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Mensch und Tier freuen sich, bald wird Jesus geboren Theresia Nischler
Mensch und Tier freuen sich, bald wird Jesus geboren
Theresia Nischler
Zu Beginn der Adventzeit setzte ich mich mit einer Gruppe von Kindern zusammen, um gemeinsam über Advent und Weihnachten zu reflektieren. Die Ideen der Kinder sowie die Schritte zur Vertiefung und Umsetzung derselben sammelten wir auf einem Plakat, das – auf Augenhöhe der Kinder aufgehängt – zum aktiven Gestalten einlud. Es wurden Fotos aufgeklebt und es wurde dazugeschrieben. Immer wieder überprüften wir gemeinsam, was wir bereits umgesetzt hatten, beziehungsweise was es noch zu tun gab. In den Lern- und Bildungsthemen der Kinder zeichnete sich ein großes Interesse an verschiedenen Tieren ab. Neben der Auseinandersetzung mit den Spinnen im Spinnenprojekt fanden Dinos, Wölfe, Schlangen, Löwen und vieles mehr in den Arbeiten der Kinder Ausdruck. Diesem Interesse der Kinder an den Tieren wollten wir auch im Rahmen der Weihnachtsbotschaft Rechnung tragen. Für das Krippenspiel, zu dem wir Eltern und Großeltern einluden, wurde ein Bild aus dem Alten Testament aufgegriffen. In der Weissagung des Propheten Jesaja finden durch das Kind alle Tiere und Menschen in Frieden zusammen.
Jesaja 11, 2; 6-8. Der Geist des Herrn lässt sich nieder auf ihm: Der Geist der Weisheit und der Einsicht, der Geist des Rates und der Stärke, der Geist der Erkenntnis und der Gottesfurcht. Dann wohnt der Wolf beim Lamm, der Panther liegt beim Böcklein. Kalb und Löwe weiden zusammen, ein kleiner Knabe kann sie hüten. Kuh und Bärin freunden sich an, ihre Jungen liegen beieinander. Der Löwe frisst Stroh wie das Rind. Der Säugling spielt vor dem Schlupfloch der Natter, das Kind streckt seine Hand in die Höhle der Schlange.
Die Tiere werden von Feinden zu Freunden In Anlehnung an den alttestamentlichen Propheten Jesaja gestalteten wir das Krippenspiel als ein Spiel, bei dem die Tiere von Feinden zu Freunden wurden und gemeinsam zur Krippe zogen.
Schlange und Maus Henne und Fuchs


Josef, Maria und das Kind im Stall Der Kampf der Tiere

Die Tiere raufen und kämpfen zunächst miteinander. Dann finden sie in Frieden einen Platz vor der Krippe. Sobald alle Tiere ihren Platz haben, laden wir die Eltern ein, sich in dieses friedvolle Bild vor dem kleinen Jesus-Kind zu begeben, und in einem Kreis singen wir miteinander „Stille Nacht“. Bei der Weihnachtsfeier das alttestamentliche Bild Jesajas als Ausgangspunkt zu nehmen, war gewagt, aber wir spürten, dass in diesem Text, der die Gegensätze aufzeigt, so viel Frieden vom Kind in der Krippe ausgeht. Wir pädagogische Fachkräfte, Eltern, Großeltern und Kinder haben ihn gespürt, und es war schön zu sehen, dass Themen der Kinder wie Masken, Verkleiden, Stark-Sein, sich Streiten und Versöhnen in einem Spiel gerade zur Weihnachtszeit würdevoll einen Platz fanden. In dieser Zeit, in der oft ein erhöhtes Harmoniebedürfnis besteht, dürfen wir erst recht da sein mit unseren Gegensätzen, die uns vor der Krippe vereinen und leben lassen. Die Kraft des kleinen Kindes in der Krippe bringt Frieden in die Welt. Das ist es doch, was wir Menschen in der Welt suchen. Etwas von diesem Frieden können wir uns selbst, den Kindern und Eltern schenken, indem wir die Ideen und Themen der Kinder in die Mitte dieser vorweihnachtlichen Zeit stellen, über so viel Geheimnisvolles staunen und uns freuen, dass Jesus für uns geboren wird.
