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Die 3 Säulen
Bildung
der Oberstufenreform
September
Juni
Reform der Oberstufe Das Schuljahr 2011/12 hat Südtirol eine grundlegend gewandelte Oberstufe gebracht, also eine neue Bildungslandschaft für die 14- bis 19-Jährigen. Seit der Oberstufen-Reform ruht die gesamte Oberstufen-Landschaft auf drei Säulen: der Berufsbildung, den Gymnasien und den Fachoberschulen. Mit der Reform einher geht eine Neuordnung der Schulstandorte und Direktionen: Die Direktionen wurden dabei in der deutschen Oberstufe um drei, die schulischen Angebote um zehn und die Standorte um ein Dutzend verringert.
Schulkalender Mit dem Schuljahr 2012/13 hat die Landesregierung den Schulkalender für alle Schulen (Grund- und Mittelschulen) vereinheitlicht, ein Abweichen bei Schulbeginn, Schulende, Ferien und in der Frage der Fünf- oder Sechstagewoche gibt es seither nicht mehr. Wichtigste Neuerung ist die flächendeckende Einführung der Fünf-TageWoche an Südtirols Schulen, mit der auch eine Verlängerung der Unter-
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richtszeit von 34 auf 35 Unterrichtswochen einhergeht. Für die Fünf-Tage-Woche sprechen die längeren Ruhepausen für die Schüler, mehr gemeinsame Zeit für Familien am Wochenende, Vorteile für die Schulorganisation und eine Senkung der Kosten für den Schulsondertransport, die Heizung und Reinigung der Gebäude, die Sekretariatsdienste und Heimunterbringung. Für alle Schulen gelten auch einheitliche Daten für den Schulbeginn (5. September) und das Schulende. Vereinheitlicht worden ist auch der Ferienkalender: Neben den langen Sommerferien gibt es demnach vier Feriengruppen: eine Woche um Allerheiligen, zwei Wochen zu Weihnachten, eine Woche zu Fasching, fünf Tage zu Ostern.
Berufsmatura Ab dem Schuljahr 2014/15 müssen sich Jugendliche nicht mehr zwangsläufig zwischen einer Berufsausbildung und der Matura entscheiden. Sie können dann auch beides haben, und zwar in Form der Berufsmatura. Zum ersten Mal kann mit der Berufsmatura ein staatlicher Abschluss über Südtirols
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autonom geregelte Berufsschulen erreicht werden. Berufsschülern, die im Laufe oder nach Abschluss der beruflichen Grundausbildung zum Entschluss kommen, sich weiter entwickeln zu wollen, wird so eine Sackgasse geöffnet. 2015 werden die ersten Maturadiplome an den Berufsschulen ausgestellt.
Neue Lehrlingsordnung 2012 ist die Landes-Lehrlingsordnung novelliert worden: das Landesgesetz musste an den neuen staatlichen Einheitstext zur Lehre angepasst werden und gleichzeitig wurde die bewährte Südtiroler Lehrlingsausbildung weiterentwickelt. Erstmals gibt es jetzt sektorenübergreifend einheitliche Lehrzeiten und zudem ist nun auch im vierten Lehrjahr Berufsschulunterricht vorgesehen. Außerdem gibt es vier neue Lehrberufe: Gebäudereiniger, Pferdefachmann, Mechatroniker oder Seilbahntechniker. Mit der neuen Lehrlingsordnung ist auch die berufsspezialisierende Lehre liberalisiert worden. Dieser Typ Lehre, der eine gezielte Ausbildung möglich macht, hat das Potenzial, der Arbeitsvertrag für den Einstieg von jungen Menschen in die Arbeitswelt zu werden.