frage ich. „Girls, habt ihr das gehört?“, erwidern meine Brüste. „Ohjaa, Sis“, ruft meine Vulva.

What the fuck is going on here? „Du hast mehr Issues, als du denkst. Und wir leiden auch darunter. Wie können wir uns denn

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Körper

schön, weiblich, gebraucht und akzeptiert fühlen, wenn du dich immer und immer wieder für uns schämst und rechtfertigst?“ „Ich weiß nicht. Ich habe tatsächlich noch nie hinterfragt, dass mein ganzer Körper unter meinen Selbstzweifeln leidet.“ „Girl. Du schaffst deine Selbstzweifel ganz alleine – deshalb heißen sie Selbstzweifel“, rufen meine Brüste leicht grimmig. „Nein. Einfach nein. Damit macht ihr es euch zu einfach. Wisst ihr, warum ich euch nicht mag?

Meine Brüste, meine Vulva, meine Füße, mei­ nen Bauch, meinen Hals, mein Gesicht, meine Oberarme … alles an mir? Weil mir zu Schul­ zeiten von überall und jedem vermittelt wurde, dass ich nicht so war wie die anderen. Dass ich nicht dem Ideal entsprach. Ich war schlicht und ergreifend nicht richtig.“ „Of course. Deine Mitschüler*innen, die Gesell­ schaft, die Medien, alles, was deinen Alltag bestimmte, hat dir gesagt, dass du so wie du bist, nicht richtig bist. All das war der Spross in deinem Kopf. Aber du hast ange­fangen, ihnen zu glauben – und damit hast du den Spross weiter gegossen.“ „Was hatte ich denn für eine Wahl?“, schreie ich meinen Körper an. „Mir wurde damals ge­sagt, mein Bauch sei zu dick und meine Oberschen­ kel zu breit, meine Brüste würden dadurch, dass sie so groß sind, hängen – und das sei häss­lich.

Dehnungsstreifen seien ekelig. Meine Arme und Beine seien zu behaart für ein Mädchen.

Meine Knöchel seien nicht dünn und sportlich genug and Shit goes on. Was glaubt ihr macht das mit jemandem? Natürlich fehlt einem irgendwann das Selbstbewusstsein, dem allem zu widersprechen.“ Ich höre ein übertrieben lautes Schniefen. „Girl. Wir sind doch auf deiner Seite. Wir wollen dir helfen“, wimmert mein Bauch.

Ich rolle mit den Augen. „Ich weiß.“ „Wir wissen, dass du damals einem sehr toxi­ schen Einfluss ausgesetzt warst. Wer sich immer mit Leuten und Medien umgibt, die einem das

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Gefühl geben, der eigene Körper sei nicht rich­ tig, wie er ist oder sollte verbessert werden, der sollte dieses Umfeld ganz schnell ändern“, sagen meine Brüste. „Es ist nur so … dann öffne ich Instagram oder ge­­h durch die Stadt oder schau mir Serien an – und überall sind all diese einzigartigen, wunder­ schönen Frauen. Ohne Makel. Ich bin ständig dabei, mich mit anderen zu vergleichen und dabei ziehe ich jedes Mal den Kürzeren.“ „Das ist genau das Gleiche wie mit mir“, ruft meine Vulva. „Irgendwer sagt, Outies seien nicht so hübsch, wie die Vulven die sich hinter den Vulva­lippen verbergen. Und auf einmal magst du mich nicht mehr. Meinst du nicht, dass das alles eine Parallele hat?“ „Und die wäre?“, frage ich. „Dass es dir viel zu wichtig ist, was andere Men­ schen von dir beziehungsweise uns allen halten“, schalten sich auf einmal meine Oberarme ein. „Exactly! Du müsstest eigentlich mal anfangen, dich erstens so zu akzeptieren, wie du bist, dich zweitens nicht mehr verändern zu wollen und drittens finally lieben zu lernen. Aber das kannst du nicht, solange du extrem viel Wert darauf legst, was andere denken. Denn urtei­len werden andere Menschen immer, da machen wir dir keine Illusion. Die Meinung anderer sollte dir allerdings langsam mal am Arsch vo­r­ beigehen“, erklären meine Brüste. „Und was für einen Arsch du hast, Girl! Slaaay“, schreit mein Hintern.

Ich denke kurz darüber nach, was mein Körper mir zu sagen versucht. Und er hat recht.

Durch das Mobbing damals habe ich eine sehr ungesunde Beziehung zu meinem Körper auf­ gebaut. In meiner Teen-Zeit gab es auch unter den Stars nie Mädchen, mit denen ich mich identifizieren konnte – alle waren perfekt, ohne Makel, ohne Bauch oder Speckfalten, Outfit on Point. Ich dachte wohl, ich falle aus dem klass­ischen Muster und wer nicht ins Muster passt, der habe keinen Wert und solle sich lieber mal im Hintergrund halten. „Bullshit!“, rufen meine Brüste.

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„Okay wow, ihr könnt also auch hören was ich denke?“, frage ich. „Ja natürlich Girl. Wir sind ein Teil von dir. Bitte versprich uns, dass du deinen Wert nie­­mals wieder darüber definierst, wie andere dich beurteilen. Du hast deinen Wert. Du bist einzig­artig. Weißt du, was tausend mal attraktiver ist als alles andere? Selbstbewusstsein. Trag all deine vermeintlichen Makel mit Stolz und schnell wirst du merken, wie egal es dir sein kann, was andere über dich denken“, sagen meine Brüste. „Ja, du hast eine Outie, sei doch verdammte Scheiße noch mal stolz darauf! Alle Vulven sind wunderschön, egal wie sie aussehen. Lass dir niemals etwas anderes einreden. Das ist alles eine Frage der Perspektive: Betrachte deine Outie mal genauer – sieht sie nicht aus wie eine blühende Blume? Wunderschön nämlich“ rät meine Vulva. „Und fuck it, dass du breite Oberarme hast. Dein Gesamtbild ist dein Gesamtbild. Ja, of course, du könntest all deine Lebenszeit damit verbrin­ gen, dir jeden deiner Körperteile anzusehen und kritisch zu beurteilen, was daran nicht ins Durchschnittsbild passt. Aber was genau bringt dir das außer Leid? Die Menschen, die Freude darin finden, andere für ihr Aussehen zu kritisie­ ren, werden es nach wie vor tun. Warum also nicht jetzt damit beginnen, dir jeden Teil deines Körpers ganz wertfrei anzusehen, zu verstehen, wer du bist, wie du aussiehst, was dich aus­ macht – charakterlich und körperlich – dadurch ein heftiges Bewusstsein für deinen Körper zu entwickeln und mit neuem Selbstvertrauen wie ein wandelndes, einzigartiges Kunstwerk durch die Welt zu gehen?“, sagen meine Brüste.

Mir steigen Tränen in die Augen. „Ja, ihr habt ja recht … ich weiß einfach nicht mehr, was rich­ tig ist. An dem einen Tag fühle ich mich so selbstbewusst, liebe meine Kurven, Speckfalten, tanze vor dem Spiegel und zelebriere Body Positivity. Am nächsten Tag gucke ich aus Verse­hen in die Innenkamera vom Handy, sehe mein Doppelkinn und könnte heulen. Dann versuche ich im Sommer meine alten Hotpants anzuprobieren – keine passt. Ich werde gefühlt ständig daran erinnert, was nicht stimmt.“

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„Was nicht stimmt? Girl, das ist alles komplett normal. Dein Körper verändert sich ständig. Und gerade in den Teens und Twens wächst du noch mal ganz neu in deinen Körper hinein. Dein Stoffwechsel ist dein Stoffwechsel und nicht vergleichbar mit dem von anderen. By the Way: Fuck you, BMI! Manche können fressen, wie sie wollen und bleiben skinny. Manche Menschen, wie du, müssen nur an einem Donut riechen und wiegen gefühlt drei Kilo mehr. Manche wie­ gen genau gleich viel und sehen trotzdem komplett unterschiedlich aus, da auch die Pro­ portionen bei jedem anders sind. Der mensch­ liche Körper ist nicht darauf ausgelegt, dem heutigen skinny-but-curvy-Ideal zu entsprechen.

Dein Körper ist darauf ausgelegt, dich am Leben zu halten. Irgendwann erreicht dein Körper ein Gewicht, das für ihn genau richtig und gesund ist. Es ist egal, ob du skinny oder curvy bist, ob du kleine oder große Brüste hast, ob du hairy Arme und Beine hast oder aal­glatt bist: So oder so bist du eine wunder­schöne, junge Frau. Du bist du. Und gerade bricht eine Zeit an, in der immer mehr Menschen begreifen, dass Ideale das Selbstbild vergiften. Umgib dich mit Menschen, die Diversity und Individua­ lität zelebrieren und keinen Standard, dem jeder entsprechen muss“, beenden meine Brüste ihre Predigt.

Ich schaue sie lange an. Und plötzlich weiß ich genau, was zu tun ist. Ich greife unter mein Shirt und öffne meinen BH. Sofort kommt mir der Kommentar einer meiner früheren Mitschüler in den Sinn: „Frauen mit großen Brüsten dürfen nicht ohne BH rumlaufen, das sieht so hässlich aus.“ Ich grinse. Ich ziehe die Träger über meine Arme und den BH aus. Ein weiterer Kommentar kommt mir in den Sinn: „Frauen mit dicken Oberschenkeln dürfen keine Hotpants tragen!“ Ich hole meine kurze Hose aus dem Schrank, die ich aus Scham für meinen Körper ewig nicht getragen habe und ziehe sie an. „Du darfst echt kein Top anzie­hen, sonst sieht man deine breiten Ober­arme“, hieß es ein anderes Mal. Oh doch, ich darf. Ohne BH mit Hotpants und Top geht es für mich nach draußen in die Sonne. Mit stolz will ich zei­gen: Das bin ich.

Und zum ersten Mal seit Langem habe ich keine Angst dabei. Manchmal sollte man wirklich ganz genau zuhören, was einem sein Körper zu sagen hat.

Körper

SPARTIPPS FÜR DEINEN ALLTAG Den einen liegt Sparen im Blut, den anderen aber so gar nicht. Zählst du zu den Letzteren, dann kommen hier ein paar hilfreiche Tipps und Tricks für dich.

GRUNDSÄTZLICHES Versuche, nicht jedem Kaufimpuls nachzugeben, sondern zunächst über einen gewissen Zeitraum darüber nach­ zudenken, wie sinnvoll die Anschaffung ist. Oft ist es auch gut, wenn man sich vorab ein Ziel setzt, weswegen man sparen möchte. Das kann das Hin-Sparen auf ein bestimm­tes Objekt sein oder der Anspruch, bestimmte Dinge wie Fast Fashion nicht unterstützen zu wollen.

Generell ist es sinnvoll, sich Zeit zu lassen und zu über­ legen, wie dringend man etwas wirklich braucht. Möchte man sich einen kleinen Traum verwirklichen, z. B. einen Urlaub mit Freund*innen, fällt es leichter, auf diese Sache hin zu sparen und dafür an anderen Stellen zu verzichten.

ESSEN Gehe nicht planlos einkaufen, sondern ma­ che dir vorher eine Einkaufsliste und halte Ausschau nach Angeboten. Wenn du weißt, dass du einen langen Tag vor dir hast, bereite Essen zum Mitnehmen vor, statt to-go zu kaufen.

SPORT Treffe dich draußen mit Freund*innen zum Joggen oder mache kostenlos Work-outs, Yoga und Co. bei YouTube, anstatt ein teures Abo im Fitnessstu­ dio abzuschließen.

KLEIDUNG Vor allem wenn man noch wächst, braucht man regel­mäßig neue Kleidung.

Doch anstatt Fast Fashion zu unterstützen, kann man auch sehr gut second­hand kaufen, entweder lokal im Laden oder online (z. B. Vinted, eBay Kleinanzeigen).

Auch Bücher kann man sehr gut gebraucht erwerben (z. B. bei Medimops).

MOBILITÄT Versuche so viel wie möglich mit dem Fahrrad oder mit den öffentlichen Verkehrsmitteln, die du vielleicht sogar über dein Schülerticket kosten­ los benutzen kannst, zu erreichen. Für längere Strecken bieten sich Mitfahrge­legenheiten, Fernbusse oder Züge an.

Plane deine Reisen im Voraus und vergleiche die aktuellen Angebote.

Autorin: Jana Nádvornik

RAUCHEN Rauchen ist ganz schön teu­ er und schadet zudem auch der Gesundheit.

Hier kann man sich selbst und dem Geldbeutel etwas Gutes tun.

ÜBERBLICK Überlege dir, wie viel Geld du pro Monat zur Verfügung hast und wie viel davon du gerne sparen würdest. Die Differenz der beiden Beträge teilst du durch die Anzahl der Tage des Monats und so weißt du, wie viel du jeden Tag ausgeben kannst und dabei trotzdem noch sparst.

Gleichzeitig kann man auch alle Ausgaben in einem Haushaltsbuch festhalten.

NEBENVERDIENSTE Es gibt viele Möglichkeiten, auch als Schüler*in zu jobben, wie z. B. Zeitungen austragen, Babysitten, Hundesitten, für ältere Menschen einkaufen gehen, Nachhilfe geben, im Café oder Supermarkt aus­­­helfen. Dinge, die du nicht mehr brauchst, kannst du super auf dem Flohmarkt oder online verkaufen.

News

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VERHÜTUNG GEHT UNS ALLE ETWAS AN Sex ist aufregend, Sex macht Spaß. Kommunikation und Konsens sind aber ebenfalls notwendig und ihr solltet, egal welche Sexualität ihr habt, über das Thema Verhütung reden bevor ihr miteinander Illustratorin: Anne Gasper, Autorin: Laura Nádvornik intim werdet.

Beim Thema Verhütung geht es um Schwangerschaftsver­ hütung, aber auch um den Schutz vor sexuell übertragbaren Krankheiten. Tatsächlich gibt es nur ein einziges Verhütungs­ mittel, das euch bei Vaginal-, Oral- und Analsex verlässlich vor sexuell übertragbaren Krank­heiten schützt: Das Kondom.

Für Vaginalverkehr gibt es zusätzlich noch das nicht so bekannte Femidom und für Oralsex mit Menschen mit einer Vulva (nicht jede Frau hat eine Vulva und nicht jede Person mit Vulva ist eine Frau) gibt es außerdem sogenannte Lecktücher.

Definition Lecktücher Lecktücher dienen bei der oralen Befriedigung als Schutz vor Geschlechtskrankheiten.

Schon gewusst? Ihr könnt Kondome ganz einfach zu einem Lecktuch umfunktionieren. Dafür das Kondom einfach seitlich einschneiden und auf eine passende Größe verkleinern.

Vor allem bei neuen Partner*innen, Affären oder einem One-Night-Stands solltet ihr immer mit Kondom verhüten.

Lasst euch auch nicht von jemandem zu Sex ohne Kondom überreden, nur weil die Person keine Kondome bei sich trägt, mit Kondom nichts spürt oder es ohne mehr Spaß macht.

Wenn ihr bereits länger ausschließlich mit einer Person sexuell aktiv seid und diese neben euch auch keine weiteren Partner*innen hat, könnt ihr gemeinsam über alternative Verhütungsmethoden reden. Es gibt mechanische, hormo­ nelle, chemische und natürliche Methoden der Verhütung.

Ganz wichtig ist auch zu sagen, dass Verhütung nicht nur Sache von Personen mit Vulva ist. Bezieht eure Partner*in in diese Entscheidung mit ein und überlegt gemeinsam,

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welche Verhütungsmethode für euch in Frage kommt. In einer Beziehung sollte auch darüber geredet werden, ob die anfallenden Kosten für Verhütungsmittel geteilt werden.

Schließlich geht es ja um eine Sache, die euch beide betrifft.

Für Menschen mit Vulva, die bereits sexuell aktiv sind oder bald sexuell aktiv werden möchten, empfiehlt sich außer­dem ein Besuch bei eine*m Frauenärzt*in. Der erste Besuch ist aufregend, aber dient meist nur dem ersten Kennen­ lernen, bei dem ihr euch noch keiner Untersuchung unter­ ziehen müsst. Ihr werdet beispielsweise über eine mögliche Impfung gegen Humane Papillom Viren (HPV) informiert, welche den größten Schutz bringt, wenn sie vor dem ersten Geschlechtsverkehr durchgeführt wird.

Bei Schwangerschaftsverhütung ist bei richtiger Anwendung und ohne Störfaktoren die hormonelle Verhütung am sichersten. Das sind unter anderem die Antibaby-Pille, Vaginal­ring, Verhütungspflaster, Hormonspirale oder das Hormon­ implantat. Allerdings ist wichtig zu wissen, dass verschiedene Faktoren Auswirkungen auf die Sicherheit einer Verhü­ tungsmethode haben und es immer darauf ankommt, wie gewissenhaft der*die Anwender*in damit umgeht.

SICHERHEIT VON VERHÜTUNGSMITTELN Mit dem Pearl-Index wird oft die Sicherheit von Verhütungs­ mitteln angegeben. Allerdings basiert der Pearl-Index nicht auf tatsächlichen Studien, sondern auf einer mathematischen Berechnung, die fehlerhaft sein kann. Besser ist es, sich vorher über den Methoden-Index und den Gebrauchs-Index eines Verhütungsmittels zu informieren. Der MethodenIndex gibt die maximale Sicherheit an, die eine Verhütungs­ methode erreichen kann. Der Gebrauchs-Index gibt die Sicherheit der Verhütungsmethode unter realen, täglichen Lebensbedingungen an.

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Verhütungsmethoden, die sich nicht für Jugendliche eignen Es gibt bereits Methoden, die von vornherein ausscheiden, da sie noch nicht für Jugendliche geeignet sind. Die Hormon- und die Kupferspirale eignen sich beispielsweise frühestens ab einem Alter von 16 Jahren, aber sind vor allem bei Personen, die noch keine Schwangerschaft hinter sich haben, nicht zu empfehlen. Außerdem kosten Hormonspiralen zwischen € 250,– und € 400,–. Auch von Hormonpflastern ist eher abzuraten, da sie 60 % mehr Östrogene als eine Antibaby-Pille enthalten und entsprechend stärkere Nebenwirkungen haben. Auch natürliche Verhütungsmethoden wie Temperatur-Messen sind noch nicht sinnvoll, da der Zyklus von Jugendlichen meist noch nicht stabil genug ist, um hiermit verlässliche Prognosen zu machen. Des Weiteren ist auch vom Diaphragma abzuraten, da dieses nicht so einfach einzu­setzen ist.

Antibaby-Pille

METHODEN-INDEX: 0,3 / GEBRAUCHS-INDEX: 6–8

Die Antibaby-Pille ist ein hormonelles Präparat, was meist aus einer Kombination aus Östro­genen (weibliches Sexualhormon) und Gestagenen (Gelbkörperhormon) besteht. Dem Körper wird durch diese Hormone eine Schwangerschaft vorgegaukelt. Die Pille bewirkt, dass der Eisprung (Ovalulation) gehemmt wird und eine Veränderung des Schleims im Gebär­mutterhals einsetzt, die dazu führt, dass es kein Durchkommen mehr für Spermien gibt. Zusätzlich wird die Entwicklung der Gebärmutterschleimhaut dadurch so beeinträchtigt, dass sich keine befruchteten Eier mehr in ihr einnisten können. Diese wird täglich über einen Zeitraum von 21 Tagen eingenommen und endet mit einer siebentägigen Pause, in welcher der Körper eine Monatsblutung auslöst. Die Antibaby-Pille ist verschreibungspflichtig und setzt einen Besuch bei dem*der Frauenärzt*in voraus. Lasst euch bei diesem Besuch aus­ reichend auf­klären und über Risiken und alternative Verhütungsmittel informieren. Es gibt auch die Mini-Pille. Sie enthält nur Gestagen, welches den Schleim im Gebärmutterhals verändert. Sie ist nicht so sicher wie die Antibaby-Pille.

PRO ● sehr sicher für Schwangerschaftsverhütung (wenn es keine Anwendungsfehler gibt) ● Hilft bei Menstruationsbeschwerden wie Unterleibsschmerzen ● Kann z. B. auch explizit gegen Akne eingesetzt werden ● Bis zum Abschluss des 20. Lebensjahr kostenlos

CONTRA ● Starke Hormone ● Schützt nicht vor sexuell übertragbaren Krankheiten ● Sie muss täglich zur gleichen Zeit eingenommen werden ● Bei Durchfall oder Erbrechen kann es sein, dass die Pille nicht wirkt, da die Hormone nicht aufge­ nommen werden ● Bestimmte Medikamente können die Wirkung der Pille einschränken ● Das Thrombose-Risiko steigt ● Sie kann eine Vielzahl an Nebenwirkungen haben z. B.: Libido-Verlust, Wassereinlagerungen und Gewichts­zunahme, Kopfschmerzen, Stimmungs­ schwankungen uvm.

FAZIT ↘ Bei der Pille ist vor allem die richtige Einnahme wichtig: wenn ihr die Einnahme vergesst oder ihr beispiels­ weise Durchfall oder Erbrechen habt, solltet ihr immer für den restlichen Zyklus zusätzlich mit Kondom verhüten.

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Kondom

METHODEN-INDEX: 2 / GEBRAUCHSINDEX: 18

Das Kondom zählt zu den mechanischen Verhütungsmitteln und ist nach der Pille das zweitbeliebteste Verhütungsmittel. Es besteht meist aus Latex und darf nur mit wasserlöslichem Gleitgel benutzt werden, nicht aber mit Ölen und Cremes. Wie bereits in der Einleitung beschrieben, ist das Kondom vor allem im Hinblick auf Geschlechtskrankheiten zu empfehlen, da es hier zuver­lässigen Schutz bietet. Außerdem ist es rezeptfrei in Drogerien, Apotheken und im Supermarkt in unterschiedlichen Preiskategorien erhältlich und kann auch mal spontan besorgt werden. Die Anwendung muss zunächst ein paar Mal geübt werden, ist aber auf der Gebrauchsanweisung nachzulesen.

Seid vor allem bei den ersten Malen besonders vorsichtig und aufmerksam, ob das Kondom vielleicht bereits vor dem Geschlechtsverkehr beschädigt wurde oder währenddessen abgerutscht oder gerissen ist.

PRO ● Schützt gegen Geschlechtskrankheiten ● Ist hormonfrei ●G reift bei Menstruierenden nicht in den Zyklus ein ● I st nicht verschreibungspflichtig, kostengünstig und an vielen Orten erhältlich

CONTRA ● Anwendung muss geübt werden und kann fehlerhaft sein ● Kondom kann reißen, abrutschen, beschädigt werden und ablaufen ● Das Vorspiel muss unterbrochen werden, um das Kondom in Einsatz zu bringen

FAZIT ↘ Kondome haben bei richtiger Anwendung eine hohe Sicherheit. Die Anwendung muss allerdings erst einmal gelernt sein. Übt daher vielleicht zunächst bei euch selbst oder z. B. an einer Banane, wenn ihr keinen Penis habt. Und ganz wichtig: doppeltes Kondom bietet nicht doppelten Schutz!

Femidom

METHODEN-INDEX: KEINE ANGABE / GEBRAUCHSINDEX: 8

Ein Femidom wird auch Kondom für die Frau genannt. Es schützt, wie auch das Kondom, vor sexuell übertragbaren Krankheiten. Das Femidom besteht aus einem Latex-Schlauch mit zwei Ringen und einer Öffnung am größeren Ring. Es wird an der geschlossenen Seite zusammen­ gedrückt und so weit wie möglich in die Vagina eingeführt, sodass die offene Seite außen bleibt.

Als Einführhilfe könnt ihr zuvor etwas Gleitgel außen auf das Femidom auftragen. Nach dem Sex wird es unten zugedreht und rausgezogen. Das Femidom ist rezeptfrei in einigen Apotheken erhältlich.

PRO ● Schützt gegen Geschlechtskrankheiten ● Ist hormonfrei ●G reift bei Menstruierenden nicht in den Zyklus ein ● nicht verschreibungspflichtig ● k ann bereits mehrere Stunden vor dem Sex eingeführt werden

CONTRA ● Anwendung muss geübt werden ● Femidom kann reißen, verrutschen, beschädigt werden und ablaufen ● Ist im Vergleich zum Kondom teurer (circa € 2,– bis € 4,– pro Femidom) ● Ist zwar in einigen Apotheken erhältlich, aber nicht so flächendeckend wie Kondome

FAZIT ↘ Femidome sind zwar teuer, aber schützen ebenso wie Kondome vor Geschlechtskrankheiten.

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Vaginalring

METHODEN- & GEBRAUCHS-INDEX: KEINE ANGABE

Für Personen, die die Pille nicht vertragen, dazu neigen die tägliche Einnahme der Pille zu vergessen oder unter chronischen Magen-Darm Problemen leiden, kann alternativ der Hormonring, ein Kunst­stoffring mit Gestagen und Östrogen, verwendet werden. Das Einsetzen des Vaginalrings ähnelt dem Einsetzen eines Tampons. Er wird etwas tiefer als ein Tampon, am oberen Ende der Vagina, direkt vor dem Muttermund platziert. Einmal eingesetzt gibt der Ring über 21 Tage die Hormone Gestagen und Östrogen an den Körper ab. Nach diesen 21 Tagen wird er für sieben Tage herausgenommen und wie bei der Pille wird eine Monatsblutung ausgelöst. Auch der Vaginalring muss euch bei dem*der Frauenärzt*in verschrieben werden.

PRO ● wirkt im Gegensatz zur Pille auch bei Durchfall und Erbrechen ● Es muss nur zweimal im Monat an die Verhütung gedacht werden: wenn der Ring eingesetzt wird und wenn er wieder herausgenommen wird ● Kommt mit einem Viertel der Hormondosis der Pille aus ● Bis zum Abschluss des 20. Lebensjahr kostenlos

CONTRA ● Schützt nicht vor sexuell übertragbaren Krankheiten ● der Ring kann während des Geschlechtsverkehrs, bei Husten oder beim Tamponwechsel herausrutschen ● Wird das Einsetzen vergessen, bietet der Ring keinen ausreichenden Schutz mehr und es sollte zusätzlich mit Kondom verhütet werden ●D er Vaginalring kann beim Einsetzen Schwierigkeiten machen und Schmerzen verursachen ● Manche Menschen spüren den Ring während des penetrativen Geschlechtsverkehrs ● Das Thrombose-Risiko steigt ● Die Nebenwirkungen sind ähnlich wie bei der Pille: Übelkeit, Brustspannen, Libido-Verlust, Wasserein­ lagerungen und Gewichts­zunahme, Kopfschmerzen, Stimmungsschwankungen uvm. ● Außerdem kann es zu Vaginalinfektionen und ver­ mehrtem Ausfluss kommen

FAZIT ↘ Auch der Vaginalring scheint eine hohe Sicherheit zu haben. Doch auch hier kann es bei falscher Anwendung und Vergessen zu einer Minimierung der Verhütung kommen. In dem Fall sollte immer zusätzlich mit Kondom verhütet werden!

FAZIT Wie ihr merkt, gibt es nicht die eine Verhütungs­me­thode, die für alle am besten ist. Und manchmal braucht es ein paar Anläufe, bis man die Verhütungsmethode gefunden hat, die am besten zu einem passt. Das Wichtigste ist, dass ihr euch mit der Methode vertraut macht und vor allem das ihr euch mit ihr wohl fühlt.

Da Kondome vor Geschlechts­krankheiten schützen und ohne Rezept erhältlich sind, ist es empfehlenswert, die ersten Male mit Kondom zu verhüten. Wusstet ihr, dass die Orga­nisation Jugend gegen AIDS gegen eine geringe Kostenbeteiligung Kondomautomaten an Schulen aufstellt?

Informiert euch im Internet über diese Kampagne und fragt bei eurer Schule nach, ob dies bei euch möglich wäre.

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Und falls ihr noch nicht sexuell aktiv seid, auch nicht schlimm.

Lasst euch von niemandem unter Druck setzen. Ihr braucht euch auch nicht zu schämen, denn es gibt kein richtiges Alter für das erste Mal. Wenn ihr noch mehr über Sex, Verhütung, sexuelle Orientie­ rung, Geschlecht und Pubertät wissen wollt, schaut doch mal in das Buch Sex und so – Ein Aufklärungsbuch für alle. von Lydia Meyer. Da könnt ihr einiges nachlesen und sicher noch viel lernen.

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Eure Stimme im Superwahljahr Autorin: Laura Nádvornik, Fotografien mit freundlicher Genehmigung von Fridays for Future Deutschland

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Dieses Jahr ist ein Superwahljahr. Das bedeutet, dass in diesem Jahr mehrere wichtige Wahlen stattfinden. Insbe­ sondere die Bundestagswahl, bei welcher auch der*die neue Kanzler*in gewählt wird, ist entscheidend für unser Klima und vor allem unseren Klimaschutz.

Klimapolitisch geht es um Themen wie die Einhaltung des 1,5-Grad-Ziels und darum, welche Partei dieses Ziel erreichen kann … oder will.

Was bedeutet das im Klartext?

Mit der Obergrenze von 1,5 Grad Erder­ wärmung sollen die starken Folgen des Klimawandels, wie extreme Dürren und das Steigen des Meeresspiegel, verringert werden.

Auch wenn ihr vielleicht noch keine Stimme bei der Bundestagswahl ab­geben dürft, ist es dieses Jahr umso wichtiger, die eigene Stimme zu nutzen, um auf diese Probleme aufmerksam zu machen und für den Klimaschutz laut zu werden. Die Aktivist*innen von Fridays for Future machen das wöchent­lich und protestieren für unsere Zukunft.

Die Bewegung wurde 2018 von Greta Thunberg gegründet. Seit 2019 ist Fridays for Future auch in Deutschland aktiv.

Die folgenden Fotos zeigen Impressionen von Fridays-for-Future-Aktionen.

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Wisst ihr, welche Partei eure Eltern wählen?

Welche Partei man wählt, ist etwas, worüber gerne Stillschweigen bewahrt wird. Es gehört zu den Themen, über die man nicht spricht. Aber fragen kostet nichts.

Auch wenn eure Eltern es euch nicht verraten wollen, könnt ihr mit ihnen darüber reden, was diese Bundestagswahl für eure Zukunft bedeutet.

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© Fridays for Future Deutschland

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„ICH HA B’ NO

CH NIE“-FR AG

E N,

X E S T I M S T H C I N DIE ZU TUN HA BEN Autorin: Theodora Brad

Das beliebte Spiel Ich hab’ noch nie wurde schon zu meinen Schulzeiten auf allen möglichen Parties gespielt. Und auch jetzt mit Mitte zwanzig komme ich nicht drum herum. Was sich auch kaum verändert hat: der Inhalt der Fragen. Immer geht es nur um Sex. Und auch wenn es wichtig und richtig ist, über Sex zu sprechen und zwar mit allen und so oft es geht, ist so ein Spiel wirklich nicht dafür geeignet. Alles, was dabei passiert, ist, dass sich viele unter Druck gesetzt fühlen, sich schämen und mit intimen Fragen konfrontiert werden, die sie nicht unbedingt vor fremden Menschen beantworten wollen. Des­wegen haben wir hier eine Liste mit Ich hab’ noch nie Fragen erstellt, die absolut nichts mit Sex zu tun haben.

Enjoy it and have fun!

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Ich hab’ noch nie …

… mutwillig etwas zerstört. … jemandem das Herz gebrochen. … mich in der Öffentlichkeit übergeben. … eine Verabredung abgesagt, weil ich zu faul war. … ein Straßenschild geklaut. … an den Weihnachtsmann geglaubt. … Geld von meinen Eltern oder Geschwistern geklaut. … Kaugummi unter einen Tisch geklebt. … gekotzt, nur weil ich gesehen habe, wie jemand anderes das tut. … so getan, als würde ich jemanden (nicht) kennen. … in der Dusche gesungen. … über einen Witz gelacht, den ich eigentlich nicht verstanden habe. … einen Crush auf einen animierten Charakter gehabt. … wirklich laut gelacht, als ich mit „LOL“ geantwortet habe. … s o getan, als ob ich in einer Talkshow eingeladen wäre und mich dann selbst laut interviewt. … meinen eigenen Namen gegooglet. … mich in der Dusche hingesetzt. … darüber nachgedacht, was für eine Hunderasse ich wirklich wäre. … bei einem Bewerbungsgespräch gelogen. … etwas gesucht, das die ganze Zeit in meiner Hand war. … mich in einer Schlange vorgedrängelt. … mir ein Instrument selber beigebracht. … etwas

Gefrorenes angeleckt, um zu überprüfen ob meine Zunge wirklich daran hängen bleibt. (Spoiler: Ja, das tut sie und ja, es tut weh.) … länger als 24 Stunden am Stück auf Schlaf verzichtet. … an einer Talentshow teilgenommen. … in der Schule / Uni geweint. … Mentos in Cola reingeworfen. … nur Süßes als eine Mahlzeit gegessen. … die völlig falschen Lyrics mitgesungen. … mich ein bisschen eingepinkelt, weil ich so krass lachen musste. … aus Versehen die falsche Person angerufen und dann trotzdem so getan, als ob ich eigentlich einen Grund hätte, sie anzurufen. … ein Möbelstück kaputt gemacht, nur weil ich darauf saß. … ein Video von mir selbst beim Tanzen oder Singen gemacht. … mir selbst die Haare geschnitten. … so getan, als würde ich telefonieren und wurde dabei von einem echten Anruf unterbrochen. … irgendeine Art von Tierfutter probiert. … im Pool gepinkelt. … eine Toilette verstopft. … die Pickel von jemand anderem ausgedrückt.

Dieser Artikel wurde im .divers-Magazin erstveröffentlicht.

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STERNZEICHEN MEMES In diesem Quartal liegen die Sternzeichen Zwilling, Krebs, Löwe und Jungfrau. Falls du dich ein bisschen mit Sternzeichen und ihnen zugeschriebenen Eigenschaften beschäftigst, sollte dieses Quiz für dich leicht zu lösen sein.

1. Welches der vier Sternzeichen vermutest du hinter welchem Meme?

Du

Du

a)

b)

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Gossip über dich

e st ip eu ss r n Go De ulh Sc

, en inn ilfe nd * h H eu ac n Fr ie n rage d f

Freund*innen, die Geheimnisse vor dir haben

Du

Du

c)

Personen, die dich unterbrechen und korrigieren

in rt * äch pe pr Ex Ges ein s im zu

e it ilt e te mk ge sa un erk fm Au

das dritte Rad sein

d) News

QUIZEDITION 2. Was meinst du, welcher Handybildschirm gehört zu welchem Sternzeichen?

b)

c)

d)

Autorinnen: Henriette Simons, Laura Nádvornik Illustratorin: Laura Nádvornik

News

Auflösung: Zwilling: 1b & 2a, Krebs: 1c & 2d, Löwe: 1a & 2c, Jungfrau: 1d & 2b

a)

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IMPRESSUM HERAUSGEBERIN Laura Nádvornik Douglasstraße 8 76133 Karlsruhe 0176 61436843 laura.nadvornik@web.de REDAKTION UND ARTDIREKTION Laura Nádvornik LEKTORAT Dorothee Bach-Nádvornik, Nele Bielenberg, Markus Nádvornik MIT BEITRÄGEN VON Adam Boddien, Alica Bonauer, Lina Lätitia Blatt, Sarah Blaßkiewitz, Theodora Brad, Jule Bökamp, Cihan Cakmak, DC, Frieda Dorothea, Anne Gasper, Maximilian Gotthold, Rye Köhler, Trista Marie McGovern, Lea Grünzinger, Jana Nádvornik, Laura Nádvornik, Karolin Ohrnberger, Ronya Othmann, Hannah Rengelshausen, Fiona Rohde, Henriette Simons, Rebekka Theis, Emma Wondra, Sarah Waschke, Jule Waizenegger, Jasmina Wesolowski und Nora Wunderwald

DANKSAGUNG Ganz besonderer Dank gilt meinen Diplom­ betreuerinnen Christine Linke und Julia Kahl für die hilfreiche und konstruktive Unterstützung.

Außerdem danke ich der Gleichstellungs­ kommission der Hochschule Wismar, insbeson­ dere Jessica Bernert, die mich während dieser Diplomzeit durch ein monatliches Stipendium finanziell unterstützt hat.

Des weiteren danke ich dem .diversMagazin, insbesondere Jasper von Römer, für die enorme Unterstützung durch die Zurver­ fügungstellung von Inhalten.

Zum Schluss möchte ich noch allen Mitwirken­den und Unterstützer*innen danken, die mir ihren geistigen Eigentum zur Verfügung gestellt, sich mit mir über Ideen und Inhalte ausgetauscht und maßgeblich zu diesem Projekt beigetragen haben.

GESETZT AUS ABC Monument Grotesk von Kasper-Florio und ABC Dinamo, ABC Estragon von ABC Dinamo und Jaune von Jérémy Landes DRUCK UND VERARBEITUNG Ipskamp Printing, Enschede

Copyright © Laura Nádvornik, 2021 Alle Rechte vorbehalten Diese Ausgabe des Soon Magazins unterliegt, einschließlich all ihrer Beiträge und Teile, dem deutschen Urheberrecht.

Die Vervielfält­igung, Bearbeitung und jede Art der Ver­wertung außerhalb der Grenzen des Urheberrechtes bedürfen der schrift­ lichen Zustimmung von Laura Nádvornik Entstanden im Rahmen einer Diplomarbeit an der Hochschule Wismar im Fach Kommunikationsdesign und Medien Die Diplomarbeit wurde betreut von Christine Linke und Julia Kahl

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Inhalt

HILFE- & BERATUNGSSTELLEN Wenn du mit jeman­dem über etwas reden möchtest, dass dich belastet, aber dich nicht traust, dich Freund*innen, deiner Familie oder Lehrer*innen anzuvertrauen, findest du hier eine Übersicht von anonymen und kostenlosen Hilfe- & Bera­tungsstellen.

VERSCHIEDENE BERATUNGSSTELLEN Beratungsstellen für Personen mit spezifischen Anliegen Jugendnotmail (Psychologische Beratung) jugendnotmail.de Per Mail, Chats und in Foren Hilfetelefon Sexueller Missbrauch nina-info.de Telefon: 0800 2255530 Mail: beratung@save-me-online.de Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen hilfetelefon.de Per Telefon Telefonnummer: 08000 116016 Rund um die Uhr erreichbar Dolmetscher*innen helfen bei sprachlichen Barrieren Beratung von jungen Menschen mit Migrations­ hintergrund: jmd4you (schulische, berufliche und soziale Integration) beratung.jugendmigrationsdienste.de Per Mail und Chat Angebote in verschiedeneren Sprachen verfügbar Deutsche Gesellschaft für Transidentität und Intersexualität www.dgti.org Auf der Website findet ihr regionale Beratungsstellen Bundesverband Trans* (BVT*) bundesverband-trans.de ANAD e.V. (Essstörungen) anad.de Per Telefon Telefonnummer: 089 219973-99 Infos zur Erreichbarkeit findest du auf der Website Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (Sexualaufklärung, Sucht-Prävention uvm.) bzga.de

ALLGEMEINE BERATUNGSSTELLEN Für Probleme jeglicher Art: Egal ob Stress mit Eltern, Freund*innen oder Mitschuler*innen, Mobbing, Sorgen, Fragen …

Nummer gegen Kummer nummergegenkummer.de per Telefon und Chat Telefonnummer: 116 111 Montags bis samstags 14–20 Uhr Jugendberatung der Bundeskonferenz für Erziehungsberatung e.V. (bke) jugend.bke-beratung.de Per Mail, Chats und in Foren Telefonseelsorge telefonseelsorge.de Per Telefon, Mail oder Chat Telefonnummer: 0800 1110111 oder 0800 1110222 Rund um die Uhr erreichbar

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Ausgabe 1, Juni 2021

ISSN 1234-5678

€ 5,–