Kolping-Forum Juli 2014

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Kolping

FORUM Informationen aus dem Kolpingwerk Diözesanverband Münster

29. Jahrgang • Nr. 176 • Ausgabe Juli 2014

t: Sch w erpu nk

gi b 8!

alisierte Gewalt Aktiv gegen sexu

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Leitartikel: Beate Meintrup

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Kolping Gesichter: Michael Wessels


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Unser soziales Leben ist ohne Ehrenamtliche nicht denkbar. Niemand weiß das so gut wie die Mitglieder der Kolpingsfamilien. Weil besonders viele von ihnen selber ehrenamtlich aktiv sind. In der Schüler- und Familienhilfe, bei den Senioren, in Entwicklungsprojekten oder Freizeitgruppen.

cherungen bezahlt und professionelle Helfer honoriert werden. Deshalb bitten wir, die Kolping-Stiftung des Diözesanverbandes Münster, Sie um Ihre Hilfe. Unterstützen Sie unsere Arbeit mit einer Spende oder Zustiftung. Zeigen Sie Ihre Solidarität mit dem Kolping-Gedanken.

Sie wissen aber auch: Ehrenamt braucht eine solide finanzielle Basis. Sachkosten müssen gedeckt, Versi-

Wir danken Ihnen schon jetzt herzlich!


Editorial

Hingucken und Handeln

Inhalt: Schwerpunkt: gib8! Aktiv gegen sexualisierte Gewalt

4 – 12

Geistliches Wort

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Zur Sache

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Verband 14 Familien helfen Familien

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DiözesanFamilienWallfahrt 22 Kolping-Bildungswerk

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Kolping-Stiftung 24 Aus unseren Häusern

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Internationalität und Eine Welt

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Zukunft von Arbeit und sozialer Sicherheit

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Lebenswege – Menschenwege 28 Geschmack am Glauben finden

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Liebe Kolpingschwestern und Kolpingbrüder, verehrte Leserinnen und Leser, denken wir nach, dann fällt sicher jedem eine Situation in seinem Leben ein, die „irgendwie so unangenehm“ war: Beim Schulsport gab es immer Hänseleien in der Sammelumkleide. Zu gern wäre man in eine Einzelkabine gegangen, aber das hätte für noch mehr „Kommentare“ gesorgt. Zum obligatorischen Sonntagsbesuch erwarteten Onkel oder Tante stets ein Willkommensküsschen, „einmal feste drücken“ oder ein Weilchen auf deren Schoß sitzen. Manch‘ einer aus der älteren Generation ist aufgewachsen mit der erzieherischen Einstellung der Väter „ein ordentlicher Klaps hat noch niemandem geschadet“. Na und? Fragt sich nur, warum man sich selbst nach Jahrzehnten noch an dieses negative Gefühl erinnert… Sexualisierte Übergriffe oder Grenzverletzungen können unseren Kindern und Jugendlichen an den unterschiedlichsten Orten begegnen – z. B. in der Schule, im Freundeskreis, in der Familie oder im Internet. Die Präventionsordnung des Bistums Münster ist von der Kolpingjugend konsequent umgesetzt und in die Kolpingsfamilien und Kolpingjugenden transportiert worden. So unterschiedlich zunächst deren Umsetzung bewertet wurde umso deutlicher wird, welche Bewusstseinsbildung und Sensibilisierung die Kampagne unserer Kolpingjugend geleistet hat. Achtsamkeit. Ein Wort, das wieder in Mode gekommen ist. Achtsamkeit, eine Tat, die sich jeder Bürger und Christ zu Eigen machen sollte. Hingucken und Handeln ist kein „petzen“. Das Kolping-FORUM möchte mit dem Titelthema dieser Ausgabe „Aktiv gegen sexualisierte Gewalt!“ lesens- und nachdenkenswerte Beiträge zur Prävention aus verschiedenen Perspektiven anbieten und werben, diese umfängliche Thematik auch weiterhin in die Kolpingsfamilien, Jugendund Freizeitgruppen zu tragen.

Kolpingjugend 29 Reisen 32 Kreise, Bezirke, Regionen

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egat.MS – Engagiertentreffen 39 Redaktionsschluss und Impressum

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Im Diözesanverband beschäftigen uns weiterhin die Themen Lohndumping, Familienpolitik und Arbeitsmarkt und die Satzungsdebatte. Denn es gilt, hiermit bis zur Diözesanversammlung am 15. November die Weichen auf Zukunft zu stellen.

beRÜHRT. beWEGT. beSTÄRKT. Zuvor aber, am 31. August, wollen wir unseren Glauben und unsere Kolpinggemeinschaft feiern. Zur DiözesanFamilienWallfahrt rund um den Bistumsdom findet sich im FORUM eine Doppelseite mit vielen Informationen für einen ereignisreichen Tag. Wir sehen uns!

Titelbild: … damit Kinder auch weiterhin so fröhlich bleiben können: Präventionskampagne „gib8!“ des Kolpingwerkes. Foto: © istockphoto.com/ monkeybusinessimage

Rita Kleinschneider

Thorsten Schulz

Thema der nächsten Ausgabe: ➲ Oktober 2014: Mehr als nur ein Dach über dem Kopf Kolpinghäuser im Wandel der Zeit 3


Leitartikel zum Titelthema

Eine Kultur der Achtsamkeit Nachdem 2010 bekannt geworden war, wie viele Kinder und Jugendliche in den Jahren und Jahrzehnten zuvor durch Priester, Ordensleute und kirchliche Mitarbeiter sexuell missbraucht worden waren, ist es inzwischen um das Thema in den Medien wieder ein wenig ruhiger geworden. Anders innerhalb der katholischen Kirche: In Form von „Prävention sexualisierter Gewalt“ ist der sexuelle Missbrauch mit seinen Auswirkungen unverändert präsent. Beate Meintrup, Präventions­ beauftragte des Bistums Münster

Worum geht es? Der Begriff der sexualisierten Gewalt bezeichnet jede sexuelle Handlung, die an oder vor einem Kind oder einem/ einer Jugendlichen entweder gegen dessen/deren Willen vorgenommen wird oder der die Person aufgrund körperlicher, psychischer, kognitiver oder sprachlicher Unterlegenheit nicht wissentlich zustimmen kann. Das maßgebliche Kriterium ist damit die Tatsache, dass eine Person die Unterlegenheit einer anderen Person ausnutzt, um die eigenen sexuellen Bedürfnisse zu befriedigen.

Beispiele für Grenzverletzungen: • Missachtung persönlicher Grenzen (z.  B. tröstende Umarmung, die jedoch der/die Umarmte als unangenehm empfindet), • Missachtung der Grenzen der professionellen Rolle (z. B. Gespräch über das eigene Sexualleben), • Missachtung von Persönlichkeitsrechten (z. B. Verletzung des Rechts am eigenen Bild durch Veröffentlichung von Bildmaterial im Internet), •M issachtung der Intimsphäre (z. B. vorgeschriebenes Umziehen in der Sammelumkleide eines Schwimmbads, obwohl sich ein Mädchen oder ein Junge nur in der Einzelkabine umziehen möchte) 4

Als Unterkategorie der sexualisierten Gewalt beschreibt der Begriff der Grenzverletzung ein einmaliges oder maximal gelegentliches unangemessenes Verhalten. In den meisten Fällen werden Grenzverletzungen unbeabsichtigt begangen. Gründe dafür sind oft mangelnde persönliche oder fachliche Reflexion oder – gerade in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen – unzureichende Transparenz und Klarheit der Verhaltensregeln für bestimmte Situationen. Grenzverletzungen sind nicht zwingend strafrechtlich relevante Tatbestände, die zu einer Strafverfolgung führen. Jedoch sind die Grenzen zwischen legalem und illegalem Verhalten in diesem Bereich oft fließend und für Laien nicht immer eindeutig zu erkennen. Umso wichtiger ist es, grundsätzlich Unterstützung von fachlicher Seite einzuholen, wenn man eine Grenzverletzung beobachtet oder einen Vorfall als sexuellen Missbrauch einschätzt. Da die inhaltliche Bandbreite der sexualisierten Gewalt von unbeabsichtigten oder beabsichtigten Grenzverletzungen bis hin zu strafrechtlich relevanten Formen sexueller Übergriffe reicht, ist also sexualisierte Gewalt nicht automatisch ein Straftatbestand. Dennoch ist sie grundsätzlich in keiner Weise zu dulden.

Wie viele Opfer gibt es? Wie viele Kinder und Jugendliche tatsächlich von sexualisierter Gewalt betroffen sind, ist nicht mit Sicherheit zu sagen. Zu uneinheitlich sind die vorliegenden Schätzungen und Studienergebnisse. Außerdem ist das Dunkelfeld

Foto: pixelio.de/PublicDomainPictures

Beispiele für sexuelle Übergriffe: • Einstellen von sexualisierten Fotos ins Internet und sexistisches Manipulieren von Fotos (z. B. Einfügen von Porträtaufnahmen in Fotos von nackten Körpern in sexueller Pose), • wiederholte, vermeintlich zufällige Berührung der Brust oder der Genitalien (z. B. bei Pflegehandlungen, bei Hilfestellungen im Sport oder bei Spielen), • wiederholte sexistische Bemerkungen über die körperliche Entwicklung junger Menschen, • sexistische Spielanleitungen (z. B. Strip-Pokern oder Flaschendrehen mit Entkleiden), • wiederholte Missachtung der Grenzen der professionellen Rolle (z. B. Gespräche über das eigene Sexualleben, Aufforderungen zu Zärtlichkeiten)

– also die Zahl der begangenen, aber nicht amtlich registrierten Taten – bei diesen Delikten besonders groß. Laut Polizeistatistik werden in Deutschland jährlich circa 15.000 Fälle angezeigt. Das Dunkelfeld allerdings umfasst nach Ansicht mancher Fachleute bis zu 20 mal so viele Fälle. Insofern legt die Statistik den Schluss nahe, dass mit hoher Wahrscheinlichkeit betroffene Minderjährige auch in den Angeboten der Kinder- und Jugendarbeit oder der Kinder- und Jugendpastoral anzutreffen sind.


Leitartikel zum Titelthema

Der Schutz vor sexuellem Missbrauch als diakonisches Handeln der Kirche Sehr energisch widmen sich die deutschen Bischöfe heute dem Thema Kinder- und Jugendschutz. Die Motivation dazu entspringt nicht nur der Betroffenheit über die Täterschaft von Priestern und kirchlichen Mitarbeitern, sondern ebenso dem christlichen Selbstverständnis der katholischen Kirche. Die Sorge um das Heil des Menschen, um ein gelingendes, erfülltes Leben, gehört zum Kern der Botschaft Jesu und ist damit ein Grundanliegen allen kirchlichen Handelns. Das Evangelium richtet seine Aufmerksamkeit besonders auf diejenigen, die an den Rand der Gesellschaft gedrängt werden, deren Lebensgrundlagen zerbrochen oder gefährdet sind, die unter besonderen Belastungen leiden oder die nach gesellschaftlichen Maßstäben Verlierer und Benachteiligte sind. Den ersten christlichen Gemeinden war die Solidarität mit den Schwachen – also auch mit den Kindern – ein Hauptanliegen. Deshalb traten sie, im Gegensatz zu ihrer zeitgenössischen heidnisch-antiken Umwelt, kategorisch für den Schutz ungeborener und neugeborener Kinder ein. Die Grundlagen dafür liefert die Bibel. Im Neuen Testament (Mt 25,35-46) wird die Sorge für Witwen und Waisen ausdrücklich in die Verantwortung der ganzen christlichen Gemeinde übertragen. Ebenfalls aus dem Matthäusevangelium lasen spätere Generationen Jesu Wertschätzung für Kinder heraus, nämlich konkret aus der Beschreibung eines Rangstreits unter den Jüngern. Diesen löste Jesus, indem er ein Kind in die Mitte stellt und mit den Worten: „Amen, ich sage euch, wer das Reich Gottes nicht so annimmt wie ein Kind, wird nicht hineingelangen.“ (Mt 18,3) dessen Vorbildhaftigkeit hervorhebt. Diese Wertschätzung Jesu für Kinder begründet die Nächstenliebe und soziale Fürsorge christlicher Gemeinden, die sich zu dieser Zeit allerdings anders ausprägte als heute. Die Prävention gegen sexualisierte Gewalt steht in der Tradition dieses christlichen Menschenbildes und der Solidarität mit den Schwachen der Gesellschaft. Christinnen und Christen nehmen die damit verbundene Verantwortung wahr, anvertraute schutz- oder hilfebedürftige Minderjährige und Erwachsene zu behüten und zu unterstützen. Dies

ist ein Zeugnis gelebter christlicher Hoffnung in einer vielfach kinder- und familienfeindlichen Gesellschaft, die schutz- und hilfebedürftige Menschen oft an den Rand drängt. Der Schutz von anvertrauten Menschen vor sexuellem Missbrauch ist damit konkretes diakonisches Handeln der Kirche und zugleich Bestandteil der kirchlichen Sendung für eine menschenwürdigere Welt.

Augen auf! – Hinsehen und Schützen Unter diese Überschrift haben die nordrhein-westfälischen Bistümer ihre Aktivitäten zum Schutz von Minderjährigen sowie von behinderten, alten und kranken Menschen vor sexualisierter Gewalt gestellt. Denn bereits das verstärkte Hinsehen – also das aufmerksame Wahrnehmen anstatt des Ignorierens, des Nicht-Wahrhaben-Wollens – ist ein erster wichtiger Schritt für einen wirksamen Schutz der Zielgruppen vor sexualisierter Gewalt.

Die Fälle, in denen Kinder und Jugendliche sowie schutz- oder hilfebedürftige Menschen ausgerechnet in Familien, in kirchlichen, pädagogischen oder anderen Einrichtungen körperlich, seelisch und sexuell misshandelt werden, sind besonders erschütternd. Schließlich sollten gerade diese Räume, die zum Tatort werden, Schutz und Geborgenheit bieten. Um diese Funktion zu erhalten und die Menschen in den genannten Räumen zu schützen, ist es wichtig, sensibel und wachsam für Verletzungen der Grundbedürfnisse und Grundrechte dieser Menschen zu sein und für deren Durchsetzung einzutreten. Hier sind insbesondere die Verantwortlichen der jeweiligen Institutionen gefordert.

Maßnahmen zur Prävention sexualisierter Gewalt Die Präventionsordnung verpflichtet alle Pfarreien, Verbände und Einrichtungen der katholischen Kirche im Bistum Münster, die mit Minderjährigen oder schutz- oder hilfebedürftigen Menschen in Kontakt kommen, ein sogenanntes „institutionelles Schutzkonzept“ zu er-

arbeiten. Dieses Konzept soll Bausteine enthalten, die Prävention sexualisierter Gewalt im Bewusstsein der haupt- und ehrenamtlich Mitarbeitenden der jeweiligen Institution fest verankern. Schutz und angemessener Umgang mit Kindern und Jugendlichen sowie mit hilfe- und schutzbedürftigen Erwachsenen sollen ihnen zum persönlichen Anliegen und zum selbstverständlichen, verinnerlichten Bestandteil ihrer Arbeit werden. Für das Bistum Münster hat Bischof Dr. Felix Genn mit der „Ordnung zur Prävention von sexualisierter Gewalt“ (kurz: Präventionsordnung) zahlreiche Maßnahmen veröffentlicht.

Eine aktuell überarbeitete Fassung der Präventionsordnung vom 1. Mai 2014 ist unter www.praevention-imbistum-muenster.de/praevention/ dokumente zu finden.

Institutionelles Schutzkonzept • Dazu gehören insbesondere Maßnahmen, die die persönliche Eignung von Mitarbeitenden sicherstellen sollen, wie die Einsicht in das erweiterte Führungszeugnis und die Thematisierung der Prävention sexualisierter Gewalt im Vorstellungsgespräch. • Um ein fachlich adäquates Nähe-Distanz-Verhältnis, einen respektvollen Umgang und eine offene Kommunikationskultur gegenüber den anvertrauten Menschen zu fördern, sollen im jeweiligen Arbeitsbereich unter Beteiligung von Verantwortlichen, Mitarbeitenden und den betreuten Personen – also partizipativ – Umgangsregeln als Verhaltenskodex erarbeitet werden. • Das institutionelle Schutzkonzept muss interne und externe Beratungs-, Verfahrens-, Beschwerde- und Meldewege für die Minderjährigen sowie die schutz- oder hilfebedürftigen Erwachsenen, für die Eltern bzw. Personensorgeberechtigten sowie haupt- und ehrenamtlich Mitarbeitende beschreiben. • Um alle haupt- und ehrenamtlich Mitarbeitenden über sexualisierte Gewalt zu informieren und sie für Prävention zu sensibilisieren, müssen Schulungen und Fortbildungen zu diesem Themenkreis integraler Bestandteil der Ausund Fortbildung aller Mitarbeitenden sowie ehrenamtlich Tätigen sein. • Als weiteren wichtigen Baustein sollen die Institutionen Maßnahmen und Ver5


Leitartikel zum Titelthema

anstaltungen zur Stärkung und Information über sexualisierte Gewalt für Minderjährige und schutz- oder hilfebedürftigen Erwachsene anbieten.

Was kann jeder Einzelne tun? Häufig kennen die haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einerseits die Kinder und Jugendlichen, die sie betreuen, andererseits einander, gut. Im Idealfall hat sich eine vertrauensvolle Beziehung entwickelt. Dies ist wichtig für eine gelingende Arbeit und Pastoral mit Kindern und Jugendlichen. Damit beide Seiten diese Beziehung positiv bewerten, sollten insbesondere die haupt- oder ehrenamtlich Mitarbeitenden diese im Hinblick auf ein ausgewogenes Verhältnis von Nähe und Distanz reflektieren. Egal, ob als Jugendleiter oder als Kommunionkatechetin: Man muss eine andere Form von Nähe zu den Minderjährigen entwickeln, als diese beispielsweise zu den Eltern haben. Die Intensität der Nähe bestimmen dabei die Kinder und Jugendlichen. In diesem Zusammenhang kann es sinnvoll sein, sich für bestimmte Situationen vorab klare und transparente Regeln (Verhaltenskodex) zu geben, die einen respektvollen und angemessenen Umgang ermöglichen.

SEXUALISIERTE GEWALT

PRÄVENTION GESICHTER Michael Wessels, Vorsitzender der Kolpingsfamilie Hopsten

Wie hat sich deine Kolpings­ familie/Kolpingjugend-Gruppe bisher mit dem Thema "Prävention sexualisierter Gewalt" auseinandergesetzt? In der Kolpingsfamilie in Hopsten hat sich der Vorstand recht frühzeitig mit dem Thema „Prävention gegen sexualisierte Gewalt“ auseinandergesetzt. Die Anregung bekamen wir im Rahmen der Kreisversammlung im April 2013. Wir haben dann Kontakt mit dem Diözesanverband in Coesfeld aufgenommen und im Oktober vergangenen Jahres eine Schulung für

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Es ist sinnvoll, sich selber gut über den Themenbereich sexualisierte Gewalt zu informieren, um sensibel und hellhörig zu sein, wenn Kinder und Jugendliche Übergriffe andeuten – vielleicht auch unterschwellig und indirekt – oder davon direkt berichten. Durch die Sensibilisierung und das Wissen werden die Voraussetzungen geschaffen, um Verdachtsfälle frühzeitig zu erkennen und konsequent handeln zu können. Durch eine bewusst gelebte Kultur der Achtsamkeit (Respekt gegenüber dem Heranwachsenden, Achtung von Grenzen, die ein Heranwachsender signali-

siert) werden anvertraute Kinder und Jugendliche darin gestärkt, sich gegen (sexualisierte) Gewalt zu wehren und Unterstützung einzufordern. Das offene Ansprechen dieses Themas in der Pfarrei, dem Verband oder der Einrichtung signalisiert allen, dass die dort Tätigen entschlossen handeln zum Schutz von Kindern und Jugendlichen und schutz- oder hilfebedürftigen Menschen. Beate Meintrup, Präventionsbeauftragte des Bistums Münster

Foto: istock.de/abu

den Vorstand durchführen lassen. Nahezu alle Vorstandsmitglieder haben daran teilgenommen und sich dieses sensiblen Themas angenommen, um in der Lage zu sein, rechtzeitig Probleme zu erkennen und dann im Sinne aller Beteiligten richtig zu handeln. Wir sind im Übrigen stolz darauf, dass wir die erste Kolpingsfamilie im gesamten Diözesanverband Münster waren, die eine Schulung für den Vorstand hat durchführen lassen. Welche neuen Erkenntnisse hast du durch die Präventions­ schulung gewonnen? Zunächst einmal haben wir alle gelernt, dass man sich grundsätzlich auch mit schwierigen Themen, die im Rahmen ehrenamtlicher Arbeit auftreten können, auseinandersetzen muss. Es nutzt niemandem etwas, wenn man beim Thema „Sexualisierte Gewalt“ wegschaut und meint, das würde uns ja nicht betreffen. Die Statistiken und Zahlen, die uns präsentiert wurden, belegen ganz klar, dass man in jedem noch so kleinen Ort damit rechnen muss, mit Opfern und Tätern in Kontakt zu sein. Deshalb sind wir froh, dass wir im Rahmen der Schulung gelernt haben, für das Thema sensibel zu sein,

Acht zu geben und in einer Situation, die man sich niemals wünscht, richtig und besonnen im Sinne aller Beteiligten und zum Wohle des Opfers zu handeln. Was hat sich durch die Auseinan­ dersetzung mit dem Thema in der Arbeit deiner Kolpingsfamilie/ Kolpingjugend-Gruppe verändert? Im Rahmen unserer Vorstandsarbeit hat sich grundsätzlich nichts geändert. Wir wissen aber alle, an wen wir uns im Fall der Fälle zu wenden haben. Welche Aufgaben liegen im Hin­ blick auf die Umsetzung der Prä­ ventionsordnung noch vor deiner Kolpingsfamilie/KolpingjugendGruppe? Wir wollen eine noch intensivere Schulung für die Verantwortlichen im Bereich der Jugendarbeit anbieten, die ja in der Regel viel häufiger Kontakt mit Jugendlichen haben als die Vorstandsmitglieder. Unser Plan ist, die Veranstaltung mit Verantwortlichen aus anderen Kolpingsfamilien aus unserem Bezirk gemeinsam durchzuführen, damit das Thema „Prävention gegen sexualisierte Gewalt“ bei möglichst vielen Kolpingmitgliedern ankommt.


Titelthema

Sichere Orte für Kinder und Jugendliche – Schutz vor sexuellem Missbrauch „Meine Eltern haben zwar versucht, mich zu beschützen. Aber die Welt war für mich kein sicherer Ort.", sagt die US-Schauspielerin Pamela Anderson (46). Um anderen Menschen Mut zu machen, hat sie nun öffentlich über sexuellen Missbrauch in ihrer Kindheit gesprochen. So wie sie sprechen inzwischen viele Opfer von Missbrauch über das erlittene Unrecht. Sexueller Missbrauch an Kindern und Jugendlichen ist lange Zeit weitgehend ignoriert oder verschwiegen worden. In den 1980er Jahren kam das Thema erstmalig in das öffentliche Bewusstsein. Durch das Bekanntwerden der vielen Missbrauchsfälle z. B. im kirchlichen Raum, in Heimen, Schulen und Ferienfreizeiten und die darauffolgende Initiierung des Runden Tisches „Sexueller Kindesmissbrauch in Abhängigkeitsund Machtverhältnissen in privaten und öffentlichen Einrichtungen und im familiären Bereich“ im Jahr 2010, sind das Thema und die Anliegen der Opfer erneut intensiver in die Öffentlichkeit gekommen. Doch die Aufarbeitung des Geschehenen, die Hilfestellung für die Opfer und die präventiven Bemühungen müssen weitergehen. Die folgenden Zahlen verdeutlichen dies:

Erschreckende Zahlen Die Polizeiliche Kriminalstatistik für 2013 erfasst 12.437 Fälle von sexuellem Missbrauch an Kindern nach §§ 176, 176a, 176b StGB. Die seit dem Jahr 2009 kontinuierlich ansteigende Anzahl der Fälle des sexuellen Missbrauchs von Kindern ist im aktuellen Berichtsjahr erstmals wieder leicht rückläufig (-1,5 Prozent). Dies darf jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass von einem hohen Dunkelfeld ausgegangen werden muss. Schätzungsweise sind rund 10–15 % der Mädchen und 5–10% der Jungen von sexuellem Missbrauch betroffen. Aus der Perspektive der Arbeit in der Beratungsstelle des Kinderschutzbundes Münster nehmen wir wahr, dass sexueller Missbrauch an Kindern und Jugendlichen durch haupt- oder ehrenamtliche MitarbeiterInnen (in Institutionen) und durch Personen im sozialen (familiären) Nah-Raum weitaus häufiger geschieht als sexuelle Gewalt durch

Foto: pixelio.de/PublicDomainPictures

FremdtäterInnen. Studien stützen diese Einschätzung: in rund 50 Prozent der Fälle kommen die TäterInnen aus dem Bekanntenkreis und zu je 25 Prozent erfolgt der Missbrauch durch Familienangehörige und Fremde. Ein Drittel der Taten werden dabei durch Jugendliche begangen.

Ein weiteres Angebot zur Unterstützung für Kinder und Jugendliche ist die Nummer des Kinder- und Jugendtelefons, die „Nummer ge­ gen Kummer“: 0800 111 0 333.

Die ganze Geselllschaft ist gefragt Das Thema „Sexueller Missbrauch“ geht die Gesellschaft als Ganzes und damit jeden von uns an. Es geht darum, das geschehene Unrecht als solches zu erkennen, den Betroffenen zu helfen und auch präventiv noch mehr zu tun. Vorbeugende Maßnahmen haben das Ziel, Erwachsene zu informieren und Mädchen und Jungen zu stärken. Es reicht nicht aus, mit Kindern punktuell zu Themen wie „Mein Körper gehört mir!“, „Ich darf Nein sagen und mir bei Kummer Hilfe holen!“ und „Kinderrechte“ zu arbeiten. Vielmehr müssen Erwachsene in den Blick genommen werden, damit sie Hinweise von Kindern wahrnehmen und ihnen Gesprächsoffenheit, auch für solch ein schweres Thema, vermitteln. Kinder und Jugendliche brauchen erwachsene Vertrauenspersonen, an die sie sich wenden können.

Mitarbeiterinnen und Mitarbei­ ter sensibilisieren Haupt- und Ehrenamtliche, die im engen Kontakt mit Kindern und Jugendlichen arbeiten, sind in besonderer Weise zum Schutz von Kindern gefordert (siehe: Bundeskinderschutzgesetz, Präventionsleitfäden der Bistümer und Verbände), weil sie durch positiven Beziehungskontakt häufig als erstes wahrnehmen können, wie es Kindern geht. Dieser enge Kontakt zu Kindern kann aber eben auch missbräuchlich ausgenutzt werden. Der Runde Tisch „Sexueller Kindesmissbrauch“ empfiehlt, dass alle Einrichtungen, denen Kinder und Jugendliche anvertraut sind, Schutzkonzepte einführen sollten. Nicht nur Heime, Schulen und Kindertageseinrichtungen, notwendigerweise auch Sozial-, Kultur- und Sportverbände sowie Träger der Kinderund Jugendarbeit sind sich der bestehenden Risiken bewusst. Viele Träger und Mitarbeitende stellen sich bereits der Auseinandersetzung, nehmen an Fortbildungen teil und erarbeiten präventive Maßnahmen, damit in Zukunft sexueller Missbrauch möglichst verhindert bzw. frühzeitig erkannt wird und nach klaren Regeln Handlungsschritte zum Schutz von Kindern und Jugendlichen eingeleitet werden. Das Team der Fachberatungsstelle des Kinderschutzbundes Münster führt seit Jahren in Vereinen und Einrichtungen – z. B. in Sport und Kirche – entsprechende Schulungen für Aktive durch. Innerhalb und außerhalb des Kinderschutzbundes Münster weisen wir auf 7


Titelthema

die Notwendigkeit des Schutzes der Kinder und Jugendlichen vor sexuellen Übergriffen durch MitarbeiterInnen in Institutionen und Vereinen hin. Das Ansprechen dieses Themas bei Bewerbungsgesprächen und die Vorlage eines erweiterten Führungszeugnisses sind grundlegende Bestandteile institutioneller Prävention.

SEXUALISIERTE GEWALT

PRÄVENTION GESICHTER Johannes Jansen, 26 Jahre, Kolpingsfamilie St. Georg, Marl, Vorstandsmitglied und Jugendsprecher, langjähriger Betreuer im Jungenzeltlager der Gemeinde Wie hat sich deine Kolpings­ familie/Kolpingjugend-Gruppe bisher mit dem Thema "Prävention sexualisierter Gewalt" auseinandergesetzt? Nicht sehr intensiv! Das Thema war zwar bereits durch Gruppenleiterschulungen & -fortbildungen bekannt, aber nicht in der Intensität. Welche neuen Erkenntnisse hast du durch die Präventions­ schulung gewonnen? Erweiterung des „Sichtfeldes“ und nochmals erhöhte Sensibilität. Nicht mehr nur auf das „Bauchgefühl“ verlassen und gerade im Gruppenalltag die Augen verstärkt offen haben. Was hat sich durch die Ausein­ andersetzung mit dem Thema in der Arbeit deiner Kolpings­ familie/Kolpingjugend-Gruppe verändert? In den Leiterrunden hat es einen höheren Stellenwert bekommen. Bei Gruppenstunden und Fahrten wird schon mehr als früher darauf geachtet, dass alles mit rechten Dingen zugeht. Wir geben Acht!

Zahlreiche Kampagnen zur Prävention Außerdem unterstützen Kampagnen und Online-Portale Fachleute, Mütter und Väter, Mädchen und Jungen durch Informationen und Adressdateien von Beratungsstellen. Ihre Botschaft ist: „Schweigen schützt die Falschen!“, „Kein Raum für Missbrauch“, „!Achtung“, „Aktiv gegen sexualisierte Gewalt“ und „Trau Dich!“. Im konkreten Verdachtsfall finden Sie in den genannten Online-Portalen Beratungseinrichtungen vor Ort, die Ihnen weitere Unterstützung geben können. Nur über Information, Aufklärung und das Sprechen über Missbrauch kann es gelingen, das Thema weiter aus der Tabuzone zu holen und die Handlungsspielräume der Täter und Täterinnen

Inga Heinemann und Cäcilia Rempe Fachberatungsstelle des DKSB Münster

Deutscher Kinderschutzbund Ortsverband Münster Berliner Platz 33 48143 Münster Fon: 0251 – 47180 Fax: 0251 – 511478 E-Mail: info@kinderschutzbund muenster.de

Sexuellem Missbrauch entgegenwirken Wohl kaum ein Ereignis hat die Glaubwürdigkeit an Kirche und in Kirche so erschüttert wie das Bekanntwerden der Missbrauchsvorwürfe in den letzten Jahren seit 2010. Kinderheime, Schulen, Ferienlager, Vereine, Gemeinden – die Liste der Opfer und der Täter ist lang, eine mögliche Dunkelziffer nicht bekannt. Vorwürfe des jahrelangen Verschweigens, des Wegschauens, des Nichtstuns stehen im Raum. Im April dieses Jahres traf sich Papst Franziskus mit einer Kinderhilfsorganisation in Rom und fand deutliche Worte der Entschuldigung. „Ich fühle mich gerufen, um Vergebung zu bitten für alles Böse, für all den Schaden, den einige Priester angerichtet haben, für die Fäl-

Welche Aufgaben liegen im Hinblick auf die Umsetzung der Präventionsordnung noch vor deiner Kolpingsfamilie/Kolping­ jugend-Gruppe? Dadurch, dass konsequent alle ohne Ausnahme geschult wurden, die über die Gemeinde in Kontakt zu Kindern stehen, sind wir auf einem guten Stand. Bis jetzt ist es Gott sei Dank noch nicht zu einem Zwischenfall gekommen. Foto: pixelio.de/birgitta hohenester

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einzuschränken. Auch künftig wird es darauf ankommen, sexuellen Missbrauch klar zu benennen, das fachliche Wissen zu erhöhen und vorbeugende, intervenierende, aber auch nachsorgende Maßnahmen zu ergreifen.

le von sexuellem Missbrauch von Kindern.” Seit Bekanntwerden der Fälle sexuellen Missbrauchs in der katholischen Kirche in Deutschland Anfang 2010 haben die Bischöfe und Vertreter der Orden effektive Maßnahmen zur Intervention, Aufklärung und Aufarbeitung des geschehenen Unrechts in die Wege geleitet und vielfältige Instrumente geschaffen, um sexuellem Missbrauch im kirchlichen Raum zukünftig entgegenzuwirken. Neben der Sorge um die Opfer und der Frage nach dem „Warum?“ gilt unser aller Sorge auch einem „nicht noch einmal“. In diesem Zusammenhang ist die Kampagne „gib8!“ der Kolpingjugend zu sehen.


Titelthema

Es gilt hier für uns, mögliche Ursachen von Fällen sexualisierter Gewalt zu erkennen, praktische Hilfen in der Prävention zu bieten, nicht allein zu verurteilen, ohne zu verharmlosen. Diese Kampagne, für deren Ausarbeitung und Umsetzung ich der Kolpingjugend sehr dankbar bin, ist eingebunden in die bischöfliche Präventionskampagne. Die Präventionskampagne der Kolpingjugend hat bistumsweit Kreise gezogen und findet Anerkennung. In den Gemeinden vor Ort kann hier Kolping der Initiator von Fortbildungen für hauptamtlich und ehrenamtlich in der Kinderund Jugendarbeit Tätige sein. Ziel der Schulungen ist es, Verantwortliche in der Kinder- und Jugendarbeit zu stärken, Situationen besser einschätzen zu können und vor allem Handlungssicherheit zu gewinnen. Wo sind die Grenzen zwischen scheinbar harmlosen Gruppenspielen wie Kartenknutschen, beim Eincremen vor dem Sonnenbad am Strand im Ferien-

lager und sexualisierter Gewalt? Jeder hat da eine eigene, ganz persönliche zu respektierende Grenze, was Nähe und Distanz zu anderen Menschen angeht. Wie viel Nähe oder Distanz für das eigene Wohlbefinden erforderlich ist, ist immer auch abhängig von der sozialen Beziehung zu der jeweils anderen Person. Bei den „gib8!“ Kursen hat jeder die Möglichkeit sich mit seinen eigenen Grenzen auseinander zu setzen und das eigene Verhalten zu reflektieren. Vielfältige Hilfen ergänzen und sensibilisieren auf den Internetseiten der Kolpingjugend. Animationen und Downloads regen an, sich mit einzelnen Sachverhalten intensiv auseinanderzusetzen, Aufmerksamkeit zu gewinnen, Sicherheit im eigenen Tun zu erreichen. Ganz im Sinne Adolph Kolpings: „Tut jeder in seinem Kreis das Beste, wird’s bald in der Welt auch besser aussehen.“ Harold Ries

SEXUALISIERTE GEWALT

PRÄVENTION GESICHTER Matthias Karns, 24 Jahre, Kolpingjugend Seppenrade, Mitglied des Betreuerteams der Ferienfreizeit

➲Z unächst haben wir uns schwer ge-

tan, überhaupt an das Thema ran zu gehen. Irgendwann haben wir dann eine Präventionsschulung über den DV Münster gebucht. Zwei Teamer sind zu uns nach Seppenrade gekommen und haben uns an einem Samstag das Thema näher gebracht.

➲W ir alle waren erstaunt über die

Häufigkeit von Übergriffen sexueller Art und waren froh über nützliche Hinweise im alltäglichen Umgang mit dem Thema.

➲ S icherlich hat die Schulung uns al-

gib8! – eine Kampagne sensibilisiert gib8! – dieses Logo wird sicher vielen Leserinnen und Lesern schon bekannt sein, denn seit 2012 steht gib8! für das Thema Prävention von sexualisierter Gewalt in Kolpingwerk und Kolpingjugend und soll vor allem dazu motivieren, sich mit dem Thema Prävention von sexualisierter Gewalt auseinander zu setzen. Die anfängliche Skepsis Vieler, die mit dem Thema konfrontiert werden und Aussagen wie „Bei uns gibt es das doch sowieso nicht!“ oder „Jaja, in der Stadt vielleicht … aber hier auf dem Land ist die Welt noch in Ordnung!“ sollten durch diese Kampagne überwunden werden.

Postkarten greifen das Thema auf Acht Postkarten, Aufklärung über Fakten zum Thema und Sensibilisierung für Prävention von sexualisierter Gewalt sowie der Aufruf: gib8! rufen seit zwei Jahren zum Schutz von Kindern und Jugendlichen auf. Die Postkarten, von denen inzwischen sieben der acht verschickt und verteilt wurden, zeigen unterschiedliche Bereiche auf, in denen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in der Kinder- und Jugendarbeit sexualisierte Gewalt begegnen kann und bieten An-

regungen zur Auseinandersetzung. Spiele, die reflektiert werden wollen, Fakten zum Thema sexualisierte Gewalt oder grenzüberschreitende Situationen aus Ferienlager und Gruppenstunde: Die Postkarten greifen reale und aktuelle Themen aus der Kinder- und Jugendarbeit auf. Kaum jemand kannte das Spiel „Kleiderkette“ (Postkarte 1) nicht, aber über mögliche Grenzüberschreitungen wurde dabei häufig nicht nachgedacht. Die aktuelle Postkarte 7 lädt dazu ein, die Präventionsbrille aufzusetzen sowie Situationen und Spiele durch diese Brille zu betrachten. In den Schulungen wird das nötige Handwerkszeug

len die Thematik näher gebracht, so dass wir alle mit besonderer Aufmerksamkeit in unser Ferienlager starten. Außerdem haben wir einige typische Lagerspiele abgeändert bzw. durch andere ersetzt und sind definitiv sensibilisiert worden.

➲D as Thema wird immer aktuell sein

und daher ist kontinuierliche Aufmerksamkeit des gesamten Betreuerteams gefordert. Regelmäßig müssen neue Mitglieder des Teams nachgeschult werden um die Thematik nicht aus den Augen zu verlieren.

vermittelt, um diese Brille richtig nutzen zu können, den eigenen Blick auf Alltagssituationen zu schärfen und mit Sensibilität und Handlungssicherheit in der Kinder- und Jugendarbeit agieren zu können. Man könnte auch sagen: Die Präventionsschulungen geben die Brillengläser für den Durchblick. ➲ A lle Postkarten sind mit Hintergrundinformationen auch online unter www.kolpingjugend-ms.de­/ gib8 zu finden.

Aktivitäten im Rahmen der Kampagne Was in dem Bereich Prävention von sexualisierter Gewalt im Rahmen der 9


Titelthema

gib8! Kampagne noch passiert ist? Hier ein kurzer Überblick: • Bei der Vorsitzendentagung egat.MS im Juni 2013 wurde das Thema durch einen Impulsvortrag, einen Workshop und einen Infostand in den Fokus gerückt. Die entsprechenden Referentinnen und Referenten stehen als geschulte Fachkräfte zur Beratung und Unterstützung im Themenbereich Prävention von sexualisierter Gewalt zur Verfügung. • In den Verbandsmedien Kolping FORUM und Ko-Pilot sind regelmäßig Artikel erschienen, sowie Ankündigungen und Berichte von Schulungen zur Prävention von sexualisierter Gewalt. • Auf fast allen Kreisversammlungen in 2013 wurde durch die Fachkräfte für Präventionsschulungen Benedikt Albustin oder Lena-Maria Lücken zu diesem Thema informiert. • Es haben zahlreiche Schulungen zur Prävention von sexualisierter Gewalt stattgefunden. (Siehe auch: „Aktiv für den Schutz von Kinder und Jugendlichen“, Seite 11).

SEXUALISIERTE GEWALT

PRÄVENTION GESICHTER Monika Witte, 49 Jahre, 1. Vorsitzende der Kolpingsfamilie Holtwick. Außerdem tätig in der Seniorenarbeit/ AidA, Organisation von Ferienmaßnahmen, Organisation von Bildung für Jugendliche (z. B. Tastschreibkurse, Babysitterkurse); Teamleitung/Organisationskraft der Offenen Ganztagsschule der KF Holtwick in der Nikolaus-Grundschule im Rosendahler Ortsteil Holtwick Wie hat sich deine Kolpings­ familie/Kolpingjugend-Gruppe bisher mit dem Thema "Prävention sexualisierter Gewalt" auseinandergesetzt? Auf der letzten egat.MS in Coesfeld im Juni 2013 bin ich als Teilnehmerin auf die gib8!-Präventionsschulung aufmerksam geworden. Da ich auch beruflich mit Kindern zu tun habe, ist mir das Thema „Kindeswohlgefährdung“ geläufig. Mir sind Prävention und Aufklärung sehr

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Skepsis weicht Offenheit Die oben beschriebene anfängliche Skepsis weicht nach und nach einer Offenheit für das Thema. In den Schulungen sind die letzten Zweifel in der Regel nach spätestens drei Stunden verschwunden und die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erkennen, welchen Beitrag jeder und jede Einzelne leisten kann um dem Schutz von Kindern und Jugendlichen gerecht zu werden, denn bei sexualisierter Gewalt gibt es kein Stadt-Land-Gefälle und sie zieht sich durch alle sozialen Schichten. Ein „Bei uns gibt es das eh nicht!“ ist damit hinfällig.

Kampagne endet – Thema bleibt

ter bestehen bleibt. In der Gruppenleiterausbildung der Kolpingjugend ist die Schulung integraler Bestandteil und auch das offene, individuell buchbare Angebot einer Präventionsschulung ist fester Bestandteil des Schulungsangebotes der Kolpingjugend. Weiterhin wird es zeitnah Schulungen zur Auffrischung und Vertiefung geben. Auch Beratungs- und Bildungsangebote für den Träger, also die Verantwortlichen in den Vorständen, werden selbstverständlich weiterhin angeboten.

➲ Aktuelle Informationen zu den Schulungen gibt es unter www.kolpingjugend-ms.de/togo/gib8

Ende dieses Jahres endet die Präventionskampagne – aber das Thema bleibt! Nach zwei Jahren Motivation zur Auseinandersetzung endet die Kampagne, Prävention von sexualisierter Gewalt wird zum Thema, welches kontinuierlich als Bestandteil der Kernaufgaben des Kolpingwerkes Diözesanverband Müns-

wichtig. Daher haben wir zuerst als komplettes Team der OGS Holtwick gemeinsam mit den Teams der anderen beiden Ortsteile und der Offenen Jugendarbeit Rosendahl an einer 12-stündigen Präventionsschulung teilgenommen. Die gewonnen Erkenntnisse haben mich dazu bewogen, auch einen Termin für unsere Kolpingjugend-Leiter zu vereinbaren, die die 6-stündige Schulung bekommen haben. Das haben wir in Verbindung mit den Messdienern und einer FerienlagerLeiterrunde durchgeführt, so dass ein Schulungsteam direkt zu uns in den Ort kommen konnte. Allen Teilnehmern hat nach eigener Aussage die Schulung viel gebracht. Trotz des schwierigen Themas hat das Team auch für Spaß und ein gutes Miteinander gesorgt. Welche neuen Erkenntnisse hast du durch die Präventions­ schulung gewonnen? Durch diese Schulung werden die Teilnehmer sehr sensibel für das Thema gemacht. Kindeswohlgefährdung und sexualisierte Gewalt kommen viel häufiger vor, als man glaubt. Was hat sich durch die Auseinan­ dersetzung mit dem Thema in der Arbeit deiner Kolpingsfamilie/ Kolpingjugend-Gruppe verändert? Berufliche oder ehrenamtliche Teams schauen „sich selbst auf die Finger“, um festzustellen, wo Handlungsbedarf ist. Es

wird viel mehr miteinander gesprochen. Wir erkennen häufig erst jetzt, dass sogar einfache Dinge wie die „Kleiderkette“ oder ähnliche häufig gespielte Spiele unter Umständen mit Vorsicht genossen werden müssen. Ein „Ach, stell dich nicht so an“ wird nicht mehr so leicht ausgesprochen. Auch im Umgang mit den Kindern selbst schaut man sich einige genauer an: Wie gehen sie mit ihren Freunden um? Was wird erzählt? Welche Aufgaben liegen im Hin­ blick auf die Umsetzung der Prä­ ventionsordnung noch vor deiner Kolpingsfamilie/KolpingjugendGruppe? Wir sind bereits mittendrin: Da auch die Politik, in unserem Falle der Kreis Coesfeld als Bereitsteller von Fördermitteln, sich jetzt verstärkt mit dem Thema „Kindeswohl“ beschäftigt, haben wir bereits mit dem Kreisjugendamt einen Vertrag geschlossen. Dieser regelt bei freien Trägern der Jugendhilfe den Tätigkeitsausschluss einschlägig vorbestrafter Personen, die neben- oder ehrenamtlich in der Jugendarbeit tätig sind. Wir sind dabei, alle Gruppenleiter zur Vorlage eines erweiterten Führungszeugnisses zu verpflichten. Als nächstes werden wir im Herbst einen 3-stündigen Präventionskurs für alle Vorstandsmitglieder durchführen, denn auch die nicht direkt mit Gruppenleiteraufgaben betrauten Personen sollen sich mit dem Thema beschäftigen.


Titelthema

Aktiv für den Schutz von Kindern und Jugendlichen Bereits im September 2012 hat der Diözesanvorstand des Kolpingwerkes folgenden Beschluss gefasst: Das Kolpingwerk mit seinen Untergliederungen, die Kolpingsfamilien, Einrichtungen und Unternehmen tun alles in deren Macht stehende, um sexuellen Missbrauch zu verhindern. Dieser Beschluss war der Grundstein für die gemeinsamen Unternehmungen von Kolpingwerk und Kolpingjugend zum Schutz des Wohls von Kindern und Jugendlichen in unserem Verband. Zunächst wurden die Honorarkräfte des Beratungsteams in einer 18-stündigen Fortbildung zu Teamerinnen und Teamern für Präventionsschulungen ausgebildet, die seit September 2012 die drei- und sechsstündigen Schulungen für die Kolpingjugend durchführen. Benedikt Albustin und Lena-Maria Lücken sind zu Fachkräften für Präventionsschulungen ausgebildet und für Kolpingwerk und Kolpingjugend die Ansprechpersonen für diesen Themenbereich. Inzwischen haben über 580 Aktive in der Kinderund Jugendarbeit an entsprechenden Präventionsschulungen teilgenommen, darunter die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Diözesangeschäftsstelle, die Schulungsteams der Kolpingjugend sowie des Kolpingwerks, eine Vielzahl von Gruppenleiterinnen und Gruppenleitern aus Ferienlagern oder Gruppenstunden vor Ort, Fachkräfte aus der Übermittagsbetreuung in den offenen Ganztagsschulen des Bildungswerkes, Katechetinnen und Katecheten, Vorstände von Kolpingsfamilien sowie weitere am Thema interessierte Mitglieder.

Wichtiges Thema auch in den Kolpingsfamilien Dass dieses Thema inzwischen auch in den Kolpingsfamilien eine wichtige Rolle spielt, zeigt sich nicht nur durch die rege Teilnahme an unseren Schulungsangeboten. Auch die Vertreterinnen und Vertreter der Kolpingsfamilien in der Diözesanversammlung beschlossen einstimmig den Aufruf der Kolpingjugend „Präventionsarbeit im Kolpingwerk weiter stärken!“. Mit der Beschlussfassung im November vergangenen Jahres setzten sie ein Zeichen und nehmen sich selbst als Verantwortliche der Kolpingsfamilien in die Verantwortung, sich auch über die Anforderungen der Präventionsordnung hinaus für den Schutz und das Wohl von Kindern und Jugendli-

chen einzusetzen. Für Kolpingsfamilien, Kolpingwerk und Gliederungen bedeutet dies, dass alle Verantwortlichen und Aktiven in der Kinder- und Jugendarbeit in den Kolpingsfamilien das nötige Wissen haben, die individuellen Grenzen Anderer wahrzunehmen und in Fällen von sexualisierter Gewalt in ihrem Verantwortungsbereich angemessen handeln zu können. Weiterhin sollen in Kolpingsfamilien Strukturen geschaffen werden, die sexualisierte Gewalt verhindern, um dem Schutz von Kindern und Jugendlichen gerecht zu werden.

D ie Präventionsordnung und die Ausführungsbestimmungen in der aktuellen Fassung gibt es auch auf unserer Homepage: ➲ http://kolpingjugend-ms.de/ dat/2014-05-01PraeventionsOrdnung.pdf ➲ http://kolpingjugend-ms.de/ dat/2014-05Ausfuehrungs­ bestimmungen.pdf

Schulungen vermitteln das nötige Wissen Um das nötige Wissen zu erlangen, empfehlen wir den Besuch einer Schulung zur Prävention von sexualisierter Gewalt. In den vergangenen Monaten haben sechs Vorstände von Kolpingsfamilien eine dreistündige Schulung in ihrem Ort durchgeführt. An den Schulungen haben neben den Vorstandsmitgliedern auch häufig interessierte Mitglieder der Kolpingsfamilie teilgenommen, denn je mehr Menschen hinsehen und Kinder schützen, desto besser können Grenzverletzungen und sexualisierte Gewalt verhindert werden.

Überarbeitete Präventions­ ordnung des Bistums Mit der am 01. Mai 2014 erschienenen überarbeiteten Fassung der Präventionsordnung des nordrhein-westfälischen Teils des Bistums Münster und den dazugehörigen Ausführungsbestimmungen wurden die Anforderungen ausgeweitet und optimiert (siehe auch den Leitartikel, S. 4). Die Schulungen sind in der Präventionsordnung weiterhin fest verankert und richten sich nach der Häufigkeit und Intensität des Kontaktes zu Kindern und Jugendlichen sowie schutz- oder hilfebedürftigen Erwachsenen. Welche Schulung sich empfiehlt, ist im Einzelfall zu prüfen. Lena-Maria Lücken steht als Bildungsreferentin der Kolpingjugend dafür und für sonstige Fragen zu der Präventionsordnung und den Ausführungsbestimmungen für den nordrhein-westfälischen Teil des Bistums Münster jederzeit gerne beratend zur Verfügung. Wer aktiv wird und um die theoretischen sowie strukturellen Hintergründe weiß, kann präventiv handeln und Kinder und Jugendliche schützen. Daher möchten wir einladen, unser Angebot und die Unterstützung des Jugendreferates in Anspruch zu nehmen.

Kontakt Lena-Maria Lücken Telefon: 02541 – 803-462 E-Mail: luecken@kolping-ms.de 11


Titelthema

Tipps für weiterführende Informationen An jedem Tag – Kinder aktiv schützen (Hrsg. von der Kolpingjugend im Kolpingwerk Deutschland) Diese Handreichung bietet Anregungen zur Auseinandersetzung mit dem Thema Prävention von sexualisierter Gewalt und gibt grundlegende Informationen zum Thema Kindeswohl. Die Broschüre ist unter folgendem Link online abrufbar: http://jugend.kolping.de/tabledata/upload/9420_ kinder_aktiv_schuetzen_kolpingjugend_deutschland.pdf

Kinder schützen (Hrsg. vom BDKJ NRW und von der Katholischen Landesarbeitsgemeinschaft Kinder- und Jugendschutz NW e. V.) Diese Broschüre informiert über Grundlagen des Kinder- und Jugendschutzes und thematisiert Fragen der Kindeswohlgefährdung, v.a. der Vernachlässigung und des sexuellen Missbrauchs. Sie richtet sich an Gruppenleiter/innen von Kinder- und Jugendgruppen. Die Broschüre ist online unter folgendem Link erhältlich: http:// www.bdkj-nrw.de/jugendpolitik/kinder-schuetzen.html

Elternwissen ÜBERGRIFFE UNTER JUGENDLICHEN Elternwissen SEXUELLE GEWALT

PRÄVENTION GESICHTER ➲ Da es ein aktuelles Thema in den Medien ist, nahmen wir mit unserer Kolpingfamilie mit ca. 20 Personen an einem Kurs teil.

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Auf dieser Homepage gibt es neben grundlegenden Informationen zum Thema „Prävention von sexualisierter Gewalt“ einen Überblick über die vorbeugenden Maßnahmen des Bistums Münster. Außerdem stehen Dokumente wie Präventionsordnung und Ausführungsbestimmungen zum Download bereit und Wissenswertes sowie Hinweise für unterschiedliche Zielgruppen und Interventionsmöglichkeiten werden dargestellt.

www.asj.nrw.de Die Homepage der Arbeitsgemeinschaft Kinder und Jugendschutz Landesstelle Nordrhein-Westfalen e. V. bietet vielfältige Informationen zu dem Thema Prävention gegen sexuellen Missbrauch.

www.wildwasser.de Wildwasser richtet sich vor allem an von sexualisierter Gewalt betroffene Frauen und Mädchen, bietet jedoch auch grundlegende Informationen zu dem Thema Prävention von sexualisierter Gewalt.

www.zartbitter.de Zartbitter ist eine Kontakt- und Interventionsstelle gegen sexuellen Missbrauch an Mädchen und Jungen.

www.dajeb.de Die Homepage der Deutschen Arbeitsgemeinschaft für Jugend- und Eheberatung e.V. (DAJEB) bietet einen OnlineBeratungsführer, der sehr umfangreich ist und ständig aktualisiert wird.

www.trau-dich.de

(Die Reihe Elternwissen wird herausgegeben von der katholischen Landesarbeitsgemeinschaft Kinder und Jugendschutz NW e. V.) Diese Broschüren bieten Eltern grundlegende Informationen zu den Themen und sollen sie dabei unterstützen, ihre Kinder zu schützen und Übergriffen vorzubeugen. Die Broschüren können auf der Homepage der Katholische Landesarbeitsgemeinschaft für Kinder- und Jugendschutz NW e. V. (www.thema-jugend.de) bezogen werden.

SEXUALISIERTE GEWALT

www.praevention-imbistum-muenster.de

Die Kampagne „Trau dich!“ der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung richtet sich an 8- bis 12jährige Kinder und informiert multimedial über Gefühle, den eigenen Körper, Rechte und notwendige Kompetenzen zur Verhinderung sexuellen Missbrauchs.

Weitere Links: http://www.hilfeportal-missbrauch.de http://beauftragter-missbrauch.de http://www.hilfeportal-missbrauch.de/hilfen-fuer/ betroffene-kinder.html

➲ Die Schulung hat uns geholfen, manche

unscheinbare Situationen anders zu betrachten.

➲U nsere Kolpingjugend hat mit der Prä-

ventionsschulung einen Leitfaden an die Hand bekommen, mit dem sie im Falle eines sexuellen Übergriffs richtig reagieren kann.

Konrad Berning, 52 Jahre, Kolpingsfamilie Legden, Mitglied des Leitungsteams


Geistliches Wort

Werdet wie die Kinder

SEXUALISIERTE GEWALT

„Jesus rief ein Kind zu sich und stellte es mitten unter sie (die Jünger) und sprach: Wahrlich, ich sage euch: Wenn ihr nicht umkehrt und werdet wie die Kinder, so werdet ihr nicht ins Himmelreich kommen. Wer nun sich selbst erniedrigt und wird wie dies Kind, der ist der Größte im Himmelreich. Und wer ein solches Kind aufnimmt in meinem Namen, der nimmt mich auf. Wer aber einen dieser Kleinen, die an mich glauben, zum Abfall verführt, für den wäre es besser, dass ein Mühlstein an seinen Hals gehängt und er ersäuft würde im Meer, wo es am tiefsten ist.“

Starke und krasse Worte, die Jesus da benutzt! Es geht darum, wer der Größte ist – und – wie die Jünger bzw. die Menschen miteinander umgehen sollen. Da braucht es scheinbar herausfordernde Worte. Dieser Text ist sicherlich nicht auf dem Hintergrund sexuellen Missbrauchs entstanden – wohl eher auf der Folie, jemanden von Gott abzubringen – aber wir können den Text sehr gut im Zusammenhang von Missbrauch lesen. Es ist keine Frage, dass es Verbrechen am Menschen waren und sind, die da geschahen und geschehen. In der Gesellschaft und gerade auch in unserer Kirche sind sie zutiefst zu verurteilen und es ist beschämend, dass sie passiert sind – keine Frage! Bei Jesus geht es um eine Haltung und damit um eine Lebenseinstellung: Er will uns vor Augen führen, dass es um das Kleine geht, das manchmal Unwichtige, die kleinen Dinge des Lebens – und eben die „kleinen“ Menschen. Wie gehen wir damit um – und wie gehen wir mit anderen Menschen um?

im Visier hat. Und er wollte ja immer, dass das Leben eines Menschen glückt und gelingt – dass der Mensch zufrieden ist. Das „Kleine“ holte er vom Baum (Zachäus), er richtete Menschen auf, die gebeugt waren vom Leben und durch den Tod, und Kinder stellte er in die Mitte. Was Jesus vorgelebt hat, das sollen wir ebenso machen! Mehr denn je sollen wir achtsam mit uns selbst und den Anderen sein! Und wenn ich so mit mir selbst und dem Anderen wertschätzend umgehe, wird das auch mein Leben verändern – auf jeden Fall. Mein Handeln wird dann anders sein, wenn ich einem Menschen nicht verurteilend und beurteilend, sondern aufmerksam und wertschätzend gegenüber stehe. Aus dieser Haltung wird eine Lebensweise – meine Lebensweise – hoffentlich! Starke und krasse Worte von Jesus – zugegeben – aber Worte, die mir auch zeigen, wie unendlich kostbar und wertvoll er uns alle sieht – und zwar Jeden! Franz Westerkamp Diözesanpräses

PRÄVENTION GESICHTER Anne Ratert, 46 Jahre, stellvertretene Diözesanvorsitzende Münster, Sakristanin in Ss. Fabian und Sebastian in Osterwick. Außerdem: Mitglied im Pfarrgemeinderat, Kommunionhelferin, Lektorin Zunächst haben wir uns schwer getan. Als Diözesanvorsitzende hat mich dieses Thema, das von der Jugendleitung aufgegriffen wurde, sehr interessiert. Daraufhin habe ich bei der KF Hopsten angefragt, ob ich an ihrer 3-stündigen Präventionsschulung teilnehmen könnte. Die KF Hopsten hat diesen Kurs für ihre Vorstandsmitglieder angeboten, um sich zu informieren, was eine Präventionsschulung ist und wie der Ablauf aussieht. Die Idee, dass erst der Vorstand sich informiert, bevor die Jugendvertreter und Gruppenleiter zu einer Schulung geschickt werden, finde ich besonders gut. So ist der Vorstand auch in der Lage eine Empfehlung auszusprechen. Die 3-stündige Schulung war sehr hilfreich. Es wurde nicht nur ein Vortrag gehalten, sondern auch sehr intensiv diskutiert. Meiner Meinung nach sind diese Kurse sehr wichtig. Man kann Übergriffe nicht verhindern, aber wie man damit umgehen soll, wird schon vermittelt. Ein beruhigendes Gefühl, dass man jetzt einige Infos hat, an wen man sich, in welcher Reihenfolge, wenden kann natürlich immer in der Hoffnung, dass so etwas nie nötig sein wird.

Immer wieder stößt er die Menschen in seiner Umgebung darauf an: Gebt Acht! Achtet auf Eure Regungen! Achtet auf Euer Miteinander! Achtet auf Gott! Achtsamkeit – ein heute Gott sei Dank häufiger gebrauchtes Wort und eine Einstellung, die Jesus vorgelebt und gepredigt hat. Es ist schon beeindruckend, wie achtsam und aufmerksam er mit den Menschen seiner Zeit gelebt hat und wie er sie im Blick hatte – ein Blick, der immer noch tiefer ging und mehr sah als den äußeren Schein. Da hat Jesus eine Kultur der Achtsamkeit geprägt, die den ganzen Menschen

Foto: istockphoto.de/Yuri

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Zur Sache

Erfolgreiche Präventionsarbeit im Kolpingwerk Hunderte haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Kolpingwerks in unserer Diözese wurden in den letzten zwei Jahren geschult, um sexuellem Missbrauch in unserem Verband vorzubeugen. Die Schulungen gehören zur Strategie einer von unserem Bischof in Kraft gesetzten kircheninternen Präventionsordnung und eines Beschlusses unseres Diözesanvorstandes aus dem Jahr 2012. Dort heißt es: „Das Kolpingwerk mit seinen Untergliederungen, Kreisen und Bezirken sowie Kolpingsfamilien, Einrichtungen und Unternehmen tut alles in seiner Macht Stehende, um sexuellen Missbrauch zu verhindern.“

Was haben wir damit erreicht?

Das Schweigen durchbrechen

Wir haben dazu beigetragen, dass sexualisierte Gewalt als Problem endlich ernst genommen wird und nicht mehr nur ein Randthema ist. Es wächst das Bewusstsein dafür, dass es auf Prävention und auf Hilfe für potenzielle Täter

Missbrauch lebt vom Schweigen, das der Täter seinem Opfer aufzwingen kann. Die im Zusammenhang mit diesem Thema stehende Präventionskampagne, die in der Kolpingjugend und im Kolpingwerk durchgeführt wurde, ist deshalb ein voller Erfolg. Die Diözesankonferenz der Kolpingjugend befasste sich intensiv mit dem Thema. Die Verbandsmedien veröffentlichten regelmäßig Artikel zum Thema und auf den wesentlichen Veranstaltungen im Kolpingwerk wurde das Thema als Schwerpunkt bearbeitet. Auch unsere Diözesanversammlung hat eine Position zum Thema verabschiedet. Alle Kreisversammlungen haben das Thema als Informationspunkt aufgelistet. Erfolg meint, dass eine großflächige Sensibilisierung gelungen ist. Das lassen zumindest die Zahlen vermuten. Wer einmal mit Betroffenen gesprochen hat spürt, dass der Missbrauch ihr Leben grundlegend verändert hat. Hören wir niemals auf hinzusehen. Hören wir niemals auf sensibel zu bleiben.

Wie aber geht das? Unsere Ehrenamtlichen sollen Hinweise auf (sexuellen) Missbrauch erkennen, um darauf angemessen reagieren zu können. Zur Umsetzung dieses Ziels ist es wichtig, Foto: fotolia.de/ChristArt für das Thema zu sensibilisieren, Wissen um Täterstrategien sowie Strukturen, welche sexuellen Missbrauch begünstigen, zu vermitteln. und Opfer ankommt. Denn sexualisierZudem ist es zukünftig nicht mehr mög- te Gewalt und sexualisierter Machtmisslich, ohne Präventionsschulung eine Fe- brauch sind Gewalt. Die Täter sind nicht rienfreizeit oder Gruppenleiterschulung Opfer im Sinne von Fehltritt und Opfer nicht Mittäter im Sinne von Provokation. zu leiten.

Uwe Slüter Diözesangeschäftsführer

Verband

Satzungsdebatte Das Kolpingwerk Deutschland hat eine neue Satzung! Nachdem alle Diözesanbischöfe die im Herbst 2012 auf der Bundesversammlung beschlossene neue Satzung für das Kolpingwerk Deutschland genehmigt haben ist diese nun gültig. Nun will unser Diözesanverband Münster auf der Diözesanversammlung 2014 dem Bundesverband folgen und ebenfalls eine neue Satzung auf den Weg bringen. In den letzten beiden Ausgaben des Kolping-FORUMs habe ich an dieser Stelle deutlich gemacht, dass wir mit einer neuen Diözesansatzung in Anlehnung an die neue Bundessatzung unseren Diözesanverband zukunftsfest 14

machen wollen. Um dieses ambitionierte Vorhaben tatsächlich am 15. November zu einem erfolgreichen Ende bringen zu können, wurde der vom Diözesanvorstand einstimmig verabschiedete Entwurf der neuen Satzung in den Bezirken und Regionen breit diskutiert. Mitglieder des Diözesanvorstandes und der Satzungskommission waren auf allen Kreisversammlungen, stellten den Entwurf vor, diskutierten mit den Delegierten und nahmen Änderungswünsche mit. Sehr engagiert wurde überall diskutiert! Kontrovers diskutierte beispielsweise die Kreisversammlung in Coesfeld den Beschluss der letzten Diözesanver-

sammlung, mit dem Diözesanhauptausschuss ein neues Organ zu schaffen. Größte Veränderung ist die Einrichtung eines Diözesanhauptausschusses. Die Diözesanversammlung würde demnach zukünftig nur noch alle drei Jahre stattfinden. Zwischen den Diözesanversammlungen tagt dieser Diözesanhauptausschuss. Er ist kleiner verfügt aber im Gegensatz zur Diözesanversammlung über wesentlich weniger Rechte. Er ist nicht berechtigt, Wahlämter zu wählen, er kann keine Satzungsänderungen beschließen, keine mehrjährigen Schwerpunkte beschließen und auch nicht über Einrichtungsgründungen entscheiden.


Verband

Notwendigkeit wird gesehen Mein Fazit nach den Kreisversammlungen in Coesfeld, Steinfurt, Warendorf, Recklinghausen und Kleve: Die Notwendigkeit einer neuen Diözesansatzung wird gesehen. Im Grundsatz gibt es Zustimmung zum vorliegenden Entwurf. Änderungsvorschläge wurden im Detail angekündigt. Gelobt wird der breit angelegte Diskussionsprozess im Vorfeld. Ich erlebe Kompromissbereitschaft und die Bereitschaft, konstruktiv bereits im Vorfeld die neue Satzung aktiv mitzugestalten.

Zum weiteren Verfahren: • Die Rückmeldungen aus den Kreisversammlungen werden von der Satzungskommission gesichtet und dem

Diözesanvorstand wird eine Empfehlung ausgesprochen. • Der „Antrag an die Diözesanversammlung“ wird allen Delegierten mit dem ersten Postversand zur Diözesanversammlung fristgerecht zugeleitet. • „Zusatz- oder Abänderungsanträge zu den zugesandten Anträgen können bis spätestens drei Tage vor der Diözesanversammlung im Diözesansekretariat schriftlich eingereicht werden.“ (§ 4 der Geschäftsordnung für die Diözesanversammlung) Ich würde mir jedoch wünschen, dass Änderungsanträge möglichst deutlich eher bei uns eingehen, damit wir diese zur Abstimmung für die Diözesanversammlung entsprechend vorbe-

reiten können. Uns allen sollte zudem klar sein, dass Initiativanträge zum Satzungsantrag nicht möglich sind. Der Satzungsveränderungsprozess und der Umfang der Satzung sind außerordentlich umfangreich. Sicherlich für uns alle, die wir uns in der Verantwortung für unser Kolpingwerk sehen, eine zukunftsweisende Herausforderung. Dieses sollte uns im Zusammenwirken aller Verantwortlichen, mit Blick auf unseren Diözesanverband als Ganzes und dessen zeitgemäße Handlungsfähigkeit gelingen. Treu Kolping! Uwe Slüter

„Kolping Jugendwohnheim in Oldenburg“ geht an den Start Ab dem Sommer 2014 erhalten Auszubildende und Studenten die Möglichkeit im Kolping Jugendwohnheim Oldenburg eine Unterkunft zu beziehen, wenn sie außerhalb ihres Wohnortes eine Berufsausbildung oder ein Studium beginnen. Auf seiner Mitgliederversammlung am 24. April hat das Kolpingwerk Land Oldenburg e. V. beschlossen, Teilhaber in der zu gründenden gGmbH zu werden. Das einzubringende Stammkapital von 25.000 Euro bringen neben dem Kolpingwerk Land Oldenburg e. V. das Kolping-Bildungswerk e. V. und das Kolpingwerk Diözesanverband Münster e. V. auf. In dem bis zum Sommer komplett neu saniertem Wohnkomplex erhalten bis zu 49 junge Menschen eine Unterkunft, die zu moderaten Mietkonditionen ge-

hobene Einzel- und Doppelzimmer vorsieht. Das Kolpingwerk leistet damit einen entscheidenden Beitrag, um Betrieben, die jungen Menschen einen Ausbildungsplatz fern der Heimat anbieten möchten, entsprechenden Wohnraum vorhalten zu können.

Kolping-Akademie Zudem begrüßt das Kolpingwerk Land Oldenburg e. V. den Startschuss diverser Lehrgänge unter dem Dach der Kolping Akademie. So könnte z. B. Berufsrückkehrern mit dem Angebot eines Lehrgangs zum Wirtschaftsfachwirt und praktischen Betriebswirt der berufliche Wiedereinstieg ermöglicht bzw. interessierten Arbeitnehmern ein Angebot der beruflichen Weiterbildung eröffnet werden. Die Lehrgänge sollen an den Standorten Oldenburg und Cloppenburg ab Herbst 2014 beginnen. Interessierte haben schon jetzt die Möglichkeit sich hierzu anzumelden. Kolpingwerk Land Oldenburg

Foto: Marén Feldhaus

➲ Weitere Infos im Internet unter: http://ourl.de/a83ac

Weiter auf Wachstumskurs Auch im Jahr 2013 befand sich die Kolping Recycling GmbH auf Wachstumskurs. Wie Stephan Kowoll, Geschäftsführer des verbandseigenen Unternehmens mitteilte, konnten Umsatz und Ergebnis um ca. 25 Prozent gesteigert werden. Gleichzeitig dankte er für das große Vertrauen, dass immer mehr Sammelgruppen Kolping Recycling entgegen bringen. Nicht nur Kolpinggliederungen arbeiten mit Kolping Recycling zusammen, auch andere Sozial- und Jugendverbände aus dem kirchlichen Raum, Sportvereine,

Musikgruppen und örtliche Entwicklungshilfevereine vertrauen der Kompetenz aus Fulda. Fair – Kompetent – Sozial, so lautet die Devise bei Kolping Recycling. Dass dies nicht nur eine Werbebotschaft bleibt, sondern täglich gelebt wird, daran arbeiten mittlerweile sechs Mitarbeiter. Mit dem Umzug in neue Geschäftsräume im Sommer 2013 konnten die Arbeitsbedingungen deutlich verbessert werden, auch alle technischen Anforderungen sind jetzt bestens erfüllt. Für das aktuelle Jahr 2014 erwartet Stephan Kowoll eine weitere positive Entwicklung für das Unternehmen. 15


Verband

Zielgruppe „Junge Erwachsene“ – Einkaufsmacht – Partnerschaft mit Uganda Ergebnisse aus der Diözesanvorstands-Klausur in Kloster Andechs Der Diözesanvorstand des Kolpingwerkes Diözesanverband Münster tagte Anfang Mai im Kloster Andechs (Bayern). Raus aus dem alltäglichen Vorstandstrott gelang es dem Diözesanvorstand, sich in Andechs mit Themen und Fragestellungen zu beschäftigen, die sonst zu kurz kommen. Im Mittelpunkt des Arbeitswochenendes am Ammersee stand auch ein Besinnungstag.

Zielgruppe von Kolpingwerk und Kolpingjugend. Angebote für diese Zielgruppen sollen jedoch vorrangig durch die Kolpingsfamilien erfolgen. Da in diesem Personenkreis ein enormes Potenzial für das Kolpingwerk steckt, sind Vorstände gebeten, sich mit diesem Thema zu beschäftigen. Unterstützung gibt es in der Diözesangeschäftsstelle und im Jugendreferat der Kolpingjugend.

Junge Erwachsene wichtige Zielgruppe für Kolping

Einkaufsmacht ethisch nutzen

Ausgehend vom Auftrag des Bundeshauptausschusses beschäftigte sich der Diözesanvorstand mit der Zielgruppe junge Erwachsene. Junge Erwachsene im Übergang zwischen Jugend- und Gesamtverband sind eine gemeinsame

Das Kolpingwerk will zukünftig sein Handeln stärker nach sozialen und ökologischen Kriterien ausrichten. Auf Anregung des Diözesankomitees der Katholiken will auch das Kolpingwerk einen Beitrag hierzu leisten und in seinen Gremien und Einrichtungen zukünf-

Der Diözesanvorstand fuhr zu einer Klausur mit Besinnungstag nach Bayern.

tig seine Beschaffung nach sozialen und ökologischen Kriterien ausrichten. Hiermit soll dazu beigetragen werden, den Schutz der Menschenrechte sowie die Erhaltung der natürlichen Lebensgrundlagen weltweit zu fördern. Das Kolpingwerk will ein Zeichen setzen und mit seinen Einrichtungen, den Gremien und auch den Kolpingsfamilien ein Kaufund Konsumverhalten entwickeln, das sich an ethischen Kriterien orientiert mit dem Ziel, mehr Gerechtigkeit in dieser Welt zu schaffen.

20 Jahre Partnerschaft mit dem Kolpingwerk in Uganda haben sich bewährt Seit 20 Jahren gibt es die Partnerschaftsarbeit mit dem Kolpingwerk in Uganda mit vielen persönlichen Kontakten, einem intensiven Austausch auf Kolpingebene und der Unterstützung von Projektarbeit. 2013 wurden aus unserem Diözesanverband über 156.000 Euro für Projekte in unserem Partnerschaftsverband gesammelt. Der Diözesanvorstand ist froh über die 20-jährige Dauer und den Erfolg der gemeinsamen Kontakte. Auch der Aufbau einer Verbandsstruktur in Uganda wird sehr begrüßt. In diesem Jahr findet wieder ein Austausch mit unserem Partner aus Uganda statt. Uwe Slüter

Gleicher Lohn für gleiche Arbeit am gleichen Ort Kolpingwerk Diözesanverband Münster fordert Branchentarifverträge zur Verhinderung von Lohndumping Trotz Einführung des Mindestlohnes sieht das Kolpingwerk im Bistum Münster großen Handlungsbedarf um Lohndumping zu verhindern. „Das Abgleiten von großen Teilen des Dienstleistungssektors in den Niedriglohnbereich hat Auswirkungen angenommen, die zulasten der Qualität und der Beschäftigten gehen“, betont Georg Hiob, Vorsitzender des KolpingDiözesanfachausschusses „Zukunft von Arbeit und sozialer Sicherheit“. Das Kolpingwerk setze sich deshalb für eine verpflichtende Anwendung eines Bran16

„Die Tarifautonomie darf auf keinen Fall angetastet werden“, so Hiob. „Sie ist verfassungsmäßig verankert und stellt eine große Errungenschaft der sozialen Marktwirtschaft dar.“

dass branchenspezifisch die glei­ chen Löhne gezahlt werden, „und zwar ohne jegliche Ausnahmen und Schlupflöcher“. Es gelte, so Hiob, „für gleiche Arbeit in der gleichen Bran­ che und Region auch gleicher Lohn, und zwar ohne jegliche Ausnahmen!“. Dieses sei auch ein Instrument, den Missbrauch von Zeitarbeit eindäm­ men zu können.

Besonders wichtig ist dem Kolping­ werk nicht nur die Einführung eines Mindestlohns, sondern eben auch,

Einen differenzierten Branchentarifvertrag gibt es in fast allen unseren Nachbarländern. „Warum sollte dies nicht

chentarifvertrages ein. „Dieser soll von den Tarifparteien autonom ausgehandelt werden, allerdings nach Regionen und Tätigkeitsmerkmalen differenziert.“


Verband

auch bei uns möglich sein?“, ergänzt Diözesangeschäftsführer Uwe Slüter. Bei ihm gingen die Alarmglocken an, wenn er an die Ergebnisse bisheriger Entwicklungen, beispielsweise im öffentlichen Nahverkehr, in den Schlachthöfen oder auch im Bereich der Ausschreibungen und Vergaben von beruflichen Qualifi-

Georg Hiob, Vorsitzender des Diözesanfachausschusses „Zukunft von Arbeit und sozialer Sicherheit“.

zierungs- und Integrationsmaßnahmen denke. „Es darf nicht möglich sein, dass seriöse, Tariflohn zahlende Privatunternehmen aus dem Markt ausscheiden, weil Wettbewerber ohne Tarifbindung mit niedrigeren Löhnen kalkulieren können.“ In diesem Kontext hofft Uwe Slüter auch auf eine Eindämmung von Werkverträgen. Dass diese Themen auch die Kolpingsfamilien vor Ort umtrieben zeige die Kolpingsfamilie Everwsinkel als Initiator, die sich seit langem intensiv mit den Problemen dieser Sozialpolitik auseinander setze. Das

Kolpingwerk

Diözesanverband

Uwe Slüter, Diözesangeschäftsführer.

Münster fordert die Bundespolitik auf, gesetzliche Rahmenbedingungen zu schaffen, damit nach Regionen und Tätigkeitsmerkmalen differenzierte Branchentarifverträge möglich sind. Josef Vortmann / Rita Kleinschneider

Familienpolitik nicht den Anforderungen des Arbeitsmarktes unterordnen Kolpingwerk DV Münster zum „Internationalen Tag der Familie“ (15. Mai) Anlässlich des von den Vereinten Nationen ausgerufenen „Internationalen Tages der Familie“ appelliert das Kolpingwerk Diözesanverband (DV) Münster, dass die zunehmende Ökonomisierung der Familienpolitik ein Ende haben muss. „Erschreckend, aber symptomatisch“ so beurteilt Andreas Lanksch (Rosendahl-Holtwick), familienpolitischer Sprecher und stellvertretender Vorsitzender des Kolpingwerkes DV Münster, beispielsweise die Einschätzungen der Prognos-Studie zur „Gesamtevaluation ehe-und familienbezogener Leistungen“, die von der Bundesregierung in Auftrag gegeben wurde. „Es ist völlig inakzeptabel, wenn hier der Eindruck erweckt wird, Leistungen für Familien dienten einzig der Verfügbarkeit der Eltern für den Arbeitsmarkt und ihrer Leistungsfähigkeit als Steuer- und Beitragszahler.“

Andreas Lanksch, stellvertretender Diözesanvorsitzender.

Stattdessen benötigten Familien Freiund Zeiträume für das gemeinsame Leben und eine gesellschaftliche und materielle Aufwertung von Familienarbeit. Diese werde angesichts ihrer Bedeutung für den gesellschaftlichen Zusammenhalt und für die Zukunft unseres Landes „weit unter Wert gehandelt“, so Lanksch. „Die Anforderungen der Wirtschaft und des Arbeitsmarktes sind keine geeigneten Kriterien, um den Erfolg von Familienpolitik zu beurteilen.“

Wertschätzung und Unterstüt­ zung für Familien „Familien brauchen eine finanzielle Verlässlichkeit und vielfältige Unterstützung“, ergänzt Anita Gärtner (Brake), Vorsitzende des diözesanen Fachausschusses für Familienthemen und gleichzeitig Mitglied des entsprechenden Bundesfachausschusses des Kolpingwerkes. „Dass die anstehende Kindergelderhöhung zugunsten eines ausgeglichenen Haushaltes auf unbestimmt verschoben wird, ist daher nicht tragbar.“ Sie fügt hinzu: „So vielfältig das Familienleben ist, so vielfältig müssen die familienunterstützenden Angebote sein.“ Betreuungsangebote und Ganztagsschulen seien genauso wichtig wie finanzielle Hilfen und eine gerechte Berücksichtigung der verschiedenen

Lebenssituationen, gerade auch der häuslichen Betreuung und Erziehung. „Für uns sind Erwerbsarbeit, Familienarbeit und ehrenamtliche Arbeit grundsätzlich gleichwertig“ zitiert Anita Gärtner das Leitbild des Verbandes. „Daher sollte zugunsten der Wahlfreiheit eine Rückkehr zu einem Entgelt für Familienarbeit im Sinne des vorherigen Bundeserziehungsgeldes statt des Elterngeldes als Lohnersatzleistung geprüft werden.“

Anita Gärtner, Vorsitzende des Diözesanfachausschusses „Lebenswege – Menschenwege“.

Kolpingwerk als Fürsprecher für alle Familien Das Kolpingwerk ist und bleibt Anwalt der Familien. Es fordert alle politisch Verantwortlichen auf, sich engagiert für deren vielfältigen Belange einzusetzen. Eine Gesellschaft, die Familien vernachlässigt oder überfordert, die ihr nicht den nötigen Schutz und die entsprechende Förderung gibt, entzieht sich die eigenen Grundlagen. 17


Verband

Jahreskurs für (zukünftige) Leitungskräfte Im April 2014 ging der Jahreskurs 2013 / 2014 des Kolpingwerkes Deutschland für (zukünftige) Leitungskräfte aus den Diözesanverbänden in Köln zu Ende. Aus der Hand von Bundespräses Josef Holtkotte (li.) nahmen acht Teilnehmer aus fünf Diözesanverbänden das Zertifikat entgegen. In vier Modulen hatten sie sich mit den Themen Leitbild und Verbandsaufbau, Moderation und Leitung, Katholische Soziallehre, wirtschaftliche und rechtliche Verantwortung sowie Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit beschäftigt. Daneben nahm der Austausch über aktuelle Herausforderungen im Kolpingwerk breiten Raum ein. ➲ Der neue Jahreskurs 2014 / 2015 beginnt am 24. / 25.Oktober 2014. Die Ausschreibung erfolgt in Kürze über die Diözesan- und Landesverbände bzw. Regionen. Quelle: Informationen aus dem Bundesverband, Mai 2014

Aus dem Diözesanverband Münster nahmen Anne Ratert (Bildmitte) und Meik Libor (Bildmitte, hinten) an dieser bundesweit angebotenen Fortbildung teil. Mit im Bild: Bundespräses Josef Holtkotte (li.) und Michael Griffig (re.), Referent des Bundesverbandes und zuständiger Kursleiter. Foto: Peter Kempf

beRÜHRT. beWEGT. beSTÄRKT.

Mit der Gottesmutter auf dem Annaberg Für viele Frauen ist seit mittlerweile 31 Jahren die jährliche Frauenwallfahrt des Diözesanverbandes Münster ein fester Termin. Um den Glauben zu teilen, um ein starkes Zeichen als Gemeinschaft der Kolping-Frauen innerhalb des Kolpingwerkes zu setzen. Im Geistlichen Jahr 2014 des Diözesanverbandes Münster standen Texte, Impulse und Lieder ganz unter dem Schwerpunktthema „beRÜHRT.beWEGT.beSTÄRKT.“

Der Besuch Marias bei Elisabeth der in die zentrale liturgische Aussage, das mit passenden Bewegungen gesungene „Magnificat“, mündet: Marias Lobpreis nach der Verkündigung der Geburt Jesu durch den Erzengel Gabriel beim Besuch ihrer Kusine Elisabeth gehört zu den bedeutendsten biblischen Grundtexten und spiegelt die Stärke Mariens: „Magnificat anima mea Dominum“ – „Meine Seele preist den Herrn“.

Trotz Dauerregens fanden sich etwa 450 Frauen und einige männliche Begleiter am 26. Mai auf dem Annaberg in Haltern ein. Seit 31 Jahren stets an ihrer Seite: Maria, die Mutter Gottes. Diesmal hieß es: „Wir mit Maria auf dem Annaberg“. Im Wortgottesdienst: Gedanken über das Gleichnis von der Hochzeit zu Kana: „Was käme da alles in Bewegung, wenn wir es machten wie die Diener von Kana und tatsächlich anfingen, die Krüge mit unserem Wasser zu füllen!“

Diözesanpräses Franz Westerkamp zelebrierte die Abschlussmesse. Neu, und für einige gewöhnungsbedürftig: Das Organisationsteam hatte statt der üblichen Predigt eine Bildbetrachtung mit einer durchaus provokanten Szene vorbereitet: „Maria züchtigt das Jesuskind“ von Max Ernst. In Kleingruppengesprächen entstand schnell eine lebhafte Unterhaltung, bei der teils sehr kontroverse Interpretationen zutage kamen.

Etwa 450 Kolping-Frauen kamen zur Frauenwallfahrt nach Haltern. 18

Beim abschließenden Segensgebet erbaten die Frauen Stärkung durch Gottes Segen für ihre Anliegen. Was Diözesanpräses Westerkamp abschließend seinerseits humorig veranlasste, doch bitte auch die Männer in ihren Gebeten mit zu bedenken. Schließlich könnten auch die Männer den Segen Gottes gut gebrauchen. Text: Rita Kleinschneider

➲ Der Fachausschuss hat die Materialien zur Frauenwallfahrt in seine „Schatzkiste“ eingestellt. Diese bietet eine Fülle von Vorschlägen zur Gottesdienstgestaltung zu verschiedensten Anlässen. Anfragen über Christel Schellerhoff, Tel. 02541 – 803-473, Mail: schellerhoff@kolping-ms.de ➲ Frauenwallfahrt 2015: 18. Mai.

Foto: Doris Büning


Verband

Containerplätze gesucht! Gebrauchtkleidersammlungen und Kolping gehören zusammen Gewohnheiten verändern sich. Heute bringen die Menschen ihre Gebrauchtkleider immer häufiger in Sammelcontainer. Diese Sammelform wird weiter zunehmen. Und immer häufiger sehen sich Kolpingsfamilien zum Durchführen einer Straßensammlung nicht mehr in der Lage. Doch Gebrauchtkleidersammlungen und Kolping gehören zusammen. Wir wollen mit den Erlösen aus dem Sammeln von Gebrauchtkleidern weiterhin Gutes tun und dazu gehört auch die Unterstützung unserer eigenen Bildungsarbeit, in den Kolpingsfamilien und Ebenen des Diözesanverbandes. Deshalb startet der Diözesanverband Münster ab sofort zusammen mit „Kolping Recycling GmbH“ eine Aktion: Kolping Recycling sucht Standplätze für Sammelcontainer. Meldet uns bitte mögliche Standplätze vor Ort. Primäre Zielgruppe sind dabei

verbandliche Gliederungen, die bislang noch keine Containersammlung durchführen. Pro Standplatz, der zur Verfügung gestellt wird, erhält die Kolpingsfamilie bzw. die Gliederung jährlich 220 Euro zur Unterstützung ihrer Bildungsarbeit. Bei allen Dienstleistungen im Zusammenhang mit der Containerstellung und -entleerung bedient sich die Kolping Recycling GmbH der gemeinnützigen Gesellschaft für Arbeit und Qualifizierung mbH in Nottuln, deren Gesellschafter unser Kolping-Bildungswerk ist. Die Kolping-Recycling stellt den Container, baut ihn auf und gegebenenfalls wieder ab, leert ihn wöchentlich, pflegt den Stellplatz, entsorgt den Restmüll und kümmert sich um die Verwertung der eingesammelten Ware. Dort wo Kolping draufsteht, stehen wir mit unserem Namen für Zuverlässigkeit,

Transparenz, fairen und sozialgerechten Umgang mit allen Beteiligten.

Fragen zum Angebot? Klaus-Dieter Gottwald steht euch in der Diözesangeschäftsstelle zur Verfügung. Er berät auch in allen Fragen der Sammelanzeige nach Kreislaufwirtschaftsgesetz und ist Ansprechpartner gegenüber den Kommunen. Tel.: 02541 – 803-413, Mail: gottwald@kolping-ms.de Sonja Wilmer-Kausch

Neu, neuer, Newsletter! Ein weiteres Medium der Informationsweitergabe und Kommunikation zwischen Kolpingfamilien und Diözesangeschäftsstelle mit unmittelbaren Verlinkungen auf Neuigkeiten und Angebote aus der Homepage des Diözesanverban-

des: Newsletter „Verband“ und spezielle Themenfelder mit wenigen Klicks einfach kostenlos abonnieren unter http://www. kolping-ms.org/de/newsletter/index.php

„Tankstelle Familie und Generationen“… … für alle, die ihre Kolpingsfamilien für Familien (noch) attraktiv(er) machen wollen Es gibt viele engagierte Frauen und Männer, die sich in den Kolpingsfamilien um ansprechende Angebote für Familien bemühen und den familienhaften Charakter der Kolpingsfamilie pflegen wollen.

Foto: pixelio.de/Kurt Michel

„Alte Hasen“ und Neueinsteiger sind am Samstag, 8. November (9.30 – 15.00 Uhr) in die Kolping-Bildungsstätte Coesfeld eingeladen. Hier können sie Schwung und Anregungen, Gemeinschaft und Know-How „tanken“. Unter der Leitung von Herbert Rehers, Kolpingsfamilie Nottuln, und Carolin Olbrich, Verbandsreferentin, geht es um folgende Themen: • Austausch: Was machen eigentlich Andere für Familien? • Familienkreise, eine tolle Sache – doch ihr Verhältnis zur Kolpingsfamilie will gestaltet sein. • Familienkreise sind nicht alles – was kann eine Kolpingsfamilie sonst für Familien tun?

• Wie Familien die Kolpingsfamilie verändern (können). • Was Kolping besonders macht: Generationen in Kontakt bringen und solidarisch sein. • Fundgrube: Ideen, Anregungen und Materialien. Teilnahmegebühr für Kolping-Mitglieder 12 Euro, Nichtmitglieder 15 Euro. Carolin Olbrich ➲ I nformation und Anmeldung: Kolping-Bildungswerk, Birgit Vormann, Tel.: 02541 – 803-473, Mail: vormann@kolping-ms.de 19


Verband

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„Alles Theater…!“

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Uwe Slüter in den Vorstand des Diözesankomitees gewählt Das Diözesankomitee der Katholiken im Bistum Münster bestätigte Notburga Heveling mit 96,7 Prozent für weitere vier Jahre als Vorsitzende an der Spitze der Laienvertretung im Bistum Münster. Zu weiteren Vorstandsmitgliedern aus dem Kolpingwerk wurden u. a. Uwe Slüter (Münster) und Elisabeth Storck (Wildeshausen) als Beisitzer gewählt. Ursula Hüllen (Coesfeld) kandidierte nicht mehr. Gast der Vollversammlung war Bischof Genn. Große Einigkeit bestand zwischen dem Bischof und den Mitgliedern der Vollversammlung darin, dass die Laien in Politik und Gesellschaft christliche Positionen deutlich vernehmbar beziehen sollten. Unterschiedliche Ansichten zwischen Bischof und Laienvertretung zeigten sich bei der Frage nach dem Diakonat der Frau und der Zulassung von wiederverheirateten Geschiedenen zum Empfang der Kommunion; dafür hatte sich das Diözesankomitee in der vergangenen Amtszeit jeweils mit großen Mehrheiten ausgesprochen. Genn sprach sich nachdrücklich dafür aus, Frauen in leitende Positionen zu bringen, für die eine Weihe nicht erforderlich sei. Aus: Pressemitteilung des Diözesankomitees / rk ➲ www.dioezesankomitee.de

11.02.14 11:34

Familiengenossenschaft und Kolpingwerk kooperieren bei betrieblicher Ferienbetreuung Betreute Ferienangebote für Kinder gibt es viele. Doch was machen Familien mit Jugendlichen, wenn es vor Ort kein sinnvolles Angebot für sie gibt? Die Familiengenossenschaft Münsterland stellte ein innovatives Projekt zur betrieblichen Familienbetreuung vor: Gemeinsam mit Kolping-Bildungswerk Diözesanverband Münster GmbH, Handwerkskammer Bildungszentrum Münster GmbH, Firma Münstermann GmbH & Co. KG, Stadt Telgte und Kreis Warendorf entwickelten sie eine zweiwöchige Ferienbetreuung für Jugendliche. Sie geht im Sommer in den Städten Telgte und Münster an den Start und soll in den nächsten Jahren fortgeführt werden. Koordinatorin des Bündnisses ist Stefanie Pfennig von der Familiengenossenschaft Münsterland. Die Dienstleistungsgenossenschaft hat sich zum Ziel gesetzt, Lösungen zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu 20

schaffen. Dabei will sie den Gewinn für alle in der Region: für die Familien, die Wirtschaft und die Kommunen. „Dieses Ziel lösen wir in unserem gemeinsamen Ferienbetreuungsprojekt besonders

kreativ ein. Es richtet sich auch an die Mitarbeiterfamilien aller unserer Mitgliedsunternehmen.“ Das Konzept überzeugte auch den Jugendhilfeausschuss des Kreises Wa-

Gaben den Startschuss zum Projekt „Alles Theater …!“ (v. l. n. r.): Uwe Slüter, Carsten Haack, Magdalena Münstermann, Christine Scholz, Peter Paul, Tanja Schnur, Wolfgang Pieper, Andreas Bäumer, Stefanie Pfennig, Wolfgang Rüting.


Verband

rendorf: „Eine solche Bündelung der Akteure aus Wirtschaft, Jugendhilfe, Schule, Weiterbildungs- und Dienstleistungssektor zur Entlastung von Familien und Betrieben unterstützen wir natürlich gern. Denn Familien- und Arbeitsleben gehören nun einmal untrennbar zusammen. Und die Ferienzeiten sind immer eine ganz besondere Herausforderung“, weiß Wolfgang Rüting.

„Alles Theater … ! Entdecke Deine Stärken“ Unter diesem Motto können Schülerinnen und Schüler der Klassen 5 bis 10 in den Sommerferien teilnehmen. Mit dem Theaterpädagogen Peter Paul werden Kreativität, Humor, Teamfähigkeit und Berufsorientierung angeregt.

„Zur Herstellung von Bühnenbild und Requisiten führen wir die Beteiligten im Handwerkskammer Bildungszentrum in Münster in einem jugendgemäßen und angepassten Rahmen an Handwerksberufe heran“, so Uwe Slüter, Geschäftsführer des Kolping-Bildungswerkes Diözesanverband Münster. Hermann Eiling, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Münster: „Man kann gar nicht früh genug beginnen, sich mit Ausbildung und Beruf zu beschäftigen. Solche spielerischen Angebote unterstützen wir gerne.“ Die Firma Bernd Münstermann GmbH & Co. KG, dort wird das Theaterstück vor großem Publikum aufgeführt, und die Wirtschaftsförderung der Stadt Telgte

haben mit der Initialzündung auch ein betriebliches Interesse an Nachwuchsförderung in der Region. „Gerade der ungezwungene Zugang zur beruflichen Orientierung im Bereich Handwerk und die Möglichkeit, sowohl auf als auch hinter der Bühne seine eigenen Stärken auszuspielen, sind der Reiz dieses Angebotes“, so Magdalena Münstermann. Die Anmeldezahlen belegen dies. Nur noch wenige Restplätze sind aktuell frei. Jürgen Scholz ➲ I nformationen und Anmeldung: Kolping-Bildungswerk, Christine Scholz, Tel. 02541 – 803-471, Mail: scholz@kolping-ms.de

Familien helfen Familien

Wechsel an der Vorstandsspitze Nach elf Jahren als Vorsitzende des „Familien helfen Familien e. V.“ verabschiedete sich Elisabeth Scheffer (Dülmen) am 19. Mai aus diesem Ehrenamt. Als Gründungsmitglied und Vorsitzende habe sie stets mit überaus viel Engagement die Aufgaben als Vorsitzende angepackt, dankte ihr der Vorstand. Er wählte die bisherige stellvertretende Vorsitzende Ursula Hüllen als neue Vorsitzende. Somit geht dieses Amt von Elisabeth Scheffer als frühere Diözesanseelsorgerin des Kolpingwerkes (bis 2004) an die jetzige.

Trotz Führungswechsel bleiben sie ein tolles Team zum Wohle von „Familien helfen Familien“: (v. li.) Ursula Hüllen übernimmt das Vorsitzendenamt von Elisabeth Scheffer. Geschäftsführerin bleibt Anne Scharfenberg (Gescher).

Der Vorstand schenkte Elisabeth Scheffer zum Abschied ein Rosenbäumchen mit vielen angehängten guten Wünschen. Sie wird Mitglied des Vereins bleiben.

Viele Familien in Deutschland sind nicht mehr in der Lage, sich Urlaub zu gönnen. Es scheine so, als sei Erholung für Leib und Seele ein Luxus geworden. „Wir haben oft erfahren, dass gerade Familien mit vielen Kindern, Ein-ElternFamilien oder Familien mit schwer kranken Angehörigen oder mit Behinderten durch einen Urlaub wieder Kraft und Rüstzeug für ihren anstrengenden Alltag erhalten“, lauten die Beweggründe des Vorstandes. Die neue Vorsitzende des Vereins, Diözesanseelsorgerin Ursula Hüllen: „Genau das ermutigt uns, Gelder zu sammeln, um Familien einen Urlaub in unseren Familienferienstätten in Olpe, Salem oder bei anderen gemeinnützigen Trägern zu ermöglichen.“ Es sei für Familien, die an der Armutsgrenze oder darunter leben, die teils den gesellschaftlichen Normen nicht nachkommen könnten, ungemein wichtig, ihre Situation für einige Tage hinter sich zu lassen um Kraft für den Alltag zu tanken. Sie knüpften neue soziale Kontakte und erlebten die für sie oftmals seltene Erholung. Durchschnittlich unterstützt der Verein pro Jahr etwa 110 Personen, davon sicherlich ca. 75 Kinder. Das alles ist undenkbar, wenn nicht sehr viele Kolpingsfamilien und einzelne Kolpingbrüder und -schwestern dem Verein durch ein kreatives Ideenspektrum stetig Spenden zukommen lassen. Fa-

milien helfen Familien e. V., seit elf Jahren ein gemeinnütziger Verein mit guter und erfolgreicher ehrenamtlicher Arbeit ohne großen Verwaltungsaufwand. Das Geld kommt bei den Familien an. Ursula Hüllen: „Unsere Arbeit ist noch nicht beendet. Wir freuen uns weiter über Spenden und sind dankbar für Hinweise, wo wir Familien und / oder Einzelpersonen unterstützen können.“ Text und Foto: Rita Kleinschneider

Vorstandsmitglieder von „Familien helfen Familien e. V.“: Vorsitzende: Ursula Hüllen, Coesfeld Stellv. Vorsitzende: Wolfgang Könnecke, Hamburg, Andreas Lanksch, Holtwick Geschäftsführerin: Anne Scharfenberg, Gescher Beratendes Mitglied: Josef Rave, Senden-Ottmarsbocholt

Spendenkonto: „Familien helfen Familien“, Kto.-Nr. 18 371 600 bei der Darlehnskasse Münster e.G., BLZ: 400 602 65 oder IBAN: DE81 4006 0265 0018 3716 00 BIC: GENODEM1DKM 21


DiözesanFamilienWallfahrt

31. August 2014: DiözesanFamilienWallfahrt nach Münster

beRÜHRT. beWEGT. beSTÄRKT. Alle Kolpingsfamilien und -mitglieder sind zur bistumsweiten „DiözesanFamilienWallfahrt“ mit Bannerumzug eingeladen. Höhepunkt und Tagesabschluss der DiözesanFamilienWallfahrt wird um

16 Uhr die Heilige Messe im PaulusDom zu Münster mit Bischof Dr. Felix Genn sein. Die Anmeldungen mussten bis 7. Juli über die Kolpingsfamilien erfolgt sein. Die effata[!]Band der Jugend­kirche Münster begleitet mit „geistlicher Rockmusik“ die Abschlussmesse um 16.00 Uhr.

14.00 bis 15.00 Uhr: Impulse und Katechese Apostelkirche „Solidarität beWEGT weltweit“ Weltweit, gerne…aber auch vor der eigenen Haustür? Wo können wir Solidarität im Alltag leben? Wie solidarisch wollen wir überhaupt sein? „beWEGT“ meine Solidarität eigentlich etwas? Solidarität kontra Ellenbogengesellschaft: das füreinander Eintreten, ein Gemeinschaftsgefühl, eine Form der Nächstenliebe ohne einen individuellen Nutzen. Theo Paul, als Generalvikar Stellvertreter von Bischof Franz-Josef Bode und Leiter des Bischöflichen Generalvikariates Osnabrück, bringt das Thema „Solidarität beWEGT weltweit“ ins Wort. Er ist zu dem Vorsitzender des Verwaltungsrates von MISEREOR und Vorsitzender des Aufsichtsrates der Katholischen Nachrichten-Agentur KNA). Dominikanerkirche „Werte beSTÄRKEN“ Sind Werte noch wertvoll? Einige sind verloren gegangen, aber fehlen sie uns auch? Haben soziale Fragen noch „Wert“? Sind uns christliche Werte peinlich? Werte, die uns „beStärken“ 22

können ein Kompass für’s Leben sein. Sr. Dr. phil. Emmanuela Kohlhaas, Priorin der Benediktinerinnen in Köln, widmet sich dem Thema „Werte beSTÄRKEN“. 2012 hat die Supervisorin ihren Masterstudiengang „Beratung in der Arbeitswelt. Coaching, Supervision, Organisationsberatung“ an der FH Frankfurt mit dem Master of Art abgeschlossen. Ludgerikirche „Musik die beWEGT“ Musik „beWEGT“ uns: Sie ist die Sprache der Gefühle: zwischen Gänsehaut und Kloß im Hals. Musik öffnet Herz, Geist und Sinne und lässt uns im Glauben „doppelt beten“. Musik „beWEGT“ uns: Sie lässt uns mitschwingen und befreien, steckt an und geht durch Mark und Bein. Musik und Tanz lassen Gemeinschaft empfinden. Voices Unlimited, der Gospelchor der Kolpingsfamilie Everswinkel, wird die Katechese “Musik die beWEGT“ gestalten. Überwasserkirche „Familie beRÜHRT“ Familie ist mehr als die Summe öko-

Programmablauf: 10.30 Uhr: Treffpunkt und Start an einem Parkplatz in Münster, Nähe Innenstadt. Evtl. Busanreise wird jeweils von den Kolpingsfamilien geplant. 10.45 Uhr: Bannerzug zur Überwasserkirche. 11.15 Uhr: Impuls in der Überwasserkirche. 12.00 Uhr: einfaches Mittagessen auf dem Überwasserkirchplatz. 12.30 bis ca. 15.30 Uhr: Angebote für Jugendliche in der Petrikirche. 13.30 Uhr: Weg zu den Katechesen und geistlichen Impulsen mit Haltepunkten zum christlichen Leben in Münster als „alternative Stadtführung“. 14.00 bis 15.00 Uhr: Katechesen (Hinweise siehe links) 13.30 bis ca. 15.15 Uhr: Angebote für Kinder und junge Familien im Pfarrheim der Überwasserkirche. 15.45 Uhr: Treffen der Bannerträger und Bannerträgerinnen im Kreuzgang des Domes.

nomischer Faktoren, Generationengerechtigkeit oder der Anpassung an den Arbeitsmarkt. Vielfältige Anforderungen an Familie bilden oftmals ein Gegenbild zu gesellschaftlichen Tendenzen. Ist bei diesem Prioritätenwechsel Familie für alle noch eine Bereicherung? Welche Wertschätzung und Unterstützung braucht es, damit Familienleben gelingen kann? Dr. Christiane Florin übernimmt einen Implus zum Thema „Familie beRÜHRT“. Die Journalistin, Politik- und Musikwissenschaftlerin ist Redaktionsleiterin der evangelischen Beilage Christ & Welt in der Wochenzeitung „Die Zeit“.


DiözesanFamilienWallfahrt

16.00 Uhr: Heilige Messe im Dom zu Müns­ ter mit Bischof Felix Genn.

Familie, Kinder und Jugendliche: Petrikirche Bereich[erung] für Dich! für Jugend, junge Erwachsene und Neugierige! Berührt, bewegt, bestärkt werden? Oder selbst berühren, bewegen oder bestärken? Lass diese Wallfahrt zu einer Bereicherung für Dich werden und besuche von 12.30 bis 15.30 Uhr den „Bereich für Dich!“ ➲ Infos: siehe unten

Pfarrheim der Überwasserkirche Angebote für Kinder und junge Familien von 13.30 bis 15.15 Uhr. Die Kolpingsfamilie Klein Reken bietet eine Fußwallfahrt an. Die Wegstecke wird noch bekannt gegeben, so dass ab verschiedenen Orten ein Mitgehen möglich ist. Start ist um 9.00 Uhr ab Burg Hülshoff in Havix-­ beck.

Präsidium bei Bischof Genn zu Gast Ganz im Sinne des geistlichen Jahres des Diözesanverbandes Münster stand auch ein Austauschtreffen, zu dem Bischof Genn das Präsidium des Kolpingwerkes am 15. Mai 2014 eingeladen hatte. Noch gut in Erinnerung ist dem Bischof der Familientag von 2009. „Schon bei Ihrem Jubiläum waren die vielen Kolping-Banner ein beeindruckendes Bild. Wollen wir hoffen, dass das Wetter diesmal besser wird.“

Kennenlernens der Verbandsarbeit für Priester- und Pastoralreferenten Themen des Treffens. Die Präventionskampagne der Kolpingjugend sowie der mit etwa 7.000

Kolpingjugend-Mitgliedern große Jugendverband stieß bei Bischof Genn auf besonderes Interesse. Rita Kleinschneider Der Domplatz wird zentrale Anlaufstelle der bistumsweiten „DiözesanFamilienWallfahrt“ des Kolpingwerkes DV Münster sein. Bischof Dr. Felix Genn empfing das Präsidium zu einem Vorbereitungs- und Austauschtreffen. Im Bild (v. li..) Anne Ratert, Ursula Hüllen, Simon Handrup, Bischof Dr. Felix Genn, Franz Westerkamp, Harold Ries, Uwe Slüter. Foto: Thorsten Schulz

Neben der organisatorischen Vorstellung und geistlichen Intention der „DiözesanFamilienWallfahrt“ waren die vielfältigen Betätigungsfelder wie die Uganda-Partnerschaft, verbandliche Bildungsarbeit, Jugendwohnen, Familien unterstützende Angebote, politische Bildung und die Förderung des

Bereich[erung] für Dich! Wenn sich am 31. August die Mitglieder des Kolpingwerk Diözesanver­ bandes Müns­ ter zur Diöze­ sanwallfahrt „ b e R Ü H RT. b e W E G T. b e ­ STÄRKT.“ auf den Weg in die MS.DE/3B KOLPINGJUGENDBistumsstadt machen, dann 27.02.2014 10:10:12 1 -VC-001.indd gibt es auch einen „Bereich[erung] für 20140227_FINAL_3B Dich!“ als Jugendlichen oder Junge/n Erwachsene/n!

Seit letztem Jahr plant ein Projektarbeitskreis der Kolpingjugend wie die Angebote für diese Zielgruppe aussehen können. Herausgekommen ist ein Bereich rund um und in der Petrikirche, mitten zwischen einigen Gebäuden der Universität im Herzen von Münster, bei dem sich Jugendliche und Junge Erwachsene mit Fragestellungen auseinandersetzen die sie berühren, bewegen oder bestärken. Auch eigene Ideen, mit denen man seine Mitmenschen berühren, bewegen oder bestärken möchte, können mitgebracht werden. Von 12.30 Uhr bis 15.30 Uhr öffnet der Jugendbereich und lädt mit ruhiger Chillout-Musik und unterschiedlichsten

Stationen zum Vorbeischauen und Verweilen ein. Benedikt Vollmer

Die Anmeldung zur Wallfahrt erfolgt grundsätzlich über die eigene Kolpingsfamilie bzw. als Gruppe. Ein Besuch nur des „Bereichs für Dich!“ ist auch ohne Teilnahme / Anmeldung zur Gesamtwallfahrt möglich. Weitere Informationen zu diesem Teilangebot im Rahmen der Diözesanwallfahrt unter www.kolpingjugend-ms.de/3b.

Fragen beantworten die Vorstände der Kolpingsfamilien oder das Verbandssekretariat der Diözesangeschäfts­stelle, Christel Schellerhoff, Tel.: 02541 – 803-449, Mail: schellerhoff@kolping-ms.de. Aktuelle Infos auf www.kolping-ms.de 23


Bildungswerk

Zukunft sichern durch professionelle Ausbildungsbegleitung Kolping-Bildungswerk: Unterstützung bei der Gewinnung von Fachkräften für morgen Arbeitgeber können ab sofort ver­ schiedene Serviceleistungen des Kol­ ping-Bildungswerks zur Begleitung von Ausbildungen in Anspruch neh­ men. Die Leistungen werden bistums­ weit angeboten und richten sich vor allem an klein- und mittelständische Betriebe und Unternehmen. Sie um­ fassen Angebote beginnend von der Suche nach geeigneten Auszubilden­ den über die Begleitung während der

Für Familienkreise und -gruppen Referentinnen und Referenten des „Teams Familienbildung“ übernehmen für Familienkreise und -gruppen die Gestaltung von Familientagen oder -wochen in der Kolping-Familienferienstätte „Regenbogenland“ in Olpe, im Kolping-Bildungshaus Salzbergen und auf Wunsch in anderen Häusern. Themen und Schwerpunkte werden mit der jeweiligen Gruppe festgelegt, ein Flyer mit Themenvorschlägen kann angefordert werden.

Termine 2015

(weitere Termine auf Anfrage): Olpe: 27.2. – 1.3.; 29.5. – 31.5.; 23.10. - 25.10.; 27.11. – 29.11. Salzbergen: 13.3. – 15.3.; 20.11. – 22.11. ➲ Kontakt: Carolin Olbrich, Tel.: 02541 – 803-443, Mail: olbrich@kolping-ms.de

Ausbildungsphase bis hin zur Über­ nahme von Verwaltungstätigkeiten. Ziel ist es, Arbeitgeber in ihrer Funk­ tion als Ausbilder zu entlasten sowie die betriebliche Zukunft durch die Gewinnung der Fachkräfte für mor­ gen zu sichern. Unternehmen messen der Ausbildung zwar einen hohen Stellenwert zur Sicherung ihrer betrieblichen Zukunft bei. Auch machen sie häufig zusätzliche Anstrengungen, um lernschwächere Jugendliche aufzunehmen und zu einem guten Ausbildungserfolg zu führen. Trotzdem können Ausbildungsstellen aufgrund unzureichender Ausbildungsreife der Jugendlichen oder mangelnder Sozialkompetenzen nicht immer besetzt werden. Arbeitswillige Jugendliche wiederum finden keinen Ausbildungsplatz, weil sie über gute praktische Kompetenzen verfügen aber keinen geeigneten Schulabschluss vorweisen können. Auch ihre soziale und kulturelle Herkunft oder das eigene Auftreten kann ihre Ausbildungsplatzsuche erschweren und eine besondere Begleitung erforderlich machen. Im Betrieb fehlt die Zeit, die Auszubildenden ausreichend zu begleiten oder schwierige Ausbildungsphasen aufzufangen. Die Angebote des Kolping-Bildungswerkes Diözesanverband Münster, das mehr als 30 Jahre über Erfahrungen in der Begleitung von Ausbildungen verfügt, setzen genau bei diesen

Schwierigkeiten an. Schon zuvor beim Auswahlverfahren können langjährig erfahrene Mitarbeiter/-innnen Anforderungsprofile erstellen, Auswahlverfahren entwickeln und durchführen. Durch sozialpädagogische Begleitung, Auszubildenden-Beratung, Kontaktpflege zur Berufsschule, Vermittlung von Stützunterricht oder der Übernahme von Verwaltungsaufgaben unterstützen sie die Ausbildungszeit und Arbeitgeber. Schwierigkeiten und Störungen werden rechtzeitig erkannt und gemeinsam Lösungswege erarbeitet. Ausbildungsabbrüche können somit vermieden und Ausbildungserfolge gesichert werden. Mit bedarfsgerecht auf jedes Unternehmen zugeschnittenen Dienstleistungen werden sie in ihrer Funktion als Ausbilder im administrativen wie pädagogischen Bereich entlastet. Uwe Slüter, Geschäftsführer des Kolping-Bildungswerkes: „Mit unseren Unterstützungsangeboten wollen wir Dienstleister der Unternehmen sein, damit sie die Qualität der Ausbildung sichern und ihre Fachkräfte für morgen ausbilden können.“ Michaela Kohls / Rita Kleinschneider ➲ I nformationen und unverbindliche Beratungen zu den einzelnen Angeboten beim Kolping-Bildungswerk Warendorf, Michaela Kohls, Tel.: 02581 – 78975-16, Mail: kohls(@kolping-ms.de

Das neue Bildungsprogramm ist da! – Reingucken lohnt sich! Im Programm des Kolping-Bildungswerkes Diözesanverband Münster für das 2. Halbjahr 2014 sind neben bewährten Angeboten für Familienkreise, allein erziehende Frauen, Großeltern mit ihren Enkelkindern oder alle, die sich am Computer fit machen wollen, besonders viele Angebote für Aktive in den Kolpingsfamilien zu finden: für Vorsitzende, Geschäftsführer, Kassierer und für Verantwortliche in der Fa24

milien-, Jugend- und Seniorenarbeit. Politische Themen und Besinnungstage füllen das Spektrum. Verantwortung, Spiritualität, Solidarität und Hilfsbereitschaft, Kompetenz in Beruf, Alltag und Ehrenamt – das ist uns wichtig. Und bei allem: die Veranstaltungen sind so gestaltet, dass sie Spaß machen und Gemeinschaft fördern!

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Programm 2 /2014 und Hand Bildung mit Kopf, Herz

➲ Download unter http://ourl.de/a5197. Wer das Programm zugeschickt bekommen möchte, melde sich bei Birgit Vormann: 02541 – 803-473, Mail: vormann@kolping-ms.de


Bildungswerk

„Nicht nur Singen und Klatschen“ Erfolgreiche Qualifizierung zum Betreuungsassistenten in Münster / Nächster Kurs am 1. September in Warendorf Drei Monate lang haben elf Teilnehmerinnen und ein Teilnehmer des Qualifizierungskurses zum Betreuungsassistenten beim Kolping-Bildungswerk im Pfarrheim St. Joseph in Münster die Schulbank gedrückt und nun nach erfolgreicher Prüfung ihr Zertifikat erhalten. Sie dürfen sich jetzt „Betreuungsassistent/-in für die Alltagsbegleitung von Menschen mit Demenz in der Altenhilfe“ nennen. Das Kolping-Bildungswerk Diözesanverband Münster hat erstmals am Standort Münster diese Qualifizierungsmaßnahme angeboten. Mit 160 Unterrichtsstun-

den Theorie und 120 Stunden Praxis haben die zwölf Lehrgangsteilnehmer/innen halbtags in drei Modulen seit Ende Januar in Teilzeitform gebüffelt. Betreuungsassistenten sind zusätzliche Kräfte, die sowohl in Seniorenhilfeeinrichtungen oder in Privathaushalten Menschen mit Demenz aktivieren und betreuen. Sie verrichten nicht vorrangig Pflegetätigkeiten, sondern unterstützen vielmehr die Erkrankten im Alltag oder bieten ihnen anregende Gesellschaft. Die Teilnehmer/-innen haben die Weiterbildung aus unterschiedlichen Be-

Gesucht! Hast du / haben Sie • Erfahrung in der Arbeit mit Kindern, Eltern, Familien und / oder eine pädagogische Ausbildung? • Lust, selber als Referent/-in bei Familienwochenenden aktiv zu werden? Das Kolping-Bildungswerk sucht Referentinnen und Referenten, die jeweils im Team die inhaltliche Gestaltung von Wochenenden mit Familienkreisen im Regenbogenland Olpe bzw. im Kolping-Bildungshaus Salzbergen übernehmen. Die Themen werden mit der jeweiligen Gruppe festgelegt.

Erfolgreiche Abschlussprüfung: Lehrgangsleiter Josef Vortmann (li.) überreichte den Absolventen des Qualifizierungslehrgangs Betreuungsassistenz die Zertifikate

weggründen absolviert. Einige wollten ihren Arbeitsbereich erweitern oder verändern und wurden durch den Arbeitgeber finanziert. Andere haben die Kosten selbst getragen oder wurden durch die Agentur für Arbeit bzw. das Jobcenter gefördert, um ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu verbessern. „Wir haben insbesondere während der Praktika festgestellt, wie wichtig diese Arbeit ist“, meldete eine Teilnehmerin zurück. Eine andere Teilnehmerin ergänzte: „Wir wünschen uns, dass der Beruf der Betreuungsassistentin mehr Anerkennung findet und nicht bloß gedacht wird, es ginge nur um Singen und Klatschen“. Josef Vortmann

Die Referenten erhalten für ihre Tätigkeit ein Honorar sowie Fahrtkostenerstattung. Das Team reflektiert in regelmäßigen Teamsitzungen die Arbeit, gibt sich gegenseitig Anregungen und nimmt an Fortbildungen teil.

➲ Bewerbungen mit einem kurzen Lebenslauf an: Carolin Olbrich, Gerlever Weg 1, 48653 Coesfeld, Tel. 02541 – 803-443, Mail: olbrich@kolping-ms.de

➲D er nächste Weiterbildungskurs zum Betreuungsassistenten ist ab dem 01. September beim Kolping-Bildungswerk in Warendorf geplant. Infos bei Michaela Kohls, Tel.: 02581 – 78975-0, Mail: kbw-warendorf@kolping-ms.de

Aus unseren Häusern

Adventswoche Unser ganz besonderes Angebot für die Kolpinger und Freunde: Zusammen mit Vitus Volle lädt das Ferienland Salem alle Interessierten vom 11. bis 16. Dezember ein, im vorweihnachtlichen Trubel innezuhalten und Zeit für sich und miteinander zu nehmen. Steigen Sie noch einmal aus; zum Luftholen, in Ruhe und angenehmer Gesellschaft.

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Aus unseren Häusern

Kolping Bildungsstätte: Aktuelle Angebote für’s 2. Halbjahr Die Kolping-Bildungsstätte Coesfeld bietet als ein vom Kultusminister des Landes Nordrhein-Westfalen anerkannter freier Träger der allgemeinen und beruflichen Weiterbildung ein vielschichtiges Fortbildungsangebot und stellt als Tagungshaus den Service rund um Veranstaltungen oder Gruppenseminare zur Verfügung. Nach den Sommerferien finden Kurse und Schulungen mit kompetenten Referenten statt: 17. – 19.10.2014 Verbinde dich mit deiner Kraft – Ein Trauerwochenende für Männer 28. – 30.11.2014 Geselliges Tanzen Eine Tanzenewochenende an dem ohne festen Partner auf der „Fläche“ getanzt wird. Mitmachen kann jede/r der Spaß am Tanzen hat. Vorerfahrungen sind nicht notwendig.

05. – 07.11.2014 Ent- spannen – So fühlt sich das Leben leicht an Das Seminar knüpft an positive Erfahrungen bewährter Entspannungstechniken an. Es vermittelt einfache Techniken, denen Sie anschließend leicht und ohne großen Zeitaufwand einen festen Platz in Ihrem Alltag geben können. 30.09. – 02.10.2014 Selbstmanagement mit dem Zürcher Ressourcenmodell (ZRM) Eine Basisausbildung im dem Verfahren zur Vorbeugung von Stress und Stressbewältigung für Menschen in Weiterbildung und Beratung Angebote für Paare 22. – 24.08.2014 „Eine Hand allein kann nicht klatschen“ Lernen Sie das Zürcher Ressourcen Modell für Paare kennen. Sie erlernen

an dem Wochenende wie Sie entspannt miteinander ihren Weg gehen können. 12. – 14.09.2014 Damit die Liebe hält SPL – Stressbewältigung mit partnerschaftlichem Lernprogramm 12. – 14.09.2014 „Der Lohn der langen Liebe“ An diesem Wochenende wollen wir Ihnen mit Überlegungen, Übungen, Experimenten und spielerischem Gestalten einige Möglichkeiten zur beiderseitigen Entspannung, Stabilisierung und zum Genuss anbieten. Unser Angebot wendet sich an Hoffende, Liebende und fast Enttäuschte mit ihren Partner(-innen). ➲A nmeldung und Information: Kolping Bildungsstätte Coesfeld: Petra van Husen, Tel. 02541 – 803 114, Mail: www.kolping-bildungsstaettecoesfeld.de

Internationalität und Eine Welt

Lasst euch finden! Diözesanfachausschuss „Internationalität und Eine Welt“ sucht nachahmenswerte Beispiele zum fairen, ökologischen und sozial gerechten Handeln in Kolpingsfamilien Unsere Erde ist uns nicht übergeben worden als Spielball menschlichen Genusses und menschlicher Willkür. Sie ist uns anvertraut als Gottes Geschenk, das es zu schützen und zu bewahren gilt. Diese Antwort, aus durchaus christlicher Sicht, auf die Frage warum „Nachhaltigkeit“ ein

sinnvolles Prinzip ist, für das es sich zu engagieren lohnt, trifft den berühmten Nagel sehr exakt auf den Kopf. Mehr denn je müssen wir uns nicht nur ernsthafte Gedanken machen, wie wir mit unserem Planeten umgehen, sondern endlich zur Tat schreiten. Und wie so oft sind es nicht die „Macher“ und „Entscheider“ unserer Gesellschaft, die aktiv werden, sondern die vielen kleinen Gruppen, die mit ihren Aktionen und Projekten beispielhaft voran gehen. Auch das Kolpingwerk sieht sich mit seinen Untergliederungen in der Ver-

„KOLPING sieht sich in der Verantwortung für die Bewahrung der Schöpfung. Deshalb setzen wir uns dafür ein, die Lebensgrundlagen in der Einen Welt nachhaltig zu sichern. Die Verantwortung des Einzelnen zeigt sich im täglichen Umgang mit den Gütern der Natur.“ Aus dem Leitbild des Kolpingwerkes Deutschland 26


Internationalität und Eine Welt

pflichtung einen Beitrag zur Bewahrung der Schöpfung zu leisten. Das Thema der fairen, ökologischen und sozial gerechten Beschaffungen wird uns in nächster Zeit im gesamten Verband begleiten. Die im Leitbild viel zitierte „Bewahrung der Schöpfung“ soll endlich mehr werden als ein gehaltvoller Satz. Viele Kolpingsfamilien in unserem Diözesangebiet engagieren sich hier schon seit langem. Sie sind aktiv im fairen Handeln, fördern regional produzierte Waren und Leistungen, sind

kompetente Kooperationspartner für Gemeinden auf dem Weg zur FairTrade-Town.

Euch möchten wir finden! Wenn ihr im Bereich des fairen, ökologischen und sozial gerechten Handeln aktiv seid, Projekte oder Aktionen in eurer Kolpingsfami­ lie veranstaltet oder durchgeführt habt, schickt uns eine Mail mit ei­ ner Beschreibung, Fotos (wenn vorhaben) und vielleicht einigen Tipps, worauf man bei Planung und Durchführung achten sollte. Ziel ist

es eine Arbeitshilfe für Kolpingsfa­ milien heraus zu geben, mit Ideen und Tipps zum nachhaltigen Leben in der Kolpingsfamilie. Und was wäre besser, als nachahmenswerte Projekte aus den Kolpingsfamilien selbst! Sonja Wilmer-Kausch

➲A nsprechpartnerin: Sonja Wilmer-Kausch, Tel.: 02541 – 803-472, Mail: wilmer-kausch@kolping-ms.de

Tüte auf… und dann? Einladung zur Fachtagung zum Thema Gebrauchtkleidung am 11. Oktober im Franz Hitze Haus in Münster Das Sammeln von Gebrauchtkleidern gehört zu den erfolgreichen Aktivitäten vieler Kolpingsfamilien. Der Ertrag daraus wird für die eigene Arbeit verwendet oder gespendet. Trotzdem wird über Gebrauchtkleidersammlungen oft kontrovers diskutiert, da oftmals nicht klar ist, was mit den Kleidungsstücken passiert.

möchten, zu interessanten Vorträgen und einer spannenden Podiumsdiskus-

sion mit Beteiligung des Publikums eingeladen. Kolping-Mitglieder zahlen eine Tagungsgebühr von 15 Euro (Nichtmitglieder 20 Euro), in der Stehkaffee, Mittagessen, Nachmittagskaffee und Kuchen enthalten ist. Sonja Wilmer-Kausch

Der Weg der Gebrauchtkleider – von der Sammlung bis zur Wiederverwertung Am 11. Oktober von 9.30 bis 15.00 Uhr sind alle, die sich mit dem Thema Gebrauchtkleidung auseinander setzen

Foto: KF Dülmen

➲ Weitere Informationen und Detaills zur Anmeldung: Birgit Vormann, Tel.: 02541 – 803-473, Mail: vormann@kolping-ms.de

Zukunft von Arbeit und sozialer Sicherheit

„Kein Handwerk ohne Ehrenamt!“ Das gab es noch nie: Am 5. April fand auf dem Kolpinghof in Kerpen ein „Ehrenamtstag“ statt. Gemeinsam hatten DGB, Kolpingwerk Diözesanverband Köln und die Handwerkskammern zu Köln und Düsseldorf eingeladen um den Engagierten in der HandwerkerSelbstverwaltung Dank zu sagen und Interessierte als Nachwuchs im Ehrenamt zu gewinnen.

dem Diözesanverband Münster nach Kerpen gefahren. Denn viele Kolpingsfamilien aus der Region Niederrhein gehören handwerkspolitisch zur Handwerkskammer Düsseldorf. Ein ökumenischer „Gottesdienst am Arbeitsplatz“ mit dem Kölner Diözesanpräses Msgr. Winfried Motter sowie kompetente Referenten bereicherten diese Veranstaltung.

Auch Stefan Welberts, Mitglied des Diözesanfachausschusses „Zukunft von Arbeit und sozialer Sicherheit“ beim Kolpingwerk Diözesanverband Münster, war neben weiteren Kolpingern aus

Kolpingwerk DV Köln / rk

➲ Ausführlicher Bericht unter: http://ourl.de/0fec8

Dirk Schäfermeyer, Vizepräsident der Handwerkskammer Düsseldorf und Mitglied des „Kolpingfachausschusses Arbeit und Soziales“, zeigte die vielfältigen Möglichkeiten zum Ehrenamt im Handwerk auf. Foto: Lothar Dröse 27


Lebenswege – Menschenwege

Du bist nicht allein!

– und ganz sicher nicht bei der ilien“ „Karwoche und Ostern für Fam in Coesfeld. und ErwachseÜber 100 Kinder, Jugendliche Ostern wieder ne haben von Palmsonntag bis h besinnliche, einmal eine spannende, aber auc Woche in der lustige aber auch berührende verbracht. UnKolping-Bildungsstätte Coesfeld in! Unterwegs ter dem Motto "Du bist nicht alle ge biblische mit Tobit" stand das gleichnami Themen im Buch mit all seinen Abenteuern und Mittelpunkt. hael die ErSo inspirierte der Schutzengel Rap n Engelvorwachsenen zu ganz persönliche hier geflügelte stellungen aus Ton. Und wer von der Vielfalt Lichtgestalten erwartete, wurde endliche und der Ergebnisse überrascht. Jug n gemeinsam Erwachsene sprachen dagege s“ der ganz über die „No-gos“ und „must-have die Eltern. Die menschlichen Begleitung durch machten ihrem „kleinen Engel“ (1 – 5-Jährige) und KükenNamen alle Ehre, indem sie Hasenkleinen PatienFingerpuppen bastelten, um sie Christophorusten auf der Kinderstation der ne Referenten Kliniken zu schenken. Verschiede in so vielfältiund Exkursionen gaben Einblick die Arbeit eige Bereiche wie das Judentum, ch zwischen nes Hospizes und den Grenzberei Spiel, Filme Glauben und Psychiatrie. Musik und Zeit für sich, drehen und Theater, Kreativität und slungsreiche Gespräche und Impulse, abwech Begegnungen Gottesdienste und natürlich viele all das war in und Zeit für Freundschaften - für z. dieser Woche wieder einmal Plat n am OsterKlei und ß Gro Und so konnten erparty aber sonntag, zwar müde von der Ost sen und neuglücklich und mit vielen Erlebnis nach Hause en Anregungen im Gepäck, wieder Osterhasen fahren – natürlich nicht ohne den ungsstätte her noch über die Wiese vor der Bild hoppeln gesehen zu haben … öpfigen Team Besonderer Dank gilt dem 10-k begleitet von ehrenamtlicher Leiter/-innen, die und DiözeBildungsreferentin Carolin Olbrich der einmal für sanpräses Franz Westerkamp wie en. eine gelungene Woche gesorgt hab Text: Carolin Olbrich Fotos: Diethild Schürhörster alradio für ➲ Auch Radio Kiepenkerl, NRW-Lok wissen, was den Kreis Coesfeld, wollte gerne Ostern Menschen bewegt, in dieser Weise und so in großer Gemeinschaft zu feiern, ehmer hat Redakteurin Maike Gecks Teiln endeten und Teamer interviewt. Die drei ges e/ddde0 Mitschnitte können auf http://ourl.d angehört werden.

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Lebenswege – Menschenwege

Familien unterstützen Hospiz in Dülmen „Du bist nicht allein!“, das war nicht nur das Motto der diesjährigen „Karwoche und Ostern in Coesfeld“, sondern auch die Botschaft der 27 teilnehmenden Familien an die Gäste des Anna-Katharina-Hospizes in Dülmen, indem sie die Kollekte aus der Osternachtsfeier der Einrichtung widmeten. Die Idee dazu hatte die Jugendgruppe, die im Laufe der Woche das Haus besichtigt hatte. Sie waren durch Marlies Spinne, stellvertretende Pflegedienstleiterin, kompetent und freundlich in die Idee und Arbeitsweise eines Hospizes eingeführt worden. Beeindruckt und nachdenklich kamen alle von dieser Exkursion zurück. „Es ist schade, dass es im Kreis Coesfeld nur diese acht Hospiz-Plätze gibt“, fanden

Überbrachten die Kollekte aus der Osternachtsfeier an Marlies Spinne (Bildmitte) vom Anna-Katharina-Hospiz in Dülmen: Diözesanpräses Franz Westerkamp und Bildungsreferentin Carolin Olbrich.

sie, „und die müssen auch noch jedes Jahr zu zehn Prozent aus Spendenmitteln finanziert werden. Da müssen wir ihnen doch helfen!“ Und so machten sich jetzt Diözesanpräses Franz Westerkamp und Bildungsreferentin Carolin Olbrich stellvertretend auf den Weg, um die gut 300 Euro an Marlies Spinne zu übergeben. Diese freute sich riesig und machte gleich noch eine Hausführung mit den beiden. „Es ist uns wichtig, dass viele Menschen das Haus kennen lernen.“ Daher sind uns Besucher, gerade auch Kinder- und Jugendgruppen, immer herzlich willkommen.“ Carolin Olbrich ➲ Bildercollage von der Kar- und Osterwoche auf Seite 28

Ideenkalender 2015 „angucken – abgucken – anfangen“ angucken – abgucken – anfangen

Ideenkalender

2015

Auch für 2015 gibt es wieder den praktischen und schön gestalteten Kalender als Anregung für die Programmplanung, in dem jeden Monat eine nachahmenswerte Aktion für Familien oder die ganze Kolpingsfamilie vorgestellt wird. Der Kalender ist ab Herbst gegen einen Kostenbeitrag von 2 Euro im Verbandssekretariat erhältlich.

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Wer bis 31. August 2014 Kalender vorbestellt (Christel Schellerhoff, Tel.: 02541 – 803-400, Mail: verband@kolping-ms.de), erhält sie portofrei zugesandt!

Gönn‘ dir Zeit mit deinem Patenkind Taufpaten und Patenkinder sind Freunde – und noch mehr! Und vielleicht wichtiger noch als bei jeder anderen Freundschaft gilt es, Patenschaft zu pflegen. Am Samstag, 27. September, können sich Große und Kleine in der Kolping-Bildungsstätte Coesfeld unter dem Motto „Gut, dass es dich gibt!“ für-

einander Zeit nehmen und gemeinsam in Aktion sein. Unter der Leitung von Jana Bökamp, Oelde, und Bildungsreferentin Carolin Olbrich können Patenkinder (ab ca. 3 Jahre) mit ihren Paten Freundschaft und Abenteuer erleben und dabei spüren, wie wichtig sie füreinander sein können.

Foto: H_Montreal

➲ Information und Anmeldung: Birgit Vormann, Tel.: 02541 – 803-473, Mail: vormann@kolping-ms.de

Geschmack am Glauben finden

Arbeitshilfen zum Schwerpunktjahr Der Diözesanfachausschuss hat im diesjährigen Geistlichen Jahr zum Themenbereich „beRÜHRT.beWEGT. beSTÄRKT.“ zwei Arbeitshilfen herausgegeben: • Impulse für Vorstandssitzungen, • Anregungen für Besinnungstage.

Sie stehen den Kolpingsfamilien kostenlos zur Verfügung und können als Mailanhang oder auf dem Postweg (bei größeren Mengen Versandkosten) zugestellt werden. ➲A nfrage bei Christel Schellerhoff, Tel.: 02541 – 803-400, Mail: verband@kolping-ms.de 29


Geschmack am Glauben finden

Besinnungstage auf Wangerooge, in Damme und in Salem Auszeiten für Körper, Geist und Seele bieten die Exerzitien des Kolping-Bildungswerkes. beR Ü H RT.beWE GT.beSTÄR K T. Dieses geistliche Thema begleitet unseren Diözesanverband durch das Jahr zwischen den Kolping-Jubiläumsjahren 2013 und 2015. Biblische Impulse, Gespräch, Gebet, Gottesdienst, Entspannungsübungen sowie Zeiten der Stille und ausgedehnte Spaziergänge sollen uns dabei helfen, gestärkt wieder in den Lebensalltag zurückzugehen. „Mit Ecken und Kanten“ – Gruß – Paulus“

Ort: Haus Meeresstern, Wangerooge Leitung: Pfarrer Gregor Rolfes, Bocholt Gesamtkosten: 338 Euro für Mit­glieder

27.12.2014 – 03.01.2015 Besinnungstage für Erwachsene Ort: Ferienland Salem Leitung: Ursula Hüllen, Diözesanseelsorgerin, Pfarrer em. August Werning Gesamtkosten: 380 Euro

Foto: pixabay.de/apermo

Leistungen: Einzelzimmer (bzw. Doppelzimmer für Ehepaare), Vollpension, ggf. noch Kosten für den Bustransfer oder die Fähre.

„Der Sehnsucht ein Zuhause geben“

22. – 26.9.2014 Besinnungstage für Frauen

Ort: Haus Priorat St. Benedikt, Damme Leitung: Alexandra Damhus, Schöppingen Gesamtkosten: 210 Euro, eigene Anreise

15. – 19.09.2014 Besinnungstage für Frauen

Jahreswechsel in Gemeinschaft

➲ F lyer, Informationen und Anmeldung: Kolping-Bildungswerk, Birgit Vormann, Tel.: 02541 – 803-472, Mail: vormann@kolping-ms.de

Kolpingjugend

Kommunalwahlen beschäftigen die Kolpingjugend Frühjahrskonferenz: Paul Schroeter aus Enniger neuer Diözesanleiter Paul Schroeter (Enniger) ist neuer Diözesanleiter der Kolpingjugend, Diözesanleiterin Selina Kraskes (Münster) und Diözesanleiter Simon Handrup (Ascheberg) sind für eine zweite Amtszeit wiedergewählt. Mit diesen Ergebnissen bildeten die Wah­ len einen besonderen Schwerpunkt der Frühjahrskonferenz der Kolping­ jugend Diözesanverband Münster, die mit 45 Delegierten und Gästen ein Wochenende lang im sauerlän­ dischen Olpe tagte. Erstmalig war die Kolping-Ferienstätte „Regenbo­ genland“ das Tagungshaus der Diö­ zesankonferenz und damit Ziel der Delegierten und Gäste aus den rund 100 KolpingjugendGruppen im Bistum Münster. Während Selina Kraskes (Münster) und Simon Hand­ rup (Ascheberg) nach zweijähriger Amtszeit erneut in die Diözesanleitung gewählt wurden, trat Paul Schroeter (Enniger) erstmalig zur Wahl an. Der 20-jährige Theologiestudent lebt in Münster und ist bereits seit zwei Jahren in unterschiedlichen Funktionen im Diözesanverband aktiv. 30

Gemeinsam mit Diözesanleiter Dennis van Deenen (Rosendahl-Osterwick), Diözesanleiterin Maximiliane Rösner (Epe) und Kolping-Diözesanpräses Franz Westerkamp bleibt damit lediglich eine Position in der ehrenamtlichen Diözesanleitung unbesetzt. Neben den Wahlen zur Diözesanleitung wurde Sa­ rah Hönisch (Ennigerloh) als Mitglied des Motivationsteams zur Gewinnung Ehrenamtlicher gewählt.

Kommunalwahlen Die in diesen Monaten anlässlich der Kommunalwahlen durchgeführte jugendpolitische Aktion „ZEHN METER

für JUGEND in DEINEM ORT!“ brachte sprichwörtlich „Bewegung“ in die Diözesankonferenz. Mit dem Aktionsmodul „Bungee Run“ tourt derzeit ein Projektteam durch den Diözesanverband Münster und besucht Ortsgruppen, um Jugendliche und junge Erwachsene sowie Kommunalpolitiker „in Bewegung“ und miteinander in den Dialog zu bringen. Die Anwesenden konnten die Aktion während der Diözesankonferenz selbst ausprobieren und sich über Rahmenbedingungen und Durchführung informieren.

Diözesanwallfahrt nach Münster

Die Delegierten und Gäste vor der Kolping-Ferienstätte „Regenbogenland“ in Olpe. Foto: Kolpingjugend DV Münster

Besinnlicher aber nicht unbedingt weniger bewegend ging es bei den Impulsen zum geistlichen Schwerpunktjahr des Diözesanverbandes Münster, „beRÜHRT.beWEGT. beSTÄRKT“, zu. Die am 31. August 2014 in Münster geplante große Wallfahrt des Kolping-Diözesanverbandes wirft ihre Schatten voraus und das verantwortliche Team der Kolpingjugend stellte die geplanten Ansätze unter dem Titel „Bereich[erung] für Dich!“ vor. Junge Kirche und die Mo-


Kolpingjugend

tivation zur Auseinandersetzung mit dem was junge Menschen „berühren, bewegen, bestärken“ könnte, steht am Wallfahrtstag im Fokus des Angebotes für Jugendliche rund um die Petrikirche.

Thematisches Die Diözesankonferenz setzte sich mit einem Antrag zur Auflösung des Projektarbeitskreises „fair & mehr“ auseinander. Dessen thematische Schwerpunkte

Paul Schroeter (Bildmitte, Kolpingjugend Enniger) verstärkt ab sofort die Diözesanleitung. Mitglieder des Motivationsteams leiteten die Wahlen: Christopher van Deenen (links, RosendahlOsterwick) und Michael König (rechts, Ascheberg). Foto: Kolpingjugend DV Münster

in den Bereichen des Beschlusses „Gerechte Arbeitsbedingungen – weltweit!“ sowie der Partnerschaftsarbeit wird zukünftig von der Diözesanleitung weiter verantwortet. Kreativ wurden die Delegierten in der Weiterentwicklung des Verbandsmagazins „Ko-Pilot“: Das Magazin für Verantwortliche soll in diesem Jahr redaktionelle und gestalterische Änderungen erfahren, die Delegierten brachten sich mit ihren Ideen und Wünschen für eine Weiterentwicklung ein. Einen der inhaltlichen Schwerpunkte bildete die Beschäftigung mit der anstehenden Satzungsänderung im Kolpingwerk. Mit einem deutlichen Votum der Diözesankonferenz wird sich die Diözesanleitung bei den anstehenden Satzungsdiskussionen für eine hauptamtliche Leitung des Jugendreferates mit politischem Mandat aussprechen. Hinsichtlich der Beschlussfähigkeit der Diözesankonferenz sprachen sich die Delegierten für die aktuelle Form und damit Fortsetzung einer Regelung mit Prüfung der Anzahl an stimmberechtig-

Die Herbst-Diözesankon­ ferenz tagt vom 14. bis 16. November 2014 in der Kolping-Bildungs­ stätte in Coesfeld. Durch die parallele Tagung zur Diözesanversammlung des Kolpingwerkes ist es möglich als Delegierter der Diözesanversammlung auch Delegierte und Gäste für die Diözesankonferenz der Kolpingjugend mitzubringen. Pro Kolpingjugend sind zwei Delegierte stimmberechtigt. Weitere Informationen und Anmeldung unter www.kolpingjugendms.de/diko

ten Delegierten und vertretenden Ortsgruppen, zur Sicherstellung der Basisdemokratie aus. Diese Wünsche sollen durch die Diözesanleitung in die weitere Satzungsbearbeitung im Kolpingwerk eingebracht werden. Benedikt Vollmer

München? Glaub ich nicht! Ein besonderes Angebot für Jugendliche und Junge Er­ wachsene ab 16 Jahren in den diesjährigen Herbstfe­ rien: Vom 11. bis 18. Oktober führt die Kolpingjugend erstmalig eine Reise nach München unter dem Titel „Glaube mit Gesicht durch!“. Innerhalb einer Woche können die Teilnehmenden an jedem Tag andere Personen kennenlernen, die auf ihre Art und Weise ihren Glauben leben und in ihren Alltag integrieren: Warum engagieren sich Ordensschwestern in

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20.05.2014

einer Gedenkstätte? Wie wird Glaube in der Bahnhofsmission sichtbar? Wo ist Glaube im Alltag unsichtbar? Fragen, die im besonderen Reiz der bayerischen Metropole beantwortet werden. Die Teilnahmegebühr inkl. Unterkunft und Selbstverpflegung in Halbpension, An- / Rückreise und Programm vor Ort beträgt 250 Euro. Benedikt Vollmer ➲ I nformationen und Anmeldung unter www.kolpingjugend-ms.de/gesicht.

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Jugendarbeit im Kreisverband Steinfurt Seit dem 1. März ist Johannes Ebbersmeyer als Referent für die Region Steinfurt für die Kolpingjugenden im Kreisgebiet als hauptamtliche Kraft tätig. Auf diözesaner Ebene wirkte er bereits drei Jahren ehrenamtlich. Nun widmet sich fortan der intensiveren Unterstützung der Jugendgruppen. Er ist hierbei zuständig für die Begleitung von Orts-

gruppen der Kolpingjugend und Ansprechpartner für Kolpingsfamilien, die Jugendarbeit aufbauen oder verstärken möchten. Neben seiner Tätigkeit beim Kolpingwerk studiert der 23-jährige Katholische Theologie in Münster. ➲ Johannes Ebbersmeyer ist erreichbar per Mail: ebbersmeyer@kolping-ms.de. 31


Reisen

Kolping-Reisdienst: Kulturgenuss und Erholung Der Kolping-Reisedienst bietet eine breit gefächerte Palette von ausge­ suchten Reisen an, die Gemeinschaft, Erholung und Kulturgenuss ausgewo­ gen kombinieren. Auch im Jahr 2014 laden wir ein zum gemeinsamen Gebet an der Grotte. Vom 24. bis 28.09.2014 machen wir uns auf den Weg nach Lourdes, in die Hauptstadt des Gebetes. Kolping hatte großes Vertrauen in die Mutter Gottes: „Bete nur vorwärts, die Mutter vom guten Rat hilft mehr als wir denken". Zusammen wollen wir mit Freude unseren Glauben während der Lichterprozession und beim festlichen Gottesdienst an der Grotte bekunden. Die geistliche Begleitung erfolgt durch den Pater Joachim Jenkner, Ascheberg (vormals Hiltrup).

Kennen Sie das „Kolping Hotel Spa & Familiy Resort“ in Alsópáhok (Ungarn)? Hier können Sie in der Zeit vom 08. bis 18.10.2014 unter der Leitung von Wolfgang Kemper Gesundheit und Entspannung „tanken“. Das Domizil wurde kürzlich renoviert. Alle Zimmer erstrahlen jetzt im farbenfrohen aktuellen Design und bieten eine zeitgemäße komfortable Ausstattung. Ganz gleich, ob Sie sich eine „Auszeit“ im entspannenden Wellness-Areal wünschen, oder Ihrem Körper eine Kur schenken möchten. Dieses Resort-Hotel kann Ihnen 32

beides als Rundum-Paket bieten. Darüber hinaus gibt es ein abwechslungsreiches Ausflugsprogramm, das einen Eindruck von der malerischen Umgebung vermittelt und die pulsierende Metropole Budapest vorstellt.

europäischen Barockkirchen. Unter Leitung von Anita Gärtner können Sie in der Zeit vom 26. bis 30.11.2014 stim­ mungsvolle Adventstage rund um den Striezelmarkt verbringen. Die Besichtigung der Semperoper und der Frauenkirche sowie die Ausflüge in die Sächsische Schweiz und in die Stadt Meißen sorgen für einen abwechslungsreichen Aufenthalt.

Flusskreuzfahrt – Parlament in Budapest

Mit einer Reise in einem „schwimmenden Hotel“ auf der „schönen blau­ en Donau“ vom 24. bis 31.10.2014 können Sie sich einen lang ersehnten Traum erfüllen. Auf den Spuren von Kaiserin Sissi erkunden Sie die prachtvolle „Königin unter den europäischen Flüssen“. Lernen Sie während der Landausflüge die Schönheiten von Melk, Wien, Budapest sowie Bratislava kennen und besuchen Sie das beschauliche Weinstädtchen Dürnstein mit seiner weithin sichtbaren blau-weißen Pfarrkirche. Ihr komfortables Zuhause während der Reise ist das moderne Flusskreuzfahrtschiff »MS Ariana«. Herzlich willkommen an Bord! Die Eifel ist die beliebte Ferienregion im Westen von Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz, nahe der Grenze zu Belgien und Luxemburg. Sie wartet mit unzähligen Naturschönheiten auf und bietet eine großartige Vielseitigkeit in der Landschaftsform. Speziell an Frauen richtet sich das Angebot der Kolpingsfamilie Drensteinfurt, die die schönsten Adventsmärkte in dieser Region besuchen werden. In der Zeit vom 28. bis 30.11.2014 entdecken die Teilnehmerinnen Monschau, die Süd- und Vulkaneifel sowie das festlich illuminierte Trier. In den vergangenen 24 Jahren, seit der Deutschen Einheit, hat Dresden einen sagenhaften Aufschwung erlebt. Die „Elbflorenz“ genannte Stadt wurde liebevoll nach altem Vorbild restauriert. Eine grandiose Krönung fand der Wiederaufbau durch die Einweihung der Frauenkirche, einer der bedeutendsten

Foto: rk

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Für diejenigen, die dem Weihnachtstrubel entfliehen möchten oder nicht alleine feiern mögen bietet der KolpingReisedienst eine Erholungsreise nach Neukirchen im Knüllgebirge an. Märchenhaft ist nicht nur die Mittelgebirgslandschaft des Kurhessischen Berglandes, sondern auch der reiche Schatz der Geschichten, die die Gebrüder Grimm hier im Rotkäppchenland gesammelt und niedergeschrieben haben. Märchenlesungen, der Besuch des Weihnachtsmarktes in Bad Hersfeld, ein Ausflug nach Fulda, die gemeinsame Feier der Christmette und ein geruhsamer Weihnachtsspaziergang stehen in der Zeit vom 21. bis 28.12.2014 auf dem Programm. ➲ I nfos über Kolping-Reisedienst, Manfred Eissing, Tel. 02541 – 803-411, Mail: eissing@kolping-ms.de


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Kreiskonferenz Kreisverband Borken Kreisverband Borken. Überlegungen zur Satzungsänderung standen im Mittelpunkt der Kreiskonferenz des Kreisverbandes Borken. Kreisvorsitzender Edmund Rösner hatte hierzu den Diözesanvorsitzenden Harold Ries und den Vorsitzenden der Satzungskommission, Heribert Knollmann, eingeladen. Beide stellten mit einer Power-Point Präsentation den Leitantrag des Diözesanvorstandes zur neuen Diözesansatzung vor. Er soll auf der Diözesanversammlung im November verabschiedet werden. Hierzu fanden auf allen Kreiskonferenzen im Diözesanverband Beratungen statt. Es folgte ein reger Gedankenaustausch zu den Fragen der neuen Sat-

zung und des Diözesanhauptausschusses. Änderungswünsche und Vorschläge aus der Kreiskonferenz wurden für die Arbeit der Satzungskommission mitgenommen. Weitere Themen waren neben dem Rechenschafts- und Kassenbericht des Vorstandes, die Kleidersammlung vom März 2014 sowie Spendenverteilung. Die Kolpingsfamilie Borken stellte den Tag der Treue am 11.09.2014 in BorkenSchönstatt Au vor. Hingewiesen wurde auf das „egat.MS“ am 21.06.2014 in Coesfeld mit seinen stets positiven Impulsen. Edmund Rösner

Mitgliederabend zum Jubiläum

Kreisverband Recklinghausen. Kreatives Handarbeiten, das obendrein noch Geld einbringt. Adelheid Röttger von der Kolpingsfamilie Oer hat zwei Tipps parat: Gebastelte Filzeier, deren Erlös für „Familien helfen Familien“ ist und gestrickte Kolping-Mützen als Anreiz zum Nachstricken (Strickanleitungen gibt es in vielerlei Varianten im Internet). Ein Tipp von ihr: „Was wäre das doch, wenn auf der DiözesanFamilienWallfahrt am 31.8. viele dieser Mützen auf den „Häuptern“ zu sehen wären!“

Kreisverband Coesfeld. Zu ihrem 60. Geburtstag gönnte sich die Kolpingsfamilie Appelhülsen ein neues Kolpingbanner. Es wurde während des Jubiläums-Gottesdienstes am 22. März gesegnet. Abends fand im Bürgerzentrum in Appelhülsen der Mitgliederabend statt. Vorsitzender Stefan Riegelmeyer versprach einen bunten Showabend mit dem Künstler Roger Meads und weiteren Programmpunkten. Einige Sketche wurden von einer Theatergruppe aufgeführt.

Firmengründung nach der Walz

Entertainer Roger Meads begeisterte mit Gesang und Trompete. Foto: Dieter Klein

Für die über 100 Teilnehmer war ein schmackhaftes Büffet und eine Tombola mit wertwollen Preisen vorbereitet, darunter Reisen für zwei Personen nach Frankfurt, Köln, Olpe und Salem. Nach dem stimmungsvollen Showabend wurde zur Musik des DJ´s bis spät in die Nacht getanzt. Rainer Hensmann ➲ www.kolpingsfamilie.appelhuelsen. info

Kreisverband Coesfeld. Als Kolpingbruder auf der Walz war Klempnermeister Franz Kortmann (1889-1968) aus Everswinkel in die damalige Gemeinde Hövel gekommen. „Mit einem neuen Bergwerk entstehen auch immer Wohnungen“, dachte er sich, „… und da gibt es für einen guten Handwerker Arbeit“. Dass sich seine Prognose als richtig erwies, wurde mit dem 100-jährigen Jubiläum seines Handwerksbetriebes in 2013 eindrucksvoll belegt. Eine Woche nach dem Firmenjubiläum konnte die Kolpingsfamile Bockum-Hövel FranzJosef Kortmann, den Sohn des Firmengründers, beim Kolping Gedenktag für 65-jährige Mitgliedschaft ehren. Die Verbundenheit von Kolping mit dem Handwerk zieht sich bei Familie Kortmann durch die Generationen. Auch der Enkel des Firmengründers, Manfred Kortmann, ist Kolpingmitglied so dass

diese Tradition ebenso fortgeführt wird wie die Geschichte des Unternehmens Kortmann. Das Bild zeigt die weiteren Geehrten mit v. li.: Präses Pfarrer Ludger Jonas, Hans-Heinlein (65 Jahre), Wilhelm Hinkelmann (50 Jahre), Werner Huhmann (60 Jahre), Heinrich Markhoff (65 Jahre), Anja Prehm (25 Jahre), Detlev Tewes-Kampelmann (25 Jahre), FranzJosef Kortmann (65 Jahre) und der Vorsitzende der Kolpingsfamilie Martin Dieckhans. Es fehlen Ulrike Diening (25 Jahre) und Günter Nicolaus (50 Jahre). Martin Dieckhans 33


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Von Tarsus bis Rom: Reisezyklus auf den Spuren des Apostels Paulus Kreisverband Coesfeld. Mit insgesamt 33 Personen wandelte die Kolpingsfamilie Ottmarsbocholt in Zusammenarbeit mit dem Kolping-Reisedienst des Diözesanverbandes Münster sieben Tage lang auf den Spuren des Apostels Paulus in Rom. Neben den vielen touristischen Sehenswürdigkeiten waren für die Reiseteilnehmer besonders die Orte von Bedeutung, an denen der Überlieferung nach der Apostel Paulus gelebt hatte bzw. gefangen gehalten wurde und den Märtyrertod fand. In der Basilika St. Paul vor den Mauern, in der sich das Grab des Apostels befindet, feierten die Reiseteilnehmer mit dem ehemaligen Diözesanpräses des Kolpingwerkes, Pfarrer em. August Werning, einen beeindruckenden Gottesdienst. Unvergessen bleiben auch die Teilnahme auf dem Petersplatz am sonntäglichen Angelusgebet mit Papst Franziskus und an der Papst-Audienz.

In Rom unterwegs: Die Reisegruppe der Kolpingsfamilie Ottmarsbocholt

Mit dieser Studienfahrt endet die Serie von sechs Reisen auf den Spuren des Apostels Paulus, die unter der Leitung von Theresia und Josef Rave im Jahre 1999 begonnen wurden. Am Geburtsort des Apostels Paulus in Tarsus / Türkei wurden die Spuren des Apostels

aufgenommen und an vielen weiteren Orten in der Türkei, Zypern, Griechenland, Malta und jetzt bis zu seinem Todesort in Rom weiter verfolgt. Text und Foto: Josef Rave

Foto-Workshop

Kreisverband Kleve. Kolpinger waren „hautnah“ dabei als Bundespräsident Joachim Gauck die Stadt Kleve besuchte: Mindestens 20 Kolpinger aus Stadtrat; Kreistag und gesellschaftlichen Gruppen haben am 13. Mai in Kleve am Treffen mit unserem Bundespräsidenten Joachim Gauck teilgenommen. Viele einmalige Eindrücke und eine beeindruckende Rede des Bundespräsidenten mit einem klaren Bekenntnis zu Europa werden ihnen sicherlich in Erinnerung bleiben. (rk)

Kreisverband Borken. „Mit euren Kompaktkameras könnt ihr viel mehr als nur knipsen“ hatte Richard Nienhaus von der Kolpingsfamilie Vreden behauptet. Prompt hatten seine Kolpingbrüder und -schwestern ihn darauf festgenagelt, „dann zeig doch mal!“

dafür: Ein kleiner Happen Theorie und Beschäftigung mit den Möglichkeiten des eigenen Fotoapparates. „Mit meiner Kompaktkamera kann ich wirklich toll fotografieren“, ist nun auch Gertraud Feller vom Kolping-Leitungsteam überzeugt.

In einem offenen Workshop konnte der Beweis der Richtigkeit erbracht werden. Rund um den Kirchplatz wurden wechselndes Sonnenlicht, die Fluchtlinien des Kirchturms oder Motive in der dunklen Kirche zu Herausforderungen, die auch mit den kleinen Kompaktkameras gelöst werden konnten. Voraussetzung

Die Kolpingsfamilie Vreden plant mit Richard Nienhaus in der zweiten Jahreshälfte weitere Workshops für Anfänger, aber auch zu bestimmten Situationen und Anlässen. Text und Foto: Ansgar Trautmann

Foto: Jörg Boltersdorf, Pressestelle Stadt Kleve ➲ Rede des Bundespräsidenten und Fotoeindrücke unter http://ourl.de/a17b6 Kolpingsfamilie Vreden erschließt das Potenzial von Kompaktkameras. 34


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„Eine spannende Namenswahl“ Kreisverband Coesfeld. Der Bezirksverband Coesfeld hatte zu einem Tag der Besinnung nach Lette eingeladen. Zum Thema „Eine spannende Namenswahl: Papst Franziskus und sein neuer Namenspatron“ brachte Kaplan Fabian Tilling aus der Coesfelder Anna-Katharina-Gemeinde den großen Heiligen des Mittelalters und unseren neuen Papst ins Gespräch. Er stellte den heiligen Franziskus und dessen Lebensweg vor, schlug eine Brücke zu unserem Papst und dessen Lebensweg und zeigte den

Teilnehmern auf, welche Gemeinsamkeiten bei beiden zu sehen sind. Die Teilnehmer beschäftigten sich hieraus resultierend mit den vier Themen: Eine arme Kirche für die Armen; Mission; aus dem Evangelium leben; kein Rigorismus sondern Barmherzigkeit. Den Besinnungstag beendete ein gemeinsamer Gottesdienst in der Pfarrkirche St. Johannes Lette. Text und Foto: Clemens Wübbeling

Kreisverband Steinfurt. Eine Woche voller Erholung und Ruhe vom 14. – 18. April 2014 genossen die Kolping Senioren in der Kolpingferienstätte "Regenbogenland" in Olpe. Veranstalter war der Kreisverband Steinfurt. Das Foto zeigt die Teilnehmer der Kolpingsfamilie Püsselbüren. Foto: Köster Text: Christian Schnieders

Schon die mit viel Eigeninitiative der Gemeindemitglieder frisch renovierte Pfarrkirche St. Johannes Lette ist ein Besuch wert: Der Bezirksverband Coesfeld traf sich zu einem Besinnungstag in Lette.

Beide Wanderpokale gehen nach Billerbeck Kreisverband Coesfeld. Beim Kegelturnier des Kolping Bezirksverbandes Coesfeld waren sowohl die Männer wie auch die Frauen der Kolpingsfamilie Billerbeck erfolgreich. Sie durften beide Wanderpokale mit in die Domstadt nehmen. Hier die Ergebnisse der ersten drei Mannschaften: Frauen: 1. Kolpingsfamilie Billerbeck (832 Holz) 2. Kolpingsfamilie Coesfeld (781) 3. Kolpingsfamilie Lette. Mit 722 Holz konnte sie ihren Pokal vom letzten Jahr nicht verteidigen.

Kreisverband Steinfurt. Bei der Schrottaktion/ Alteisensammlung von der Kolpingsfamilie Püsselbüren konnten die Container von den ehrenamtlichen Helfern wieder gut mit Altmetall gefüllt werden. Der Erlös geht an das Kinderhilfswerk AFG in Cabadelo / Brasilien, ein Partnerprojekt der Herz-Jesu Gemeinde. Die nächste Schrottaktion findet am 08. 11. 2014 statt.

Männer: 1. Kolpingsfamilie Billerbeck (853 Holz) 2. Kolpingsfamilie Lette (827) 3. Kolpingsfamilie Coesfeld (804). Die beste Einzelkeglerin stellte ebenfalls die Kolpingsfamilie Billerbeck mit 118 Holz durch Annelise Eckrodt. Bester Einzelkegler war Günter Reismann von der Kolpingsfamilie Lette mit 122 Holz. Clemens Wübbeling

Die Siegerinnen des Bezirkskegel­ turniers: Kolpingsfamilie Billerbeck.

Foto und Text: Christian Schnieders 35


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Ein ermutigendes Zeichen

Land Oldenburg. HWK-Vizepräsidenten sind Kolpinger: Die Handwerkskammer Oldenburg hat jetzt ein neues Präsidium gewählt. Die beiden neuen Vizepräsidenten sind der vom Kolpingwerk Landesverband Oldenburg vorgeschlagene Stefan Cibis (re., Kolpingsfamilie Varel) für die Arbeitnehmerseite und für die Arbeitgeberseite Eckhard Stein (li.), Vorstandsmitglied der Kolpingsfamilie Wilhelmshaven und im Landesverband. In der Mitte der ebenfalls neu gewählte Präsident der Handwerkskammer Oldenburg, Manfred Kurmann.

Kreisverband Wesel. Eine besondere Freude war es der Kolpingsfamilie Xanten als sie erfuhr, dass ihrem Mitglied Sven Weinkath (25), im Vorstand tätig als Vertreter der Kolpingjugend, der Meistertitel im Bereich „Informationstechnologie“ verliehen wurde. Neben beruflicher Tätigkeit und Ehrenamt bei Kolping hatte er die Fortbildung dazu in Abend- und Wochenendkursen erfolgreich abgeschlossen. Bei der

Text: Klaus Hanschen / rk, Foto: Handwerkskammer

diesjährigen Jahreshauptversammlung ehrte nun der Vorstand gemeinsam mit den anwesenden Handwerks- und Industriemeistern Sven Weinkath für diese Leistung. Es ist ein ermutigendes Zeichen, dass sich junge Handwerker/innen im ehemaligen Gesellenverein engagieren. Text und Foto: Michael Lammers

Es lebe das Handwerk: Auf dem Bild zu sehen (v.l.): Gerd Janßen (2. Vorsitzender), Franz Steeger (Schriftführer), Sven Weinkath (Mitte), anwesende Handwerks- und Industriemeister bei der Ehrung von Jungmeister Sven Weinkath auf der Jahreshauptversammlung der Kolpingsfamilie Xanten.

➲ Ausführlicher Bericht: http://ourl.de/7600f

„Menschen sind schlechte Lügner“

Thorsten Wellenkötter (Pastoralreferent Heilig Kreuz Rheine), Prof. Dr. Eberhard Schockenhoff, Heribert Knollmann (Vorsitzender Kolpingsfamilie Rheine-Emstor), v. li.

Kreisverband Steinfurt. Auf Einladung der Kolpingsfamilie Rheine-Emstor sprach Moraltheologie Prof. Dr. Eberhard Schockenhoff über „Wahrheit und Lüge“. Schockenhoff ist seit 2001 auch Mitglied des Deutschen Ethikrates. Er lehrt an der Theologischen Fakultät der Universität Freiburg. In seinem Referat legte er detailliert dar, was eine Lüge ausmacht. Nicht jede Abweichung von der Wahrheit sei

Struwen als „Lockmittel“ Kreisverband Steinfurt. Fastenessen hat in der Kolpingsfamilie Laer eine lange Tradition. Aus beiden Küchen des Pfarrzentrums drang am letzten Märzsonntag der Duft frisch gebackener Struwen auf die Straße. „Das ist unser bestes Lockmittel“, scherzte Beate Reidegeld, die mit einem vierköpfigen Kochteam in den beiden Küchen des Pfarrzentrums sieben Großportionen 36

Struwenteig von Traudi Laumann ausbackte. Die münsterländische Spezialität mundete auch dem neuen KolpingPräses Pater Abraham (Bild). Nach einer Preistafel suchten die Gäste übrigens vergebens. Die Gastgeber baten allerdings um eine Spende für die Aidswaisen in Uganda. Daniela Leveling / rk

schon eine Lüge. Lüge setze voraus, dass man bewusst jemanden täuschen wolle, der ein Recht auf Wahrheit habe. Als Faustregel gelte: „Soviel Wahrheit wie möglich, aber nur für denjenigen, der ein Recht darauf hat.“ Aber die meisten Menschen seien schlechte Lügner: „Wer lügt, braucht ein gutes Gedächtnis.“ Paul Jansen


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„Wer nicht an Wunder glaubt, ist kein Realist“ Land Oldenburg. Die Worte des ersten israelischen Premierministers David Ben Gurion, sie können als Losung über die neutägige Pilgereise des Kolpingwerkes Land Oldenburg Ende März stehen. Im Rahmen des 125-jähringen Verbandsjubiläums waren nun 26 Pilgerinnen und Pilger aus Vechta, Visbek, Barßel, Rastede, Bakum, Cloppenburg und Emstekerfeld unterwegs im Heiligen Land auf den Spuren Jesu Christi an zentralen biblischen Stätten in Israel, dort wo alles begann!

tionaler Höhepunkt war der Besuch in der Gedenkstätte Jad Vaschem, in der den jüdischen Opfern des Nationalsozialismus gedacht wird. Begleitet wurde die Gruppe Oldenburger Christen während ihres Aufenthalts in Israel durch einen jüdischen Reiseführer und einen moslemischen Busfahrer. Gegen Ende der Fahrt waren so im Kleinen drei Weltreligionen aufeinander zugegangen, konnten mögliche Vorbehalte überwunden werden und wurde Fremdes vertraut. „Wenn aus dem Moslem Razi wird, aus dem Jude Assaf und

aus dem Christ Josef, dann entsteht ein Gefühl dafür, dass ein auf gegenseitigem Respekt basierendes friedliches Miteinander möglich ist“, brachten Heinz Kranz und Andreas Bröring die Erfahrungen der Kolpingpilgerreise auf den Punkt. Vielleicht ist das das eigentliche Wunder, an dem die 26 Kolpingmitglieder während ihres Israelsaufenthalt Anteil nehmen durften. Andreas Bröring ➲ Ausführlicher Bericht und Bilder: http://ourl.de/949cd

Die von König Herodes erbaute Hafenstadt Caesarea, hier regierte der römische Stadthalter Pontius Pilatus, bildete den Ausgangspunkt für ein gut durchdachtes Reisekonzept, das die Reisenden zu vielen biblischen Stationen führte. Ein emotionaler Höhepunkt war für alle die Fahrt auf dem See Genezareth mit einer auf dem See gehaltenen Andacht und einem Schweigegang zu einer abgelegenen Stelle am Hang des Berges am See. Von Jerusalem aus wurde in der Geburtskirche in Bethlehem eine eigene Andacht gehalten. Bei einem Mittagessen in einer palästinensischen Familie erfuhren die Kolpingpilger viel über die Hintergründe und Lebensumstände der Christen in Palästina. Ein weiterer emo-

Die Reisegruppe aus dem Landesverband Oldenburg auf dem Tempelplatz vor dem Felsendom.

Dokumentationswand zum Leben Adolph Kolpings Land Oldenburg. Sandsteintafeln mit der Biografie und Zitaten von Adolph Kolping hat die Barßeler Kolpingsfamilie im Pfarrgarten hinter dem Rathaus angebracht. Nach der Messe zogen die Gläubigen zur neuen Dokumentationswand. Die Gedenkstätte sei einmalig im Diözesan-

verband Münster, wahrscheinlich aber in ganz Deutschland und der Welt, freute sich Präses Ludger Becker über das Engagement der Kolpingsfamilie um ihren Vorsitzenden Johannes Geesen. „Was hier auf den Tafeln geschrieben steht, sollten wir in die Tat umsetzen“, ermunterte Pfarrer Becker. Nachdem 2013 bei der 72-Stunden-

Aktion die Restaurierung der ehemaligen Gedenkstätte begonnen und die sieben maroden Holzkreuze dort durch Aluminiumkreuze in den Kolpingfarben Schwarz und Orange ersetzt wurden, haben die Barßeler nun diese Gedenkstätte erweitert. Werner Harms Inmitten von Bannerabordnungen der Kolpingsfamilien aus Scharrel, Ramsloh, Strücklingen und Harkebrügge weihten Präses Pfarrer Ludger Becker (Bildmitte re.) und Diözesanpräses Franz Westerkamp (li.) die Dokumentationswand ein. 37


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Würde: Auch bei Arbeitsbedingungen und Entlohnung 108. Oldenburger Kolpingtag in Barßel Land Oldenburg. Wenn jemand sagt: „Der Landesverband feiert sein Jubiläum an bzw. mit der Basis“ bedeutet das im Land Oldenburg „Kolpingtag!“ Das Kolpingwerk Land Oldenburg feiert 2014 sein 125-jähriges Bestehen und weil die Kolpingsfamilie Barßel in diesem Jahr 80 Jahre wird, richtete sie für ca. 2.000 Kolpingmitglieder aus nahezu allen 58 Kolpingsfamilien den 108. Oldenburger Kolpingtag unter dem Motto: „Christsein heute – verantwortlich leben – solidarisch handeln“ aus. Weihbischof Heinrich Timmerevers (Vechta) zelebrierte den Festgottesdienst, in dem Generalvikar Theo Paul (Osnabrück) die Festpredigt hielt. Er ermutigte die Kolpingsfamilien, die Stellen in der Hl. Schrift besonders zu suchen und zu durchleuchten, in denen Fragen

gestellt werden. Fragen sind nach seiner Meinung „Energiequellen unseres Glaubens, sie führen zu einer Vertiefung unsers Glaubens“.

Gesprächsforen treffen den Nerv der Zeit Eines von vier Gesprächsforen hatte das Thema „katholisch – geschieden – wiederverheiratet“ Damit hatten die Organisatoren den Nerv vieler Teilnehmer getroffen. Der Raum war total überfüllt und interessierte Zuhörer standen bis auf den Flur hinaus. Die Mitglieder der Kolpingsfamilie Barßel hatten dafür gesorgt, dass Zeit und Raum für viele Begegnungen und Gespräche war, bevor sich der Festplatz erneut füllte um die Festansprache von MdB Thomas Dörflinger, Bundesvorsit-

Bundesvorsitzender Thomas Dörflinger, Johannes Beering, (Vorsitzender der Kolpingsfamilie Goldenstedt) und Diözesanvorsitzender Harold Ries mit Sohn Tobias genossen den Kolpingtag bei bestem Maiwetter.

zender des Kolpingwerkes, zu hören. Er griff zunächst das Motto des Tages auf und stellte die Frage: „was bedeutet es für uns, wenn wir als Kolpingsfamilien ‚verantwortlich leben und solidarisch handeln’?“ Dabei stellte er die klare Position des Kolpingwerkes zum Schutz des Lebens, insbesondere des ungeborenen Lebens dar. Dörflinger forderte die Kolpingsfamilien im Oldenburger Land dazu auf, sich für die Würde des Lebens einzusetzen. Damit sei nicht nur das Recht gemeint, in Würde sterben zu dürfen. „Hierbei geht es auch um würdige Arbeitsbedingungen und gerechte Entlohnung“ sagte er und zeigte sich erfreut über die beeindruckenden Initiativen der Kolpingsfamilien dieser Region, die sich besonders für „Menschenwürde in der Arbeitswelt“ einsetzen. Text und Fotos: Klaus Hanschen

Fast 1.500 Gläubige feierten mit Weihbischof Heinrich Timmerevers den Festgottesdienst.

➲A usführlicher Bericht auf http://ourl.de/0ce8d

Handy-Aktion ein voller Erfolg! Land Oldenburg. Binnen drei Wochen hatte sich die Sammelbox in der Katholischen Bücherei bis an den Rand gefüllt. Die Männergruppe der Kolpingsfamilie Visbek hatte sie dort aufgestellt, um Althandys einzusammeln. Auch Dank der Schaufenstergestaltung des "Brillenkiekers" Lothar Malyga, der die Sammelaktion auch 38

aktiv unterstützte, konnte ein sehr gutes Ergebnis erzielt werden. Die eingesammelten Handys und Ladegeräte wurden direkt an die KolpingRecycling GmbH überführt. Der Erlös hieraus kommt Entwicklungshilfeprojekten des Kolpingwerkes zugute. Michael Düvel


Engagiertentreffen

Expertenrunde „Kolping-Engagement“ egat.MS: Engagiertentreffen und Verbandsmesse (21. Juni) „Expertenrunde WM-Studio“: Am Tag des Fußball-WM-Spiels Deutschland : Ghana hatte das Kolpingwerk Diözesanverband Münster zur „Kolping Expertenrunde“, zur Engagierten-Verbandsmesse „egat.MS“, eingeladen. Uwe Slüter, Geschäftsführer des Kolpingwerkes, nahm zur Begrüßung der Teilnehmer aus Vorständen der Kolpingsfamilien, Bezirks- und Kreisverbänden, Leitungsteams und Neueinsteiger den „Ball“ mit einem Zitat von BVBLegende Adi Preißler auf: „Grau is‘ alle Theorie – entscheidend is‘ auf’m Platz“. Das gelte gleichermaßen für die Arbeit in den Kolpingsfamilien. „Bei unserem egat.MS findet ihr reichhaltige Anregungen für die Kolpingarbeit vor Ort. Unter Mitwirkung vieler Engagierter bieten wir euch Ideen, Austausch, Praxistipps und Workshops.“

Einen besonderen Spaß präsentierte die Kolpingjugend. Auf dem Schulhof hatten sie ihr „Bungee run“ aufgebaut. Die Wettbewerbe auf der doppelten „LuftkissenRennbahn“ lassen sich durch am Körper befestige Rückhaltegummibänder erschweren. Uwe Slüter (li.) und Harold Ries (re.) ließen sich nicht lange bitten und für diese lustige Sportlichkeit „an die Leine“ nehmen. Das Bungee run kann aus­ geliehen werden und eignet sich als Aktionsmodul für öffentlichkeitswirksame Veranstaltungen.

Diözesanvorsitzender Harold Ries zog am Abend eine Quintessenz des „egat. MS“ 2014: „Diese Verbandsmesse informiert nicht nur, sie gibt auch all‘ jenen Impulse, die vor Ort etwas Neues aufbauen wollen.“

Bastian Mersmann, seit einem halben Jahr Jugendvertreter im Vorstand der Kolpingsfamilie Bösensell: „So groß und mit diesen vielen Anwendungsideen hatte ich mir das egat.MS nicht vorgestellt.“ Am Stand der Kolpingjugend informierte er sich bei der Jugendreferentin Lena-Maria Lücken.

Stühle für Salem: Die Ferienstätte Salem benötigt nach 16 Jahren dringend 300 neue Stühle für ihre Gruppenräume. Claudia Müller, Tourismuskauffrau der Ferienstätte, war eigens vom Kummerower See mitsamt eines „Anschauungsobjektes“ angereist. Der ausrangierte Stuhl am Messestand des Kolping-Reisedienstes als Dokumentation der Notwendigkeit war schon Appell genug, doch 100 Euro für je einen neuen Stuhl zu spenden.

In 14 Workshops erläuterten Experten aus dem Kolpingwerk Fragen wie Lohndumping trotz Mindestlohn, Reiserecht und Versicherungsschutz, Diözesansatzung, Ehrenordnung, Ideen für Besinnungstage oder Familienkreise, Glaubensthemen, Pressearbeit und Ferienprogramm „Kinderstadt“. Der Workshop „Lohndumping trotz Mindestlohn“ von Werner Schniedermann (Kolpingsfamilie Everswinkel, Bild) fand viel Interesse.

Viele Bilder und Berichte vom egat.MS auf der Webseite, per Kurzlink unter http://ourl.de/49030. Texte u. Fotos: Rita Kleinschneider u. Ludger Klingeberg

Buchhaltung und Gebrauchtklei­ der-Container für Kolpingsfamili­ en: Den Vorständen und Kassierern der Kolpingsfamilien wird zu deren Entlastung mit der Übernahme der kompletten oder teilweisen Buchhaltung für Kolpingsfamilien ein neues Rundum-Angebot bei Finanz- und Personalbuchhaltung offeriert. Norbert Kötters und Birgit Löcken (v. re.) informierten. Klaus Gottwald (li.) warb für die Aufstellung von Containern zur Gebrauchtkleidersammlung. Pro Standplatz erhalten Kolpingsfamilien jährlich 220 Euro. (siehe Seite 19) 39


I MPRESSUM Erscheinungsort: Coesfeld, erscheint vierteljährlich Herausgeber: Kolpingwerk Diözesanverband Münster e. V. Gerlever Weg 1 · 48653 Coesfeld Redaktion: Rita Kleinschneider -rk-, Ludger Klingeberg -lk-, Thorsten Schulz, V.i.S.d.P. Telefon: 02541 – 803-456 Telefax: 02541 – 803-455 E-Mail: presse@kolping-ms.de Gerlever Weg 1 · 48653 Coesfeld

Satz und Layout: Hötzel, RFS und Partner, im Gutenberghaus in Stadtlohn

H 12281

Kolpingwerk DV Münster e.v. 48653 Coesfeld, PVST-Deutsche Post AG „Entgelt bezahlt“, VKZ

Auflagenhöhe: 1.800 Exemplare Jahresabonnement: 6,50 EUR Für unverlangt eingesandte Fotos und Manuskripte wird keine Haftung übernommen. Namentlich unterzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der ­Redaktion wieder.

Für die Ausgabe Oktober 2014 mit Berichten aus den Kolpingsfamilien ist Redaktionsschluss am 29. August 2014.

Mut tut gut – Seid Ihr dabei? Kolpingtag 2015 – vom 18. bis 20. September in Köln Der Kolpingtag mit dem Motto „Mut tut gut“ findet am Wochenende vom 18. bis 20. September 2015 in Köln statt. Dazu werden etwa 15.000 Teilnehmende aus allen Teilen Deutschlands in der Rheinmetropole erwartet. Der Kolpingtag 2015 bietet ein großartiges Gemeinschaftserlebnis sowie Anregungen für das persönliche Leben und verbandliche Wirken. Zur Teilnahme sind alle Mitglieder des Kolpingwerkes sowie alle Interessierten herzlich eingeladen. Die Kolpingsfamilien werden gebeten, den Termin bereits jetzt einzuplanen und – wenn möglich – eine gemeinsame Anreise zu organisieren. Dies bietet Vorteile für das gemeinsame Erleben der Großveranstaltung. Deshalb wird es

die Möglichkeit geben, sich individuell oder als Gruppe anzumelden. Zur Übernachtung stehen Hotels sowie Privat- und Gemeinschaftsquartiere zur Verfügung. Um die Buchung zu erleichtern und günstige Preise zu ermöglichen, gibt es eine zentrale Zimmervermittlung. Sie ist telefonisch unter 0221 – 2093-0 oder per E-Mail unter kolpingtag@stadthotel-roemerturm.de bereits jetzt zu erreichen.

Aktuelle Informationen und FAQ zum Kolpingtag: ➲ ➲ ➲ ➲ ➲

Hotline: Tel. (0221) 20701-215 E-Mail: kolpingtag@kolping.de Web: www.kolpingtag2015.de Facebook: Kolpingtag 2015 Twitter: #kolpingtag

Familienfreundliche Teilnahmebeiträge: ➲ 0 bis 17 Jahre: kostenlos ➲ 18 bis 22 Jahre: 22 Euro ➲ ab 23 Jahre: 33 Euro Darin eingeschlossen sind u. a. die Eintrittskarten zu allen Veranstaltungen, ein Programmheft und der Fahrausweis für den Verkehrsverbund. Für Verpflegung und Übernachtung entstehen zusätzliche Kosten. Alle Kolpingsfamilien sind herzlich eingeladen, über eine Mitwirkung am Kolpingtag 2015 nachzudenken: durch Ideen und Beispiele, wie Kolping Mut macht. Für die unterschiedlichen Ver-

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anstaltungen an den drei Tagen können außerdem Gruppen und Mitglieder als Mitwirkende (z. B. Musik- und Tanzgruppen, Bands) vorgeschlagen werden. Konkrete Bewerbungen sind möglich mittels Kurzvideo (Youtube-Link, Datei oder Stream-Link, maximal zehn Minuten Länge), die bitte bis spätestens zum 31. August 2014 eingesandt werden. ➲ Nähere Infos im Internet unter www.kolpingtag2015.de.


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