FORUM Magazin für Verantwortliche im Kolpingwerk Diözesanverband Münster
31. Jahrgang • Nr. 184 • Ausgabe Juli 2016
Rumänien Seite 26
egat.MS Seite 28
33
36
Schwerpunkt:
Füreinander und Selbstlos? Wertschätzung, Motivation und Fortbildung im Ehrenamt
40
Container aufstellen – Geld verdienen Gebrauchtkleidersammlungen und Kolping gehören zusammen Gewohnheiten verändern sich. Heu-
Kolping Recycling sucht Standplät-
sich die Kolping Recycling GmbH
te bringen die Menschen ihre Ge-
ze für Sammelcontainer!
der gemeinnützigen Gesellschaft für
brauchtkleider immer häufiger in Sammelcontainer.
Diese
Arbeit und Qualifizierung mbH in
Sammel-
Euer Diözesanverband unterstützt
Nottuln, deren Gesellschafter unser
form wird weiter zunehmen. Und
die Aktion und bittet euch: Meldet
Kolping Bildungswerk ist. Die Kol-
immer häufiger sehen sich Kol-
uns mögliche Standplätze vor Ort.
ping-Recycling stellt den Container,
pingsfamilien zum Durchführen ei-
Primäre Zielgruppe sind dabei ver-
baut ihn auf und gegebenenfalls
ner Straßensammlung nicht mehr
bandliche Gliederungen, die bislang
wieder ab, leert ihn wöchentlich,
in der Lage. Doch Gebrauchtklei-
noch
pflegt den Stellplatz, entsorgt den
dersammlungen und Kolping ge-
durchführen.
keine
Containersammlung
hören zusammen. Wir wollen mit
Restmüll und kümmert sich um die Verwertung
der
eingesammelten
den Erlösen aus dem Sammeln von
Pro Standplatz, der zur Verfü-
Ware. Dort wo Kolping draufsteht,
Gebrauchtkleidern weiterhin Gutes
gung gestellt wird, erhält die
stehen wir mit unserem Namen für
tun und dazu gehört auch die Unter-
Kolpingsfamilie bzw. die Gliede-
Zuverlässigkeit, Transparenz, fairen
stützung unserer eigenen Bildungs-
rung jährlich 220 Euro zur Un-
und sozialgerechten Umgang mit al-
arbeit, in den Kolpingsfamilien und
terstützung ihrer Bildungsarbeit.
len Beteiligten.
Ebenen des Diözesanverbandes. Die Fragen zur Aktion beantwortet:
2014 begonnene Aktion des Diözesanverbandes Münster mit der
Bei allen Dienstleistungen im Zu-
Klaus Gottwald,
„Kolping Recycling GmbH“ läuft
sammenhang mit der Container-
Tel. 02541 – 803-413,
weiter:
stellung und -entleerung bedient
Mail: gottwald@kolping-ms.de
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Editorial | Inhaltsverzeichnis
Editorial
„Für Andere“ „Füreinander und selbstlos?“ – In der heutigen Zeit scheinen diese beiden Prinzipien nicht mehr selbstverständlich.
Inhalt 4 Schwerpunkt: „Füreinander und Selbstlos?“ –
Abgrenzung
Motivation und Fortbildung
von der Staaten-Gemeinschaft –
im Ehrenamt
hierfür haben sich mehrheitlich die Britten entschieden. Und in weiteren europäischen Ländern nehmen ähnliche Tendenzen durch Populisten zu. Die Fragen nach Respekt, Solidarität und Gemeinschaft rücken zunehmend in den Hintergrund. Allerdings: Wer tiefer
22
Diözesanfachausschuss
„Verbandsentwicklung“
23
Zur Sache
24
Geistliches Wort
in unsere Gesellschaft schaut, findet die unzähligen kleinen und großen Initiativen in Gesellschaft, Umwelt oder internationaler Solidarität. Es ist schon etwas Besonderes, mit genau diesem Schwerpunktthema des Kolping-FORUMs zum Ehrenamt in meine Aufgaben als neuer Leiter des Verbandssekretariates und Verantwortlicher für das FO-
25 Ferienland Salem 26 Verband 31 Kolping-Akademie
RUM zu starten. Der Umfang dieser Ausgabe macht deutlich: „Füreinander“ aber auch „Für Andere“ sind zentrale Themen, müssen aber auch durch Wertschätzung, Motivation und Begleitung unterstützt werden. Wir wollen Anregungen und Impulse zum glücklichen und begeisternden Engagement geben. Aber es bedarf auch des Verständnisses für diejenigen, die etwas kürzer treten möchten oder sich in anderen Be-
33 Kolping-Bildungswerk 38 Diözesanfachausschuss „Kirche mitgestalten“
40 Kolpingjugend 43 Reisen
reichen engagieren. Beeindruckt hat mich schon sehr das Bewusstsein für die große Dankkultur in den Kolpingsfamilien. Ehrenamt braucht auch Freiräume. Das findet sich in
44 Kreise, Bezirke, Regionen 51 Landesverband NRW
unterschiedlichen Artikeln dieser Ausgabe wieder. Ob als politische Forderung der Kolpingjugend, als Frage nach „Lebens(t)räumen“ oder im FERIENLAND SALEM. Das „egat.MS“ wurde von vielen Engagierten auch dafür genutzt, sich über die vielen Möglichkeiten auszutauschen, die das Kolpingwerk bietet.
Rita Kleinschneider Redaktion kleinschneider@kolping-ms.de Titelbild: Szene vom Kolpingtag 2015 in Köln Foto: SONJA WILMER-KAUSCH
Daniel Fissenewert
Kolping FORUM Juli 2016
3
Leitartikel zum Titelthema
Ehrenamt in Nordrhein-Westfalen – Bunt und lebendig Das Ehrenamt in Nordrhein-Westfalen ist stark ver-
situation. Das Engagement für die Flüchtlinge bei-
breitet, bunt und lebendig und es hat viele Gesichter.
spielsweise veranschaulicht dies. Anstatt abzuwarten,
Immer mehr Menschen engagieren sich in unserem
sind viele Bürgerinnen und Bürger ihrem Herzen
Land freiwillig und unentgeltlich in Verbänden oder
gefolgt und haben ehrenamtlich selbstlos angepackt
Vereinen, Bürgerinitiativen, Netzwerken und ver-
und mit großem Engagement und viel Kreativität
schiedenen Projekten für das Gemeinwohl. Sie leben
geholfen bzw. helfen gegenwärtig. Sie sortieren und
Solidarität und fördern den gesellschaftlichen Zusam-
verteilen Kleidung, sie versorgen Ankommende mit
menhalt. Mit neuen Ideen und praxisorientierten Lö-
Speisen und Getränken, organisieren Freizeitangebo-
sungen gestalten sie die Zukunft. Dieses Engagement
te, begleiten Behördengänge, betreuen Kinder – und
verdient höchste Anerkennung und Wertschätzung.
sie vermitteln erste Kenntnisse der deutschen Spra-
Ich selbst war immer wieder an unterschiedlichen
che. Dadurch bauen sie wichtige Brücken zwischen
Stellen ehrenamtlich aktiv. Deshalb weiß ich auch, wie
den Menschen. Diese großartige Hilfsbereitschaft war
wichtig ehrenamtliches Engagement ist.
und ist vorbildlich. Die Ehrenamtlichen haben mit ihrem Engagement die Willkommenskultur in unserem
Das Ehrenamt ist Ausdruck einer lebendigen Demo-
Land mit Leben gefüllt.
kratie und leistet seinen eigenen Beitrag zur Bewälti-
4
gung der gesellschaftspolitischen Herausforderungen.
Das Ehrenamt gibt den Menschen auch etwas zurück.
Ohne das gesamte ehrenamtliche Engagement in un-
Es kann Bereicherung, Faszination und Glück bedeu-
serer Gesellschaft, sei es im sozialen, gewerkschaftli-
ten. Die Ehrenamtlichen wollen ihre Fähigkeiten und
chen, politischen oder kirchlichen Bereich, würde das
Ressourcen einbringen und so ein Stück Gesellschaft
Miteinander so nicht mehr funktionieren. Ehrenamt
persönlich mitgestalten. Das Ehrenamt bietet die Mög-
kann aber nicht verordnet werden, es beruht auf Frei-
lichkeit, sich in einer Gemeinschaft auf Augenhöhe zu
willigkeit. Aufgabe ist es deshalb, dieses Engagement
begegnen, gemeinsam mit anderen etwas zu bewegen
zu unterstützen und attraktiv zu machen.
und zu verändern. Das spiegelt auch das Ergebnis ei-
Ehrenamtlich tätig zu werden, ist fast immer eine
ner deutschlandweiten Umfrage der Telefonseelsorge
Herzensangelegenheit. Häufig gibt es eine eigene Be-
in Deutschland wider. 94 Prozent der Befragten ga-
troffenheit oder es passt in die persönliche Lebens
ben an, dass sie sehr mit ihrer Arbeit zufrieden seien.
Kolping FORUM Juli 2016
Leitartikel zum Titelthema
Sie würden Neues erlernen, Kenntnisse erweitern und
Die aktuellen Ergebnisse des neuen bundesweiten
wertvolle Erfahrungen machen. Gleichzeitig schätzten
Freiwilligensurveys 2014 belegen dies auch. Immer
sie es, aktiv und sozial wirksam zu sein. Auch hätten
mehr Menschen in NRW sorgen mit ihrer freiwilli-
sie das Gefühl, gebraucht zu werden und etwas Sinn-
gen Arbeit für mehr Lebensqualität vor Ort und für
volles zu tun.
den sozialen Zusammenhalt unserer Gesellschaft. Die Zahl derer, die sich in unserem Land in ihrer Freizeit
Insbesondere in der häufig schwierigen Übergangs-
ehrenamtlich engagieren, ist in den letzten fünf Jah-
phase vom Berufsleben zum Rentendasein ist das Eh-
ren deutlich angestiegen. Mit rund sechs Millionen
renamt von Bedeutung. Es gibt inzwischen eine große
Menschen sind in NRW 41 Prozent der Bevölkerung
Zahl an Menschen, die ein erfülltes Berufsleben hinter
ab 14 Jahren in einem Ehrenamt aktiv. Damit stieg
sich haben, noch fit und gesund – und auch materi-
die Engagementquote um 6,4 Prozentpunkte an. Da-
ell abgesichert – sind. Viele Ältere, die sich jetzt en-
bei engagieren sich Männer mit 42,9 Prozent anteilig
gagieren möchten, bringen ihr Erfahrungswissen der
etwas häufiger als Frauen mit 39,2 Prozent. In den
letzten Jahrzehnte mit ein und möchten dieses selbst-
Altersgruppen der 14- bis 29-Jährigen (44,7 Prozent)
bestimmt weitergeben. Die zunehmende Zahl der ak-
und der 50- bis 64-Jährigen (43,7 Prozent) liegen die
tiven und fitten Ruheständlerinnen und Ruheständler
Anteile der freiwillig Engagierten am höchsten. Auch
unterstreicht, dass die demografische Entwicklung
engagieren sich Personen mit hoher schulischer/be-
auch im Bereich des bürgerschaftlichen Engagements
ruflicher Ausbildung zu deutlich größeren Anteilen
eine große Chance bedeutet.
(51,5 Prozent) als Personen mit niedrigem Bildungsniveau (22,9 Prozent).
Der Mensch braucht Beziehungen und das Ehrenamt schafft diese Verbindungen zwischen den Menschen.
Die Bedeutung des bürgerschaftlichen Engagements
Darin liegt sein ganz großer Wert. Deshalb wird das
wird im Zuge des demografischen Wandels, aber auch
Ehrenamt auch immer Konjunktur haben. Auch wenn
angesichts anderer gesellschaftlicher Entwicklungen,
es schon oft totgesagt wurde in unserer angeblichen
wie beispielsweise den Veränderungen der Familien
Ellenbogen-Gesellschaft.
strukturen, in Zukunft noch zunehmen. Für die Landesregierung hat das bürgerschaftliche
Christina Kampmann
Engagement deshalb einen sehr hohen Stellenwert.
Jahrgang 1980, ist seit dem
Wir wollen dieses bunte und vielfältige bürgerschaft-
1.10.2015 Ministerin für Familie,
liche Engagement weiter stärken, damit möglichst
Kinder, Jugend, Kultur und Sport
viele Menschen in unserem Land ein Ehrenamt über-
des Landes Nordrhein-Westfa-
nehmen. Wir wollen die Ehrenamtlichen nicht allein
len. Die gebürtige Bielefelderin
lassen, sondern sie so gut wie möglich unterstützen.
war zuvor SPD-Abgeordnete im
Die Landesregierung trägt dazu bei, die Rahmenbe-
Bundestag und dort Mitglied im
dingungen für die Ausübung eines Ehrenamtes konti-
Innenausschuss sowie im Aus-
nuierlich zu verbessern, damit sich das bürgerschaft-
schuss Digitale Agenda.
liche Engagement weiter gut entfalten kann. Dazu
© MINISTERIUM FÜR FAMILIE,
gehören verlässliche Ansprechpartner, Information,
KINDER, JUGEND, KULTUR
Beratung und Qualifizierung genauso wie Anerken-
UND SPORT DES LANDES NORDRHEIN-WESTFALEN FOTO: CATRIN MORITZ
nung und Wertschätzung. Christina Kampmann
Kolping FORUM Juli 2016
5
Titelthema
Wertschätzung für das Ehrenamt Danke, Merci, Thank you, Grazie, Gracias, … vielfältig
wie auch die Politik sich bemüht, regional und überre-
sind die Vokabeln, die Dankbarkeit in allen Sprachen
gional eine neue Dankeskultur zu etablieren.
dieser Welt bezeugen. „Dankbarkeit ist ein positives Gefühl oder eine Haltung in Anerkennung einer materi-
So haben wir im Kolpingwerk eine wichtige Anregung
ellen oder immateriellen Zuwendung, die man erhalten
aus einem Forum beim egat.MS aufgegriffen und in un-
hat oder erhalten wird.“, so definiert es das Lexikon.
serer Ehrenordnung umgesetzt. In den Kolpingsfamilien, den Bezirken und Kreisen gibt es viele unermüd-
Auch in der Werbung und in der Politik begegnet uns
liche Helferinnen und Helfer, ohne die unsere Arbeit
die Dankbarkeit: „25 Jahre … wir sagen Danke“ oder
mit und für die Menschen nicht möglich wäre. Zumeist
„Wir danken unseren Wählern“, so lachen uns Plaka-
stehen sie, ganz in der Tradition Kolpings, bescheiden
te entgegen. Das mit dem Dank scheint so einfach zu sein und ist doch für viele schon fast zu
selbstverständlich.
Dabei
ist Dankbarkeit gerade für uns
im Hintergrund. Hier haben wir mit
Danke
den neuen Ehrennadeln des Diö-
Dank u wel
Gracias
Christen von besonderer Bedeutung. Dankbarkeit gegenüber Gott ist ein Thema, das alle Weltreligionen betonen, sie
Merci
Thank you
religiöse Haltung. „Alles, was ich erlebe, was ich bekomme, ist nicht selbstverständlich!", so lautet ein Zi-
dziękuję
der
Kolpingstif-
tung neue Instrumente, Danke zu sagen und gleichzeitig unsere Anerkennung und Wertschätzung für diesen Einsatz sozusagen „nach sicher, dass die meisten sagen wer-
Teşekkür ederim
Xièxie
Ehrenamtspreis
außen sichtbar“ zu machen. Ich bin
Kiitos
ist sozusagen eine universelle
zesanverbandes Münster und dem
den, „mein Einsatz ist doch selbstverständlich“, gerade das zeichnet euch aus und macht unseren Dank umso wichtiger und wertvoller.
GRAFIK HINTERGRUND: DESIGNED BY FREEPIK.COM
tat von Adolph Kolping. Umso wichtiger ist mir, dass
Ich möchte euch daher an dieser Stelle heute nicht nur
wir bei Kolping auch unsere Kultur des Dankes weiter
besonders danken, sondern auch auffordern, hier en-
entwickeln. Unzählige Ehrenamtliche stützen unsere
gagierte Kolpingschwestern und Kolpingbrüder und
Gesellschaft. Was wären denn Zuwanderung und In-
herausragende Projekte im Sinne der Ehrenordnung
tegration ohne die vielen Menschen, die sich bei uns
vorzuschlagen.
im Kolpingwerk engagieren? Das gleiche gilt für das Engagement in Kirche und Gemeinde, besonders auch viele Frauen gestalten hier das Leben in Gemeinschaft mit. Dieses ehrenamtliche Engagement hat häufig eine lange persönliche Tradition und lebt vom Beispiel und Vorbild in den Familien. Gerade deshalb darf es nicht zur Selbstverständlich-
„Das Glück der Menschen liegt nicht in Geld und Gut, sondern es liegt in einem Herzen, das eine wahrhafte Liebe und Zufriedenheit hat.“ (Adolph Kolping)
keit werden, dieses Engagement einfach vorauszuset-
6
zen. Ehrenamtsforen, Ehrenamtspreise, Tag des Ehren-
Treu Kolping!
amtes, Ehrenamtskarte — dies sind nur einige Beispiele,
Harold Ries
Kolping FORUM Juli 2016
Titelthema
Gesichter // Ehrenamt
Iris Fahnenbrauck
fene und ehrliche Wort: Danke! Oder
37 Jahre, KF Wüllen, Mitglied der Fami-
wenn eine Aktion erfolgreich war und
liengruppe II, Beisitzer im Vorstand
die Teilnehmer zufrieden und lächelnd nach Hause gehen.
Gibt es in eurer Kolpingsfamilie eine Anerkennungskultur für ehrenamtli-
Was motiviert dich persönlich, dich
ches Engagement? Wie sieht sie aus?
ehrenamtlich zu engagieren?
Wie könnte/sollte sie aussehen?
Mich motiviert mein Ehrenamt, da ich
In unserer Kolpingsfamilie gibt es ein-
so das aktive Gemeindeleben mitge-
mal im Jahr eine Helferfete, zu der
stalten darf.
alle eingeladen sind, die uns das gesamte Jahr über geholfen haben.
Was bringst du in deinem Ehrenamt ein und was gibt dir dein Engagement
Über welche Form der Anerkennung
zurück?
deines Engagements freust du dich
Natürlich investiert man viel Zeit, aber
besonders?
ich habe meistens ein gutes Gefühl bei
Am meisten über das gesprochene of-
dem was ich tue.
Peter Wapelhorst
selber die Lösung findet, zu helfen ist
47 Jahre, KF Wadersloh; Praxisbeglei-
wichtig, um vor Ort als Verband at-
ter zur Begleitung und Beratung von
traktiv zu bleiben.
Kolpingsfamilien (BuB.MS) Manchmal besteht die Erwartung, Seit mehr als 15 Jahren engagiere ich
dass ich als Praxisbegleiter den „Kof-
mich für Vorstände von Kolpingsfami-
fer voller Ideen“ mitbringe, die dann
lien, die Denkanstöße benötigen, neue
nur umgesetzt werden müssen. Ich
Mitglieder werben möchten oder sich
bin mir aber sicher, dass der „Koffer“
einfach einmal vergewissern wollen,
in jeder Kolpingsfamilie schon steht
dass sie auf dem richtigen Weg sind.
und ich nur dabei helfen kann, ihn zu
2015 habe ich die ehrenamtliche Lei-
öffnen.
tung des Teams übernommen, das in den letzten Jahren erfolgreich mehr
Durch meine Begleitungen ist es in
als 40 Begleitungen durchgeführt hat.
den letzten Jahren zu vielen interessanten
Begegnungen
gekommen.
Ich bin davon überzeugt, dass dieses
Wenn ich mich nach einem solchen
Engagement einen wichtigen Beitrag
Termin auf den Heimweg mache, dann
zur Zukunftsfähigkeit unseres Ver-
oft mit dem guten Gefühl, dass unsere
bandes leistet. Einem Vorstand, der
Kolpingsfamilien auf einem guten Weg
vor einem Problem steht und nicht
sind.
Kolping FORUM Juli 2016
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Titelthema
Eine kleine Anerkennung Die Merci-Fete der Kolpingsfamilie Oelde Südsee-Nacht, ein Abend im Biergarten, eine Mittsom-
Nicht-Mitglieder. Das Besondere dieser Merci-Fete
mernacht, italienisches Flair, oder einfach ein buntes
liegt eher in kleinen Überraschungen, wie zum Bei-
Sommergartenfest – Beispiele für einen Rahmen der
spiel einem Merci-Schokoriegel als Willkommensgruß,
jährlichen Merci-Fete der Kolpingsfamilie Oelde. Da-
unserem dem Anlass entsprechend geschmückten
bei geht es aber nicht um die namensgleiche Schoko-
Kolpingheim, den Getränken und Speisen oder einer
lade, obwohl auch sie dabei eine Rolle spielt, sondern
Verlosung. Nicht zuletzt liegt der Reiz in dem Angebot
um etwas Anderes, etwas ganz Besonderes:
eines gemütlichen gemeinsamen Abends: Erzählen, Spaß haben, sich untereinander besser kennenlernen
Viele Aktionen unserer Kolpingsfamilie im Laufe eines
– auch wichtig für Noch-Nichtmitglieder!
Jahres, wie zum Beispiel das Einsammeln der ausgedienten Weihnachtsbäume, das (daraus entstehende)
Was es jedoch nicht gibt, sind persönliche einzelne
Osterfeuer, der Stand auf dem Weihnachtsmarkt, der
Ehrungen. Vielmehr soll im Mittelpunkt stehen, was
Kolpingkarneval oder die Renovierung einer Woh-
wir als Gemeinschaft erreicht haben. Uns ist daher
nung für eine Flüchtlingsfamilie, des Kolpingheims,
jede Person wichtig, die sich in irgendeiner Weise ein-
und viele weitere Unternehmungen, wären ohne die
gesetzt und die Kolpingsfamilie unterstützt hat. Ohne
Hilfe unserer Mitglieder, und oft auch ihrer Freunde
diese wären wir nicht die Gemeinschaft, die wir heute
oder Bekannten, nicht durchzuführen. Dass es diese
sind.
Hilfe gibt, ist aber nicht selbstverständlich! Unsere Merci-Fete ist also eigentlich eine normaAls Dankeschön für diese ehrenamtliche Unterstüt-
le Fete, die den eingeladenen Gästen je mit Partner
zung wurde daher im Juli 2003 erstmals vom Vorstand
nichts kostet, aber Freude und Spaß bereiten soll –
eine Merci-Fete ausgerichtet. Bis heute ist die Danke-
eine Anerkennung im Kleinen, die jedes Jahr wieder
schön-Fete ein fester Termin im Jahresprogramm der
gern gegeben und angenommen wird.
Oelder Kolpingsfamilie. Zu den eingeladenen Gästen Annette Lakenbrink
GRAFIKEN: DESIGNED BY FREEPIK.COM
gehört der oben genannte Personenkreis – also auch
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Kolping FORUM Juli 2016
Titelthema
Die Fahrradwerkstatt der Kolpingsfamilie Rheine-Zentral Im April 2015 beschloss der Vorstand der Kolpings-
sie in einer Scheune vorübergehend unter, und unter
familie Rheine-Zentral, sich intensiv für Flüchtlinge
Mithilfe weiterer Kolpingbrüder wurden diese Fahr-
einzusetzen – indem im Kolpinghaus Möglichkeiten
räder repariert. Ein Zufall war es, dass wir von einem
zur Begegnung, zum Gestalten, Kochen und Basteln
afghanischen Flüchtling erfuhren, der in seiner Hei-
für Frauen mit Kindern geschaffen wurden, durch
mat schon Fahrräder repariert hatte. Dieser Flüchtling
Deutschkurse oder durch Kegelabende für männliche
kam dann regelmäßig, um Fahrräder zu reparieren.
Flüchtlinge.
Abdulhaq Amini lernte so nebenbei die deutschen Begriffe der Fahrradbestandteile kennen. Er war fast wie ein Familienmitglied. Seine Devise war: “Besser arbeiten als schlafen“. Da die Kolpingsfamilie bei allen Projekten darauf achtet, dass auch die Sozialarbeiter der Stadt Rheine „mit im Boot“ sind, bekamen wir von der Stadt Rheine eine leere Garage mit einem eingezäunten Platz neben einer Flüchtlingsunterkunft angeboten, um eine Fahrradwerkstatt einzurichten. Die Kolpingsfamilie sorgte auf eigene Kosten dafür, dass die Garage ein neues Tor und einen neuen Innenanstrich bekam. Ende Juli 2015 richteten wir die Werkstatt ein, und noch immer reparieren wir hier Fahrräder, da immer noch
Eine weitere Aufgabe sahen wir darin, für die Flücht-
gebrauchte, teils schrottreife Fahrräder kommen die
linge Fahrräder zur Verfügung zu stellen und diese auch zu reparieren. Das konnte die Kolpingsfamilie nicht alleine bewältigen. Nach einem Aufruf in der Tagespresse wurden uns sofort über 60 Fahrräder kostenlos zum Abholen angeboten. Die Hälfte davon wurde an die Radstation im Bahnhof von Rheine übergeben, die vom Caritasverband betrieben wird. Dort werden die Fahrräder durchgesehen und gegebenenfalls repariert. Die Kosten für die Reparatur trägt die Kolpingsfamilie. Anschließend werden die Räder gegen einen symbolischen Betrag – die Sache muss auch einen Wert haben – unter Mithilfe von Mitarbeiterin-
von uns instandgesetzt werden. Seitdem die Werk-
nen der Stadt Rheine an die bedürftigen Flüchtlinge
statt eingerichtet wurde, werden hauptsächlich die
weitergegen. Die Einnahmen gehen dann wieder als
kaputten Fahrräder, die von den Flüchtlingen benutzt
Spende in eines der anderen Projekte der Kolpingsfa-
werden, gegen einen kleinen Kostenbeitrag repariert.
milie Rheine-Zentral.
Gleichzeitig hat sich die Werkstatt sich zu einem Treffpunkt für Flüchtlinge entwickelt.
Um die andere Hälfte der gespendeten Fahrräder kümmerten wir uns selbst. Ein Kolpingbruder stellte
Text und Fotos: Klaus Upmann
Kolping FORUM Juli 2016
9
Titelthema
Gesichter // Ehrenamt
Leona Blesenkemper
Ich organisiere gerne Aktionen/Aus-
24 Jahre, KF Gescher; Vertreterin der
flüge. Wenn alle, die dabei sind, Spaß
Kolpingjugend im Vorstand der KF; Mit-
haben, freue ich mich. Die gesamte
glied im Diözesanausschuss der Kol-
Kolpingjugend hilft bei vielen Akti-
pingjugend DV Münster als Vertreterin
onen der Kolpingsfamilie. Positives
des Ko-Pilot
Feedback der „älteren“ Kolpinger motiviert uns, das weiterhin zu tun.
Gibt es in eurer Kolpingsfamilie eine Anerkennungskultur für ehrenamtli-
Was motiviert dich persönlich, dich
ches Engagement? Wie sieht sie aus?
ehrenamtlich zu engagieren?
Wie könnte/sollte sie aussehen?
Ich werde durch die Menschen moti-
Im letzten Jahr gab es erstmals eine
viert, die ich bei meinem ehrenamt-
Helferparty für alle Ehrenamtlichen in
lichen
der Kolpingsfamilie.
habe. Dadurch habe ich viele Freund-
Engagement
kennengelernt
schaften geschlossen und diese bleiÜber welche Form der Anerkennung
ben, besonders, wenn wir uns bei Ak-
deines Engagements freust du dich
tionen wieder treffen.
besonders?
Franz Wieching
schen, die sich für den Beruf interes-
66 Jahre, KF Wettringen; Ehrenamt:
sieren. Handwerk ist mehr als das, was
Mitglied der Vollversammlung und Vi-
man macht und sieht, es ist das gute
zepräsident der HWK Münster
Gefühl, gemeinsam etwas zu erreichen. Handwerk ist Mannschaftssport und
Meine Umgebung bekommt mit, was
mit dem Ehrenamt ist das genauso.
ich im Ehrenamt mache. Man fragt
Als Ehrenamtler treffe ich häufig auf
mich daher nach meiner Meinung und
Gleichgesinnte, mit denen ich mich
wertschätzt diese Tätigkeit damit. Das
austausche und abstimme. Wir sind
ist für mich Anerkennung genug. Mei-
dabei, wenn Entscheidungen getroffen
ne Kolpingsfamilie habe ich zur Hand-
werden und nehmen Einfluss auf po-
werkskammer eingeladen und dort
litische und wirtschaftliche Prozesse.
meine Tätigkeit erläutert. Das hat gu-
Eine Erfahrung, die einen auch selbst
ten Anklang gefunden.
verändert. Früher habe ich mich geärgert, heute versuche ich die Dinge
10
Ich bin stolz, Handwerker zu sein, und
zu ändern. Eine ehrenvolle Sache, die
das vermittle ich auch jungen Men-
Freude macht!
Kolping FORUM Juli 2016
Stimmen
Titelthema
zum
egat.MS
Beim „egat.MS“ des Kolpingwerkes Diözesanverband Münster entdeckten Engagierte aus dem Verband die Themen- und Angebotsvielfalt bei Kolping.
Hildegard Böhmer, Kolpingsfamilie Kleve
Hier zeigte sich das große Engagement der vielen Eh-
Ich bin zum zweiten Mal hier. Letztes Mal war ich
renamtlichen in den Kolpingsfamilien vor Ort. Einige
nur Gast, dieses Jahr haben wir einen eigenen
Teilnehmer schildern ihre Eindrücke:
Stand. Die Ausstellung ist absolut interessant, und durch die Messestände bekommt man tolle neue
Andreas Dust,
Ideen für die Arbeit vor Ort. Bei
Kolpingsfamilie Emsdetten
Kolping ist eben abgucken erlaubt!
Ich habe heute einen guten, offenen Austausch erlebt und viele Ideen mitgenommen, die wir im Vorstand besprechen werden. Ich würde mich
Harold Ries, Diözesanvorsitzender
freuen, wenn beim nächs-
Das egat.MS 2016 war eine sehr gute Veranstal-
ten Mal noch mehr Kol-
tung mit intensivem Austausch und bereichernden
pingsfamilien mit dabei
Workshops und Gesprächen. Die positiven Erfah-
wären.
rungen sind für uns Ansporn, so weiter zu machen.
Anne Ratert,
Selina Kraskes, ehem.
stellv. Diözesanvorsitzende
Diözesanleiterin der Kolpingjugend,
Ich freue mich über die tolle Beteili-
Mitglied im neuen DFA V
gung und die super Stimmung. Ich habe
Das egat.MS bringt mir viel für die Arbeit
ganz viele Gespräche geführt und Ein-
im neuen Diözesanfachausschuss V. Ich
drücke gesammelt. Vor allem von den
sehe, wie aktiv die Teilnehmer sind, das gibt uns auch
tollen Projekten der Kolpingsfamilien
gute Impulse für unsere Arbeit im DFA. Gleichzeitig
bin ich begeistert.
haben wir hier die Chance, die Verantwortlichen vor Ort zu erreichen und Erfahrungen auszutauschen.
Uwe Slüter, Diözesangeschäftsführer Es war ein rundes und buntes
Fest.
Ich
Michael Bils,
freue
Kolpingsfamilie Darup
mich, dass unsere Ver-
Ich bin positiv überrascht.
bandsmesse so gut angenommen wird – so viele waren wir noch nie! Das egat.MS bringt
Sven Wiebeler,
Initiativen auf andere verbandliche Ebenen,
Kolpingsfamilie Emsdetten
hilft wichtige Themen zu vertiefen und zeigt
Am besten gefallen hat mir
unsere Arbeit in einer tollen Themenbreite
der Austausch und das man
– in den Diözesanfachausschüssen, in der
sieht, was die anderen ma-
Kolpingjugend und in einer großen Fülle in
chen und wie sie versuchen,
den Kolpingsfamilien vor Ort.
ihre Mitglieder einzubinden.
Die Veranstaltung ist interessant, die spannende Ausstellung und die lockere Atmosphäre machen Spaß.
Kolping FORUM Juli 2016
11
Titelthema
Ehrenordnung des Kolpingwerkes Diözesanverband Münster Im Rahmen der Ehrenordnung des Kolpingwerkes
Den Antrag können Vorstände der Kolpingsfamilien,
Deutschland gibt sich das Kolpingwerk DV Münster
Bezirks-, Regional- und Diözesanebene und die Diö-
auf Beschluss der Diözesanversammlung 2015 fol-
zesanleitung der Kolpingjugend stellen, die Verleihung
gende Ehrenordnung:
erfolgt in den Mitgliederversammlungen der jeweiligen Ebenen.
Auszeichnungen des Diözesan verbandes sind: 1. Theodor-Kochmeyer-Medaille 2. Ehrenzeichen des Kolpingwerkes DV Münster 3. Ehrennadeln Münsteraner Dom KF/BV/RV/DV 4. Ehrenurkunde 5. Stiftungspreis für Kolpingsfamilien Neu sind die Ehrungen 3 und 5, die nachfolgend vorgestellt werden. Fragen zum Antragsverfahren beantwortet Christel Schellerhoff, Tel. 02541 – 803-449, schellerhoff@kolping-ms.de. Ausführliche Informationen gibt es auch online unter http://ourl.de/e81c5.
Ehrennadeln Münsteraner Dom KF/BV/RV/DV
Der Paulus-Dom zu Münster stand Pate für die Gestaltung der neuen Ehrennadeln.
Das Kolpingwerk Diözesanverband Münster verleiht Dom nachempfunden sind:
Stiftungspreis für Kolpingsfamilien und Kolpingjugenden
■ Kolpingsfamilie: Ehrennadel, deren Farbflächen
Der Stiftungspreis wird für ein besonders nachah-
Ehrennadeln, die in der Gestaltung dem Münsteraner
grün hinterlegt sind ■ Bezirks- und Regionalverband: Ehrennadel, deren Farbflächen rot hinterlegt sind ■ Diözesanverband: Ehrennadel, deren Farbflächen schwarz hinterlegt sind
menswertes Engagement verliehen, das im Sinne des Verbandes besondere Wirkung auf die Gesellschaft entfaltet hat. Damit wird gleichzeitig auf das besondere Engagement von Gruppen aufmerksam gemacht und zum Nachahmen angeregt. Die Dotierung des Preises dient der Förderung der gemeinnützigen Ar-
12
Kriterien für die Verleihung
beit im Verband. Über die Höhe entscheidet das Kura-
Die Ehrennadeln „Münsteraner Dom“ können ver-
torium der Stiftung.
liehen werden bei herausragender Mitarbeit in der
Anträge können die Vorstände der Bezirks-, Regional-
jeweiligen verbandlichen Ebene (Kolpingsfamilie /
und Diözesanebene und die Diözesanleitung der Kol-
Bezirksverband / Regionalverband oder Diözesanver-
pingjugend an das Kuratorium der Stiftung stellen. Die
band) oder für ein besonderes Engagement, das die
Verleihung findet im Rahmen einer Großveranstaltung
Idee und das Programm des Kolpingwerkes in ande-
des Diözesanverbandes statt.
re Gremien und Institutionen hinein trägt und es dort
Erstmals wurde der Preis in diesem Jahr beim „egat.
verwirklicht.
MS“ verliehen (siehe S. 28).
Kolping FORUM Juli 2016
Titelthema
Gesichter // Ehrenamt Magdalene Rösner
wenn wir Mitmenschen Danke sagen,
61 Jahre, KF Epe, Praxisbegleiterin
einen netten Gruß schreiben, die Ar-
zur Begleitung und Beratung von Kol-
beit anerkennen? Wichtig sind mir
pingsfamilien (BuB MS)
Ansprechpartner, die zuhören, weiterhelfen, vertrauen und mich stärken.
Jedes Engagement ist es wert, ge-
Die Möglichkeit der Aus- und Weiter-
schätzt und anerkannt zu werden.
bildung, wie sie auch das Kolpingwerk
Ohne die Bereitschaft vieler Men-
praxisnah anbietet, hat für mich einen
schen, sich für unsere Gemeinschaft
hohen Stellenwert.
einzusetzen, sähe es in der Gesellschaft erbärmlich aus. Das Ehrenamt
Ein Ehrenamt ist nicht nur selbstlos
ist wichtiger denn je.
und muss es auch nicht sein. Kontakte werden geknüpft, neue Türen
In den verschiedenen Bereichen mei-
öffnen sich, die Sichtweise kann sich
ner Tätigkeiten habe ich oft ein Lob
verändern, neue Interessen werden
bekommen das glücklich machte, ja
geweckt. Ganz wichtig ist dabei, dass
anspornte, aber auch Enttäuschun-
Geselligkeit, Freude und die eigene
gen wegstecken müssen, weil alles
Zufriedenheit sich positiv auf den
einfach hingenommen wurde. Das tat
ganzen Menschen auswirken. „Keine
weh. Engagement ist nicht selbstver-
Schuld ist dringender, als die, „Dank“
ständlich. Was vergeben wir uns denn,
zu sagen! (Cicero)
Herbert Rehers
Talenten einbringen. Jeder steuert die
48 Jahre, stellv. Vorsitzender der KF
eigenen Stärken und Fähigkeiten zum
Nottuln
Gelingen bei.
Was motiviert mich dazu ehrenamt-
Ich freue mich immer über die Wert-
lich aktiv zu sein?
schätzung, die ich auf ganz unter-
Bei meinen ehrenamtlichen Aktivitä-
schiedliche Weise erfahre. Dies kann
ten treffe ich immer wieder auf ganz
zum Beispiel ein ehrlich gesagtes und
viele verschiedene, interessante, en-
gemeintes „Dankeschön“ sein. In un-
gagierte und aktive Menschen, in der
serer Kolpingsfamilie hat sich so ein
eigenen Kolpingsfamilie wie auch auf
„Dankeschön“ etabliert. Soweit wie
Kreis- und Diözesanebene. Es ist im-
möglich bedanken wir uns bei den En-
mer wieder beeindruckend und schön,
gagierten persönlich, bei passenden
miteinander, füreinander oder auch für
Gelegenheiten auch namentlich und
andere etwas zu entwickeln und um-
öffentlich. Diese Wertschätzung und
zusetzen. Dabei ist bemerkenswert,
diesen Respekt haben sich die Ehren-
wie sich die vielen Menschen mit ihren
amtlichen mehr als verdient.
Kolping FORUM Juli 2016
13
Titelthema
Unser wertvollster Schatz „Unser wertvollster Schatz sind die Ehrenamtlichen,
Wenn andere in ihrer Freizeit einem Hobby nachge-
die sich immer wieder neu für unseren Verband en-
hen, dann weil es ihnen Freude bereitet und sie er-
gagieren“, sagte mir einmal jemand. Ich möchte ihm
füllt. In diesem Sinne darf und soll ein Ehrenamt im-
zustimmen und zugleich den Blick weiten, denn das
mer auch ein schönes und erfüllendes Hobby sein!
Wertvollste ist zunächst der Mensch selbst. Ich bin dankbar über die vielen Menschen, die sich bei Kol-
Ehrenamt braucht Wertschätzung
ping aktiv einbringen. Jeder einzelne Mensch macht
Menschen, die sich bei uns engagieren, werden mit
die Stärke und Lebendigkeit einer Kolpinggemein-
offenen Armen willkommen geheißen. Das ist gut und
schaft aus.
richtig. Darüber hinaus sollten wir nicht vergessen, das Engagement immer wieder zu würdigen – mit
Dabei ist eines wichtig: Wir müssen immer zuerst den
kleinen Aufmerksamkeiten, mit Zuspruch gerade auch
Menschen im Blick behalten, und erst dann das Eh-
dann, wenn es mal schwierig ist, mit einem Danke-
renamt. Unser Handeln sollte daher geprägt sein von
schön, mal einfach so zwischendurch, mit fest veror-
einer selbstverständlichen Kultur der Wertschätzung,
teten Plätzen, Zeiten und Ritualen.
der Anerkennung und des Respekts gegenüber jedem, der sich mit Zeit, Können, Wissen, Talenten und Cha-
Ehrenamt braucht Bildung
risma einbringt.
Wer sich ehrenamtlich engagiert, muss nicht alles können und nicht alles wissen. Jeder Ehrenamtliche
Ehrenamt braucht Zuspruch
hat aber das Recht, zum Beispiel durch gezielte Fort-
Es ist gut und wichtig von Zeit zu Zeit mit Worten
bildungsangebote, die Unterstützung zu bekommen,
und Gesten zum Ausdruck zu bringen, dass ich das
die er braucht, um übernommene Aufgaben meistern
Engagement sehe, wahrnehme und wertschätze.
zu können.
Ehrenamt braucht Begleitung Ehrenamtliche selbst können sich gegenseitig Stütze
Ehrenamt kennt den Wechsel und Abschied
und Motivation sein. Das gibt die Erfahrung, dass ich
Auch wenn ich mich ein Leben lang bei Kolping en-
mich nicht alleine sondern mit anderen zusammen
gagiere ist ein Ehrenamt immer die Übernahme ei-
für eine gute Sache einbringe. Ehrenamtliche müs-
nes Mandates auf Zeit. Mindestens so wichtig wie ein
sen sich darauf verlassen können, dass sie in ihrem
herzliches Willkommen ist die Verabschiedung, die
Handeln und Tun auch hauptamtliche Unterstützung
Wertschätzung und Dank für den Menschen zum Aus-
erfahren.
druck bringt, der ein Amt ausgefüllt oder eine Aufgabe übernommen hat.
Nur dort wo ich Spaß am Ehrenamt habe, kann ich
Kolping ist gelebte Ehrenamtlichkeit! In diesem Sinne
auch andere für dieses Ehrenamt gewinnen. Nur wo
stehe ich immer wieder voller Bewunderung vor Men-
ich Spaß am Ehrenamt habe, habe ich wachsende Kol-
schen, die dem Kolpingwerk Leben und Herz einhau-
pingsfamilien.
chen. Achten wir bei allem, was wir tun aufeinander, werden wir so schnell nicht aus dem Staunen heraus-
Ehrenamt ist nie ganz selbstlos
kommen.
Und das zu Recht! Der Verband muss zeigen, was ich auch selber davon habe, wenn ich mich engagiere.
14
Kolping FORUM Juli 2016
Andreas Bröring
GRAFIKEN: DESIGNED BY FREEPIK.COM
Ehrenamt braucht Spaß
Titelthema
Gesichter // Ehrenamt
Heinz Nordhoff
Was motiviert dich persönlich, dich
62 Jahre, Ehrenamtlicher Praxisbe-
ehrenamtlich zu engagieren?
gleiter zur Begleitung und Beratung
BuB gibt mir die Möglichkeit zum En-
von Kolpingsfamilien (BuB.MS)
gagement, eröffnet mir Möglichkeiten, eine sinnstiftende Tätigkeit auszu-
Gibt es in eurer Kolpingsfamilie eine
üben, die eigenen Fähigkeiten einzu-
Anerkennungskultur für ehrenamtli-
setzen und weiter zu entwickeln und
ches Engagement? Wie sieht sie aus?
neue Kontakte zu knüpfen.
Wie könnte/sollte sie aussehen? Das Thema Anerkennung spielt in un-
Was bringst du in deinem Ehrenamt
serem Zusammenleben eine elemen-
ein und was gibt dir dein Engagement
tare Rolle in der Frage, wie wir mit-
zurück?
einander
Ehrenamtliches
Ich bringe meine Zeit, Wissen, Erfah-
Engagement sollte nicht als selbstver-
rung, Fähigkeiten, Zuwendung und
ständlich angesehen werden. Es sollte
vieles mehr in mein Ehrenamt ein,
immer wieder deutlich gemacht wer-
welches mir Anerkennung und Wert-
den, wie wichtig dieses Engagement
schätzung zurückgibt.
umgehen.
ist, durch Würdigung, Zuwendung und Freundlichkeit und eine wertschätzende Wahrnehmung.
Lothar Schubert
Aktionen. Dann fühlt man sich in sei-
51 Jahre, Vorsitzender der KF Darfeld;
ner Arbeit bestätigt.
Mitglied im DFA „Familie und Generationen“
Was motiviert dich persönlich, dich ehrenamtlich zu engagieren?
Gibt es in eurer Kolpingsfamilie eine
Meine Arbeit soll ein Gewinn für alle
Anerkennungskultur für ehrenamtli-
sein. Mich motiviert, das hohe Niveau
ches Engagement? Wie sieht sie aus?
unserer Kolpingsfamilie weiter voran-
Wie könnte/sollte sie aussehen?
zutreiben und zu fördern.
Eine geplante Anerkennungskultur gibt es in unserer Kolpingsfamilie nicht.
Was bringst du in deinem Ehrenamt ein und was gibt dir dein Engagement
Über welche Form der Anerkennung
zurück?
deines Engagements freust du dich
Ich bringe Zeit, Energie und Ideen ein
besonders?
und bekomme sinnvoll verbrachte
Eine Form der Anerkennung ist die
Zeit, oft eine positive Resonanz und
rege Teilnahme der Mitglieder an den
umgesetzte Ideen zurück.
Kolping FORUM Juli 2016
15
Titelthema
Tipps zur Gewinnung von Ehrenamtlichen Es gibt sie tatsächlich noch, Frauen und Männer, die
gen“, dass Aufgaben anders angegangen werden, als
auf der Suche nach einem Engagement sind. Doch wie
man es selber tun würde. Diese Freiräume machen
finden sie zur Kolpingsfamilie? Der immer noch bes-
das Ehrenamt abwechslungsreich. Monotone Aufga-
te Weg zur Gewinnung von ehrenamtlich Aktiven ist
ben machen das Ehrenamt nicht wirklich attraktiv.
die Mund-zu-Mund-Werbung. Wenn andere begeistert
Eine Vielfalt an Aufgaben und Möglichkeiten hingegen
von ihrem Engagement erzählen, reißen sie mit und
steigert die Wertigkeit des Tuns.
motivieren dazu, es ebenfalls zu versuchen. Sind sie zufrieden und finden sich in ihrem Ehrenamt wieder,
3. Schafft Klarheit!
behalten sie das selten für sich. Doch was, wenn die-
Neben diesen Freiräumen ist es allerdings wichtig,
se Begeisterung fehlt und das Ehrenamt nicht mehr
klar zu definieren, wie denn das Engagement ausse-
als Freizeitbeschäftigung empfunden wird, die Spaß
hen soll. „Bei uns sind alle für alles zuständig“, scheint
macht, bei der man etwas lernen und für sich und
ein beliebter Satz in Vorständen zu sein. Und irgend-
andere etwas tun kann, sondern als belastend? Dann
wie scheint das auch immer wieder zu funktionieren.
wird es auch schwer, andere Aktive zu gewinnen.
Doch gerade hier finden neue Engagierte nur schwer
Die nachfolgenden Tipps sollen anregen, einmal kri-
hinein, weil Aufgaben nicht klar definiert sind. Frei-
tisch hinter den Umgang in der eigenen Kolpingsfami-
williges Engagement ist eine Freizeitbeschäftigung,
lie mit freiwillig Engagierten zu schauen.
die mit vielen anderen konkurrieren muss. Hier ist es wichtig, dass sich Aktive mit ihren Fähigkeiten und
1. Wer bin ich und wo will ich hin?
ihren Stärken einbringen können. Das geht jedoch nur,
Egal ob sich Frauen und Männer neu für ein Ehrenamt
wenn klar ist, was genau erwartet wird. Was soll ge-
interessieren oder sie schon aktiv sind: Das Profil der
tan werden, wieviel Zeit nimmt es in Anspruch, wel-
Organisation oder des Vereins spielt eine große Rolle.
ches Können wird benötigt? Klarheit im Engagement
Setzt man sich für etwas ein, möchte man gut infor-
schafft Platz für ein aktives Miteinander, neue Ideen
miert sein über die Ziele und Ausrichtung seines Ver-
und das nötige Maß an Abwechslung.
eins. Ist das nicht der Fall, fällt es oft schwer den Sinn seines Engagements zu erkennen beziehungsweise in
4. Auch Reden ist Gold
das große Ganze einordnen zu können. Und: Engagier-
Strukturen sind in Vereinen und Verbänden, in denen
te wollen mit ihrem Einsatz zur Weiterentwicklung
ein Großteil unseres gesellschaftlichen Engagements
beitragen. Nur wenn es gelingt, ein deutliches Profil
geleistet wird, unabdingbar. Leitlinien und Satzungen
nach außen und innen zu entwickeln, kann es auch
geben Orientierung und bilden Grundlegendes ab.
gelingen, bereits Aktive stärker an sich zu binden und
Daneben gibt es in jedem Team unausgesprochene
für neue Engagierte attraktiv zu sein.
Handlungsanweisungen, die immer schon da waren. „Das machen wir schon immer so“, ist ein guter Bei-
16
2. Probieren geht über Studieren
spielsatz. Oft wird von ehrenamtlich Engagierten er-
Gerade in unserer schnelllebigen Zeit ist der Wunsch,
wartet, diese Regeln irgendwie mitzubekommen und
„sich ausprobieren“ zu können, besonders groß. Frei-
sich daran zu halten. Nicht selten entstehen Irritatio-
williges Engagement kann Räume dazu bieten. Aber:
nen, weil „Neue“ auf einmal Dinge hinterfragen und
Wer Ehrenamtliche zu stark beschränkt, beschneidet
interne Strukturen ins Wanken bringen. Wichtig ist
diesen wichtigen Freiraum. Jede und jeder von uns
es, immer wieder zu überprüfen welche Informatio-
arbeitet anders. Deshalb ist es von großer Bedeutung,
nen für die Aktiven wichtig sind und diese dann auch
Ehrenamtlichen Freiräume zu geben und „zu ertra-
aktiv zur Verfügung zu stellen. Sollen Ehrenamtliche
Kolping FORUM Juli 2016
Bild: @ istockphoto.com/gulfix
Titelthema
sich aktiv engagieren, ist eine gute Information das A
Wertschätzung und Anerkennung kann in vielerlei
und O. Mitarbeit, Mitbestimmung und eine gemeinsa-
Hinsicht geäußert werden:
me Weiterentwicklung sind nur möglich, wenn Infor-
■ als kleines Dankeschön, das immer mal wieder
mationen bereitgestellt und geteilt werden.
ehrlich und aufrichtig an die Aktiven gerichtet wird ■ als besonderes Event wie „Dankeschön-Abende“
5. Seid authentisch
oder Helferfeten
Ehrenamtliches Engagement ist immer noch von ei-
■ als aufrichtiges Feedback zum Engagement
nem sinnhaften Tun geprägt. Es ist kein kurzweiliges
■ in Weiterbildungsangeboten, um ehrenamtlich
Mitmachen. Engagierten ist hier eine sinnvolle, eine
Aktiven die Möglichkeit zu geben, noch besser in
sinnstiftende Tätigkeit wichtig. Dahinter verbirgt sich
ihrem Tun zu werden
eine Wertehaltung, die mit dem Tun des Verbandes übereinstimmen muss. Dabei reicht es nicht aus, diese
■ in Austauschtreffen, um Plattformen der Vernetzung zu bieten
Werte nach außen hin zu zeigen. Auch innerhalb der
■ im täglichen Miteinander, das von Wertschätzung,
Organisation, im Umgang miteinander, müssen diese
Vertrauen, Anerkennung und gegenseitiger Ach-
Werte deutlich werden. Nur wenn die, die sich enga-
tung geprägt ist
gieren, die Werte die zu vermitteln sie helfen, auch selbst spüren können, ist ein Verband für ehrenamtli-
Habt ihr Lust bekommen, auch bei euch einmal ge-
ches Engagement attraktiv. Lebt eure Werte!
nauer hinzuschauen? Wollt ihr auch eure Strategie zur Aktivierung eurer ehrenamtlich Engagierten ent-
6. Ein Amt mit Ehre und Anerkennung
wickeln? Wenn euch diese Tipps angeregt und neu-
Die ursprüngliche Bedeutung des Wortes „Ehrenamt“
gierig gemacht haben auf mehr, meldet euch unter
geht zurück auf den Satz „..ein Amt mit Ehre und Aner-
wilmer-kausch@kolping-ms.de. Euer „BuB-Team“ steht
kennung“. Diese Wertschätzungs- und Anerkennungs-
für euch bereit, um gemeinsam mit euch in eine aktive
kultur ist scheinbar in vielen Engagementfeldern
und engagierte Zukunft zu starten.
verloren gegangen. Wie oft wird das Engagement als selbstverständlich erachtet. Doch dem ist nicht so!
Sonja Wilmer-Kausch
Begleitung und Beratung von Kolpingsfamilien – BuB.MS Wie gut ist eure Kolpingsfamilie für die Zukunft gerüstet? Schwindende Mitgliederzahlen, mangelnde Attrakti-
sich beliebig fortführen. Dabei besteht kein Grund
vität, fehlende Motivation, vakante Vorstandsposten,
den Kopf in den Sand zu stecken! Denn obwohl es kei-
diese Liste bekannter Herausforderungen denen sich
ne Allgemeinlösung gibt, brauchen Kolpingsfamilien
Kolpingsfamilien immer öfter stellen müssen, lässt
dennoch Konzepte, um sich den Herausforderungen
Kolping FORUM Juli 2016
17
Titelthema
der Gegenwart und Zukunft zu stellen. Individuell muss
Gespräch werden euch die verschiedenen Beratungs-
so ein Konzept sein. Es muss zur jeweiligen Kolpingsfa-
möglichkeiten und die Rahmenbedingungen vorge-
milie passen, zu ihren Gegebenheiten und besonderen
stellt. Wenn es schon passt, werden erste Anforde-
Merkmalen. Es muss aber auch Antworten geben kön-
rungen und Erwartungen an die Begleitung/Beratung
nen auf die gerade aktuellen Frage- und Problemstel-
formuliert und mögliche Zielvorstellung entworfen.
lungen. Wenn ihr auf der Suche nach so einem Konzept
Entscheidet sich ein Vorstand zu einer Begleitung,
seid, wenn ihr euch aufstellen wollt für die Zukunft,
werden die Informationen aus dem Erstgespräch ver-
dann ist unser Begleitungs- und Beratungsangebot,
trauensvoll an einen passenden Praxisbegleiter aus
kurz BuB.MS, genau das richtige für euch!
dem Begleitungssteam BuB.MS weitergeleitet. Der
Jeder Begleitungsprozess ist so individuell wie die
Praxisbegleiter wird dann für alle weiteren Planungen
jeweilige Kolpingsfamilie. Ihr steht mit euren Fragen
und Absprachen mit euch Kontakt aufnehmen.
und Herausforderungen allein im Fokus des gesamten
Das Team BuB.MS besteht aus qualifizierten Praxis-
Prozesses. Gemeinsam mit euch arbeiten wir an Ver-
begleitern, für die ein regelmäßiger Austausch der ge-
änderungen, um euch fit zu machen für aktuelle und
sammelten Erfahrungen im Team, kollegiale Beratung
zukünftige Herausforderungen. Während der gesam-
bei besonderen Situationen, sowie persönliche Wei-
ten Begleitung und Beratung steht euch ein/e Praxis-
terbildung selbstverständlich sind. Für die Begleitung
begleiter/in zur Seite. In vertrauensvoller Atmosphäre
entstehen der Kolpingsfamilie keine Referentenkos-
gelingt es euch so, euch neu aufzustellen, an Profil zu
ten.
gewinnen, euer Gleichgewicht wieder herzustellen. Anfragen zur einer Begleitung und Beratung werden
Sonja Wilmer-Kausch
an das Verbandssekretariat gerichtet. Verbandsreferentin Sonja Wilmer-Kausch ist im Diözesanverband
Kontakt: Sonja Wilmer-Kausch,
verantwortlich für BuB. Sie wird einen Termin zu ei-
E-Mail: wilmer-kausch@kolping-ms.de,
nem Erstgespräch mit euch vereinbaren. Bei diesem
Tel.: 02541 – 803-472
„meet – pray & talk“ Neues Besuchsprojekt im Kolpingwerk Land Oldenburg Kolping-Zukunft gestaltet werden kann. Dazu dient das Kontaktpflegeprojekt „meet – pray & talk“. Bis zum Frühjahr 2017 werden erneut alle 58 Kolpingsfamilien im Land Oldenburg besucht. Im Vordergrund stehen Austausch und Begegnung. Durch die enge Verknüpfung von Kolpingvorständen und Landesvorstand und das Eintreten in einen Dialog versprechen sich die Verantwortlichen, das inhaltliche Profil der Kolpingarbeit im Landesverband Oldenburg
18
Nach dem Besuchs- und Analyseprojekt „Vorfahrt für
zu stärken.
Visionen – Kolping 2012“ war sich die Verbandsspitze
Wichtig ist dabei, den Kontakt zu intensivieren und
im Oldenburger Land einig, dass auch weiterhin Über-
die Kolpingsfamilien zu stärken durch Wahrnehmung
legungen angestellt werden müssen, wie nachhaltig
und Aufmerksamkeit. Ohne großen organisatorischen
Kolping FORUM Juli 2016
Titelthema
Aufwand wird das zwanglose Gespräch gesucht, An-
vor Ort. Erfolgreiche Kolpingarbeit mit all seinen Fa-
liegen und Sorgen der Kolpingsfamilie geteilt, aber
cetten hat sein Fundament genau in diesem Engage-
auch aus dem Landesvorstand berichtet. So wurden
ment unserer Mitglieder.
bei den ersten Besuchen schon Charismen entdeckt und neue Ideen Wirklichkeit. Alle Begegnungen spie-
Als verbindendes Element haben alle Besuche eines
geln aber auch die Vielfältigkeit der Kolpingsfamili-
gemeinsam: Jede Begegnung beginnt mit einem Frie-
en wider, was Potential, Mitgliederstärke und Alters-
densgebet, ähnlich einer Gebetskette. Danach schließt
struktur anbelangt.
sich ein lockerer Austausch an, wobei jeder Kolpings-
Durch das Projekt und die Besuche setzt der Landes-
familie Ort und Zeit vorbehalten ist.
vorstand bewusst ein Zeichen der Wertschätzung und der Würdigung für das ehrenamtliche Engagement
Gaby Kuipers
Fit im Ehrenamt Was dich zu einem „gebildeten“ Ehrenamtlichen macht Austausch
Anregungen
das Rad nicht neu erfinden – von vielfäl-
andere Perspektiven wahrnehmen –
tigen Erfahrungen und Ideen profitieren
den Horizont erweitern – Aktivitäten
– Fehler vermeiden – Kooperationspart-
kreativ weiterentwickeln – Möglichkei-
ner finden, z.B. beim Austausch- und
ten kennen, z.B. bei der Veranstaltung
Vernetzungstreffen der Aktiven in der
„Abgucken streng erlaubt!“
Flüchtlingshilfe
GRAFIKEN: DESIGNED BY FREEPIK.COM
Kompetenzen Wissen
ausprobieren – Techniken beherrschen
über Grundlagen verfügen – Sicherheit
– sicher in Gruppen agieren – auf mein
gewinnen – Angebote mit Hand und Fuß
Tätigkeitsfeld vorbereitet sein – prak-
machen – Vorurteile abbauen – Chancen
tische Fähigkeiten gewinnen – meine
und Gefahren einschätzen können, z.B.
Rolle gestalten, z.B. beim Presse- oder
bei der Kassiererschulung
Rhetorikseminar
Motivation
Vergewisserung
begeistern können – Flow erleben –
sich orientieren – sich eine Meinung bil-
Energie spüren – etwas bewegen – Neu-
den – Selbstvertrauen stärken – wissen,
es anstoßen – zukunftsfähig bleiben –
warum ich etwas tue – Handeln begrün-
Kraft tanken, z.B. bei der Veranstaltung
den können – überzeugend wirken, z.B.
„Fis(c)hen für die Sache Kolpings“
bei der Veranstaltung „Sinnlich orange“
Übrigens: ■W ir kommen gerne zu euch! Zu welchem Thema wünscht ihr euch ein Bildungsangebot?
page. Oder du bestellst es bei Birgit Vormann, vormann@kolping-ms.de, Telefon 02541/803-473
■U nser Bildungsprogramm mit dem Bereich „Bildung für Ehrenamtliche“ findest du auf unserer Home-
Carolin Olbrich
Kolping FORUM Juli 2016
19
Titelthema
Ehrenamt? Nein, danke! Argumente könnten Umgangskultur spiegeln Vielleicht verliert das Ehrenamt deshalb an Charme und Anziehungskraft, weil sich hartnäckig das Ge-
■ Ich traue mich nicht und glaube, den Erfordernissen nicht gerecht zu werden.
rücht hält, einmal Ehrenamt, immer Ehrenamt. Wer
■ Würde schon gern bei der Holzwerkstatt mitarbei-
einmal damit anfängt, kommt da nie mehr raus. In der
ten. Aber ich will mich nicht aufdrängen und fragen
Kirche ist es in der Tat oft so. Da haben wir die eh-
tut mich keiner.
renamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter so un-
■ Verein XY wäre interessant, aber ich kenne ihn wei-
heimlich lieb, dass denen dabei unheimlich wird. Und
ter nicht / kenne keine Leute / Mitglieder, die dort
dann trauen sie sich gar nicht erst, anzufangen mit
engagiert sind.
dem Aufhören. Christlich ist das nicht. Und biblisch
■ Habe das Gefühl (aus Zeitungsberichten oder Ge-
schon gar nicht. Jeder Mensch hat das Recht, was
sprächen mit Mitgliedern), man ist zwar begeistert
anzufangen, um irgendwann wieder damit aufzuhö-
vom Verein und sich selbst genug, darum wohl lie-
ren. Und noch eher: Jeder Mensch hat das Recht, sich
ber unter sich bleiben will.
gar nicht erst ehrenamtlich zu engagieren. Beides mit gutem Gewissen. Denn stellen wir uns mal vor: Jeder wäre ehrenamtlich engagiert. Wir hätten keinen „Fanclub“: Unser Publikum, das sich einfach nur freut, interessante Stunden verbracht zu haben, die wir Ehrenamtlichen gerne für sie vorbereiten durften! „Dafür fehlt mir die Zeit!“ Mit diesem Argument wird
„[…] Wie viel Mühen, Sorgen, Plagen wie viel Ärger musst Du tragen; gibst viel Geld aus, opferst Zeit und der Lohn? Undankbarkeit! […]“
allermeist‘ die Frage nach ehrenamtlicher Mitarbeit abgelehnt. Doch steckt nicht manches Mal hinter die-
■ Habe mich im Verein XY mal um die Webseite / ein
sem knappen Satz weit mehr als man von sich, seinem
neues Logo / die Neustrukturierung der Vereinskas-
Lebensumfeld oder Erfahrungen mit früheren Ehren
se / gekümmert. Aber man interessierte sich nur für
ämtern preisgeben will? Diese fiktiven Argumente
mein fachliches Können. Als Mensch wurde ich gar
könnten als Spiegel für den Umgang miteinander die-
nicht wahrgenommen.
nen. Vielleicht eröffnet eine Reflektion der Vorstands-
■ Ich soll ein Vorstandsamt übernehmen, dessen
arbeit, der Anforderungserwartungen und in der Mit-
Amtsvorgänger nur herum erzählt, was sein Nach-
gliederkommunikation neue Wege, Menschen für eine
folger alles falsch macht? Nein danke!
Mitarbeit zu gewinnen.
■ War mal im Vorstand. Bei den Sitzungen wurde mir ständig über den Mund gefahren, wenn ich Verbes-
Nur kein Ehrenamt „Willst Du froh und glücklich leben, lass kein Ehrenamt dir geben! Willst du nicht zu früh ins Grab lehne jedes Amt gleich ab! […]“ 20
Kolping FORUM Juli 2016
serungs- oder Veränderungsvorschläge eingebracht habe. Für die Arbeit war ich gut genug, an der Mitgestaltung des Vereinslebens wollte man mich nicht teilhaben lassen. ■ Ich leide doch nicht am Helfer-Syndrom! ■ Seit Jahren pflege ich meine alten Eltern / Schwiegereltern / mein behindertes Kind. Ich finde, dass ich hiermit einen sehr hohen ehrenamtlichen Einsatz leiste. Würde ich diese Pflege ablehnen, käme
Titelthema
das den Staat / die Gesellschaft / sehr teuer. Das
sein.
wird als Generationenverantwortung erwartet. Es
Nur
sollte vielmehr auch als gesellschaftliches Engage-
mei-
ment angesehen werden.
ne guten Kontakte
„[…] Ohne Amt lebst Du so friedlich und so ruhig und so gemütlich, Du sparst Kraft und Geld und Zeit, wirst geachtet weit und breit […]“
zum
g e r m e is t e r / zum Kirchenvorstand / zum Bankdirektor sind
von
Interesse. ■ Ich
■F ür eine gelungene Veranstaltung lässt sich der /
Bür-
habe
einfach keine Lust,
die Vorsitzende feiern. Bei negativen Äußerungen
mich um irgend-
verweist er / sie direkt weiter auf den zuständigen
was zu kümmern,
Sportwart / Seniorenbeirat etc…
komme aber gern
■W ohnen mit Schwiegereltern auf einem großen Hof
zu den Veranstaltun-
/ auf dem Geschäftsbetrieb. Die würden ein Ehren-
gen und drücke meine
amt nicht akzeptieren. Die Arbeitskraft hat in den
Freude
Hof / ins Geschäft eingebracht zu werden. Dem
aus. Warum hören die Leu-
häuslichen Stress dieser Nichtakzeptanz wäre ich
te nicht auf, mich ständig zu
nicht gewachsen.
über
Gelungenes
„missionieren“? ■ Bei uns wurde ewig disku-
„[…] Drum, so rat ich Dir im Treuen: willst Du Weib, Mann, Kind erfreuen, soll Dein Kopf Dir nicht mehr brummen, lass das Amt doch and'ren Dummen!“
tiert, hinterfragt, andere gefragt,
verworfen,
vertagt,
verändert. Mut zur Entscheidungen? Fehlanzeige. Da bin ich aus dem Vorstand raus. ■ Meine Eltern haben mir ehrenamtliches Engagement nie vorgelebt. Ich kann mir absolut nicht
■D er Präses ist mir schon mehrmals komisch gekom-
vorstellen, dass es Freude und
men: Wenn ich im kirchlichen Verein XY mitmachen
Bereicherung sein soll zu arbeiten,
wolle, gehöre sich auch der regelmäßige Kirchgang
ohne dafür bezahlt zu werden.
/ müsse ich meine Lebensweise (bin mit dem Vater meiner Kinder nicht verheiratet / lebe in homosexueller Partnerschaft) überdenken. ■ Ehrenamt = Familie muss das mittragen. ■ Habe nicht das Gefühl, als Mensch willkommen zu
Rita Kleinschneider
Zitate: zugeschrieben Wilhelm Busch (1832 – 1908) Kolping FORUM Juli 2016
21
Verbandsentwicklung
Wo steht der Verband morgen (oder übermorgen)? Der DFA Verbandsentwicklung startet mit Fragen der Mitgliederentwicklung Egal ob Mitgliedszahlen sinken oder steigen, neue
Wie diese aussehen können? Das ist noch in der Dis-
verbandliche Strukturen geschaffen werden oder
kussion und es wird auch künftig Gelegenheit geben
gesellschaftliche Themen und Fragestellungen zur
sich in die Themen des Fachausschusses einzubrin-
Profil änderung von Kolpingsfamilien, Verband und
gen. Wer für den Moment Interesse am Fachausschuss
seinen Aktivitäten führen – das Kolpingwerk unter-
entwickelt hat, sollte sich melden: Zwei freie Positi-
liegt in seiner Vielfalt ständig unterschiedlichsten Ent-
onen können noch beim Diözesanhauptausschuss im
wicklungen. Dabei gibt es eine Vielzahl an Themen,
September besetzt werden. Interessierte melden sich
die bisher nicht fest verortet sind oder die, zum Bei-
bei Benedikt Vollmer, vollmer@kolping-ms.de oder
spiel aufgrund ihrer Komplexität, in den bisher vor-
02541 – 803-474.
handenen Gremien und Ausschüssen nicht oder nicht umfassend genug behandelt werden konnten.
Benedikt Vollmer
Seit der Diözesanversammlung hat das Kolpingwerk im Bistum Münster den neuen Diözesanfachausschuss (DFA) Verbandsentwicklung und damit ein Fachgremi-
Der DFA Verbandsentwicklung
um um Fragestellungen der Entwicklung des Verban-
(im Bild v.l.n.r.; es fehlt Jan Kröger)
des intensiver zu bearbeiten. Besetzt mit Mitgliedern aus unterschiedlichen Richtungen des Verbandes, soll
Meik Libor (Vorsitzender des DFA V)
der Diözesanfachausschuss jenseits der originär the-
KF Oelde; Mitglied im Diözesanvorstand
matischen Handlungsfelder des Verbandes arbeiten. Ludger Wentingmann KF Hiddingsel; Mitglied im BuB-Team, Präses der Kolpingsfamilie Selina Kraskes KF Münster-Zentral; Mitglied im Beratungsteam der Kolpingjugend Matthias von Schlichtkrull-Guse KF Münster-Zentral; ehem. Referent beim Verband der Kolpinghäuser Benedikt Vollmer (beratendes Mitglied) Nach seiner Konstituierung, der Sammlung und Zu-
Geschäftsführung DFA V, Leiter Jugendreferat
sammenfassung möglicher Themenbereiche und Diskussionen mit Verantwortlichen beim egat.MS ana-
Jan Kröger
lysiert der DFA im Auftrag des Diözesanvorstandes
KF Münster-Zentral, ehem. stellv. Diözesanvor-
umfassend die Mitgliederentwicklung, um eine Dis-
sitzender
kussionsgrundlage für mögliche Konsequenzen zu schaffen.
22
Kolping FORUM Juli 2016
Bild: @ istockphoto.com/Christopher Futcher
Zur Sache
Ehrenamt gibt unserer Gesellschaft ein menschliches Gesicht Manchmal entdecken wir den Wert einer Sache erst,
projektbezogen sind wichtige Stichworte. Kompeten-
wenn wir uns vorstellen, wie es ohne ihn aussehen
zen zu entwickeln und durch Fortbildungsangebote zu
würde. Stellt euch einmal vor, ihr lebt in einer ehren-
unterstützen, das ist Aufgabe unseres Verbandssekre-
amtslosen Gesellschaft. Unvorstellbar! Ehrenamt gibt
tariates. Kolpingsfamilien und insbesondere den Vor-
unserer Gesellschaft ein menschliches Gesicht. Ohne
ständen der Kolpingsfamilien Unterstützung anbieten,
die vielen Ehrenamtlichen wäre unsere Gesellschaft
dafür haben wir unser BuB-Team gebildet. Rechtliche
ärmer und kälter. Ohne die große Untersützung eh-
und finanzielle Rahmenbedingungen zu verbessern,
renamtlicher Helferinnen und Helfer hätte der Zu-
dafür müssen wir uns politisch einsetzen.
strom vieler Geflüchteter nicht bewältigt werden können. Diese Menschlichkeit, diese Herzlichkeit und die
Ehrenamt braucht Anerkennung und Wertschätzung.
Bereitschaft zur tätigen Hilfe haben unserer Gesell-
Es gibt einen Zusammenhang zwischen Wertschät-
schaft ein menschliches Gesicht gegeben. Ohne staat-
zung und Selbstwertgefühl. Wer sich angenommen
liches Handeln geht es in unserer Gesellschaft nicht,
fühlt, hat auch dem Anderen gegenüber eine wert-
Ehrenamt kann und darf staatliches Handeln nicht
schätzende Grundhaltung. Wertschätzung gegenüber
ersetzen. Aber: Ohne das vielfältige Engagement so
unseren Ehrenamtlichen im Kolpingwerk drückt sich
vieler Menschen ist unsere Gesellschaft ärmer.
insbesondere darin aus, Kompetenzen zu fördern durch Fort- und Weiterbildungsangebote, durch spiri-
Welche Motivation treibt zum Engagement? Position
tuelle Angebote und durch die Förderung eines regen
und Vergütungshöhe sind es sicher nicht. Ehrenamt
Austausches unter Gleichgesinnten. Das Bildungspro-
braucht gerade deshalb Anreize und Unterstützung.
gramm unseres Bildungswerks hält Angebote bereit.
Wie können wir diese Unterstützung im Kolpingwerk
Das egat.MS ist ein idealer Ort für einen intensiven
geben?
Austausch. Besser geht es immer. Ich finde, wir sind mit unseren Unterstützungsangeboten auf einem gu-
Wir werden auf die demografische Entwicklung und
ten Weg.
veränderte Lebensstile reagieren müssen. Wir werden unsere Engagementangebote in die Lebensplanung
Treu Kolping!
unserer Mitglieder einpassen. Zeitlich begrenzt und
Uwe Slüter
Kolping FORUM Juli 2016
23
Geistliches Wort
„Hab Geduld!“ Da sitzt er, lächelnd, mit wachem Gesicht und seine
Und dieser alte Mann hat sich tatsächlich an diesem
fast 85 Jahre sieht man ihm nicht unbedingt an: in-
Satz gehalten und festgehalten über Jahre und Jahr-
mitten von rund 150 Menschen, dichtgedrängt in ei-
zehnte – es hat ihn getragen. Ich habe da eher stau-
nem kleinen Saal, die Türen müssen geöffnet werden,
nend gesessen und überlegt, welches Wort und wel-
damit alle Platz bekommen.
cher Satz trägt mich eigentlich, trägt mich durch mein
Der Ort: ein kleiner Saal in der Oper zu Leipzig – es ist
Leben – und noch etwas: habe ich eigentlich auch so
Freitagvormittag, es ist Katholikentag. Ich habe mir
ein Gott-Vertrauen wie dieser alte Mann?
diese Veranstaltung ausgesucht, weil ich ihn einmal
Dieser Mann hätte während seines Lebens allen Grund
hören und sehen wollte. „Ihn“ – das ist Milóslav Kardi-
gehabt enttäuscht, verbittert und vielleicht verzwei-
nal Vlk, emeritierter Erzbischof von Prag. Da sitzt er
felt zu sein und zu werden an den Dingen, die er er-
und sieht mit wachem Blick
lebt hat. Aber er saß da in
in die Runde. Es soll ein
der Mitte – weise lächelnd
biographisches
Gespräch
– mit blitzenden humorvol-
werden und überschrieben
len Augen – genau das Ge-
ist diese Veranstaltung mit
genteil eines enttäuschten
dem Satz: „Vom Fenster-
Menschen!
putzer zum Kardinal.“
Und schließlich erzählte er
Er
seinem
von der Feier seiner Er-
Leben: Abitur hat er ge-
nennung zum Kardinal in
macht, konnte jedoch nicht
Rom: „In dieser Feier hör-
seinem Wunsch entspre-
te ich die Lesung und darin
chend Theologie studieren
dann überraschenderweise
– die Kirche wurde von
die Sätze, die mich beglei-
den Kommunisten verfolgt
tet haben: Hab Geduld, zur
– und er wurde Archivar.
rechten Zeit erweist sich
Schließlich konnte er doch
dir meine Gnade.“ – Stille im
noch studieren und wurde
Raum – und er fügt hinzu:
erzählt
aus
1968 zum Priester geweiht
„Gott hat Humor – oder?“
– dann der Prager Frühling, seine Niederschlagung
Und dann lehnt er sich zurück und schaut lächelnd in
und wieder Verfolgung. Sein Beruf wurde ihm verbo-
die Runde.
ten – so arbeitete er über 10 Jahre als Fensterputzer,
Alle sind tief berührt – mich eingeschlossen – über den
wirkte also im Untergrund – bis dann die Wende kam,
Glauben dieses alten Mannes. Noch lange gehen mir
und er wurde dann Bischof und schließlich Kardinal
seine Worte und sein tiefer, unspektakulärer, hand-
von Prag.
fester Glaube nach – und ich ertappe mich bei dem
An einem bestimmten Punkt seines Lebens, als alles
Gedanken: Ob ich am Ende meines Lebens auch so
mal wieder aussichtslos war und er seinen Beruf nicht
gelassen sprechen kann? Ob mein Glaube mich durch
ausüben konnte, hat er sich und Gott gefragt, was das
alles hindurch trägt? Aber – wenn es ihm gelungen ist
alles solle und er erzählte, dass ihm genau da eine
– warum eigentlich nicht auch bei mir?! Und ich frage
Schriftstelle aus der Bibel begegnete, in der es sinnge-
mich schließlich: Woran halte ich mich denn fest?
mäß heißt: „Hab Geduld, zur rechten Zeit erweist sich dir meine Gnade“.
24
Kolping FORUM Juli 2016
Diözesanpräses Franz Westerkamp
Ferienland Salem
Als Kolpingsfamilie das Kolping FERIENLAND SALEM in 2017 erleben Ein Großausflug im Jubiläumsjahr einer Kolpingsfamilie? Oder eines von mehreren Highlights im Jahresprogramm mit Auswahl von Schwerpunkten Kultur oder Musik, Natur, Radfahren, Wandern oder Erlebnis in Hochseilgarten und auf dem Wasser? Das FERIENLAND SALEM bietet aufgrund seiner Lage, mitten im Seenland Mecklenburg-Vorpommern, der kurzen Fahrzeiten nach Berlin, an die Ostseeküste, zahlreichen Sehenswürdigkeiten im direkten Umland sowie einer Vielzahl an Angeboten auf dem Gelände sowie am Kummerower See, ein attraktives Reiseziel für alle
Gerne beraten wir individuell bei der Reiseplanung
Alters- und Interessengruppen der Kolpingsfamilie:
oder bieten Komplettpakete für Fahrten, Unter-
Eine Reise nach Salem im nächsten Jahresprogramm
kunft, Verpflegung und Programm an. Ansprech-
könnte ein echter Glanzpunkt werden!
partnerin in Salem ist Elisa Mohr.
Renovierung dient der Attraktivitätssteigerung
Zum Jahreswechsel in‘s FERIENLAND
Umfangreiche Renovierun-
Alltag zum Jahreswechsel unterbrechen, zurück-
gen zur Attraktivitätsstei-
schauen und mit neuer Kraft für ein bewusstes Leben
gerung
FERIENLAND
nach vorn blicken? Vom 27.12.2016 bis 03.01.2017
SALEM hat die Mitglieder-
bietet das FERIENLAND SALEM eine Besinnungswo-
versammlung des Kolping-
che unter der Leitung von Diözesanseelsorgerin Ursu-
Familienferienwerkes
im
Sa-
la Hüllen an. Erholung, Entspannung, Gebet, gemein-
lem e. V. im April beschlos-
sam und begleitet von Gesprächen den Jahreswechsel
sen: Etwa zehn Apparte-
erleben: Wir laden ein!
ments werden saniert und ein neuer Tagungsraum ge-
Benedikt Vollmer ist
schaffen. Benedikt Vollmer
neuer Geschäftsführer.
wurde zum Geschäftsführer gewählt, Uwe Slüter als
Anmeldungen direkt im FERIENLAND SALEM:
Vorsitzender des Vereins bestätigt.
Kolping-Familienferienwerk Salem e.V., Am Hafen 1, 17139 Malchin OT Salem;
Aktuelles aus dem FERIENLAND SALEM
Tel. 03994 – 234-0;
unter www.ferienland-salem.de und
info@kolpingurlaub-mv.de
facebook.com/ferienland.salem
Kolping FORUM Juli 2016
25
Verband
Engagement im Kolpingwerk seit Jahren selbstverständlich Daniel Fissenewert ist neuer Leiter des Verbandssekretariates Mit Daniel Fissenewert ist nun die
Auch ehrenamtliches Engagement
„Die Wahrnehmung demokratischer
Leitungsposition des Verbandsse-
im Kolpingwerk ist für ihn seit vielen
Prozesse sehe ich als wichtige Auf-
kretariates, eine zentrale Schnitt-
Jahren selbstverständlich. Fissene-
gabe für unsere Gesellschaft. So ist
stelle
Kolpingsfamilien
wert, der seit 2002 Kolpingmitglied
es für mich als Kolpinger selbstver-
und Diözesangeschäftsstelle, seit
ist, begann in der Kolpingjugend
ständlich, mich politisch zu enga-
Mitte Mai wieder besetzt. Dieses
Westerwiehe (Ortsteil von Rietberg)
gieren“, beschreibt der 32-Jährige
Amt als Verbandsreferent und Lei-
als Betreuer im Ferienlager und lei-
sein Engagement. Daniel Fissene-
ter des Verbandssekretariates des
tete die örtliche Kolpingjugend. Als
wert war bis kurz vor seinem Um-
Kolpingwerkes
zwischen
Diözesanverband
Mitglied der Arbeitsgruppe „Jugend
zug nach Coesfeld, dem Geschäfts-
Münster übernimmt er von Thors-
und Politik“ bei der Kolpingjugend
sitz
ten Schulz, der im April als Diö-
NRW organisiert er das Angebot
stellvertretender Vorsitzender des
zesansekretär
Kolpingwerk
„Landtag.Live“. Hierbei können Ju-
Kreisjugendringes in Gütersloh und
Diözesanverband Paderborn wech-
gendliche eine Woche eine/n Ab-
Kreisvorsitzender der Jungen Uni-
selte.
geordnete/n des Landtags in Düs-
on und konnte so die Jugendpolitik
seldorf begleiten. Bis 2010 war er
mitgestalten.
zum
seines
neuen
Dienstgebers,
Der gebürtige Ostwestfale ist in
Mitglied
Rietberg (Kreis Gütersloh) aufge-
der Kolpingjugend DV Paderborn
Text und Bild:
wachsen. Nach einer Ausbildung als
und Mitglied im Landesarbeitskreis
Kolpingwerk DV Münster /
Holzmechaniker
der Kolpingjugend NRW.
Pressestelle
studierte
Daniel
im
Diözesanarbeitskreis
Fissenewert an der Katholischen Hochschule
NRW
in
Paderborn
Soziale Arbeit mit dem Abschluss
Daniel Fissenewert
Bachelor of arts (B.A.). Nach fünf-
E-Mail: fissenewert@kolping-ms.de
einhalb Jahren als hauptberuflicher
Telefon: 02541 – 803-410
Jugendreferent der Kolpingjugend
Sekretariat: 02541 – 803-400
im
Diözesanverband
Osnabrück
kehrt Daniel Fissenewert nun in sein „Heimat-Bundesland“ zurück.
Neue Partnerschaft mit Rumänien
26
Mit der Gründung einer offiziellen
Partnerschaft mit Kolping Society
such im rumänischen Bistum Iaşi.
Partnerschaft zwischen dem Kol-
Uganda nun ein weiteres Kapitel
Im März 2016 beschloss der Diö-
pingwerk Regionalverband Moldau
internationaler Kooperation aufge-
zesanvorstand eine Partnerschaft
/ Rumänien und dem Diözesanver-
schlagen. Erstmals kennen gelernt
mit dem Kolpingwerk Regionalver-
band Münster wurde neben der
hatte man sich 2015 bei einem Be-
band Moldau zur Entwicklung und
Kolping FORUM Juli 2016
Verband
Stärkung der verbandlichen Strukturen im Regionalverband Moldau und der Erschließung neuer Möglichkeiten zum interkulturellen und globalen Lernen. Der Diözesanfachausschuss
„Internationalität
und
Eine Welt“ wurde mit dem Aufbau der inhaltlichen Ausgestaltung der Partnerschaft beauftragt.
Ideen zum Mitmachen für Kolpingsfamilien Der Regionalverband Moldau besteht
aus
vier
Kolpingsfamilien,
die ihren Schwerpunkt mit einem Beispiel gebenden ehrenamtlichen
Auch in Rumänien trägt man gern Kolping-Shirts als Zeichen internationaler Ver-
Einsatz in der Betreuung und Be-
bundenheit. Sie wurden als Gastgeschenk bei der Besiegelung der Partnerschaft
gleitung von Kindern und Jugend-
mit dem Kolpingwerk Regionalverband Moldau / Rumänien ausgetauscht. Im Bild
lichen haben. Derzeit wird im Ort Oituz mit viel Eigenleistung und einigen
Projektgeldern
ein
Kin-
der- und Jugendbildungszentrum
vordere Reihe: Werner Stoffers, Matthias Knauff (beide Diözesanfachausschuss „Internationalität und Eine Welt“), Corneliu Bulai (Diözesansekretär Kolping Moldova), Harold Ries (Diözesanvorsitzender), Cristina Nicu (Kolpingjugend Kolping Moldova), Anne Ratert (stellv. Diözesanvorsitzende). In der zweiten Reihe: Andreas Lanksch (stellv. Diözesanvorsitzender), Eduard
gebaut, das Kindern mit weniger
Dobre (Geschäftsführer Kolpingwerk Rumänien), Cătălin Cobzaru (Vorsitzender
guten Startbedingungen außerschu-
Kolping Moldova).
FOTO: MATTHIAS KNAUFF
lische Bildungsarbeit, Hausaufgabenbetreuung, Englischkurse und
ten Ideen, für die man aber noch
und ihr kreatives Organisationsta-
Freizeitangebote in der Region er-
nach Möglichkeiten zur Finanzie-
lent. Wir können viel von ihnen ab-
möglichen soll. Zur Einweihung am
rung sucht. „Ein Workcamp in Mol-
gucken.“
3. September wurden sogleich auch
dau für junge Erwachsene, touris-
die Münsteraner nach Moldau ein-
tische Kennenlern-Fahrten
geladen.
dieses wunderschöne Land oder ein
Kleiner
Tipp
für
Kolpingsfamili-
deutsch-rumänisches
durch Treffen
Rita Kleinschneider Ausführlicher Bericht im
von ehrenamtlich Aktiven“, zählt
aktuellen Kolpingmagazin,
en, die dieses neue Bildungszen-
Fachausschussvorsitzender
Ausgabe Juli – Aug. 2016.
trum unterstützen möchten: Mit
thias Knauff auf. Denn eines habe
Geldspenden könnten vor Ort noch
alle Fachausschuss- und Präsidi-
Kontakt: Sonja Wilmer-Kausch,
Einrichtungsgegenstände,
Fahrrä-
umsmitglieder beeindruckt: „Unse-
hauptberufliche Begleiterin des
der (ein besonderer Wunsch von
re Kolpingbrüder und –schwestern
Diözesanfachausschusses. Sie
Corneliu Bulai) oder Spielsachen für
in Rumänien müssen mit politisch
vermittelt auch Referenten, die
die Kinder angeschafft werden.
deutlich schwierigeren Verhältnis-
in Kolpingsfamilien über die neue
sen zurecht kommen. Sie kompen-
Partnerschaft mit Rumänien
Allein schon aufgrund der räumli-
sieren dies durch ihre bemerkens-
berichten. Tel.: 02541 – 803-472,
chen Nähe mangelt es nicht an ers-
werten ehrenamtlichen Initiativen
wilmer-kausch@kolping-ms.de
Mat-
Kolping FORUM Juli 2016
27
Verband
Früherer Diözesanvorsitzender wird 80 Jahre Helmut Damwerth, von 1961 –
er das „Silberne Ehrenzeichen.“ Von
enferienwerk Salem e. V. Seit 2000
1964 Diözesansenior (frühere Be-
2002 – 2014 war er Vorsitzender
Mitglied im rechtsfähigen Verein
zeichnung für Diözesanvorsitz) des
der Kolpingsfamilie Münster-Zentral.
„Kolpinghaus Münster e. V.“, war er
Kolpingwerkes
Diözesanverband
Der Tischlermeister engagierte sich
von 2009 bis 2013 stellvertreten-
Münster, konnte im Mai seinen 80.
neben der Führung seines Hand-
der Vorsitzender. Ebenfalls in dieser
Geburtstag feiern. Viele Lebensjahr-
werksbetriebes bei „Familien helfen
Funktion brachte sich Helmut Dam-
zehnte engagierte er sich neben der
Familien“, in der Kolping-Familien-
werth in der Stiftung Kolpinghaus
Politik- und Ratsarbeit in Münster
ferienwerk Diözesanverband Müns-
Dinklage ein. Das Kolpingwerk dankt
auch im Kolpingwerk. 1964 erhielt
ter GmbH und im Kolping-Famili-
und gratuliert zum Geburtstag!
Ein rundum gelungener Tag Beim „egat.MS“ entdeckten Engagierte die Themen- und Angebotsvielfalt für ihre Arbeit in den Kolpingsfamilien innerhalb
des
Verbandes
sieht.
Beim egat.MS stehe genau das im Vordergrund, sagte Ries und ermutigte, die Chance zu nutzen, beispielhafte Projekte kennenzulernen und Ideen für die eigene Kolpingsfamilie mitzunehmen.
Workshops Hochkarätig
besetzt
waren
die
Workshops, die eine große thematische Bandbreite abdeckten. So ging Zufrieden zeigte sich Kolping-Di-
auch politische Themen angepackt
es um grundsätzliche Fragen der
özesangeschäftsführer
Slü-
wurden, und ermunterte, von den
Verbandsarbeit wie Mitgliederge-
ter am Ende eines ereignisreichen
Erfahrungen zu berichten. Die Kol-
winnung oder die Berücksichtigung
„egat.MS“ am 16. April. Und das
pingsfamilien Darup, Schermbeck,
verschiedener Zielgruppen bei der
nicht nur angesichts der hohen Teil-
Kleve, Emsdetten und Nottuln stell-
Planung von Angeboten, aber auch
nehmerzahl von rund 150. „Unsere
ten ihre nachahmenswerten Aktio-
um
Verbandsmesse zeigt, dass wir eine
nen vor.
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Uwe
tolle Themenbreite haben, durch unsere
28
ganz
praktische
Dinge
wie
und Zugänge für die Auseinander-
Diözesanfachausschüsse,
Über diesen Besucherrekord freute
setzung mit spirituellen Themen in
durch die Kolpingjugend, durch die
sich auch Diözesanvorsitzender Ha-
der Arbeit vor Ort. Auch das The-
aktiven Kolpingsfamilien vor Ort.“
rold Ries, der den regen Zulauf als
ma Prävention bleibt weiterhin im
Slüter dankte allen Teilnehmenden
Bestätigung für die Bedeutung der
Fokus. Daneben standen mit Lohn
für den regen Austausch, bei dem
Vernetzung und des Austausches
dumping, der Vereinbarkeit von
Kolping FORUM Juli 2016
Verband
Beruf und Familie und den Sozial-
möglicht werden sollen. Harold Ries
wahlen 2017 auch aktuelle gesell-
sieht dieses Projekt auch in der Tra-
schaftspolitische Themen auf dem
dition Adolph Kolpings: „Wir geben
Programm.
jungen Menschen ein Zuhause und eine Perspektive.“
Das Pilotprojekt „Respekt – Mach Dein Ding!“ stellte sich mitsamt
Im Rahmen des Engagiertentref-
dem Kolping-Diözesanverband, der
zweier Beratungsbusse vor (Bericht
fens wurde die Geschäftsstelle des
als erster Großverband im Bistum
siehe S. 33 ). Im Fokus des Projekts
Kolpingwerkes
Diözesanverband
Münster das Zertifikat erhalten hat.
stehen junge Menschen mit sozia-
Münster mit dem Zertifikat „Zu-
„Sie setzen das Anliegen des Paps-
len Benachteiligungen oder indivi-
kunft
ausgezeichnet.
tes, die Schöpfung zu bewahren,
duellen Beeinträchtigungen, denen
Thomas Kamp-Deister, Referent für
in Ihrem Verband um“, so Kamp-
durch aufsuchende Betreuungsan-
Schöpfungsbewahrung in der Abtei-
Deister.
gebote neue Perspektiven, etwa
lung Weltkirche des Bischöflichen
ein Schulabschluss oder eine Ver-
Generalvikariates
mittlung auf dem Arbeitsmarkt, er-
reichte die Urkunde und gratulierte
einkaufen“
Münster,
über-
Fotos und Auszüge aus Text von Ludger Klingeberg „Stimmen zum egat“ (siehe S. 11) Ausführliche Nachberichte in den „Kolping INFOs“ (Beilage im Kolpingmagazin Juli – Aug. 2016) sowie Text und Bilder unter http://ourl.de/dead7
Stiftungspreis für Kolpingsfamilie Emsdetten Erstmals wurde der Stiftungspreis für Kolpingsfamilien und Kolpingjugenden verliehen. Mit dem Preis wird besonders nachahmenswertes Engagement hervorgehoben (siehe Bericht S. 22). Die Findungskommission der Kolping-Stiftung hatte die Aufgabe, anhand der Kriterien Innovation, Nachhaltigkeit, gesellschaftlicher Bezug und
Mitglieder der Kolpingsfamilie Emsdetten in Kolping-T-Shirts.
Beispielhaftigkeit zwischen sechs beim egat vorgestellten Projekten zu entscheiden. Dabei konnte sich die Kolpingsfamilie Emsdetten mit ihren Projekten knapp durchsetzen und erhielt den mit 500 Euro dotierten Stiftungspreis. Die Kolpingsfamilie Emsdetten stellte ihre Bibel-Wandertour und ihr Leihfahrradprojekt vor. In den letzten Jahren wurden rund 165 alte Fahrräder repariert und in Emsdetten zur kostenlosen Nutzung öffentlich aufgestellt. http://www.kolping-emsdetten.de/joomla/kolpingsfamilie/radbastler
Kolping FORUM Juli 2016
29
Verband
Kolpingsfamilien mit ihren Bannern standen Spalier für den feierlichen Einzug des Erzbischofs von Wien, Christoph Kardinal FOTO: GERHARD SEYBERT
Schönborn, und für den Bischof von Münster, Dr. Felix Genn.
Kevelaerer Wallfahrtszeit 2016 eröffnet Mit drei symbolischen Hammer-
stadt eröffnet, die in diesem Jahr
war einer von vielen Priestern, die
schlägen und den in drei Sprachen
unter dem Leitgedanken „Selig die
mitgereist und –gepilgert waren.
Deutsch, Lateinisch und Niederlän-
Barmherzigen“ stehen wird.
„Kolping kann auch Kevelaer!", so
disch gesprochenen Worten „Öffnet
der Diözesanpräses in einer emoti-
die Tore eures Herzens Christus,
Für viele Kolpingsfamilien aus dem
onalen Einschätzung. „Ich habe die
dem Erlöser“ öffnete der Erzbi-
Bistum Münster und den angren-
Eröffnung der Walllfahrt als eine
schof von Wien/Österreich, Chris-
zenden Regionen ist der 1. Mai
von Kolping getragene Feier er-
toph Kardinal Schönborn, am Sonn-
eine feste Tradition. Und so säum-
lebt. Kolping-Mitglieder haben mit-
tag, 1. Mai, unmittelbar vor dem um
ten auch die Kolpingbanner den
gebetet und mitgefeiert. Es lohnt
10 Uhr beginnenden Pontifikalamt
Weg des Erzbischofs und unseres
sich, am 1. Mai nach Kevelaer zu
das Pilgerportal der Kevelaerer Ma-
Diözesanbischofs Dr. Felix Genn
kommen!“
rienbasilika. Damit war symbolisch
zur Basilika.
die Wallfahrtszeit in der Marien-
zesanpräses
Auch Kolping-DiöFranz
Westerkamp
rk / pd
Diözesanhauptausschuss tagt am 17. Sept. in Münster Mit der neuen Diözesansatzung
tonius in Münster. Anschließend
Der Bericht des Diözesanvorstan-
wurde ein neues Organ für un-
startet der DHA um 10 Uhr mit
des und weiterer Gremien, die
seren Diözesanverband gebildet:
inhaltlichen Beratungen zu den
Antragsberatungen
Der
Schwerpunktthemen
wahlen finden nach dem Mittag-
■ Nachhaltigkeit und Umwelt-
essen statt. Der DHA endet gegen
Diözesanhauptausschuss
(DHA). Dieser tagt erstmals am 17. Sept. in Münster in den Räumlichkeiten
der
Handwerkskam-
mer. Insgesamt werden über 100
30
schutz;
und
Nach-
16 Uhr.
■ Bildungspolitik und Bildungs-
Die Einladung wird fristgemäß im
arbeit in Kolpingsfamilien;
Juli versendet. Die Anmeldung
Delegierte aus allen Regionalver-
■ Lohn- und Rentengerechtigkeit
der Delegierten muss bis 23. Aug.
bänden erwartet.
■ Beratung über die Strukturen
erfolgen.
Los geht es um 9 Uhr mit einem
auf regionaler Ebene in unse-
Gottesdienst in der Kirche St. An-
rem Diözesanverband.
Kolping FORUM Juli 2016
Uwe Slüter
Akademie
Ein „hochsensibler“ Tag darüber, dass das Thema mehr und
demie Münster mit hoch interes-
„Hochsensibilität in Schule und Kindergarten. Ein Temperament zwischen Wahrnehmungsbegabung und Reizüberflutung“:
sierten und engagierten Teilneh-
Diese
verstand
zurzeit auch durch die vielen trau-
mer/-innen, die am 21. Mai aus
sich als Orientierungshilfe zum leich-
matisierten Flüchtlingskinder, die in
der Region Münster, Lippstadt und
teren
hochsensibler
die Schulklassen und Kitas integ-
Wuppertal angereist waren. Die
Kinder und Jugendlicher im Schul-
riert werden. Da frühkindliche Trau-
Zeit verging wie im Flug: Inputpha-
bzw. Kindergartenalltag und zielte
matisierung (neben der Vererbung)
sen wechselten sich ab mit Grup-
auf eine wertschätzende Integration
ein möglicher Auslöser auch für das
penarbeiten, Erfahrungsberichten
und Nutzung der besonderen Poten-
Herausbilden eines hochsensiblen
und Diskussionen, ergänzt durch
ziale für die Gruppe als Ganzes. Am
Temperaments ist, sind große Teile
einen kurzen Film über das Erleben
Ende war für jeden und jede etwas
der Anregungen für einen unter-
einer hochsensiblen Person, dem
dabei und das individuell angefüllte
stützend begleitenden Umgang in
aktuellen Forschungsstand sowie
Methodenköfferchen kann nun in
beide Richtungen eine hilfreiche
durch Übungen und Anregungen
den Schul- bzw. Kitaalltag integriert
Ressource.
zum Thema Achtsamkeit und Res-
werden. Seminarleiterin Tanja Gel-
sourcenorientierung.
lermann: „Ich freue mich vor allem
Neun
intensive
Stunden
rund
um das Thema Hochsensibilität in Schule und Kindergruppe, ein komplett ausgebuchter Workshop unter dem Dach der Kolping Aka-
Tagesfortbildung Verständnis
mehr wahrgenommen wird.“
Flüchtlingskinder unterstützen Besondere Aktualität erfährt es
Tanja Gellermann
Für Pädagogen, Sozialpädagogen, Erzieher, Lehrer, Lerntherapeuten oder Tagesmütter, die Interesse haben einen Einblick in das Erleben hochsensibler Kinder und Jugendlicher zu bekommen und eine Orientierungshilfe zum leichteren Umgang mit diesem Temperament suchen. „Hochsensibilität in Schule und Kindergruppe – Kinder und Jugendliche zwischen Wahrnehmungsbegabung und Reizüberflutung“: 28. September (Mittwoch) oder 5. November (Samstag), jeweils von 9 – 17 Uhr im Stadthotel Münster. Informationen unter http://ourl.de/01d04 Anmeldung: Kolping Akademie Münster, Maria Tenbuss. Telefon: 02541 – 803-469, tenbuss@kolping-ms.de
Kolping FORUM Juli 2016
31
Akademie
Qualifizierte Betreuungskräfte für pflegebedürftige Kolping-Akademie
Menschen:
Die
verabschiede-
te in Warendorf 14 neue „Betreuungskräfte
für
pflegebedürftige
Menschen“ in das Berufsleben. Der Bedarf für diese Qualifikation ist vorhanden: Mehrere Absolventinnen konnten nach Abschluss bereits eine Arbeitsstelle antreten. Mittlerweile sieben Lehrgänge führte die Kolping-Akademie durch. Ein neuer Lehrgang beginnt am 19. Sept. in Warendorf.
Betriebswirte im Sozial- und Gesundheitswesen (KA): Nach knapp 24
Monaten
berufsbegleitender
Fortbildung und 400 Unterrichtsstunden erhielten nun 18 frisch gebackene Absolventen ihre Urkunde. Sie können nun Aufgaben mit betriebswirtschaftlichem Hintergrund in Einrichtungen des Sozial- und Gesundheitswesens übernehmen.
Fachwirte im Sozial- und Gesundheitswesen (KA): In 15 Monaten haben 16 Absolventen 308 Unterrichtsstunden neben ihrer Berufstätigkeit geleistet. Lehrgangsleiter Martin Pälmke motivierte, Verantwortung in ihrem beruflichen Umfeld zu übernehmen. „Hierdurch gestalten Sie verantwortungsvoll ein Stück Gesellschaft mit.“ Ein neuer Lehrgang startet am 12. November in Münster.
32
Kolping FORUM Juli 2016
Bildungswerk
„RESPEKT – Mach Dein Ding!“ Pressegespräch zum Auftakt des Pilotprojektes Schwer
erreichbare
Jugendliche
und junge Erwachsene in schwierigen Lebenslagen unterstützen und sie (zurück) auf den Weg in Bildungsprozesse, in Maßnahmen der Arbeitsförderung,
in
Ausbildung
oder Arbeit holen. Das ist das Ziel des neuen Pilotprogramms „RESPEKT“
des
Bundesministeriums
für Arbeit und Soziales (BMAS). Das
Kolping-Bildungswerk
Diö-
Gehen als Team für das Projekt „RESPEKT“ an den Start: Das Bild zeigt zwölf der gesamt 17 neuen Mitarbeiter/-innen für die einzelnen Standorte. In der Mitte Projektleiterin Andrea Arndt.
zesanverband Münster GmbH ist
Mit einem Pressegespräch als Auf-
lichkeit über Ziele und Umsetzung
nun einer von bundesweit insge-
taktveranstaltung, zu dem auch
dieses neuen Projektes.
samt 18 Pilotprojektträgern und
der Landrat des Kreises Coesfeld,
das einzige im ländlichen Raum.
Dr. Christian Schulze Pellengahr,
Umsetzung
„RESPEKT“ startet in den Orten
sowie Bürgermeister und Vertreter
Im Projekt RESPEKT bekommen die
Coesfeld, Dülmen, Lüdinghausen,
der Projektstädte und Gemeinden
Jugendlichen während der Projekt-
Nottuln
gekommen waren, informierte das
zeit sozialpädagogische und psy-
Kolping-Bildungswerk die Öffent-
chologische Begleitung, Coachings
Münster.
und
im
Mittelzentrum
sowie berufliche Orientierung. Auch sie sollen eine Chance haben für gelingende Eingliederung in Bildung, Ausbildung oder Arbeit. An allen Orten gibt es feste Anlaufstellen mit offenem Begegnungs- und Beratungsbereich und niedrigschwelligen Angeboten (Café, Aktivitäten). Ein „Beratungsbus“ unterstützt die aufsuchende Arbeit. Für Kriseninterventionen ist eine 24-stündige Erreichbarkeit sichergestellt. Ohne den maßgeblichen Einsatz von
Karl
Schiewerling,
arbeits-
Groß war das Interesse von regionalen und überregionalen Redakteuren der Print
markt- und sozialpolitischer Spre-
und Hörfunkmedien an der Auftaktveranstaltung. Vor dem Beratungsbus stellten
cher der CDU/CSU Bundestagsfrak-
sich zum Foto auf (v. l.): Landrat Dr. Christian Schulze Pellengahr, Projektleiterin Andrea Arndt, MdB Karl Schiewerling, Harold Ries (Kolping-Diözesanvorsitzen-
tion, wäre dieses Projekt wohl nicht
der), Uwe Slüter (Geschäftsführer Kolping-Bildungswerk), Berthold Büning (Stadt
zustande gekommen. „Sie sollen
Dülmen, Fachbereichsleiter Jugend und Familie), Heinz Öhmann (Bürgermeister
ihr Leben selbst in die Hand neh-
Stadt Coesfeld), Matthias Kortendieck (Beigeordneter der Stadt Lüdinghausen).
men können – und zwar mit Erfolg
Kolping FORUM Juli 2016
33
Bildungswerk
für sich und die Gesellschaft.“ Uwe
Menschen zu und begleiten sie da-
Ansprechpartner beim
Slüter, Geschäftsführer des Kol-
bei, für sich neue Perspektiven zu
Kolping-Bildungswerk
ping-Bildungswerkes:
allem
erarbeiten – gemäß dem Slogan des
geht es uns darum, für die jungen
Kolping-Bildungswerkes: RESPEKT -
Uwe Slüter,
Menschen da zu sein, ihnen zuzu-
„Mach` Dein Ding!“
Geschäftsführer
„Vor
hören und das Gefühl zu geben,
Kolping - Bildungswerk,
dass auch sie einen Platz in unse-
Text und Fotos:
Tel. 02541 – 803-440,
rer Gesellschaft haben.“ Denn es
Rita Kleinschneider
slueter@kolping-ms.de
Anstrengung dazu, sich außerhalb
Gefördert von der Bundesministe-
Projektleitung und inhaltliche
der Systeme zu stellen“, betont Pro-
rin für Arbeit und Soziales
Fragen: Andrea Arndt,
jektleiterin Andrea Arndt. „Mit Res-
aufgrund eines Beschlusses des
Tel. 02541 – 803-463,
pekt gehen wir nun auf die jungen
Deutschen Bundestages
arndt@kolping-ms.de
gehöre „eine Menge Mut und große
Faszination Wanderschaft – ein Bäckergeselle auf der Walz Bildung:
gefällt mir!
Leben bis zuletzt – Die spirituelle Patientenverfügung
Im Rahmen ihrer Ge-
Wie können am Ende des Lebens die persönlichen,
neralversammlung
sozialen, psychischen und seelsorgerlichen Seiten des
lud die Kolpingsfa-
menschlichen Lebens angemessen und sinnvoll be-
milie
Westkirchen
rücksichtigt werden? Was muss dafür bedacht wer-
Bäckermeister
den und wie können diese Überlegungen festgehalten
Marc Mundri aus Everswinkel ein. Als Bäckergeselle
den
werden? Wie können Angehörige und Vertraute mei-
war er drei Jahre auf der Walz rund um die Welt und
ne Wünsche und Vorstellungen kennen lernen?
berichtete den interessierten Zuhörern von dieser
Eine spirituelle Verfügung ersetzt keine medizinische
Zeit. Mit Fotos bebildert stellte er die Regeln und Ge-
Patienten- oder Betreuungsverfügung. Die Referen-
bräuche dar, denen die Wandergesellen unterliegen.
tin, Christel Plenter (Bischöfliches Generalvikariat,
Sehr lebendig und mit einigen Anekdoten gespickt,
Abteilung Bildung und Spiritualität) erläutert, wie mit
erzählte Marc Mundri von seiner Wanderschaft, auf
Hilfe der spirituellen Patientenverfügung über die Ge-
der er viele fremde Länder, Sitten und Kulturen ken-
staltung des eigenen Lebens nachgedacht und durch
nenlernen konnte.
konkrete Fragenstellungen eigene Antworten gefunden werden können.
Dorothee Vedder Ort: Haus der Verbände, Münster, Schillerstraße 44a. Infos über die Wanderschaft und zur Bäckerwalz
Termin: So., 03.11.2016, 18 Uhr.
unter: http://www.innungsbaecker.de/
Gebühr: 5 Euro.
in-80-broten-um-die-welt-ein-baeckerauf-der-walz/
Anmeldung: Kolping-Bildungswerk, Birgit Vormann, Tel.: 02541 – 803-473, vormann@kolping-ms.de
34
Kolping FORUM Juli 2016
Bildungswerk
Eintrittskarte in den Markt der Bildungsdienstleistungen Erfolgreiche Zertifizierung des Qualitätsmangement-Systems Die
Kolping-Bildungswerk
Diö-
zesanverband Münster GmbH hat im April 2016 erfolgreich die dritte Re-Zertifizierung nach DIN EN ISO 9001:2015 erhalten. Die Zertifizierung erfolgte im Verbund der
der
Qualitätsgemeinschaft
Kolping-Bildungsunternehmen
Deutschland (QG). Die Mitglieder der QG gehören somit zu den ersten Unternehmen in Deutschland, die sich den Anforderungen der überarbeiten Norm erfolgreich gestellt haben. Die aktuelle Umstellung des QM-Systems hat Anfang 2015 begonnen. Bei der Umstellung
Die Qualitätsgemeinschaft besteht aus zehn Mitgliedsunternehmen und umfasst 29 Rechtsträger an über 200 Standorten.
des QM-Systems musste unter anderem die Größe und Komplexität
die Teilnehmenden der Angebote
Seit 2004 sind die Qualitätsanfor-
der
Qualitätsgemein-
des Kolping-Bildungswerkes Müns-
derungen an Bildungsunternehmen
schaft berücksichtigt werden. Die
ter bedeutet dies, dass sie auf eine
kontinuierlich gestiegen: Seit 2014
Qualitätsgemeinschaft besteht aus
hohe Qualität der Bildungsmaßnah-
müssen alle Anbieter von geförder-
zehn
men in den Bereichen allgemeine
ten Maßnahmen der Bundesagentur
Weiterbildung, der Kolpingakade-
für Arbeit bzw. der Jobcenter über
mie sowie der beruflichen Bildung
eine Trägerzulassung nach AZAV
vertrauen können.
(Akkreditierungs- und Zulassungs-
gesamten
Mitgliedsunternehmen
und
verordnung Arbeitsförderung) verSeit Gründung der QG im Jahr 2006
fügen, deren Grundlage zwingend
wurde der Aufbau eines gemeinsa-
ein QM-Systems ist.
men QM-Systems und seit der Erstzertifizierung im September 2007
Ein
die kontinuierliche Weiterentwick-
QM-System ist inzwischen zur Ein-
lung vorangetrieben. In den letzten
trittskarte in den Markt der Bil-
zehn Jahren hat sich, auch über
dungsdienstleistungen
das Thema Qualitätsmanagement
Dieses gilt somit auch für das Kol-
hinaus, eine enge und konstrukti-
ping-Bildungswerk Münster, das in
umfasst 29 Rechtsträger, die an
ve Zusammenarbeit der Mitglieder
den Bereichen Bildung, Qualifizie-
über 200 Standorten im gesamten
entwickelt. Die Beteiligten waren
rung und Beschäftigung tätig ist.
Bundesgebiet mit mehr als 2.000
überzeugt, dass sie gemeinsam ans
Mitarbeitenden vertreten sind. Für
Ziel kommen.
tragfähiges
und
lebendiges
geworden.
Wolfgang Rahe
Kolping FORUM Juli 2016
35
Bildungswerk
Krönender Abschluss war der Augenblick am Ostersonntag, in dem die ganze Gruppe gasgefüllte Ballons gen Himmel fliegen ließ. Die Finder des Ballons wurden durch die angehängten Zettel animiert, über die Botschaft von der Auferstehung nachzudenken und sich vielleicht dem Vertrauen, aber auch den Zweifeln der Teilnehmer anzuschließen.
Freiräume – Lebens(t)räume Inspiriert von der Jugendaktion
tersstufen wieder ein spannendes
ten durchlebt werden müssen. Auch
„Bündnis für Freiräume“ haben sich
Programm auf die Beine gestellt.
wurde überlegt, wie man am besten
Eltern, Kinder und Jugendliche bei
Die einen besichtigten die Poli-
wieder einmal etwas Verrücktes tun
der diesjährigen „Karwoche und
zeiwache, die anderen diskutier-
könnte. Besonderen Spaß brachte
Ostern für Familien“ in Coesfeld
ten heiße politische Themen. Die
das übergreifende Programm, bei
auf die Suche nach Freiräumen und
nächsten kamen mit einigen älte-
dem es galt, phantasievolle Spie-
ihren Grenzen, nach den eigenen
ren Coesfeldern über Themen wie
le zu erfinden, Asterix und Obelix
Lebensträumen und deren Verwirk-
Freiheit und Lebensträume in span-
mit den ersehnten Wildschweinen
lichungsmöglichkeiten
gemacht.
zu versorgen und dem Prinzen zu
Dabei hat sich gezeigt: das ist ein
helfen, die arme Prinzessin aus den
Thema, das alle betrifft! Durch ein
Fängen des Drachens zu befreien…
großes Loch in der Wand brachen
Die Woche wäre aber nur halb so
die Familien bei den Familienfotos
mitreißend, wenn nicht große und
aus ihrem Alltag aus – hinein in eine
kleine Teilnehmer mit Esprit ihre
Woche, voller Spaß und Zusammen-
Fähigkeiten zum Gelingen der Wo-
halt, guten Gesprächen und bewe-
che einbringen würden: So zeigte
genden Gottesdiensten mit mitrei-
der Gast aus São Thomé mit viel
ßender Musik.
36
Das Team
Rhythmus im Blut, wie man in seiner Heimat tanzt. Andere bereite-
Das ehrenamtliche Team unter der
nende Gespräche. Wieder andere
ten Impulse vor oder brachten ihr
Leitung von Diözesanpräses Franz
erforschten, was ihnen Kraft gibt,
musikalisches Talent zum Einsatz.
Westerkamp und Bildungsreferen-
den Lebensträumen näher zu kom-
tin Carolin Olbrich hat für alle Al-
men, auch wenn dabei Wüstenzei-
Kolping FORUM Juli 2016
Carolin Olbrich
Bildungswerk
Impressionen Karwoche und Ostern
Kolping FORUM Juli 2016
37
Kirche mitgestalten
„Ob der liebe Gott damit wohl einverstanden ist?“ Regen und Donner bei Kolping-Frauenwallfahrt sorgen für anpassungsfähige Tagesgestaltung „Maria, die Mutter Jesus, die Mutter des menschgewordenen Wortes Gottes, weist in ihrem Leben immer wieder auf ihn hin. Sie wird uns auch auf dieser Wallfahrt Hinweise für unser Leben mit und aus dem Wort Gottes geben.“ Mit diesen Worten begrüßte Diözesanseelsorgerin Ursula Hüllen die etwa 400 Pilgerinnen, die am 30. Mai zur Frauenwallfahrt des Kolpingwerkes Diözesanverband Münster auf den Annaberg nach Haltern gekommen waren. Viele der Wallfahrerinnen, darunter auch einige Kolpingbrüder, wurden schon bei der Ankunft mit Regen begrüßt, so dass sich die Kir-
Die vielen Banner demonstrieren bei der Wallfahrt zum Annaberg: Die Frauen
che schnell füllte.
sind eine starke Gemeinschaft im Kolpingwerk.
Nach der Einführung bestand die
seren Kaffee und essen unseren Ku-
Gottesdienst in die Kirche. Der Di-
Möglichkeit, den Kreuzweg zu ge-
chen?“ Ein paar Grüppchen suchten
özesanpräses verdeutlichte in sei-
hen oder auch Kaffee zu trinken.
kurzerhand Unterschlupf in der Kir-
ner Ansprache, dass Maria eine
Für alle, die sich wie sonst in den
che. Einige waren sich unsicher „ob
Verbündete ist, die jeder bestür-
Jahren zuvor auch Kaffee und Ku-
der liebe Gott damit wohl einver-
men darf zum Segen Gottes. Jeder
chen mitgebracht hatten, stellte
standen ist“? Doch schnell waren
wird aufgerufen, seine Anliegen mit
sich aufgrund des heftigen Regens
alle Zweifel ausgeräumt und siehe
in die stillen Fürbitten zu nehmen.
die große Frage „Wo trinken wir un-
da, Kaffee und Kuchen schmecken
„Schauen wir auf unser Leben, so
auch hervorragend in der Kirche!
stellen wir fest, dass viele Werke
Ein neues „Feeling“, das Kirche und
die Werke der Barmherzigkeit sind.
Gemeinschaft erlebbar werden ließ.
Maria weist uns immer wieder darauf hin: Was er sagt, das tut.“ Die
Die ganz hart Gesottenen aßen ihren Kuchen bei Dauerregen draußen auf
38
Unser Leben, von Werken der Barmherzigkeit begleitet
Kollekte wurde für minderjährige,
Nach dem Kreuzweg oder Gebet
Textauszug und Fotos:
in der Kapelle geleiteten die Ban-
Doris Büning
unbegleitete Flüchtlinge gesammelt.
dem Grünsteifen am Busparkplatz. Ein
nerträgerinnen
paar Grüppchen suchten kurzerhand
Franz Westerkamp und das Vor-
Ausführlicher Bericht und viele
Unterschlupf in der Kirche.
bereitungsteam zum gemeinsamen
Fotos: http://ourl.de/e28c5
Kolping FORUM Juli 2016
Diözesanpräses
Kirche mitgestalten
„Mischt euch ein!“ An der Pastoralplanentwicklung mitwirken Durch prägnant formulierte Ziele den
marke‘ setzen“ um dann zielorien-
„Bei uns geben und erfahren Menschen
Gemeindemitgliedern
tierter mit der Pfarrgemeinde unter-
Orientierung und Lebenshilfe. Im Sinne
wegs zu sein.
Adolph Kolpings wollen wir Bewusst-
offenlegen,
worauf sie Anspruch haben. Aber
sein für verantwortliches Leben und
auch: Wie sie sich einbringen kön-
solidarisches Handeln fördern. Dabei
nen. Seit gut drei Jahren werden vor
Fachausschussvorsitzender Marcel
Ort die Pastoralpläne diskutiert, aus-
Völtz: „Der Diözesanfachausschuss
Bildungs- und Aktionsgemeinschaft“
gefeilt, erarbeitet und stellenweise
‚Kirche mitgestalten‘ hat sich immer
AUS DEM LEITBILD DES
schon gelebt. Unter der Überschrift
wieder mit dieser Thematik befasst.
KOLPINGWERKES
„Gemeinsam Kirche sein“ wurde die-
Oft haben wir positive Rückmeldun-
ser Prozess im Bistum eingeleitet.
gen aus den Kolpingsfamilien vor
Es geht nicht darum, irgendwie dem
Ort erhalten.“ Manchmal aber auch
Es brauche keine formelle Einla-
Bistum den geforderten Pastoralplan
eher frustrierende Eindrücke: „Kol-
dung um in den kirchlichen Gremi-
zur Genehmigung vorzulegen. Ein
ping war nicht eingeladen. Oder:
en für den Pastoralplan die unter-
Pastoralplan sei vielmehr ein Leitfa-
Als Verband kommen wir gar nicht
schiedlichsten
den für gelebtes Christentum in den
mehr vor, nur noch zum Zapfen und
der Kolpingsfamilien einzubringen
Gemeinden, so Diözesanseelsorgerin
Grillen beim Pfarrfest.“
und anzubieten. Bei Kolping ist man
Ursula Hüllen. „Nehmen wir diesen
verstehen wir uns als Weg-, Glaubens-,
vielfältig
Angebote
unterwegs:
seitens
Flüchtlings-
Prozess des Hinterfragens und den
Die jüngste Aussage von Bischof Dr.
hilfe,
Blick auf die aktuellen Lebenssitua-
Franz-Josef Overbeck vom 4. Mai
ge, Themenfelder der Arbeitswelt.
tionen der Gemeindemitglieder auch
2016, in der er den Verbänden keine
Pfarrgemeinde als Ort des Lebens
als Chance zur Mitwirkung an der
große Bedeutung mehr zugesteht,
und der Gemeinschaft – untereinan-
spiele in diese stellenweise negati-
der und mit Gott. „Ach ja, das Grillen
ve Wahrnehmung sicherlich hinein.
auf dem Pfarrfest machen wir ger-
„Bischof Overbeck mag diesen Ein-
ne zusätzlich!“, so Marcel Völtz.
Jugendarbeit
und
-fürsor-
druck haben. Aber zeigen wir durch Mitarbeit
und
Gestaltungswillen,
Marcel Völtz / rk
Kolping und Gemeindeleben gehören zusammen!“
Der Diözesanfachausschuss „Kirche mitgestalten“ steht für
Der Diözesanfachausschuss appel-
Rückfragen oder Impulsabende
Marcel Völtz, Vorsitzender des
liert, gerade mit Blick auf die neu
vor Ort zur Verfügung.
Diözesanfachausschusses
entstehenden Strukturen in den
In den nächsten Ausgaben des
Pfarreien: „Wir können nur allen
Kolping-FORUMs werden prak-
jede
Kolpingern, ganz gleich ob im Vor-
tische Handreichungen zur
Kolpingsfamilie.“ Vielfach könnten
stand oder als Kolpingmitglied, zu-
Beteiligung am Pastoralplan für
sich die Kolpingsfamilien mit ihrem
rufen: Mischt euch ein! Wenn nie-
Kolpingsfamilien vor Ort veröf-
großen
Möglichkeiten
mand an eurer Tür klingelt, klingelt
fentlicht.
beim „neuen Denken und Umsetzen“
ihr einfach beim Pastor. Er wird
Infos und Kontakt zu finden auf
zeitaktueller
jeden Engagierten gut gebrauchen
der Webseite:
können!“
http://ourl.de/4249b
„Kirche mitgestalten“.
Pastoralplanentwicklung
Schatz
an
Pastoral
für
einbringen
und „hierbei eine deutliche ‚Duft-
Kolping FORUM Juli 2016
39
Kolpingjugend
it
e malFREIz
„malFREIzeit starten wir, Freiräume fordern wir ...“ Ein Plädoyer für mehr Freiräume und Freizeiten Unter diesem Slogan machten sich über 50 Mitglieder der Kolpingjugend im Bistum Münster, Teilnehmende der Frühjahrs-Diözesankonferenz, am 09. April auf den Weg nach Münster. Ihr Auftrag: öffentlichkeitswirksam den Platz in der Stubengasse zu einem großen Kreidegemälde verwandeln und mit einer Vielzahl kleiner Aktionen, Spiel und Spaß auf ein wichtiges Thema, nämlich mehr Freiräume für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene aufmerksam zu machen. Ergebnis: Eine bunte Demonstration, von der sich eine Vielzahl Passanten hat ansprechen lassen und die zu breiter Medienresonanz geführt hat.
Mitglieder der Kolpingjugend aber auch Passanten, Jung und Alt, vergnügten sich mit der Darstellung eigener bunter Motive auf grauem Stein. Begleitet durch verschiedenste Kleinaktionen, wie Bobby Car-Rennen, das Angebot zum Seilspringen
Die Kolpingjugend hatte sich 2015
oder jeder Menge Seifenblasen, sorgten neben dem eigentlichen Malen zusätzlich
dem Bündnis für Freiräume des Lan-
für ein buntes Treiben. Spiel und Spaß mit Relikten aus Kindertagen, in denen
desjugendrings NRW angeschlossen.
Freiheiten und Freiräume noch selbstverständlich waren.
Das Bündnis setzt sich für mehr
FOTO: MAXIMILIANE RÖSNER
Freiräume von jungen Menschen ein, denn Kinder, Jugendliche und
antwortlichen
Projektarbeitskrei-
sowie Bilder von der Aktion un-
junge Erwachsene benötigen eine
ses Lennart Potthoff ergänzt: „Von
ter: www.kolpingjugend-ms.de/
deutliche Entschleunigung des ge-
der Aktion haben sich fast alle Al-
malFREIzeit
stressten Schulalltags und Studiums,
tersgruppen ansprechen lassen, Ju-
Freizeit zur freien Entfaltung und
gendliche und junge Familien, eben-
auch Räume in denen Jugend ein-
so wie ältere Generationen. Viele
Im Herbst startet die Kol-
fach frei und jung sein kann.
hatten Verständnis und konnten
pingjugend mit ihrer nächs-
eigene Erfahrungen mit fehlenden
ten
„Diese Freiräume waren Motivati-
Freiräumen junger Menschen ins
einer innovativ aufbereiten
on für Passanten, mit uns über die
Gespräch einbringen.“
Podiumsdiskussion soll das
vielfältigen Facetten dieser Thematik ins Gespräch zu kommen – und
Mit
Themenfeld Freiräume mit Benedikt Vollmer
das hat geklappt!“ zieht die verant-
40
Freiräume-Aktion:
politisch
Verantwortlichen
diskutiert werden. Mehr In-
wortliche Diözesanleiterin Christina
Umfangreiche Veröffentlichungen
fos bald unter www.kolping-
Huster begeistert zum Schluss der
zur malFREIzeit, einschließlich
jugend-ms.de/freiraum
Aktion Fazit. Der Leiter des ver-
Berichte aus Presse und Radio
Kolping FORUM Juli 2016
Kontakt
Kolpingjugend
Jugendreferat der Kolpingjugend 02541 – 803-471 info@kolpingjugend-ms.de www.kolpingjugend-ms.de
Dein Team, Dein Wochenende
Mit Grundkurs und JuLeiCa Vom 10. – 14. Oktober (Herbstferien) gibt es im Ju-
201601 KJ Dein TeamWochenende.ind
d 1 27.01.2016 22:53:46
gendhaus Mariannhill in Reken die nächste Chance an einem Gruppenleitungsgrundkurs teilzunehmen. Der
Vom 04. – 06. November ist eure nächste Chance ein
Kurs bietet die Möglichkeit, Jugendliche aus anderen
Wochenende für „Dein Team“ zu buchen. Raus aus
Ortsgruppen kennenzulernen, Ideen für die eigene
dem Leiterrundenalltag und auf zu einem Wochenen-
Jugendarbeit zu sammeln und gemeinsam Spaß zu
de in der Alten Landschule Nottuln mit eurem Team,
haben. In der Auseinandersetzung mit Themen wie
euren Themen und zwei Referent/-innen des Bera-
Rechte und Pflichten eines Leiters, Prävention von
tungsteams. Dort könnt ihr auftanken, neue Motiva-
sexualisierter Gewalt, Spielepädagogik, Gruppenrol-
tion für eure Jugendarbeit sammeln, neue Spiele und
len und –phasen oder Konflikte und Lösungsstrategi-
euch besser kennenlernen, neuen Input zu Wunsch
en werden die Jugendlichen qualifiziert für ihre ver-
themen bekommen und die JuLeiCa updaten.
antwortungsvolle Aufgabe als Gruppenleitung.
Weitere Termine und Infos auf
Infos und Anmeldung unter
www.kolpingjugend-ms.de/teamwe
www.kolpingjugend-ms.de/grundkurs
It’s your Törn! Perfekter Wind und fast nur strahlend blauer Himmel mit viel Sonnenschein brachte die Gruppe von Makkum zunächst über das Wattenmeer in den Hafen der kleinen Insel Vlieland. Einige Mutige sprangen noch am Strand in die Wellen. Bei hervorragendem Segelwetter ging es über das Wattenmeer zurück auf das Ijsselmeer bis nach Lemmer. Besonderes Highlight war die unterwegs zubereitete Pizza, die gemeinsam bei Sonnenschein, Schieflage und 7,5 Knoten an Deck gegessen wurde. Durch Kanäle, vorbei an gemütlichen Städten, über Stravoren wurden die Segel heim nach
GRAFIK: DESIGNED BY FREEPIK.COM
Makkum gesetzt. Für alle ein unvergessliches Wochenende mit Segel hissen, Seile knoten, Kochen, Essen, Arbeiten, Reflek-
Elf junge Erwachsene machten das Segeln in diesem Jahr zu ihrem Törn. Gem einsam wurden Verpflegung , Segelroute und Rahmenprogramm geplant.
tieren, Singen, Lachen und einem gemütlichen Miteinander mit vielen neuen Erfahrungen und neuer Energie für den Alltag.
Segelsehnsucht? 14. – 18. Juni 2017 auf dem Ijsselmeer. Infos und Anmeldung unter
Text und Foto: Lena-Maria Lücken
www.kolpingjugend-ms.de/segeln
Kolping FORUM Juli 2016
41
Kolpingjugend
malFREIzeit und Jugendarbeit mit Geflüchteten Frühjahrs-Diözesankonferenz Nach zwei Amtszeiten wurde Seli-
gedankt. Paul Schroeter (Kolpings-
na Kraskes (Kolpingsfamilie Müns-
familie Enniger) wurde mit großer
ter-Zentral) als ehrenamtliche Di-
Mehrheit für weitere zwei Jahre im
özesanleiterin verabschiedet. Für
Amt des Diözesanleiters bestätigt.
ihren vierjährigen Einsatz in der
Ein neues Angebot des Diözesan-
Kolpingjugend,
Diözesanvor-
verbandes wurde den Ortsgruppen
stand und Diözesanpräsidium und
vorgestellt: Kolpingjugend-Gruppen
als Verantwortliche für die Teams
können ab sofort und kostenlos ein
sowie Themen wie Prävention von
Angebot zur Information über die
sexualisierter Gewalt, wurde ihr
Situation Geflüchteter und Unter-
Schroeter und Christina Huster.
mit einer kleinen Abschiedsfeier
stützung bei der Entwicklung von
Es fehlt Franz Westerkamp.
im
Abschied und Wiederwahl: Diözesan jugendleitung (v. li.) mit ausgeschiedener Selina Kraskes, amtierender Maximiliane Rösner, gewähltem Paul
Angeboten für Geflüchtete buchen. Mit einem Antrag zur Prüfung der Durchführung einer Skifreizeit für Junge Erwachsene wurde die Diözesankonferenz geschlossen. Text und Foto: Benedikt Vollmer Eine umfangreiche Berichterstattung zur Diözesankonferenz Auch wenn die malFREIzeit diesmal den größten Anteil an der mit über 50 Teil-
unter www.kolpingjugend-ms.de.
nehmenden gut besuchten Diözesankonferenz im April hatte (Bericht S. 40), gab
Die nächste Diözesankonferenz
es genug „Freiräume“ für andere Themen und wichtige Entscheidungen bei der
tagt vom 16. bis 18. September
DIKO der Kolpingjugend.
in Coesfeld.
Anerkennung als Träger der freien Jugendhilfe? Immer häufiger fordern Zuschuss-
auch Kolpingjugend-Gruppen in den
ferat das Anerkennungsschreiben
geber wie z. B. die örtlichen Ju-
Kolpingsfamilien) als freier Träger
zur Vorlage beim Jugendamt
gendämter neben der Beantragung
der Jugendhilfe anerkannt. Zur Bei-
zu. Fragen zur Anerkennung der
auch die Beibringung einer Aner-
bringung eines Nachweises ist also
Kolpingjugend oder allgemeinen
kennung der Kolpingjugend bzw.
nicht zwingend ein eigenes Aner-
Unterstützung in den Bereichen
Kolpingsfamilie als freier Träger der
kennungsverfahren erforderlich.
Finanzierung und Zuschüssen für
Jugendhilfe gemäß § 75 SGB VIII. Die
Kolpingjugend
Diözesanver-
Angebote in der Kinder- und JuBenedikt Vollmer
band Münster ist mit allen Gliederungen (sowohl in den Regionen als
42
Kolping FORUM Juli 2016
gendarbeit beantwortet Benedikt Vollmer, Tel.: 02541 – 803-474,
A uf Anfrage sendet das Jugendre-
vollmer@kolping-ms.de
Reisen
Kolping-Reisedienst Burgund
zeitangebot mit seniorengerechtem
Rom im Heiligen Jahr
Programm, Busreise und Übernach-
Das Kolpingwerk Diözesanverband
tung mit Vollpension und Ausflügen.
Münster macht sich in der Zeit vom
DZ 439 Euro / EZ 479 Euro
26. bis 31.10.2016 auf den Weg, um das 25-jährige Jubiläum der Selig-
Zwischen Harz und Werra
sprechung des Priesters Adolph
In Zusammenarbeit mit dem Kol-
Kolping zu feiern. Unter der Leitung
pingwerk lädt die kfd St. Lamberti
der
Wer Burgund hört, denkt zunächst
Coesfeld zu einer Reise nach Mühl-
Hüllen und Diözesanpräses Franz
einmal an Wein. Denn das fest in
hausen in Thüringen ein. Unter dem
Westerkamp stehen neben wichti-
Winzerhand befindliche Departe-
Motto „Impressionen aus der Mit-
gen Pilgerzielen und gemeinsamen
ment verdankt seinen Namen dem
te Deutschlands“ wird vom 25. bis
Gottesdiensten auch die besonde-
prächtigen Farbenkleid, in das der
28.09.2016 die Region Eichsfeld
ren Sehenswürdigkeiten der Stadt
Herbst die Rebstöcke taucht. In der
erkundet mit Stadtführungen in
auf dem Programm. Im Reisepaket
Zeit vom 12. bis 18.09.2016 lädt die
Göttingen, Mühlhausen, Duderstadt
enthalten sind jeweils die Transfers
Kolpingsfamilie Nottuln zu einem
und Hannoversch Münden sowie
ab / bis Flughafen, der Flug bis /
Rendezvous mit dem Kultur- und
eine ganztägige Rundfahrt durch
ab Rom, fünf Übernachtungen mit
Naturerbe von Weltruf ein. Reizvol-
das Eichsfeld. Das Reisepaket ent-
Halbpension in einem modernen
le Städte wie Beaune, Dijon, Autun,
hält Busfahrt, drei Übernachtungen
Pilgerhotel und das gesamte Be-
Avallon und Auxerre stehen auf dem
mit Halbpension im guten 3-Ster-
sichtigungsprogramm mit Eintritts-
Programm. Weiterhin entdecken die
ne-Hotel.
geldern und Bustransfers.
Gäste das Schloss La Rochepot, den
DZ 335 Euro / EZ 380 Euro
DZ 899 Euro / EZ 1.089 Euro
Diözesanseelsorgerin
Ursula
Wallfahrtsort Vézelay, Château de Tanlay und die berühmte Abbaye
Donauflusskreuzfahrt
Fontenay. Die Reise wird von dem
Passau – Melk – Wien – Budapest –
Das ganze Jahr über hält der
erfahrenen Frankreichkenner Peter
Bratislava – Dürnstein usw.
Kolping-Reisedienst viele
Amadeus Schneider begleitet.
interessante Reiseangebote
DZ 999 Euro / EZ 1.227 Euro
bereit. Für alle Reisen gibt es ausführliche Ausschrei-
Erholung in Bad Holzhausen
bungen.
Unter dem Motto „Einfach mal raus
Information und Beratung
– Ausspannen und Gemeinschaft
Mit
dem
modernen
Flusskreuz-
erleben“ steht eine Auszeit vom
fahrtschiff „MS Select Explorer“
48653 Coesfeld,
24.09. bis 01.10.2016 auf dem Pro-
auf der „schönen blauen Donau“
Gerlever Weg 1,
gramm. Mitten in der schönen Na-
erkunden Sie vom 17. bis 24. Okto-
Tel. 02541 – 803-411 oder
tur des Wiehengebirges liegt der
ber 2016 die Spuren der beliebten
-419, Andrea Hagedorn,
Kurort Bad Holzhausen, wo die Gäs-
Kaiserin Sissi. Landausflüge führen
(hagedorn@kolping-ms.de)
te im komfortablen Haus Annelie
nach Melk, Wien, Budapest, Bratis-
und Manfred Eissing
mit großem Wellnessbereich unter-
lava und in das beschauliche Wein-
(eissing@kolping-ms.de)
gebracht sind. Ein attraktives Frei-
städtchen Dürnstein. Ab 949 Euro
beim Kolping-Reisedienst in
Kolping FORUM Juli 2016
43
Kreise | Bezirke | Regionen
Gebietsverband Land Oldenburg
Ein Sommertag in Schweden … unter diesem Motto fand am 12. Juni 2016 auf dem Jugendhof in Vechta der 24. Junge-Familien-Tag KRAMBAMBOLI statt. Nach dem Auftakt-Familiengottesdienst mit Jugendseelsorger Holger Ungruhe stand der Tag ganz im Zeichen von Astrid Lindgren. Auf einer großen Piratenschiffhüpfburg fühlten sich die Kinder wie Pippi Langstrumpf. Ein besonderes Highlight war das Ponyreiten mit dem „Kleinen Onkel“ und der Erzählworkshop „Geschichten aus dem Koffer“, bei dem die Kinder eigene Geschichten erfanden. Die großen Besucher konnten sich Volkstänze mit der Schweger Volkstanzgruppe ansehen und auch selber das Tanzbein schwingen oder Tag der Treue. 7.400 Mitglieder
beim „Rudelsingen“ mit ABBA-Songs glänzen. „Es ist das besondere Ge-
verzeichnet das Kolpingwerk Land
meinschaftsgefühl, das die Familien an dem Tag so schätzen“, so Fami-
Oldenburg in 58 Familien. Über
lienreferentin Marén Feldhaus. „Und es ist eine Veranstaltung die von
350 seiner Senioren aus dem Ol-
Familien für Familien organisiert wird.“
denburger Land folgten Mitte Juni der Einladung der Kolpingsfamilie Vechta-Zentral
zum
traditionel-
len Tag der Treue. Viele von ihnen sind seit über 50 Jahren dabei. Im Festvortrag zum Thema „Schenkt der Welt ein menschliches Gesicht“ zitierte Prälat Peter Kossen Adolph Kolping: „Das Christentum ist nicht nur für die Kirche und die Betkammer, sondern für das ganze Leben.“ Er verwies auf das Kolping-Jugendwohnen, das vielen Jugendlichen
Klausurtagung des Landesvorstandes. Im Brigittenkloster in Bremen
fern der Heimat die Chance auf ei-
standen die zukünftige Aufgabenverteilung innerhalb des neu gewähl-
nen guten Start in das Berufsleben
ten Vorstandes, Schwerpunkte des Landesverbandes und die angedach-
gebe. Kolping habe die jungen Leu-
te Neuregelung der Verbändefinanzierung an. Zwischenfazite des Kon-
te so genommen, wie sie waren und
taktpflegeprojektes „meet, pray & talk“ (Bericht S. 18) und Austausch
nicht, wie sie sein sollten.
zur Weiterentwicklung des Formates „VORplus“ waren weitere Themen
Deutliche Kritik übte er an unsozi-
der 14 teilnehmenden Vorstandsmitglieder.
alen Arbeitsverhältnissen. „Adolph Kolping war kein weltfremder Spinner und wir Kolpinger sind es auch nicht. Es gibt die Alternativen zu Ungerechtigkeit und Rücksichtslosigkeit, und wir können sie mit Hilfe des Geistes Gottes finden und leben.“ Text und Foto: Ludger Heuer
44
Kolping FORUM Juli 2016
Kreise | Bezirke | Regionen
Landeswallfahrt nach Bethen „Mut zeigen, weil es um unseren Nächsten geht“. Un-
Kolpingsfamilien, nach Begrüßung durch Landesvorsit-
ter diesem Motto machten sich am 16. April zahlrei-
zende Gaby Küpers und Landespräses Pfarrer Stefan
che Kolpinger, begleitet von 23 Bannern verschiedener
Jasper-Bruns, auf den Weg nach Bethen. Im Abschlussgottesdienst in der St. Marien-Basilika, zelebriert vom Landespräses Stefan Jasper-Bruns und Msgr. Dr. Dirk Költgen, warb der Landespräses am Beispiel von Adolph Kolping um Mutmacher. Heute, wo die katholische Kirche mit einem Glaubwürdigkeitsproblem, „Machtmissbrauch“ und Priestermangel zu kämpfen habe, brauche es Menschen, die sich für einen geistlichen Beruf als Pastoralreferent/-innen, als Diakone oder Priester berufen fühlen, damit wieder Vertrauen zur Botschaft Christi vermittelt werden könne.
Landesdeligiertenversammlung Der Landesverband positionierte sich in seiner Ver-
tenversammlung 2017 bewarb sich mit eindeutiger Zu-
sammlung am 12. März mit einem Antrag klar zur
stimmung der Versammlung die Kolpingsfamilie Essen.
Flüchtlingssituation.
Für den Tag der Treue 2017 und den 110. Oldenburger
Die Kolpingsfamilie Cappeln stellte sodann den Ent-
Kolpingtag 2018 konnten leider noch keine Ausrichter
wicklungs- und Planungsstand für den 109. Oldenbur-
gefunden werden, so dass der Landesverband darum
ger Kolpingtag mit Jugendtag am 03. / 04. September
bat, in den Kolpingsfamilien hierfür noch Werbung zu
2016 in Cappeln vor. Um die Ausrichtung der Delegier-
betreiben.
Alle Ämter für den Landesvorstand konnten seit einigen Jahren nun erstmals wieder besetzt werden: (v. li.:) Patricia Krieger, Britta von Lehmden, Agnes Beckmann, Elisabeth Storck, Anna kl. Schlarmann (KJ), Jan Frerichs, Gaby Kuipers (1. Vorsitzende), Eckhard Stein (hinten), Heinz Kranz, Alfons Völkerding, Wolfgang Vorwerk, Monika Südbeck-Hörmeyer, Landespräses Stefan Jasper-Bruns, Bernard Dalinghaus, Thorsten Siefert. Es fehlen: Michael Meyer (KJ) und Marén Feldhaus.
Texte: Monika Südbeck-Hörmeyer / Kürzungen rk; Fotos: Kolpingwerk Land Oldenburg Ausführliche Berichte auf www.kolping-land-oldenburg.de
Kolping FORUM Juli 2016
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Kreise | Bezirke | Regionen
Wolfgang Kemper führt Kreisverband Borken Kreisverband Borken. Letztmalig begrüßte der schei-
Mit 33 Ja-Stimmen bei zwei Enthaltungen erzielte
dende Kreisvorsitzende Edmund Rösner (Kolpingsfami-
Wolfgang Kemper (Kolpingsfamilie St. Heinrich) ein ein-
lie Epe) die Delegierten zur Kreiskonferenz am 3. Mai
deutiges Wahlergebnis als neuer Kreisvorsitzender. Die
in Südlohn. Bildungsreferentin Sonja Wilmer-Kausch
Arbeit im Diözesanvorstand sei für ihn nicht neu, erläu-
stellte das Angebot „Abgucken streng erlaubt“ vor. Die
terte er bei seiner Vorstellung. Er gehörte in früheren
Kolpingsfamilie St. Heinrich (Groß Reken) hat sich be-
Jahren dem Gremium als kommissarischer Diözesan-
reit erklärt, am 5. November diesen Bildungstag für den
leiter der Kolpingjugend und als Fachausschussvorsit-
Kreisverband organisatorisch auszurichten.
zender an. Diesmal werde er sie jedoch wohl aus einer anderen Perspektive erleben. Das Amt der / des Beauftragten für Familien- und Seniorenarbeit konnte nicht besetzt werden. Rösner und Kemper appellierten an die Anwesenden, in den Kolpingsfamilien nach geeigneten Personen zu suchen. Ihren Abschluss fand die Kreiskonferenz im Beisein vom Diözesanvorsitzenden Harold Ries und Diözesangeschäftsführer Uwe Slüter mit zahlreichen Dankesworten für den ausscheidenden Kreisvorsitzenden Edmund Rösner und die ebenfalls ausgeschiedene Ulrike Dyckhoff (Familien- und Seniorenarbeit).
Dank an Edmund Rösner (li.) und Ulrike Dyckhoff. Gratulation für Wolfgang Kemper.
FOTO: UWE SLÜTER
Wolfgang Kemper / rk
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Kolping FORUM Juli 2016
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Kreisverband Steinfurt. MdB Jens Spahn (Mitte) war einmal mehr zu Besuch bei seiner Kolpingsfamilie Rheine-Emstor. Von Heribert Knollmann (re.) und Paul Jansen (li.) wurde er willkommen geheißen. Seit 2015 ist er Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister der Finanzen. In seinem Vortrag zum Thema „Flüchtlinge in Deutschland – Chance und Herausforderung" bezog Jens Spahn klare Positionen zur Verantwortung Deutschlands. Paul Jansen
Kreisverband Steinfurt. Mehr als 60 Personen aus sieben Kolpingsfamilien nahmen an der Maiandacht des Bezirksverbandes Ibbenbüren teil. Die Andacht an der Schönstatt Kapelle auf dem Brochterbecker Berg hatte Kolpingbruder Bernhard Reeker aus der Kolpingsfamilie Hörstel gestaltet. Das Bocketaler Musikorchester gab der Maiandacht eine besonders feierliche Atmosphäre und die Teilnehmer freuten sich über die Unterstützung beim Singen der Marienlieder. Josef Niemann
Radlerjubiläum im nächsten Jahr Kreisverband Steinfurt. Zum 24. Male begab sich die Radgruppe der Kolpingsfamilie Püsselbüren auf Tour und erkundete den Westen Schwedens rund um Göteborg. Start der insgesamt 420 km umfassenden Tour war Kungsbacka, ein kleines Städtchen vor den Toren Göteborgs. Die erste Etappe entlang der Küste nach Göteborg war entsprechend kurz, so dass den Radlern Zeit blieb einige Sehenswürdigkeiten von Schwedens zweitgrößter Stadt kennenzulernen. Über Kungälv, wo im Jahre 1101 der Frieden zwischen den Königinnen von Dänemark, Schweden und Norwegen geschlossen
Nach den Besuchen der Provinz Halland 2003 und des östli-
wurde, ging es dann weiter nach Stenungssund, durch
chen Smålands 2009 war die Radtour 2016 der Kolpingsfa-
Göteborgs nördlichen Schärengarten über die Inseln Tjörn, Orust und Skaftö nach Lyskill. Das am Götafluss
milie Püsselbüren durch den Westen bereits die dritte Tour durch Schweden.
gelegene Trollhättan ist zum einem wegen eines komplexen Schleusensystems als Teil des Götakanals be-
mit vielen Eindrücken gespickte Tour, die ohne einen
kannt und zum anderen war es ehemaliger Produkti-
Tropfen Regen bei durchweg guten Radfahrbedingun-
onsstandort der Automarke Saab.
gen ein tolles Erlebnis war.
Alle Etappen waren sehr hügelig und es mussten einige Höhenmeter überwunden werden. Eine sportliche, aber
Text und Foto: Uwe Kümper
Kolping FORUM Juli 2016
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Kreise | Bezirke | Regionen
Kreisversammlung verabschiedet Meik Libor Gleich
Röhl übernommen wird. Meik Libor,
mehrere Höhepunkte konnte die
fast sieben Jahre Vorsitzender des
gut
Kreisversammlung
Kreisverbandes Warendorf und so-
des Kolpingwerk Kreisverbandes
mit Vertreter im Diözesanvorstand,
Warendorf im April in Everswinkel
hatte dieses Amt niedergelegt. Er
verzeichnen. Uwe Slüter, Geschäfts-
war im Oktober zum Vorsitzen-
führer, und Andreas Lanksch, stell-
den des Diözesanfachausschusses
Kreisverband Warendorf. besuchte
vertretender
Vorsitzender
des
Diözesanverbandes Münster, wiesen auf die große Bedeutung der Kolpingsfamilie als Bildungsgemeinschaft und auf die Flüchtlingsar-
Dank für vorbildliches Engagement als Kreisvorsitzender an Meik Libor (li.) von Annette Lakenbrink und Christian
„Verbandsentwicklung“
gewählt
worden. Annette Lakenbrink, Beauftragte für Bildungsarbeit und
Scharwey.
stellvertretende Vorsitzende, sowie
FOTO: KOLPINGSFAMILIE OELDE
sein Nachfolger, Christian Schar-
beit des Kolpingwerkes hin. Werner
wey, dankten für sein vorbildliches
Schniedermann, Mitglied im Diözes-
tive gegen Lohn dumping. Erstmals
anfachausschuss „Arbeit und Sozia-
wurde das Amt des Schriftführers
les“, erläuterte den Stand der Initia-
ausgeschrieben, das nun von Anton
Engagement im Verband. Annette Lakenbrink
Josefschutzfest, Banner und Maibaum
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Kreisverband Steinfurt. Das Jo-
hatte der Kolpingsfamilie das Ban-
Antonius-Krankenhauses in Hörstel
sefschutzfest
Kolpingsfamilie
ner gespendet. Bei wunderschönem
sorgte für musikalische Stimmung.
Hörstel war in diesem Jahr ein ganz
sommerlichem Wetter trafen sich die
Für die kleinen Kolpinger hatte
besonderes: In der Vorabendmesse
Mitglieder danach am Pfarrzentrum.
man spannende Spiele vorbereitet.
wurde das neue Banner der Kol-
Dort wurde traditionell ein Maibaum
Mit Würstchen vom Grill klang der
pingsfamilie durch den neuen Prä-
mit Bändern in den Kolpingfarben
Abend in geselliger Runde aus.
ses, Pastor Ingo Struckamp, feierlich
geschmückt und anschließend auf-
geweiht. Eine ortsansässige Person
gestellt. Die Musikwerkstatt des St-
der
Kolping FORUM Juli 2016
Andre Berghaus
Kreise | Bezirke | Regionen
Hermann Bröring ist seit 70 Jahren dabei Kreisverband Steinfurt. „Hut ab
sondere Ehrung mit Urkunde und
Im Mai feierten
für 70 Jahre in der Kolpingsfami-
Präsent. 1946 war er als 17-Jäh-
Maria und Her-
lie“, gratulierte das Vorstandsteam
riger in den damaligen Gesellen-
um Mathilde Gielsok, Andreas Bü-
verein eingetreten. Ehefrau Maria
scher und Frank Bosse dem Jubil-
wurde für 40-jährige Zugehörigkeit
ar Hermann Bröring. Damit ist der
geehrt. Im Mai feierten die beiden
40 Jahre Kol-
Mettinger am längsten in der Kol-
ihre „Diamantene Hochzeit“.
pingmitglied.
pingsfamilie dabei. „Man muss nur
Auf der Mitgliederversammlung, die
dran glauben und nicht aufgeben“,
gleichzeitig mit dem Josefschutz-
Jubilar-Ehrungen an. Besonders zu
kommentierte der Jubilar diese be-
fest gefeiert wurde, standen 23
erwähnen sind die 65-jährige Kol-
mann Bröring ihre „Diamantene Hochzeit“. Er ist 70 Jahre, sie
pingzugehörigkeit von Franz Bosse, Josef Dieckmann, Alfons Keller und Bernhard Stermann. Auf 60 Jahre blicken Gustav Göcke, Werner Holstein, Josef Rütten und Max Schindler zurück. Nach dem gemeinsamen Kaffeetrinken
begrüßte
Andreas
Büscher die Kolpingschwestern und -brüder mit ihren Partnern, die Familienkreise sowie die Kolpingjugend im Pfarrheim St. Agatha. Text und Foto: Neben den Vorstandswahlen ehrte die Mettinger Kolpingsfamilie auch 23 Jubilare.
C. Keller
Gerhard Schmitz als Kreisvorsitzender bestätigt Kreisverband
den Diözesanhauptausschuss auf
mit über 6.800 Mitgliedern stärks-
Coesfeld. Der
der Tagesordnung. Die 35 Teilneh-
ten Kreisverband im Bistum Müns-
Kolping Kreis-
mer aus den 33 Kolpingsfamilien
ter und die Fortentwicklung der ei-
verband Coes-
im Kreisverband wählten Gerhard
genen Homepage beschlossen.
feld
hat
auf
Schmitz (Kolpingsfamilie Nottuln)
Uwe Slüter, Geschäftsführer des Di-
der
Kreisver-
einstimmig (bei einer Enthaltung)
özesanverbandes, informierte ab-
sammlung im
für weitere drei Jahre zum Kreis-
schließend über zahlreiche geplante
Kolpinghaus
vorsitzenden.
Aktivitäten auf Bistumsebene und
in Dülmen wichtige Wahlen durch-
Nach den Berichten des Kreisvor-
die Planungen für den „Kolpingtag
geführt: Nach drei Jahren stand
sitzenden Schmitz und des Stellver-
2017" in Münster.
die Wahl des Kreisvorsitzenden
treters Dieter Bußmann wurde die
und die Wahl der Delegierten für
Anschaffung eines Banners für den
Gerhard Schmitz
Gerhard Schmitz / rk
Kolping FORUM Juli 2016
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Kreise | Bezirke | Regionen
Auf Wanderschaft im Ahrtal gewünscht,
der Kolpingsfamilie Oelde im Ahrtal stand unter einem
schnell organisiert und mit 25 Personen noch schnel-
guten Stern: Sonne pur, drei große Ferienwohnungen
ler ausgebucht: Das viertägige Wanderwochenende
wie aus dem Bilderbuch mit Wiese, Terrassen und Blick
Kreisverband
Warendorf.
Mehrfach
auf Weinberge. Von Anfang an entwickelte die bunt gewürfelte Gruppe eine beispielhaft gute Gemeinschaft. Selbst bei 25 Prozent Steigung bei Wanderungen über den Wein-Event- und Rotweinwanderweg wurde keiner zurückgelassen. Kinder-Sportwagen fahren wurde zum gefragten Sport. Und das waren einige Höhepunkte: Ein Wiedersehen mit dem ehemaligen Präses und jetzigen Subregens in Lantershofen, Philip Peters, die Besichtigung des geEine nicht alltäglich zusammengesetzte Truppe mit 17 Mitgliedern der Kolpingjugend, Erwachsene aus den Familienkreisen, eine Familie mit drei Kindern von 19 Monaten bis
heimsten Bauwerks in der Geschichte der BRD, den Regierungsbunker im Ahrtal, und vieles mehr sorgten neben Wanderungen für ereignisreiche Tage.
zehn Jahren gemeinsam auf Wanderschaft. FOTO: KOLPINGSFAMILIE OELDE
Annette Lakenbrink
Partnerschaft mit der Kolpingsfamilie Leipzig Süd Kreisverband Coesfeld. Zum 50-jährigen Jubiläum der
Leipzig-Süd oder wie sie anfangs hieß, Kolping Famili-
Kolpingsfamilie Leipzig Süd und 45-jähriger Partner-
enkreis Leipzig Connewitz, zu pflegen. Kolpingsfamilien
schaft beider Kolpingsfamilien waren einige Mitglieder
waren zu DDR Zeiten nicht zugelassen und so bestanden
der Kolpingsfamilie Billerbeck zu Gast in Leipzig. In der
nur inoffizielle Kolping-Familienkreise. In diesen 18 Jah-
Grußbotschaft, die die Delegation aus Billerbeck über-
ren gab es 48 Begegnungen mit rund 850 Besuchern aus
brachte, heißt es: „Wir sind glücklich, dass wir die Ver-
der Region des Münsterlandes in Leipzig. Nach 1990 be-
bindungen zur Kolpingsfamilie Leipzig Süd hatten und
suchte man sich wechselseitig oder traf sich in den Kol-
haben. Es ist eine Bereicherung für unser Tun im Sinne
ping Ferienstätten Duderstadt, Dahlen, Olpe und Salem.
Adolph Kolpings“. Vor dem Mauerfall wurde die Leipziger Messe genutzt, um Kontakte mit der Kolpingsfamilie
Text und Foto: Clemens Wübbeling
Seit 45 Jahren pflegt die Kolpingsfamilie Billerbeck eine Partnerschaft mit der Kolpingsfamilie Leipzig Süd.
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Kolping FORUM Juli 2016
Kolping Landesverband NRW
Armin Laschet zu Gast auf Kolping NRW-Landesversammlung
„Das christliche Menschenbild als Grundlage bewahren“ „Das Motto ‚Wenn jeder an sich denkt, ist an alle gedacht‘ kann nicht
die
Grundlage
politischen
Handelns in unserem Land sein“, betonte
der
CDU-Fraktionsvor-
sitzende im Landtag NRW, Armin Laschet, vor den Delegierten der Kolping NRW-Landesversammlung in der Handwerkskammer Aachen. Vielmehr sei es die christliche Soziallehre mit den Eckpfeilern Personalität, Subsidiarität und Solidarität,
Als kommissarischer Landesleiter der Kolpingjugend NRW überreicht Paul
die Grundlage politischer Entschei-
Schroeter (li., Kolpingsfamilie Enniger, Diözesanleiter der Kolpingjugend DV
dungsprozesse sein müsse, so La-
Münster) das Positionspapier zum Thema „Bildung“ der Kolpingjugend NRW an
schet weiter. Das gelte auch für
Armin Laschet MdL (Landesvorsitzender der CDU NRW). Weiter im Bild Thomas
die Bildungs- und Familienpolitik in
Pathmann (Paderborn), Thomas Backhaus (Diözesanleiter Kolpingjugend DV
NRW.
Essen), Karl Schiewerling MdB (Landesvorsitzender Kolpingwerk NRW). FOTO: DANIEL FISSENEWERT
Das Kolpingwerk Landesverband Nordrein-Westfalen hatte sich zur
Inklusion, berufliche Bildung und
ren in Zukunft eine Chance für uns
Vorbereitung auf die Landtagswah-
die Integration von Flüchtlingen in-
sein können.“
len 2017 in den vergangenen bei-
tensiv diskutiert.
den Jahren intensiv mit den Themen
Bis zur Landtagswahl im Mai 2017
„Bildung“ und „Familie“ beschäftigt
„Wesentlich ist“, so Schiewerling,
wird der Landesvorstand des Kol-
und dazu erste Positionsentwür-
„das Wahlrecht der Eltern zur Er-
pingwerkes in NRW die diskutier-
fe vorgelegt. „In diesen Bereichen
ziehung. Diesem widerspricht, dass
ten Positionen um die Anregungen
liegt die Kernkompetenz unseres
Eltern, die ihr Kind in den ersten
der Delegierten ergänzen und ein
Verbandes
Kolping-Bil-
Jahren selbst erziehen, große Hin-
Gesamtpositionspapier
dungswerke in NRW mit ihren über
dernisse erfahren, wenn sie ihr
tionen zur Landtagswahl verab-
2.400 hauptberuflichen Mitarbei-
Kind erst ab dem 3. Lebensjahr in
schieden. Es sei, so Schiewerling
tern“, erläuterte der Kolping-Lan-
die KiTa geben wollen.“
abschließend, immer die Aufgabe
und
der
desvorsitzende Karl Schiewerling
als
Posi-
der Kolpingwerke gewesen, eigene
MdB die inhaltliche Schwerpunkt-
Die
stellt
Erfahrungen und Kompetenzen in
setzung. Gemeinsam mit Laschet
für Laschet aktuell die größte He-
die gesellschaftliche Debatte einzu-
wurden deshalb die Themen Fami-
rausforderung dar: „Wir müssen
bringen und für die eigenen Werte
lienberatung, die Rolle des Staates
schnellstmöglich
Flücht-
einzustehen – zukünftig noch stär-
in der Familienhilfe, frühkindliche
lingskinder integrieren. Von passen-
ker in den Bereichen Bildung und
Bildung,
Sprachförderung in der
den Bildungs- und Sprachangeboten
Familie.
Kita, Verbesserung der Qualität der
wird abhängen, ob die Flüchtlinge
Arbeit in den Kindertagesstätten,
angesichts demographischer Fakto-
Flüchtlingsintegration
40.000
Kolpingwerk LV NRW
Kolping FORUM Juli 2016
51
FORUM
H 12281
Kolpingwerk DV Münster e.v. 48653 Coesfeld, PVST-Deutsche Post AG „Entgelt bezahlt“, VKZ
Impressum Erscheinungsort Coesfeld, erscheint vierteljährlich
Auflagenhöhe 1.800 Exemplare
Herausgeber Kolpingwerk Diözesanverband Münster e. V. Gerlever Weg 1 | 48653 Coesfeld
Jahresabonnement 6,50 EUR
Redaktion Rita Kleinschneider -rk-, Ludger Klingeberg -lk-, Daniel Fissenewert, V.i.S.d.P. Telefon: 02541 – 803-456 Telefax: 02541 – 803-455 E-Mail: presse@kolping-ms.de Gerlever Weg 1 | 48653 Coesfeld Satz und Layout Hötzel, RFS und Partner, im Gutenberghaus in Stadtlohn
Für unverlangt eingesandte Fotos und Manuskripte wird keine Haftung übernommen. Namentlich unterzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder.
kompensiert Id-Nr. 1657286 www.bvdm-online.de
Wenn du Urlaub machst, mach das mit Muße. Suche das
Paradies der Erholung nicht allzu weit weg.
Du wirst das Paradies nirgendwo finden, wenn du es nicht in deinem
Herzen mit dir trägst.
Wirf allen Ballast über Bord: Sorgen, Kummer, Ärger, alle Streiterei und Jammerei. Mach dir
schöne Tage!
Du darfst ruhig braun werden, wenn du eine braune Haut für bessere Verpackung hältst. Aber vor allem freue dich, staune wie ein Kind über das Licht und die Sonne, über die Liebe und das Leben. Urlaub heißt schöne Tage machen mit viel
Muße,
schöne Tage für dich und für die Menschen, die bei dir sind. Phil Bosman
Die Mitglieder des Diözesanpräsidiums und des Diözesanvorstandes wünschen allen Leserinnen und Lesern des Kolping-FORUMs erholsame Ferien! Das Redaktionsteam und das Druckteam aus dem Gutenberghaus schließen sich diesem Sommergruß gerne an.
Thema der nächsten Ausgabe Oktober 2016: Diözesanhauptausschuss
Für die Ausgabe Oktober 2016 mit Berichten aus den Kolpingsfamilien ist Redaktionsschluss am 31. August 2016.