Fischen in suedtirol

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Vorkommen: Die Gattung Rutilus ist nahezu über den gesamten europäischen Kontinent verbreitet. Durch die Isoliertheit vieler Populationen entwickelten sich mehrere Schwesterarten. Der in Südtirol natürlicherweise beheimatete Vertreter ist das Norditalienische Rotauge. Es besiedelt eine Vielzahl von Lebensräumen, darunter Seen, Tümpel, Gräben und langsam strömende Flüsse. Südtirolweit kommt es in zahlreichen sommerwarmen Tieflandseen und Gräben vor. Fortpflanzung: Im Frühjahr sammeln sich Rotaugen in Schwärmen und laichen an seichten, bewachsenen Uferstellen. Ein Laichausschlag, wie bei den meisten Cypriniden üblich, kennzeichnet die Laichbereitschaft dieser Fischart. Pro Weibchen können 50.000 bis 100.000 Eier abgelegt werden. Nach nur wenigen Tagen ist die Embryonalentwicklung im Ei abgeschlossen. Eine Kreuzung mit der Rotfeder ist möglich. Ernährung und Wachstum: Das Rotauge ist bei der Nahrungsaufnahme nicht wählerisch und nutzt, neben pflanzlicher Kost, vielerlei wirbellose Nährtiere. Aufgrund der größtenteils hohen Bestandsdichten neigen Rotaugen zur Verbuttung und übersteigen bei uns selten Durchschnittsgrößen über 10 bis 15 cm. Wissenswertes: In einigen Fischlebensräumen, wie dem Kalterer See und den Kalterer Gräben kommt das Norditalienische Rotauge zusammen mit dem exotischen Europäischen Rotauge vor und wird von Letzterem zunehmend verdrängt. Durch Verschleppung der exotischen Art in andere Gewässer sind weitere lokale Bestände des autochthonen Norditalienischen Rotauges bedroht. Als Futterfisch für Raubfische erfüllt das Rotauge ebenso wie die Rotfeder eine wichtige Aufgabe in der Nahrungskette.

unterständiges Maul

oberständiges Maul Abb. 9.67: In der Gegenüberstellung zwischen Rotauge (oben) und Rotfeder (unten) sind die wichtigsten Unterscheidungsmerkmale gut ersichtlich, die Lage der Rückenflosse und die Maulstellung.. 135


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