H&W November 2015

taxe perçue - Economy-C

ZEITSCHRIFT für Südtiroler in der Welt 39100 BOZEN/ITALY

November 2015

Älteste profane Wandmalerei

Foto: Tourismusverein Rodeneck

Iwein Fresken auf Schloss Rodenegg

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THEMA

Gemeinsam auf dem Weg

Infotagung der „Südtiroler in der Welt“ für die Vereine im Ausland n Zwei bis drei Vertreter aller 25 Südtirol-Vereine in Liechtenstein, Deutschland, Österreich und der Schweiz haben sich zu einer Infotagung in Freising bei München getroffen. Vorsitzender Erich Achmüller konnte neben den Vereinsvertreterinnen und -vertretern auch den Südtiroler Parlamentarier Manfred Schullian begrüßen, der in einem Referat die Besonderheiten der italienischen Politik schilderte.

Die KVW Arbeitsstelle der „Südtiroler in der Welt“ organisiert jährlich eine Infotagung, zu der Vertreter der Südtirol-Vereine im Ausland eingeladen sind. Viele der ausgewanderten Südtiroler sind in einem der 25 Vereine organisiert, sie treffen sich regelmäßig und es findet ein wertvoller Austausch statt. Auf der Infotagung informierte Vorsitzender Erich Achmüller über das Programm der Arbeitsstelle im Jahr 2016, über die Gemeindeimmobiliensteuer GIS und das EU-Erbschaftsrecht.

Fünf Workshops zur Auswahl Die Delegierten der Vereine nahmen an fünf Workshops teil und befassten sich mit den Themen Abrechnungen für den Verein, Pressearbeit, Nutzung neuer Medien, Biografiearbeit und Organisation von neuen Veranstaltungen. Ziel der Arbeitsgruppen war es, die ehrenamtlichen Mitarbeiter der Vereine für ihre Arbeit zu schulen und ihnen neue Impulse zu geben.

Bei der Biografiearbeit ging es darum, wie interessante Lebensgeschichten von ausgewanderten Südtirolern gesammelt und festgehalten werden können. In Österreich geht es vor allem darum, dass die Geschichten der Optanten gesammelt werden, aber auch die Südtiroler, die in Deutschland und der Schweiz eine neue

Workshop „Finanzen” mit Jana Aigner vom Amt für Arbeitsmarktbeobachtung

Heimat gefunden haben, können auf eine bewegte und spannende Biografie zurückblicken. Diese zeitgeschichtlichen Quellen sollten nicht verloren gehen, die Vereine können hier einen wertvollen Beitrag leisten, ist die Arbeitsstelle überzeugt. Die positive Einstellung zur Arbeit in den Vereinen und das gemeinsame Arbeiten an der Zukunft sorgten für ein gute, produktive Stimmung am Wochenende.

Gastreferent Manfred Schullian Als Gastreferent war Rechtsanwalt Manfred Schullian, Abgeordneter zum römischen Parlament nach Freising gekommen.

Der SVP-Abgeordnete Manfred Schullian schilderte in einem interessanten und humorvoll vorgetragenen Referat die Besonderheiten der italienischen Politik, insbesondere die Arbeitsweise des römischen Parlaments.

Italien leide vor allem unter einer enormen Normenflut. Die Anzahl der Gesetze betrage ein Vielfaches anderer Länder. Viele Gesetze seien weder notwendig noch lesbar. Eine der Ursachen dieser Situation liege im „perfekten“ Zweikammersystem, das eine effiziente Arbeitsweise verhindere. Die Gesetzesvorschläge würden lange Zeit zwischen den beiden Kammern hin und her geschoben.

Abgeordneter Manfred Schullian berichtete über die derzeitige Situation in Rom

Foto: SVP Facebook

Dss italienische Parlament Bei den letzten Wahlen habe es leider wieder keine parlamentarischen Mehrheiten gegeben. Die erstarkten „Grillini“ hätten sich jedem Gespräch verweigert. Ungeachtet dessen sei es Ministerpräsident Renzi gelungen, ein neues Wahlgesetz zu verabschieden. Dieses regelt allerdings nicht den Senat, zumal diese zweite Kammer im Rahmen der Verfassungsreform neu geregelt werden soll. Der Senat soll auf 100

Workshop „Neue Medien” mit Evi Atzwanger vom Büro der Südtiroler in der Welt

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THEMA

Inhalt THEMA Gemeinsam auf dem Weg

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SÜDTIROL AKTUELL

4 5 6 7 Mitglieder gekürzt werden. Diese sollen künftig nicht mehr gewählt, sondern von den Regionen und Gemeinden ernannt werden. Dieser neue Senat würde auch in seinen Zuständigkeiten eingeschränkt.

Allerdings sei es derzeit noch ungewiss, ob die derzeitigen Senatoren bereit sind, diesen „kollektiven Suizid“ in zwei Lesungen mitzuvollziehen.

Südtirol in Rom Eine weitere bedenkliche Entwicklung sieht Abgeordneter Schullian in der zunehmenden Umkehr der Gewaltenteilung: Das Parlament werde immer mehr durch die Regierung seiner Funktionen „beraubt“. Diese bediene sich vor allem durch Notverordnungen und Delegierungsgesetze und peitsche diese unter Zuhilfenahme der Vertrauensfrage durch das Parlament.

Als einzelner Abgeordneter habe man kaum eine Chance, eine Gesetzesmaßnahme weiterzubringen. Der Südtiroler Vertretung sei es jedoch mehrfach gelungen, ihre Anliegen in ein Gesetz der Regierung einzubauen, so wie z. B. die Sonderklausel, derzufolge die Verfassungsreform auf die Region Trentino/Südtirol nicht Anwendung findet.

Pause in der Aula im Kardinal-Döpfner-Haus am Domberg in Freising

Zunehmender Trend zum Zentralismus Erkennbar sei auch ein zunehmender Trend zu einem neuen Zentralismus. Die konkurrierenden Kompetenzen zwischen Regionen und Staat hätten immer wieder zu Konflikten geführt. Der Regierung plane hier dem Staat die Möglichkeit einzuräumen, im Konfliktfall „im nationalen Interesse“ zu entscheiden. Diese Entwicklung stelle eine Gefahr für unsere Autonomie dar. Eine weitere Einschränkung unserer Kompetenzen drohe ebenso durch den Kompetenztransfer an die EU. Wir können unsere autonomen Rechte nämlich gegenüber dem Staat einfordern, nicht aber gegenüber der EU. Wichtige Beiträge An das Referat schloss sich eine angeregte Diskussion. Gemeinsam mit dem Abgeordneten Manfred Schullian klang der Abend im urigen Korbinianskeller am Domberg aus. Am nächsten Tag wurde wieder intensiv und motiviert in den Workshops weitergearbeit. Die Workshops waren ein wichtiger Input für die weitere Arbeit in den Vereinen. <

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Kurzmeldungen Sprachbarometer, Vorwort Innovative Tertiarschwester, Tourismusvergleich, Bozner Studie Kunstpreis, Auszeichnung, Hanns-Paul-Ties Südtirol innovativ: Alpiplast Bergrettung, Weine, Buchvorstellung

EXPERTEN

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Krankenversicherung, EU-Erbrecht

INTERN

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TREFF.Heimat, Nachruf Sepp Pfattner Südtiroler in Zürich und NRW Südtiroler in Oberösterreich, Wanderwoche im Pustertal Südtiroler in der Steiermark Südtiroler in Hessen und München H E I M AT U N D W E L T Sissa Micheli

IMPRESSUM

HEIMAT & Welt Herausgeber und Eigentümer: Südtiroler in der Welt Verantwortlich für den Inhalt: Dr. Hans Gamper Schriftleitung: Ingeburg Gurndin Redaktion: Irene Schullian alle: 39100 Bozen, Pfarrplatz 31, Postf. 463 Tel. (0039) 0471 309176 Fax (0039) 0471 982867 Internet: www.kvw.org/suedtiroler-welt E-Mail: suedtiroler-welt@kvw.org Eingetragen beim Landesgericht Bozen unter 7/72 Druck: Lanarepro Ges.m.b.H., I-39011 Lana Ausgaben: „Heimat & Welt” erscheint monatlich (insgesamt 11mal jährlich) Bei Unzustellbarkeit zurück an: Arbeitsstelle für Südtiroler in der Welt, 39100 Bozen, Pfarrplatz 31, Postf. 463 Redaktionsschluss: Am 15. des Monats Bankverbindung: Südtirol und Italien: Südtiroler Sparkasse Waltherplatz, 39100 Bozen IBAN IT68A 06045 11601 000000371000 BIC CRBZIT2B001 Mitfinanziert von der Autonomen Provinz Bozen

Workshop „Neue Veranstaltungen” mit Herbert Denicoló, Mitglied und ehemaliges Vorstandsmitglied der Südtiroler in der Welt

AUTONOME PROVINZ BOZEN - SÜDTIROL

PROVINCIA AUTONOMA DI BOLZANO - ALTO ADIGE

PROVINZIA AUTONOMA DE BULSAN - SÜDTIROL

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SÜDTIROL AKTUELL

Kurz notiert

Meldungen aus Südtirol n LITERATUR

n TOURISMUS

n MUSIK

n ÖKOLOGIE

Auszeichnung

The Alps Award 2015

Tag der Chöre

Gold für Meran

Die Sellaronda MountainbikeTour wurde von einer Expertenjury zum besten Bikeangebot der Alpen und zum Siegerdes „The Alps Award 2015“ gekürt. Die Sellaronda Mountainbike-Tour ist eine überregionale, geführte Panoramatour rund um das Sellamassiv in den Dolomiten, einem UnescoWeltnaturerbe. <

Rund 350 SängerInnen von zehn Chören aus Bayern, Schwaben, Vorarlberg, Nordund Südtirol, dem Trentino, der Steiermark, Salzburg und Oberösterreich waren zum „Tag der Chöre“ der AGACH, der Arbeitsgemeinschaft Alpenländischer Chorverbände, nach Meran in die Gärten von Schloss Trauttmansdorff gekommen.

Die SängerInnen trugen unter dem Motto „So klingen die Alpen“ an verschiedenen Stationen ihre Lieder vor. Zum Abschluss versammelten sie sich zu einem großen Gemeinschaftschor am Seerosenteich und brachten unter der Leitung von Pater Urban Stillhard OSB die Gärten zum Erklingen. <

Die Stadt Meran wurde bei der Siegerehrung des internationalen Wettbewerbs Entente Florale Europe in Bristol mit dem Gold Award ausgezeichnet.

Diese prestigeträchtige Initiative bewertet Europas Städte und Gemeinden mit dem Ziel, sie grüner und lebenswerter zu machen. Die Jury zieht bei ihrer Bewertung die umgesetzten Maßnahmen zur Luftreinheit und zur Verringerung der Abfallmenge sowie die Bemühungen zur Nutzung von erneuerbarer Energie in Betracht. Sie beurteilt die Bewahrung natürlicher Lebensräume sowie die Pflege der lokalen Grünanlagen, der Sport- und Freizeitstätten vor Ort und prüft den Baum- und Pflanzenbestand. <

Sabine Gruber erhält den VezaCanetti-Preis.

Foto: Markus Limpus

Der Veza-Canetti-Preis der Stadt Wien wird für hervorragende literarische Leistungen von Autorinnen heuer zum zweiten Mal vergeben. Die mit 8.000 Euro dotierte Auszeichnung geht 2015 an die Meraner Schriftstellerin Sabine Gruber. Sabine Gruber, geboren 1963, lebt in Wien. Sie studierte Germanistik, Geschichte und Politikwissenschaft und war als Lektorin für Deutsch an der Universität in Venedig tätig. Ihr Werk umfasst Romane, Gedichte, Erzählungen, Essays, Hörspiele und Theaterstücke. <

n WIRTSCHAFT Zuwachs bei Exporten Im zweiten Quartal dieses Jahres führten die Südtiroler Betriebe zum dritten Mal in Folge Waren von über einer Milliarde Euro aus und konnten sogar die Rekorde der letzten Quartale toppen. Derzeit machen die Ausfuhren 20 Prozent des Südtiroler Bruttoinlandprodukts aus. Nach Deutschland, Österreich, Schweiz und Frankreich fließt mehr als die Hälfte aller Ausfuhren. Außerhalb Europas entfällt der größte Teil der Exporte auf Asien und Amerika.

Der russische Markt hingegen ist eingebrochen. <

Der „Sellaronda Bike Day“ ist mittlerweile zu einem Pflichttermin für alle passionierten Radfahrer geworden, die keine Mühe scheuen, wenn es darum geht, die Dolomitenpässe mit dem Rad zu befahren.

Foto: Sellarronda

n MEDIZIN Auszeichnung Der Südtiroler Neurochirurg Florian Ebner hat den Titel des außerplanmäßigen Professors von der Eberhard-Karls-Universität Tübingen erhalten.

Prof. Dr. med. Florian H. Ebner ist Leitender Oberarzt mit den Behandlungsschwerpunkten Schädelbasischirurgie, vaskuläre Neurochirurgie, Rückenmarkserkrankungen und neurochirurgische Intensivmedizin. Ebner ist seit 2004 in der Neurochirurgischen Klinik des Universitätsklinikum Tübingen tätig. <

n EUROPA Volksanwaltschaft Die Südtiroler Volksanwältin Gabriele Morandell ist beim jüngsten Treffen des Europäischen Ombudsmann-Instituts in dessen Vorstand gewählt worden. Das Europäische Ombudsmann-Institut (EOI) ist eine unabhängige, nicht auf Gewinn ausgerichtete Vereinigung europäischer Ombudsleute, deren Ziel es ist, die Ombudsmann-Idee zu verbreiten und zu fördern. <

Gabriele Morandell

Das Meraner Kurhaus

Foto: Kurverwaltung Meran

n POLITIK Neuwahlen Ende September ist Luigi Spagnolli als Bürgermeister der Stadt Bozen zurückgetreten.

Bis zu den Neuwahlen im Frühjahr 2016 steht nun ein kommissarischer Verwalter an der Spitze der Stadt. Auch in Freienfeld kommt es zu Neuwahlen. <

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SÜDTIROL AKTUELL

Sprachbarometer

VORWORT DER LANDESRÄTIN

Sprachliche Vielfalt bereichert n Wie ist es um die Sprachkenntnisse der Südtiroler bestellt?

Welche Sprache wird wo und wann verwendet? Diese und weitere Aspekte des Sprachgebrauchs und der Sprachidentität in Südtirol wurden im Rahmen des Sprachbarometers vom Astat unter die Lupe genommen.

Ein gebildeter Europäer sollte mindestens drei Sprachen Muttersprache plus zwei Fremdsprachen - s­prechen: so lautet das Bildungsziel der EU. Und da sind die Südtiroler nahe dran. Das Sprachbarometer 2014 erkennt den Südtirolern sehr gute Sprachkompetenzen zu, die seit der Vergleichserhebung 2004 deutlich zugenommen haben. So sprechen 93 Prozent der Bevölkerung mindestens zwei Sprachen, womit sie im europäischen Vergleich als sehr sprachkundig gelten. Besonders die jüngere Generationen und Personen mit einem höheren Bildungsabschluss beherrschen drei und mehr Sprachen. Das Astat hat zudem auch eine grundsätzlich positive Einstellung zur Zweitsprache nachgewiesen. So sehen 80 Prozent der Südtiroler die sprachliche Vielfalt des Landes als Bereicherung. Eine deutliche Mehrheit befürwortet auch den Pro-

porz bei der Stellenbesetzung im öffentlichen Dienst und zwei Drittel der Südtiroler befürworten den Zweisprachigkeitsnachweis, wobei die Pflicht zur Zweisprachigkeit als Dienst am Bürger gesehen wird. Das sind einige Daten aus der Studie des Landesinstituts für Statistik Astat über den Sprachgebrauch und die Sprachidentität in Südtirol, für die im vergangenen Jahr rund 3000 Personen befragt wurden.

Mehrsprachigkeit als Brückenfunktion Landesrätin Waltraud Deeg bezeichnete zum Auftakt der Vorstellung „die Mehrsprachigkeit Südtirols, deren Brückenfunktion zwischen deutschem und italienischem Sprachraum als eines der wichtigsten Merkmale und eine der größten Ressourcen unseres Landes“. Als zweites „positives Ergebnis“ hob Amtsdirektorin Johanna Plasinger hervor, dass die drei Sprachgruppen im Land recht stabil seien. Auch die ladinische Sprache gehe nicht zurück. Die entscheidende Rolle beim Erlernen der Zweit- und Drittsprache spielt die Schule, und auch ihr stellt das Sprachbarometer ein insgesamt gutes Zeugnis aus. <

Frage: Wie beurteilen Sie Ihre schulische Erfahrung im Zweitsprach­ unterricht? - 2014

Quelle: Astat

Arbeit ohne Grenzen Die Globalisierung und ihre Auswirkungen auf Gesellschaft und Alltag sind vielfältig und vielerorts spürbar. Nicht immer werden sie als positiv empfunden und vor allem für kleine regionale Kreisläufe sind sie zum Teil bedenklich. Wir müssen deshalb Überlegungen anstreben und Wege finden, wie wir diese internationalen Verflechtungen zwischen Staaten und Gesellschaften für uns nutzen können. Als Beispiel dafür kann der Arbeitsmarktgipfel zwischen Südtirol und Bayern vom 28. September in Bozen gelten. Eine gemeinsame Koordinierungsgruppe wird künftig konkrete Projekte planen und durchführen, um den Austausch von gut ausgebildeten Fachkräften voranzutreiben. Kein Arbeitsmarkt funktioniert heute nur mehr innerhalb der eigenen staatlichen Grenzen. Die geschlossene Zusammenarbeit stellt einen aktiven Beitrag zur Agenda 2020 der Europäischen Union dar, die das Ziel verfolgt, die grenzüberschreitende Mobilität deutlich zu erhöhen.

Unterstützt werden mit dieser Maßnahme vor allem junge Menschen in Ausbildung, die mit einem Praktikum Arbeitserfahrungen und auch Sprachkenntnisse im Ausland sammeln dürfen. Eine Möglichkeit sei, fernab der Heimat neue Ideen und Wissen zu sammeln, die dann für die heimischen Unternehmen wertvoll sein können. Die Jugendlichen dürfen frei und ungezwungen auf diese Chance zugehen, anders als die vielen Menschen, die ihre Heimat verlassen mussten, um ihren Lebensunterhalt bestreiten zu können. In den vergangenen Jahren ist wieder vermehrt eine Wanderbewegung innerhalb Europa und von außen festzustellen, die Beweggründe dafür sind immer dieselben: Krieg und Vertreibung, hohe Arbeitslosigkeit oder einfach die Hoffung auf ein besseres Leben. Weltweit leben etwa 232 Millionen Menschen nicht mehr in dem Land, in dem sie geboren wurden. Heimisch werden abseits des Ortes, an dem man geboren wurde und auch aufgewachsen ist, ist aber nicht einfach, denn Heimat ist nicht nur ein Ort, sondern auch ein Gefühl. Familie, Arbeit und Verwurzelung in der Gesellschaft sind das Fundament für diese Empfindung. Die aktuellen Flüchtlingsströme sind daher auch mittel- und langfristig eine gemeinsame Herausforderung, die beim Arbeitsmarktgipfel angesprochen wurde und in Zukunft wohl noch vertieft werden muss. Mit dem neuen Abkommen zwischen Südtirol und Bayern wird jedoch zunächst ein Schritt gesetzt, der in erster Linie wirkungsvoll für junge Menschen sein wird und ihre Wettbewerbsfähigkeit auf dem Arbeitsmarkt einer globalisierten Welt stärken soll, vor allem aber werden Grenzen gemeinsam überschritten. Ich wünsche unseren Jugendlichen, dass sie mit dieser Kooperation die Möglichkeit des wechselseitigen Lernens in Bayern wahrnehmen werden – mit der Heimat im Herzen.

Ihre Landesrätin Martha Stocker

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SÜDTIROL AKTUELL

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Von der Scheune auf den Weltmarkt Südtirol innovativ

Getränkekartone und TETRAPackungen der Getränkeindustrie werden die Halme in Folie geschweißt. Als 1980 die Trinkhalme erstmals lose in Beutel verpackt oder einzeln in Papier gehüllt wurden, eröffneten sich am Markt ganz neue Möglichkeiten für Alpiplast. Dadurch gelang es einen weltweit bekannten Getränkehersteller in den Kundenstamm aufzunehmen. Dann wurde die Produktion von PVC auf umweltfreundlicheres PP umgestellt.

Die Alpiplast ist ein Familienunternehmen. Die Geschäftsleitung haben Herta Castiglioni Forcher (Chefin: Buchhaltung, Lohnwesen), Karl Forcher (Senior Chef: Wartung, Reparatur, Entwicklung) und Markus Forcher (Junior Chef: Produktionsleitung, Logistik, Einkauf) inne.

n Ob transparent oder in Fabe, kurz oder lang, lose im Beutel verpackt oder einzeln gehüllt: namhafte einheimische und internationale Kunden wie Ferrero, McDonald's, Zipperle oder die Olympischen Sommerspiele 2012 in London vertrauen auf die Qualität der Trinkhalme von Alpiplast.

Auf der Töll produziert die Firma Alpiplast fast unbemerkt seit 44 Jahren Trinkhalme und besetzt damit einen Nischenmarkt, weltweit. Von hier aus werden der italienische Markt (vorwiegend Nord- und Mittel­ italien), der europäische Markt

mit Deutschland, Österreich, Schweiz, Spanien, Finnland und auch Afrika, vor allem Kamerun, Nigeria, Kongo, Elfenbeinküste beliefert.

1500 Halme pro Minute Gegründet wurde die Alpiplast von Karl Forcher gemeinsam mit einem Arbeitskollegen. In einer leeren Scheune in Partschins wurde angefangen. Forcher baute die Maschinen größtenteils selbst. Damals konzentrierte man sich auschließlich auf die Produktion von Trinkhalmen in Hart-PVC. „Der MaLinks: Die Produktpalette bei den Trinkhalmen reicht von 10 cm bis 100 cm Länge und beim Durchmesser von 3,3 mm bis ca. 10 mm.

Rechs: Angefangen hat Alpiplast ganz klein mit den zwei Firmengründern, mittlerweile sind es 19 Mitarbeiter.

Fotos: Alpiplast

schinenpark arbeitete mit einer Tagesleistung von rund 80.000 Metern. Heute ist man bei einer Tagesleistung von 1.200 Kilometern angekommen. Im Jahr werden ca. zwei Milliarden Trinkhalme produziert. Unsere Trinkhalme würden sechs mal die Erde umrunden“, so Junior Chef Markus Forcher. „Das geschmolzene Rohmaterial wird mittels einer Förderschnecke durch eine Düse in Form gebracht und als endloser Halm extrudiert. Anschließend wird er in einem Kühlbecken wieder ausgehärtet. Am Ende der Anlage befindet sich eine rotierende Scheibe mit einem Messer“, erklärt Markus Forcher den Prozess. Einmal produziert kommen die Halme dann in die Verpackung. Für die kleinen

Kleiner Betrieb - große Kunden 20 Jahre später übersiedelte man in die neue Produktionsund Lagerhalle im Gewerbegebiet Töll. Die Ereignisse überschlugen sich kurz darauf: der weltbekannte Fastfood Hersteller McDonald's wurde Kunde der Alpiplast und mit der Umsetzung der HACCP-Hygienerichtlinie gelang gleichzeitig eine wichtige Qualitätssicherung.

Wenig später produzierte man erstmals auch biologisch abbaubare Trinkhalme aus MaterBi, die 2012 bei den Olympischen Sommerspielen exklusiv von der Firma Alpiplast geliefert wurden. In die Umwelt investierte man nicht nur damit: Die Fotovoltaikanlage auf den Dächern der Produktions- und Lagerhalle erlaubt es heute einen Teil der Halme mit „grüner“ Energie herzustellen. <

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NÜTZLICHES

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Sie fragen, Experten antworten

Krankenversicherung für „Nicht“-Italiener Ich bin die Tochter einer Südtirolerin und in den Niederlanden geboren und aufgewachsen. Ich besitze „nur“ die niederländische Staatsbürgerschaft. Ich möchte nun mit meiner Familie (Mann und zwei Kinder unter 18 Jahren) nach Südtirol ziehen und dort arbeiten. Wie können wir uns krankenversichern?

In Italien hat man nicht die Wahl zwischen mehreren Krankenversicherungen mit monatlichen Beiträgen, denn es gibt nur den Landesgesundheitsdienst, in den jeder italienische Staatsbürger mit Wohnsitz in Italien eingeschrieben ist.

EU-Bürger und Gleichgestellte (Schweiz, San Marino, Island, Norwegen), die sich in Italien aufhalten und einer geregelten abhängigen oder selbständigen Arbeit nachgehen, sowie deren Familienangehörige, haben Anrecht auf die Eintragung beim Landesgesundheitsdienst. Sie müssen sich bei dem Gesundheitsbezirk eintragen, in dessen Territorium sie ihren meldeamtlichen Wohnsitz haben.

Außerdem haben Anspruch auf Eintragung in den Landesgesundheitsdienst Bezieher einer italienischen Rente, die ihren Wohnsitz nach Italien verlegen.

Ohne sozialversicherungspflichtige Tätigkeit oder ohne Rentenbezug in Italien müssen ausländische Staatsbürger fünf Jahre Ansässigkeit in Italien nachweisen können, um in das staatliche Gesundheitswesen eingetragen zu werden.

Folgende Ausnahmen gibt es hiervon: (Nachzulesen unter www.buergernetz.bz.it/de/ dienste/dienste-kategorien. asp?bnsvf_svid=1011420) - ehemalige Arbeiter in Italien, die unfreiwillig arbeitslos geworden sind und bei der Arbeitsvermittlungsstelle eingetragen sind - ehemalige Arbeiter, die bei einem berufsbildenden Kurs eingeschrieben sind - Personen, die in einem EULand versichert und in Besitze eines Vordruckes E106E109-E120-E121 sind.

Die Einschreibung der EUBürger/innen und Gleichgestellten, die in Südtirol einen Wohnsitz haben, erfolgt in der Regel bis zur Dauer des Arbeitsverhältnisses (maximal vier Jahre).

Falls der/die EU-Bürger/in und Gleichgestellte keinen Wohnsitz in Italien besitzt, erfolgt die Einschreibung bis Ende des Arbeitsverhältnisses (maximal ein Jahr).

Notwendige Dokumente - Erkennungsausweis - Steuernummer - Bestätigung des Arbeitsgebers über das Arbeitsverhältnis, Selbsterklärung falls die Daten von Amts wegen bereits aufscheinen - Für selbständige Arbeiter: Bescheinigung über die Eintragung bei der Handelskammer, bei einem Berufsverzeichnis oder einer Berufsvereinigung und beim

Nationalinstitut für Soziale Fürsorge (NISF) - eventuelle Dokumentation aus der die Erwerbstätigkeit hervorgeht - eventuelle Eintragung bei der Arbeitsvermittlungsstelle - Antragsformular - für die Familienangehörigen: übersetzte Heiratsurkunde, für Kinder: übersetzte Geburtsurkunde Die Nutzung dieses Dienstes ist kostenfrei.

Wenn Sie weder die Voraussetzungen erfüllen, sich beim Nationalen Gesundheitsdienst anzumelden und auch in Ihrem Herkunftsland nicht krankenversichert sind bzw. weiter versichert bleiben können, müssen Sie eine private Krankenversicherung abschließen. > Rosemarie Mayer Südtiroler in der Welt

EU-Erbrecht und Schweiz n Gilt das neue EU Erbrecht auch für die Schweiz?

Seit 17. August 2015 gilt in Europa ein neues Erbrecht.

Die EU-Erbrechtsverordnung bringt eine Harmonisierung der nationalen Gesetze. Sie garantiert, dass grenzüberschrei-

tende Erbfälle fortan in der EU überall gleich gehandhabt werden (Ausnahmen: Dänemark, Irland und Großbritannien).

Siehe Heimat & Welt, Oktober 2015.

Künftig gilt: Stirbt eine Person außerhalb ihres Herkunftslandes, kommt das Recht des Staates zur Anwendung, in welchem die Person zuletzt ihren gewöhnlichen Aufenthalt gehabt hat. Eine zentrale Errungenschaft der Verordnung

ist die Wahlmöglichkeit: Sie erlaubt den EU-Bürgerinnen und -Bürgern, die außerhalb ihres Heimatlandes leben, das Erbrecht ihres Heimatstaates für ihren Nachlass zu wählen.

Wer mehrere Staatsbürgerschaften besitzt, hat auch mehrere Wahlmöglichkeiten.

Die Vereinheitlichung wirkt sich auch auf Angehörige von Drittstaaten aus, so etwa der Schweiz.

Deshalb profitieren Ausland-

schweizerinnen und Auslandschweizer von der Wahlmöglichkeit. Da die Schweiz der EU-Verordnung aber nicht beigetreten ist, ist diese nicht anwendbar auf Schweizer Bürgerinnen und Bürger, die in der Schweiz ihren Wohnsitz haben. Da gelten die hiesigen Gesetze, und diese sehen für Schweizer kein Wahlrecht vor. > Rosemarie Mayer Südtiroler in der Welt

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INTERN

Besuch auf Schloss Rodenegg TREFF.Heimat im September n Beim Treff.Heimat im September ging es mit der Bahn ins Pustertal bis Mühlbach und von dort mit dem Bus auf die Rodenecker Alm. Von dort wanderten wir gemütlich in einer Stunde hinauf zur Ronerhütte, wo wir uns zu Mittag stärken konnten.

Den Nachmittag nutzten wir für einen Besuch des Schlosses Rodenegg im Dorf Rodeneck.

Hoch über der Rienzschlucht thront diese Burg auf einer schmalen Felsnase, schwer zugänglich für Feinde. Die Burg

Nächster

ist gut erhalten und teilweise auch bewohnt. Im 12. Jahrhundert wurde die Burg von Friedrich von Rodank erbaut.

Nach dem Aussterben dieses Geschlechtes war sie 200 Jahre in landesfürstlicher Verwaltung und ging 1491 über auf die Freiherren von Wolkenstein-Rodenegg. Der Minnesänger Oswald von Wolkenstein war der Begründer dieses Geschlechtes und Nachkommen der von Wolkenstein nützen heute noch die Burg als Sommerresidenz.

Im Laufe der Jahrhunderte wurde die Burg stets vergrößert und ausgebaut. Es gibt viel zu sehen. Über zwei Zugbrücken gelangt man in das Innere und die freundliche Führung erzählte uns von der Geschichte der Burg und zeigte uns die verschiedenen Räume: Burgkapelle, Waffenkammer, Festsaal, Backstube, Verlies und einen großen Schlossgarten.

Das Bedeutendste sind wohl die Wandmalereien zum IweinEpos von Hartmann von Aue in der Trinkstube. Nach ihrer Entdeckung konnten sie 1972 restauriert werden. Es sind die ältesten profanen Wandmalereien im deutschen Sprachraum. Iwein war einer der zwölf Ritter der Tafelrunde am Hofe von König Artus. > Maria Luise Schuurbiers

TREFF•Heimat

Besichtigung der Galleria Unika in Gröden/Runggaditsch 10. Dezember 2015 Treffpunkt: 13.50 Uhr, Eingangshalle Zugbahnhof Bozen

Informationen bei Südtiroler in der Welt, Tel. 0471 300213 oder suedtiroler-welt@kvw.org.

Bei der Führung im Schlossgarten

Sepp Pfattner, ein Botschafter für Südtirol Abschied vom langjährigen Vorsitzenden in Albstadt Die Vereine der Südtiroler Heimatfernen in Deutschland und der Verein der „Südtiroler in der Welt“ trauern um den langjährigen Vorsitzenden des Südtiroler Vereins in Albstadt Sepp Pfattner, der am 27. September 2015 im Alter von 75 Jahren in Gammertingen verstarb. Sepp, der gebürtige Latzfonser, war über 20 Jahre Vorsitzender des Südtiroler Vereins in Albstadt. In dieser Zeit stand er den Mitgliedern mit Rat und Tat zur Seite. Besonders seine ruhige, jedoch auch seine schelmische Art, hat uns allen gut getan. Vielen Gammertingern Bürgern hat er seine alte Heimat gezeigt und war somit ein

erfolgreicher Botschafter für Südtirol.

Selbst während seiner schweren Krankheit war er aktiv mit dabei, so das letzte Mal Ende Mai 2015 bei der Wallfahrt aller Südtiroler Vereine aus Europa in Weingarten. Aus seinem Munde hörte man weder ein Klagen noch ein Jammern.

Wir sind dankbar, ihn gehabt zu haben und werden ein ehrendes Andenken bewahren.

Für alle Vereine der Südtiroler in Deutschland und „Südtiroler in der Welt“ Martin Depian - Vorsitzender des Verbandes der Südtiroler Vereine in der Bundesrepublik Deutschland

Und wenn dann einst so leid mir's tut, mein Lebenslicht erlischt, freu ich mich, dass der Himmel auch schön wie die Heimat ist.

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INTERN

Treffen mit Landeshauptmann Kompatscher Südtiroler in Oberösterreich n Landeshauptmann Arno Kompatscher hat Ende August seinem Amtskollegen Landeshauptmann Josef Pühringer im Linzer Landhaus einen offiziellen Besuch abgestattet.

Pühringer führte seinen Gast vorerst durch und um das Landhaus, den Sitz der oberösterreichischen Landesregierung und des Landtages. In der ausgiebigen Gesprächsrunde wurden alle Fragen und Themen von gemeinsamem Interesse erörtert, wobei sich wieder einmal mehr zeigte, dass trotz unterschiedlicher geopolitischer Situation große Übereinstimmung in allen politischen Belangen besteht. Kein Wunder, gehen doch die vorbildlichen Beziehungen zwischen Oberösterreich und Südtirol auf ständige, seit Jahrzehnten beste-

hende Kontakte auf allen Ebenen zurück. Im Brennpunkt des Meinungsaustausches standen die Stellung Südtirols als Repräsentant der deutschsprechenden Minderheit in Italien und die Schutzmachtfunktion Österreichs für das abgetrennte Land südlich des Brenners, die Vertiefung der Zusammenarbeit auf wissenschaftlicher, wirtschaftlicher und kultureller

Ebene, wie schließlich ein akkordiertes Vorgehen in Fragen der europäischen Regionalpolitik.

Den würdigen Abschluss des Besuches bildete im Steinernen Saal des Landhauses ein stimmungsvoller Empfang bei launigen Reden, heiterer Volksmusik und deftigen Schmankerln.

Gäste waren Mitglieder der Landesregierung, des Landtags

Die Südtiroler in Oberösterreich mit den Landeshauptleuten Pühringer und Kompatscher

und des Nationalrates, Diözesanbischof Schwarz, Abordnungen des Verbandes der Südtiroler mit Helmut Lüttge und sein Vize Karl Haider sowie weitere Vertreter des öffentlichen und kulturellen Lebens. > Klaus Schöfecker

Wanderwoche im Pustertal Südtiroler in der Welt n Ende August trafen sich 44 Teilnehmer zur Wanderwoche im Pustertal. Georg Daverda und Siegfried Gufler, Vorstandsmitglied „Südtiroler in der Welt“, hatten das Programm zusammengestellt und begleiteten die Gruppe, die im Hotel „Reischach“ in Reischach untergebracht war.

Nach der heiligen Messe am Sonntag in Sand in Taufers fuhren wir nach Weißenbach und durchwanderten dort zwei

von drei Themenwegen. Am Montag war die Dreischusterhütte im Innerfeldtal am Fuße der Sextner Dolomiten unser Ziel. Auf Vorschlag von Walter ist eine kleine Gruppe weiter aufgestiegen, und machte eine Höhenwanderung zum Haunold. Beeindruckend war die Wanderung am Dienstag: die Heilig-Kreuz-Kirche am Fuße des Kreuzkofels und die Aussicht auf die umliegende Bergwelt war überwältigend. Ent-

lang der Armentarolawiesen wanderten wir bis Wengen.

Am Mittwoch wanderten wir zur Dürrensteinhütte und über die Plätzwiese nach Briggele.

Auch an diesem Tag wanderte eine kleine Gruppe mit Walter bei gerade nicht sommerlicher Temperatur zum Strudelkopf.

Nach einer spektakulären Fahrt mit dem Bus auf den Furkelpass besuchten wir am Donnerstag den Hausberg von Bruneck, den Kronplatz. Einige erreichten das Ziel mit der Seilbahn und die Geher wurden um Punkt 12 Uhr mit dem Geläute der Friedensglocke empfangen. Wir besichtigten das letzte, erst vor Naturjuwelen erwandern

kurzem eröffnete Museum von Reinhold Messner, ehe es wieder ins Tal ging. Am letzten Tag stand die Wanderung zur Fanes Alm in Ennegerg am Programm.

Die Fanes Alm ist ein Naturjuwel nicht so leicht zu erwandern, aber alle die dabei waren haben es geschafft und waren begeistert. Geoerg Daverda chauffierte uns sicher mit dem Bus zu den ausgewählten Zielen und nahm sich der schwächeren Geher an. Beiden Wanderführern an dieser Stelle ein herzliches „Danke“ für ihr Umsicht und Mühe. Im Hotel „Reischach“ waren wir gut untergebracht, und so hoffen wir auf ein Wiedersehen im nächsten Jahr. > Hermine Gantschnigg

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INTERN

Sommerfest und Grillen im Frankfurter Stadtwald Südtiroler in Hessen

n Vor der Sommerpause und bevor sich viele zu den verdienten Urlaubstagen in die Berge, ans Meer, auf Balkonien oder Terrassien verabschiedeten, wurde das erste Halbjahr 2015 mit einem Grillfest beendet.

Louis Marth hat wieder die Lokalität bei dem Kleingartenverein in Frankfurt-Louisa organisiert. Die Grillmeister Karl Schupfer und Luis Marth verwöhnten mit perfekt gegrillten Steaks und Bratwürsten. An Getränken - aus Südtirol ein Weißwein zum Aperitif, ein gu-

ter Lagrein, Bier, und wer unbedingt wollte, auch Wasser zum Gegrillten - wie auch an den mitgebrachten Salaten, war kein Mangel. Dankbar wurden die selbstgebackenen Kuchen zum Kaffee angenommen, darunter die schon legendäre Linzertorte von Josefa Hablitschek, die sich einige(!) gewünscht hatten, aber auch die Apfelweintorte, und, und, und.

Auch ein paar Lieder zu Akkordeon und Gitarre trugen zur guten Stimmung bei. > kmh

Radtour mit Helmut Stadler Südtiroler in München 15 Teilnehmer trafen sich beim Technomarkt Lochham bei München. Dort startete die Gruppe um 8.30 Uhr. Die Radtour ging der Würm entlang über Gräfelfing, Freiham, Mooschweige am Kleinen See vorbei nach Puchheim Ort und weiter bis zum Germeringer See. Dort am Wassertretpark wurde eine Pause gemacht und alle genehmigten sich ein Fußbad. Erfrischt ging’s weiter über Nebele bis Geisenbrunn.

Bei der gleichnamigen Gast-

stätte fand das Mittagessen statt. Bis dahin summierte sich die Teilnehmerzahl schon auf 22. Frisch gestärkt ging es weiter Richtung Unterpfaffenhofen nach Freiham zum Südtiroler „Otti“, der uns mit einer Marende und einem guten Tropfen Weiß- und Rotwein verwöhnte. Von dort aus trennte sich die Gruppe. Die einen fuhren nach Hause, die anderen zurück zum Ausgangspunkt. Es war ein schöner aber heißer Tag. > Helmut Stadler

VEREINSKALENDER

DEZEMBER 2015

4. Dezember Südtiroler in Augsburg Südtiroler in Oberösterreich

Monatstreffen Ursl-Advent in Linz (bis 6.12.)

5. Dezember Südtiroler in Hamburg Südtiroler in Nürnberg Südtiroler in Liechtenstein Südtiroler in Niedersachsen Südtiroler in Hessen Südtiroler in Oberösterreich

Weihnachtsfeier Nikolausfeier Waldweihnachten Adventsfeier Weihnachtsfeier Maronibraten in Steyr (bis 6. + 8.12.)

6. Dezember Südtiroler in Bregenz Südtiroler in Bischofshofen Südtiroler in Zürich Südtiroler in NRW

Adventsfeier Weihnachtsfeier Weihnachtsfeier Vorweihnachtsfeier in Krefeld

9. Dezember Südtiroler in Oberösterreich

Hoangart mit dem Verein Steyr

11. Dezember Südtiroler in Bodensee-Oberschwaben-Allgäu Südtiroler in München

Advents- und Weihnachtsfeier Weihnachtsfeier

12. Dezember Südtiroler in Dornbirn Südtiroler in der Steiermark steiermark Südtiroler in Oberösterreich

Weihnachtsfeier Vorweihnachtsfeier der Bezirksstelle OberWeihnachtsfeier mit dem Verein Linz

13. Dezember Südtiroler in Hallein Südtiroler in Oberösterreich Südtiroler in München

Adventsfeier Hoangart mit dem Verein Steyr Jahresabschlussmesse

14. Dezember Südtiroler in Oberösterreich

Adventsfeier mit dem Verein Wels

16. Dezember Südtiroler in Stuttgart

Spielenachmittag

18. Dezember Südtiroler in Salzburg Stadt

Adventsfeier

19. Dezember Südtiroler in Augsburg

Weihnachtsfeier

20. Dezember Südtiroler in der Steiermark

Vorweihnachtsfeier der Landesstelle Graz

Südtirol ist offener für Kunst Sissa Micheli, internationale Künstlerin in Wien n Die gebürtige Bruneckerin Sissa Micheli ist auf zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen im Ausland und immer wieder auch in Südtirol vertreten.

Ein Jahr verbrachte ich an der Universität in Edinburgh und meine Diplomarbeit schrieb ich auf Malta. Ich bin zweisprachig aufgewachsen mit einer italienischen Mutter und einem Südtiroler Vater, die das Erlernen mehrerer Sprachen und die Intellektualität gefördert haben.

Ich empfinde dies als eine große Bereicherung. Eine Fremdsprache hängt immer mit der jeweiligen Kultur zusammen und ich bin eine sehr neugierige Person, die vieles erforschen möchte.

Was hat Sie bewogen im Ausland zu bleiben? Welche Erfahrungen haben Sie gemacht?

Sissa Micheli

Foto: Dan Bachmann

Was hat Sie dazu bewogen ins Ausland zu gehen?

Micheli: Bereits mit 15 Jahren bewarb ich mich für ein Schuljahr in den USA. Ich begann mit dem Studium an der Universität Wien, nachdem ich Philosophiekurse in Bologna bei Umberto Eco besucht hatte.

Meine neue Heimatstadt wurde dann unvorhergesehener Weise Wien, wo das Studentenleben erschwinglich war und die Universität einen guten Ruf genoss.

Micheli: Aller Anfang ist schwer: Der Sprung vom Land in die Großstadt war für mich trotz großer Begeisterung fast traumatisch. Ich war einfach allein auf mich gestellt und die Abnabelung von meiner Familie und von Südtirol fiel mir nicht leicht. Gleichgesinnte zu finden war nicht einfach. Zuhause fühlte ich mich erst in der Kunst. Während meines sprachwissenschaftlichen und literarischen Studiums fotografierte ich viel. Nach dem Hochschulabschluss besuchte ich die Schule für künstlerische Foto-

STECKBRIEF

Sissa Micheli - 1975 in Bruneck geboren, lebt und arbeitet in Wien - Ausbildung: Studium der Anglistik und Romanistik, Universität Wien; Schule für künstlerische Fotografie, Wien; Diplomstudium an der Akademie der bildenden Künste Wien mit Auszeichnung - 2007 – 2011 Dozentin an der Internationalen Sommerakademie für Bildende Kunst und Medientechnologie Venedig - Stipendien (Auswahl): 2015 Staatsstipendium für künstlerische Fotografie. 2014 Atelierstipendium des bka in London. 2009 Atelierstipendium des bm:ukk in Paris. 2006 Stipendium der Landesregierung Südtirol in New York. Diverse Preise und Ankäufe. www.sissamicheli.net

grafie in Wien unter der Leitung von Friedl Kubelka und die Akademie der bildenden Künste. Nebenher verdiente ich meinen Lohn mit Sprachunterricht. Das Kunststudium fand ich großartig: Es vereinte Praxis und Intellektualität. Das war genau das, wonach ich gesucht hatte. Nach dem Abschluss an der Akademie wurde mir sehr rasch klar, dass ich in den Universitätsjahren ein Netzwerk aufgebaut hatte, das für meine künstlerische Arbeit unabdingbar war und darum machte ich Wien zu meiner Basis, von der aus ich ins Ausland arbeite und ausstelle. Stipendienaufenthalte verbrachte ich in Edinburgh, auf Malta, in New York, Paris und London.

Was hat sich in Südtirol (seit Ihrem Weggang) verändert?

Micheli: Es hat sich sehr viel im Bereich der Kunst und Kultur zum Positiven verändert. Die Errichtung des „Museion“ war ein wichtiger Meilenstein. Viele neue Kunsteinrichtungen und Projekte von Künstlern und Künstlerinnen, das Engagement von Kunsthäusern wie Kunst Meran und des Südtiroler Künstlerbundes veränderten die Kulturlandschaft in Südtirol bedeutend. Lange Zeit galt das Interesse im Land fast ausschließlich dem Tourismus und dem Sport.

Fühlen Sie sich noch als Südtirolerin? Wie würden Sie heute Ihre Identität beschreiben?

Micheli: Ja, ich habe noch Familie und gute Freunde in Südtirol und identifiziere mich mit dem Land. Allerdings bin ich nicht patriotisch.

Was wünschen Sie sich für die Zukunft Südtirols?

Aus der Serie: Utopia in Transit/ On Clouds and Meteorites, 2015, C-print, Diasec

Falls unzustellbar bitte zurück an:

Micheli: Am meisten wünsche ich Südtirol friedliches Zusammenleben und Austausch zwischen den Sprachgruppen im Land. Südtirol kann von seiner Plurilingualität, Multiethnizität und Multikulturalität viel profitieren, sollte stolz darauf sein und sich nicht allzu sehr vor einem Verlust der Identität in einer globalisierten Welt fürchten. <

Für Österreich: Gesamtverband der Südtiroler in Österreich

Für Deutschland:

Zeughausgasse 8

Verband der Südtiroler Vereine

A-6020 Innsbruck

in der Bundesrepublik Deutschland c/o INVIA Köln e.V.

Für die Schweiz:

Stolzestraße 1a

Südtiroler Verein Zürich und Umgebung

D - 50674 Köln

c/o Arthur Altstätter Auhaldenstrasse 26 CH-8427 Rorbas

Poste Italiane spa - Versand im Postabonnement - G.D. Nr. 353/2004 • Erscheint monatlich • (konv. in Ges. Nr. 46 vom 27.2.2004) Art. 1, Abs. 2, DCB Bozen

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