GEMEINSAM DEN HAUSHALT MEISTERN
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Gemeinsam den Haushalt meistern Zeitmanagement Brigitte hat im Farbengeschäft Tafellack besorgt. Ihre Kinder Katja und Alex und ihre Stieftochter Sara schauen sie fragend an. „Damit bemalen wir die Wand im Gang. Helft ihr mir?“ Die „Tafel“ soll als Familien-Stundenplan dienen. Sobald die Farbe getrocknet ist, zeichnet Brigitte mit Kreide eine Tabelle mit fünf Zeilen und sieben Spalten auf. In jede Zeile kommt der Name eines Familienmitglieds. Über den Spalten stehen die Wochentage. „So, und jetzt tragt bitte eure fixen Termine ein. Also Nachmittagsunterricht, Musik und Sport.“ Katja, Sara und Alex füllen eifrig die Kästchen. Brigitte trägt ihre Yogastunde und den Englischkurs ein und meint: „Wenn Papi nach Hause kommt, wird er auch seine Termine festhalten.“ Abends zeigt sich, an welchen Tagen alle unterwegs sind und wann etwas gemeinsam unternommen werden kann. Besonders den Sonntag, den möchten alle gerne zusammen verbringen. So werden sie das jetzt jede Woche machen: fixe Termine bleiben stehen, Termine, die sich verändern, werden am Wochenende auf den neuesten Stand gebracht. Ein Familienplaner an der Wand ist eine von vielen Möglichkeiten, um den Überblick über die Aktivitäten aller Familienmitglieder zu bewahren. Wer macht wann was? Wer holt wen wann wo ab? Wer ist wann unter welcher Nummer erreichbar? Wer kann welche Aufgaben regelmäßig erledigen? Und: Wer ist wann für welche Haushaltsarbeiten zuständig? Obwohl Hausarbeit wesentlich für unser tägliches Leben ist und viel Zeit und Energie erfordert, wird ihr gesellschaftlich wenig Wert zuerkannt. Aber damit es zu Hause gemütlich ist, braucht es zahlreiche gemeinsame Bemühungen. Viele Abläufe sollten mehr oder weniger reibungslos funktionieren, damit Energie für andere Lebensbereiche übrig bleibt. Das ist eine echte Managementaufgabe. Am besten gelingt sie, wenn alle Familienmitglieder so viele Arbeiten wie möglich gut beherrschen und abwechselnd übernehmen. Es kann einige Mühe kosten, Kinder und Jugendliche zum
Mithelfen zu motivieren. Aber vieles spricht dafür, dass alle, ihrem Alter entsprechend, etwas beitragen: Zum einen üben die Mädchen und Jungen wichtige Fähigkeiten, die sie später einmal brauchen werden. Und sie lernen, sich die Zeit einzuteilen und sich selbst zu überwinden. Zum anderen entsteht so meist das wichtige Gefühl: Wir sind gemeinsam für das Leben in der Familie verantwortlich. Ich trage meines dazu bei und werde gebraucht. Dies stärkt die Selbstständigkeit und das Selbstwertgefühl der jungen Leute ebenso wie die Wertschätzung gegenüber der Hausarbeit.