Kolping FORUM 02 2016

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FORUM Magazin für Verantwortliche im Kolpingwerk Diözesanverband Münster

31. Jahrgang • Nr. 184 • Ausgabe Juli 2016

Rumänien Seite 26

egat.MS Seite 28

33

36

Schwerpunkt:

Füreinander und Selbstlos? Wertschätzung, Motivation und Fortbildung im Ehrenamt

40


Container aufstellen – Geld verdienen Gebrauchtkleidersammlungen und Kolping gehören zusammen Gewohnheiten verändern sich. Heu-

Kolping Recycling sucht Standplät-

sich die Kolping Recycling GmbH

te bringen die Menschen ihre Ge-

ze für Sammelcontainer!

der gemeinnützigen Gesellschaft für

brauchtkleider immer häufiger in Sammelcontainer.

Diese

Arbeit und Qualifizierung mbH in

Sammel-

Euer Diözesanverband unterstützt

Nottuln, deren Gesellschafter unser

form wird weiter zunehmen. Und

die Aktion und bittet euch: Meldet

Kolping Bildungswerk ist. Die Kol-

immer häufiger sehen sich Kol-

uns mögliche Standplätze vor Ort.

ping-Recycling stellt den Container,

pingsfamilien zum Durchführen ei-

Primäre Zielgruppe sind dabei ver-

baut ihn auf und gegebenenfalls

ner Straßensammlung nicht mehr

bandliche Gliederungen, die bislang

wieder ab, leert ihn wöchentlich,

in der Lage. Doch Gebrauchtklei-

noch

pflegt den Stellplatz, entsorgt den

dersammlungen und Kolping ge-

durchführen.

keine

Containersammlung

hören zusammen. Wir wollen mit

Restmüll und kümmert sich um die Verwertung

der

eingesammelten

den Erlösen aus dem Sammeln von

Pro Standplatz, der zur Verfü-

Ware. Dort wo Kolping draufsteht,

Gebrauchtkleidern weiterhin Gutes

gung gestellt wird, erhält die

stehen wir mit unserem Namen für

tun und dazu gehört auch die Unter-

Kolpingsfamilie bzw. die Gliede-

Zuverlässigkeit, Transparenz, fairen

stützung unserer eigenen Bildungs-

rung jährlich 220 Euro zur Un-

und sozialgerechten Umgang mit al-

arbeit, in den Kolpingsfamilien und

terstützung ihrer Bildungsarbeit.

len Beteiligten.

Ebenen des Diözesanverbandes. Die Fragen zur Aktion beantwortet:

2014 begonnene Aktion des Diözesanverbandes Münster mit der

Bei allen Dienstleistungen im Zu-

Klaus Gottwald,

„Kolping Recycling GmbH“ läuft

sammenhang mit der Container-

Tel. 02541 – 803-413,

weiter:

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Editorial | Inhaltsverzeichnis

Editorial

„Für Andere“ „Füreinander und selbstlos?“ – In der heutigen Zeit scheinen diese beiden Prinzipien nicht mehr selbstverständlich.

Inhalt 4 Schwerpunkt: „Füreinander und Selbstlos?“ –

Abgrenzung

Motivation und Fortbildung

von der Staaten-Gemeinschaft –

im Ehrenamt

hierfür haben sich mehrheitlich die Britten entschieden. Und in weiteren europäischen Ländern nehmen ähnliche Tendenzen durch Populisten zu. Die Fragen nach Respekt, Solidarität und Gemeinschaft rücken zunehmend in den Hintergrund. Allerdings: Wer tiefer

22

Diözesanfachausschuss

„Verbandsentwicklung“

23

Zur Sache

24

Geistliches Wort

in unsere Gesellschaft schaut, findet die unzähligen kleinen und großen Initiativen in Gesellschaft, Umwelt oder internationaler Solidarität. Es ist schon etwas Besonderes, mit genau diesem Schwerpunktthema des Kolping-FORUMs zum Ehrenamt in meine Aufgaben als neuer Leiter des Verbandssekretariates und Verantwortlicher für das FO-

25 Ferienland Salem 26 Verband 31 Kolping-Akademie

RUM zu starten. Der Umfang dieser Ausgabe macht deutlich: „Füreinander“ aber auch „Für Andere“ sind zentrale Themen, müssen aber auch durch Wertschätzung, Motivation und Begleitung unterstützt werden. Wir wollen Anregungen und Impulse zum glücklichen und begeisternden Engagement geben. Aber es bedarf auch des Verständnisses für diejenigen, die etwas kürzer treten möchten oder sich in anderen Be-

33 Kolping-Bildungswerk 38 Diözesanfachausschuss „Kirche mitgestalten“

40 Kolpingjugend 43 Reisen

reichen engagieren. Beeindruckt hat mich schon sehr das Bewusstsein für die große Dankkultur in den Kolpingsfamilien. Ehrenamt braucht auch Freiräume. Das findet sich in

44 Kreise, Bezirke, Regionen 51 Landesverband NRW

unterschiedlichen Artikeln dieser Ausgabe wieder. Ob als politische Forderung der Kolpingjugend, als Frage nach „Lebens(t)räumen“ oder im FERIENLAND SALEM. Das „egat.MS“ wurde von vielen Engagierten auch dafür genutzt, sich über die vielen Möglichkeiten auszutauschen, die das Kolpingwerk bietet.

Rita Kleinschneider Redaktion kleinschneider@kolping-ms.de Titelbild: Szene vom Kolpingtag 2015 in Köln Foto: SONJA WILMER-KAUSCH

Daniel Fissenewert

Kolping FORUM Juli 2016

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Leitartikel zum Titelthema

Ehrenamt in Nordrhein-Westfalen – Bunt und lebendig Das Ehrenamt in Nordrhein-Westfalen ist stark ver-

situation. Das Engagement für die Flüchtlinge bei-

breitet, bunt und lebendig und es hat viele Gesichter.

spielsweise veranschaulicht dies. Anstatt abzuwarten,

Immer mehr Menschen engagieren sich in unserem

sind viele Bürgerinnen und Bürger ihrem Herzen

Land freiwillig und unentgeltlich in Verbänden oder

gefolgt und haben ehrenamtlich selbstlos angepackt

Vereinen, Bürgerinitiativen, Netzwerken und ver-

und mit großem Engagement und viel Kreativität

schiedenen Projekten für das Gemeinwohl. Sie leben

geholfen bzw. helfen gegenwärtig. Sie sortieren und

Solidarität und fördern den gesellschaftlichen Zusam-

verteilen Kleidung, sie versorgen Ankommende mit

menhalt. Mit neuen Ideen und praxisorientierten Lö-

Speisen und Getränken, organisieren Freizeitangebo-

sungen gestalten sie die Zukunft. Dieses Engagement

te, begleiten Behördengänge, betreuen Kinder – und

verdient höchste Anerkennung und Wertschätzung.

sie vermitteln erste Kenntnisse der deutschen Spra-

Ich selbst war immer wieder an unterschiedlichen

che. Dadurch bauen sie wichtige Brücken zwischen

Stellen ehrenamtlich aktiv. Deshalb weiß ich auch, wie

den Menschen. Diese großartige Hilfsbereitschaft war

wichtig ehrenamtliches Engagement ist.

und ist vorbildlich. Die Ehrenamtlichen haben mit ihrem Engagement die Willkommenskultur in unserem

Das Ehrenamt ist Ausdruck einer lebendigen Demo-

Land mit Leben gefüllt.

kratie und leistet seinen eigenen Beitrag zur Bewälti-

4

gung der gesellschaftspolitischen Herausforderungen.

Das Ehrenamt gibt den Menschen auch etwas zurück.

Ohne das gesamte ehrenamtliche Engagement in un-

Es kann Bereicherung, Faszination und Glück bedeu-

serer Gesellschaft, sei es im sozialen, gewerkschaftli-

ten. Die Ehrenamtlichen wollen ihre Fähigkeiten und

chen, politischen oder kirchlichen Bereich, würde das

Ressourcen einbringen und so ein Stück Gesellschaft

Miteinander so nicht mehr funktionieren. Ehrenamt

persönlich mitgestalten. Das Ehrenamt bietet die Mög-

kann aber nicht verordnet werden, es beruht auf Frei-

lichkeit, sich in einer Gemeinschaft auf Augenhöhe zu

willigkeit. Aufgabe ist es deshalb, dieses Engagement

begegnen, gemeinsam mit anderen etwas zu bewegen

zu unterstützen und attraktiv zu machen.

und zu verändern. Das spiegelt auch das Ergebnis ei-

Ehrenamtlich tätig zu werden, ist fast immer eine

ner deutschlandweiten Umfrage der Telefonseelsorge

Herzensangelegenheit. Häufig gibt es eine eigene Be-

in Deutschland wider. 94 Prozent der Befragten ga-

troffenheit oder es passt in die persönliche Lebens­

ben an, dass sie sehr mit ihrer Arbeit zufrieden seien.

Kolping FORUM Juli 2016


Leitartikel zum Titelthema

Sie würden Neues erlernen, Kenntnisse erweitern und

Die aktuellen Ergebnisse des neuen bundesweiten

wertvolle Erfahrungen machen. Gleichzeitig schätzten

Freiwilligensurveys 2014 belegen dies auch. Immer

sie es, aktiv und sozial wirksam zu sein. Auch hätten

mehr Menschen in NRW sorgen mit ihrer freiwilli-

sie das Gefühl, gebraucht zu werden und etwas Sinn-

gen Arbeit für mehr Lebensqualität vor Ort und für

volles zu tun.

den sozialen Zusammenhalt unserer Gesellschaft. Die Zahl derer, die sich in unserem Land in ihrer Freizeit

Insbesondere in der häufig schwierigen Übergangs-

ehrenamtlich engagieren, ist in den letzten fünf Jah-

phase vom Berufsleben zum Rentendasein ist das Eh-

ren deutlich angestiegen. Mit rund sechs Millionen

renamt von Bedeutung. Es gibt inzwischen eine große

Menschen sind in NRW 41 Prozent der Bevölkerung

Zahl an Menschen, die ein erfülltes Berufsleben hinter

ab 14 Jahren in einem Ehrenamt aktiv. Damit stieg

sich haben, noch fit und gesund – und auch materi-

die Engagementquote um 6,4 Prozentpunkte an. Da-

ell abgesichert – sind. Viele Ältere, die sich jetzt en-

bei engagieren sich Männer mit 42,9 Prozent anteilig

gagieren möchten, bringen ihr Erfahrungswissen der

etwas häufiger als Frauen mit 39,2 Prozent. In den

letzten Jahrzehnte mit ein und möchten dieses selbst-

Altersgruppen der 14- bis 29-Jährigen (44,7 Prozent)

bestimmt weitergeben. Die zunehmende Zahl der ak-

und der 50- bis 64-Jährigen (43,7 Prozent) liegen die

tiven und fitten Ruheständlerinnen und Ruheständler

Anteile der freiwillig Engagierten am höchsten. Auch

unterstreicht, dass die demografische Entwicklung

engagieren sich Personen mit hoher schulischer/be-

auch im Bereich des bürgerschaftlichen Engagements

ruflicher Ausbildung zu deutlich größeren Anteilen

eine große Chance bedeutet.

(51,5 Prozent) als Personen mit niedrigem Bildungsniveau (22,9 Prozent).

Der Mensch braucht Beziehungen und das Ehrenamt schafft diese Verbindungen zwischen den Menschen.

Die Bedeutung des bürgerschaftlichen Engagements

Darin liegt sein ganz großer Wert. Deshalb wird das

wird im Zuge des demografischen Wandels, aber auch

Ehrenamt auch immer Konjunktur haben. Auch wenn

angesichts anderer gesellschaftlicher Entwicklungen,

es schon oft totgesagt wurde in unserer angeblichen

wie beispielsweise den Veränderungen der Familien­

Ellenbogen-Gesellschaft.

strukturen, in Zukunft noch zunehmen. Für die Landesregierung hat das bürgerschaftliche

Christina Kampmann

Engagement deshalb einen sehr hohen Stellenwert.

Jahrgang 1980, ist seit dem

Wir wollen dieses bunte und vielfältige bürgerschaft-

1.10.2015 Ministerin für Familie,

liche Engagement weiter stärken, damit möglichst

Kinder, Jugend, Kultur und Sport

viele Menschen in unserem Land ein Ehrenamt über-

des Landes Nordrhein-Westfa-

nehmen. Wir wollen die Ehrenamtlichen nicht allein

len. Die gebürtige Bielefelderin

lassen, sondern sie so gut wie möglich unterstützen.

war zuvor SPD-Abgeordnete im

Die Landesregierung trägt dazu bei, die Rahmenbe-

Bundestag und dort Mitglied im

dingungen für die Ausübung eines Ehrenamtes konti-

Innenausschuss sowie im Aus-

nuierlich zu verbessern, damit sich das bürgerschaft-

schuss Digitale Agenda.

liche Engagement weiter gut entfalten kann. Dazu

© MINISTERIUM FÜR FAMILIE,

gehören verlässliche Ansprechpartner, Information,

KINDER, JUGEND, KULTUR

Beratung und Qualifizierung genauso wie Anerken-

UND SPORT DES LANDES NORDRHEIN-WESTFALEN FOTO: CATRIN MORITZ

nung und Wertschätzung. Christina Kampmann

Kolping FORUM Juli 2016

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Titelthema

Wertschätzung für das Ehrenamt Danke, Merci, Thank you, Grazie, Gracias, … vielfältig

wie auch die Politik sich bemüht, regional und überre-

sind die Vokabeln, die Dankbarkeit in allen Sprachen

gional eine neue Dankeskultur zu etablieren.

dieser Welt bezeugen. „Dankbarkeit ist ein positives Gefühl oder eine Haltung in Anerkennung einer materi-

So haben wir im Kolpingwerk eine wichtige Anregung

ellen oder immateriellen Zuwendung, die man erhalten

aus einem Forum beim egat.MS aufgegriffen und in un-

hat oder erhalten wird.“, so definiert es das Lexikon.

serer Ehrenordnung umgesetzt. In den Kolpingsfamilien, den Bezirken und Kreisen gibt es viele unermüd-

Auch in der Werbung und in der Politik begegnet uns

liche Helferinnen und Helfer, ohne die unsere Arbeit

die Dankbarkeit: „25 Jahre … wir sagen Danke“ oder

mit und für die Menschen nicht möglich wäre. Zumeist

„Wir danken unseren Wählern“, so lachen uns Plaka-

stehen sie, ganz in der Tradition Kolpings, bescheiden

te entgegen. Das mit dem Dank scheint so einfach zu sein und ist doch für viele schon fast zu

selbstverständlich.

Dabei

ist Dankbarkeit gerade für uns

im Hintergrund. Hier haben wir mit

Danke

den neuen Ehrennadeln des Diö-

Dank u wel

Gracias

Christen von besonderer Bedeutung. Dankbarkeit gegenüber Gott ist ein Thema, das alle Weltreligionen betonen, sie

Merci

Thank you

religiöse Haltung. „Alles, was ich erlebe, was ich bekomme, ist nicht selbstverständlich!", so lautet ein Zi-

dziękuję

der

Kolpingstif-

tung neue Instrumente, Danke zu sagen und gleichzeitig unsere Anerkennung und Wertschätzung für diesen Einsatz sozusagen „nach sicher, dass die meisten sagen wer-

Teşekkür ederim

Xièxie

Ehrenamtspreis

außen sichtbar“ zu machen. Ich bin

Kiitos

ist sozusagen eine universelle

zesanverbandes Münster und dem

den, „mein Einsatz ist doch selbstverständlich“, gerade das zeichnet euch aus und macht unseren Dank umso wichtiger und wertvoller.

GRAFIK HINTERGRUND: DESIGNED BY FREEPIK.COM

tat von Adolph Kolping. Umso wichtiger ist mir, dass

Ich möchte euch daher an dieser Stelle heute nicht nur

wir bei Kolping auch unsere Kultur des Dankes weiter

besonders danken, sondern auch auffordern, hier en-

entwickeln. Unzählige Ehrenamtliche stützen unsere

gagierte Kolpingschwestern und Kolpingbrüder und

Gesellschaft. Was wären denn Zuwanderung und In-

herausragende Projekte im Sinne der Ehrenordnung

tegration ohne die vielen Menschen, die sich bei uns

vorzuschlagen.

im Kolpingwerk engagieren? Das gleiche gilt für das Engagement in Kirche und Gemeinde, besonders auch viele Frauen gestalten hier das Leben in Gemeinschaft mit. Dieses ehrenamtliche Engagement hat häufig eine lange persönliche Tradition und lebt vom Beispiel und Vorbild in den Familien. Gerade deshalb darf es nicht zur Selbstverständlich-

„Das Glück der Menschen liegt nicht in Geld und Gut, sondern es liegt in einem Herzen, das eine wahrhafte Liebe und Zufriedenheit hat.“ (Adolph Kolping)

keit werden, dieses Engagement einfach vorauszuset-

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zen. Ehrenamtsforen, Ehrenamtspreise, Tag des Ehren-

Treu Kolping!

amtes, Ehrenamtskarte — dies sind nur einige Beispiele,

Harold Ries

Kolping FORUM Juli 2016


Titelthema

Gesichter // Ehrenamt

Iris Fahnenbrauck

fene und ehrliche Wort: Danke! Oder

37 Jahre, KF Wüllen, Mitglied der Fami-

wenn eine Aktion erfolgreich war und

liengruppe II, Beisitzer im Vorstand

die Teilnehmer zufrieden und lächelnd nach Hause gehen.

Gibt es in eurer Kolpingsfamilie eine Anerkennungskultur für ehrenamtli-

Was motiviert dich persönlich, dich

ches Engagement? Wie sieht sie aus?

ehrenamtlich zu engagieren?

Wie könnte/sollte sie aussehen?

Mich motiviert mein Ehrenamt, da ich

In unserer Kolpingsfamilie gibt es ein-

so das aktive Gemeindeleben mitge-

mal im Jahr eine Helferfete, zu der

stalten darf.

alle eingeladen sind, die uns das gesamte Jahr über geholfen haben.

Was bringst du in deinem Ehrenamt ein und was gibt dir dein Engagement

Über welche Form der Anerkennung

zurück?

deines Engagements freust du dich

Natürlich investiert man viel Zeit, aber

besonders?

ich habe meistens ein gutes Gefühl bei

Am meisten über das gesprochene of-

dem was ich tue.

Peter Wapelhorst

selber die Lösung findet, zu helfen ist

47 Jahre, KF Wadersloh; Praxisbeglei-

wichtig, um vor Ort als Verband at-

ter zur Begleitung und Beratung von

traktiv zu bleiben.

Kolpingsfamilien (BuB.MS) Manchmal besteht die Erwartung, Seit mehr als 15 Jahren engagiere ich

dass ich als Praxisbegleiter den „Kof-

mich für Vorstände von Kolpingsfami-

fer voller Ideen“ mitbringe, die dann

lien, die Denkanstöße benötigen, neue

nur umgesetzt werden müssen. Ich

Mitglieder werben möchten oder sich

bin mir aber sicher, dass der „Koffer“

einfach einmal vergewissern wollen,

in jeder Kolpingsfamilie schon steht

dass sie auf dem richtigen Weg sind.

und ich nur dabei helfen kann, ihn zu

2015 habe ich die ehrenamtliche Lei-

öffnen.

tung des Teams übernommen, das in den letzten Jahren erfolgreich mehr

Durch meine Begleitungen ist es in

als 40 Begleitungen durchgeführt hat.

den letzten Jahren zu vielen interessanten

Begegnungen

gekommen.

Ich bin davon überzeugt, dass dieses

Wenn ich mich nach einem solchen

Engagement einen wichtigen Beitrag

Termin auf den Heimweg mache, dann

zur Zukunftsfähigkeit unseres Ver-

oft mit dem guten Gefühl, dass unsere

bandes leistet. Einem Vorstand, der

Kolpingsfamilien auf einem guten Weg

vor einem Problem steht und nicht

sind.

Kolping FORUM Juli 2016

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Titelthema

Eine kleine Anerkennung Die Merci-Fete der Kolpingsfamilie Oelde Südsee-Nacht, ein Abend im Biergarten, eine Mittsom-

Nicht-Mitglieder. Das Besondere dieser Merci-Fete

mernacht, italienisches Flair, oder einfach ein buntes

liegt eher in kleinen Überraschungen, wie zum Bei-

Sommergartenfest – Beispiele für einen Rahmen der

spiel einem Merci-Schokoriegel als Willkommensgruß,

jährlichen Merci-Fete der Kolpingsfamilie Oelde. Da-

unserem dem Anlass entsprechend geschmückten

bei geht es aber nicht um die namensgleiche Schoko-

Kolpingheim, den Getränken und Speisen oder einer

lade, obwohl auch sie dabei eine Rolle spielt, sondern

Verlosung. Nicht zuletzt liegt der Reiz in dem Angebot

um etwas Anderes, etwas ganz Besonderes:

eines gemütlichen gemeinsamen Abends: Erzählen, Spaß haben, sich untereinander besser kennenlernen

Viele Aktionen unserer Kolpingsfamilie im Laufe eines

– auch wichtig für Noch-Nichtmitglieder!

Jahres, wie zum Beispiel das Einsammeln der ausgedienten Weihnachtsbäume, das (daraus entstehende)

Was es jedoch nicht gibt, sind persönliche einzelne

Osterfeuer, der Stand auf dem Weihnachtsmarkt, der

Ehrungen. Vielmehr soll im Mittelpunkt stehen, was

Kolpingkarneval oder die Renovierung einer Woh-

wir als Gemeinschaft erreicht haben. Uns ist daher

nung für eine Flüchtlingsfamilie, des Kolpingheims,

jede Person wichtig, die sich in irgendeiner Weise ein-

und viele weitere Unternehmungen, wären ohne die

gesetzt und die Kolpingsfamilie unterstützt hat. Ohne

Hilfe unserer Mitglieder, und oft auch ihrer Freunde

diese wären wir nicht die Gemeinschaft, die wir heute

oder Bekannten, nicht durchzuführen. Dass es diese

sind.

Hilfe gibt, ist aber nicht selbstverständlich! Unsere Merci-Fete ist also eigentlich eine normaAls Dankeschön für diese ehrenamtliche Unterstüt-

le Fete, die den eingeladenen Gästen je mit Partner

zung wurde daher im Juli 2003 erstmals vom Vorstand

nichts kostet, aber Freude und Spaß bereiten soll –

eine Merci-Fete ausgerichtet. Bis heute ist die Danke-

eine Anerkennung im Kleinen, die jedes Jahr wieder

schön-Fete ein fester Termin im Jahresprogramm der

gern gegeben und angenommen wird.

Oelder Kolpingsfamilie. Zu den eingeladenen Gästen Annette Lakenbrink

GRAFIKEN: DESIGNED BY FREEPIK.COM

gehört der oben genannte Personenkreis – also auch

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Kolping FORUM Juli 2016


Titelthema

Die Fahrradwerkstatt der Kolpingsfamilie Rheine-Zentral Im April 2015 beschloss der Vorstand der Kolpings-

sie in einer Scheune vorübergehend unter, und unter

familie Rheine-Zentral, sich intensiv für Flüchtlinge

Mithilfe weiterer Kolpingbrüder wurden diese Fahr-

einzusetzen – indem im Kolpinghaus Möglichkeiten

räder repariert. Ein Zufall war es, dass wir von einem

zur Begegnung, zum Gestalten, Kochen und Basteln

afghanischen Flüchtling erfuhren, der in seiner Hei-

für Frauen mit Kindern geschaffen wurden, durch

mat schon Fahrräder repariert hatte. Dieser Flüchtling

Deutschkurse oder durch Kegelabende für männliche

kam dann regelmäßig, um Fahrräder zu reparieren.

Flüchtlinge.

Abdulhaq Amini lernte so nebenbei die deutschen Begriffe der Fahrradbestandteile kennen. Er war fast wie ein Familienmitglied. Seine Devise war: “Besser arbeiten als schlafen“. Da die Kolpingsfamilie bei allen Projekten darauf achtet, dass auch die Sozialarbeiter der Stadt Rheine „mit im Boot“ sind, bekamen wir von der Stadt Rheine eine leere Garage mit einem eingezäunten Platz neben einer Flüchtlingsunterkunft angeboten, um eine Fahrradwerkstatt einzurichten. Die Kolpingsfamilie sorgte auf eigene Kosten dafür, dass die Garage ein neues Tor und einen neuen Innenanstrich bekam. Ende Juli 2015 richteten wir die Werkstatt ein, und noch immer reparieren wir hier Fahrräder, da immer noch

Eine weitere Aufgabe sahen wir darin, für die Flücht-

gebrauchte, teils schrottreife Fahrräder kommen die

linge Fahrräder zur Verfügung zu stellen und diese auch zu reparieren. Das konnte die Kolpingsfamilie nicht alleine bewältigen. Nach einem Aufruf in der Tagespresse wurden uns sofort über 60 Fahrräder kostenlos zum Abholen angeboten. Die Hälfte davon wurde an die Radstation im Bahnhof von Rheine übergeben, die vom Caritasverband betrieben wird. Dort werden die Fahrräder durchgesehen und gegebenenfalls repariert. Die Kosten für die Reparatur trägt die Kolpingsfamilie. Anschließend werden die Räder gegen einen symbolischen Betrag – die Sache muss auch einen Wert haben – unter Mithilfe von Mitarbeiterin-

von uns instandgesetzt werden. Seitdem die Werk-

nen der Stadt Rheine an die bedürftigen Flüchtlinge

statt eingerichtet wurde, werden hauptsächlich die

weitergegen. Die Einnahmen gehen dann wieder als

kaputten Fahrräder, die von den Flüchtlingen benutzt

Spende in eines der anderen Projekte der Kolpingsfa-

werden, gegen einen kleinen Kostenbeitrag repariert.

milie Rheine-Zentral.

Gleichzeitig hat sich die Werkstatt sich zu einem Treffpunkt für Flüchtlinge entwickelt.

Um die andere Hälfte der gespendeten Fahrräder kümmerten wir uns selbst. Ein Kolpingbruder stellte

Text und Fotos: Klaus Upmann

Kolping FORUM Juli 2016

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Titelthema

Gesichter // Ehrenamt

Leona Blesenkemper

Ich organisiere gerne Aktionen/Aus-

24 Jahre, KF Gescher; Vertreterin der

flüge. Wenn alle, die dabei sind, Spaß

Kolpingjugend im Vorstand der KF; Mit-

haben, freue ich mich. Die gesamte

glied im Diözesanausschuss der Kol-

Kolpingjugend hilft bei vielen Akti-

pingjugend DV Münster als Vertreterin

onen der Kolpingsfamilie. Positives

des Ko-Pilot

Feedback der „älteren“ Kolpinger motiviert uns, das weiterhin zu tun.

Gibt es in eurer Kolpingsfamilie eine Anerkennungskultur für ehrenamtli-

Was motiviert dich persönlich, dich

ches Engagement? Wie sieht sie aus?

ehrenamtlich zu engagieren?

Wie könnte/sollte sie aussehen?

Ich werde durch die Menschen moti-

Im letzten Jahr gab es erstmals eine

viert, die ich bei meinem ehrenamt-

Helferparty für alle Ehrenamtlichen in

lichen

der Kolpingsfamilie.

habe. Dadurch habe ich viele Freund-

Engagement

kennengelernt

schaften geschlossen und diese bleiÜber welche Form der Anerkennung

ben, besonders, wenn wir uns bei Ak-

deines Engagements freust du dich

tionen wieder treffen.

besonders?

Franz Wieching

schen, die sich für den Beruf interes-

66 Jahre, KF Wettringen; Ehrenamt:

sieren. Handwerk ist mehr als das, was

Mitglied der Vollversammlung und Vi-

man macht und sieht, es ist das gute

zepräsident der HWK Münster

Gefühl, gemeinsam etwas zu erreichen. Handwerk ist Mannschaftssport und

Meine Umgebung bekommt mit, was

mit dem Ehrenamt ist das genauso.

ich im Ehrenamt mache. Man fragt

Als Ehrenamtler treffe ich häufig auf

mich daher nach meiner Meinung und

Gleichgesinnte, mit denen ich mich

wertschätzt diese Tätigkeit damit. Das

austausche und abstimme. Wir sind

ist für mich Anerkennung genug. Mei-

dabei, wenn Entscheidungen getroffen

ne Kolpingsfamilie habe ich zur Hand-

werden und nehmen Einfluss auf po-

werkskammer eingeladen und dort

litische und wirtschaftliche Prozesse.

meine Tätigkeit erläutert. Das hat gu-

Eine Erfahrung, die einen auch selbst

ten Anklang gefunden.

verändert. Früher habe ich mich geärgert, heute versuche ich die Dinge

10

Ich bin stolz, Handwerker zu sein, und

zu ändern. Eine ehrenvolle Sache, die

das vermittle ich auch jungen Men-

Freude macht!

Kolping FORUM Juli 2016


Stimmen

Titelthema

zum

egat.MS

Beim „egat.MS“ des Kolpingwerkes Diözesanverband Münster entdeckten Engagierte aus dem Verband die Themen- und Angebotsvielfalt bei Kolping.

Hildegard Böhmer, Kolpingsfamilie Kleve

Hier zeigte sich das große Engagement der vielen Eh-

Ich bin zum zweiten Mal hier. Letztes Mal war ich

renamtlichen in den Kolpingsfamilien vor Ort. Einige

nur Gast, dieses Jahr haben wir einen eigenen

Teilnehmer schildern ihre Eindrücke:

Stand. Die Ausstellung ist absolut interessant, und durch die Messestände bekommt man tolle neue

Andreas Dust,

Ideen für die Arbeit vor Ort. Bei

Kolpingsfamilie Emsdetten

Kolping ist eben abgucken erlaubt!

Ich habe heute einen guten, offenen Austausch erlebt und viele Ideen mitgenommen, die wir im Vorstand besprechen werden. Ich würde mich

Harold Ries, Diözesanvorsitzender

freuen, wenn beim nächs-

Das egat.MS 2016 war eine sehr gute Veranstal-

ten Mal noch mehr Kol-

tung mit intensivem Austausch und bereichernden

pingsfamilien mit dabei

Workshops und Gesprächen. Die positiven Erfah-

wären.

rungen sind für uns Ansporn, so weiter zu machen.

Anne Ratert,

Selina Kraskes, ehem.

stellv. Diözesanvorsitzende

Diözesanleiterin der Kolpingjugend,

Ich freue mich über die tolle Beteili-

Mitglied im neuen DFA V

gung und die super Stimmung. Ich habe

Das egat.MS bringt mir viel für die Arbeit

ganz viele Gespräche geführt und Ein-

im neuen Diözesanfachausschuss V. Ich

drücke gesammelt. Vor allem von den

sehe, wie aktiv die Teilnehmer sind, das gibt uns auch

tollen Projekten der Kolpingsfamilien

gute Impulse für unsere Arbeit im DFA. Gleichzeitig

bin ich begeistert.

haben wir hier die Chance, die Verantwortlichen vor Ort zu erreichen und Erfahrungen auszutauschen.

Uwe Slüter, Diözesangeschäftsführer Es war ein rundes und buntes

Fest.

Ich

Michael Bils,

freue

Kolpingsfamilie Darup

mich, dass unsere Ver-

Ich bin positiv überrascht.

bandsmesse so gut angenommen wird – so viele waren wir noch nie! Das egat.MS bringt

Sven Wiebeler,

Initiativen auf andere verbandliche Ebenen,

Kolpingsfamilie Emsdetten

hilft wichtige Themen zu vertiefen und zeigt

Am besten gefallen hat mir

unsere Arbeit in einer tollen Themenbreite

der Austausch und das man

– in den Diözesanfachausschüssen, in der

sieht, was die anderen ma-

Kolpingjugend und in einer großen Fülle in

chen und wie sie versuchen,

den Kolpingsfamilien vor Ort.

ihre Mitglieder einzubinden.

Die Veranstaltung ist interessant, die spannende Ausstellung und die lockere Atmosphäre machen Spaß.

Kolping FORUM Juli 2016

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Titelthema

Ehrenordnung des Kolpingwerkes Diözesanverband Münster Im Rahmen der Ehrenordnung des Kolpingwerkes

Den Antrag können Vorstände der Kolpingsfamilien,

Deutschland gibt sich das Kolpingwerk DV Münster

Bezirks-, Regional- und Diözesanebene und die Diö-

auf Beschluss der Diözesanversammlung 2015 fol-

zesanleitung der Kolpingjugend stellen, die Verleihung

gende Ehrenordnung:

erfolgt in den Mitgliederversammlungen der jeweiligen Ebenen.

Auszeichnungen des Diözesan­ verbandes sind: 1. Theodor-Kochmeyer-Medaille 2. Ehrenzeichen des Kolpingwerkes DV Münster 3. Ehrennadeln Münsteraner Dom KF/BV/RV/DV 4. Ehrenurkunde 5. Stiftungspreis für Kolpingsfamilien Neu sind die Ehrungen 3 und 5, die nachfolgend vorgestellt werden. Fragen zum Antragsverfahren beantwortet Christel Schellerhoff, Tel. 02541 – 803-449, schellerhoff@kolping-ms.de. Ausführliche Informationen gibt es auch online unter http://ourl.de/e81c5.

Ehrennadeln Münsteraner Dom KF/BV/RV/DV

Der Paulus-Dom zu Münster stand Pate für die Gestaltung der neuen Ehrennadeln.

Das Kolpingwerk Diözesanverband Münster verleiht Dom nachempfunden sind:

Stiftungspreis für Kolpingsfamilien und Kolpingjugenden

■ Kolpingsfamilie: Ehrennadel, deren Farbflächen

Der Stiftungspreis wird für ein besonders nachah-

Ehrennadeln, die in der Gestaltung dem Münsteraner

grün hinterlegt sind ■ Bezirks- und Regionalverband: Ehrennadel, deren Farbflächen rot hinterlegt sind ■ Diözesanverband: Ehrennadel, deren Farbflächen schwarz hinterlegt sind

menswertes Engagement verliehen, das im Sinne des Verbandes besondere Wirkung auf die Gesellschaft entfaltet hat. Damit wird gleichzeitig auf das besondere Engagement von Gruppen aufmerksam gemacht und zum Nachahmen angeregt. Die Dotierung des Preises dient der Förderung der gemeinnützigen Ar-

12

Kriterien für die Verleihung

beit im Verband. Über die Höhe entscheidet das Kura-

Die Ehrennadeln „Münsteraner Dom“ können ver-

torium der Stiftung.

liehen werden bei herausragender Mitarbeit in der

Anträge können die Vorstände der Bezirks-, Regional-

jeweiligen verbandlichen Ebene (Kolpingsfamilie /

und Diözesanebene und die Diözesanleitung der Kol-

Bezirksverband / Regionalverband oder Diözesanver-

pingjugend an das Kuratorium der Stiftung stellen. Die

band) oder für ein besonderes Engagement, das die

Verleihung findet im Rahmen einer Großveranstaltung

Idee und das Programm des Kolpingwerkes in ande-

des Diözesanverbandes statt.

re Gremien und Institutionen hinein trägt und es dort

Erstmals wurde der Preis in diesem Jahr beim „egat.

verwirklicht.

MS“ verliehen (siehe S. 28).

Kolping FORUM Juli 2016


Titelthema

Gesichter // Ehrenamt Magdalene Rösner

wenn wir Mitmenschen Danke sagen,

61 Jahre, KF Epe, Praxisbegleiterin

einen netten Gruß schreiben, die Ar-

zur Begleitung und Beratung von Kol-

beit anerkennen? Wichtig sind mir

pingsfamilien (BuB MS)

Ansprechpartner, die zuhören, weiterhelfen, vertrauen und mich stärken.

Jedes Engagement ist es wert, ge-

Die Möglichkeit der Aus- und Weiter-

schätzt und anerkannt zu werden.

bildung, wie sie auch das Kolpingwerk

Ohne die Bereitschaft vieler Men-

praxisnah anbietet, hat für mich einen

schen, sich für unsere Gemeinschaft

hohen Stellenwert.

einzusetzen, sähe es in der Gesellschaft erbärmlich aus. Das Ehrenamt

Ein Ehrenamt ist nicht nur selbstlos

ist wichtiger denn je.

und muss es auch nicht sein. Kontakte werden geknüpft, neue Türen

In den verschiedenen Bereichen mei-

öffnen sich, die Sichtweise kann sich

ner Tätigkeiten habe ich oft ein Lob

verändern, neue Interessen werden

bekommen das glücklich machte, ja

geweckt. Ganz wichtig ist dabei, dass

anspornte, aber auch Enttäuschun-

Geselligkeit, Freude und die eigene

gen wegstecken müssen, weil alles

Zufriedenheit sich positiv auf den

einfach hingenommen wurde. Das tat

ganzen Menschen auswirken. „Keine

weh. Engagement ist nicht selbstver-

Schuld ist dringender, als die, „Dank“

ständlich. Was vergeben wir uns denn,

zu sagen! (Cicero)

Herbert Rehers

Talenten einbringen. Jeder steuert die

48 Jahre, stellv. Vorsitzender der KF

eigenen Stärken und Fähigkeiten zum

Nottuln

Gelingen bei.

Was motiviert mich dazu ehrenamt-

Ich freue mich immer über die Wert-

lich aktiv zu sein?

schätzung, die ich auf ganz unter-

Bei meinen ehrenamtlichen Aktivitä-

schiedliche Weise erfahre. Dies kann

ten treffe ich immer wieder auf ganz

zum Beispiel ein ehrlich gesagtes und

viele verschiedene, interessante, en-

gemeintes „Dankeschön“ sein. In un-

gagierte und aktive Menschen, in der

serer Kolpingsfamilie hat sich so ein

eigenen Kolpingsfamilie wie auch auf

„Dankeschön“ etabliert. Soweit wie

Kreis- und Diözesanebene. Es ist im-

möglich bedanken wir uns bei den En-

mer wieder beeindruckend und schön,

gagierten persönlich, bei passenden

miteinander, füreinander oder auch für

Gelegenheiten auch namentlich und

andere etwas zu entwickeln und um-

öffentlich. Diese Wertschätzung und

zusetzen. Dabei ist bemerkenswert,

diesen Respekt haben sich die Ehren-

wie sich die vielen Menschen mit ihren

amtlichen mehr als verdient.

Kolping FORUM Juli 2016

13


Titelthema

Unser wertvollster Schatz „Unser wertvollster Schatz sind die Ehrenamtlichen,

Wenn andere in ihrer Freizeit einem Hobby nachge-

die sich immer wieder neu für unseren Verband en-

hen, dann weil es ihnen Freude bereitet und sie er-

gagieren“, sagte mir einmal jemand. Ich möchte ihm

füllt. In diesem Sinne darf und soll ein Ehrenamt im-

zustimmen und zugleich den Blick weiten, denn das

mer auch ein schönes und erfüllendes Hobby sein!

Wertvollste ist zunächst der Mensch selbst. Ich bin dankbar über die vielen Menschen, die sich bei Kol-

Ehrenamt braucht Wertschätzung

ping aktiv einbringen. Jeder einzelne Mensch macht

Menschen, die sich bei uns engagieren, werden mit

die Stärke und Lebendigkeit einer Kolpinggemein-

offenen Armen willkommen geheißen. Das ist gut und

schaft aus.

richtig. Darüber hinaus sollten wir nicht vergessen, das Engagement immer wieder zu würdigen – mit

Dabei ist eines wichtig: Wir müssen immer zuerst den

kleinen Aufmerksamkeiten, mit Zuspruch gerade auch

Menschen im Blick behalten, und erst dann das Eh-

dann, wenn es mal schwierig ist, mit einem Danke-

renamt. Unser Handeln sollte daher geprägt sein von

schön, mal einfach so zwischendurch, mit fest veror-

einer selbstverständlichen Kultur der Wertschätzung,

teten Plätzen, Zeiten und Ritualen.

der Anerkennung und des Respekts gegenüber jedem, der sich mit Zeit, Können, Wissen, Talenten und Cha-

Ehrenamt braucht Bildung

risma einbringt.

Wer sich ehrenamtlich engagiert, muss nicht alles können und nicht alles wissen. Jeder Ehrenamtliche

Ehrenamt braucht Zuspruch

hat aber das Recht, zum Beispiel durch gezielte Fort-

Es ist gut und wichtig von Zeit zu Zeit mit Worten

bildungsangebote, die Unterstützung zu bekommen,

und Gesten zum Ausdruck zu bringen, dass ich das

die er braucht, um übernommene Aufgaben meistern

Engagement sehe, wahrnehme und wertschätze.

zu können.

Ehrenamt braucht Begleitung Ehrenamtliche selbst können sich gegenseitig Stütze

Ehrenamt kennt den Wechsel und Abschied

und Motivation sein. Das gibt die Erfahrung, dass ich

Auch wenn ich mich ein Leben lang bei Kolping en-

mich nicht alleine sondern mit anderen zusammen

gagiere ist ein Ehrenamt immer die Übernahme ei-

für eine gute Sache einbringe. Ehrenamtliche müs-

nes Mandates auf Zeit. Mindestens so wichtig wie ein

sen sich darauf verlassen können, dass sie in ihrem

herzliches Willkommen ist die Verabschiedung, die

Handeln und Tun auch hauptamtliche Unterstützung

Wertschätzung und Dank für den Menschen zum Aus-

erfahren.

druck bringt, der ein Amt ausgefüllt oder eine Aufgabe übernommen hat.

Nur dort wo ich Spaß am Ehrenamt habe, kann ich

Kolping ist gelebte Ehrenamtlichkeit! In diesem Sinne

auch andere für dieses Ehrenamt gewinnen. Nur wo

stehe ich immer wieder voller Bewunderung vor Men-

ich Spaß am Ehrenamt habe, habe ich wachsende Kol-

schen, die dem Kolpingwerk Leben und Herz einhau-

pingsfamilien.

chen. Achten wir bei allem, was wir tun aufeinander, werden wir so schnell nicht aus dem Staunen heraus-

Ehrenamt ist nie ganz selbstlos

kommen.

Und das zu Recht! Der Verband muss zeigen, was ich auch selber davon habe, wenn ich mich engagiere.

14

Kolping FORUM Juli 2016

Andreas Bröring

GRAFIKEN: DESIGNED BY FREEPIK.COM

Ehrenamt braucht Spaß


Titelthema

Gesichter // Ehrenamt

Heinz Nordhoff

Was motiviert dich persönlich, dich

62 Jahre, Ehrenamtlicher Praxisbe-

ehrenamtlich zu engagieren?

gleiter zur Begleitung und Beratung

BuB gibt mir die Möglichkeit zum En-

von Kolpingsfamilien (BuB.MS)

gagement, eröffnet mir Möglichkeiten, eine sinnstiftende Tätigkeit auszu-

Gibt es in eurer Kolpingsfamilie eine

üben, die eigenen Fähigkeiten einzu-

Anerkennungskultur für ehrenamtli-

setzen und weiter zu entwickeln und

ches Engagement? Wie sieht sie aus?

neue Kontakte zu knüpfen.

Wie könnte/sollte sie aussehen? Das Thema Anerkennung spielt in un-

Was bringst du in deinem Ehrenamt

serem Zusammenleben eine elemen-

ein und was gibt dir dein Engagement

tare Rolle in der Frage, wie wir mit-

zurück?

einander

Ehrenamtliches

Ich bringe meine Zeit, Wissen, Erfah-

Engagement sollte nicht als selbstver-

rung, Fähigkeiten, Zuwendung und

ständlich angesehen werden. Es sollte

vieles mehr in mein Ehrenamt ein,

immer wieder deutlich gemacht wer-

welches mir Anerkennung und Wert-

den, wie wichtig dieses Engagement

schätzung zurückgibt.

umgehen.

ist, durch Würdigung, Zuwendung und Freundlichkeit und eine wertschätzende Wahrnehmung.

Lothar Schubert

Aktionen. Dann fühlt man sich in sei-

51 Jahre, Vorsitzender der KF Darfeld;

ner Arbeit bestätigt.

Mitglied im DFA „Familie und Generationen“

Was motiviert dich persönlich, dich ehrenamtlich zu engagieren?

Gibt es in eurer Kolpingsfamilie eine

Meine Arbeit soll ein Gewinn für alle

Anerkennungskultur für ehrenamtli-

sein. Mich motiviert, das hohe Niveau

ches Engagement? Wie sieht sie aus?

unserer Kolpingsfamilie weiter voran-

Wie könnte/sollte sie aussehen?

zutreiben und zu fördern.

Eine geplante Anerkennungskultur gibt es in unserer Kolpingsfamilie nicht.

Was bringst du in deinem Ehrenamt ein und was gibt dir dein Engagement

Über welche Form der Anerkennung

zurück?

deines Engagements freust du dich

Ich bringe Zeit, Energie und Ideen ein

besonders?

und bekomme sinnvoll verbrachte

Eine Form der Anerkennung ist die

Zeit, oft eine positive Resonanz und

rege Teilnahme der Mitglieder an den

umgesetzte Ideen zurück.

Kolping FORUM Juli 2016

15


Titelthema

Tipps zur Gewinnung von Ehrenamtlichen Es gibt sie tatsächlich noch, Frauen und Männer, die

gen“, dass Aufgaben anders angegangen werden, als

auf der Suche nach einem Engagement sind. Doch wie

man es selber tun würde. Diese Freiräume machen

finden sie zur Kolpingsfamilie? Der immer noch bes-

das Ehrenamt abwechslungsreich. Monotone Aufga-

te Weg zur Gewinnung von ehrenamtlich Aktiven ist

ben machen das Ehrenamt nicht wirklich attraktiv.

die Mund-zu-Mund-Werbung. Wenn andere begeistert

Eine Vielfalt an Aufgaben und Möglichkeiten hingegen

von ihrem Engagement erzählen, reißen sie mit und

steigert die Wertigkeit des Tuns.

motivieren dazu, es ebenfalls zu versuchen. Sind sie zufrieden und finden sich in ihrem Ehrenamt wieder,

3. Schafft Klarheit!

behalten sie das selten für sich. Doch was, wenn die-

Neben diesen Freiräumen ist es allerdings wichtig,

se Begeisterung fehlt und das Ehrenamt nicht mehr

klar zu definieren, wie denn das Engagement ausse-

als Freizeitbeschäftigung empfunden wird, die Spaß

hen soll. „Bei uns sind alle für alles zuständig“, scheint

macht, bei der man etwas lernen und für sich und

ein beliebter Satz in Vorständen zu sein. Und irgend-

andere etwas tun kann, sondern als belastend? Dann

wie scheint das auch immer wieder zu funktionieren.

wird es auch schwer, andere Aktive zu gewinnen.

Doch gerade hier finden neue Engagierte nur schwer

Die nachfolgenden Tipps sollen anregen, einmal kri-

hinein, weil Aufgaben nicht klar definiert sind. Frei-

tisch hinter den Umgang in der eigenen Kolpingsfami-

williges Engagement ist eine Freizeitbeschäftigung,

lie mit freiwillig Engagierten zu schauen.

die mit vielen anderen konkurrieren muss. Hier ist es wichtig, dass sich Aktive mit ihren Fähigkeiten und

1. Wer bin ich und wo will ich hin?

ihren Stärken einbringen können. Das geht jedoch nur,

Egal ob sich Frauen und Männer neu für ein Ehrenamt

wenn klar ist, was genau erwartet wird. Was soll ge-

interessieren oder sie schon aktiv sind: Das Profil der

tan werden, wieviel Zeit nimmt es in Anspruch, wel-

Organisation oder des Vereins spielt eine große Rolle.

ches Können wird benötigt? Klarheit im Engagement

Setzt man sich für etwas ein, möchte man gut infor-

schafft Platz für ein aktives Miteinander, neue Ideen

miert sein über die Ziele und Ausrichtung seines Ver-

und das nötige Maß an Abwechslung.

eins. Ist das nicht der Fall, fällt es oft schwer den Sinn seines Engagements zu erkennen beziehungsweise in

4. Auch Reden ist Gold

das große Ganze einordnen zu können. Und: Engagier-

Strukturen sind in Vereinen und Verbänden, in denen

te wollen mit ihrem Einsatz zur Weiterentwicklung

ein Großteil unseres gesellschaftlichen Engagements

beitragen. Nur wenn es gelingt, ein deutliches Profil

geleistet wird, unabdingbar. Leitlinien und Satzungen

nach außen und innen zu entwickeln, kann es auch

geben Orientierung und bilden Grundlegendes ab.

gelingen, bereits Aktive stärker an sich zu binden und

Daneben gibt es in jedem Team unausgesprochene

für neue Engagierte attraktiv zu sein.

Handlungsanweisungen, die immer schon da waren. „Das machen wir schon immer so“, ist ein guter Bei-

16

2. Probieren geht über Studieren

spielsatz. Oft wird von ehrenamtlich Engagierten er-

Gerade in unserer schnelllebigen Zeit ist der Wunsch,

wartet, diese Regeln irgendwie mitzubekommen und

„sich ausprobieren“ zu können, besonders groß. Frei-

sich daran zu halten. Nicht selten entstehen Irritatio-

williges Engagement kann Räume dazu bieten. Aber:

nen, weil „Neue“ auf einmal Dinge hinterfragen und

Wer Ehrenamtliche zu stark beschränkt, beschneidet

interne Strukturen ins Wanken bringen. Wichtig ist

diesen wichtigen Freiraum. Jede und jeder von uns

es, immer wieder zu überprüfen welche Informatio-

arbeitet anders. Deshalb ist es von großer Bedeutung,

nen für die Aktiven wichtig sind und diese dann auch

Ehrenamtlichen Freiräume zu geben und „zu ertra-

aktiv zur Verfügung zu stellen. Sollen Ehrenamtliche

Kolping FORUM Juli 2016


Bild: @ istockphoto.com/gulfix

Titelthema

sich aktiv engagieren, ist eine gute Information das A

Wertschätzung und Anerkennung kann in vielerlei

und O. Mitarbeit, Mitbestimmung und eine gemeinsa-

Hinsicht geäußert werden:

me Weiterentwicklung sind nur möglich, wenn Infor-

■ als kleines Dankeschön, das immer mal wieder

mationen bereitgestellt und geteilt werden.

ehrlich und aufrichtig an die Aktiven gerichtet wird ■ als besonderes Event wie „Dankeschön-Abende“

5. Seid authentisch

oder Helferfeten

Ehrenamtliches Engagement ist immer noch von ei-

■ als aufrichtiges Feedback zum Engagement

nem sinnhaften Tun geprägt. Es ist kein kurzweiliges

■ in Weiterbildungsangeboten, um ehrenamtlich

Mitmachen. Engagierten ist hier eine sinnvolle, eine

Aktiven die Möglichkeit zu geben, noch besser in

sinnstiftende Tätigkeit wichtig. Dahinter verbirgt sich

ihrem Tun zu werden

eine Wertehaltung, die mit dem Tun des Verbandes übereinstimmen muss. Dabei reicht es nicht aus, diese

■ in Austauschtreffen, um Plattformen der Vernetzung zu bieten

Werte nach außen hin zu zeigen. Auch innerhalb der

■ im täglichen Miteinander, das von Wertschätzung,

Organisation, im Umgang miteinander, müssen diese

Vertrauen, Anerkennung und gegenseitiger Ach-

Werte deutlich werden. Nur wenn die, die sich enga-

tung geprägt ist

gieren, die Werte die zu vermitteln sie helfen, auch selbst spüren können, ist ein Verband für ehrenamtli-

Habt ihr Lust bekommen, auch bei euch einmal ge-

ches Engagement attraktiv. Lebt eure Werte!

nauer hinzuschauen? Wollt ihr auch eure Strategie zur Aktivierung eurer ehrenamtlich Engagierten ent-

6. Ein Amt mit Ehre und Anerkennung

wickeln? Wenn euch diese Tipps angeregt und neu-

Die ursprüngliche Bedeutung des Wortes „Ehrenamt“

gierig gemacht haben auf mehr, meldet euch unter

geht zurück auf den Satz „..ein Amt mit Ehre und Aner-

wilmer-kausch@kolping-ms.de. Euer „BuB-Team“ steht

kennung“. Diese Wertschätzungs- und Anerkennungs-

für euch bereit, um gemeinsam mit euch in eine aktive

kultur ist scheinbar in vielen Engagementfeldern

und engagierte Zukunft zu starten.

verloren gegangen. Wie oft wird das Engagement als selbstverständlich erachtet. Doch dem ist nicht so!

Sonja Wilmer-Kausch

Begleitung und Beratung von Kolpingsfamilien – BuB.MS Wie gut ist eure Kolpingsfamilie für die Zukunft gerüstet? Schwindende Mitgliederzahlen, mangelnde Attrakti-

sich beliebig fortführen. Dabei besteht kein Grund

vität, fehlende Motivation, vakante Vorstandsposten,

den Kopf in den Sand zu stecken! Denn obwohl es kei-

diese Liste bekannter Herausforderungen denen sich

ne Allgemeinlösung gibt, brauchen Kolpingsfamilien

Kolpingsfamilien immer öfter stellen müssen, lässt

dennoch Konzepte, um sich den Herausforderungen

Kolping FORUM Juli 2016

17


Titelthema

der Gegenwart und Zukunft zu stellen. Individuell muss

Gespräch werden euch die verschiedenen Beratungs-

so ein Konzept sein. Es muss zur jeweiligen Kolpingsfa-

möglichkeiten und die Rahmenbedingungen vorge-

milie passen, zu ihren Gegebenheiten und besonderen

stellt. Wenn es schon passt, werden erste Anforde-

Merkmalen. Es muss aber auch Antworten geben kön-

rungen und Erwartungen an die Begleitung/Beratung

nen auf die gerade aktuellen Frage- und Problemstel-

formuliert und mögliche Zielvorstellung entworfen.

lungen. Wenn ihr auf der Suche nach so einem Konzept

Entscheidet sich ein Vorstand zu einer Begleitung,

seid, wenn ihr euch aufstellen wollt für die Zukunft,

werden die Informationen aus dem Erstgespräch ver-

dann ist unser Begleitungs- und Beratungsangebot,

trauensvoll an einen passenden Praxisbegleiter aus

kurz BuB.MS, genau das richtige für euch!

dem Begleitungssteam BuB.MS weitergeleitet. Der

Jeder Begleitungsprozess ist so individuell wie die

Praxisbegleiter wird dann für alle weiteren Planungen

jeweilige Kolpingsfamilie. Ihr steht mit euren Fragen

und Absprachen mit euch Kontakt aufnehmen.

und Herausforderungen allein im Fokus des gesamten

Das Team BuB.MS besteht aus qualifizierten Praxis-

Prozesses. Gemeinsam mit euch arbeiten wir an Ver-

begleitern, für die ein regelmäßiger Austausch der ge-

änderungen, um euch fit zu machen für aktuelle und

sammelten Erfahrungen im Team, kollegiale Beratung

zukünftige Herausforderungen. Während der gesam-

bei besonderen Situationen, sowie persönliche Wei-

ten Begleitung und Beratung steht euch ein/e Praxis-

terbildung selbstverständlich sind. Für die Begleitung

begleiter/in zur Seite. In vertrauensvoller Atmosphäre

entstehen der Kolpingsfamilie keine Referentenkos-

gelingt es euch so, euch neu aufzustellen, an Profil zu

ten.

gewinnen, euer Gleichgewicht wieder herzustellen. Anfragen zur einer Begleitung und Beratung werden

Sonja Wilmer-Kausch

an das Verbandssekretariat gerichtet. Verbandsreferentin Sonja Wilmer-Kausch ist im Diözesanverband

Kontakt: Sonja Wilmer-Kausch,

verantwortlich für BuB. Sie wird einen Termin zu ei-

E-Mail: wilmer-kausch@kolping-ms.de,

nem Erstgespräch mit euch vereinbaren. Bei diesem

Tel.: 02541 – 803-472

„meet – pray & talk“ Neues Besuchsprojekt im Kolpingwerk Land Oldenburg Kolping-Zukunft gestaltet werden kann. Dazu dient das Kontaktpflegeprojekt „meet – pray & talk“. Bis zum Frühjahr 2017 werden erneut alle 58 Kolpingsfamilien im Land Oldenburg besucht. Im Vordergrund stehen Austausch und Begegnung. Durch die enge Verknüpfung von Kolpingvorständen und Landesvorstand und das Eintreten in einen Dialog versprechen sich die Verantwortlichen, das inhaltliche Profil der Kolpingarbeit im Landesverband Oldenburg

18

Nach dem Besuchs- und Analyseprojekt „Vorfahrt für

zu stärken.

Visionen – Kolping 2012“ war sich die Verbandsspitze

Wichtig ist dabei, den Kontakt zu intensivieren und

im Oldenburger Land einig, dass auch weiterhin Über-

die Kolpingsfamilien zu stärken durch Wahrnehmung

legungen angestellt werden müssen, wie nachhaltig

und Aufmerksamkeit. Ohne großen organisatorischen

Kolping FORUM Juli 2016


Titelthema

Aufwand wird das zwanglose Gespräch gesucht, An-

vor Ort. Erfolgreiche Kolpingarbeit mit all seinen Fa-

liegen und Sorgen der Kolpingsfamilie geteilt, aber

cetten hat sein Fundament genau in diesem Engage-

auch aus dem Landesvorstand berichtet. So wurden

ment unserer Mitglieder.

bei den ersten Besuchen schon Charismen entdeckt und neue Ideen Wirklichkeit. Alle Begegnungen spie-

Als verbindendes Element haben alle Besuche eines

geln aber auch die Vielfältigkeit der Kolpingsfamili-

gemeinsam: Jede Begegnung beginnt mit einem Frie-

en wider, was Potential, Mitgliederstärke und Alters-

densgebet, ähnlich einer Gebetskette. Danach schließt

struktur anbelangt.

sich ein lockerer Austausch an, wobei jeder Kolpings-

Durch das Projekt und die Besuche setzt der Landes-

familie Ort und Zeit vorbehalten ist.

vorstand bewusst ein Zeichen der Wertschätzung und der Würdigung für das ehrenamtliche Engagement

Gaby Kuipers

Fit im Ehrenamt Was dich zu einem „gebildeten“ Ehrenamtlichen macht Austausch

Anregungen

das Rad nicht neu erfinden – von vielfäl-

andere Perspektiven wahrnehmen –

tigen Erfahrungen und Ideen profitieren

den Horizont erweitern – Aktivitäten

– Fehler vermeiden – Kooperationspart-

kreativ weiterentwickeln – Möglichkei-

ner finden, z.B. beim Austausch- und

ten kennen, z.B. bei der Veranstaltung

Vernetzungstreffen der Aktiven in der

„Abgucken streng erlaubt!“

Flüchtlingshilfe

GRAFIKEN: DESIGNED BY FREEPIK.COM

Kompetenzen Wissen

ausprobieren – Techniken beherrschen

über Grundlagen verfügen – Sicherheit

– sicher in Gruppen agieren – auf mein

gewinnen – Angebote mit Hand und Fuß

Tätigkeitsfeld vorbereitet sein – prak-

machen – Vorurteile abbauen – Chancen

tische Fähigkeiten gewinnen – meine

und Gefahren einschätzen können, z.B.

Rolle gestalten, z.B. beim Presse- oder

bei der Kassiererschulung

Rhetorikseminar

Motivation

Vergewisserung

begeistern können – Flow erleben –

sich orientieren – sich eine Meinung bil-

Energie spüren – etwas bewegen – Neu-

den – Selbstvertrauen stärken – wissen,

es anstoßen – zukunftsfähig bleiben –

warum ich etwas tue – Handeln begrün-

Kraft tanken, z.B. bei der Veranstaltung

den können – überzeugend wirken, z.B.

„Fis(c)hen für die Sache Kolpings“

bei der Veranstaltung „Sinnlich orange“

Übrigens: ■W ir kommen gerne zu euch! Zu welchem Thema wünscht ihr euch ein Bildungsangebot?

page. Oder du bestellst es bei Birgit Vormann, vormann@kolping-ms.de, Telefon 02541/803-473

■U nser Bildungsprogramm mit dem Bereich „Bildung für Ehrenamtliche“ findest du auf unserer Home-

Carolin Olbrich

Kolping FORUM Juli 2016

19


Titelthema

Ehrenamt? Nein, danke! Argumente könnten Umgangskultur spiegeln Vielleicht verliert das Ehrenamt deshalb an Charme und Anziehungskraft, weil sich hartnäckig das Ge-

■ Ich traue mich nicht und glaube, den Erfordernissen nicht gerecht zu werden.

rücht hält, einmal Ehrenamt, immer Ehrenamt. Wer

■ Würde schon gern bei der Holzwerkstatt mitarbei-

einmal damit anfängt, kommt da nie mehr raus. In der

ten. Aber ich will mich nicht aufdrängen und fragen

Kirche ist es in der Tat oft so. Da haben wir die eh-

tut mich keiner.

renamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter so un-

■ Verein XY wäre interessant, aber ich kenne ihn wei-

heimlich lieb, dass denen dabei unheimlich wird. Und

ter nicht / kenne keine Leute / Mitglieder, die dort

dann trauen sie sich gar nicht erst, anzufangen mit

engagiert sind.

dem Aufhören. Christlich ist das nicht. Und biblisch

■ Habe das Gefühl (aus Zeitungsberichten oder Ge-

schon gar nicht. Jeder Mensch hat das Recht, was

sprächen mit Mitgliedern), man ist zwar begeistert

anzufangen, um irgendwann wieder damit aufzuhö-

vom Verein und sich selbst genug, darum wohl lie-

ren. Und noch eher: Jeder Mensch hat das Recht, sich

ber unter sich bleiben will.

gar nicht erst ehrenamtlich zu engagieren. Beides mit gutem Gewissen. Denn stellen wir uns mal vor: Jeder wäre ehrenamtlich engagiert. Wir hätten keinen „Fanclub“: Unser Publikum, das sich einfach nur freut, interessante Stunden verbracht zu haben, die wir Ehrenamtlichen gerne für sie vorbereiten durften! „Dafür fehlt mir die Zeit!“ Mit diesem Argument wird

„[…] Wie viel Mühen, Sorgen, Plagen wie viel Ärger musst Du tragen; gibst viel Geld aus, opferst Zeit und der Lohn? Undankbarkeit! […]“

allermeist‘ die Frage nach ehrenamtlicher Mitarbeit abgelehnt. Doch steckt nicht manches Mal hinter die-

■ Habe mich im Verein XY mal um die Webseite / ein

sem knappen Satz weit mehr als man von sich, seinem

neues Logo / die Neustrukturierung der Vereinskas-

Lebensumfeld oder Erfahrungen mit früheren Ehren­

se / gekümmert. Aber man interessierte sich nur für

ämtern preisgeben will? Diese fiktiven Argumente

mein fachliches Können. Als Mensch wurde ich gar

könnten als Spiegel für den Umgang miteinander die-

nicht wahrgenommen.

nen. Vielleicht eröffnet eine Reflektion der Vorstands-

■ Ich soll ein Vorstandsamt übernehmen, dessen

arbeit, der Anforderungserwartungen und in der Mit-

Amtsvorgänger nur herum erzählt, was sein Nach-

gliederkommunikation neue Wege, Menschen für eine

folger alles falsch macht? Nein danke!

Mitarbeit zu gewinnen.

■ War mal im Vorstand. Bei den Sitzungen wurde mir ständig über den Mund gefahren, wenn ich Verbes-

Nur kein Ehrenamt „Willst Du froh und glücklich leben, lass kein Ehrenamt dir geben! Willst du nicht zu früh ins Grab lehne jedes Amt gleich ab! […]“ 20

Kolping FORUM Juli 2016

serungs- oder Veränderungsvorschläge eingebracht habe. Für die Arbeit war ich gut genug, an der Mitgestaltung des Vereinslebens wollte man mich nicht teilhaben lassen. ■ Ich leide doch nicht am Helfer-Syndrom! ■ Seit Jahren pflege ich meine alten Eltern / Schwiegereltern / mein behindertes Kind. Ich finde, dass ich hiermit einen sehr hohen ehrenamtlichen Einsatz leiste. Würde ich diese Pflege ablehnen, käme


Titelthema

das den Staat / die Gesellschaft / sehr teuer. Das

sein.

wird als Generationenverantwortung erwartet. Es

Nur

sollte vielmehr auch als gesellschaftliches Engage-

mei-

ment angesehen werden.

ne guten Kontakte

„[…] Ohne Amt lebst Du so friedlich und so ruhig und so gemütlich, Du sparst Kraft und Geld und Zeit, wirst geachtet weit und breit […]“

zum

g e r m e is t e r / zum Kirchenvorstand / zum Bankdirektor sind

von

Interesse. ■ Ich

■F ür eine gelungene Veranstaltung lässt sich der /

Bür-

habe

einfach keine Lust,

die Vorsitzende feiern. Bei negativen Äußerungen

mich um irgend-

verweist er / sie direkt weiter auf den zuständigen

was zu kümmern,

Sportwart / Seniorenbeirat etc…

komme aber gern

■W ohnen mit Schwiegereltern auf einem großen Hof

zu den Veranstaltun-

/ auf dem Geschäftsbetrieb. Die würden ein Ehren-

gen und drücke meine

amt nicht akzeptieren. Die Arbeitskraft hat in den

Freude

Hof / ins Geschäft eingebracht zu werden. Dem

aus. Warum hören die Leu-

häuslichen Stress dieser Nichtakzeptanz wäre ich

te nicht auf, mich ständig zu

nicht gewachsen.

über

Gelungenes

„missionieren“? ■ Bei uns wurde ewig disku-

„[…] Drum, so rat ich Dir im Treuen: willst Du Weib, Mann, Kind erfreuen, soll Dein Kopf Dir nicht mehr brummen, lass das Amt doch and'ren Dummen!“

tiert, hinterfragt, andere gefragt,

verworfen,

vertagt,

verändert. Mut zur Entscheidungen? Fehlanzeige. Da bin ich aus dem Vorstand raus. ■ Meine Eltern haben mir ehrenamtliches Engagement nie vorgelebt. Ich kann mir absolut nicht

■D er Präses ist mir schon mehrmals komisch gekom-

vorstellen, dass es Freude und

men: Wenn ich im kirchlichen Verein XY mitmachen

Bereicherung sein soll zu arbeiten,

wolle, gehöre sich auch der regelmäßige Kirchgang

ohne dafür bezahlt zu werden.

/ müsse ich meine Lebensweise (bin mit dem Vater meiner Kinder nicht verheiratet / lebe in homosexueller Partnerschaft) überdenken. ■ Ehrenamt = Familie muss das mittragen. ■ Habe nicht das Gefühl, als Mensch willkommen zu

Rita Kleinschneider

Zitate: zugeschrieben Wilhelm Busch (1832 – 1908) Kolping FORUM Juli 2016

21


Verbandsentwicklung

Wo steht der Verband morgen (oder übermorgen)? Der DFA Verbandsentwicklung startet mit Fragen der Mitgliederentwicklung Egal ob Mitgliedszahlen sinken oder steigen, neue

Wie diese aussehen können? Das ist noch in der Dis-

verbandliche Strukturen geschaffen werden oder

kussion und es wird auch künftig Gelegenheit geben

gesellschaftliche Themen und Fragestellungen zur

sich in die Themen des Fachausschusses einzubrin-

Profil­ änderung von Kolpingsfamilien, Verband und

gen. Wer für den Moment Interesse am Fachausschuss

seinen Aktivitäten führen – das Kolpingwerk unter-

entwickelt hat, sollte sich melden: Zwei freie Positi-

liegt in seiner Vielfalt ständig unterschiedlichsten Ent-

onen können noch beim Diözesanhauptausschuss im

wicklungen. Dabei gibt es eine Vielzahl an Themen,

September besetzt werden. Interessierte melden sich

die bisher nicht fest verortet sind oder die, zum Bei-

bei Benedikt Vollmer, vollmer@kolping-ms.de oder

spiel aufgrund ihrer Komplexität, in den bisher vor-

02541 – 803-474.

handenen Gremien und Ausschüssen nicht oder nicht umfassend genug behandelt werden konnten.

Benedikt Vollmer

Seit der Diözesanversammlung hat das Kolpingwerk im Bistum Münster den neuen Diözesanfachausschuss (DFA) Verbandsentwicklung und damit ein Fachgremi-

Der DFA Verbandsentwicklung

um um Fragestellungen der Entwicklung des Verban-

(im Bild v.l.n.r.; es fehlt Jan Kröger)

des intensiver zu bearbeiten. Besetzt mit Mitgliedern aus unterschiedlichen Richtungen des Verbandes, soll

Meik Libor (Vorsitzender des DFA V)

der Diözesanfachausschuss jenseits der originär the-

KF Oelde; Mitglied im Diözesanvorstand

matischen Handlungsfelder des Verbandes arbeiten. Ludger Wentingmann KF Hiddingsel; Mitglied im BuB-Team, Präses der Kolpingsfamilie Selina Kraskes KF Münster-Zentral; Mitglied im Beratungsteam der Kolpingjugend Matthias von Schlichtkrull-Guse KF Münster-Zentral; ehem. Referent beim Verband der Kolpinghäuser Benedikt Vollmer (beratendes Mitglied) Nach seiner Konstituierung, der Sammlung und Zu-

Geschäftsführung DFA V, Leiter Jugendreferat

sammenfassung möglicher Themenbereiche und Diskussionen mit Verantwortlichen beim egat.MS ana-

Jan Kröger

lysiert der DFA im Auftrag des Diözesanvorstandes

KF Münster-Zentral, ehem. stellv. Diözesanvor-

umfassend die Mitgliederentwicklung, um eine Dis-

sitzender

kussionsgrundlage für mögliche Konsequenzen zu schaffen.

22

Kolping FORUM Juli 2016


Bild: @ istockphoto.com/Christopher Futcher

Zur Sache

Ehrenamt gibt unserer Gesellschaft ein menschliches Gesicht Manchmal entdecken wir den Wert einer Sache erst,

projektbezogen sind wichtige Stichworte. Kompeten-

wenn wir uns vorstellen, wie es ohne ihn aussehen

zen zu entwickeln und durch Fortbildungsangebote zu

würde. Stellt euch einmal vor, ihr lebt in einer ehren-

unterstützen, das ist Aufgabe unseres Verbandssekre-

amtslosen Gesellschaft. Unvorstellbar! Ehrenamt gibt

tariates. Kolpingsfamilien und insbesondere den Vor-

unserer Gesellschaft ein menschliches Gesicht. Ohne

ständen der Kolpingsfamilien Unterstützung anbieten,

die vielen Ehrenamtlichen wäre unsere Gesellschaft

dafür haben wir unser BuB-Team gebildet. Rechtliche

ärmer und kälter. Ohne die große Untersützung eh-

und finanzielle Rahmenbedingungen zu verbessern,

renamtlicher Helferinnen und Helfer hätte der Zu-

dafür müssen wir uns politisch einsetzen.

strom vieler Geflüchteter nicht bewältigt werden können. Diese Menschlichkeit, diese Herzlichkeit und die

Ehrenamt braucht Anerkennung und Wertschätzung.

Bereitschaft zur tätigen Hilfe haben unserer Gesell-

Es gibt einen Zusammenhang zwischen Wertschät-

schaft ein menschliches Gesicht gegeben. Ohne staat-

zung und Selbstwertgefühl. Wer sich angenommen

liches Handeln geht es in unserer Gesellschaft nicht,

fühlt, hat auch dem Anderen gegenüber eine wert-

Ehrenamt kann und darf staatliches Handeln nicht

schätzende Grundhaltung. Wertschätzung gegenüber

ersetzen. Aber: Ohne das vielfältige Engagement so

unseren Ehrenamtlichen im Kolpingwerk drückt sich

vieler Menschen ist unsere Gesellschaft ärmer.

insbesondere darin aus, Kompetenzen zu fördern durch Fort- und Weiterbildungsangebote, durch spiri-

Welche Motivation treibt zum Engagement? Position

tuelle Angebote und durch die Förderung eines regen

und Vergütungshöhe sind es sicher nicht. Ehrenamt

Austausches unter Gleichgesinnten. Das Bildungspro-

braucht gerade deshalb Anreize und Unterstützung.

gramm unseres Bildungswerks hält Angebote bereit.

Wie können wir diese Unterstützung im Kolpingwerk

Das egat.MS ist ein idealer Ort für einen intensiven

geben?

Austausch. Besser geht es immer. Ich finde, wir sind mit unseren Unterstützungsangeboten auf einem gu-

Wir werden auf die demografische Entwicklung und

ten Weg.

veränderte Lebensstile reagieren müssen. Wir werden unsere Engagementangebote in die Lebensplanung

Treu Kolping!

unserer Mitglieder einpassen. Zeitlich begrenzt und

Uwe Slüter

Kolping FORUM Juli 2016

23


Geistliches Wort

„Hab Geduld!“ Da sitzt er, lächelnd, mit wachem Gesicht und seine

Und dieser alte Mann hat sich tatsächlich an diesem

fast 85 Jahre sieht man ihm nicht unbedingt an: in-

Satz gehalten und festgehalten über Jahre und Jahr-

mitten von rund 150 Menschen, dichtgedrängt in ei-

zehnte – es hat ihn getragen. Ich habe da eher stau-

nem kleinen Saal, die Türen müssen geöffnet werden,

nend gesessen und überlegt, welches Wort und wel-

damit alle Platz bekommen.

cher Satz trägt mich eigentlich, trägt mich durch mein

Der Ort: ein kleiner Saal in der Oper zu Leipzig – es ist

Leben – und noch etwas: habe ich eigentlich auch so

Freitagvormittag, es ist Katholikentag. Ich habe mir

ein Gott-Vertrauen wie dieser alte Mann?

diese Veranstaltung ausgesucht, weil ich ihn einmal

Dieser Mann hätte während seines Lebens allen Grund

hören und sehen wollte. „Ihn“ – das ist Milóslav Kardi-

gehabt enttäuscht, verbittert und vielleicht verzwei-

nal Vlk, emeritierter Erzbischof von Prag. Da sitzt er

felt zu sein und zu werden an den Dingen, die er er-

und sieht mit wachem Blick

lebt hat. Aber er saß da in

in die Runde. Es soll ein

der Mitte – weise lächelnd

biographisches

Gespräch

– mit blitzenden humorvol-

werden und überschrieben

len Augen – genau das Ge-

ist diese Veranstaltung mit

genteil eines enttäuschten

dem Satz: „Vom Fenster-

Menschen!

putzer zum Kardinal.“

Und schließlich erzählte er

Er

seinem

von der Feier seiner Er-

Leben: Abitur hat er ge-

nennung zum Kardinal in

macht, konnte jedoch nicht

Rom: „In dieser Feier hör-

seinem Wunsch entspre-

te ich die Lesung und darin

chend Theologie studieren

dann überraschenderweise

– die Kirche wurde von

die Sätze, die mich beglei-

den Kommunisten verfolgt

tet haben: Hab Geduld, zur

– und er wurde Archivar.

rechten Zeit erweist sich

Schließlich konnte er doch

dir meine Gnade.“ – Stille im

noch studieren und wurde

Raum – und er fügt hinzu:

erzählt

aus

1968 zum Priester geweiht

„Gott hat Humor – oder?“

– dann der Prager Frühling, seine Niederschlagung

Und dann lehnt er sich zurück und schaut lächelnd in

und wieder Verfolgung. Sein Beruf wurde ihm verbo-

die Runde.

ten – so arbeitete er über 10 Jahre als Fensterputzer,

Alle sind tief berührt – mich eingeschlossen – über den

wirkte also im Untergrund – bis dann die Wende kam,

Glauben dieses alten Mannes. Noch lange gehen mir

und er wurde dann Bischof und schließlich Kardinal

seine Worte und sein tiefer, unspektakulärer, hand-

von Prag.

fester Glaube nach – und ich ertappe mich bei dem

An einem bestimmten Punkt seines Lebens, als alles

Gedanken: Ob ich am Ende meines Lebens auch so

mal wieder aussichtslos war und er seinen Beruf nicht

gelassen sprechen kann? Ob mein Glaube mich durch

ausüben konnte, hat er sich und Gott gefragt, was das

alles hindurch trägt? Aber – wenn es ihm gelungen ist

alles solle und er erzählte, dass ihm genau da eine

– warum eigentlich nicht auch bei mir?! Und ich frage

Schriftstelle aus der Bibel begegnete, in der es sinnge-

mich schließlich: Woran halte ich mich denn fest?

mäß heißt: „Hab Geduld, zur rechten Zeit erweist sich dir meine Gnade“.

24

Kolping FORUM Juli 2016

Diözesanpräses Franz Westerkamp


Ferienland Salem

Als Kolpingsfamilie das Kolping FERIENLAND SALEM in 2017 erleben Ein Großausflug im Jubiläumsjahr einer Kolpingsfamilie? Oder eines von mehreren Highlights im Jahresprogramm mit Auswahl von Schwerpunkten Kultur oder Musik, Natur, Radfahren, Wandern oder Erlebnis in Hochseilgarten und auf dem Wasser? Das FERIENLAND SALEM bietet aufgrund seiner Lage, mitten im Seenland Mecklenburg-Vorpommern, der kurzen Fahrzeiten nach Berlin, an die Ostseeküste, zahlreichen Sehenswürdigkeiten im direkten Umland sowie einer Vielzahl an Angeboten auf dem Gelände sowie am Kummerower See, ein attraktives Reiseziel für alle

Gerne beraten wir individuell bei der Reiseplanung

Alters- und Interessengruppen der Kolpingsfamilie:

oder bieten Komplettpakete für Fahrten, Unter-

Eine Reise nach Salem im nächsten Jahresprogramm

kunft, Verpflegung und Programm an. Ansprech-

könnte ein echter Glanzpunkt werden!

partnerin in Salem ist Elisa Mohr.

Renovierung dient der Attraktivitätssteigerung

Zum Jahreswechsel in‘s FERIENLAND

Umfangreiche Renovierun-

Alltag zum Jahreswechsel unterbrechen, zurück-

gen zur Attraktivitätsstei-

schauen und mit neuer Kraft für ein bewusstes Leben

gerung

FERIENLAND

nach vorn blicken? Vom 27.12.2016 bis 03.01.2017

SALEM hat die Mitglieder-

bietet das FERIENLAND SALEM eine Besinnungswo-

versammlung des Kolping-

che unter der Leitung von Diözesanseelsorgerin Ursu-

Familienferienwerkes

im

Sa-

la Hüllen an. Erholung, Entspannung, Gebet, gemein-

lem e. V. im April beschlos-

sam und begleitet von Gesprächen den Jahreswechsel

sen: Etwa zehn Apparte-

erleben: Wir laden ein!

ments werden saniert und ein neuer Tagungsraum ge-

Benedikt Vollmer ist

schaffen. Benedikt Vollmer

neuer Geschäftsführer.

wurde zum Geschäftsführer gewählt, Uwe Slüter als

Anmeldungen direkt im FERIENLAND SALEM:

Vorsitzender des Vereins bestätigt.

Kolping-Familienferienwerk Salem e.V., Am Hafen 1, 17139 Malchin OT Salem;

Aktuelles aus dem FERIENLAND SALEM

Tel. 03994 – 234-0;

unter www.ferienland-salem.de und

info@kolpingurlaub-mv.de

facebook.com/ferienland.salem

Kolping FORUM Juli 2016

25


Verband

Engagement im Kolpingwerk seit Jahren selbstverständlich Daniel Fissenewert ist neuer Leiter des Verbandssekretariates Mit Daniel Fissenewert ist nun die

Auch ehrenamtliches Engagement

„Die Wahrnehmung demokratischer

Leitungsposition des Verbandsse-

im Kolpingwerk ist für ihn seit vielen

Prozesse sehe ich als wichtige Auf-

kretariates, eine zentrale Schnitt-

Jahren selbstverständlich. Fissene-

gabe für unsere Gesellschaft. So ist

stelle

Kolpingsfamilien

wert, der seit 2002 Kolpingmitglied

es für mich als Kolpinger selbstver-

und Diözesangeschäftsstelle, seit

ist, begann in der Kolpingjugend

ständlich, mich politisch zu enga-

Mitte Mai wieder besetzt. Dieses

Westerwiehe (Ortsteil von Rietberg)

gieren“, beschreibt der 32-Jährige

Amt als Verbandsreferent und Lei-

als Betreuer im Ferienlager und lei-

sein Engagement. Daniel Fissene-

ter des Verbandssekretariates des

tete die örtliche Kolpingjugend. Als

wert war bis kurz vor seinem Um-

Kolpingwerkes

zwischen

Diözesanverband

Mitglied der Arbeitsgruppe „Jugend

zug nach Coesfeld, dem Geschäfts-

Münster übernimmt er von Thors-

und Politik“ bei der Kolpingjugend

sitz

ten Schulz, der im April als Diö-

NRW organisiert er das Angebot

stellvertretender Vorsitzender des

zesansekretär

Kolpingwerk

„Landtag.Live“. Hierbei können Ju-

Kreisjugendringes in Gütersloh und

Diözesanverband Paderborn wech-

gendliche eine Woche eine/n Ab-

Kreisvorsitzender der Jungen Uni-

selte.

geordnete/n des Landtags in Düs-

on und konnte so die Jugendpolitik

seldorf begleiten. Bis 2010 war er

mitgestalten.

zum

seines

neuen

Dienstgebers,

Der gebürtige Ostwestfale ist in

Mitglied

Rietberg (Kreis Gütersloh) aufge-

der Kolpingjugend DV Paderborn

Text und Bild:

wachsen. Nach einer Ausbildung als

und Mitglied im Landesarbeitskreis

Kolpingwerk DV Münster /

Holzmechaniker

der Kolpingjugend NRW.

Pressestelle

studierte

Daniel

im

Diözesanarbeitskreis

Fissenewert an der Katholischen Hochschule

NRW

in

Paderborn

Soziale Arbeit mit dem Abschluss

Daniel Fissenewert

Bachelor of arts (B.A.). Nach fünf-

E-Mail: fissenewert@kolping-ms.de

einhalb Jahren als hauptberuflicher

Telefon: 02541 – 803-410

Jugendreferent der Kolpingjugend

Sekretariat: 02541 – 803-400

im

Diözesanverband

Osnabrück

kehrt Daniel Fissenewert nun in sein „Heimat-Bundesland“ zurück.

Neue Partnerschaft mit Rumänien

26

Mit der Gründung einer offiziellen

Partnerschaft mit Kolping Society

such im rumänischen Bistum Iaşi.

Partnerschaft zwischen dem Kol-

Uganda nun ein weiteres Kapitel

Im März 2016 beschloss der Diö-

pingwerk Regionalverband Moldau

internationaler Kooperation aufge-

zesanvorstand eine Partnerschaft

/ Rumänien und dem Diözesanver-

schlagen. Erstmals kennen gelernt

mit dem Kolpingwerk Regionalver-

band Münster wurde neben der

hatte man sich 2015 bei einem Be-

band Moldau zur Entwicklung und

Kolping FORUM Juli 2016


Verband

Stärkung der verbandlichen Strukturen im Regionalverband Moldau und der Erschließung neuer Möglichkeiten zum interkulturellen und globalen Lernen. Der Diözesanfachausschuss

„Internationalität

und

Eine Welt“ wurde mit dem Aufbau der inhaltlichen Ausgestaltung der Partnerschaft beauftragt.

Ideen zum Mitmachen für Kolpingsfamilien Der Regionalverband Moldau besteht

aus

vier

Kolpingsfamilien,

die ihren Schwerpunkt mit einem Beispiel gebenden ehrenamtlichen

Auch in Rumänien trägt man gern Kolping-Shirts als Zeichen internationaler Ver-

Einsatz in der Betreuung und Be-

bundenheit. Sie wurden als Gastgeschenk bei der Besiegelung der Partnerschaft

gleitung von Kindern und Jugend-

mit dem Kolpingwerk Regionalverband Moldau / Rumänien ausgetauscht. Im Bild

lichen haben. Derzeit wird im Ort Oituz mit viel Eigenleistung und einigen

Projektgeldern

ein

Kin-

der- und Jugendbildungszentrum

vordere Reihe: Werner Stoffers, Matthias Knauff (beide Diözesanfachausschuss „Internationalität und Eine Welt“), Corneliu Bulai (Diözesansekretär Kolping Moldova), Harold Ries (Diözesanvorsitzender), Cristina Nicu (Kolpingjugend Kolping Moldova), Anne Ratert (stellv. Diözesanvorsitzende). In der zweiten Reihe: Andreas Lanksch (stellv. Diözesanvorsitzender), Eduard

gebaut, das Kindern mit weniger

Dobre (Geschäftsführer Kolpingwerk Rumänien), Cătălin Cobzaru (Vorsitzender

guten Startbedingungen außerschu-

Kolping Moldova).

FOTO: MATTHIAS KNAUFF

lische Bildungsarbeit, Hausaufgabenbetreuung, Englischkurse und

ten Ideen, für die man aber noch

und ihr kreatives Organisationsta-

Freizeitangebote in der Region er-

nach Möglichkeiten zur Finanzie-

lent. Wir können viel von ihnen ab-

möglichen soll. Zur Einweihung am

rung sucht. „Ein Workcamp in Mol-

gucken.“

3. September wurden sogleich auch

dau für junge Erwachsene, touris-

die Münsteraner nach Moldau ein-

tische Kennenlern-Fahrten

geladen.

dieses wunderschöne Land oder ein

Kleiner

Tipp

für

Kolpingsfamili-

deutsch-rumänisches

durch Treffen

Rita Kleinschneider Ausführlicher Bericht im

von ehrenamtlich Aktiven“, zählt

aktuellen Kolpingmagazin,

en, die dieses neue Bildungszen-

Fachausschussvorsitzender

Ausgabe Juli – Aug. 2016.

trum unterstützen möchten: Mit

thias Knauff auf. Denn eines habe

Geldspenden könnten vor Ort noch

alle Fachausschuss- und Präsidi-

Kontakt: Sonja Wilmer-Kausch,

Einrichtungsgegenstände,

Fahrrä-

umsmitglieder beeindruckt: „Unse-

hauptberufliche Begleiterin des

der (ein besonderer Wunsch von

re Kolpingbrüder und –schwestern

Diözesanfachausschusses. Sie

Corneliu Bulai) oder Spielsachen für

in Rumänien müssen mit politisch

vermittelt auch Referenten, die

die Kinder angeschafft werden.

deutlich schwierigeren Verhältnis-

in Kolpingsfamilien über die neue

sen zurecht kommen. Sie kompen-

Partnerschaft mit Rumänien

Allein schon aufgrund der räumli-

sieren dies durch ihre bemerkens-

berichten. Tel.: 02541 – 803-472,

chen Nähe mangelt es nicht an ers-

werten ehrenamtlichen Initiativen

wilmer-kausch@kolping-ms.de

Mat-

Kolping FORUM Juli 2016

27


Verband

Früherer Diözesanvorsitzender wird 80 Jahre Helmut Damwerth, von 1961 –

er das „Silberne Ehrenzeichen.“ Von

enferienwerk Salem e. V. Seit 2000

1964 Diözesansenior (frühere Be-

2002 – 2014 war er Vorsitzender

Mitglied im rechtsfähigen Verein

zeichnung für Diözesanvorsitz) des

der Kolpingsfamilie Münster-Zentral.

„Kolpinghaus Münster e. V.“, war er

Kolpingwerkes

Diözesanverband

Der Tischlermeister engagierte sich

von 2009 bis 2013 stellvertreten-

Münster, konnte im Mai seinen 80.

neben der Führung seines Hand-

der Vorsitzender. Ebenfalls in dieser

Geburtstag feiern. Viele Lebensjahr-

werksbetriebes bei „Familien helfen

Funktion brachte sich Helmut Dam-

zehnte engagierte er sich neben der

Familien“, in der Kolping-Familien-

werth in der Stiftung Kolpinghaus

Politik- und Ratsarbeit in Münster

ferienwerk Diözesanverband Müns-

Dinklage ein. Das Kolpingwerk dankt

auch im Kolpingwerk. 1964 erhielt

ter GmbH und im Kolping-Famili-

und gratuliert zum Geburtstag!

Ein rundum gelungener Tag Beim „egat.MS“ entdeckten Engagierte die Themen- und Angebotsvielfalt für ihre Arbeit in den Kolpingsfamilien innerhalb

des

Verbandes

sieht.

Beim egat.MS stehe genau das im Vordergrund, sagte Ries und ermutigte, die Chance zu nutzen, beispielhafte Projekte kennenzulernen und Ideen für die eigene Kolpingsfamilie mitzunehmen.

Workshops Hochkarätig

besetzt

waren

die

Workshops, die eine große thematische Bandbreite abdeckten. So ging Zufrieden zeigte sich Kolping-Di-

auch politische Themen angepackt

es um grundsätzliche Fragen der

özesangeschäftsführer

Slü-

wurden, und ermunterte, von den

Verbandsarbeit wie Mitgliederge-

ter am Ende eines ereignisreichen

Erfahrungen zu berichten. Die Kol-

winnung oder die Berücksichtigung

„egat.MS“ am 16. April. Und das

pingsfamilien Darup, Schermbeck,

verschiedener Zielgruppen bei der

nicht nur angesichts der hohen Teil-

Kleve, Emsdetten und Nottuln stell-

Planung von Angeboten, aber auch

nehmerzahl von rund 150. „Unsere

ten ihre nachahmenswerten Aktio-

um

Verbandsmesse zeigt, dass wir eine

nen vor.

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Uwe

tolle Themenbreite haben, durch unsere

28

ganz

praktische

Dinge

wie

und Zugänge für die Auseinander-

Diözesanfachausschüsse,

Über diesen Besucherrekord freute

setzung mit spirituellen Themen in

durch die Kolpingjugend, durch die

sich auch Diözesanvorsitzender Ha-

der Arbeit vor Ort. Auch das The-

aktiven Kolpingsfamilien vor Ort.“

rold Ries, der den regen Zulauf als

ma Prävention bleibt weiterhin im

Slüter dankte allen Teilnehmenden

Bestätigung für die Bedeutung der

Fokus. Daneben standen mit Lohn­

für den regen Austausch, bei dem

Vernetzung und des Austausches

dumping, der Vereinbarkeit von

Kolping FORUM Juli 2016


Verband

Beruf und Familie und den Sozial-

möglicht werden sollen. Harold Ries

wahlen 2017 auch aktuelle gesell-

sieht dieses Projekt auch in der Tra-

schaftspolitische Themen auf dem

dition Adolph Kolpings: „Wir geben

Programm.

jungen Menschen ein Zuhause und eine Perspektive.“

Das Pilotprojekt „Respekt – Mach Dein Ding!“ stellte sich mitsamt

Im Rahmen des Engagiertentref-

dem Kolping-Diözesanverband, der

zweier Beratungsbusse vor (Bericht

fens wurde die Geschäftsstelle des

als erster Großverband im Bistum

siehe S. 33 ). Im Fokus des Projekts

Kolpingwerkes

Diözesanverband

Münster das Zertifikat erhalten hat.

stehen junge Menschen mit sozia-

Münster mit dem Zertifikat „Zu-

„Sie setzen das Anliegen des Paps-

len Benachteiligungen oder indivi-

kunft

ausgezeichnet.

tes, die Schöpfung zu bewahren,

duellen Beeinträchtigungen, denen

Thomas Kamp-Deister, Referent für

in Ihrem Verband um“, so Kamp-

durch aufsuchende Betreuungsan-

Schöpfungsbewahrung in der Abtei-

Deister.

gebote neue Perspektiven, etwa

lung Weltkirche des Bischöflichen

ein Schulabschluss oder eine Ver-

Generalvikariates

mittlung auf dem Arbeitsmarkt, er-

reichte die Urkunde und gratulierte

einkaufen“

Münster,

über-

Fotos und Auszüge aus Text von Ludger Klingeberg „Stimmen zum egat“ (siehe S. 11) Ausführliche Nachberichte in den „Kolping INFOs“ (Beilage im Kolpingmagazin Juli – Aug. 2016) sowie Text und Bilder unter http://ourl.de/dead7

Stiftungspreis für Kolpingsfamilie Emsdetten Erstmals wurde der Stiftungspreis für Kolpingsfamilien und Kolpingjugenden verliehen. Mit dem Preis wird besonders nachahmenswertes Engagement hervorgehoben (siehe Bericht S. 22). Die Findungskommission der Kolping-Stiftung hatte die Aufgabe, anhand der Kriterien Innovation, Nachhaltigkeit, gesellschaftlicher Bezug und

Mitglieder der Kolpingsfamilie Emsdetten in Kolping-T-Shirts.

Beispielhaftigkeit zwischen sechs beim egat vorgestellten Projekten zu entscheiden. Dabei konnte sich die Kolpingsfamilie Emsdetten mit ihren Projekten knapp durchsetzen und erhielt den mit 500 Euro dotierten Stiftungspreis. Die Kolpingsfamilie Emsdetten stellte ihre Bibel-Wandertour und ihr Leihfahrradprojekt vor. In den letzten Jahren wurden rund 165 alte Fahrräder repariert und in Emsdetten zur kostenlosen Nutzung öffentlich aufgestellt. http://www.kolping-emsdetten.de/joomla/kolpingsfamilie/radbastler

Kolping FORUM Juli 2016

29


Verband

Kolpingsfamilien mit ihren Bannern standen Spalier für den feierlichen Einzug des Erzbischofs von Wien, Christoph Kardinal FOTO: GERHARD SEYBERT

Schönborn, und für den Bischof von Münster, Dr. Felix Genn.

Kevelaerer Wallfahrtszeit 2016 eröffnet Mit drei symbolischen Hammer-

stadt eröffnet, die in diesem Jahr

war einer von vielen Priestern, die

schlägen und den in drei Sprachen

unter dem Leitgedanken „Selig die

mitgereist und –gepilgert waren.

Deutsch, Lateinisch und Niederlän-

Barmherzigen“ stehen wird.

„Kolping kann auch Kevelaer!", so

disch gesprochenen Worten „Öffnet

der Diözesanpräses in einer emoti-

die Tore eures Herzens Christus,

Für viele Kolpingsfamilien aus dem

onalen Einschätzung. „Ich habe die

dem Erlöser“ öffnete der Erzbi-

Bistum Münster und den angren-

Eröffnung der Walllfahrt als eine

schof von Wien/Österreich, Chris-

zenden Regionen ist der 1. Mai

von Kolping getragene Feier er-

toph Kardinal Schönborn, am Sonn-

eine feste Tradition. Und so säum-

lebt. Kolping-Mitglieder haben mit-

tag, 1. Mai, unmittelbar vor dem um

ten auch die Kolpingbanner den

gebetet und mitgefeiert. Es lohnt

10 Uhr beginnenden Pontifikalamt

Weg des Erzbischofs und unseres

sich, am 1. Mai nach Kevelaer zu

das Pilgerportal der Kevelaerer Ma-

Diözesanbischofs Dr. Felix Genn

kommen!“

rienbasilika. Damit war symbolisch

zur Basilika.

die Wallfahrtszeit in der Marien-

zesanpräses

Auch Kolping-DiöFranz

Westerkamp

rk / pd

Diözesanhauptausschuss tagt am 17. Sept. in Münster Mit der neuen Diözesansatzung

tonius in Münster. Anschließend

Der Bericht des Diözesanvorstan-

wurde ein neues Organ für un-

startet der DHA um 10 Uhr mit

des und weiterer Gremien, die

seren Diözesanverband gebildet:

inhaltlichen Beratungen zu den

Antragsberatungen

Der

Schwerpunktthemen

wahlen finden nach dem Mittag-

■ Nachhaltigkeit und Umwelt-

essen statt. Der DHA endet gegen

Diözesanhauptausschuss

(DHA). Dieser tagt erstmals am 17. Sept. in Münster in den Räumlichkeiten

der

Handwerkskam-

mer. Insgesamt werden über 100

30

schutz;

und

Nach-

16 Uhr.

■ Bildungspolitik und Bildungs-

Die Einladung wird fristgemäß im

arbeit in Kolpingsfamilien;

Juli versendet. Die Anmeldung

Delegierte aus allen Regionalver-

■ Lohn- und Rentengerechtigkeit

der Delegierten muss bis 23. Aug.

bänden erwartet.

■ Beratung über die Strukturen

erfolgen.

Los geht es um 9 Uhr mit einem

auf regionaler Ebene in unse-

Gottesdienst in der Kirche St. An-

rem Diözesanverband.

Kolping FORUM Juli 2016

Uwe Slüter


Akademie

Ein „hochsensibler“ Tag darüber, dass das Thema mehr und

demie Münster mit hoch interes-

„Hochsensibilität in Schule und Kindergarten. Ein Temperament zwischen Wahrnehmungsbegabung und Reizüberflutung“:

sierten und engagierten Teilneh-

Diese

verstand

zurzeit auch durch die vielen trau-

mer/-innen, die am 21. Mai aus

sich als Orientierungshilfe zum leich-

matisierten Flüchtlingskinder, die in

der Region Münster, Lippstadt und

teren

hochsensibler

die Schulklassen und Kitas integ-

Wuppertal angereist waren. Die

Kinder und Jugendlicher im Schul-

riert werden. Da frühkindliche Trau-

Zeit verging wie im Flug: Inputpha-

bzw. Kindergartenalltag und zielte

matisierung (neben der Vererbung)

sen wechselten sich ab mit Grup-

auf eine wertschätzende Integration

ein möglicher Auslöser auch für das

penarbeiten, Erfahrungsberichten

und Nutzung der besonderen Poten-

Herausbilden eines hochsensiblen

und Diskussionen, ergänzt durch

ziale für die Gruppe als Ganzes. Am

Temperaments ist, sind große Teile

einen kurzen Film über das Erleben

Ende war für jeden und jede etwas

der Anregungen für einen unter-

einer hochsensiblen Person, dem

dabei und das individuell angefüllte

stützend begleitenden Umgang in

aktuellen Forschungsstand sowie

Methodenköfferchen kann nun in

beide Richtungen eine hilfreiche

durch Übungen und Anregungen

den Schul- bzw. Kitaalltag integriert

Ressource.

zum Thema Achtsamkeit und Res-

werden. Seminarleiterin Tanja Gel-

sourcenorientierung.

lermann: „Ich freue mich vor allem

Neun

intensive

Stunden

rund

um das Thema Hochsensibilität in Schule und Kindergruppe, ein komplett ausgebuchter Workshop unter dem Dach der Kolping Aka-

Tagesfortbildung Verständnis

mehr wahrgenommen wird.“

Flüchtlingskinder unterstützen Besondere Aktualität erfährt es

Tanja Gellermann

Für Pädagogen, Sozialpädagogen, Erzieher, Lehrer, Lerntherapeuten oder Tagesmütter, die Interesse haben einen Einblick in das Erleben hochsensibler Kinder und Jugendlicher zu bekommen und eine Orientierungshilfe zum leichteren Umgang mit diesem Temperament suchen. „Hochsensibilität in Schule und Kindergruppe – Kinder und Jugendliche zwischen Wahrnehmungsbegabung und Reizüberflutung“: 28. September (Mittwoch) oder 5. November (Samstag), jeweils von 9 – 17 Uhr im Stadthotel Münster. Informationen unter http://ourl.de/01d04 Anmeldung: Kolping Akademie Münster, Maria Tenbuss. Telefon: 02541 – 803-469, tenbuss@kolping-ms.de

Kolping FORUM Juli 2016

31


Akademie

Qualifizierte Betreuungskräfte für pflegebedürftige Kolping-Akademie

Menschen:

Die

verabschiede-

te in Warendorf 14 neue „Betreuungskräfte

für

pflegebedürftige

Menschen“ in das Berufsleben. Der Bedarf für diese Qualifikation ist vorhanden: Mehrere Absolventinnen konnten nach Abschluss bereits eine Arbeitsstelle antreten. Mittlerweile sieben Lehrgänge führte die Kolping-Akademie durch. Ein neuer Lehrgang beginnt am 19. Sept. in Warendorf.

Betriebswirte im Sozial- und Gesundheitswesen (KA): Nach knapp 24

Monaten

berufsbegleitender

Fortbildung und 400 Unterrichtsstunden erhielten nun 18 frisch gebackene Absolventen ihre Urkunde. Sie können nun Aufgaben mit betriebswirtschaftlichem Hintergrund in Einrichtungen des Sozial- und Gesundheitswesens übernehmen.

Fachwirte im Sozial- und Gesundheitswesen (KA): In 15 Monaten haben 16 Absolventen 308 Unterrichtsstunden neben ihrer Berufstätigkeit geleistet. Lehrgangsleiter Martin Pälmke motivierte, Verantwortung in ihrem beruflichen Umfeld zu übernehmen. „Hierdurch gestalten Sie verantwortungsvoll ein Stück Gesellschaft mit.“ Ein neuer Lehrgang startet am 12. November in Münster.

32

Kolping FORUM Juli 2016


Bildungswerk

„RESPEKT – Mach Dein Ding!“ Pressegespräch zum Auftakt des Pilotprojektes Schwer

erreichbare

Jugendliche

und junge Erwachsene in schwierigen Lebenslagen unterstützen und sie (zurück) auf den Weg in Bildungsprozesse, in Maßnahmen der Arbeitsförderung,

in

Ausbildung

oder Arbeit holen. Das ist das Ziel des neuen Pilotprogramms „RESPEKT“

des

Bundesministeriums

für Arbeit und Soziales (BMAS). Das

Kolping-Bildungswerk

Diö-

Gehen als Team für das Projekt „RESPEKT“ an den Start: Das Bild zeigt zwölf der gesamt 17 neuen Mitarbeiter/-innen für die einzelnen Standorte. In der Mitte Projektleiterin Andrea Arndt.

zesanverband Münster GmbH ist

Mit einem Pressegespräch als Auf-

lichkeit über Ziele und Umsetzung

nun einer von bundesweit insge-

taktveranstaltung, zu dem auch

dieses neuen Projektes.

samt 18 Pilotprojektträgern und

der Landrat des Kreises Coesfeld,

das einzige im ländlichen Raum.

Dr. Christian Schulze Pellengahr,

Umsetzung

„RESPEKT“ startet in den Orten

sowie Bürgermeister und Vertreter

Im Projekt RESPEKT bekommen die

Coesfeld, Dülmen, Lüdinghausen,

der Projektstädte und Gemeinden

Jugendlichen während der Projekt-

Nottuln

gekommen waren, informierte das

zeit sozialpädagogische und psy-

Kolping-Bildungswerk die Öffent-

chologische Begleitung, Coachings

Münster.

und

im

Mittelzentrum

sowie berufliche Orientierung. Auch sie sollen eine Chance haben für gelingende Eingliederung in Bildung, Ausbildung oder Arbeit. An allen Orten gibt es feste Anlaufstellen mit offenem Begegnungs- und Beratungsbereich und niedrigschwelligen Angeboten (Café, Aktivitäten). Ein „Beratungsbus“ unterstützt die aufsuchende Arbeit. Für Kriseninterventionen ist eine 24-stündige Erreichbarkeit sichergestellt. Ohne den maßgeblichen Einsatz von

Karl

Schiewerling,

arbeits-

Groß war das Interesse von regionalen und überregionalen Redakteuren der Print

markt- und sozialpolitischer Spre-

und Hörfunkmedien an der Auftaktveranstaltung. Vor dem Beratungsbus stellten

cher der CDU/CSU Bundestagsfrak-

sich zum Foto auf (v. l.): Landrat Dr. Christian Schulze Pellengahr, Projektleiterin Andrea Arndt, MdB Karl Schiewerling, Harold Ries (Kolping-Diözesanvorsitzen-

tion, wäre dieses Projekt wohl nicht

der), Uwe Slüter (Geschäftsführer Kolping-Bildungswerk), Berthold Büning (Stadt

zustande gekommen. „Sie sollen

Dülmen, Fachbereichsleiter Jugend und Familie), Heinz Öhmann (Bürgermeister

ihr Leben selbst in die Hand neh-

Stadt Coesfeld), Matthias Kortendieck (Beigeordneter der Stadt Lüdinghausen).

men können – und zwar mit Erfolg

Kolping FORUM Juli 2016

33


Bildungswerk

für sich und die Gesellschaft.“ Uwe

Menschen zu und begleiten sie da-

Ansprechpartner beim

Slüter, Geschäftsführer des Kol-

bei, für sich neue Perspektiven zu

Kolping-Bildungswerk

ping-Bildungswerkes:

allem

erarbeiten – gemäß dem Slogan des

geht es uns darum, für die jungen

Kolping-Bildungswerkes: RESPEKT -

Uwe Slüter,

Menschen da zu sein, ihnen zuzu-

„Mach` Dein Ding!“

Geschäftsführer

„Vor

hören und das Gefühl zu geben,

Kolping - Bildungswerk,

dass auch sie einen Platz in unse-

Text und Fotos:

Tel. 02541 – 803-440,

rer Gesellschaft haben.“ Denn es

Rita Kleinschneider

slueter@kolping-ms.de

Anstrengung dazu, sich außerhalb

Gefördert von der Bundesministe-

Projektleitung und inhaltliche

der Systeme zu stellen“, betont Pro-

rin für Arbeit und Soziales

Fragen: Andrea Arndt,

jektleiterin Andrea Arndt. „Mit Res-

aufgrund eines Beschlusses des

Tel. 02541 – 803-463,

pekt gehen wir nun auf die jungen

Deutschen Bundestages

arndt@kolping-ms.de

gehöre „eine Menge Mut und große

Faszination Wanderschaft – ein Bäckergeselle auf der Walz Bildung:

gefällt mir!

Leben bis zuletzt – Die spirituelle Patientenverfügung

Im Rahmen ihrer Ge-

Wie können am Ende des Lebens die persönlichen,

neralversammlung

sozialen, psychischen und seelsorgerlichen Seiten des

lud die Kolpingsfa-

menschlichen Lebens angemessen und sinnvoll be-

milie

Westkirchen

rücksichtigt werden? Was muss dafür bedacht wer-

Bäckermeister

den und wie können diese Überlegungen festgehalten

Marc Mundri aus Everswinkel ein. Als Bäckergeselle

den

werden? Wie können Angehörige und Vertraute mei-

war er drei Jahre auf der Walz rund um die Welt und

ne Wünsche und Vorstellungen kennen lernen?

berichtete den interessierten Zuhörern von dieser

Eine spirituelle Verfügung ersetzt keine medizinische

Zeit. Mit Fotos bebildert stellte er die Regeln und Ge-

Patienten- oder Betreuungsverfügung. Die Referen-

bräuche dar, denen die Wandergesellen unterliegen.

tin, Christel Plenter (Bischöfliches Generalvikariat,

Sehr lebendig und mit einigen Anekdoten gespickt,

Abteilung Bildung und Spiritualität) erläutert, wie mit

erzählte Marc Mundri von seiner Wanderschaft, auf

Hilfe der spirituellen Patientenverfügung über die Ge-

der er viele fremde Länder, Sitten und Kulturen ken-

staltung des eigenen Lebens nachgedacht und durch

nenlernen konnte.

konkrete Fragenstellungen eigene Antworten gefunden werden können.

Dorothee Vedder Ort: Haus der Verbände, Münster, Schillerstraße 44a. Infos über die Wanderschaft und zur Bäckerwalz

Termin: So., 03.11.2016, 18 Uhr.

unter: http://www.innungsbaecker.de/

Gebühr: 5 Euro.

in-80-broten-um-die-welt-ein-baeckerauf-der-walz/

Anmeldung: Kolping-Bildungswerk, Birgit Vormann, Tel.: 02541 – 803-473, vormann@kolping-ms.de

34

Kolping FORUM Juli 2016


Bildungswerk

Eintrittskarte in den Markt der Bildungsdienstleistungen Erfolgreiche Zertifizierung des Qualitätsmangement-Systems Die

Kolping-Bildungswerk

Diö-

zesanverband Münster GmbH hat im April 2016 erfolgreich die dritte Re-Zertifizierung nach DIN EN ISO 9001:2015 erhalten. Die Zertifizierung erfolgte im Verbund der

der

Qualitätsgemeinschaft

Kolping-Bildungsunternehmen

Deutschland (QG). Die Mitglieder der QG gehören somit zu den ersten Unternehmen in Deutschland, die sich den Anforderungen der überarbeiten Norm erfolgreich gestellt haben. Die aktuelle Umstellung des QM-Systems hat Anfang 2015 begonnen. Bei der Umstellung

Die Qualitätsgemeinschaft besteht aus zehn Mitgliedsunternehmen und umfasst 29 Rechtsträger an über 200 Standorten.

des QM-Systems musste unter anderem die Größe und Komplexität

die Teilnehmenden der Angebote

Seit 2004 sind die Qualitätsanfor-

der

Qualitätsgemein-

des Kolping-Bildungswerkes Müns-

derungen an Bildungsunternehmen

schaft berücksichtigt werden. Die

ter bedeutet dies, dass sie auf eine

kontinuierlich gestiegen: Seit 2014

Qualitätsgemeinschaft besteht aus

hohe Qualität der Bildungsmaßnah-

müssen alle Anbieter von geförder-

zehn

men in den Bereichen allgemeine

ten Maßnahmen der Bundesagentur

Weiterbildung, der Kolpingakade-

für Arbeit bzw. der Jobcenter über

mie sowie der beruflichen Bildung

eine Trägerzulassung nach AZAV

vertrauen können.

(Akkreditierungs- und Zulassungs-

gesamten

Mitgliedsunternehmen

und

verordnung Arbeitsförderung) verSeit Gründung der QG im Jahr 2006

fügen, deren Grundlage zwingend

wurde der Aufbau eines gemeinsa-

ein QM-Systems ist.

men QM-Systems und seit der Erstzertifizierung im September 2007

Ein

die kontinuierliche Weiterentwick-

QM-System ist inzwischen zur Ein-

lung vorangetrieben. In den letzten

trittskarte in den Markt der Bil-

zehn Jahren hat sich, auch über

dungsdienstleistungen

das Thema Qualitätsmanagement

Dieses gilt somit auch für das Kol-

hinaus, eine enge und konstrukti-

ping-Bildungswerk Münster, das in

umfasst 29 Rechtsträger, die an

ve Zusammenarbeit der Mitglieder

den Bereichen Bildung, Qualifizie-

über 200 Standorten im gesamten

entwickelt. Die Beteiligten waren

rung und Beschäftigung tätig ist.

Bundesgebiet mit mehr als 2.000

überzeugt, dass sie gemeinsam ans

Mitarbeitenden vertreten sind. Für

Ziel kommen.

tragfähiges

und

lebendiges

geworden.

Wolfgang Rahe

Kolping FORUM Juli 2016

35


Bildungswerk

Krönender Abschluss war der Augenblick am Ostersonntag, in dem die ganze Gruppe gasgefüllte Ballons gen Himmel fliegen ließ. Die Finder des Ballons wurden durch die angehängten Zettel animiert, über die Botschaft von der Auferstehung nachzudenken und sich vielleicht dem Vertrauen, aber auch den Zweifeln der Teilnehmer anzuschließen.

Freiräume – Lebens(t)räume Inspiriert von der Jugendaktion

tersstufen wieder ein spannendes

ten durchlebt werden müssen. Auch

„Bündnis für Freiräume“ haben sich

Programm auf die Beine gestellt.

wurde überlegt, wie man am besten

Eltern, Kinder und Jugendliche bei

Die einen besichtigten die Poli-

wieder einmal etwas Verrücktes tun

der diesjährigen „Karwoche und

zeiwache, die anderen diskutier-

könnte. Besonderen Spaß brachte

Ostern für Familien“ in Coesfeld

ten heiße politische Themen. Die

das übergreifende Programm, bei

auf die Suche nach Freiräumen und

nächsten kamen mit einigen älte-

dem es galt, phantasievolle Spie-

ihren Grenzen, nach den eigenen

ren Coesfeldern über Themen wie

le zu erfinden, Asterix und Obelix

Lebensträumen und deren Verwirk-

Freiheit und Lebensträume in span-

mit den ersehnten Wildschweinen

lichungsmöglichkeiten

gemacht.

zu versorgen und dem Prinzen zu

Dabei hat sich gezeigt: das ist ein

helfen, die arme Prinzessin aus den

Thema, das alle betrifft! Durch ein

Fängen des Drachens zu befreien…

großes Loch in der Wand brachen

Die Woche wäre aber nur halb so

die Familien bei den Familienfotos

mitreißend, wenn nicht große und

aus ihrem Alltag aus – hinein in eine

kleine Teilnehmer mit Esprit ihre

Woche, voller Spaß und Zusammen-

Fähigkeiten zum Gelingen der Wo-

halt, guten Gesprächen und bewe-

che einbringen würden: So zeigte

genden Gottesdiensten mit mitrei-

der Gast aus São Thomé mit viel

ßender Musik.

36

Das Team

Rhythmus im Blut, wie man in seiner Heimat tanzt. Andere bereite-

Das ehrenamtliche Team unter der

nende Gespräche. Wieder andere

ten Impulse vor oder brachten ihr

Leitung von Diözesanpräses Franz

erforschten, was ihnen Kraft gibt,

musikalisches Talent zum Einsatz.

Westerkamp und Bildungsreferen-

den Lebensträumen näher zu kom-

tin Carolin Olbrich hat für alle Al-

men, auch wenn dabei Wüstenzei-

Kolping FORUM Juli 2016

Carolin Olbrich


Bildungswerk

Impressionen Karwoche und Ostern

Kolping FORUM Juli 2016

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Kirche mitgestalten

„Ob der liebe Gott damit wohl einverstanden ist?“ Regen und Donner bei Kolping-Frauenwallfahrt sorgen für anpassungsfähige Tagesgestaltung „Maria, die Mutter Jesus, die Mutter des menschgewordenen Wortes Gottes, weist in ihrem Leben immer wieder auf ihn hin. Sie wird uns auch auf dieser Wallfahrt Hinweise für unser Leben mit und aus dem Wort Gottes geben.“ Mit diesen Worten begrüßte Diözesanseelsorgerin Ursula Hüllen die etwa 400 Pilgerinnen, die am 30. Mai zur Frauenwallfahrt des Kolpingwerkes Diözesanverband Münster auf den Annaberg nach Haltern gekommen waren. Viele der Wallfahrerinnen, darunter auch einige Kolpingbrüder, wurden schon bei der Ankunft mit Regen begrüßt, so dass sich die Kir-

Die vielen Banner demonstrieren bei der Wallfahrt zum Annaberg: Die Frauen

che schnell füllte.

sind eine starke Gemeinschaft im Kolpingwerk.

Nach der Einführung bestand die

seren Kaffee und essen unseren Ku-

Gottesdienst in die Kirche. Der Di-

Möglichkeit, den Kreuzweg zu ge-

chen?“ Ein paar Grüppchen suchten

özesanpräses verdeutlichte in sei-

hen oder auch Kaffee zu trinken.

kurzerhand Unterschlupf in der Kir-

ner Ansprache, dass Maria eine

Für alle, die sich wie sonst in den

che. Einige waren sich unsicher „ob

Verbündete ist, die jeder bestür-

Jahren zuvor auch Kaffee und Ku-

der liebe Gott damit wohl einver-

men darf zum Segen Gottes. Jeder

chen mitgebracht hatten, stellte

standen ist“? Doch schnell waren

wird aufgerufen, seine Anliegen mit

sich aufgrund des heftigen Regens

alle Zweifel ausgeräumt und siehe

in die stillen Fürbitten zu nehmen.

die große Frage „Wo trinken wir un-

da, Kaffee und Kuchen schmecken

„Schauen wir auf unser Leben, so

auch hervorragend in der Kirche!

stellen wir fest, dass viele Werke

Ein neues „Feeling“, das Kirche und

die Werke der Barmherzigkeit sind.

Gemeinschaft erlebbar werden ließ.

Maria weist uns immer wieder darauf hin: Was er sagt, das tut.“ Die

Die ganz hart Gesottenen aßen ihren Kuchen bei Dauerregen draußen auf

38

Unser Leben, von Werken der Barmherzigkeit begleitet

Kollekte wurde für minderjährige,

Nach dem Kreuzweg oder Gebet

Textauszug und Fotos:

in der Kapelle geleiteten die Ban-

Doris Büning

unbegleitete Flüchtlinge gesammelt.

dem Grünsteifen am Busparkplatz. Ein

nerträgerinnen

paar Grüppchen suchten kurzerhand

Franz Westerkamp und das Vor-

Ausführlicher Bericht und viele

Unterschlupf in der Kirche.

bereitungsteam zum gemeinsamen

Fotos: http://ourl.de/e28c5

Kolping FORUM Juli 2016

Diözesanpräses


Kirche mitgestalten

„Mischt euch ein!“ An der Pastoralplanentwicklung mitwirken Durch prägnant formulierte Ziele den

marke‘ setzen“ um dann zielorien-

„Bei uns geben und erfahren Menschen

Gemeindemitgliedern

tierter mit der Pfarrgemeinde unter-

Orientierung und Lebenshilfe. Im Sinne

wegs zu sein.

Adolph Kolpings wollen wir Bewusst-

offenlegen,

worauf sie Anspruch haben. Aber

sein für verantwortliches Leben und

auch: Wie sie sich einbringen kön-

solidarisches Handeln fördern. Dabei

nen. Seit gut drei Jahren werden vor

Fachausschussvorsitzender Marcel

Ort die Pastoralpläne diskutiert, aus-

Völtz: „Der Diözesanfachausschuss

Bildungs- und Aktionsgemeinschaft“

gefeilt, erarbeitet und stellenweise

‚Kirche mitgestalten‘ hat sich immer

AUS DEM LEITBILD DES

schon gelebt. Unter der Überschrift

wieder mit dieser Thematik befasst.

KOLPINGWERKES

„Gemeinsam Kirche sein“ wurde die-

Oft haben wir positive Rückmeldun-

ser Prozess im Bistum eingeleitet.

gen aus den Kolpingsfamilien vor

Es geht nicht darum, irgendwie dem

Ort erhalten.“ Manchmal aber auch

Es brauche keine formelle Einla-

Bistum den geforderten Pastoralplan

eher frustrierende Eindrücke: „Kol-

dung um in den kirchlichen Gremi-

zur Genehmigung vorzulegen. Ein

ping war nicht eingeladen. Oder:

en für den Pastoralplan die unter-

Pastoralplan sei vielmehr ein Leitfa-

Als Verband kommen wir gar nicht

schiedlichsten

den für gelebtes Christentum in den

mehr vor, nur noch zum Zapfen und

der Kolpingsfamilien einzubringen

Gemeinden, so Diözesanseelsorgerin

Grillen beim Pfarrfest.“

und anzubieten. Bei Kolping ist man

Ursula Hüllen. „Nehmen wir diesen

verstehen wir uns als Weg-, Glaubens-,

vielfältig

Angebote

unterwegs:

seitens

Flüchtlings-

Prozess des Hinterfragens und den

Die jüngste Aussage von Bischof Dr.

hilfe,

Blick auf die aktuellen Lebenssitua-

Franz-Josef Overbeck vom 4. Mai

ge, Themenfelder der Arbeitswelt.

tionen der Gemeindemitglieder auch

2016, in der er den Verbänden keine

Pfarrgemeinde als Ort des Lebens

als Chance zur Mitwirkung an der

große Bedeutung mehr zugesteht,

und der Gemeinschaft – untereinan-

spiele in diese stellenweise negati-

der und mit Gott. „Ach ja, das Grillen

ve Wahrnehmung sicherlich hinein.

auf dem Pfarrfest machen wir ger-

„Bischof Overbeck mag diesen Ein-

ne zusätzlich!“, so Marcel Völtz.

Jugendarbeit

und

-fürsor-

druck haben. Aber zeigen wir durch Mitarbeit

und

Gestaltungswillen,

Marcel Völtz / rk

Kolping und Gemeindeleben gehören zusammen!“

Der Diözesanfachausschuss „Kirche mitgestalten“ steht für

Der Diözesanfachausschuss appel-

Rückfragen oder Impulsabende

Marcel Völtz, Vorsitzender des

liert, gerade mit Blick auf die neu

vor Ort zur Verfügung.

Diözesan­fachausschusses

entstehenden Strukturen in den

In den nächsten Ausgaben des

Pfarreien: „Wir können nur allen

Kolping-FORUMs werden prak-

jede

Kolpingern, ganz gleich ob im Vor-

tische Handreichungen zur

Kolpingsfamilie.“ Vielfach könnten

stand oder als Kolpingmitglied, zu-

Beteiligung am Pastoralplan für

sich die Kolpingsfamilien mit ihrem

rufen: Mischt euch ein! Wenn nie-

Kolpingsfamilien vor Ort veröf-

großen

Möglichkeiten

mand an eurer Tür klingelt, klingelt

fentlicht.

beim „neuen Denken und Umsetzen“

ihr einfach beim Pastor. Er wird

Infos und Kontakt zu finden auf

zeitaktueller

jeden Engagierten gut gebrauchen

der Webseite:

können!“

http://ourl.de/4249b

„Kirche mitgestalten“.

Pastoralplanentwicklung

Schatz

an

Pastoral

für

einbringen

und „hierbei eine deutliche ‚Duft-

Kolping FORUM Juli 2016

39


Kolpingjugend

it

e malFREIz

„malFREIzeit starten wir, Freiräume fordern wir ...“ Ein Plädoyer für mehr Freiräume und Freizeiten Unter diesem Slogan machten sich über 50 Mitglieder der Kolpingjugend im Bistum Münster, Teilnehmende der Frühjahrs-Diözesankonferenz, am 09. April auf den Weg nach Münster. Ihr Auftrag: öffentlichkeitswirksam den Platz in der Stubengasse zu einem großen Kreidegemälde verwandeln und mit einer Vielzahl kleiner Aktionen, Spiel und Spaß auf ein wichtiges Thema, nämlich mehr Freiräume für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene aufmerksam zu machen. Ergebnis: Eine bunte Demonstration, von der sich eine Vielzahl Passanten hat ansprechen lassen und die zu breiter Medienresonanz geführt hat.

Mitglieder der Kolpingjugend aber auch Passanten, Jung und Alt, vergnügten sich mit der Darstellung eigener bunter Motive auf grauem Stein. Begleitet durch verschiedenste Kleinaktionen, wie Bobby Car-Rennen, das Angebot zum Seilspringen

Die Kolpingjugend hatte sich 2015

oder jeder Menge Seifenblasen, sorgten neben dem eigentlichen Malen zusätzlich

dem Bündnis für Freiräume des Lan-

für ein buntes Treiben. Spiel und Spaß mit Relikten aus Kindertagen, in denen

desjugendrings NRW angeschlossen.

Freiheiten und Freiräume noch selbstverständlich waren.

Das Bündnis setzt sich für mehr

FOTO: MAXIMILIANE RÖSNER

Freiräume von jungen Menschen ein, denn Kinder, Jugendliche und

antwortlichen

Projektarbeitskrei-

sowie Bilder von der Aktion un-

junge Erwachsene benötigen eine

ses Lennart Potthoff ergänzt: „Von

ter: www.kolpingjugend-ms.de/

deutliche Entschleunigung des ge-

der Aktion haben sich fast alle Al-

malFREIzeit

stressten Schulalltags und Studiums,

tersgruppen ansprechen lassen, Ju-

Freizeit zur freien Entfaltung und

gendliche und junge Familien, eben-

auch Räume in denen Jugend ein-

so wie ältere Generationen. Viele

Im Herbst startet die Kol-

fach frei und jung sein kann.

hatten Verständnis und konnten

pingjugend mit ihrer nächs-

eigene Erfahrungen mit fehlenden

ten

„Diese Freiräume waren Motivati-

Freiräumen junger Menschen ins

einer innovativ aufbereiten

on für Passanten, mit uns über die

Gespräch einbringen.“

Podiumsdiskussion soll das

vielfältigen Facetten dieser Thematik ins Gespräch zu kommen – und

Mit

Themenfeld Freiräume mit Benedikt Vollmer

das hat geklappt!“ zieht die verant-

40

Freiräume-Aktion:

politisch

Verantwortlichen

diskutiert werden. Mehr In-

wortliche Diözesanleiterin Christina

Umfangreiche Veröffentlichungen

fos bald unter www.kolping-

Huster begeistert zum Schluss der

zur malFREIzeit, einschließlich

jugend-ms.de/freiraum

Aktion Fazit. Der Leiter des ver-

Berichte aus Presse und Radio

Kolping FORUM Juli 2016


Kontakt

Kolpingjugend

Jugendreferat der Kolpingjugend 02541 – 803-471 info@kolpingjugend-ms.de www.kolpingjugend-ms.de

Dein Team, Dein Wochenende

Mit Grundkurs und JuLeiCa Vom 10. – 14. Oktober (Herbstferien) gibt es im Ju-

201601 KJ Dein TeamWochenende.ind

d 1 27.01.2016 22:53:46

gendhaus Mariannhill in Reken die nächste Chance an einem Gruppenleitungsgrundkurs teilzunehmen. Der

Vom 04. – 06. November ist eure nächste Chance ein

Kurs bietet die Möglichkeit, Jugendliche aus anderen

Wochenende für „Dein Team“ zu buchen. Raus aus

Ortsgruppen kennenzulernen, Ideen für die eigene

dem Leiterrundenalltag und auf zu einem Wochenen-

Jugendarbeit zu sammeln und gemeinsam Spaß zu

de in der Alten Landschule Nottuln mit eurem Team,

haben. In der Auseinandersetzung mit Themen wie

euren Themen und zwei Referent/-innen des Bera-

Rechte und Pflichten eines Leiters, Prävention von

tungsteams. Dort könnt ihr auftanken, neue Motiva-

sexualisierter Gewalt, Spielepädagogik, Gruppenrol-

tion für eure Jugendarbeit sammeln, neue Spiele und

len und –phasen oder Konflikte und Lösungsstrategi-

euch besser kennenlernen, neuen Input zu Wunsch­

en werden die Jugendlichen qualifiziert für ihre ver-

themen bekommen und die JuLeiCa updaten.

antwortungsvolle Aufgabe als Gruppenleitung.

Weitere Termine und Infos auf

Infos und Anmeldung unter

www.kolpingjugend-ms.de/teamwe

www.kolpingjugend-ms.de/grundkurs

It’s your Törn! Perfekter Wind und fast nur strahlend blauer Himmel mit viel Sonnenschein brachte die Gruppe von Makkum zunächst über das Wattenmeer in den Hafen der kleinen Insel Vlieland. Einige Mutige sprangen noch am Strand in die Wellen. Bei hervorragendem Segelwetter ging es über das Wattenmeer zurück auf das Ijsselmeer bis nach Lemmer. Besonderes Highlight war die unterwegs zubereitete Pizza, die gemeinsam bei Sonnenschein, Schieflage und 7,5 Knoten an Deck gegessen wurde. Durch Kanäle, vorbei an gemütlichen Städten, über Stravoren wurden die Segel heim nach

GRAFIK: DESIGNED BY FREEPIK.COM

Makkum gesetzt. Für alle ein unvergessliches Wochenende mit Segel hissen, Seile knoten, Kochen, Essen, Arbeiten, Reflek-

Elf junge Erwachsene machten das Segeln in diesem Jahr zu ihrem Törn. Gem einsam wurden Verpflegung , Segelroute und Rahmenprogramm geplant.

tieren, Singen, Lachen und einem gemütlichen Miteinander mit vielen neuen Erfahrungen und neuer Energie für den Alltag.

Segelsehnsucht? 14. – 18. Juni 2017 auf dem Ijsselmeer. Infos und Anmeldung unter

Text und Foto: Lena-Maria Lücken

www.kolpingjugend-ms.de/segeln

Kolping FORUM Juli 2016

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Kolpingjugend

malFREIzeit und Jugendarbeit mit Geflüchteten Frühjahrs-Diözesankonferenz Nach zwei Amtszeiten wurde Seli-

gedankt. Paul Schroeter (Kolpings-

na Kraskes (Kolpingsfamilie Müns-

familie Enniger) wurde mit großer

ter-Zentral) als ehrenamtliche Di-

Mehrheit für weitere zwei Jahre im

özesanleiterin verabschiedet. Für

Amt des Diözesanleiters bestätigt.

ihren vierjährigen Einsatz in der

Ein neues Angebot des Diözesan-

Kolpingjugend,

Diözesanvor-

verbandes wurde den Ortsgruppen

stand und Diözesanpräsidium und

vorgestellt: Kolpingjugend-Gruppen

als Verantwortliche für die Teams

können ab sofort und kostenlos ein

sowie Themen wie Prävention von

Angebot zur Information über die

sexualisierter Gewalt, wurde ihr

Situation Geflüchteter und Unter-

Schroeter und Christina Huster.

mit einer kleinen Abschiedsfeier

stützung bei der Entwicklung von

Es fehlt Franz Westerkamp.

im

Abschied und Wiederwahl: Diözesan­ jugendleitung (v. li.) mit ausgeschiedener Selina Kraskes, amtierender Maximiliane Rösner, gewähltem Paul

Angeboten für Geflüchtete buchen. Mit einem Antrag zur Prüfung der Durchführung einer Skifreizeit für Junge Erwachsene wurde die Diözesankonferenz geschlossen. Text und Foto: Benedikt Vollmer Eine umfangreiche Berichterstattung zur Diözesankonferenz Auch wenn die malFREIzeit diesmal den größten Anteil an der mit über 50 Teil-

unter www.kolpingjugend-ms.de.

nehmenden gut besuchten Diözesankonferenz im April hatte (Bericht S. 40), gab

Die nächste Diözesankonferenz

es genug „Freiräume“ für andere Themen und wichtige Entscheidungen bei der

tagt vom 16. bis 18. September

DIKO der Kolpingjugend.

in Coesfeld.

Anerkennung als Träger der freien Jugendhilfe? Immer häufiger fordern Zuschuss-

auch Kolpingjugend-Gruppen in den

ferat das Anerkennungsschreiben

geber wie z. B. die örtlichen Ju-

Kolpingsfamilien) als freier Träger

zur Vorlage beim Jugendamt

gendämter neben der Beantragung

der Jugendhilfe anerkannt. Zur Bei-

zu. Fragen zur Anerkennung der

auch die Beibringung einer Aner-

bringung eines Nachweises ist also

Kolpingjugend oder allgemeinen

kennung der Kolpingjugend bzw.

nicht zwingend ein eigenes Aner-

Unterstützung in den Bereichen

Kolpingsfamilie als freier Träger der

kennungsverfahren erforderlich.

Finanzierung und Zuschüssen für

Jugendhilfe gemäß § 75 SGB VIII. Die

Kolpingjugend

Diözesanver-

Angebote in der Kinder- und JuBenedikt Vollmer

band Münster ist mit allen Gliederungen (sowohl in den Regionen als

42

Kolping FORUM Juli 2016

gendarbeit beantwortet Benedikt Vollmer, Tel.: 02541 – 803-474,

A uf Anfrage sendet das Jugendre-

vollmer@kolping-ms.de


Reisen

Kolping-Reisedienst Burgund

zeitangebot mit seniorengerechtem

Rom im Heiligen Jahr

Programm, Busreise und Übernach-

Das Kolpingwerk Diözesanverband

tung mit Vollpension und Ausflügen.

Münster macht sich in der Zeit vom

DZ 439 Euro / EZ 479 Euro

26. bis 31.10.2016 auf den Weg, um das 25-jährige Jubiläum der Selig-

Zwischen Harz und Werra

sprechung des Priesters Adolph

In Zusammenarbeit mit dem Kol-

Kolping zu feiern. Unter der Leitung

pingwerk lädt die kfd St. Lamberti

der

Wer Burgund hört, denkt zunächst

Coesfeld zu einer Reise nach Mühl-

Hüllen und Diözesanpräses Franz

einmal an Wein. Denn das fest in

hausen in Thüringen ein. Unter dem

Westerkamp stehen neben wichti-

Winzerhand befindliche Departe-

Motto „Impressionen aus der Mit-

gen Pilgerzielen und gemeinsamen

ment verdankt seinen Namen dem

te Deutschlands“ wird vom 25. bis

Gottesdiensten auch die besonde-

prächtigen Farbenkleid, in das der

28.09.2016 die Region Eichsfeld

ren Sehenswürdigkeiten der Stadt

Herbst die Rebstöcke taucht. In der

erkundet mit Stadtführungen in

auf dem Programm. Im Reisepaket

Zeit vom 12. bis 18.09.2016 lädt die

Göttingen, Mühlhausen, Duderstadt

enthalten sind jeweils die Transfers

Kolpingsfamilie Nottuln zu einem

und Hannoversch Münden sowie

ab / bis Flughafen, der Flug bis /

Rendezvous mit dem Kultur- und

eine ganztägige Rundfahrt durch

ab Rom, fünf Übernachtungen mit

Naturerbe von Weltruf ein. Reizvol-

das Eichsfeld. Das Reisepaket ent-

Halbpension in einem modernen

le Städte wie Beaune, Dijon, Autun,

hält Busfahrt, drei Übernachtungen

Pilgerhotel und das gesamte Be-

Avallon und Auxerre stehen auf dem

mit Halbpension im guten 3-Ster-

sichtigungsprogramm mit Eintritts-

Programm. Weiterhin entdecken die

ne-Hotel.

geldern und Bustransfers.

Gäste das Schloss La Rochepot, den

DZ 335 Euro / EZ 380 Euro

DZ 899 Euro / EZ 1.089 Euro

Diözesanseelsorgerin

Ursula

Wallfahrtsort Vézelay, Château de Tanlay und die berühmte Abbaye

Donauflusskreuzfahrt

Fontenay. Die Reise wird von dem

Passau – Melk – Wien – Budapest –

Das ganze Jahr über hält der

erfahrenen Frankreichkenner Peter

Bratislava – Dürnstein usw.

Kolping-Reisedienst viele

Amadeus Schneider begleitet.

interessante Reiseangebote

DZ 999 Euro / EZ 1.227 Euro

bereit. Für alle Reisen gibt es ausführliche Ausschrei-

Erholung in Bad Holzhausen

bungen.

Unter dem Motto „Einfach mal raus

Information und Beratung

– Ausspannen und Gemeinschaft

Mit

dem

modernen

Flusskreuz-

erleben“ steht eine Auszeit vom

fahrtschiff „MS Select Explorer“

48653 Coesfeld,

24.09. bis 01.10.2016 auf dem Pro-

auf der „schönen blauen Donau“

Gerlever Weg 1,

gramm. Mitten in der schönen Na-

erkunden Sie vom 17. bis 24. Okto-

Tel. 02541 – 803-411 oder

tur des Wiehengebirges liegt der

ber 2016 die Spuren der beliebten

-419, Andrea Hagedorn,

Kurort Bad Holzhausen, wo die Gäs-

Kaiserin Sissi. Landausflüge führen

(hagedorn@kolping-ms.de)

te im komfortablen Haus Annelie

nach Melk, Wien, Budapest, Bratis-

und Manfred Eissing

mit großem Wellnessbereich unter-

lava und in das beschauliche Wein-

(eissing@kolping-ms.de)

gebracht sind. Ein attraktives Frei-

städtchen Dürnstein. Ab 949 Euro

beim Kolping-Reisedienst in

Kolping FORUM Juli 2016

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Kreise | Bezirke | Regionen

Gebietsverband Land Oldenburg

Ein Sommertag in Schweden … unter diesem Motto fand am 12. Juni 2016 auf dem Jugendhof in Vechta der 24. Junge-Familien-Tag KRAMBAMBOLI statt. Nach dem Auftakt-Familiengottesdienst mit Jugendseelsorger Holger Ungruhe stand der Tag ganz im Zeichen von Astrid Lindgren. Auf einer großen Piratenschiffhüpfburg fühlten sich die Kinder wie Pippi Langstrumpf. Ein besonderes Highlight war das Ponyreiten mit dem „Kleinen Onkel“ und der Erzählworkshop „Geschichten aus dem Koffer“, bei dem die Kinder eigene Geschichten erfanden. Die großen Besucher konnten sich Volkstänze mit der Schweger Volkstanzgruppe ansehen und auch selber das Tanzbein schwingen oder Tag der Treue. 7.400 Mitglieder

beim „Rudelsingen“ mit ABBA-Songs glänzen. „Es ist das besondere Ge-

verzeichnet das Kolpingwerk Land

meinschaftsgefühl, das die Familien an dem Tag so schätzen“, so Fami-

Oldenburg in 58 Familien. Über

lienreferentin Marén Feldhaus. „Und es ist eine Veranstaltung die von

350 seiner Senioren aus dem Ol-

Familien für Familien organisiert wird.“

denburger Land folgten Mitte Juni der Einladung der Kolpingsfamilie Vechta-Zentral

zum

traditionel-

len Tag der Treue. Viele von ihnen sind seit über 50 Jahren dabei. Im Festvortrag zum Thema „Schenkt der Welt ein menschliches Gesicht“ zitierte Prälat Peter Kossen Adolph Kolping: „Das Christentum ist nicht nur für die Kirche und die Betkammer, sondern für das ganze Leben.“ Er verwies auf das Kolping-Jugendwohnen, das vielen Jugendlichen

Klausurtagung des Landesvorstandes. Im Brigittenkloster in Bremen

fern der Heimat die Chance auf ei-

standen die zukünftige Aufgabenverteilung innerhalb des neu gewähl-

nen guten Start in das Berufsleben

ten Vorstandes, Schwerpunkte des Landesverbandes und die angedach-

gebe. Kolping habe die jungen Leu-

te Neuregelung der Verbändefinanzierung an. Zwischenfazite des Kon-

te so genommen, wie sie waren und

taktpflegeprojektes „meet, pray & talk“ (Bericht S. 18) und Austausch

nicht, wie sie sein sollten.

zur Weiterentwicklung des Formates „VORplus“ waren weitere Themen

Deutliche Kritik übte er an unsozi-

der 14 teilnehmenden Vorstandsmitglieder.

alen Arbeitsverhältnissen. „Adolph Kolping war kein weltfremder Spinner und wir Kolpinger sind es auch nicht. Es gibt die Alternativen zu Ungerechtigkeit und Rücksichtslosigkeit, und wir können sie mit Hilfe des Geistes Gottes finden und leben.“ Text und Foto: Ludger Heuer

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Kolping FORUM Juli 2016


Kreise | Bezirke | Regionen

Landeswallfahrt nach Bethen „Mut zeigen, weil es um unseren Nächsten geht“. Un-

Kolpingsfamilien, nach Begrüßung durch Landesvorsit-

ter diesem Motto machten sich am 16. April zahlrei-

zende Gaby Küpers und Landespräses Pfarrer Stefan

che Kolpinger, begleitet von 23 Bannern verschiedener

Jasper-Bruns, auf den Weg nach Bethen. Im Abschlussgottesdienst in der St. Marien-Basilika, zelebriert vom Landespräses Stefan Jasper-Bruns und Msgr. Dr. Dirk Költgen, warb der Landespräses am Beispiel von Adolph Kolping um Mutmacher. Heute, wo die katholische Kirche mit einem Glaubwürdigkeitsproblem, „Machtmissbrauch“ und Priestermangel zu kämpfen habe, brauche es Menschen, die sich für einen geistlichen Beruf als Pastoralreferent/-innen, als Diakone oder Priester berufen fühlen, damit wieder Vertrauen zur Botschaft Christi vermittelt werden könne.

Landesdeligiertenversammlung Der Landesverband positionierte sich in seiner Ver-

tenversammlung 2017 bewarb sich mit eindeutiger Zu-

sammlung am 12. März mit einem Antrag klar zur

stimmung der Versammlung die Kolpingsfamilie Essen.

Flüchtlingssituation.

Für den Tag der Treue 2017 und den 110. Oldenburger

Die Kolpingsfamilie Cappeln stellte sodann den Ent-

Kolpingtag 2018 konnten leider noch keine Ausrichter

wicklungs- und Planungsstand für den 109. Oldenbur-

gefunden werden, so dass der Landesverband darum

ger Kolpingtag mit Jugendtag am 03. / 04. September

bat, in den Kolpingsfamilien hierfür noch Werbung zu

2016 in Cappeln vor. Um die Ausrichtung der Delegier-

betreiben.

Alle Ämter für den Landesvorstand konnten seit einigen Jahren nun erstmals wieder besetzt werden: (v. li.:) Patricia Krieger, Britta von Lehmden, Agnes Beckmann, Elisabeth Storck, Anna kl. Schlarmann (KJ), Jan Frerichs, Gaby Kuipers (1. Vorsitzende), Eckhard Stein (hinten), Heinz Kranz, Alfons Völkerding, Wolfgang Vorwerk, Monika Südbeck-Hörmeyer, Landespräses Stefan Jasper-Bruns, Bernard Dalinghaus, Thorsten Siefert. Es fehlen: Michael Meyer (KJ) und Marén Feldhaus.

Texte: Monika Südbeck-Hörmeyer / Kürzungen rk; Fotos: Kolpingwerk Land Oldenburg Ausführliche Berichte auf www.kolping-land-oldenburg.de

Kolping FORUM Juli 2016

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Kreise | Bezirke | Regionen

Wolfgang Kemper führt Kreisverband Borken Kreisverband Borken. Letztmalig begrüßte der schei-

Mit 33 Ja-Stimmen bei zwei Enthaltungen erzielte

dende Kreisvorsitzende Edmund Rösner (Kolpingsfami-

Wolfgang Kemper (Kolpingsfamilie St. Heinrich) ein ein-

lie Epe) die Delegierten zur Kreiskonferenz am 3. Mai

deutiges Wahlergebnis als neuer Kreisvorsitzender. Die

in Südlohn. Bildungsreferentin Sonja Wilmer-Kausch

Arbeit im Diözesanvorstand sei für ihn nicht neu, erläu-

stellte das Angebot „Abgucken streng erlaubt“ vor. Die

terte er bei seiner Vorstellung. Er gehörte in früheren

Kolpingsfamilie St. Heinrich (Groß Reken) hat sich be-

Jahren dem Gremium als kommissarischer Diözesan-

reit erklärt, am 5. November diesen Bildungstag für den

leiter der Kolpingjugend und als Fachausschussvorsit-

Kreisverband organisatorisch auszurichten.

zender an. Diesmal werde er sie jedoch wohl aus einer anderen Perspektive erleben. Das Amt der / des Beauftragten für Familien- und Seniorenarbeit konnte nicht besetzt werden. Rösner und Kemper appellierten an die Anwesenden, in den Kolpingsfamilien nach geeigneten Personen zu suchen. Ihren Abschluss fand die Kreiskonferenz im Beisein vom Diözesanvorsitzenden Harold Ries und Diözesangeschäftsführer Uwe Slüter mit zahlreichen Dankesworten für den ausscheidenden Kreisvorsitzenden Edmund Rösner und die ebenfalls ausgeschiedene Ulrike Dyckhoff (Familien- und Seniorenarbeit).

Dank an Edmund Rösner (li.) und Ulrike Dyckhoff. Gratulation für Wolfgang Kemper.

FOTO: UWE SLÜTER

Wolfgang Kemper / rk

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Kreisverband Steinfurt. MdB Jens Spahn (Mitte) war einmal mehr zu Besuch bei seiner Kolpingsfamilie Rheine-Emstor. Von Heribert Knollmann (re.) und Paul Jansen (li.) wurde er willkommen geheißen. Seit 2015 ist er Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister der Finanzen. In seinem Vortrag zum Thema „Flüchtlinge in Deutschland – Chance und Herausforderung" bezog Jens Spahn klare Positionen zur Verantwortung Deutschlands. Paul Jansen

Kreisverband Steinfurt. Mehr als 60 Personen aus sieben Kolpingsfamilien nahmen an der Maiandacht des Bezirksverbandes Ibbenbüren teil. Die Andacht an der Schönstatt Kapelle auf dem Brochterbecker Berg hatte Kolpingbruder Bernhard Reeker aus der Kolpingsfamilie Hörstel gestaltet. Das Bocketaler Musikorchester gab der Maiandacht eine besonders feierliche Atmosphäre und die Teilnehmer freuten sich über die Unterstützung beim Singen der Marienlieder. Josef Niemann

Radlerjubiläum im nächsten Jahr Kreisverband Steinfurt. Zum 24. Male begab sich die Radgruppe der Kolpingsfamilie Püsselbüren auf Tour und erkundete den Westen Schwedens rund um Göteborg. Start der insgesamt 420 km umfassenden Tour war Kungsbacka, ein kleines Städtchen vor den Toren Göteborgs. Die erste Etappe entlang der Küste nach Göteborg war entsprechend kurz, so dass den Radlern Zeit blieb einige Sehenswürdigkeiten von Schwedens zweitgrößter Stadt kennenzulernen. Über Kungälv, wo im Jahre 1101 der Frieden zwischen den Königinnen von Dänemark, Schweden und Norwegen geschlossen

Nach den Besuchen der Provinz Halland 2003 und des östli-

wurde, ging es dann weiter nach Stenungssund, durch

chen Smålands 2009 war die Radtour 2016 der Kolpingsfa-

Göteborgs nördlichen Schärengarten über die Inseln Tjörn, Orust und Skaftö nach Lyskill. Das am Götafluss

milie Püsselbüren durch den Westen bereits die dritte Tour durch Schweden.

gelegene Trollhättan ist zum einem wegen eines komplexen Schleusensystems als Teil des Götakanals be-

mit vielen Eindrücken gespickte Tour, die ohne einen

kannt und zum anderen war es ehemaliger Produkti-

Tropfen Regen bei durchweg guten Radfahrbedingun-

onsstandort der Automarke Saab.

gen ein tolles Erlebnis war.

Alle Etappen waren sehr hügelig und es mussten einige Höhenmeter überwunden werden. Eine sportliche, aber

Text und Foto: Uwe Kümper

Kolping FORUM Juli 2016

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Kreise | Bezirke | Regionen

Kreisversammlung verabschiedet Meik Libor Gleich

Röhl übernommen wird. Meik Libor,

mehrere Höhepunkte konnte die

fast sieben Jahre Vorsitzender des

gut

Kreisversammlung

Kreisverbandes Warendorf und so-

des Kolpingwerk Kreisverbandes

mit Vertreter im Diözesanvorstand,

Warendorf im April in Everswinkel

hatte dieses Amt niedergelegt. Er

verzeichnen. Uwe Slüter, Geschäfts-

war im Oktober zum Vorsitzen-

führer, und Andreas Lanksch, stell-

den des Diözesanfachausschusses

Kreisverband Warendorf. besuchte

vertretender

Vorsitzender

des

Diözesanverbandes Münster, wiesen auf die große Bedeutung der Kolpingsfamilie als Bildungsgemeinschaft und auf die Flüchtlingsar-

Dank für vorbildliches Engagement als Kreisvorsitzender an Meik Libor (li.) von Annette Lakenbrink und Christian

„Verbandsentwicklung“

gewählt

worden. Annette Lakenbrink, Beauftragte für Bildungsarbeit und

Scharwey.

stellvertretende Vorsitzende, sowie

FOTO: KOLPINGSFAMILIE OELDE

sein Nachfolger, Christian Schar-

beit des Kolpingwerkes hin. Werner

wey, dankten für sein vorbildliches

Schniedermann, Mitglied im Diözes-

tive gegen Lohn­ dumping. Erstmals

anfachausschuss „Arbeit und Sozia-

wurde das Amt des Schriftführers

les“, erläuterte den Stand der Initia-

ausgeschrieben, das nun von Anton

Engagement im Verband. Annette Lakenbrink

Josefschutzfest, Banner und Maibaum

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Kreisverband Steinfurt. Das Jo-

hatte der Kolpingsfamilie das Ban-

Antonius-Krankenhauses in Hörstel

sefschutzfest

Kolpingsfamilie

ner gespendet. Bei wunderschönem

sorgte für musikalische Stimmung.

Hörstel war in diesem Jahr ein ganz

sommerlichem Wetter trafen sich die

Für die kleinen Kolpinger hatte

besonderes: In der Vorabendmesse

Mitglieder danach am Pfarrzentrum.

man spannende Spiele vorbereitet.

wurde das neue Banner der Kol-

Dort wurde traditionell ein Maibaum

Mit Würstchen vom Grill klang der

pingsfamilie durch den neuen Prä-

mit Bändern in den Kolpingfarben

Abend in geselliger Runde aus.

ses, Pastor Ingo Struckamp, feierlich

geschmückt und anschließend auf-

geweiht. Eine ortsansässige Person

gestellt. Die Musikwerkstatt des St-

der

Kolping FORUM Juli 2016

Andre Berghaus


Kreise | Bezirke | Regionen

Hermann Bröring ist seit 70 Jahren dabei Kreisverband Steinfurt. „Hut ab

sondere Ehrung mit Urkunde und

Im Mai feierten

für 70 Jahre in der Kolpingsfami-

Präsent. 1946 war er als 17-Jäh-

Maria und Her-

lie“, gratulierte das Vorstandsteam

riger in den damaligen Gesellen-

um Mathilde Gielsok, Andreas Bü-

verein eingetreten. Ehefrau Maria

scher und Frank Bosse dem Jubil-

wurde für 40-jährige Zugehörigkeit

ar Hermann Bröring. Damit ist der

geehrt. Im Mai feierten die beiden

40 Jahre Kol-

Mettinger am längsten in der Kol-

ihre „Diamantene Hochzeit“.

pingmitglied.

pingsfamilie dabei. „Man muss nur

Auf der Mitgliederversammlung, die

dran glauben und nicht aufgeben“,

gleichzeitig mit dem Josefschutz-

Jubilar-Ehrungen an. Besonders zu

kommentierte der Jubilar diese be-

fest gefeiert wurde, standen 23

erwähnen sind die 65-jährige Kol-

mann Bröring ihre „Diamantene Hochzeit“. Er ist 70 Jahre, sie

pingzugehörigkeit von Franz Bosse, Josef Dieckmann, Alfons Keller und Bernhard Stermann. Auf 60 Jahre blicken Gustav Göcke, Werner Holstein, Josef Rütten und Max Schindler zurück. Nach dem gemeinsamen Kaffeetrinken

begrüßte

Andreas

Büscher die Kolpingschwestern und -brüder mit ihren Partnern, die Familienkreise sowie die Kolpingjugend im Pfarrheim St. Agatha. Text und Foto: Neben den Vorstandswahlen ehrte die Mettinger Kolpingsfamilie auch 23 Jubilare.

C. Keller

Gerhard Schmitz als Kreisvorsitzender bestätigt Kreisverband

den Diözesanhauptausschuss auf

mit über 6.800 Mitgliedern stärks-

Coesfeld. Der

der Tagesordnung. Die 35 Teilneh-

ten Kreisverband im Bistum Müns-

Kolping Kreis-

mer aus den 33 Kolpingsfamilien

ter und die Fortentwicklung der ei-

verband Coes-

im Kreisverband wählten Gerhard

genen Homepage beschlossen.

feld

hat

auf

Schmitz (Kolpingsfamilie Nottuln)

Uwe Slüter, Geschäftsführer des Di-

der

Kreisver-

einstimmig (bei einer Enthaltung)

özesanverbandes, informierte ab-

sammlung im

für weitere drei Jahre zum Kreis-

schließend über zahlreiche geplante

Kolpinghaus

vorsitzenden.

Aktivitäten auf Bistumsebene und

in Dülmen wichtige Wahlen durch-

Nach den Berichten des Kreisvor-

die Planungen für den „Kolpingtag

geführt: Nach drei Jahren stand

sitzenden Schmitz und des Stellver-

2017" in Münster.

die Wahl des Kreisvorsitzenden

treters Dieter Bußmann wurde die

und die Wahl der Delegierten für

Anschaffung eines Banners für den

Gerhard Schmitz

Gerhard Schmitz / rk

Kolping FORUM Juli 2016

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Kreise | Bezirke | Regionen

Auf Wanderschaft im Ahrtal gewünscht,

der Kolpingsfamilie Oelde im Ahrtal stand unter einem

schnell organisiert und mit 25 Personen noch schnel-

guten Stern: Sonne pur, drei große Ferienwohnungen

ler ausgebucht: Das viertägige Wanderwochenende

wie aus dem Bilderbuch mit Wiese, Terrassen und Blick

Kreisverband

Warendorf.

Mehrfach

auf Weinberge. Von Anfang an entwickelte die bunt gewürfelte Gruppe eine beispielhaft gute Gemeinschaft. Selbst bei 25 Prozent Steigung bei Wanderungen über den Wein-Event- und Rotweinwanderweg wurde keiner zurückgelassen. Kinder-Sportwagen fahren wurde zum gefragten Sport. Und das waren einige Höhepunkte: Ein Wiedersehen mit dem ehemaligen Präses und jetzigen Subregens in Lantershofen, Philip Peters, die Besichtigung des geEine nicht alltäglich zusammengesetzte Truppe mit 17 Mitgliedern der Kolpingjugend, Erwachsene aus den Familienkreisen, eine Familie mit drei Kindern von 19 Monaten bis

heimsten Bauwerks in der Geschichte der BRD, den Regierungsbunker im Ahrtal, und vieles mehr sorgten neben Wanderungen für ereignisreiche Tage.

zehn Jahren gemeinsam auf Wanderschaft. FOTO: KOLPINGSFAMILIE OELDE

Annette Lakenbrink

Partnerschaft mit der Kolpingsfamilie Leipzig Süd Kreisverband Coesfeld. Zum 50-jährigen Jubiläum der

Leipzig-Süd oder wie sie anfangs hieß, Kolping Famili-

Kolpingsfamilie Leipzig Süd und 45-jähriger Partner-

enkreis Leipzig Connewitz, zu pflegen. Kolpingsfamilien

schaft beider Kolpingsfamilien waren einige Mitglieder

waren zu DDR Zeiten nicht zugelassen und so bestanden

der Kolpingsfamilie Billerbeck zu Gast in Leipzig. In der

nur inoffizielle Kolping-Familienkreise. In diesen 18 Jah-

Grußbotschaft, die die Delegation aus Billerbeck über-

ren gab es 48 Begegnungen mit rund 850 Besuchern aus

brachte, heißt es: „Wir sind glücklich, dass wir die Ver-

der Region des Münsterlandes in Leipzig. Nach 1990 be-

bindungen zur Kolpingsfamilie Leipzig Süd hatten und

suchte man sich wechselseitig oder traf sich in den Kol-

haben. Es ist eine Bereicherung für unser Tun im Sinne

ping Ferienstätten Duderstadt, Dahlen, Olpe und Salem.

Adolph Kolpings“. Vor dem Mauerfall wurde die Leipziger Messe genutzt, um Kontakte mit der Kolpingsfamilie

Text und Foto: Clemens Wübbeling

Seit 45 Jahren pflegt die Kolpingsfamilie Billerbeck eine Partnerschaft mit der Kolpingsfamilie Leipzig Süd.

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Kolping FORUM Juli 2016


Kolping Landesverband NRW

Armin Laschet zu Gast auf Kolping NRW-Landesversammlung

„Das christliche Menschenbild als Grundlage bewahren“ „Das Motto ‚Wenn jeder an sich denkt, ist an alle gedacht‘ kann nicht

die

Grundlage

politischen

Handelns in unserem Land sein“, betonte

der

CDU-Fraktionsvor-

sitzende im Landtag NRW, Armin Laschet, vor den Delegierten der Kolping NRW-Landesversammlung in der Handwerkskammer Aachen. Vielmehr sei es die christliche Soziallehre mit den Eckpfeilern Personalität, Subsidiarität und Solidarität,

Als kommissarischer Landesleiter der Kolpingjugend NRW überreicht Paul

die Grundlage politischer Entschei-

Schroeter (li., Kolpingsfamilie Enniger, Diözesanleiter der Kolpingjugend DV

dungsprozesse sein müsse, so La-

Münster) das Positionspapier zum Thema „Bildung“ der Kolpingjugend NRW an

schet weiter. Das gelte auch für

Armin Laschet MdL (Landesvorsitzender der CDU NRW). Weiter im Bild Thomas

die Bildungs- und Familienpolitik in

Pathmann (Paderborn), Thomas Backhaus (Diözesanleiter Kolpingjugend DV

NRW.

Essen), Karl Schiewerling MdB (Landesvorsitzender Kolpingwerk NRW). FOTO: DANIEL FISSENEWERT

Das Kolpingwerk Landesverband Nordrein-Westfalen hatte sich zur

Inklusion, berufliche Bildung und

ren in Zukunft eine Chance für uns

Vorbereitung auf die Landtagswah-

die Integration von Flüchtlingen in-

sein können.“

len 2017 in den vergangenen bei-

tensiv diskutiert.

den Jahren intensiv mit den Themen

Bis zur Landtagswahl im Mai 2017

„Bildung“ und „Familie“ beschäftigt

„Wesentlich ist“, so Schiewerling,

wird der Landesvorstand des Kol-

und dazu erste Positionsentwür-

„das Wahlrecht der Eltern zur Er-

pingwerkes in NRW die diskutier-

fe vorgelegt. „In diesen Bereichen

ziehung. Diesem widerspricht, dass

ten Positionen um die Anregungen

liegt die Kernkompetenz unseres

Eltern, die ihr Kind in den ersten

der Delegierten ergänzen und ein

Verbandes

Kolping-Bil-

Jahren selbst erziehen, große Hin-

Gesamtpositionspapier

dungswerke in NRW mit ihren über

dernisse erfahren, wenn sie ihr

tionen zur Landtagswahl verab-

2.400 hauptberuflichen Mitarbei-

Kind erst ab dem 3. Lebensjahr in

schieden. Es sei, so Schiewerling

tern“, erläuterte der Kolping-Lan-

die KiTa geben wollen.“

abschließend, immer die Aufgabe

und

der

desvorsitzende Karl Schiewerling

als

Posi-

der Kolpingwerke gewesen, eigene

MdB die inhaltliche Schwerpunkt-

Die

stellt

Erfahrungen und Kompetenzen in

setzung. Gemeinsam mit Laschet

für Laschet aktuell die größte He-

die gesellschaftliche Debatte einzu-

wurden deshalb die Themen Fami-

rausforderung dar: „Wir müssen

bringen und für die eigenen Werte

lienberatung, die Rolle des Staates

schnellstmöglich

Flücht-

einzustehen – zukünftig noch stär-

in der Familienhilfe, frühkindliche

lingskinder integrieren. Von passen-

ker in den Bereichen Bildung und

Bildung,

Sprachförderung in der

den Bildungs- und Sprachangeboten

Familie.

Kita, Verbesserung der Qualität der

wird abhängen, ob die Flüchtlinge

Arbeit in den Kindertagesstätten,

angesichts demographischer Fakto-

Flüchtlingsintegration

40.000

Kolpingwerk LV NRW

Kolping FORUM Juli 2016

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FORUM

H 12281

Kolpingwerk DV Münster e.v. 48653 Coesfeld, PVST-Deutsche Post AG „Entgelt bezahlt“, VKZ

Impressum Erscheinungsort Coesfeld, erscheint vierteljährlich

Auflagenhöhe 1.800 Exemplare

Herausgeber Kolpingwerk Diözesanverband Münster e. V. Gerlever Weg 1 | 48653 Coesfeld

Jahresabonnement 6,50 EUR

Redaktion Rita Kleinschneider -rk-, Ludger Klingeberg -lk-, Daniel Fissenewert, V.i.S.d.P. Telefon: 02541 – 803-456 Telefax: 02541 – 803-455 E-Mail: presse@kolping-ms.de Gerlever Weg 1 | 48653 Coesfeld Satz und Layout Hötzel, RFS und Partner, im Gutenberghaus in Stadtlohn

Für unverlangt eingesandte Fotos und Manuskripte wird keine Haftung übernommen. Namentlich unterzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der ­Redaktion wieder.

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kompensiert Id-Nr. 1657286 www.bvdm-online.de

Wenn du Urlaub machst, mach das mit Muße. Suche das

Paradies der Erholung nicht allzu weit weg.

Du wirst das Paradies nirgendwo finden, wenn du es nicht in deinem

Herzen mit dir trägst.

Wirf allen Ballast über Bord: Sorgen, Kummer, Ärger, alle Streiterei und Jammerei. Mach dir

schöne Tage!

Du darfst ruhig braun werden, wenn du eine braune Haut für bessere Verpackung hältst. Aber vor allem freue dich, staune wie ein Kind über das Licht und die Sonne, über die Liebe und das Leben. Urlaub heißt schöne Tage machen mit viel

Muße,

schöne Tage für dich und für die Menschen, die bei dir sind. Phil Bosman

Die Mitglieder des Diözesanpräsidiums und des Diözesanvorstandes wünschen allen Leserinnen und Lesern des Kolping-FORUMs erholsame Ferien! Das Redaktionsteam und das Druckteam aus dem Gutenberghaus schließen sich diesem Sommergruß gerne an.

Thema der nächsten Ausgabe Oktober 2016: Diözesanhauptausschuss

Für die Ausgabe Oktober 2016 mit Berichten aus den Kolpingsfamilien ist Redaktionsschluss am 31. August 2016.


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