Z b nr 1 2017

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Verlagspostamt 6020 Innsbruck. Erscheinungsort Innsbruck. P.b.b. GZ 02Z030010M

zum Beispiel

Nr. 1 / 2017

Beiträge zur Jugendarbeit in Südtirol und Tirol

THEMENBEITRÄGE ZU:

Jugendsprache Ihr Stellenwert, Sprachgebrauch, Abgrenzung oder gar Verfall der Sprache?? Seiten 4 – 15

FREI.WILLIG

das Zertifikat über dein ehrenamtliches Engagement Seite 19

GESELLSCHAFTLICHER WANDEL der uns alle angeht und in die Jugendarbeit einfließen muss Seite 21

ALKOHOLKAMPAGNE Junge Menschen werden zum Vorbild Seite 23


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Leitartikel

Sich ein Bild machen Der Animationsfilm „Die Croods“ handelt von einer Steinzeit-Familie, deren schützende Höhle einstürzt und die sich deshalb in neue Gefilde aufmachen muss. Der Vater versucht seine Familie vor der gefährlichen Welt zu schützen. Wie macht er das? Allabendlich erzählt er Geschichten und zeichnet dabei die Situationen, die besonders wichtig sind, an die Höhlenwand. Besonders eindrücklich ist seine Art Verbote darzustellen – indem er seine Handflächen rot färbt und auf die Zeichnung der untersagten Aktivität drückt. Jede seiner Geschichten endet mit einem Verbot: mit der Zeit sind lauter rote Handabdrücke an der Wand zu finden. Auch Zeichnungen bzw. Bilder geben also eine Art Sprache weiter. Unlängst saß ich während einer Fachtagung neben Roman Sillaber, Abteilungsleiter der Katholischen Jugend der Diözese Innsbruck. Wir lauschten beide einem Vortrag, beide notierten wir das für uns Wichtige mit. Doch anstatt sich schriftliche Notizen zu machen – wie ich das halt immer tue –, malte Roman eine Art Comic in sein Notizheft. Er „übersetzte“ das Gehörte in eine Art Bildersprache und diese Bilder zeichnete er auf. „Sketchnotes“ nennt sich diese Methode. Solche Notizen bestehen aus Worten, Bildern und ganz viel Struktur. Sie sollen dazu dienen, gehörte Inhalte verständlicher zu machen.

Darüber hinaus sollen sie helfen, dass man sich später besser an die übermittelten Informationen erinnern kann. Ich erinnere mich an Vorlesungen auf der Uni. Mit dabei war immer ein mehr oder weniger zerfledderter Notizblock – ja, das waren noch die vorNotebook-Zeiten! -, in dem man das Wichtigste mitschrieb. Und natürlich fanden sich hier auch Kritzeleien, die mit dem Gehörten oft nur wenig zu tun hatten, vielmehr Ausdruck des aktuellen Befindens, mitunter Langeweile waren. Diese Mitschriften stellen aber keine „Sketchnotes“ im eigentlichen Sinn dar. Sketchnotes sollen laut Wikipedia-Erklärung durch das Malen zu keiner Entfernung von Inhalten führen, sondern ganz im Gegenteil eine verstärkte Auseinandersetzung mit ihnen hervorrufen. Wer Genaueres zu „Sketchnotes“ erfahren bzw. sich ein Bild dazu machen möchte, kann zu den Basics auf Seite 25 in dieser Ausgabe blättern. Roman hat hier die wichtigsten Infos im Sketchnote-Stil zusammengefasst. Ich hab‘s bereits ausprobiert und festgestellt: Man muss kein Klimt sein, es macht Spaß und Langeweile kommt bestimmt keine auf! Christine Kriwak

Impressum

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Beiträge zur Jugendarbeit in Südtirol und Tirol • Offenlegung (Gem. § 25 Mediengesetz) • Medieninhaber (Verleger): Amt der Tiroler Landesregierung, Abteilung Gesellschaft und Arbeit, Michael-Gaismair-Str. 1, 6020 Innsbruck in Kooperation mit dem Amt für Jugendarbeit in Südtirol • Redaktion: Helga Baumgartner/Andres, Klaus Nothdurfter, Mag. Reinhard Macht, Mag. Christine Kriwak • Kontakt: Helga.Baumgartner@provinz.bz.it oder ga.jugend@tirol.gv.at • Fotoredaktion: Abteilung Gesellschaft und Arbeit, Bilderbox, Amt für Jugendarbeit • Unternehmensgegenstand: „zb“ dient zur Information für die Jugendarbeit. Die Zeitschrift wird den Verantwortlichen in der Jugendarbeit und allen Interessierten gratis zur Verfügung gestellt. Grundlegende Richtung: Im „zb“ werden nach überparteilichen, sachbezogenen Gesichtspunkten und nach journalistischen Kriterien eigene und fremde Beiträge für die Jugendarbeit publiziert • Grafische Gestaltung: MEDIAmacs, Bozen • Druck: Fotolito Varesco, Auer • Konzept: MEDIAmacs


THEMA

Wandern wirkt!. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20

Jugendsprache – ein Verfall?. . . . . . . . 4 Wg? Wth? Gn8tii :-**** . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 Voll a zache G’schicht Jugendsprache(n) in Österreich. . . . 8 Neue Trends in der Jugendliteratur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10 Gesellschaftlicher Wandel Auch eine Aufgabe für die Jugenddienste . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21 Truden gewinnt Ehrenamtspreis. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22 Alkoholkampagne. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23 #NoHateSpeech Movement. . . . . . . . . 12 gegen Hass im Netz Seitenweis. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15

Was steckt alles in ERASMUS+. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24 Sketchnotes. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25 CHECK IT OUT! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26

AKTUELLES Bildungsprogramm Jukas . . . . . . . . . . . . 16 Sexualberatung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18

Österreichischer Jugendpreis. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27 Kraftbier, rosarote Weihnacht und Hippiefestival . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28

Editorial

inhalt

Über den Sprachgebrauch Jugendlicher lässt sich viel beobachten, forschen und schmunzeln. Sie erweisen sich kreativ und fantasievoll in der Suche nach Synonymen und scheinen die Hochsprache trotzdem zu beherrschen und zu wissen, wann sie diese gebrauchen sollen.

Das Schreiben im Dialekt ist für sie ein Zeichen der Nähe zueinander und der „Kumpelhaftigkeit“. Nur mit FreundInnen wird in der Umgangssprache geschrieben. Und die Abkürzungen sind etwas für Eingeweihte, da grenzen sie sich von den „Alten“ ab und haben zugleich eine Art Geheimsprache. Die Sprache ändert sich natürlich rasant und passt sich dem jeweiligen Alter an. Was sie lesen, ist ebenso vielfältig wie ihre Sprache. So ist Einiges in der Jugendliteratur für viele Erwachsene unbekannt. Die Freiheit im Internet ermöglicht es auch Unpassendes zu posten. #NoHateSpeech Movement hat sich gegen Hassreden im Internet gestellt und informiert, Falschmeldungen erkennen kann und wie man auf Hasspostings am besten reagiert. Im zweiten Teil findet ihr wie immer Infos über die laufenden Projekte. Im Namen der Redaktion wünsche ich euch allen eine gute Lektüre. Helga Baumgartner

Jubiläum. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29 Menschen und Jobs. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30 Jugendwarteraum Pool Neue Öffnungszeiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31

frei.willig engagiert für Tirols Jugend Erweiterung und vereinfachte Antragstellung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19 InfoEck Gemeinsam für ein besseres Internet. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19

Redaktionstermin für die nächste Ausgabe des z.B.:

28. Februar 2017 THEMA

Leidenschaften


Jugendsprache – ein Verfall? In der Gesellschaft weist die Jugendsprache nicht unbedingt einen hohen Stellenwert auf. Kritisiert werden nachlassende Grammatik- und Rechtschreibkenntnisse und eine allgemeine Ausdrucksschwäche. Die Veränderungen im Sprachgebrauch werden als Fehler, Mängel oder Defizite angesehen. Einige Beunruhigte schreien nach mehr Grammatikunterricht und fordern eine intensive Auseinandersetzung mit klassischer Literatur.

Seit den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts wird in der Presse zahlreich über die Jugendsprache berichtet. Bereits im Juli 1984 hat DER SPIEGEL einen Artikel mit dem Titel „Deutsch: Ächz, Würg. Eine Industrienation verlernt ihre Sprache“ veröffentlicht. Im Dezember 2016 wurde im SPIEGEL ONLINE ein Artikel mit dem Titel „Hey, ihr Missgeburten“ publiziert, mit der Frage, ob die Jugend verbal verroht. Ist dem wirklich so? Müssen wir uns ernsthaft Sorgen um die Sprache unserer Jugendlichen machen? Ist nicht allgemein der Sprachstil von Erwachsenen heute informeller als früher? Sehen wir uns doch mal in der Gesellschaft um. Im Alltag wird häufig „Hallo“ als Begrüßungsformel statt „Guten Morgen“ oder „Guten Abend“ verwendet, egal zu welcher Tageszeit. Und wie sieht es im E-Mail-Verkehr aus? Werfen wir einen gezielten Blick darauf, stellen wir fest, dass selbst offizielle Briefe öfters mit „Liebe/r…“ statt mit „Sehr geehrte/r…“ begonnen werden und zum Abschluss „Liebe Grüße“ anstelle von „Hochachtungsvoll“ oder „Mit freundlichen Grüßen“ steht. Schon 1909 hat Hermann Hirt (Sprachwissenschaftler) folgende Sprachen unterschieden: Berufssprachen (Sprache der Philosophie, Sprache der Mathematik, Sprache der Grammatik, Kaufmannsprache, Jägerlatein, Gaunersprache), Standessprache (höhere und niedere Sprache, Sprache der Religion, Rechtssprache, Dichtersprache), Sprachen der Geschlechter (Frauensprache, Männersprache) und Sprachen der Altersklassen (Jugendsprache, Studentensprache, Ammensprache). Einige dieser Sprachformen sind heute noch bekannt und unterscheiden sich deutlich

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voneinander. Deshalb stellt sich grundsätzlich die Frage, ob überhaupt noch eine einheitliche Sprache gilt? Welche Sprachform ich wann verwende, hängt doch auch von der jeweiligen Situation und vom entsprechenden Umfeld ab. An welchem Sprachstil sollen sich die Jugendlichen also orientieren? Es stimmt, dass Jugendliche einen eigenen Sprachstil verwenden, der sich von jenem der Gesellschaft oder der älteren Generation unterscheidet. Sie wollen sich von der Erwachsenenwelt abgrenzen. Die Jugend kennzeichnet sich durch verschiedene Faktoren, wie Alter, Geschlecht, Bildung, regionale und soziale Herkunft. Es hängt nämlich auch davon ab, in welchen Szenen sich die Jugendlichen bewegen. Einen Einfluss üben vor allem auch Modetrends oder die mediale


Jugendsprache

| Petra Eisenstecken

Sprache aus. Dadurch hat sich ein neues Sprachverhalten entwickelt und neue Sprachstile haben sich gebildet. Viele Jugendliche können sehr wohl unterscheiden, wie sie in bestimmten Situationen sprechen sollen bzw. müssen. Die Sprache im Kreise der Gleichaltrigen

» ES STIMMT, DASS JUGENDLICHE EINEN EIGENEN SPRACHSTIL VERWENDEN, DER SICH VON JENEM DER GESELLSCHAFT ODER DER ÄLTEREN GENERATION UNTERSCHEIDET.  « kann sich deutlich von anderen Sprechsituationen abheben. Wichtig ist, dass sie sich dessen bewusst sind, ob sie sich in der Öffentlichkeit, in der Schule, in der Familie oder in der Peergruppe unterhalten. Sie müssen selbst abschätzen, wann die Hoch- bzw. Standardsprache, eine Umgangssprache oder der Dialekt angebracht sind. Der „Teenager Jargon“ weist einige wesentliche Merkmale auf: kein Gebrauch des Konjunktivs, des Genitivs (der Dativ ist dem Genitiv sein Tod), des Perfekts, keine reich gegliederten Satzformen. Weiters werden des Öfteren bildhafte Ausdrücke verwendet, die manchmal auch etwas provokant und kränkend klingen. Immer wieder werden auch Füllwörter (und so, dann) eingebaut oder ganze Sätze abgebrochen. Besonders deutlich ist dies in der Medienkommunikation (SMS, WhatsApp, Chat, Facebook, Instagram…) erkennbar. In der „SMS- und Chat-Sprache“ weicht die verwendete Alltagssprache eindeutig von grammatikalisch-orthografischen Regeln ab. Abkürzungen (glg, hdl, gn8) oder Symbole

(JL) kommen zum Einsatz. Auch hier ist es wichtig, dass Jugendlichen vermittelt wird, wann sie welchen Sprech- und Schreibstil verwenden dürfen. Irgendwie wollen sich die Jugendlichen in ihrer Ausdrucksweise vom Rest der Gesellschaft unterscheiden. Früher haben sie sich vielleicht auffällig gekleidet oder gestylt. Denken wir an die Zeit der Hippies oder Punks. Heutzutage haben sie kaum noch Möglichkeit sich anders zu geben. Wir Erwachsenen wollen uns jugendlich, spritzig, flott zeigen…, genauso wie unsere Teenies. Wir kleiden uns wie unsere Kinder und „chatten“ wie die junge Generation. Da müssen sie wohl oder übel nach einem Weg des Andersseins suchen. Häufig erfolgt dies eben über die Sprache. Wer sich intensiver mit der Sprache der Jugendlichen beschäftigt und sich deren Alltagssprache genauer anhört, staunt nicht schlecht, wie phantasievoll die Sprache der Jugend ist. Wörter wie beknackt, cool, fetzig, geil, voll krass, chillig… oder aufreißen, rumhängen, schnallen, chillen… oder Freak, Tussi, Mutti, Alter… sind altbekannt und fast schon out. Weitaus interessanter sind die neu erfundenen Wortschöpfungen. Seit sieben Jahren führt der Langenscheidt-Verlag eine Werbeaktion durch, die unter anderem von der Gesellschaft viel Kritik einsteckt. Dabei geht es um die Nominierung des „Jugendwortes des Jahres“. Es stehen immer zehn Wörter zur Auswahl. An dieser OnlineAbstimmung können alle teilnehmen. Hier einige Beispiele der letzten Befragungen:

Bambusleitung = schlechte Internetverbindung Tintling = Tätowierter Uhrensohn = jemand, der sich zur falschen Zeit wie ein Idiot benimmt isso = Zustimmung, Bekräftigung Hopfensmoothie = Bier Vollpfostenantenne = Selfiestick Tindergarten = Sammlung von Kontakten beim Online-Dating Banalverkehr = belangloser Chatverlauf kirscheln = wie zwei Kirschen zusammenhängen, sich umarmen Solche Wörter überleben meist nur eine kurze Zeit und zwar nur so lange, bis sie durch neue ersetzt werden. Im Buchhandel findet man laufend neue Auflagen von Jugendwörterbüchern, die allerdings von LinguistInnen eher kritisch betrachtet werden. Müssen wir uns also wirklich Sorgen um die Sprache unserer Jugend machen und einen Sprachverfall befürchten? Zusammenfassend wage ich zu behaupten, dass von einem allgemeinen Sprachverfall nicht die Rede sein kann. Es handelt sich, meiner Meinung nach, bei der jeweiligen Jugendsprache um eine vorübergehende Umgangssprache, die sich dann mit zunehmendem Alter von alleine legt. Petra Eisenstecken langjährige Unterrichtserfahrung als Grundschullehrerin,seit 2010 Mitarbeiterin des Bereichs Innovation und Beratung, zuständig für die Fachdidaktik Deutsch Grundschule

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wg? wth? gn8tii :-**** Diese und weitere kuriose Abkürzungen konnte ich im Südtiroler SMS-Korpus ausfindig machen. Als Studentin der Kommunikationswissenschaft führte ich 2013 für meine Abschlussarbeit an der Uni Bozen eine Untersuchung zum Sprachgebrauch in der SMS-Kommunikation in Südtirol durch.

Die SMS war zum Zeitpunkt der Untersuchung (2013) eine häufig verwendete Kommunikationsform, mittlerweile ist sie zu einem großen Teil durch MessagingDienste (insbesondere WhatsApp) abgelöst worden. Ziel der Abschlussarbeit war es herauszufinden, wie deutschsprachige SüdtirolerInnen über SMS kommunizieren und welche Besonderheiten es dabei im Sprachgebrauch gibt, besonders im Hinblick auf die Verwendung von Dialekt und Standarddeutsch. Insgesamt 304 Personen aus allen Landesteilen haben 2013 an der Onlinebefragung teilgenommen. Es wurden 1.733 SMS von Südtirolerinnen und Südtirolern zwischen 10 und 70 Jahren gesammelt und ausgewertet. Verwendung von Dialekt und Standarddeutsch Die Untersuchung zeigt, dass Jugendliche fast ausschließlich (96%) im Dialekt schreiben. Die jungen Befragten geben an, dass das Schreiben im Dialekt schneller, einfacher und praktischer ist.

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Es wird im Dialekt geschrieben, weil man mit den EmpfängerInnen auch im Dialekt spricht. Eine Teilnehmerin gibt an: „SMS sind für mich nicht Schriftsprache, sondern niedergeschriebene Sprache“. Die Jugendlichen verwenden Standarddeutsch, wenn sie mit Erwachsenen und älteren Personen über SMS kommunizieren oder weil die EmpfängerInnen den Dialekt nicht verstehen. Einige Statements der Befragten auf die Frage „Ich verwende in meinen SMS Dialekt, weil... ich so schreiben will, wie ich rede. das am schnellsten und unkompliziertesten ist. Man muss dabei nicht auf Rechtschreibung achten. jedeR SMS in Dialekt schreibt (da meine FreundInnen alle Südtiroler sind) und hochdeutsch dann eher etwas lustig aussieht. ich mich damit am natürlichsten und verständlichsten ausdrücken kann. ich damit am besten vertraut bin und mich dadurch am besten ausdrücken kann. das meine Muttersprache ist in der ich spreche. Wieso sollte ich in einer „Fremdsprache“ schreiben? es einfach natürlicher ist. Mit einer Person, mit der ich Dialekt spreche, ist es einfach komisch SMS auf Hochdeutsch zu schreiben. ich mir nicht vorstellen kann Hochdeutsch zu schreiben..... das wäre ja fast peinlich. Sprachökonomie: tml i terf nt.. :( Die SMS wurden auf allgemeine Besonderheiten im Sprachgebrauch wie Abkürzungen untersucht. SMS mit korrekter Groß- und Kleinschreibung sind selten, es wird durchgehend klein geschrieben und auf Satzzeichen verzichtet. Häufig übernehmen Smileys


Jugendsprache

| Judith Huber

die Funktion von Satzzeichen, um Äußerungen voneinander zu trennen. In der Altersgruppe der 12-25-Jährigen werden kurze Wörter wie beispielsweise hon (Dialekt für habe) ohne Vokal als hn geschrieben. Weitere Beispiele für Sprachökonomie sind:

bn für bin ht für hat mrg oder mg für morgen sry für sorry hh wird in einigen SMS als Abkürzung für Lachen verwendet wtg für was tust gerade wth für was tust heute wg für wie geht’s tml für tut mir leid.

Diese Schreibungen werden nur von jungen SchreiberInnen verwendet und sind Teil einer Gruppensprache. Über die Gruppensprache grenzen sich die SchreiberInnen ab (beispielsweise gegenüber Erwachsenen, die diese Schreibungen nicht lesen können), und versichern sich gleichzeitig ihrer Identität als Mitglied der Gruppe. Eine 15-jährige Schreiberin hat im Fragebogen folgende SMS abgetippt „DanqqeeH biiSh aah shooDzzzZz x3333‘“ In den Anmerkungen erklärt sie den Sprachgebrauch in der SMS folgendermaßen: „[...] ist die Rechtschreibung nur als Spaß gemeint, um die Jüngeren, die wirklich so schreiben, ein wenig zu veräppeln. Wir schreiben Gott sei Dank nicht mehr so.“ Dies zeigt, dass gewisse Schreibstile altersgruppenspezifisch sind und sich mit zunehmendem Alter ändern können. Die Schreiberin legt Wert darauf, sich von den Jüngeren abzugrenzen, indem sie in ihrer Anmerkung zur SMS präzisiert, dass sie normalerweise nicht so „komisch“ schreibt. Weitere Beispiele I bin brixem sry i kn dir nix geben^^hn nix mit Meine lehrerin ht krott ungruafne i hn lei a gut gekriag :( sie ht sich volle aufgreg :) und i reg mi jetz a auf arrrrrr.... Hh aso hn gkuant mir hbn gsg heot hh Hsh du lust mr di übrshriftn fa di humanblattln zu sgn???i woas nt genau ob i ols hn.....danke <3 Graphostilistik :-) asoooo ??? LUXUS... juhuuuu :-* Smileys, Interationen und Interjektionen werden verwendet, um Gefühle auszudrücken und Mehrdeutigkeiten zu vermeiden, da trotz des mündlichen Charakters der SMS die typischen Elemente der Face-to-face-Kommunikation wie Gestik, Mimik, Prosodie und Intonation nur imitiert werden können. Nicht zuletzt können sich die SchreiberInnen durch den Einsatz von graphostilistischen Mitteln als originell und witzig darstellen. Daaaankeschöööön! Schien oubnd und an schien grüeß! I mi aaaaaaaaaaaaaaaaaaa....vollllllle :-) Streeeeeeeeeeeeeeberle Neeeeeeeeeeeeeeeein! haha oder hehe wird verwendet, um Lachen darzustellen. Ausrufewörter wie oje, juhu,

oooh oder aso sind Lautäußerungen, mit denen Empfindungen ausgedrückt werden. Die Großschreibung wird eingesetzt, um Hervorhebungen im Text vorzunehmen oder die Betonung wiederzugeben Na echt!!! Hehe wia cool, nim ins a zett mit, der Lauser der... Supii.hihi :) Juhuuuu, i frei mi schun:D kim du lei;) magari, wenn brav bisch;) wenn iepas isch s mr pls gnz glei... Ohhh sorry!! Bin no in bûro und muass nor schnell hoam :-|| Ohhhh.....hel kim iatz mit niamet aui schusch wari schun boll oubn...:) Oh je. Mog nimmer... Ich habe heute leider KEINEN stempel für dich :)) du schreibst echt IMMER, wenn ich grad aus dem geschäft raus bin :-/ IATZ isch wohrscheinlich olleweil an ondre fete ;) Sprachverfall? Im Zusammenhang mit dem Sprachgebrauch in den neuen Medien und SMS wird im öffentlichen Diskurs häufig ein vermeintlicher „Sprachverfall“ bei Jugendlichen thematisiert. Dass Jugendliche sehr wohl zwischen unterschiedlichen Schreibsitutationen, beispielsweise zwischen privatem und schulischem Schreiben, unterscheiden können, belegen die Ergebnisse der Onlinebefragung: Selbst in der privaten Alltagskommunikation via SMS verwenden die SchreiberInnen Standarddeutsch und zwar in Kontexten, die sie als angebracht empfinden. So zeigt nicht zuletzt der Umstand, dass fast alle Befragten auf offene Fragen im Fragebogen in Standarddeutsch geantwortet haben, dass bei einem Großteil der SchreiberInnen ein Gespür für die „richtige“ Sprache zum richtigen Zeitpunkt vorhanden ist. Judith Huber ZUM BEISPIEL | Nr. 1_ 2017

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GRAFIK: von Melanie Lenzhofer

Voll a zache G’schicht Jugendsprache(n) in Österreich

Schon Sokrates und Goethe äußerten ihre Meinung dazu, heute ist sie in aller Munde: die Jugendsprache. Schon immer hat sie gespaltene Reaktionen hervorgerufen. Manche meinen, die Sprache der Jugend wäre roh und zeuge von mangelnder Sprachkompetenz, andere sehen sie als modern und innovativ an und sehen darin einen Baustein der Sprachentwicklung. Jedenfalls aber scheint sie genügend Stoff zur Diskussion zu bieten, so ist sie Thema in verschiedenen wissenschaftlichen Bereichen aber auch häufig in den Medien. Der Verlag Langenscheidt etwa kürt jährlich medienwirksam das „Jugendwort des Jahres“; erst vor kurzem wurde „fly sein“ zum Wort des Jahres 2016 gewählt. Es wird mit „etwas oder jemand geht besonders ab“ übersetzt. 1) Dazu ist zu sagen, dass derartige „Wahlen“ oder auch Jugendsprachwörterbücher nicht den tatsächlichen Sprachgebrauch Jugendlicher abbilden: Jeder und jede kann hier Wörter vorschlagen, meist werden dann besonders lustige, kreative und damit plakative Beispiele ausgewählt. Dennoch gibt es tatsächlich Unterschiede zwischen der Sprache Erwachsener und Jugendlicher. Das Forschungsprojekt Das Forschungsprojekt „Jugendsprache(n) in Österreich“ 2) der Universität Graz, unter der Leitung von Arne Ziegler, beschäftigt sich mit ebensolchen sprachlichen Phänomenen. Dabei stehen vor allem grammatische und syntaktische Auffälligkeiten in der gesprochenen Sprache im Vordergrund. Um wirklich die authentische Sprache der Jugendlichen untersuchen zu können, wurden in ganz

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Österreich Freizeitgespräche von Gruppen zu drei bis fünf Jugendlichen im Alter zwischen 13 und 18 Jahren aufgenommen. Die Aufnahmen fanden in allen Landeshauptstädten sowie in jeweils mindestens einer kleineren Gemeinde pro Bundesland statt. Das dient dazu, eine möglichst umfangreiche Datengrundlage zu schaffen, mit der es später möglich ist, Unterschiede zwischen dem ländlichen und dem städtischen Raum aufzudecken, das Verhältnis zwischen Jugend- und Migrationssprachen zu untersuchen sowie die österreichische Jugendsprache mit denen anderer deutschsprachiger Länder zu vergleichen. Die Abbildung zeigt die genauen Aufnahmeorte (siehe Grafik Seite 9). Um zu gewährleisten, dass nicht vorschnell Rückschlüsse auf die Sprache der Jugendlichen gezogen werden, obwohl es sich bei einem betreffenden Phänomen vielleicht nur um Umgangssprache handelt, wurden in allen Aufnahmeorten auch Erwachsenengruppen, im Alter zwischen 40 und 60 Jahren, aufgenommen. Alle TeilnehmerInnen wurden zusätzlich darum gebeten, einen Fragebogen auszufüllen, der persönliche Daten aber auch Meinungen und Einstellungen zur (Jugend-)Sprache erhebt. Ergebnisse und Tendenzen Schon während der Verschriftlichung waren sprachliche Besonderheiten bemerkbar, die zum einen beim Vergleich zwischen Jugendlichen und Erwachsenen auffallen, zum anderen aber auch beim Vergleich verschiedener Jugendgruppen untereinander. Einige Gruppen weisen deutlich einen eigenen sprachlichen Stil auf, der dazu dient, die eigene Gruppenidentität zu stärken sowie sich gleichzeitig von anderen Gruppen oder von Erwachsenen abzugrenzen. 3) Diese Funktionen sowie einfaches Spielen mit der Sprache sind auch die Hauptmotive, die Jugendliche für die Verwendung von Jugendspra-

1) Zum Langenscheidt Jugendwort des Jahres: http://www.jugendwort.de/. 2) Nähere Informationen zum Projekt sind unter https://jugendsprachen.uni-graz.at/de/ zu finden.

3) Vgl. dazu Georg Oberdorfer & Anna Weiß (2016): Sprachliche Mode und Distinktion in der Kommunikation unter Jugendlichen (in Österreich). In: LiTheS - Zeitschrift für Literatur- und Theatersoziologie, Nr. 13. Hrsg. v. Beatrix Müller-Kampel, Helmut Kuzmics und Marion Linhardt, S. 101-119. Online unter: http://lithes.uni-graz.at/lithes/beitraege16_13/oberdorfer_weiss_moden.pdf


Jugendsprache

| Georg Oberhofer und Anna Weiß

che angeben. Das deckt sich mit der wissenschaftlichen Meinung über die Gründe für die Entstehung von Jugendsprachen. Unterschiede im Sprachgebrauch begegnen auf verschiedenen Ebenen: bei der Wortwahl aber eben auch auf grammatischer und syntaktischer Ebene. Ein Beispiel sind nicht realisierte Präpositionen: Bsp. 1: Korpus JuSprOe, Innsbruck Sprecher A: i fo:hr fuaßboll auswärts; Sprecher A äußert Ich fahre Ø Fußball auswärts ohne Präposition und zugehörigen Artikel, „auswärts“ verweist auf den Kontext der Aussage: Es geht hier um die Fahrt zu einem Auswärtsspiel der Mannschaft, die Sprecher A unterstützt. Dieses Phänomen ist in ganz Österreich zu finden und tritt besonders häufig in Verbindung mit Verben auf, die Bewegungen in eine bestimmte Richtung andeuten: gehen, fahren, fliegen usw. Wichtig ist außerdem, dass es durchaus MuttersprachlerInnen sind, die derartige Äußerungen tätigen, es geht hier also nicht um mangelhafte Sprachkompetenz. Der Ursprung dieser syntaktischen Form ist auch nicht nur im jüngsten Sprachkontakt zu sehen, so wie es in Deutschland der Fall ist. Regionen Österreichs wie Kärnten, Tirol und die Südsteiermark weisen dieses Phänomen schon lange auf. Allerdings sind solche Äußerungen mittlerweile auch bei Jugendlichen aus Regionen, in denen das vormals nicht üblich war und von Erwachsenen noch immer vermieden wird, zu finden. Ein weiteres Beispiel ist die sog. „externe Intensivierung der Nominalphrase“. Das heißt, dass

eine Aussage durch ein intensivierendes Element verstärkt wird, das aus der Phrase herausgehoben und vorangestellt wird: Bsp. 2: Korpus JuSprOe, Innsbruck Sprecher B: woasch eh der hot voll a zache fressen; Sprecher B sagt hier „voll a zache fressen“ (voll ein herbes/ verbrauchtes Gesicht) anstatt „a voll zache fressen“, was auf den ersten Blick eher zu erwarten wäre. Auch hierbei handelt es sich um ein Phänomen, das häufig im Sprachgebrauch Jugendlicher beobachtet werden kann. Es dient dazu, die Intensivierung durch die auffällige Wortstellung noch zu verstärken. Intensivierung bzw. eine verstärkte Ausdrucksweise sind typisch für Jugendkommunikation. Außerdem fällt hier das Wort „zach“ auf, das unter Jugendlichen häufig eingesetzt wird. Der veränderte Sprachgebrauch ist nicht unbedingt altersexklusiv, d.h. auch Erwachsene lassen z.B. Präpositionen weg, er ist aber oft alterspräferentiell und geschieht bei Jugendlichen signifikant häufiger, in anderen Kommunikationskontexten und mit anderen Bedeutungen. Die Sprache bietet also für Jugendliche das Potential, kreativ zu werden und eigene Strukturen bzw. Verwendungsweisen zu entwickeln. Georg Oberdorfer und Anna Weiß wissenschaftliche MitarbeiterInnen und DissertantInnen am Institut für Germanistik der Universität Graz, im FWF-Projekt „Jugendsprache(n) in Österreich“

Aufnahmeorte Projekt Jugendsprache(n) in Österreich ZUM BEISPIEL | Nr. 1_ 2017

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Neue Trends in der Jugendliteratur

Jugendbücher haben in den letzten Jahren ein breites Spektrum an Literaturgattungen und -genres umfasst und zum Teil auch neue literarische Mischformen geprägt. Die Landschaft der Jugendliteratur ist aber auch durch die Rückkehr des realistischen Jugendromans geprägt, oft auch mit Bezügen zu aktuellen, problemorientierten, ethischen Fragestellungen. Comic-Roman/Graphic Novel Eine der besonders populär gewordenen literarischen Mischgattungen, die viele Jugendliche zum eigenständigen Lesen animierte, ist der Comicroman. Durch die Kombination von Graphik und Text entstand dabei eine hybride Erzählform, in der sich Illustration und geschriebenes Wort kombinieren und gegenseitig ergänzen. Zu den erfolgreichsten Beispielen zählen Gregs Tagebücher von Jeff Kinney, von denen bereits elf Bände erschienen sind und weltweit so erfolgreich waren, dass drei davon sogar verfilmt wurden. Der Erfolg von sogenannten Graphic Novels gerade bei tendenziell weniger lesemotivierten jungen LeserInnen brachte zudem einige Verlage auf die Idee, Klassiker der Kinderliteratur, wie z. B. Moby Dick oder Pinocchio, in Form von Comic-Romanen zu publizieren. Steampunk Novel und dystopische Romane Eine zweite hybride Literaturgattung, die in den letzten Jahren unter Jugendlichen (aber auch unter Erwachsenen, weshalb man auch immer mehr von All-Age-Literatur spricht) populär wurde, ist der SteampunkRoman. Darin vermischen sich futuristische Elemente aus der Science-

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Fiction-Tradition mit historischen Bezügen aus dem viktorianischen Zeitalter. Das wohl bekannteste Beispiel stellt die Trilogie The Hunger Games bzw. Die Tribute von Panem von Suzanne Collins dar, die ebenfalls verfilmt wurden. Steampunk-Romane beschreiben oft auch dystopische Szenarien, wobei dystopische Romane in der Zwischenzeit fast schon eine eigene Gattung definieren und Steampunk an Popularität übertreffen. Dystopien sind negative Zukunftsvisionen, in denen die Zerstörung unserer Zivilisation durch apokalyptische Ereignisse (ökologische Katastrophen, Nuklearkriege, Machtergreifung der Maschinen usw.) und die Bestrebungen der überlebenden Menschheit in einer lebensfeindlichen Umwelt geschildert werden. Einige Beispiele dystopischer Romane, die in den letzten Jahren unter jungen LeserIn-


Jugendsprache

| Gianluca Battistel

nen besonders beliebt wurden, sind Stephanie Meyers Twilight-Romane, Ursula Potznanskis Eleria - Triologie, Erebos, Saeculum oder Ally Condies Cassia und Ky: Die Auswahl, Robin Wassermans ­Skinned, Das Ende der Welt von Daniel Höra, u. a. Fantasy Natürlich bleiben Fantasy-Romane unter Jugendlichen auch weiterhin beliebt. Die Darstellung antiker und mittelalterlicher Heldenepen, die Schöpfung mythischer, altertümlicher Phantasiewelten sowie die plastische Erdichtung fabelhafter Charaktere regen immer noch die Vorstellungskraft, und somit die Lesefreude, von Scharen jugendlicher LeserInnen an, wobei diese Literaturgattung auch oft ein erwachsenes Publikum anspricht (man denke an das BestsellerPhänomen Harry Potter von Joanne K. Rowling). Flucht, Gewalt, Rassismus: der realistische Jugendroman In der Jugendliteratur ist allerdings auch ein Trend feststellbar, gesellschaftlich relevante Themen aufzugreifen und sich negativ behafteten sozialen und politischen Phänomenen zuzuwenden. Um hier nur ein paar wenige Beispiele zu nennen, steht im Jugendroman Dreckstück von Autorin Clémentine Beauvais ein rassistisch motivierter Übergriff von wohlhabenden Jugendlichen auf ein

dunkelhäutiges Mädchen im Mittelpunkt der Handlung, während Als mein Vater ein Busch wurde und ich meinen Namen verlor von Joke van Leeuwen und Vielleicht dürfen wir bleiben von Ingeborg Kringeland Hald die Themen der Vertreibung, der Flucht, der durch kulturelle und gesellschaftliche Barrieren erschwerten Integration sowie der sich in verschiedenen Formen und Schattierungen mani­ festierenden Feindseligkeit gegenüber MigrantInnen behandeln. Die Tatsache, dass erfolgreiche Jugendromane immer mehr ethisch und politisch brisante Fragen aufgreifen, zeigt wie junge LeserInnen vermehrt das Bedürfnis verspüren, sich mit den aktuellen Problematiken ihrer Gesellschaft auseinander zu setzen und durchaus in der Lage sind, diese kritisch zu hinterfragen. Dass dies nicht nur (und möglicherweise auch nicht vorwiegend) über Tageszeitungen, Nachrichtensendungen und Talkshows, sondern auch über die literarische Form des Romans erfolgt, weist auf einen empathischen, existentiell vielschichtigen Zugang zu den genannten Phänomenen hin. Literatur erreicht eben gerade jene Ebenen des menschlichen Gemüts, die durch die nüchternen, statistischen, unpersönlichen Zahlendarstellungen der Medien größtenteils unberührt bleiben. Umso mehr sollten Jugendliche zu solchen Lektüren angeregt werden, sei es in der Schule, in der Familie und, warum

nicht, in den Jugendverbänden, -vereinen und -zentren. Gerade die Niederschwelligkeit der Offenen Jugendarbeit könnte sich besonders eignen, um den ersten Kontakt von ­ vielleicht nicht besonders lesefreudigen Jugendlichen mit kosmopolitischer Literatur zu fördern. Daraus könnte nur Gutes entstehen, sowohl für das tiefere Verständnis der epochalen Veränderungen unserer Zeit als auch für eine offene, akzeptierende und wertschätzende Haltung gegenüber Menschen anderer Kulturen, Sprachen und Traditionen. Gianluca Battistel

Literaturhinweise Arbeitskreis für Jugendliteratur, Trendbericht Kinder- und Jugendbuch 2016. Integrationsmotor – Bücher verbinden und fördern interkulturelles Leben. Isa Schikorsky, Grenzüberschreitungen: Trends und Tendenzen in der deutschen Kinder- und Jugendliteratur zu Beginn des 21. Jahrtausends, KinderundJugendmedien.de. Jana Mikota, Trends und Tendenzen. Ein Blick auf die deutschsprachige Kinder- und Jugendliteratur nach der Jahrtausendwende, literaturkritik.de. ZUM BEISPIEL | Nr. 1_ 2017

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Jugendsprache

#NoHateSpeech Movement gegen Hass im Netz

„Was machst nachher?“ - „ka“ - „Chilln?“ - „ok“ Das ist der Dialog zwischen zwei jungen Menschen, die im Bus nebeneinander sitzen. Das Besondere: Sie sprechen nicht wirklich miteinander, sie schreiben sich WhatsApp-Nachrichten. Computer und Internet haben dem Menschen neue Möglichkeiten gegeben, das Spektrum seines Interagierens mit anderen Personen zu erweitern bzw. zu verändern. Das World Wide Web mit Facebook, Twitter, Youtube und co bietet neben der Möglichkeit mit Menschen in einem digitalisierten Dialog in Kontakt zu sein insbesondere auch eine Plattform für die Darstellung von Meinungen – vielfach scheinbar unzensiert. Noch nie war es Menschen möglich, Zugang zu so vielen Informationen zu haben und diese für die eigene Meinungsbildung zu nutzen. Und noch nie zuvor war es möglich seinem Ärger mit einfachen Wortmeldungen via Postings Luft zu machen bzw. die eigene Meinung zu Themen und Sachverhalten anderen Menschen zugänglich zu machen. In einer Demokratie besitzt die Idee der Meinungsfreiheit einen sehr hohen Stellenwert. Doch wenn mit dieser Meinungsfreiheit die Freiheit bzw. Würde oder gar Rechte eines anderen Menschen verletzt werden, stößt dieser an sich positive ideelle Wert der Meinungsfreiheit an die Grenzen des realen menschlichen Miteinanders. Der Mensch zwischen Meinungsbildungsprozessen, Meinungsäußerung, Menschenrechten im virtuellen Raum – das sind Eckpfeiler der No Hate Speech Kampagne bzw. der No Hate Speech Bewegung. Beim No Hate Speech Movement des Europarats setzen sich Jugendliche in ganz Europa für ein respekt-

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volles Miteinander im Internet ein. Ziel ist es, aktiv mit dem Symbol des roten Herzens mit dem weißen Schriftzug NO HATE Zeichen gegen verbale Gewalt – in welcher Form auch immer – zu setzen. Junge Menschen sind aufgerufen, wenn es um Hate Speech geht, sich aktiv dagegen zu positionieren und im eigenen Umfeld zu BotschafterInnen für ein positives Miteinander in der virtuellen Welt zu wirken. Die Kampagne zeigt Möglichkeiten, wie sich (junge) Menschen – on­ line und offline – gegen Hass, Verleumdung, Diffamierung, Demütigung, Diskriminierung einsetzen können. Durch europaweite Aktionstage und Veranstaltungen wird öffentlichkeitswirksam auf die Herausforderungen aufmerksam gemacht. Auch hier gilt: Jede/r kann und soll mitmachen! Eine konkrete Möglichkeit bietet der 22. Juli. Dieser Tag wurde als Jahrestag des Massakers auf Utøya 2011 vom Europarat zum EUROPÄISCHEN TAG DER OPFER VON HASSVERBRECHEN erklärt. Rund um diesen Tag werden auch 2017 in ganz Europa Aktivitäten geplant und umgesetzt. Was bedeutet „Hate Speech“ eigentlich? „Hate Speech“ bedeutet auf Deutsch „Hassrede“ und meint alle Äußerungen, die zu Hass anstiften, verhetzen und/oder für bestimmte Gruppen verletzend oder beleidigend sind. Hassreden können in allen Medien (analog und digital) im öffentlichen Raum in Wort und Bild stattfinden. 1) Beispiele sind oft in Form von Postings auf Facebook-Seiten oder bei den Kommentaren zu digitalen Presseberichten im Internet zu finden. Durch die Unbegrenztheit des virtuellen Raums und oft nicht nachvollziehbarer Verbreitungslogiken von Nachrichten und Beiträgen


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Aktivitäten und Bestrebungen – national und regional. Eine dieser Initiativen sei hier exemplarisch dargestellt: #DigitaleCourage – Eine Initiative des Bundesrats Um dem Problem Hate Speech zu begegnen, will der Bundesrat FOTO: Europarat

im Netz erzielen hier Rassismus, Demütigung und Hass eine riesige Reichweite und haben durch ihre Sichtbarkeit große Macht und mitunter eine Wirkung, die die reale Welt tangiert (z.B. wenn gegen eine bestimmte Person dann körperliche Gewalt ausgeübt wird, weil sie einer Gruppe angehört, die zuvor im Netz massiv beschimpft wurde). Nationales Komitee No Hate Speech Das nationale „No Hate Speech“-Komitee in Österreich wurde im Jahr 2016 gegründet. Die Mitglieder (VertreterInnen unterschiedlicher Ministerien in Österreich, VertreterInnen aus den Bundesländern und VertreterInnen aus dem fachspezifischen NGO-Bereich) wollen für das Thema Hassreden im Netz sensibilisieren sowie Ursachen und Kontexte thematisieren, um der Akzeptanz von Hassreden entgegen zu wirken und somit Rassismus, Sexismus und Diskriminierung im Netz zu bekämpfen. Jugendliche sollen in ihrem Einsatz für Demokratie und Menschenrechte gestärkt werden, Aktionen gegen Hate Speech im Netz gebündelt werden. Konkrete Ziele des nationalen Komitees No Hate Speech sind: Austausch und Bündelung von Aktivitäten, Bewusstseinsbildung, Lobbying für das Thema, Erarbeitung von Maßnahmenvorschlägen, Aktivitäten von Organisationen inhaltlich unterstützen und durch ein gemeinsames Auftreten in der Öffentlichkeit gezielt Aufmerksamkeit für das Thema zu generieren. Mehr Informationen zur Kampagne des Europarats: » www.nohatespeechmovement.org (auf Englisch oder Französisch) » www.facebook.com/nohatespeech (auf Englisch)

Maßnahmen in Österreich Auf politischer Ebene gibt es in den letzten Monaten verstärkt ZUM BEISPIEL | Nr. 1_ 2017

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ct.or.at www.countera Hasspostings reagieren? An wen kann ich mich wenden? Antworten auf diese und andere Fragen finden sich auf dieser Website. Beim Surfen leider fündig geworden? Hass im Netz ist kein Kavaliersdelikt und kann auch strafrechtlich verfolgt werden. Wenn also eine Seite gefunden wird, die z.B. nationalsozialistische Wiederbetätigung betreibt, antisemitisch, rassistisch oder rechtsextrem ist oder Kinderpornografie anbietet, dann kann und soll dies unbedingt gemeldet werden. Für alle Postings, Videos, Bilder usw., die einen Straftatbestand erfüllen, gilt Folgendes: Bei jeder Polizeidienststelle in Österreich kann eine entsprechende Anzeige gemacht werden und die Polizei ist verpflichtet diese Anzeige aufzunehmen. mit der Initiative „#DigitaleCourage“ ein langfristiges Netzwerk der verschiedenen Initiativen, Organisationen und Einzelpersonen auf den Weg bringen, die den Kampf gegen „Hass im Netz“ auf ihre Agenda gesetzt haben. Das im November 2016 erschienene Grünbuch des Bundesrats enthält 16 Beiträge aus Theorie und Praxis und liefert wichtige Ideen und Vorschläge für die Förderung digitaler Zivilcourage. Das Grünbuch bietet damit einen wichtigen Input für die Politik und Organisationen, die sich mit diesem Thema auseinandersetzen. Grünbuch Digitale Courage zum Download https://parlament.gv.at/ZUSD/PDF/Gruenbuch_Digitale_Courage_ Republik_Oesterreich_Bundesrat.pdf

Auf der pädagogischen Ebene entwickeln sich laufend neue Angebote für Lehrkräfte, JugendarbeiterInnen und auch Eltern. Ein erstes konkretes und umfassendes Angebot in Österreich ist „Bookmarks“. Für die Jugendarbeit, aber auch für ein breiteres Feld der Bildungsarbeit anwendbar, wurde das Handbuch Bookmarks – Combating hate speech online through human rights education (akt. 2016) als Lehr- und Lernmaterial entwickelt und steht seit 2016 in deutscher Sprache zur Verfügung. Sensibilisierung und Kompetenzbildung im Umgang mit Hate Speech im Internet mittels ganz praktischer Übungsanleitungen stehen dabei im Mittelpunkt. Zentrum polis veröffentlichte im Jänner 2017 die 2. Auflage. Diese wird kostenfrei auf der Website zum Download zur Verfügung stehen.

Folgende Stellen bieten Unterstützung bzw. nehmen Meldungen entgegen und kümmern sich um die weiteren Schritte:

• • • • • • • • • •

Meldestelle NS-Wiederbetätigung des Bundesministeriums für Inneres Stopline ISPA: Meldestelle gegen Kinderpornografie und Nationalsozialismus im Internet Forum gegen Antisemitismus MKÖ - Mauthausen Komitee Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands ZARA - Zivilcourage und Anti-Rassismus-Arbeit Hassreden auf FACEBOOK melden: eine Anleitung Meldestelle gegen radikal islamistische Videos No Hate Speech Movement: Make a report (engl.) 147 Rat auf Draht (online-Beratung und telefonisch - auch zu Cyber-Mobbing etc.) Sabine Liebentritt

Psychologin und Geschäftsführerin von Zentrum polis – Politik Lernen in der Schule. Davor war sie langjährig im Handlungsfeld der Offenen Jugendarbeit tätig. Sie besitzt eine umfassende Expertise zu Jugendthemen, Jugendpolitik, Politischer Bildung und Projektentwicklung und -implementierung (Vorträge, Seminare, Workshops / Publikationen / Vernetzung / Mitgestaltung österreichischer und europäischer Prozesse in diesen Bereichen). Sie ist Gründungsmitglied des Nationalen Komitees No Hate Speech in Österreich. www.politik-lernen.at

Ein Beispiel auf der Ebene der virtuellen Beratung COUNTER ACT – eine neue Plattform ist seit Beginn des Jahres 2017 online und bietet einerseits umfassende Basisinformationen zu Hate Speech, andererseits aber insbesondere Anleitungen und Hilfestellungen für ein gezieltes Empowerment von jungen Menschen. Wie erkenne ich Falschmeldungen? Wie kann ich auf

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1) Definition des Nationalen No Hate Speech Komitees in Österreich.


Jugendsprache

Diese und andere Literatur kann entlehnt werden in der:

ilung

Fachbücherei Jugendarbeit der Abte Gesellschaft und Arbeit

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100 Prozent Jugendsprache 2017 Das Buch zum Jugendwort des Jahres

FOTO: Langenscheidt

Langenscheidt-Verlag, 2016 ISBN: 978-3468298783 Von „aber shisha“ bis „Zickenrumble“ – mit dem „100% Jugendsprache 2017“-Wörterbuch gibt es wieder über 700 Wörter und Wendungen von Jugendlichen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz, inklusive englischer Übersetzungen. Nicht nur für Jugendsprache-AnalphabetInnen, sondern für alle, die sich für lebendige Sprache interessieren, ein absolutes Muss. Wer sich im Gespräch mit Jugendlichen häufiger „Wie bitte?!“ fragen hört, dem kann geholfen werden: Das neue Wörterbuch „100% Jugendsprache 2017“ bietet Verständigungshilfe und ist nicht nur für Schülerin-

nen und Schüler, SprachjongleurInnen und Junggebliebene geeignet, sondern einfach für alle, die Spaß an neuen Wortschöpfungen haben. Sonderseiten nach Themen sowie Übersetzungen ins amerikanische und britische Englisch ergänzen das Nachschlagewerk. Von „darthvadern“ (den Vater raushängen lassen) über „krasse Pasta“ (voll geil) und „dönieren“ (Döner essen, vor allem zum Abendessen, „Dinner“) bis zu Tindergarten (Sammlung von Online-Dating-Kontakten) – Jugendsprache ist witzig, teils schräg und immer kreativ und spannend.

CARMEN SPIEGEL, DANIEL GYSIN (HRSG.)

Jugendsprache in Schule, Medien und Alltag

FOTO: Peter Lang Verlag

(Sprache - Kommunikation - Kultur. Soziolinguistische Beiträge) Peter-Lang-Verlag, Frankfurt, 2016 ISBN: 978-3631657065 Sprechen Jugendliche in der Schule Jugendsprache und wie gehen die Lehrenden damit um? Ist Jugendsprache ein Thema im Unterricht und wie sprechen die Jugendlichen in anderen Ländern? Wie nutzen Jugendliche Online-Netzwerke erfolgreich? Mit diesen und weiteren Fragen haben sich die AutorInnen des Bandes beschäftigt. Sie bieten einen Überblick über die Jugendsprachforschung in den Bereichen Sprach-

und Schreib(stil)verwendung in der Schule, in den neuen Medien und in anderen Sprachen. Neben Überlegungen zum Einsatz von Jugendsprache im (Fremdsprachen-) Unterricht liefern die Beiträge Einblicke in das Sprachbewusstsein Jugendlicher, den Jugendsprachgebrauch in Österreich, Brabant u.a. sowie sprachübergreifende Gemeinsamkeiten von Jugendsprache.

EUROPARAT (HG.)

Bookmarks

Bekämpfung von Hate Speech im Internet durch Menschenrechtsbildung

FOTO: Europarat

Wien: Edition polis, 2016 ISBN: 978-3-902659-12-5 Die No Hate Speech-Bewegung des Europarats ist eine Jugendkampagne, die seit 2013 läuft und für sämtliche gesellschaftlichen Bereiche von Relevanz ist. In Österreich sind die Aktualität des Themas und die Notwendigkeit, entsprechende Maßnahmen zu setzen, unter anderem in Dynamiken der virtuellen Diskussion rund um die Asyl- und Fluchtherausforde-

rungen zu erkennen. Für die Jugendarbeit, aber auch für ein breiteres Feld der Bildungsarbeit anwendbar, wurde das Handbuch Bookmarks – Combating hate speech online through human rights education (akt. 2016) als Lehr- und Lernmaterial entwickelt und steht nun auch in der deutschsprachigen Übersetzung zur Verfügung.

S

REDAKTION LANGENSCHEIDT (HG.)

e i t e n w e i s

Michael-Gaismair-Str. 1, 6020 Innsb Tel. 0512/508-3592 E-Mail: ga.jugend@tirol.gv.at www.tirol.gv.at/jugend (Fachbücherei Jugendarbeit)

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Achtung Finanzspritze

WEITERBILDUNG

Aus- und Für die Teilnahme an n haben hauptare min sse ung bild Weiter arbeiterInnen und ehrenamtliche Mit Möglichkeit, in der die l Tiro in eit arb der Jugend Arbeit/Jugend und ft cha Abteilung Gesells stützung ter um eine finanzielle Un n. che usu anz

„… und noch mehr Action!“ Jugendhaus Kassianeum www.jukas.net Weitere Infos in der Weiterbildungs­ broschüre des Jukas. Die Broschüre ist erhältlich beim: Amt für Jugendarbeit Andreas-Hofer-Str. 18 39100 Bozen Tel. 0471/413370/71 Fax: 0471/412907 E-Mail: Jugend­arbeit@ provinz.bz.it Jugendhaus Kassianeum Jukas 39042 Brixen Brunogasse 2 Tel. 0472/279999 Fax: 0472/279998 E-Mail: bildung@jukas.net Alle Seminare finden – sofern nicht anders angegeben – im Jugendhaus Kassianeum in Brixen statt und können einzeln besucht werden.

Smartphone und Tablet in der Videoarbeit mit Jugendlichen - Seminar Ziel und Inhalt: Aktive Videoarbeit bietet Jugendlichen die Möglichkeit, ihre Lebenssituation, ihre Interessen und Wünsche kreativ auszudrücken und zu veröffentlichen. Das Smartphone ist DAS Medium der Jugendlichen und eignet sich daher hervorragend für einen niederschwelligen Einstieg in die Videoarbeit. Welche sind Anlässe, bei denen Jugendliche mit ihren „Schlaufons“ filmen, und was motiviert sie dabei? Ausgehend von diesen Überlegungen werden verschiedene Wege gezeigt, wie Videoarbeit mit diesem Medium gelingen kann. Aktuelle Smartphones bieten sehr gute Kameras, weisen aber einige Schwächen in der Handhabung auf, die wir versuchen, zu überwinden. Auch auf die beliebten Actioncams - die GoPro ist das bekannteste Modell - wird eingegangen. Wir schauen uns verschiedene Arten von

Videoclips an, die sich gut in der Jugendarbeit realisieren lassen und drehen mit unseren Handys oder Tablets selbst Material. Dann geht es zum Videoschnitt direkt im „Schlaufon“ und am PC. Mit einigen Basis-Impulsen zur Filmmontage, zum Einsatz von Musik und zur Filmsprache als Rüstzeug werden wir das Gelernte auch sofort praktisch umsetzen und selbst kleine Videos schneiden. Immer wieder wird die Übertragung des Gelernten in die Arbeit mit der eigenen Zielgruppe Thema sein. Mitzubringen: Ein Smartphone und / oder ein Tablet. Wenn möglich auch einen Laptop. Zeit: 22. – 23.02.17 Beitrag: 160,00 Euro Referent: Ralf Bräutigam, Augsburg Anmeldeschluss: 08.02.17

Motivierende Gesprächsführung Aufbauseminar Ziel und Inhalt: Motivierende Gesprächsführung ist eine bestimmte Art und Weise, um mit Menschen über Veränderung zu sprechen und vor allem auch dann hilfreich, wenn es um Risikoverhaltensweisen geht. Auf gleicher Augenhöhe werden gemeinsam mit den betreffenden Personen Bedenken und Ambivalenzen hinsichtlich ihres Verhaltens betrachtet. Sie können u. U. eine Verhaltensänderung erwägen oder zu einer erhöhten Bereitschaft kommen, ein professionelles Hilfsangebot anzunehmen. Zielgruppe: TeilnehmerInnen des Grundseminars zur Motivierenden Gesprächsführung Zeit: 09. – 10.03.17 Beitrag: 135,00 Euro Referenten: Wolfgang Hainz, Bozen, Peter Koler, Bozen Anmeldeschluss: 23.02.17 Veranstalter: Jukas in Zusammenarbeit mit dem Forum Prävention

Erstberatung in der Arbeit mit jungen Menschen Seminar Ziel und Inhalt: Junge Menschen suchen Orientierung. Ihre Schwierigkeiten und Ängste, aber auch ihre Neugier tragen sie oft andeutungsweise an erwachsene Bezugspersonen heran oder äußern ihre Spannungen durch Wut, Aggression, Langeweile. Deshalb sind besonders JugendarbeiterInnen und ErzieherInnen gefordert, auf solche Situationen professionell zu reagieren. Inhaltliche Schwerpunkte: # Was ist Beratung, was ist Erstberatung? # Was ist bei der Erstberatung zu beachten? Kontextund Auftragsklärung

Was ist im Beratungsprozess zu berücksichtigen? Beratungstechniken, -rahmen und -haltung Ethische Fragen und Menschenbild Arbeit an konkreten Beispielen Informationen über Hilfs- und Beratungsangebote in Südtirol Zeit: 22. – 23.03.17 Beitrag: 150,00 Euro Referent: Michael Reiner, Meran MitarbeiterInnen von Young+Direct Anmeldeschluss: 08.03.17 # # # # #

Radikalisierung unter (jungen) Muslimen Wie steht der traditionelle Islam zu extremistischen Strömungen? Seminar Ziel und Inhalt: Thema dieses Seminares ist der Islam und die Radikalisierung in einigen Kreisen des Islam. Don Paolo Renner geht im ersten Teil auf die Entstehung des Islam durch den Propheten Muhammad, auf seine Verbreitung, Inhalte und Formen ein. Vor allem wird auf die lange politische und kulturelle Wechselwirkung verwiesen, die es zwischen Europa und islami-

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schen Völkern gegeben hat. Der zweite Teil konzentriert sich auf den Extremismus in einigen Kreisen des Islam. Er beschäftigt sich mit der Entwicklung der sogenannten „politischen Salafiyya” und des „Dschihadismus” als eine Form des politischen Extremismus wider dem traditionellen Islam. Moussa Al-Hassan Diaw beschreibt die historische Entwicklung der Ideologie und die poli-


WEITERBILDUNG

tischen Ziele. Er geht auf die Protagonisten im deutschsprachigen Raum, die Internationalisierung des Phänomens, die Rechtfertigung von Gewalt sowie die Verbreitung des Gedankengutes über das Internet ein. Er nennt insbesondere die Gründe für die Radikalisierung junger Muslime und stellt praktische Erfahrungen aus dem

Bereich der Prävention und der Deradikalisierung dar. Zeit: 04.04.17 Beitrag: 120,00 Euro Referenten:Don Paolo Renner, Bozen, Moussa Al-Hassan Diaw Anmeldeschluss: 21.03.17

Probier’s mal mit … Gelassenheit Entspannter mit Störungen, Problemen und schwierigen Personen umgehen – Seminar Ziel und Inhalt: Balu, der Bär im Film Dschungelbuch, macht es vor. Er bleibt auch in schwierigen Situationen gelassen und lässt so das Glück auf sich zukommen. JedeR von uns weiß aus Erfahrung, dass dies eine hohe Kunst ist. In diesem Seminar erhalten die TeilnehmerInnen Tipps und Tricks, wie es ihnen gelingt, destruktive Muster zu durchbrechen, in scheinbar verfahrenen Situationen handlungsfähig zu bleiben und klar eigene Bedürfnisse zu kommunizieren. Es geht darum, den Blick auf das „Problem“ zu ändern und auch aus vergangenen misslichen Situationen positive Aspekte her-

auszuziehen. Ziel ist es eine Haltung zu entwickeln, die es einem erlaubt, auch in schwierigen Situationen handlungsfähig zu bleiben und gut auf sich zu achten. Wer gelassener mit sich selbst sowie anderen umgeht, steigert seine Widerstandskraft und freut sich auf neue Herausforderungen genauso wie auf schöne und ruhige Momente. Zeit: 05. – 06.04.17 Beitrag: 180,00 Euro Referent: Oliver Spalt, Kochel (D) Anmeldeschluss: 22.03.17

Vom „Selfie“ zum Portrait Digitale Fotoprojekte mit PC und Smartphone - Seminar Ziel und Inhalt: „Selbsti“ oder Portrait: Das Spiel mit der eigenen Identität macht Spaß! In diesem Seminar werden verschiedene Ideen für Projekte mit Jugendlichen gezeigt und ausprobiert. Dabei wird auf die Vor- und Nachteile der Fotografie mit „Schlaufon“ oder Digitalkamera eingegangen und erläutert, wie man diese für pädagogische Aktionen nutzen kann. Die TeilnehmerInnen lernen verschiedene Apps und Programme kennen, mit denen man sich spielerisch darstellen und verfremden kann. Darüber hinaus bekommen sie Tipps für die Porträtfotografie mit einer Digitalkamera. Sie erlernen Grundlagen der digitalen Retusche und Bildbearbeitung mit dem kostenlosen Programm GIMP. So entstehen ansprechende und anspruchsvolle Porträts und Selbstporträts, die man aus-

drucken, ausbelichten lassen oder ins Netz stellen kann. Ganz nebenbei erwirbt man sich während des Seminars ein Repertoire an vielfältigen Fotoprojekten rund um das Thema „Selbstbild, Identität und Porträt“, die ohne großen Aufwand durchführbar sind und nicht nur Kinder und Jugendliche verblüffen und faszinieren. Für diesen Kurs sind keine Vorkenntnisse notwendig. Die verwendeten Programme werden gestellt. Mitzubringen: Wenn möglich einen Laptop, eine Fotokamera, ein Stativ und ein Smartphone Zeit: 07. – 08.04.17 Beitrag: 160,00 Euro Referent: Oliver Spalt, Kochel (D) Anmeldeschluss: 22.03.17

Erste-Hilfe-Kurs im Rahmen der Arbeitssicherheit Für Risikogruppe B und C

Jugendhaus Kassianeum www.jukas.net Weitere Infos in der Weiterbildungs­ broschüre des Jukas. Die Broschüre ist erhältlich beim: Amt für Jugendarbeit Andreas-Hofer-Str. 18 39100 Bozen Tel. 0471/413370/71 Fax: 0471/412907 E-Mail: Jugend­arbeit@ provinz.bz.it Jugendhaus Kassianeum Jukas 39042 Brixen Brunogasse 2 Tel. 0472/279999 Fax: 0472/279998 E-Mail: bildung@jukas.net Alle Seminare finden – sofern nicht anders angegeben – im Jugendhaus Kassianeum in Brixen statt und können einzeln besucht werden.

Ziel und Inhalt: Dieser Kurs wird laut Dekret des Südtiroler Landeshauptmanns Nr. 25 vom 13. Juni 2005 durchgeführt und hat in Südtirol eine Gültigkeit von zehn Jahren und auf Staatsebene eine Gültigkeit von drei Jahren. Inhalte: # Erkennen eines medizinischen Notfalls, Aktivieren des Notfallsystems, Erkennen der Umstände und Meldung eines Notfalls # Selbstschutz der Erste-Hilfe-Leistenden, Aufrechterhalten der Lebensfunktionen des Verletzten, Lagerung des Unfallopfers # Erste-Hilfe-Einsätze, richtige Anwendung der Techniken # Verletzungen, Krankheiten und Erste-Hilfe-Einsätze im Bereich der Kinder- und Jugendarbeit # Praktische Anwendungen und Übungen zu den behandelten Themen, Abbau von „Berührungsängsten“ und Motivation Zeit: 11.04.17 Beitrag: 135,00 Euro Referentin: Marialuise Holzer, Innichen Anmeldeschluss: 28.03.17 ZUM BEISPIEL | Nr. 1_ 2017

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Lehrgang „Sexualberatung“ Sexualität als Thema in Beratungssettings

in Zusammenarbeit mit der Südtiroler Akademie für sexuelle Bildung

Inhalt Sexualität ist eine zentrale Lebensenergie, die uns auf vielfältige Art und Weise von Anfang an begleitet. Sie beeinflusst wichtige Bereiche der menschlichen Entwicklung, wie die Identitätsfindung, Beziehungsgestaltung, die Lust und die Fortpflanzung. Manchmal erleben Menschen im Laufe des Lebens Phasen, in denen sie das eigene Körperempfinden und die eigene Sexualität als unbefriedigend erleben. Medien oder Ratgeber können in diesen Phasen hilfreich sein, zumeist lösen diese Verallgemeinerungen aber Befürchtungen, Verunsicherungen und Ängste aus, u.a. bei Themen wie die sexuellen und geschlechtlichen Identitäten, sexuelle Funktionsstörungen oder Paraphilien. Die Sexualberatung hilft Menschen dabei, einen guten Zugang zur eigenen Sexualität zu finden, sie befriedigend und angemessen zu leben. Die Sexualberatung bietet Hilfestellung an, findet Lösungen gemeinsam mit den Betroffenen oder unterstützt Menschen in schwierigen Lebensphasen.

Nutzen für die TN • • • • •

Fähigkeit, über Sexualität und sexuelle Themen zielgruppen- und kontextangemessen sprechen zu können Kenntnisse über die menschliche Anatomie und Physiologie des Urogenitalsystems Wissen über sexuelle Entwicklungen und Störungsbilder Kennenlernen von Kommunikationsdynamiken in Einzelsettings und bei Paaren Kennenlernen von systemischen und verhaltenstherapeutischen Interventionsformen, Fragetechniken und Lösungsansätzen

Referent*innen: Lehrgangsleitung: Michael Peintner Referent*innen: Cinzia Cappelletti (Meran) Heinrich Lanthaler (Algund) Helga Mock (Bozen) Michael Peintner (Bruneck) Ramanie Ramalingam (Innsbruck) Hubert Hager von Strobele (Bozen) Sabine Kiem (Meran)

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Zugangsvoraussetzungen • •

Mindestalter: vollendetes 24. Lebensjahr (25. Geburtstag) Positiv verlaufendes Aufnahmegespräch (Aufnahmegespräche am 17.03.2017 und 18.03.2017)

Abschluss und Zertifizierung • •

Durchgehende Teilnahme an allen 9 Modulen 8 absolvierte Praxisgruppentreffen (nach jedem Modul ein Treffen) zu jeweils 3 Stunden • Einzelsupervisionen von 10 Stunden bei externen Supervisor*innen (in Selbstorganisation) • 2 dokumentierte und supervidierte Beratungsprozesse • Abschlussprüfung (Bearbeitung einer Fallvignette)

Kosten Für die TeilnehmerInnen ergeben sich folgende Gebühren: • Kursgebühren: 2.500,00 Euro • Spesen für 10 Einzelsupervisionen (ca. 70,00 Euro pro Stunde) • Ev. zzgl. Unterkunft und Verpflegung

Lehrplan THEMA

DATUM

Modul 1: Einführung und Grundsätzliches

30.03.- 01.04.17

Modul 2: Konzepte und Methoden der Sexualberatung

04. - 06.05.17

Modul 3: Selbsterfahrung

25. - 27.05.17

Modul 4: Anatomie und Physiologie

21. - 23.09.17

Modul 5: Störungsbilder

19. - 21.10.17

Modul 6: Medien, Gewalt und käuflicher Sex

29.11. – 02.12.17

Modul 7: sexuelle und geschlechtliche Identitäten

24. – 27.01.18

Modul 8: Paarberatung

09. – 10.03.18

Modul 9: Restthemen und Abschluss

10. – 12.05.18


IK AT EMENT A S ZERTIF HOL DIR DN A MTLICHE S ENGAGHE IC E EHR ENDL ÜBER DEINR K INDER UND JUG FÜ

„Gemeinsam für ein besseres Internet“: Das InfoEck als Fachstelle für sichere Nutzung digitaler Medien

frei.willig engagiert für Tirols Jugend Erweiterung und vereinfachte Antragstellung

Hol dir das Zertifikat über dein ehrenamtliches Engagement für Kinder und Jugendliche! frei.willig geht in die zweite Runde. Was ist neu: Die ehrenamtliche Tätigkeit kann – neben den Jugendbeiratsorganisationen - auch über ein Freiwilligenzentrum vermittelt worden sein. Lediglich 75h der geleisteten Arbeit müssen in einer der Partnerorganisationen und für oder mit Kindern und Jugendlichen getätigt worden sein, die restlichen 75h können auch weitere ehrenamtliche Tätigkeiten sein.

Was bringt dir frei.willig?

Das InfoEck – die Jugendinfo Tirol ist Kooperationspartner der österreichischen Initiative Saferinternet.at und seit 2016 zertifizierte Koordinationsstelle. Das InfoEck ist dabei Ansprechpartner für Jugendliche, Eltern, MultiplikatorInnen und Organisationen bei Fragen zur sicheren Nutzung von Internet und digitalen Medien sowie bei Problemen, die im Internet und bei der Handynutzung auftreten können. Wer Wert auf ein sicheres Profil legt, kann ins InfoEck kommen und einen Facebook- und/oder Instagram-Check machen. Dabei werden die Privatsphäre-Einstellungen in den sozialen Netzwerken auf ihre Sicherheit überprüft. Fragen zur sicheren Nutzung von Internet und digitalen Medien werden gerne von den MitarbeiterInnen im InfoEck beantwortet oder können per Mail an medien@infoeck.at gestellt werden. Zusätzlich bietet die Jugendinfo ganzjährig auch den Workshop „App-Check“ sowie viele weitere Workshops zu anderen jugendrelevanten Themen an. Fortbildungen für Eltern und Lehrpersonen können ebenso gebucht werden. Das InfoEck und Saferinternet.at laden im Saferin-

FOTO: pixabay.com von Pexels

Mit dem offiziellen Zertifikat des Landes Tirol • erhältst du einen Nachweis deiner fachlichen und sozialen Kompetenzen • und Bildungsgutscheine der Projektpartner AK, AMS und WIFI • und bereicherst deine Bewerbungsmappe.

Welche Voraussetzungen musst du erfüllen?

150 h ehrenamtliche Tätigkeit, davon 75 h: • für oder mit Kindern und Jugendlichen • in einer der Partnerorganisationen (Mitgliedsorganisationen des Tiroler Jugendbeirats und Freiwilligenzentren im Rahmen der Freiwilligen­ partnerschaft Tirol) – siehe homepage • 30 h an besuchten Fortbildungen • du bist maximal 30 Jahre alt • Antragstellung und Bestätigung der Organisation

ternet-Monat Februar alle Tiroler Institutionen, Organisationen und Jugendeinrichtungen dazu ein, ein Projekt anzumelden und zusammen mit Jugendlichen Aktionen, Aktivitäten oder Veranstaltungen durchzuführen. Inspirationen für Projekte und Aktivitäten rund um das Thema „Neue Medien“ gibt es in allen InfoEck-Standorten und auf der Seite www.saferinternet.at.

Nähere Infos und Antragstellung: Amt der Tiroler Landesregierung, Abt. Gesellschaft und Arbeit – Jugend www.tirol.gv.at/freiwillig oder Tel.: 0512/508-3586 E-Mail: ga.jugend@tirol.gv.at

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Wandern wirkt!

FOTO: Norbert Freudenthaler

Der Österreichische Alpenverein veröffentlicht eine Studie zur Gesundheitswirkung des Bergsports – positive Effekte des Bergsports sind erstmals wissenschaftlich belegt.

Forschungser gebnisse „Effekte des Be rgsports“.

Alpine Sportarten sind essentieller Bestandteil der Freizeitkultur Österreichs. Wie sich Wandern auf unsere Lebensqualität und Gesundheit auswirkt, wurde bisher kaum wissenschaftlich untersucht. Eine groß angelegte Studie des ÖAV hat sich damit auseinandergesetzt und beim Fachsymposium „Bergsport & Gesundheit“ am 25.11.2016 in Wien präsentiert:

Die positiven Effekte des Bergsports wurden erstmals wissenschaftlich belegt.

Bergwandern: Beliebteste Alpinsportart als Untersuchungsschwerpunkt

Wandern macht glücklich, gelassen und gibt Energie.

Bergsport & Gesundheit: Arbeitsschwerpunkt & Auftrag des Alpenvereins

Die Untersuchung der psychischen Befindlichkeit beim Bergwandern zeigte: Bereits eine einzige Wanderung von ca. drei Stunden bringt positive Veränderungen der psychischen Gesundheit. Danach wurde ein signifikanter Anstieg der Stimmung und Gelassenheit registriert, negative Gefühle sanken markant.

GRAFIK: von Ed

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Infos & Kontak t unter: www.alpenve rein.at/sympo si

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Gesellschaftlicher Wandel auch eine Aufgabe für die Jugenddienste Vernetzungstreffen der GeschäftsführerInnen der Jugenddienste Das letzte landesweite Treffen der GeschäftsführerInnen der Jugenddienste in diesem Jahr bot Gelegenheit, einen Rückblick ins bisherige Arbeitsjahr zu werfen und auch ins neue Arbeitsjahr zu blicken. Geleitet und moderiert wurde das Treffen von der Arbeitsgemeinschaft der Jugenddienste, dem Zusammenschluss der zwanzig Jugenddienste in Südtirol. 2017 werden die Jugenddienste gemeinsam einen kritischen Blick auf gesellschaftliche Umbrüche werfen. Inhaltliche Impulse gab vor allem die vor kurzem abgehaltene Herbsttagung, an der über fünfzig Mitarbeitende der Jugenddienste teilgenommen haben: Einblicke in die vielfältigen Tätigkeiten der Arbeit der Jugenddienste – und Antworten auf die Frage, warum der Austausch in Zukunft noch wichtiger für die verschiedenen AkteurInnen der Jugendarbeit ist. Die verschiedenen Handlungsspielräume und Aufgaben der Jugenddienste und der verschiedenen Akteur­ Innen der Jugendarbeit untereinander, aber auch die Vernetzung der Jugendarbeit mit Politik,

Schule und Medien wurden betrachtet. Das bereits fundierte Kooperationsnetz mit dem Südtiroler Jugendring, dem Jugendhaus Kassianeum, dem Forum Prävention und dem Netzwerk der Jugendtreffs und –zentren soll intensiviert werden, um gemeinsam die notwendigen Rahmenbedingung zu schaffen, dass junge Menschen den gesellschaftspolitischen Herausforderungen auf ihrem Weg zum Erwachsenwerden bestmöglich begegnen können. Teil des letzten GeschäftsführerInnen-Treffen im Arbeitsjahr 2016 war auch die Planung der Frühjahrstagung der Jugenddienste 2017, bei welcher gemeinsam mit Referent Gerald Koller ein kritischer Blick auf Umbrüche geworfen wird. Es geht um Menschen auf der Flucht, aber auch um Gesellschaft und Herausforderungen, denen wir uns stellen werden müssen, auch in der Jugendarbeit. Ebenso wird die gesellschaftliche Umbruchsituation Inhalt des Austauschtreffens der über hundert ehrenamtlichen Vorstandsmitglieder der Jugenddienste im Frühjahr sein. Erste Weichen wurden auch bezüglich der Sommerprojekte der Jugenddienste für 2017 gestellt – an den Sommerprojekten der Jugenddienste nehmen über 5000 Kinder und Jugendliche teil. Das landesweite Treffen der GeschäftsführerInnen der Jugenddienste wurde auch dazu genutzt, um die Materialien der Sternsingeraktion der Katholischen Jungschar über die Jugenddienste landesweit zu verteilen. Im Mittelpunkt der Sternsingeraktion 2017 stand heuer Kongo, wo die Leidtragenden des seit Jahren andauernden Bürgerkrieges und der Korruption insbesondere die Kinder sind. Die Jugenddienste stehen bei der Verteilung der Sternsingermaterialien der Jungschar bereits seit Jahren unterstützend zur Seite. ZUM BEISPIEL | Nr. 1_ 2017

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Von links nach rechts: Andreas Schatzer, Martina De Zordo, Kevin Hofer, Philipp Achammer.

Truden gewinnt Gemeindenehrenamtspreis Der Südtiroler Jugendring (SJR) hat heuer zum ersten Mal den Gemeindenehrenamtspreis vergeben - an die Gemeinde, die das „junge Ehrenamt“ besonders stark unterstützt. „Insgesamt 5.860 junge Menschen sind in den Kinder- und Jugendverbänden des SJR ehrenamtlich tätig. Dafür möchte ich mich von Herzen bedanken“ meint Martina De Zordo, SJR-Vorsitzende. Die jungen Ehrenamtlichen regen Kinder und Jugendliche dazu an, ihre Freizeit sinnvoll zu gestalten. Sie tragen dazu bei, dass junge Menschen Teil einer Gemeinschaft sein können, in der sie sich wohl fühlen und entfalten können. „Durch dieses Wirksamwerden leisten sie einen wichtigen Beitrag für die soziale Gemeinschaft. Auf diesen Reichtum können wir nicht verzichten“ bringt es De Zordo auf den Punkt. Dieses Jahr ist es eine Prämiere: Zum ersten Mal wird die Gemeinde, die das „junge Ehrenamt“ auf besondere Art und Weise unterstützt, ausgezeichnet. Truden ist die erste Gemeinde, der diese Ehrung zuteil wird. Sie erhält den Ehrenamtspreis „’s junge Ehrenamt“ für die Gemeinden Südtirols, den der Südtiroler Jugendring (SJR) ins Leben gerufen hat. „Wir wollen damit das junge Ehrenamt in den Gemeinden stärken und den Gemeinden, die das junge Ehrenamt unterstützen, Anerkennung geben. Ihre wertvolle Arbeit soll bekannt gemacht werden, um so Modell für andere sein zu können“ erklärte Martina De Zordo, SJRVorsitzende, die Beweggründe, im Rahmen einer Übergabe des Preises Pressekonferenz. Der Gemeindenehrenamtspreis ist eine Initiative des Südtiroler Jugendrings, die von der Landesregierung und dem Gemeindenverband mitgetragen und von der Stiftung Südtiroler Sparkasse unterstützt wird. Der Preis wird jährlich vergeben, allerdings können die Gemeinden nur einmal alle drei Jahre am Wettbewerb teilnehmen. Heuer konnten sich nur die Gemeinden mit bis zu 2.000 EinwohnerInnen bewerben, im nächsten Jahr jene mit 2.000 bis zu 5.000 und 2018 jene mit mehr als 5.000 EinwohnerInnen. Kevin Hofer, SJR-Geschäftsführer, informierte zum Ablauf: Zuerst konnten sich die Gemeinden bewerben, indem sie einen Fragebogen ausfüllten. Aus den eingegangenen Bewerbungen wurden vom SJR – auf der Grundlage eines vorgegebenen Punktesystems – fünf Gemeinden ausgewählt, die in die engere Auswahl kamen. In diesen fünf Gemeinden wurden die ehrenamtlichen Vereinsvorsitzenden der Vereine, die sich für Kinder- und Jugendbelange einsetzen, gezielt befragt, sodass auch deren Einschätzung vorlag. Eine Jury entschied schlussendlich, welche Gemeinde den Preis erhalten wird. Die Jury - bestehend aus Landesrat Philipp Achammer, Andreas Schatzer, Präsident des Südtiroler Gemeindenverbandes, Reinhold Marsoner, Verwaltungs-

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ratsmitglied der Stiftung Südtiroler Sparkasse, Martina De Zordo, SJR-Vorsitzende, Cilli Mittelberger und Christian Mair, beide Mitglied im SJR-Arbeitskreis Ehrenamt - erklärte einstimmig die Gemeinde Truden zur Siegerin. „Truden überzeugte vor allem dadurch, dass sie den Kinder- und Jugendvereinen sehr viele unterschiedliche Angebote kostenlos zur Verfügung stellt und die Vereine bei aktuellen politischen Themen einbindet“, so Martina De Zordo. „Auch gaben die ehrenamtlichen Vereinsvorsitzenden an, dass die Ehrenamtsfreundlichkeit der Gemeinde Truden ‚hoch‘ bzw. ‚sehr hoch‘ sei, und der Bürokratieaufwand, wenn überhaupt vorhanden, dann nur ‚gering‘ sei“ so De Zordo weiter. Martina De Zordo überreichte dem Bürgermeister Michael Epp, der Gemeindejugendreferentin Daniela Montagna und den Vereinsvorsitzenden im Rahmen der Pressekonferenz die Preise: Einen Scheck – gestiftet von der Stiftung Südtiroler Sparkasse – in der Höhe von 2.000 Euro, zweckgebunden für das „junge Ehrenamt“ der Gemeinde und einen Banner für die Gemeindeeinfahrt, der informiert, dass die Gemeinde TrägerIn dieses Preises ist. Außerdem wird die Gemeinde noch einen Pokal erhalten und die jungen Ehrenamtlichen der Gemeinde bekommen die Möglichkeit, kostenlos an einer Ausbildung des SJR teilzunehmen. Andreas Schatzer dankte dem SJR für diese Initiative und betonte, wie wichtig solche Initiativen für Gemeinden sind. Er hofft nun auf die Vorbildwirkung der Siegergemeinde auf andere Gemeinden.


Die Jugend ist Vorbild Seit Mitte November hängen die Straßenschilder und Plakate der neuen Ausgabe der Alkoholpräventionskampagne „Trinken mit Maß“ in ganz Südtirol. Auch in diesem Jahr wurde die Kampagne weitergeführt und erstmals um eine neue Idee erweitert: Nach dem Motto „Wenn ich trinke, fahre ich nicht“ tragen Menschen aller Generationen gemeinsam dazu bei, die Bevölkerung für einen verantwortungsvollen Umgang mit Alkohol zu sensibilisieren.

Junge Menschen werden dabei als Vorbilder gezeigt und rücken so in den Mittelpunkt der Kampagne. Sie kommunizieren die Botschaft „Wenn ich trinke, fahre ich nicht!“. Eine Reihe von Personen aus der Bevölkerung der Generation 50plus antworten darauf mit „Ich auch“. Dadurch wird eine starke Verbindung zwischen zwei Altersgenerationen geschaffen. Dies geschieht ohne Anschuldigung und ohne Vorwürfe. Auf Drohbotschaften wird ver-

schaft teilt und mitträgt. Im Fokus stehen folgende Ziele: die Punktnüchternheit im Straßenverkehr weiter fördern, die Alkoholkonsummengen bei den einzelnen Personen reduzieren und das Wissen über Alkohol und dessen (schädliche) Wirkung bei der Bevölkerung erhöhen. Die verschiedenen Gesichter auf den Straßenschildern, an Bushaltestellen, Postern und in den social medias sprechen dafür, dass man Verhaltensweisen

Abnahme nicht so deutlich ist wie bei den 15-24-Jährigen. Im Rahmen der Kampagne wurde zusätzlich ein Informationsfalter zu Alkohol erarbeitet, welcher Informationen zu Alkohol, dessen Wirkung, Limits für einen risikoarmen Konsum und Regelungen im Straßenverkehr gibt. Die Kampagne ist Teil des Landespräventionsplans, wird von der Abteilung Gesundheitswesen getragen und vom Fo-

zichtet. Das zeichnet die Kampagne seit Beginn aus – die erste Ausgabe wurde 2008 entwickelt. Eine Kampagne dieser Art findet man auf regionaler Ebene zum ersten Mal. Die Besonderheit liegt darin, dass die TeilnehmerInnen nicht die Rolle von Testimonials einnehmen. Im Rahmen der Kampagne gibt es weder Namen, noch Rollen oder Geschichten. Sie stehen mit ihrem Gesicht stellvertretend für einen Großteil der Bevölkerung, die die Bot-

ändern kann. Das Augenmerk der Kampagne liegt darin, junge Menschen als Vorbilder in den Vordergrund zu stellen. Das ist insofern auch neu, da die junge Generation ansonsten oft als SymptomträgerIn, die sich nicht an die gewünschte Verhaltensweise hält, herhalten muss. Astat Daten zeigen, dass Führerscheinentzüge bei Trunkenheit am Steuer rückläufig sind. (2013:750, 2014:638, 2015: 601). Andererseits wird ersichtlich, dass in den älteren Altersgruppen (50-65) die

rum Prävention umgesetzt. An ihrem Markenzeichen – ein weißes Rufzeichen auf einem roten Knopf – ist sie überall erkennbar. Die Webseite trinkenmitmass. it macht alle laufenden Maßnahmen und Projekte sichtbar. Material steht zum Download zur Verfügung oder kann unter info@forum-p.it angefragt werden. Peter Koler, Magdalena Platzer Forum Prävention, info@forum-p.it

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Was steckt alles in ERASMUS+?

Erasmus+ ist das EU- Förderprogramm für allgemeine und berufliche Bildung, Jugend und Sport für den Zeitraum 2014 – 2020

Deswegen sei hier aufgelistet, welche Förderprogramme derzeit unter ERASMUS+ zusammengeflossen sind und wie man sie heute am effizientesten benennt:

39100 Bolzano

Il Ser vizio Volontario Europeo

Tel. 0471/413378

Anlaufstelle für EU-Direktfinanzierungen (so wie sie bei EU-Programmen funktioniert) ist in Südtirol das €urohelpdesk, in der Gerbergasse 69 in Bozen. Tel. 0471 413360/61 E-Mail: eurohelpdesk@provinz.bz.it Via Andreas Hofer 18 – Palazzo 7

È possibile con lo SVE!

Der Informationsdienst wird vom Amt für europäische Integration - Europe Direct Südtirol und dem Außenamt Brüssel in enger Zusammenarbeit geführt.

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17.02.14 2.14 12:18 17.0 2.14 17.0 17.0 12:18 2.14 8 17.0 12:1 2.14 17.0 12:1 2.14 8 12:1 8 12:1 8

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franca.depasquale@provincia.bz.it

17.02.14 12:18

Ufficio Servizio Giovani / Amt für Jugendarbeit

„Erasmus+: Leonardo da Vinci“: Programmaktivitäten ausschließlich im Bereich der beruflichen Aus -und Weiterbildung „Erasmus+: Grundtvig“: Programmaktivitäten ausschließlich im Bereich der Erwachsenenbildung „Erasmus+: Jugend in Aktion“: Programmaktivitäten, die ausschließlich nichtformales und informelles Lernen bei Jugendlichen betreffen (z.B. den EFD, den europäischen Freiwilligendienst) „Erasmus+: Jean Monnet“: Programmaktivitäten für Universitäten ausschließlich im Bereich der Forschung und Europäischer Integration „Erasmus+: Sport“: Programmaktivitäten ausschließlich im Bereich Sport w w w. p rov i n z . b z . i t / j u g e n d a r b e i t

Informazioni sullo SVE, il Ser vizio Volontario Europeo:

Die Praxis hat gezeigt, dass der einheitliche Name ERASMUS+ oft für Verwirrung sorgt. Daher ist inzwischen im Programmleitfaden selbst vorgesehen, dass jeweils die Bezeichnung ERASMUS+ gefolgt vom Namen des Unterprogramms verwendet werden kann und es sei an dieser Stelle auch ausdrücklich dazu geraten. Aussagen wie z.B: „ Wir sind eingeladen worden, an einem ERASMUS+ Projekt teilzunehmen“ sind nämlich leider zu ungenau und helfen auch nicht weiter, wenn es darum geht, zu klären, welche Nationalagentur für die Finanzierung zuständig ist. Denn jedes Unterprogramm von ERASMUS+ verwaltet sein eigenes Budget.

„Erasmus+: Comenius“: Programmaktivitäten ausschließlich im Schulbereich • „Erasmus+: Erasmus“: Programmaktivitäten, die ausschließlich den Hochschulbereich betreffen und die sich an Programmländer richten • „Erasmus+: Erasmus Mundus“: Aktivitäten im Zusammenhang mit den Erasmus Mundus Gemeinsamen Masterabschlüssen

Für Fragen bezüglich den Teilbereich ERASMUS+: Jugend/EFD ist die Ansprechpartnerin Franca Riesch De Pasquale im Amt für Jugendarbeit, Andreas Hoferstr. 18 in Bozen, Tel. 0471 413378 E-Mail: franca.depasquale@provinz.bz.it

ERASMUS+ Comenius

Erasmus

Mundus

Jugend in Aktion

Grundtvig

Jean Monnet

Leonardo da Vinci

Quellennachweis: Programmleitfaden, Version 1. 2017 vom Oktober 2016 auf Deutsch http://ec.europa.eu/programmes/erasmus-plus/sites/erasmusplus/files/files/resources/erasmus-plus-programme-guide_de.pdf

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Sport


Sketchnotes

Die etwas andere Art der Mitschrift, wie im Vorwort auf Seite zwei hingewiesen

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CHECK

IT OUT! Wissensbörse zum Thema Homo- & Bisexualität, Trans*Identitäten und Intergeschlechtlichkeit (Jugendliche ab 14 J.)

Wir verstehen Sprache meist als Medium, mit dem Menschen die Wirklichkeit beschreiben. Wie über Personen, Dinge oder Sachverhalte gesprochen wird, welche Namen und Bezeichnungen wir ihnen geben, sagt aber häufig mehr darüber aus, welchen Wert und welchen Platz sie in der Gesellschaft haben und hat mit der Wirklichkeit nichts zu tun. Dennoch ist Sprache ein machtvolles Instrument, um Wirklichkeit „herzustellen“. Wenn wir sprechen, handeln wir immer auch und wir beeinflussen die Meinungen der Menschen in unserem Umfeld. Durch unser Sprechen können wir einzelne Personen oder bestimmte Gruppen beleidigen, ausgrenzen, herabwürdigen oder lächerlich machen – das ist Diskriminierung. Diskriminierender Sprachgebrauch kann in allen Lebensbereichen auftreten: in der Schule, bei der Arbeit, im Alltag oder in den Medien. Mit Absicht oder unbewusst, überlegt oder unüberlegt verwenden wir bestimmte diskriminierende Ausdrücke und geben sie so weiter. 1) „Schwuchtel!“, „Homo!“, „Transe!“, „Lesbe!“ – diese Schimpfwörter kennen die meisten Jugendlichen aus ihrem sozialen Umfeld. Grund für diskriminierende Einstellungen und Verhaltensweisen sind Vorurteile, Zerrbilder und Ängste, die häufig in Unkenntnis und Unsicherheit wurzeln. Viele wissen wenig über das Leben und Lieben von Schwulen, Lesben, Trans*Gender und Inter*sexuellen. Über heterosexuelle Beziehungen und Sex zwischen Mann und Frau wird ja oft gerne getratscht und geprahlt, aber über andere Formen von Sexualität und Partnerschaft wird häufig geschwiegen – meist aus Angst selbst diskriminiert zu werden. Sex und Liebe sind jedoch bunt und vielfältig - und jeder Mensch hat das Recht auf Respekt für seinen eigenen individuellen Weg. Workshop: CHECK IT OUT - FRAG DICH COOL! Die Beratungsstelle COURAGE Innsbruck will durch die Vermittlung von Wissen und interaktives, spielerisches Hinterfragen von eigenen Vorstellungen und Meinungen über Homosexualität und Trans*Identitäten etc., ein grundlegendes Umdenken und den Abbau von Diskriminierung bewirken. Der Respekt für vielfältige Lebens- und Liebesformen soll gefördert werden. Erfahrene Referent*innen (je eine Frau und ein Mann) der Beratungsstelle informieren professionell über Homo- und Bisexualität, Trans*Gender, Trans*Identitäten, Inter*Geschlechtlichkeiten, Queerness, Partner*innenschaften, Regenbogenfamilien u.v.m. und sprechen über Homo-, Bi-, Trans- und Interphobie und

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Diskriminierung. Ziel ist es nicht, Jugendliche zu „bekehren“ oder von irgendetwas zu überzeugen, sondern Respekt für Vielfalt zu ermöglichen. Die zweistündigen Workshops bieten einen geschützten Raum für alle Fragen! Die Expert*innen regen Diskussionen an, in denen auch Themen wie Antidiskriminierung, Gewaltprävention, Rollenklischees und Sexualaufklärung nicht zu kurz kommen. Durch Vermittlung von Wissen können Vorurteile und Diskriminierung abgebaut und Selbstbewusstsein gefördert werden. Kostenlosen 2) Workshop buchen unter: http://www.courage-beratung.at/check-it-out oder

Beratungsstelle COURAGE Innsbruck Partner*innen-, Familien- und Sexualberatungsstelle

Ramanie Ramalingam A 6020 Innsbruck, Salurner Straße 15 / 2. St. E-Mail: innsbruck@courage-beratung.at

1) vgl. Pates, R. u. a., 2010. Antidiskriminierungspädagogik: Konzepte und Methoden für die Bildungsarbeit mit Jugendlichen 2010. Aufl., Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften. 2) Durch eine Förderung besteht ein Kontingent für zehn kostenlose Workshops!


FOTO: Andreas Wenzel / BKA

Österreichischer Jugendpreis

Tiroler PreisträgerInnen mit Jugendministerin Sophie Karmasin sowie Reinhard Macht (Abteilung Gesellschaft und Arbeit – Jugend)

Tiroler Projekte punkteten beim Österreichischen Jugendpreis Anfang Dezember wurde im Rahmen des „Jahres der Jugendarbeit“ erstmals der Österreichische Jugendpreis von Bundesministerin Sophie Karmasin verliehen. Aus insgesamt 153 Einreichungen wurden jeweils fünf Siegerprojekte in den Kategorien „Erasmus+: Jugend in Aktion“, „Eure Projekte“ und „Nationale Jugendarbeit“ ausgewählt. Der mit dem ersten Platz verbundene Hauptpreis in der Kategorie „Erasmus+: Jugend in Aktion“ ging an das Tiroler Projekt „Youth EVS Tirol“.

Über das Siegerprojekt „Youth EVS Tirol“ Bei der grenzüberschreitenden Initiative „Youth EVS Tirol“ wurden insgesamt fünf Jugendliche aus Litauen, Spanien, Bulgarien und der Türkei über das InfoEck, der Jugendinfo des Landes Tirol, an Jugendzentren bzw. -einrichtungen in Telfs, Innsbruck, Hall in Tirol, Schwaz und Kirchbichl vermittelt. Neben der Medien- und Jugendarbeit sowie pädagogischen Aufgaben entwickelten die Jugendlichen ein Radioprogramm und eine Poster-Kampagne zu den Themen Migration und Flucht, welche nun österreichweit im Einsatz ist.

Weitere Tiroler Projekte ausgezeichnet Zwei weitere Tiroler Jugendprojekte schafften es unter die

­ esten Fünf: In der Kategorie „Eure Projekte“ punktete b das Projekt „Spielerischer Deutschkurs“ für geflüchtete Kinder: Projektleiterin Barbara Eisele unterstützte Kinder und Jugendliche der AsylwerberInnenunterkunft Reichenau beim Deutschlernen und organisierte unterschiedliche Freizeitaktivitäten. Außerdem überzeugte das Jugendzentrum Z6 in Innsbruck mit seinem vielfältigen Kulturprogramm für Jugendliche in der Kategorie „Nationale Jugendarbeit“. Die ProjektleiterInnen Elfi Oblasser und Desiré Tchuenteu riefen Aktionen wie gemeinsames Kochen, ein HIP-HOP-Café und Ausstellungen von Jugendlichen ins Leben.

Österreichischer Jugendpreis als Zeichen der Wertschätzung Der Österreichische Jugendpreis soll die vielseitigen Projekte und Einrichtungen im Bereich der Jugendarbeit ins Rampenlicht rücken. „Mehr als 160.000 engagierte und qualifizierte Freiwillige leisten gemeinsam mit den Fachkräften im Rahmen der außerschulischen Kinder- und Jugendarbeit wertvolle Beiträge – dieses Engagement ist unbezahlbar“, lobt LRin Beate Palfrader die Freiwilligenarbeit. ZUM BEISPIEL | Nr. 1_ 2017

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Kraftbier, rosarote Weihnacht und Hippiefestival Ein nicht alltäglicher Sonntagsausflug mit dem Jugendtreff Sterzing nach Bayern Jonas Steiner, Sterzing 2

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8 © FOTOS: arm


1 Erster Stop war das „Flugwerk“ im

Münchner Vorort Feldkirchen. Ein gemütliches Wirtshaus, das mit seinen unverputzten Backsteinziegelwänden, den kupfernen Braukesseln und den alten Flugzeugteilen, die im ganzen Haus verteilt sind, an eine alte Fabrikhalle aus der Zeit der Industrialisierung erinnert. Dort haben wir uns ganz nach bayrischer Manier, noch pünktlich vor elf Uhr, mit Weißwurst, Brezen und frisch gebrautem Weißbier aus hauseigener Brauerei gestärkt. erfüllen verschiedene weihnachtliche Spezialitäten die Luft mit einem süßsalzigen Duft. Auffallend war, dass im Gegenteil zu unseren „traditionellen“ Weihnachtsmärkten, dort die Verkaufsstände nicht hauptsächlich von billiger „Kitschware“, die im asiatischen Raum massenweise hergestellt wird, geziert werden. Und sogar Landsleute haben wir dort angetroffen, die auf ihrem Stand verschiedene Südtiroler Spezialitäten anbieten.

FOTO: KJ

2 Christkindlmarkt in Erding. Hier

Die beiden Vorsitzenden im KJ-Vorstand Philipp Blüthl und Felicia Pfurtscheller (2. von links und 3. von links) bedanken sich bei Monika Freisinger (links) für ihr Engagement. Mit dabei Elisabeth Huber-Walch (rechts), die Nachfolgerin von Monika im KJ-Büro in Tirol.

Jubiläum

3 Im „Fischer-Bräu“ Eitting. Hier wurden

wir freundlich vom Junior-Chef der Brauerei empfangen. Dieser erklärte uns sorgfältig den Produktionsablauf des Bierbrauens. Vom Mälzen des Getreides bis hin zum Abfüllen des verkaufsfertigen Bieres.

Erfolgreiche 25 Jahre Jugendarbeit im Tiroler Teil der Erzdiözese Salzburg

4 Beeindruckend war die einfache

Technik im Sudhaus. Nachdem sich der junge Brauer dann mit einem Fläschchen seines edlen Gerstensaftes bei uns verabschiedet hatte, ging es weiter nach München. 5 „Pink Christmas“ Weihnachtsmarkt in

der Müllerstraße. Dieser wird von mehreren homosexuellen Organisationen der Stadt organisiert und kommt bei den MünchnerInnen und Gästen hervorragend an. Eine sehenswerte Attraktion, die im konservativen Südtirol wahrscheinlich noch nicht denkbar wäre. 6 Zu guter Letzt ging es zum „Tollwood

Winterfestival“ auf die Theresienwiese. Zweimal jährlich, einmal im Sommer und einmal in der Adventszeit, ein Treffpunkt für KünstlerInnen und MusikerInnen . Das diesjährige Wintermotto lautet „Tollwood bewegt“ und möchte die BesucherInnen dazu bewegen nachhaltig zu denken und zu handeln. 7 Als sichtbares Symbol dafür steht unter

anderem der aus über 100 Fahrrädern bestehende Weihnachtsbaum, der in der Mitte des Festivalgeländes empor ragt und zum Leuchten gebracht werden kann, wenn die BesucherInnen kräftig genug in die Pedale treten.

Am 11. Nov 2016 feierte die Katholische Jugend (KJ) ihr 25-jähriges Bestehen in Tirol mit einem großen Fest. Mit der seinerzeitigen Regionalstelle fiel der Startschuss, die Jugendarbeit in der Erzdiözese auch in den Regionen mit hauptamtlichen MitarbeiternInnen zu unterstützen und zu fördern. Unter den zahlreichen Gästen durfte u.a. Generalvikar Hansjörg Hofer, Hannes Schneilinger, Generalsekretär der Katholischen Aktion, die Ehrenamtliche Vorsitzende des KJ-Vorstandes, Felicia Pfurtscheller, Reinhard Macht von der Abteilung Gesellschaft und Arbeit (ehem. JUFF) und die Landtagsabgeordnete Barbara Schwaighofer begrüßt werden. Nach dem feierlichen Gottesdienst mit anschließenden Glückwünschen seitens der Gäste in der Stadtkirche St. Vitus setzte die Festgemeinschaft die Feier im Jugendraum der Pfarre Kufstein weiter fort. Dort wurde dann Monika Freisinger, langjährige Mitarbeiterin der KJ, für ihr Engagement und ihren unermüdlichen Einsatz (26 Jahre!) geehrt. Sie war es nämlich, die vor 25 Jahren als Organisationsreferentin das Büro in Kufstein aufgebaut hatte. Monika organisierte gemeinsam mit vielen Ehrenamtlichen in den vergangenen 25 Jahren zahlreiche Projekte und Jugendfahrten. Nun stellt sie sich in der Pfarre St. Vitus in Kufstein als Pastoralassistentin neuen Aufgaben. Die KJ dankt ihr für ihren Einsatz und wünscht ihr für ihre neuen Aufgaben alles Gute. Ihre Nachfolgerin im Tiroler Büro der Katholischen Jugend ist Elisabeth Huber-Walch. Das Team der KJ in Tirol beim Ausblasen der Kerzen auf der Geburtstagstorte. Von links: Bengt Beier, Teamleiter der KJ, Andrea Kirschner, Elisabeth Huber-Walch, Franz Engl, die Hauptamtlichen MitarbeiterInnen in Tirol und Andreas Huber-Eder, Teamleiter der KJ.

8 Im „Heimatzelt“ wird man mit dem

Begriff Heimat konfrontiert. In diversen künstlerischen Auseinandersetzungen wird die Frage „Was ist Heimat?“ sichtbar, hörbar und fühlbar gestellt. Das große Zelt ist ein Gesamtkunstwerk für einen der wichtigsten Begriffe der Menschheit. An einem der knapp 60 verschiedenen Imbissstände, die Köstlichkeiten aus aller Welt zubereiten, genossen wir das Abendessen. Danach schlenderten wir noch durch den Bazar des Festivals, wo unzählige „Neo-Hippies“ und KleinkünstlerInnen ihre Produkte anboten. FOTO: KJ

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Menschen & Jobs ■

Völs/Seis/Kastelruth/Völser Aicha

Mirjam Rottensteiner ist 24 Jahre jung und arbeitet seit Mitte November als Jugendarbeiterin im Jugend- und Kulturverein Allesclub. Neben dem Jugendraum in Kastelruth kümmert sie sich zusammen mit zwei weiteren JugendarbeiterInnen, um die WG in Seis, Insel in Völs und Helium in Völser Aicha. Mirjam durfte bereits bei ihrem freiwilli■ Mirjam R gen Zivildienstjahr und bei weiteren ehottensteiner renamtlichen Tätigkeiten Erfahrungen in der Jugendarbeit sammeln. In den vergangenen Jahren war sie im Verwaltungsbereich tätig, hat aber die Liebe zur sozialen Arbeit nie aus den Augen verloren.

Eppan

Noemi Bonell, 29 Jahre alt und aus Bozen, ist seit November Mutterschaftsersatz im Jugendtreff Jump in Eppan. Nach dem Besuch des Neusprachlichen Lyzeums in Bozen hat sie in Wien Politikwissenschaft und Internationale Entwicklung studiert. Anschließend sammelte sie in verschiedensten Bereichen Arbeitserfahrung gesammelt, zuletzt beim Forum Prävention in Bozen. Nun wird sie im Jump ein Jahr lang in die Offene Jugendarbeit eintauchen und freut sich schon unglaublich darauf, spannende Ideen zu verwirklichen und ihre kreative Seite ■ Noemi Bonell gemeinsam mit den Jugendlichen auszuleben.

Obervinschgau

■ Elisabeth Ritsch

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Obervinschgau

Helene Tappeiner, ist 28 Jahre alt und kommt aus Vetzan. Die Matura hat sie in der LESO (SOGYM) Mals absolviert. Sie macht gerade ihren Abschluss in „katholischer Religionspädagogik“ an der Uni Innsbruck. Seit über zehn Jahren ist sie als freiwillige Helferin beim Weißen Kreuz in Schlanders, unter anderem auch als Betreuerin der Jugendgruppe tätig. Seit Dezember ist sie die neue Jugendarbeiterin im JuMa Mals und im Jugendtreff Burgeis. Nach ihrer Lehrtätigkeit an der Berufsschule ist dies eine ganz neue Erfahrung für sie. lene ■ He

Tappeiner

Seis

Seit Anfang Oktober arbeitet Priska Dantone als Jugendarbeiterin im Jugendverein Allesclub im Schlerngebiet. Sie ist 23 Jahre jung, wohnt in Bozen und hat Sozialarbeit in Brixen studiert. In ihrer Freizeit macht sie am liebsten Musik mit ihrer Band, trifft sich mit FreundInnen und besucht Konzerte oder Festivals. Priska freut sich auf die anstehenden Herausforderungen, die auf sie und ihre neuen ArbeitskollegInnen zukommen werden. ■ Priska

Elisabeth Ritsch, 24 Jahre alt, aus Martell studiert Sozialpädagogik in Brixen und ist seit Dezember im Jugendtreff Prad als Jugendarbeiterin tätig. Vor und während ihrer Studienzeit konnte sie durch einen Solidaritätsbesuch in Indien und ein Praktikum an der „School for Life“ in Thailand bereits einige Erfahrungen in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen sammeln. Sie findet es spannend und inspirierend, dass die Offene Jugendarbeit viel Raum zum Einbringen kreativer Ideen bietet und man dabei direkt und auf Augenhöhe mit den Jugendli-

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chen zusammenarbeiten kann. Jugendliche bei der Entfaltung ihrer individuellen Fähigkeiten und in ihrer Entwicklung zu unter­ stützen, sieht sie als große Bereicherung für sich selbst, ihr soziales Umfeld und die Gesellschaft. Es gefällt ihr, sich mit anderen Personen auszutauschen, künstlerisch zu arbeiten, in der Gruppe aktiv zu sein und zusammen etwas zu unternehmen.

Dantone

Innsbruck

Teresa Ostermann, 26 Jahre alt, wohnt in Innsbruck und unterstützt seit Dezember das Team des InfoEcks der Jugendinformation Tirol. Sie hat bereits in vielen unterschiedlichen Praktika und Ausbildungsbereichen Erfahrungen sammeln können und studiert aktuell im Master „Soziale und politische Theorien“ in Innsbruck. In ihrer Freizeit macht Teresa gern Musik, ist bei kulturellen Veranstaltungen in Inns■ Teresa

Ostermann

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Innsbruck

Patricia Stettner arbeitet seit November im InfoEck Innsbruck. Dort ist sie zuständig für Öffentlichkeitsarbeit und Jugendinformation. Patricia ist 22 Jahre alt, hat in Innsbruck die HTL für Grafik Design abgeschlossen und im Anschluss das Kolleg für Sozialpädagogik in Stams. Mit Jugendlichen arbeitete Patricia in verschiedenen Praktika zusammen und freut sich nun über ihre beraterische Tätigkeit im InfoEck. Patricia ist in ■ Patrizia ihrer Freizeit viel in Stettner 2 der Natur unterwegs, sie beschäftigt sich gerne gestalterisch und musikalisch.

Innsbruck

Mit 1. Oktober 2016 wurden die Bereiche des ehemaligen JUFF und der Arbeitsmarktförderung zusammengeführt. Die Themen ArbeitnehmerInnen- und Arbeitsmarktförderung, Integration, Frauen, Familie, Jugend und SeniorInnen sind jetzt eingegliedert in die Abteilung Gesellschaft und Arbeit. Die neue Abteilung wird von Ines ■ Ines 3 Bürgler geleitet, die bisr Bürgle her schon für das Sachgebiet Arbeitsmarktförderung verantwortlich war. Alle Informationen zur neuen Abteilung unter: www.tirol.gv.at.

1 FOTO: Julia Wolfschütz 2 FOTO: Julia Wolfschütz 3 FOTO: Die Fotografen

FOTOS: Land Tirol

bruck aktiv und freut sich schon auf die vielen neuen Erlebnisse und Herausforderungen in der Jugendinformation.

Jugendwarteraum POOL Seit Mitte Jänner 2017 hat der POOL Jugendwarteraum am Innsbrucker Hauptbahnhof neue, erweiterte Öffnungszeiten!

r

18.00 Uh tag: 12.30 bis rs e n n o D – g Monta bis 17.00 Uhr Freitag: 12.30

In dieser Zeit kümmern sich erfahrene Pädagoginnen um Jugendliche bis 19 Jahren (SchülerInnen, Lehrlinge,…), die ihre Wartezeit auf ein öffentliches Verkehrsmittel sinnvoll verbringen möchten. Was bietet der Pool?

Raum zur Überbrückung von Wartezeit

angenehme Atmosphäre mit Musik, Brettspielen, Darts, Tischfußball

Lesestoff: Tageszeitungen und Zeitschriften

• •

FreundInnen treffen, Info, Betreuung, Beratung bei Problemen Kochmöglichkeit: Mikrowelle, Geschirr, Kühlschrank

Der POOL Jugendwarteraum ist eine Servicestelle des Landes Tirol, Abteilung Gesellschaft und Arbeit – Jugend.

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wichtige adressen

BERATUNG SüdtirolerJugendring

Young+Direct Beratung für Jugendliche – vertraulich und kostenlos

Schreib uns

345.081.70.56 YoungDirectBeratungConsulenza online@young-direct.it Ruf uns an

8400.36.366 young.direct Besuch uns

Andreas Hofer Str. 36 39100 Bozen

Infogay Lesbianline

Tel. +39 0471/ 976342 Tel. +39 0471/ 976342 Di von 20.00 Do von 20.00 bis 22.00 Uhr bis 22.00 Uhr infogay@centaurus.org lesbianline@centaurus.org

Forum Prävention Talfergasse 4 - 39100 Bozen Tel.: +39 0471/324801 Fax: +39 0471/940220 Internet: www.forum-p.it E-Mail: info@forum-p.it

Lebenshilfe Onlus Angebote für Menschen mit kognitiver Beeinträchtigung Galileo Galilei-Str. 4c 39100 Bozen Sexualpädagogische Beratung Tel.: +39 0471 062501 Handy: +39 348 8817350 E-Mail: s.beratung@lebenshilfe.it Amt für Jugendarbeit Interkulturelle Arbeit Abdelouahed El Abchi (Terminvereinbarung) Tel.: +39 0471 413337 E-Mail: Abdelouahed.ElAbchi@provinz.bz.it

InfoEck - Jugendinfo Tirol Kaiser-Josef-Str. 1 | A - 6020 Innsbruck +43 (0)512/571799 | info@infoeck.at InfoEck - Jugendinfo Imst Johannesplatz 6-8 | A - 6460 Imst +43 (0)5412/66500 | oberland@infoeck.at InfoEck - Jugendinfo Wörgl Christian-Plattner-Str. 8 | A - 6300 Wörgl +43 (0)5332/7826/251 | woergl@infoeck.at

Beratungsstelle COURAGE Boznerplatz 1 A - 6020 Innsbruck Mi & Do, 16 - 20 Uhr Tel.: +43 699 16616663 E-Mail: innsbruck@courage-beratung.at Internet: www.courage-beratung.at Drogenarbeit Z6 Jugendrogenberatung Dreiheiligenstraße 9 6020 Innsbruck Öffnungszeiten: Di – Do 14:00 – 16:00 Uhr Do 18:00 – 21:00 Uhr Sowie Termine nach telefonischer Vereinbarung! Telefon: +43 (0)699/13143316 Onlineberatung: www.onlinedrogenberatung.at Website: www.drogenarbeitz6.at E-Mail: zentrale@drogenarbeitz6.at Kontakt + Co

infes Fachstelle für Essstörungen Talfergasse 4 - 39100 Bozen Tel.: +39 0471/970039 Fax: +39 0471/940220 Internet: www.infes.it - E-Mail: info@infes.it Info-Beratungszeit: nach vorheriger Terminvereinbarung

INFORMATION

kontakt+co Suchtprävention Jugendrotkreuz

Elterntelefon Anrufzeiten: Mo - Sa 10-12 Uhr Mo - Fr 18-20 Uhr www.elterntelefon.it Grüne Nummer: 800 892 829

Bürgerstr.18 6020 Innsbruck Tel.: +43 (0)512/585730 Fax: +43 (0)512/585730-20 E-Mail: office@kontaktco.at Internet: www.kontaktco.at Öffnungszeiten: Mo - Do 8.00-16.00 Uhr

Kinder- und Jugendanwaltschaft Garante per l’infanzia e l’adolescenza Garant per la nfanzia y l’adolescënza Cavourstr. 23c 39100 Bozen Tel.: +39 0471 970615 Fax: +39 0471 327620 E-Mail: info@kinder-jugendanwaltschaft-bz.org Internet: www.kinder-jugendanwaltschaft-bz.org

Kinder- und Jugendanwaltschaft Tirol Meraner Straße 5 6020 Innsbruck Tel.: +43 (0)512/508-3792 Fax: +43 (0)512/508-3795 E-Mail: kija@tirol.gv.at Internet: www.kija-tirol.at Öffnungszeiten: Mo-Fr: 8-12 Uhr Mo-Do: 14-16 Uhr

BILDUNG Jugendhaus Kassianeum

Brunogasse 2 39042 Brixen Tel.: +39 0472/279900 Fax: +39 0472/279998 E-Mail: bildung@jukas.net Internet: www.jukas.net

ÄMTER

Amt für Jugendarbeit A.-Hofer-Str. 18 39100 Bozen Tel.: +39 0471/413370/71 Fax: +39 0471/412907 E-Mail: Jugendarbeit@provinz.bz.it Internet: www.provinz.bz.it/kulturabteilung/ jugendarbeit Amt für Kabinettsangelegenheiten Freiwilliger Zivildienst Silvius-Magnago-Platz 1 39100 Bozen Tel.: +39 0471/412131 Fax: +39 0471/412139 Internet: www.provinz.bz.it/zivildienst E-Mail: kabinett@provinz.bz.it Abteilung Gesellschaft und Arbeit/Jugend Michael-Gaismair- Str. 1 6020 Innsbruck Tel.: +43 (0)512/508-3586 Fax: +43 (0)512/508-743586 E-Mail: ga.jugend@tirol.gv.at Internet: www.tirol.gv.at/jugend Öffnungszeiten: Mo - Fr: 8 - 12 Uhr


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