KUNSTINVESTOR AUSGABE OKTOBER 2016

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OKTOBER 2016

Große Auktionswochen mit Alten Meistern und Gemälden des 19. Jahrhunderts Cologne Fine Art Preis 2016- Wege des Pointillismus Fremde Götter- Erotische Kunst aus Japan






KUNST.INVESTOR Editorial

Liebe Leserinnen und Leser!..

Heute halten Sie die aktuelle Ausgabe des e-Magazine KUNSTINVESTOR in „Händen“. Innovativ, exklusiv und stets mit dem richtigen Riecher für aktuelle Entwicklungen informieren wir Sie rund um alle wichtigen Themen, die nationalen und internationalen Kunstmärkte betreffend. Kunst ist ein interessantes Portfolio und unbestritten die schönste Beimischung für Ihr Investment- inspirierend, nicht allein in ideeller Hinsicht. Besonders in Zeiten, da Bullen auf sich warten lassen und Renditen an der Nulllinie kratzen, etablieren sich Kunstwerke als stabile, vor allem aber als rentable Assets. Eine Tatsache, der sich selbst hartgesottene Aktionäre nicht entziehen können. Außenseiter der Kunstgeschichte profitieren davon nicht substanziell in Kunst interessiert zu sein, weil die zeitlichen Intervalle von einer Aktienbaisse zur nächsten immer wieder kürzer werden- wäre auch zu erwarten, dass die persönliche Entscheidung dieser Käufer weniger zählt. Wie schade. Und wie bezeichnend. Viele Sammler

scheinen in Bilder wie in Aktien zu investieren. Käufer haben eben nicht nur wieder viel Geld, sie kultivieren auch einen sehr selektiven Blick. Mehr noch: Dieser Boom ist noch lange nicht an seine Grenzen gestoßen. Bilder, Antiquitäten und andere Sammelobjekte nehmen im Rahmen der Veranstaltungen einen immer höheren Stellenwert ein. Dies bestätigen die hervorragenden Ergebnisse der Auktionshäuser. Weil es bei allen Dingen des Lebens immer auf den richtigen Mix ankommt, wollen wir Sie nicht nur mit fundierten Hintergrundberichten, präzise recherchierten Topstorys, wichtigen Nachrichten und aktuellen Interviews begeistern. Zusätzlich wollen wir dieses Magazin auch mit dem Sonderteil Geld & Anlage, INVESTOR als moderne Plattform zum Austausch wichtige Investitionsinformationen anbieten. Lesen Sie den aktuellen KUNSTINVESTOR, wo Sie sich ein aktuelles Bild über den Kunst- & Geldmarkt verschaffen könneneine wirklich gute Investition. Viel Spaß wünscht Ihnen Michael Ruben Minassian

IMPRESSUM: Medieneigentümer, Chefredakteur & Herausgeber: Michael Ruben Minassian Mail: michael.minassian@kunstinvestor.at , Telefon: +43 1/ 236 53.1318 Verlagsadresse: MN Online & Content GmbH, 1110 Wien, Brehmstrasse 10/4.OG, Geschäftsführung: Markus Bauer, ATU 65091955, FN 330453k, Tel: +43 1/ 919209045 DW, Fax: + 43 1/29 81-298 DW, Website:www.kunstinvestor.at, Cover-Foto: © Bank Austria Kunstforum, Martin Kippenberger "ab in die Ecke und schäm Ddch“, 1990 Privatsammlung, Courtesy Hauser & Wirth © Estate of Martin Kippenberger, Galerie Gisela Capitain, Cologne Foto: Stefan Altenburger Photography, Zürich




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ART COLOGNE 2017 führt Sektor „NEUMARKT“ ein

Neues Format unterstützt junge Kunst und ergänzt NEW CONTEMPORARIES und COLLABORATIONS

Zu seiner 51. Ausgabe setzt der Internationale Kunstmarkt vom 26. bis 29. April 2017 auf ein ReBranding des Bereichs der jungen zeitgenössischen Kunst (Halle 11.3) und bietet mit dem neuen räumlichen Konzept „NEUMARKT“ eine zentrale Plattform für junge Galerien. Mit dem neuen Format „NEUMARKT“ haben junge Galerien, die maximal zehn Jahre alt sind, die Chance, sich auf drei unterschiedlichen Standflächen zu präsentieren. Damit werden die bereits bekannten Formate NEW CONTEMPORARIES und die COLLABORATIONS in einer Plattform integriert und bilden den zentralen Ort für junge Kunst auf der ART COLOGNE 2017. So wird es neben Flächen für kleine Stände (20 Quadratmeter) mit besonderen Solopräsentationen ebenso mittelgroße Stände (30 Quadratmeter) mit sorgfältig ausgesuchten Gruppenausstellungen von maximal drei Künstlern geben. Darüber hinaus bietet der NEUMARKT größere Stände (40 Quadratmeter oder mehr) an, die

ausschließlich kuratierten Präsentationen von Galerien aller Altersklassen gewidmet sind, auch in Form von Gemeinschaftsständen. „Die Jubiläumsausgabe der ART COLOGNE 2016 wurde als Zäsur und Abschluss eines halben Jahrhunderts Internationaler Kunstmarkt empfunden. Aus diesem Grund bot sich mit der 51. Ausgabe im April 2017 eine gute Möglichkeit konzeptionelle Änderungen vorzunehmen. Mit dem Bereich NEUMARKT, der für „cutting edge art“ steht, wollen wir verstärkter auf die Bedürfnisse junger Galerien eingehen und Ihnen mit den Soloständen eine gesonderte Möglichkeit der Präsentation bieten“, erklärt Daniel Hug, Direktor der ART COLOGNE. Im kommenden Jahr eröffnet die ART COLOGNE einen Tag früher als in der Vergangenheit, beginnend mit der AXA Art Preview und der Vernissage am Dienstag, 25. April – für das Publikum ist die Messe von Mittwoch 26. bis Samstag 29. April 2017 geöffnet. Mehr Information



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Karin Kneffel ist Preisträgerin des Cologne Fine Art Preises 2016 Bundesverband Deutscher Galerien und Kunsthändler (BVDG) und Koelnmesse würdigen außergewöhnliche Leistungen der Künstlerin

Foto: Koelnmesse © Sven Vogel, Köln

Köln- Karin Kneffel hat sich vollkommen der Malerei verschrieben. In diesem Jahr erhält die für ihre farbensatten Aquarelle und Radierungen bekannte Künstlerin den Cologne Fine Art Preis 2016, der zur AXA Art Preview der Cologne Fine Art am 16. November 2016 verliehen wird. Der mit 10.000 Euro dotierte Preis wird einmal im Jahr vom Bundesverband Deutscher Galerien und Kunsthändler (BVDG) sowie von der Koelnmesse an herausragende Künstler vergeben. In den vergangenen Jahren gehörten beispielsweise Sigmar Polke, Thomas Schütte, Georg Baselitz, Günther Uecker, Tony Cragg, Jürgen Klauke, Leiko Ikemura und Candida Höfer zu den Preisträgern. Zur diesjährigen Cologne Fine Art sowie zur COFA Contemporary (17. bis 20. November 2016) präsentieren rund 150 Galerien und Kunsthändler in Halle 11.1 und 11.2. der Koelnmesse erneut ein breites Spektrum an Werken aus mehreren Jahrhunderten der Kunst- und Designgeschichte. Nach ihrem Studium der Germanistik und Philosophie nahm Karin Kneffel im Jahr 1981 ein weiteres Studium an der Düsseldorfer Kunstakademie auf - zunächst in der Klasse eines Bildhauers, später bei zwei Malern. Auf die Frage, was sie von ihren Lehrern mitnehmen konnte, antwortete sie: „Zusammenzufügen, was nicht zusammengehört“ bei Johannes Brus, ein „Augenmerk

für das Kolorit eines Bildes“ bei Norbert Tadeusz und „über Malerei nachzudenken“ bei Gerhard Richter. Damit sind drei wesentliche Aspekte ihrer Malerei und ihrer künstlerischen Haltung genannt. Karin Kneffel hat sich vollkommen der Malerei verschrieben. Ihre farbsatten Aquarelle und Radierungen erscheinen wie Gemälde und manche Sujets wirken im kleinen Format der Graphik sogar besonders konzentriert. Bekannt wurde die Künstlerin vor allem mit ihren Motiven von Früchten, die auf all ihren bevorzugten Bildträgern zu finden sind. Die reifen, übergroßen, mit äußerster Delikatesse präzise gemalten Kirschen, Birnen, Beeren und Pfirsiche versetzen jedes Auge in helle Freude. „Alles ist falsch! Alles ist erlaubt!“ so bringt Karin Kneffel den Eigensinn von Bildwirklichkeiten mit einem Zitat von Friedrich Nietzsche auf den Punkt. In ihren frühen Werken fokussierte Karin Kneffel die realistische Darstellung, während sie bei neueren Bildern eher mit unterschiedlichen Perspektiven, Aufhebung der Gravitation oder der Spiegelung von Räumen arbeitet Ob Lichtreflexe, diffuse Schatten, Blicke durch Fenster in Interieurs oder aus diesen heraus sowie frei im Raum schwebende Tropfen und schemenhafte Gebilde – Karin Kneffel überzeugt mit virtuosen, bildnerischen Strategien und bringt den Betrachter zum Staunen, wie dies überhaupt zu malen möglich sei.




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Patrycja Domanska, edgy, 2014, © Maximilian Ortner

ANGEWANDTE KUNST HEUTE Patrycja Domanska – „Stimuli“ Modularität, größtmögliche Bewegungsfreiheit und Leichtigkeit charakterisieren die Objekte der jungen Designerin Patrycja Domanska, die ab 19. Oktober 2016 in der Einzelausstellung Patrycja Domanska. Stimuli im MAK zu sehen sind. Im Rahmen der Ausstellungsreihe ANGEWANDTE KUNST. HEUTE, einer Kooperation des MAK und der Universität für angewandte Kunst Wien, eröffnet Domanska einen sehr persönlichen Einblick in ihre Arbeitsweise. In einem von der Designerin entworfenen Display, das die MAK GALERIE räumlich gliedert, treffen die Objekte in unterschiedlichen Settings aufeinander und werden von Produktfotografien sowie von „Stimuli“ und Leitthemen aus ihrem Kreativprozess begleitet. Die Stimuli zu Patrycja Domanskas Projekten entstammen dem Alltag, doch erst ihr analytischer Blick und die sensible Wahrnehmung der materiellen Welt definieren ihren spezifischen Zugang zum Design. Mittels Abstraktion überarbeitet sie diese visuellen wie auch haptischen Reize und entwickelt daraus Leitmotive für ihre selbstinitiierten oder für internationale Firmen

realisierten Projekte. Als Stimuli kommen Objekte des urbanen Alltags ebenso in Frage wie die Natur oder Bilder aus dem Internet, wobei die Formensprache der Produkte immer eine Interpretation dieser Leitthemen bleibt. Die Ausstellung Patrycja Domanska. Stimuli kontrastiert Objekt und Stimuli als eigenständige Bestandteile des Œuvres der Designerin und lädt die BesucherInnen ein, in den intimen Moment des kreativen Prozesses von Domanska einzutauchen. Inspiriert von der Idee eines Satelliten im Weltall spielt die Lampe Magnum (2014), die Domanska gemeinsam mit Felix Gieselmann entwickelte, mit versteckter Funktionalität und skulpturalen Qualitäten. Das minimalistische Objekt aus mattschwarz beschichtetem Aluminium besteht aus einer Stange und einer Scheibe, die den Leuchtkörper beinhaltet. Die Lampe variiert in ihrer Funktion zwischen Pendel- und Bodenleuchte und zeigt die für Domanska so wichtige Wandelbarkeit, die im Sinne von gedanklicher Flexibilität auch in ihrem Entwurfsprozess eine zentrale Rolle spielt.


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Patrycja Domanska, STIMULI, 2016, © Lukas Spitäler und Patrycja Domanska

Die für das Unternehmen KAZA Concrete in Zusammenarbeit mit Tanja Lightfoot entstandenen Fliesen edgy (2014) und shingle (2016) sind in ihrer Variabilität exemplarisch für das Zusammenspiel von Natur und Technologie, Modularität und Wandelbarkeit. Die dreidimensionalen Fliesen edgy bestehen aus asymmetrischen Formen, die aus einer hexagonalen Basis „gefaltet“ werden. Die neue Serie shingle spielt auf Dachschindeln alter Landhäuser an, während die vertikale Trennlinie ihre Inspiration aus der Struktur von Blättern zieht. Je nach Anordnung – beziehungsweise Farbigkeit – können unzählige Variationen mit unterschiedlichen Farbverläufen und Lichtreflexionen kreiert werden. Auch bei dem Projekt Dress A Bulb (2015) und dem Möbel Falbeson (2015) ist

Wandelbarkeit ein zentrales Anliegen der Designerin. Basierend auf einfachen geometrischen Formen entwarf Domanska mit Falbeson ein Sofa und eine Chaiselongue für die Firma Interio, wobei sich das modulare Polstermöbelsystem auch zum Gästebett umfunktionieren lässt. Dress A Bulb zeigt einen einfachen und effektiven Weg zur Gestaltung von Lampenschirmen, die Domanska aus simplen Schnitten in Handarbeit selbst fertigt. Durch Drapierungen und Raffungen sowie eigens dafür entwickelte Muster ist jeder Schirm ein Einzelstück. Das für diese Lampenschirme verwendete innovative Material Tyvek hat papierähnliche Qualitäten und verleiht den Objekten die nötige Eigenstabilität. [MAK, Ausstellungsdauer: 19. Oktober 2016 – 19. Februar 2017 – Foto: © MAK]




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viennacontemporary schließt mit 28.316 BesucherInnen "Das Fundament ist gefestigt, die Brücke gebaut"

Nach dem großartigen Erfolg der ersten Ausgabe der viennacontemporary im spektakulären Ambiente der Marx Halle, fand auch dieses Jahr die größte und bedeutendste Kunstmesse der Region mit mehr als 100 herausragenden österreichischen, osteuropäischen und internationalen Galerien statt und wurde junge und etablierte zeitgenössische Kunst präsentiert. Die Marx Halle mit ihrer historischen Schmiedeeisenkonstruktion wurde auch heuer vom Publikum und den teilnehmenden Galerien als hervorragender Ort für die Präsentation zeitgenössischer Kunst wahrgenommen. „Wien ist nun endgültig ins Zentrum der Aufmerksamkeit der internationalen Kunstszene gerückt. Wir haben noch nie so viel positive Resonanz von unseren internationalen Gästen und den heimischen KunstsammlerInnen bekommen wie in diesem Jahr. Nicht nur die viennacontemporary in der Marx Halle, sondern auch die vielen, durch unsere Aktivitäten initiierten Kooperationen mit den vielen Kunstinstitutionen in der Stadt selbst zeigen, dass wir das Potential der Wiener Kunstszene richtig erkannt und nachhaltig gestärkt haben“, freut sich Dmitry Yu.

Aksenov, Vorstandsvorsitzender der viennacontemporary, über die am Sonntag, den 25. September 2016 erfolgreich zu Ende gegangene Messe für zeitgenössische Kunst. Der Besuch bedeutender internationaler KunstsammlerInnen und die stetig wachsende Reputation der viennacontemporary haben viele Galerien dazu bewogen, auch 2017 wieder an der Kunstmesse in Wien teilzunehmen. „Wir haben mit einem schmalen Steg begonnen, jetzt ist die Brücke für den Austausch der Kunstszenen zwischen Ost und West fertig ausgebaut und gefestigt. Wir hatten in diesem Jahr mehr Galerien, ein noch umfangreicheres Programm, zusätzliche Sonderschauen und mehr Besucherinnen und Besucher, denen die viennacontemporary 2016 nicht nur sehr gefallen hat, viele haben auch ihre Sammlungen mit Ankäufen neuer Kunstwerke bereichert. Ich freue mich schon sehr auf die nächste Messe vom 21. bis 24. September 2017“, freut sich Christina SteinbrecherPfandt, künstlerische Leiterin der viennacontemporary, über den Erfolg von Österreichs größter Kunstmesse. Foto: © KUNSTINVESTOR


KUNST.INVESTOR viennacontemporary

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Foto: © RENÈ R. MINA - ZEBRA

„Fotografische Schöpfungen“ - RENÈ R. MINA Rene Rodriguez Mina ist Fotojournalist und Kunstfotograf aus El Salvador und lebt seit 2008 in Wien. Er schrieb von 1992 bis 2010 für die salvadorianische Zeitung "Colatino" und ist aktuell vom Bundespressedienst akkreditierter Korrespondent der salvadorianischen Zeitung "El Independiente". Er ist auch Mitglied der internationalen Künstlervereinigung Wiens, die die Unterstützung der UNESCO bei Kunstgalerien und Museen in der ganzen Welt hat. Als die "Galerie 91" 1979 in El Salvador eröffnet wurde, begann er sich intensiv mit Kunstfotografie zu

beschäftigen. Seither hat er an vielen nationalen und internationalen Ausstellungen teilgenommen und etliche Einzelausstellungen organisiert. Ein Teil seiner Arbeit basiert auf der so genannten Doppelbelichtung, wobei er die Fotos verändert, weiterentwickelt und revolutioniert bis ein Kunstwerk entsteht. Er verwendet dabei keine Computerprogramme wie Photoshop oder andere. [ZEBRA Zentrum für klassische und moderner FotografieAusstellungsdauer bis 17. Oktober 2016 – Foto: © ZEBRA]


KUNST.INVESTOR News

ICEP Charity Auktion 2016 zugunsten von ICEP Berufsbildungsprojekten in Zentralamerika & Ostafrika Am 18. Oktober 2016 lädt ICEP mit Unterstützung von Sotheby’s zu seiner 15. Charity-Kunstauktion in den Otto Wagner Kassensaal der BAWAG P.S.K. ein. Zum Aufruf kommen 97 Kunstwerke hervorragender österreichischer und internationaler Künstler wie Herbert Brandl, Gunter Damisch, Ernst Fuchs, Alina Kunitsyna und Andy Warhol. Moderiert wird die Versteigerung von Sotheby’s-Österreich-Chefin und ICEP-Vorstand Andrea Jungmann. Der Erlös des Abends fließt zu hundert Prozent in die ICEP Berufsbildungsprojekte in Zentralamerika und Ostafrika. In Zusammenarbeit mit Partnern in Zentralamerika und Ostafrika unterstützt ICEP Berufsbildungszentren

dabei, bessere und von Unternehmen nachgefragte Ausbildungen anzubieten und zu verbessern. Dabei werden die didaktischen und pädagogischen Strukturen überarbeitet und die Kooperation mit Unternehmen und der öffentlichen Verwaltung gestärkt. Daneben setzt ICEP auch auf den Austausch von Know-how zwischen den Ausbildungszentren, um die Qualität der Berufsbildung in der Projektregion langfristig abzusichern und zu fördern. Auch dieses Jahr führt ICEP-Präsident Stephan Chavanne durch den Abend und wird zahlreiche Gäste aus Wirtschaft und Gesellschaft willkommen heißen. Mehr Info unter www.icep.at


KUNST.INVESTOR Dorotheum

Jacopo Tintoretto (1519-1594) Die Schlacht zwischen den Philistern und den Israelite Öl auf Leinwand, 146 x 230,7 cm Schätzwert € 300.000 - 400.000

Große Auktionswoche mit Alten Meistern, Gemälden des 19. Jahrhunderts, Antiquitäten sowie Juwelen IM Dorotheum - 18. bis 20. Oktober 2016 Liebe und Intrige, Schönheit und Schrecken, Höllen und Idyllen haben immer schon die Menschheit bewegt. Keineswegs von gestern sind die Kunstwerke, die im Rahmen der großen Auktionswoche des Dorotheum neue Besitzer bekommen werden. Vom 18. bis 20. Oktober 2016 stehen Gemälde Alter Meister, Malerei und Aquarelle des 19. Jahrhunderts, Antiquitäten und Juwelen auf dem Programm. Thriller: Filmreife Stoffe liefern Gemälde allemal. Ein Bild von Nicolas de Largillière, angeboten bei der Altmeister-Auktion am 18. Oktober 2016, schlägt sie alle. Game of Thrones und Dynasty im England des 17.

Jahrhunderts, Katholiken gegen Protestanten, ein geschmuggelter König im französischen Exil… . Das alles bildet den Hintergrund des Bildnisses des Prinzen von Wales, James Francis Edward Stuart mit einem Höfling. Der am Bild Dargestellte war der König, den England und Irland nie hatte. Rechtmäßig war er es allerdings. Das Kind stammte aus König James II. zweiter Ehe mit seiner - katholischen - Frau, die sich, als Waschfrau verkleidet, ins französische Exil rettete – wo auch das angebotene Gemälde entstand. James` Nachkomme aus erster – protestantischer – Ehe bestieg indes Englands und Irlands Thron (Schätzwert € 120.000 – 150.000).


KUNST.INVESTOR Dorotheum

Isaac Soreau (tätig 1620-1638) Früchte- und Blumenstillleben Öl auf Holz, 60 x 83 cm, Schätzwert € 200.000 - 300.000

Jan van Dalen (vor 1610-nach 1653) Allegorische Darstellung der vier Elemente, 1653 Öl auf Leinwand, 179,2 x 223,5 cm, Schätzwert € 150.000 - 250.000


KUNST.INVESTOR Dorotheum

Kampf der Giganten: Genug Drama bietet auch der Rivalenkampf zweier Giganten, Tintoretto und Veronese, zweier Meister der mehr auf die Farbe als auf die Linie (disegno) konzentrierten venezianischen Malerei des 16. Jahrhunderts. Bei der Vergabe der enormen Wand- und Deckenmalerei in der Scuola di San Rocco sowie der dazugehörigen Kirche setzte sich Tintoretto etwa gegen Veronese durch. Die Konkurrenz befeuerte ihre Kunst. Das vielfigurige Großformat von Jacopo Tintoretto, „Die Schlacht zwischen den Philistern und Israeliten“, Schätzwert 300.000 bis 400.000 Euro, gibt Zeugnis davon ebenso wie ein Männerporträt. Das Schlachtenbild ist eine bedeutende Neuentdeckung. Paolo Veronese ist in der Auktion mit “Christ in Gloria” vertreten (€ 100.000 – 150.000). Die Stadt Venedig ist wohl überhaupt das beliebteste Städtemotiv der westlichen Malerei – auf jeden Fall bei Giuseppe Bernardino Bison (€ 180.000 – 220.000), oder Antonio Joli, Letzterer hat auch immer wieder Rom porträtiert. Vom Possesso, vom antiken Triumphzug abgeleiteter, nach erfolgreicher Papstwahl abgehaltener Festzug von Clemens XI. durch Rom, zeugt das Bild von Alessandro Piazza (€ 80.000 – 120.000). Himmel und Hölle: Das Drama von Gut gegen Böse hat kaum jemand so epochal und surreal festgehalten wie Hieronymus Bosch. Ein Nachfolger seines Werkes hat sich „Die Hölle“ in allen Farben ausgemalt (€ 200.000 – 300.000). Drama in Form von Licht und Schatten à la Caravaggio leuchtet der auch im Wiener Kunsthistorischen Museum vertretene Maler Jan van Dalen aus. Er verbindet es in seiner „Allegorischen Darstellung der vier Elemente“, aber mit der Ruhe und Geradlinigkeit des nördlichen Klassizismus (€ 150.000 – 250.000). Ruppig geht es auf Pieter Brueghels II. Rundbild „Ein Bauer und ein Hausierer auf einer Bank“

zu. Hier lässt ein offensichtlich nicht mit Schlauheit gesegneter Bauer – man erkennt es an den beiden Hauben am Kopf – kein falsches Geschäft mit ihm machen. Er schubst den betrügerischen Händler von der Bank. Die Ware des Händlers, Netze und Flöten, symbolisieren hier Betrug (€ 180.000 – 220.000). Von so viel Turbulenz ausruhen könnte man sich vor dem herbstlichen Stillleben eines Isaac Soreau (€ 200.000 300.000) oder der anmutigen Schönheit von Frührenaissance-Madonnen, etwa von Jacopo del Sellaio, einer Neuentdeckung („Madonna und Kind mit Johannes dem Täufer“, € 100.000 – 150.000). Schönheiten: Südliche Landschaften und Städte, Stillleben und anmutige Damenporträts stehen bei Gemälden des 19. Jahrhunderts am 20. Oktober 2016 hoch im Kurs. Federico Andreottis „Junge Schönheit mit einem Korb Rosen“ ist wunderbares Beispiel von Freiluftmalerei, eine Art Momentaufnahme, während die ebenfalls mit Fächer bewaffnete Dame von Hans Makart souverän im Salon posiert (€ 20.000 – 30.000; € 40.000 – 60.000). Nicht lieblich, aber in seiner Sprödheit schön ist das Große Distelstillleben von Franz Xaver Gruber, auf dem sich u. a. eine Spinne und Schlange befindet (€ 25.000 – 35.000). Flüsse wiederum spielen die Hauptrolle bei Charles Leickert, „Die Maas in Rotterdam“ oder bei Albert Charles Lebourg „Die Seine in Paris“ (€ 40.000 – 60.000, € 15.000 – 20.000). Plastisch fantastisch: More is more: Im späten 19. Jahrhundert entstand das Paar von 77cm hohen Meissen-Vasen, verziert mit vollplastischen bemalten Blumen sowie Figuren am Sockel (€ 55.000 – 80.000). Böhmische Perlmutt-Vasen aus 1877 runden das Angebot ebenfalls ab wie auch ein Paar lombardischer Schreibschränke aus 1720/30 oder einer Schreibtisch von Joseph Joel Duveen (€ 15.000 – 18.000). Foto: © Dorotheum


KUNST.INVESTOR Dorotheum

Hieronymus Bosch Nachfolger, Die Hölle, Öl auf Holz, 124 x 97,5 cm, Schätzwert € 200.000 - 300.000


KUNST.INVESTOR Dorotheum

Hans Makart (1840-1884) Bildnis einer Dame mit Fächer, Öl auf Holz 116 x 68 cm, Schätzwert € 40.000 - 60.000


KUNST.INVESTOR Dorotheum

Nicolas de Largillière (1656-1746) Bildnis des Prinzen von Wales James Francis Edward Stuart mit einem Höfling Öl auf Leinwand, 180 x 137,5 cm, Schätzwert € 120.000 - 150.000


KUNST.INVESTOR Dorotheum

FANCY: FUNKELNDE KOSTBARKEITEN Außergewöhnliche Diamanten und Farbsteine bei Dorotheum-Auktion

Fancy Intense, Natural Colour – diese Attribute trägt ein 2,79 ct. yellowish orange Diamant, verarbeitet in einem Ring von Bulgari. Es ist eines von drei Bulgari-Lots, die in der Dorotheum Juwelen-Auktion am 20. Oktober 2016 neben vielen anderen hochkarätigen Stücken zum Aufruf kommen. Der Schätzwert für diesen Ring mit dem Diamanten in außergewöhnlicher Farbe im Mittel beträgt 70.000 bis 100.000 Euro. Ein mit zwei Brillanten (3,38 ct. und 2,35 ct.) besetzter, ein so genannter Toiet-Moi-Ring, ist ein weiteres Schmuckstück des italienischen-Nobelhauses, für den das Dorotheum 30.000 bis 45.000 Euro erwartet. Der höchste Schätzwert der Auktion gilt einem Diamantanhänger in Tropfenform. 5,44 ct bringt er auf die Waage. Bei einer Top-Qualität in hochfeinem Weiß+ (D) und nur sehr, sehr kleinen Einschlüssen (VVS1) liegt die Preiserwartung bei 130.000 bis 200.000 Euro. Farbenvielfalt: Insgesamt 57 ct. Rubine sind in einem Armband mit Brillanten (zus. ca. 15 ct.) verarbeitet

(Schätzwert € 55.000 - 75.000), dazu passend ein Collier mit ca. 45 ct. Rubinen und 22 ct. Brillanten (€ 45.000 – 65.000) sowie Ohrclipsgehänge mit etwa 20 ct. Rubinen und 10,40 ct. Brillanten (€ 28.000 – 38.000). Ein Paar Ohrgehänge mit jeweils einem Smaragd (zus. ca. 17 ct.) und Brillanten, zus. ca. 7 ct., ist mit 30.000 bis 50.000 Euro geschätzt. Ins erste Drittel des 20. Jahrhunderts datieren ein Paar Ohrgehänge mit unbehandelten Saphiren, zusammen ca. 16 ct. und 2,50 ct. Altschliffdiamanten (€ 24.000 – 36.000). Ingesamt sind es mehr als 200 Schmuckstücke und Juwelen, vom 19. Jahrhundert bis in die Gegenwart, die bei dieser Auktion aufgerufen werden. Zu finden sind Schmuckerzeugnisse namhafter Juweliere, wie z. B. von Buccellati, Bulgari, Gucci, Massoni, Moroni, Pomellato, Tiffany & Co oder Van Cleef & Arpels. Foto: © Dorotheum


KUNST.INVESTOR Dorotheum

Diamantanhänger 5,44 ct., Weißgold 750, Diamant im Tropfenschliff, Shape: Pear Brilliant Color Grade: D, Claritiy Grade vvsi1, Polish Good, Symmetry: Very Good, Fluorescence: None Schätzwert € 130.000 - 200.000

Bulgari Fancy Intense Yellowish Orange Natural Colour Diamantring 2,79 ct, Platin 950, Diamant im Navetteschliff, zwei Diamanten im Trapezschliff und Brillanten, zus. ca. 2,20 ct Schätzwert € 70.000 - 100.000

Smaragdohrgehänge, zusammen ca. 17 ct. Weißgold 585, Brillanten zusammen ca. 7 ct. Schätzwert € 30.000 - 50.000

Brillant-Rubinohrclipsgehänge, Weißgold 585 Brillanten zus. ca. 10,40 ct., Rubine zus. ca. 20 ct., Schätzwert € 28.000 - 38.000




KUNST.INVESTOR Auktionshaus ‚im Kinsky‘

113. Kunstauktion im Kinsky Die Welt von Gestern in Bild und Handwerk Alte Meister – 19. Jahrhundert – Antiquitäten 18. & 19. Oktober 2016

Meisterwerke des 19. Jahrhunderts: Das Hauptwerk dieser Auktion ist unbestritten das neu entdeckte Gemälde von Theodor von Hörmann, die großformatige Ansicht Sonniger Nachmittag am Quai an der Seine in Paris mit Blick auf die Ile de la Cité. Es gehört zu jenen selten angebotenen Gemälden, die Hörmann, Österreichs einziger Impressionist und Vorkämpfer der Wiener Secession, in Paris zwischen 1887 und 1889 gemalt hatte und in denen seine unvergleichliche Auseinandersetzung mit der französischen Avantgarde insbesondere dem Impressionismus experimentell und wunderbar überzeugend zum Ausdruck kommt. Es war bislang unbekannt, bis es vor Kurzem in einer privaten nordeuropäischen Sammlung auftauchte und erstmals in der Theodor von Hörmann Ausstellung im Leopold Museum präsentiert werden konnte. Ein neuer Rekordpreis für den Maler ist hier zu erwarten! Olga Wisinger-Florian, eine der ersten erfolgreichen und am gesellschaftlichen Parkett versierten Malerinnen am Ende des Jahrhunderts, konnte schon

zu Lebzeiten mit besonders realistischen Naturaufnahmen in prachtvoll, berauschender Malerei überzeugen. Bis heute nimmt die Künstlerin auch am Markt eine der führenden Positionen ein, wobei ein Hauptwerk in der Qualität der Gloxinien im Glashaus seit langem nicht mehr angeboten werden konnte! Hans Makart wiederum, der unbestrittene Malerfürst seiner Zeit, negierte die Wirklichkeit und kleidete vielmehr die sinnlichen, aber formlosen Gefilde der Gefühle in bildhafte Allegorien. Zeitlos wie die Liebe sind auch seine Bilder! Und bei Anton Romako, dem genialen Außenseiter und Grenzgänger, zeichnete sich schon früh der schwankende Grat zwischen der sichtbaren Welt und der von Krankheit, dem Unbewussten, der Psyche durchlebten Wirklichkeit ab. Schon die frühe, noch glücklich in Italien entstandene ländliche Szene der italienischen Wandermusiker reizt mit der spürbaren, latenten Nervosität von Farbe und Form. [18. & 19. Oktober 2016 im Auktionshaus ‚im Kinsky‘] (Foto: © im Kinsky) - KATALOG


KUNST.INVESTOR Auktionshaus ‚im Kinsky‘

Theodor von Hörmann, A"Ein sonniger Nachmittag am Quai du Louvre in Paris" um 1888 Öl auf Leinwand; 90 × 125,6 cm, Schätzwert EUR 300.000 – 400.000


KUNST.INVESTOR Auktionshaus ‚im Kinsky‘

Olga Wisinger-Florian, Gloxinien im Glashaus, Öl auf Karton; 72 × 101 cm, Schätzwert EUR 100.000-200.000

Martin Johann Schmidt, genannt Kremser Schmidt, Familienbildnis Martin Johann Schmidt, 1790 Öl auf Zinkblech; 72,4 × 86,4 cm Rufpreis EUR 250.000


KUNST.INVESTOR Auktionshaus ‚im Kinsky‘

Hans Makart, Allegorie der Liebe, um 1880, Öl auf Leinwand, 148 × 98 cm; Schätzpreis EUR 100.000-200.000


KUNST.INVESTOR Auktionshaus ‚im Kinsky‘

Nachlass von Carl-Anton GoessSaurau und seiner Frau Marie, geborene Mayr-Melnhof, aus Schloss Pfannberg

Otto Marseus van Schrieck, Blumenbouquet mit Schmetterlingen, 1670er Jahre Öl auf Leinwand; 70 × 54 cm, Schätzwert EUR 35.000-70.000

Die bedeutende Sammlung der Familie Goess-Saurau aus Schloss Pfannberg in der Steiermark mit einer Vielzahl an Kunstobjekten rund um das Thema der Jagd wird am 18. & 19. Oktober im Auktionshaus im Kinsky in Wien versteigert. Neben rund 40 Gemälden mit Jagd- und Stilllebenmotiven des 17. und 18. Jahrhunderts werden in über 500 Positionen gotische Skulpturen, Möbel, unterschiedliche Raritäten der Volkskunst und des hochwertigen Kunsthandwerks sowie Jagdtrophäen aus Österreich und Afrika angeboten. Besondere Aufmerksamkeit verdient vor allem die großartige Sammlung an Steinbockhorn, die jedes Sammler- und Jägerherz höher schlagen lassen wird. Denn dem Horn des edlen Alpentieres wurden einst nicht nur magische und heilende Kräfte zugesprochen, ab dem 17. Jahrhundert wurde seine schillernde Oberfläche und geschmeidige Härte besonders in den Salzburger Gegenden in den Dienst der Kunst gestellt. So entstanden Trinkbecher mit

fantastisch geschnitzten und anschaulich geschilderten Jagdszenen, Pulverflaschen mit kunstvoller Metalleinfassung und Dosen mit aufwendigen Jagdreliefs. Als Kontrast dazu finden sich in der Sammlung Goess-Saurau noch zerbrechliche Figuren des begehrten Porzellans aus Wien, Meissen und Nymphenburg sowie Fayencen aus Holitsch in Mähren, wo um 1743 eine der erfolgreichsten Manufakturen Europas begründet wurde. Eine private Sammlung mit Schwerpunkt auf der Kunst der Niederländer des 17. Jahrhunderts bietet Stillleben und Landschaften vom Feinsten. Künstler wie Jan van Goyen, Salomon von Ruysdael, Otto Marseus van Schrieck, oder Rachel Ruysch sind nur einige der Namen, die in dieser Kollektion vorhanden sind. Ergänzt wird das Angebot beispielsweise noch um die heiteren Momentaufnahmen einer feiernden Gesellschaft von Johann Georg Platzer. (Foto: © im Kinsky) - KATALOG


KUNST.INVESTOR Auktionshaus ‚im Kinsky‘

Philipp Ferdinand de Hamilton, Jagdstillleben mit Vögeln, 1738 Öl auf Leinwand; 65 × 76,5 cm, Rufpreis EUR 8.000

Steinbockhorn, Salzburg, Mitte, 18. Jahrhundert: 2 Höfische Deckelbecher mit Reliefschnitzerei und Silbermontierung H. 18 cm; H. 17,5 cm, Rufpreis je EUR 30.000


KUNST.INVESTOR OstLicht. Galerie für Fotografie

Desert Breeze, aus der Serie »Vegas and She«, 2014 © Stefanie Moshammer

Stefanie Moshammer - Land of Black Milk Stefanie Moshammer gehört zu den spannendsten Newcomerinnen in der heimischen Fotografie der vergangenen Jahre. Zu Recht laufen ihr die Magazine von Zeit bis Süddeutsche hinterher, gerade wurden ihre Arbeiten bei den renommierten FOAM Talents 2016 präsentiert. In der Galerie OstLicht zeigt sie ihre persönlichen Porträts zweier mythischer Orte: Las Vegas, Oase aus Neon und Black Jack in der Wüste von Nevada, und Rio de Janeiro, Stadt von Cristo Redentor und Ipanema. In der kollektiven Wahrnehmung sind diese Plätze längst durch die von ihnen zirkulierenden Bilder überdeckt, von Copacabana und Celine Dion, Zuckerhut und Bellagio – Moshammer macht sich ihren eigenen Reim darauf.

Ihre Bilder stammen aus dem Off der Städte, dessen Atmosphäre zwischen Realität und Verheißung sie mit einer fast magischen Beherrschung der Farbe einfängt. In »Vegas and She« folgt sie den Arbeiterinnen der allgegenwärtigen Adult Entertainment Industrie, den Stripperinnen aus den Clubs entlang der Boulevards und ihrer kleinen Seitenstraßen. Vegas begegnet uns als eine Stadt des Scheins, gebaut auf dem Sand der Wüste, in der sich selbst die Körper der Bewohner langsam dem Diktat der Inszenierung unterwerfen und in der die Oberflächen – pink Cadillacs, grüner Marmor und die Spiegel von Hotelfahrstühlen – nicht Zeichen des Darunterliegenden sind, sondern Projektionsflächen der Träume.


KUNST.INVESTOR OstLicht. Galerie für Fotografie

Alex, aus der Serie »Land of Black Milk«, 2016 © Stefanie Moshammer


KUNST.INVESTOR OstLicht. Galerie für Fotografie

Cellmate, aus der Serie »Vegas and She« 2014 © Stefanie Moshammer

Mit »Vegas and She« war Moshammer 2014 in der Auswahl für den ViennaPhotoBookAward. Den Schwerpunkt der Ausstellung bildet Moshammers neuestes Projekt, das im OstLicht erstmals umfassend gezeigt wird. Für »Land of Black Milk« hat sie die Favelas von Rio durchstreift, jene Viertel also, in denen 25 Prozent der Einwohner der Stadt leben, die aber den Blicken etwa der diesjährigen Olympiabesucher durch Sichtblenden entlang der Stadtautobahn entzogen sind. An den Straßenecken verkaufte Softdrinks und Sonnenbrillen gehören hier ebenso zum Tagesgeschäft, wie das Magazin einer halbauto-

Verde e Rosa, aus der Serie »Land of Black Milk« 2016 © Stefanie Moshammer

matischen Waffe. Die Quartiere sind das Revier der Banden, ihr verborgener Rückzugsraum, aber auch die Heimat derjenigen Menschen, die mit ihrer Arbeitskraft den komfortablen Alltag der reicheren Gegenden im Süden Rios in Gang halten. Moshammer zeichnet die Stadt als urbanes Dickicht aus Vegetation, Mietshäusern, Menschen, Farben und Konsumprodukten, als einen Ort extremer Gegensätze, an dem lediglich der pastellene Himmel von allen geteilt wird. OstLicht. Galerie für Fotografie. Ausstellungsdauer: 06. Oktober. bis 23. Dezember 2016] – Foto: Ostlicht, © Stefanie Moshammer


KUNST.INVESTOR OstLicht. Galerie für Fotografie

Favela Ghost Or Pão De Açúcar, aus der Serie »Land of Black Milk«, 2016 © Stefanie Moshammer


Grand Piano 214VC Klängliche Brillanz in seiner elegantesten Form

Basierend auf

dem großen Erfolg des Bösendorfer Konzertflügels 280VC

Vienna Concert , der für großes Aufsehen auf vielen namhaften Bühnen sorgte, präsentiert Bösendorfer nun auch die einzigartigen Qualitäten VC Technologie auf

2.14 Metern

Länge. Würde man ausschließlich dem

hörbaren Klangeindruck folgen, so überrascht größeren schier

der

dieser

Flügel so

manchen

Konzertflügel mit Bösendorfer Strahlkraft. Atemberaubende Dynamik, unbegrenzte Klangfarben und strahlende Brillanz: der neue

214VC

verkörpert das musikalische Erbe Bösendorfer in zeitgemäßer Perfektion. Ein Klangerlebnis purer Emotion.



KUNST.INVESTOR Galerie Gugging

Lejo, 2016, überdeutlich, Collage auf Karton Courtesy Galerie Gugging

Lejo, 2016, übrigens, Collage auf Karton Courtesy Galerie Gugging

fotografie: lejo & august walla Zwei Künstler mit völlig unterschiedlichen Zugängen zur Fotografie finden in dieser Ausstellung auf anregende, sich ergänzende Art und Weise zusammen.

Johannes Lechner alias Lejo kauft und sammelt seit den 1990er Jahren einzelne Fotos und ganze Alben aus Verlassenschaften, und seit 2007 arbeitet er an Collagen aus den Fotografien fremder Menschen. In seinem Wiener Arbeitsraum inmitten vieler Alben, Sammlungen von Uhren, Kameras, Bilderrahmen und Lampen entstehen seine Werke. An den Wänden befinden sich unlängst gefertigte Werke, da Lejo es liebt, mit ihnen noch Zeit zu verbringen und sie seinen Freunden zu zeigen oder sie sogar noch zu verändern. Die Fotografien werden zerschnitten, zerrissen, neu kombiniert, und wenn es für ihn passend erscheint, fügt er noch Graphitstift hinzu oder kratzt Partien aus den Fotos. Beim Durchsehen der Alben ist ihm aufgefallen,

dass es bestimmte Situationen gibt, die quasi "jeder" fotografiert, und so arbeitet er seit 2012 immer wieder an Collagen, wie etwa dem Werk „klassentreffen", die sich humorvoll diesem Thema widmen. Durch die beinahe penetrante Wiederholung eines FotografieInhalts, der zusammengefügt ein großes Ganzes ergibt, hält der Künstler der Gesellschaft einen Spiegel vor Augen, und der Betrachter erinnert sich unweigerlich an eigene Erlebnisse. Die Titel der Werke sucht und findet er vor allem im „Brockhaus" oder im „Wahrig Wörterbuch der deutschen Sprache". Lejos Arbeiten beeindrucken durch ihre feinsinnige Zugangsweise, ihre formale Ausgereiftheit und ihren dezent-ironischen Humor.


KUNST.INVESTOR Galerie Gugging

Lejo, 2015, drei zehner, Collage auf Karton, 16,1 x 23,2 cm, Courtesy Galerie Gugging

Lejo, 2012, klassentreffen, Fotocollage, 69,2 x 99,3 cm, Courtesy Galerie Gugging


KUNST.INVESTOR Galerie Gugging

August Walla, undatiert, installation, Vintage Silver Print, 8,9 x 8,9 cm, Courtesy Galerie Gugging

August Walla: Das fotografische Werk des wohl universellsten Art Brut Künstlers August Walla war über lange Zeit nicht so bekannt wie seine Zeichnungen und Gemälde. Walla liebte es, mit seiner Kamera die Umgebung, in der er sich gerade befand, festzuhalten, seine Kunstwerke zu fotografieren oder aber sich von seiner Mutter in verschieden-sten Posen oder mit Kunstwerken fotografieren zu lassen. Er hatte seine eigene fotografische Handschrift (es gibt im herkömmlichen Sinn Landschaften, Interieurs, Werkdokumente, Situativ-Persönliches) und trotz der Heterogenität seines fotografischen Werkes ist den Fotos immer die Eigenheit des Kombinatorischen anzusehen. Walla sieht immer etwas plus noch etwas, und so bestehen seine Kompositionen immer aus

einem Hauptmotiv plus Ambiente. Das Oeuvre teilt sich in jene Fotografien, die er selbst aufgenommen hat, und jene, auf denen er zu sehen ist und die seine Mutter nach seinen genauen Anweisungen gemacht hat. Besondere Raritäten sind die schwarz-weißen, auf der Rückseite von Walla beschrifteten Vintageprints. In den 1980er Jahren entstanden Instamatic Fotos mit Farbfilm, und eine Auswahl wurde vom Originalnegativ vergrößert, auf Kartons aufgebracht und vom Künstler mit Zeichnungen und Schriften versehen. Ergänzend zu den Fotos präsentiert Galerie Gugging einige Objekte August Wallas, deren Inszenierung und fotografische Dokumentation ihm stets wichtig waren. [Galerie Gugging. Ausstellungsdauer bis 29. November 2016] Foto: © Galerie Gugging


KUNST.INVESTOR Galerie Gugging

August Walla, August Walla mit Schrifttafel "BOSTWÖ.?", Foto, 30 x 40 cm, Courtesy Galerie Gugging

August Walla, Aloisia Walla mit Schrifttafel, Foto, 30 x 40 cm, Courtesy Galerie Gugging


KUNST.INVESTOR Galerie Gugging

Die Vernissage der Ausstellung „fotografie: lejo & august walla“ DOWNLOAD FOTO-GALERIE (Klicke hier)


KUNST.INVESTOR Galerie Gugging

Die Vernissage der Ausstellung „fotografie: lejo & august walla“ DOWNLOAD FOTOG-ALERIE (Klicke hier)


KUNST.INVESTOR Albertina

Henri Matisse, Papageientulpen, 1905, Öl auf Leinwand Albertina, Sammlung Batliner © Succession H. Matisse/ Bildrecht, Wien 2016

Seurat, Signac, Van Gogh - Wege des Pointillismus Als Georges Seurat 1891 im Alter von 31 Jahren unerwartet stirbt, ahnt Camille Pissarro bereits, dass sich mit Seurats „Erfindung“ Folgen für die Malerei abzeichnen würden, „die später höchst bedeutungsvoll sein würden“: Mit nur wenigen Bildern hatte Seurat einen Stil begründet, der wegweisend für die Moderne sein sollte: den Pointillismus. Die Albertina widmet dieser faszinierenden Strömung eine hochkarätige Ausstellung, die den Beginn der Moderne mit dem Pointillismus als ihrem Geburtshelfer um ein wesentliches Kapitel vervollständigt: 100 ausgewählte Meisterwerke der Hauptvertreter Seurat und Signac sowie beeindruckende Gemälde, Aquarelle und Zeichnungen moderner, von der Punktekunst faszinierter Meister wie Van Gogh, Matisse und Picasso illustrieren die atemberaubende Strahlkraft sowie den bedeutenden Einfluss dieser Kunstrichtung. In Kooperation mit dem Kröller-Müller Museum erzählt Seurat, Signac, Van Gogh die Erfolgsgeschichte des Pointillismus von ihrem Anfang 1886 bis zu ihren

Auswirkungen Anfang der 1930er-Jahre: Beginnend mit den bahnbrechenden, frühen Werken von Georges Seurat, Paul Signac und Théo van Rysselberghe spannt die Ausstellung den Bogen über Paul Signacs und Henri-Edmond Cross‘ Transformation der Punkte zu kleinen Quadraten und Mosaiken hin zu den Meisterwerken Vincent Van Goghs. Die kräftigen Farben der Fauves, die dekorativ gesetzten Punkte im Kubismus bei Pablo Picasso und die abstrahierenden Werke von Piet Mondrian stehen dabei ebenfalls im Fokus. Die umfassende Schau beleuchtet nicht nur die einzigartige Metamorphose des Punktes, sondern thematisiert erstmals jene Errungenschaften des Pointillismus, die für die Moderne fruchtbar gemacht wurden, und fügt sich damit neben Van Gogh. Gezeichnete Bilder, Impressionismus. Wie das Licht auf die Leinwand kam und Matisse und die Fauves in die Reihe jener Albertina- Ausstellungen ein, die die Geburtsstunde der Klassischen Moderne thematisieren.


KUNST.INVESTOR Albertina

Théo van Rysselberghe, Sitzender Akt, 1905, Öl auf Karton Albertina, Sammlung Batliner


KUNST.INVESTOR Albertina

Paul Signac, Das Speisezimmer (Frühstück), 1886/87 Öl auf Leinwand, Otterlo, Kröller-Müller Museum

Zwischen Realismus und Abstraktion: Die Maler, die wegen ihrer außergewöhnlichen Technik ‚Pointillisten‘ genannt wurden, setzen 1886 dazu an, den bis dahin gültigen Avantgardismus der Impressionisten herauszufordern. Die Entwicklung der Malerei in Paris gegen Ende des 19. Jahrhunderts gibt Pissarros vorausschauendem Urteil recht: Die Flächigkeit und Stilisierung sowie die Bewegungs- und Teilnahmslosigkeit der dargestellten Figuren in den Werken von Seurat zeigen, dass es Seurat nicht mehr um das Dargestellte sondern um die Darstellung – also die Art der Malerei – selbst geht. Die Komposition seiner Bilder folgt zunehmend geometrisch überlegten Linien, die vielen systematisch gesetzten Punkte wirken wie tausendfach zerlegte Ornamente. Die inhaltliche sowie formale Abstraktion sind nicht mehr aufzuhalten. Mit der Reduktion der malerischen Handschrift auf die kleinstmögliche künstlerische Äußerung– den Punkt – distanzieren sich Seurat, Signac, Pissarro und Rysselberghe allerdings nicht nur von der Wiedergabe des flüchtigen Augenblicks der Impressionisten, sondern stellen mit ihren Ansätzen das Malen nach der Natur in Form von Pinselstrichen,

wie es seit Jahrhunderten Gültigkeit hatte, gänzlich in Frage. Punkte in reiner Farbe, die die Pointillisten dem Prinzip der optischen Farbmischung folgend eng nebeneinandersetzen, generieren eine bis dahin ungekannte Strahlkraft und eine Vielzahl an Farbimpulsen. Die realistische Sicht auf die Welt weicht der Darstellung einer synthetischen Wirklichkeit: Der Moderne stehen mit einem Schlag alle Türen offen. Nach Seurats Tod ist es vor allem sein Wegbegleiter Signac, der die Punkttechnik weiterentwickelt: Gemeinsam mit Henry-Edmond Cross steigert er die Leuchtkraft, intensiviert die Farbkontraste und prägt den Begriff des ‚Divisionismus‘. Bald entwickeln sich die kleinen, systematisch gesetzten Punkte zu Strichen, die aus entsprechender Entfernung im Auge eine Farbmischung eingehen sollen. Mit diesem liberaleren Ansatz befreit Signac die Maler von der Verpflichtung zur Punkttechnik: Eine jüngere Generation, der unter anderen Henri Matisse und sein Kreis sowie Piet Mondrian angehören, brechen schließlich aus dem rigiden System Seurats aus.


KUNST.INVESTOR Albertina

Achille Laugé, Madame Astre, 1892, Öl auf Leinwand, Carcassonne, Musée des Beaux-Arts


KUNST.INVESTOR Albertina

Vincent van Gogh, Der Sämann, 1888, Öl auf Leinwand Collection Kröller-Müller Museum, Otterlo, Niederla

Vincent Van Gogh: Ein individueller Weg: Ein wichtiger Mittler bei dieser Entwicklung ist Vincent van Gogh, der als Außenseiter und kurzfristiger Anhänger des Pointillismus neue Wege beschreitet. Zunächst greift er Seurats Ideen mit Begeisterung auf: Seine Palette wird heller und strahlender – zahlreiche flirrende Punkte finden Einzug in seine Landschaften. Doch die systematische Punktemanier spielt nie eine wirklich tragende Rolle in Van Goghs Schaffen; schnell entscheidet er sich für eine freiere Ausdrucksweise, die ihm eher entspricht: „Das Pointillieren, das Aurelieren und dergleichen, das halte ich für wirkliche Entdeckungen; aber man muss schon jetzt dafür sorgen, dass diese Technik nicht – sowenig wie andere – zu einem allgemeinen Dogma wird.“ sagt er bereits 1888 und setzt der kühlen und rationalen Malerei des Pointillismus seinen individuellen Ausdruck und Gefühl entgegen. Matisse, Mondrian und Picasso: Ähnlich ist die Rezeption des Divisionismus im Werk von Henri Matisse zu verorten. Der Fauves- Begründer wendet sich diesem in zwei Schritten zu: 1897 experimentiert er mit kommaartigen, impressionistischen Kleinstrukturen, die der Malweise von Pissarro nicht unähnlich sind;

1898 intensiviert er Farben und Kontraste, was in weiterer Folge zu einer gültigen Anwendung der divisionistischen Methode sowohl hinsichtlich der Farbzerlegung als auch der Punkttechnik führt. Van Gogh, Matisse und die Fauvisten veranlassen schließlich auch Piet Mondrian, dem Pointillismus den Rücken zu kehren. Unter dem Einfluss des Luministen Jan Toorop befasst er sich in seinen Bildern vor allem mit Lichteffekten und setzt dabei auf Motive und eine Ausdruckskraft, die im Werk Van Goghs und in der regellosen Kunst der Fauves bereits angelegt waren. Auch an den Werken Pablo Picassos gehen der Pointillismus und seine zukunftsweisenden Ideen nicht spurlos vorüber. Zu gleich drei Zeitpunkten in seiner Karriere – 1901, 1914 und 1917 – setzt sich der Spanier in spielerischer Weise mit den Werken Seurats auseinander und integriert Punkte in seine Werke. Zunächst motiviert ihn sein Wille, dem Zeitgeist zu entsprechen, später entwickelt er mit lose gesetzten Punkten dekorative Flächen und somit den sogenannten ‚Rokoko-Kubismus‘. Zuletzt schafft Picasso mit seinem Meisterwerk Heimkehr von der Taufe nicht nur ein präzises sondern vollkommenes Zitat des Pointillismus. [Albertina, Ausstellungsdauer bis 8. Jänner 2017 – Foto: © Albertina]


KUNST.INVESTOR Albertina

Pablo Picasso, Spanische Tänzerin, 1901, Öl auf Karton, Collection Nahmad, Monaco


KUNST.INVESTOR Genusskunst


KUNST.INVESTOR Genusskunst

Julius Meinl am Graben Genuss auf allen Ebenen - Speisen vom Feinsten bei Julius Meinl am Graben Genuss ist in erster Linie eine Lebenseinstellung, die vor allem die unabdingbare Bereitschaft dazu und natürlich auch die entsprechende Muße erfordert – dies verkörpert Julius Meinl am Graben wie wohl kaum ein anderes österreichisches Unternehmen als Österreichs erste Adresse für Gourmets und Genießer. Hier versteht man Genuss als eine Art Gesamtkunstwerk für alle Sinne, dazu gehören Gaumenfreuden ebenso wie eine stimmungsvolle Atmosphäre, die passende akustische Untermalung und angeregte Gespräche. In den gastronomischen Outlets werden Ihnen bei Julius Meinl am Graben hierzu mannigfaltige Möglichkeiten geboten. Überzeugen Sie sich in Meinl’s Restaurant von einer internationalen, höchst innovativen Luxusküche mit unvergleichlich schönem Blick auf Graben und Kohlmarkt! Begeben Sie sich unter der Führung unserer Sommeliers auf eine spannende Weinreise in Meinl’s Weinbar oder erleben Sie unvergleichlichen Kaffeegenuss in Form einer anregenden Melange im beliebten Meinl Café. „Wählen

Sie aus“ – hier wird jeder Genusswunsch mit Kompetenz und kulinarischem Know-how ermöglicht! Meinls Restaurant: Von Anbeginn vermochte das Restaurant mit der schönsten Aussicht Wiens, Gourmets aus dem In- und Ausland mit seiner spannenden Küche, seinem unprätentiösen und charmanten Service und seiner wunderbaren Weinkarte zu begeistern. Hier werden von früh bis spät durchgehend kulinarische Köstlichkeiten und luxuriöse Gaumenfreuden in einer stilvollen und doch legeren Atmosphäre angeboten. Am Morgen bieten eine Vielzahl an Frühstücksvarianten den idealen Start in den Tag, mittags verwöhnen wir Sie mit einem exquisiten und doch raschen Business-Lunch, am Nachmittag verlocken Wiener Kaffeeund Teespezialitäten und die süßen Köstlichkeiten aus unserer hauseigenen Patisserie und am Abend findet der Tag bei einem leichten Dinner oder einem exzellenten Menü zu einem hervorragenden Glas Wein einen gelungenen Ausklang.


KUNST.INVESTOR Genusskunst


KUNST.INVESTOR Genusskunst

Die Küche begeistert durch einen individuellen Stil, der mediterran geprägt ist und sich der Saisonalität und Hochwertigkeit der Grundprodukte verpflichtet. Das an Vielfalt und Frische unüberbietbare Sortiment von Julius Meinl am Graben tut sein Übriges, um zu einer internationalen Küche zu inspirieren, die von einer beispiellosen Authentizität und Leichtigkeit gekennzeichnet ist und getrost auf Firlefanz und Pomp verzichten kann. Als unabdingbar für die kulinarische Performance erweist sich das distinguierte, umsichtige Service, das auch den anspruchsvollsten Gast verwöhnt. Der außerordentliche Ruf des Restaurants liegt sicherlich auch in der Weinkarte begründet, die mit ihren über 750 Weinpositionen und einem Angebot an Bränden, das sich wie das „Who is Who“ der heimischen Top-Destillerie liest, für jeden Gang die perfekte Begleitung bereithält. Meinls Weinbar: Weinkenner und all jene, die es werden wollen, schätzen die stimmungsvolle Atmosphäre, das atemberaubende Sortiment und die exzellente Weinberatung von Seiten des Weinbar Teams. Die Umfangreiche Weinkarte umfasst nicht nur etwa 30 offene Weine aus Österreich und dem Ausland, sondern ebenso verschiedene Schaumweine, Süßweine und Portweine, die das Angebot abrunden. Außerdem können Sie noch aus ca. 2000 verschiedenen Weinen aus aller Welt und etwa 20 unterschiedlichen Champagner wählen und diese gegen einen 10%igen Bedienungsaufschlag (Mindestaufschlag € 3,00) flaschenweise genießen. Neben zahlreichen internationalen Raritäten, die bis ins Jahr 1961 zurückreichen, sind es vor allem die österreichischen Raritätenweine, welche Sie auf einer eigens kreierten Raritätenkarte finden, die Meinls Weinbar für Weinkenner einzigartig machen. Egal ob Sie einen gereiften Weißwein oder einen Rotwein aus

den Spitzenjahrgängen wie 1999, 2000 oder 2003 suchen. Hier werden Sie fündig. Auch der kleine Hunger lässt sich in Meinls Weinbar stillen: neben einem täglich wechselnden Mittagsmenü werden auf der Speisekarte auch klassische Spezialitäten wie Antipasti-Variationen, Beef Tartar, Roastbeef oder Räucherlachs angeboten. Wer den Weingenuss zuhause bevorzugt und seinen Einkauf nicht zu den Geschäftszeiten von Meinl am Graben erledigen kann, hat hier in Meinls Weinbar bis zur mitternächtlichen Sperrstunde die Gelegenheit, aus dem Top-Angebot unter fachkundiger Beratung auszuwählen und zu Handelspreisen einzukaufen. Meinls Café: Das "Meinls Cafe" mit angeschlossenem Gastgarten auf dem Kohlmarkt zählt mittlerweile zu den beliebtesten Innenstadttreffs, denn hier wird die Altwiener Kunst des Kaffeekochens zelebriert. Auf der Kaffeekarte finden sich an die 35 Rezepturen: von der klassischen Melange über Kapuziner, Einspänner und Kaffee verkehrt bis hin zum Mazagran. Das "Meinls Café"-Team begeistert seine Kunden kontinuierlich mit neuen Kreationen der braunen Bohne; Mandorlino (mit Mandelmilch verfeinerter kalter Espresso), Melange Orangina, die kongeniale Verbindung von Großem Braunen und Orangenlikör und Greco haben schon zahlreiche Anhänger gefunden. Die Mitarbeiter stehen vor Ort mit Rat und Tat bei der Auswahl des gewünschten Kaffees zur Seite und geben Einblick in die faszinierende Welt des beliebten Genussmittels. Ein einladendes Angebot an Kipferln & Croissants und Tartes aus der hauseigenen Patisserie verspricht zu jeder Kaffeespezialität die passende Begleitung. Somit garantiert ein Besuch im "Meinls Café" aufgrund der fachkundigen Beratung und exzellentem Service uneingeschränkten Kaffeegenuss in klassisch-stilvoller Atmosphäre!


KUNST.INVESTOR Bank Austria Kunstforum

MARTIN KIPPENBERGER

Martin Kippenberger, Das Ende des Alphabets, 1989, Friedrich Christian Flick Collection im Hamburger Bahnhof, Berlin © Estate of Martin Kippenberger, Galerie Gisela, Capitain, Cologne; Foto: A. Burger, Zürich

„Jeder Künstler ist ein Mensch“ - Martin Kippenberger (geb. 1953 in Dortmund, gest. 1997 in Wien) verdrehte Joseph Beuys’ berühmtes Diktum „Jeder Mensch ist ein Künstler“ und „war“ tatsächlich vieles: Maler, Zeichner, Fotograf, Schriftsteller, Performer, Schauspieler, Musiker, Objekt- und Installationskünstler, Sammler und Kurator. Und auch: Lebemann, Mau-Mau-Spieler, Enfant Terrible, eine „Kerze, die von beiden Seiten brannte“ (Diedrich Diederichsen). Nicht zuletzt aufgrund seiner permanenten, teilweise auch perfid-subversiven Selbstinszenierungen in seinem Werk, eilte ihm ein zweifelhafter Ruf voraus. Zu Lebzeiten wurden Kippenberger, der durchschnittlich pro Jahr acht Ausstellungen organisierte, lediglich die Ehre zu teil, in zwei Museen mit Einzelausstellungen gewürdigt zu werden. Fast 20 Jahre nach seinem Tod hat sich vieles geändert - Kippenbergers Kunst ist weltweit in den Museen angekommen und wird im großen Stil international rezipiert: Nach den KippenbergerRetrospektiven in der Londoner Tate (2006), dem New

Yorker MoMA (2009) und dem Hamburger Bahnhof in Berlin (2013), widmet sich die Ausstellung des Bank Austria Kunstforum Wien nun erstmals einem Einzelaspekt: der Sprache – Kippenbergers durchgängig bevorzugtes Medium. Als Text im Bild, Bildtitel, Witz, Comic, Slogan, Reim, Logo, in Form von Plakaten, Büchern, Gedichten und Songs fungiert Sprache in geschriebener, gesprochener oder gelesener Form wie eine Art Fugenkitt, der Kippenbergers einzelne Werksäulen und -linien miteinander verbindet. Kippenbergers Kunst spielt sich immer im Sozialen ab, involviert „alles und jeden“ und sucht die Tuchfühlung mit Fans und Gegnern gleichermaßen. Im Spannungsfeld von Aktion und Reaktion garantiert Sprache ein unmittelbares „Rankommen“ an Inhalte und Publikum und erweist sich als logisches und probates Mittel, das am besten mit Kippenbergers rasantem Arbeitstempo Schritt halten kann. Charakteristisch für Kippenberger ist ein enorm freier und höchst kreativer Umgang mit sprachlichem Material – der ihn als legitimen Nachfolger von Dadaismus und Konkreter Poesie zu erkennen gibt.


KUNST.INVESTOR Bank Austria Kunstforum

Martin Kippenberger, Ich kann beim besten Willen kein Hakenkreuz entdecken, 1984, Friedrich Christian Flick Collection, Š Estate of Martin Kippenberger, Galerie Gisela Capitain, Cologne

Martin Kippenberger, Ohne Titel (aus der Serie Hand Painted Pictures), 1992, Friedrich Christian Flick Collection im Hamburger Bahnhof, Berlin Š Estate of Martin Kippenberger, Galerie Gisela Capitain, Cologne


KUNST.INVESTOR Bank Austria Kunstforum

Martin Kippenberger, Ohne Titel, 1995, Privatsammlung © Estate of Martin Kippenberger, Galerie Gisela Capitain, Cologne

Das „Betriebssystem Kunst“ war immer Kippenbergers Lieblingsthema: Ob es um Bezugnahmen auf die „Väter der Moderne“ wie Joseph Beuys oder Pablo Picasso ging, die kritische Auseinandersetzung mit Minimal Art und Konzeptkunst, der Kippenberger 1991 mit der raumgreifenden Installation Ohne Titel (Weisse Bilder) begegnete, die im großen Saal des Bank Austria Kunstforum Wien erstmals in Österreich gezeigt wird, das schwere deutsch-deutsche Erbe von Romantik und Nationalsozialismus inklusive Political CorrectnessDiskurs oder die christliche Ikonografie: Kippenberger machte vor nichts und niemandem halt, aktivierte sein Umfeld, kollaborierte wo er nur konnte spartenübergreifend, arbeitete im größtmöglichen Format. In seiner gut 20 Jahre dauernden Künstlerkarriere entstand ein höchst heterogenes Werk, das dennoch

eine unverkennbare Handschrift trägt und sich in Rückblende als Netzwerk zeigt, dessen Fäden Kippenberger wie der Superheld Spiderman, als der er sich auf einem späten Ausstellungsplakat auch selbst darstellt, spinnt. Martin Kippenberger gehört aktuell zu den am höchsten gehandelten Gegenwartskünstlern am Kunstmarkt, ein 1988 entstandenes Selbstporträt wurde 2014 bei Christie’s um mehr als 18 Millionen US-Dollar verkauft. Kippenbergers Werk ist in seiner Direktheit und Schlagfertigkeit, aber auch in seiner Präzision und Ernsthaftigkeit Vorbild für eine ganze Generation junger Künstlerinnen und Künstler. [Ausstellungsdauer: 8. September bis 27. November 2016, Foto: © Bank Austria Kunstforum]

BIOGRAFIE: „Martin Kippenberger wurde am 25. Februar 1953 in Dortmund geboren und wuchs in Essen auf. Von 1972 bis 1976 studierte er bei Arnold Hauser und Franz Erhard Walther an der Hochschule für bildende Künste in Hamburg. 1976 verbrachte er einige Monate in Florenz, im Jahr 1977 zog er nach Berlin und gründete dort gemeinsam mit Gisela Capitain Kippenbergers Büro. Er lebte in Paris (1980), Wien (1983), Köln (1980er Jahre), Carmona/Seville und Madrid (1988), Venice/Los Angeles (1989), Frankfurt (1992) und hielt sich regelmäßig in St. Georgen (Schwarzwald) und auf Syros (Griechenland) auf. 1989 wurde seine Tochter Helena geboren. 1990 war Martin Kippenberger Gastprofessor an der Städelschule in Frankfurt, 1992 folgte eine Professur an der Gesamthochschule in Kassel. 1996 heiratete er die Fotografin und Künstlerin Elfie Semotan. Er verbrachte seine zwei letzten Lebensjahre in Wien und im Burgenland. Martin Kippenberger starb am 7. März 1997 in Wien.“.


KUNST.INVESTOR Bank Austria Kunstforum

Martin Kippenberger; Kasperle XIII (Porträt Rainald Götz), 1993; Privatsammlung © Estate of Martin Kippenberger Galerie Gisela Capitain, Cologne Foto: studio be, Thomas Berger, St. Georgen

Martin Kippenberger; L’Atelier Matisse sous-loué à Spiderman, Galerie Soardi, Nizza 1996 © Estate of Martin Kippenberger, Galerie Gisela Capitain, Cologne


KUNST.INVESTOR Leopold Museum

MAX PECHSTEIN, Stillleben mit Negerstatuen | 1918, Foto Stiftung Schleswig-Holsteinische Landesmuseen Schloss Gottorf © Pechstein Hamburg/Toekendorf/Bildrecht, Wien, 2016

FREMDE GÖTTER Faszination Afrika und Ozeanien

Fremde Götter. Faszination Afrika und Ozeanien, die große Herbstausstellung des Leopold Museum fokussiert erstmals die umfangreichen hauseigenen Sammlungsbestände afrikanischer und ozeanischer Kunst. Diese treten in einen Dialog mit ausgewählten Werken von Protagonisten der Klassischen Moderne. Die Schau intendiert, Europas exotistisches Kunstabenteuer und den Einfluß auf die Avantgarde in Erinnerung zu rufen. Museumsgründer Rudolf Leopold teilte die Begeisterung, welche die Künstler der Moderne für diese Objekte hegten. Die Faszination, die

von der Kunst „fremder“ Kulturen ausgeht, spiegelte sich in zahlreichen Werken der Klassischen Moderne wider. Dies wird in der Ausstellung im Dialog der Masken und Figuren mit Werken von Pablo Picasso, Constantin Brâncuși, Emil Nolde oder Max Ernst intensiv erfahrbar. Gleichzeitig wird der verfremdende, „primitivistische“ Blick der Moderne auf Afrika und Ozeanien durch den zeitgenössischen Künstler Kader Attia aus postkolonialer Perspektive hinterfragt. [Leopold Museum. Ausstellungsdauer: 23. September .2016 – 9. Jänner 2017 – Foto: © Leopold Museum]


KUNST.INVESTOR Leopold Museum

EMIL NOLDE 1867–1956, Mann, Fisch und Frau | 1912 Foto © Nolde Stiftung Seebüll/Elke Walford und Dirk Dunkelberg

ROBERTO MATTA, Gefühlsflattern 1946, Foto: Sammlung Ulla und Heiner Pietzsch, Berlin, Ali Elai-Camerarts, New York, © Bildrecht, Wien, 2016



KUNST.INVESTOR MAK

Isoda Koryūsai (1735–1790), Liebespaar mit jungen ZuseherInnen, um 1775 Farbholzschnitt, © Leopold Privatsammlung, Wien; Foto: MAK/Georg Mayer

SHUNGA - Erotische Kunst aus Japan Mit ihrem scheinbar unbekümmerten Umgang mit Nacktheit und Sexualität vermitteln ostasiatische Shunga (Frühlingsbilder) eine freiere Sexualmoral, als sie uns in Europa anerzogen wurde. Die MAKAusstellung SHUNGA. Erotische Kunst aus Japan zeigt die künstlerische Qualität der explizit erotischen Farbholzschnitte auf, die trotz langen Verbots durch die japanische Regierung zum Massenphänomen avancierten. Einzelblätter, Alben und Bücher von namhaften Meistern wie Suzuki Harunobu, Katsushika Hokusai oder Kitagawa Utamaro, großteils Leihgaben aus der Leopold Privatsammlung, geben im MAK einen repräsentativen Einblick in diese oft tabuisierte Facette der japanischen Kunstgeschichte. Zeitgenössische Aktfotografien von Nobuyoshi Araki spannen den Bogen bis in die Gegenwart. Die MAK-Sammlung japanischer Farbholzschnitte zählt mit rund 4 200 Blättern zu den bedeutenden Ukiyo-e-Sammlungen in Europa. Ukiyo-e (Bilder der fließenden Welt), denen die Shunga zuzuordnen sind, illustrieren urbane Vergnügungen sowie bürgerliche Alltagsphänomene rund um die Theater- und Vergnügungsviertel von Edo, dem heutigen Tokio. Die explizite Darstellung von Sexualität in den Shunga versperrte den erotischen Drucken lange Zeit den Eingang in europäische Sammlungen. Auch die MAK-Sammlung beherbergt nur

eine Bildrolle eines anonymen Meisters aus der 2. Hälfte des 17. Jahrhundert – das älteste in der MAKAusstellung gezeigte Objekt. Der formale Umgang mit nackten Körpern und die zum Teil vielschichtigen Anordnungen von Kimonofaltungen heben Shunga deutlich von naturalistischen Darstellungen des Liebesspiels ab. Charakteristisch sind die anatomische Detailgenauigkeit, manchmal extreme Körperstellungen und übergroß dargestellte Genitalien. Oft zeigen Shunga auch humorvolle Szenen, wie beispielsweise ein kleines Mädchen, das durchs Schlüsselloch ein Liebespaar beobachtet und ruft: „Ich sag’s der Mama“. Fast alle bekannten Ukiyo-eKünstler entwarfen auch erotische Farbholzschnitte, wodurch sich die künstlerische Qualität von Shunga erklärt. Kitagawa Utamaro (1753–1806) wandelte die ursprünglich verträumten erotischen Szenen Harunobus zu eindeutigeren Darstellungen. Er verleiht dem Genre mehr Selbstverständlichkeit und zeigt auch halberotische häusliche Szenen wie die Schönheit (Bijin) bei der Körperpflege. Die heute am Kunstmarkt kaum noch erhältlichen Alben Utamaros zählen zu den begehrtesten Werken der japanischen Kunst. Seine Serie Negai no itoguchi [Erwachen der Begierde] (1799) ist im MAK vollständig zu sehen.



KUNST.INVESTOR MAK

Kitagawa Utamaro (1753–1806), Ein junger Besucher, 1799, Aus dem Album Negai no itoguchi [Erwachen der Begierde], Farbholzschnitt, © Leopold Privatsammlung, Wien; Foto: MAK/Georg Mayer

Erotische Phantasien und die Welt der Mythologie und der Geister verknüpft der – nicht nur durch seine Serie 36 Ansichten des Berges Fuji weltberühmte – Katsushika Hokusai (1760–1849). Während der MeijiÄra (1868–1912) variiert die Qualität der Shunga. Im Zentrum steht nicht länger die Schönheit (Bijin), vielmehr geht es um erotische Motive wie die junge Studentin oder die selbstbewusste Frau. Durch die neuen technischen Möglichkeiten der Fotografie verlor der Farbholzschnitt als Massenmedium ab dem letzten Viertel des 19. Jahrhunderts an Bedeutung. Der Künstler Hashiguchi Goyō (1880–1921) ließ die Tradition der Ukiyo-e als einer der ersten in „neuen Drucken“ (Shin hanga) wieder aufleben und schuf ein modernes, selbstbewusstes Frauenbild, das an die Blätter Utamaros erinnert. Die MAK-Ausstellung schließt mit ausgewählten Fotografien des japanischen Künstlers Nobuyoshi Araki (geb. 1940), der in mehreren Aktfotografie-Serien auf Shunga aus der Edo-Periode Bezug nimmt. Der Großteil der in SHUNGA. Erotische Kunst aus Japan gezeigten Werke stammt aus der herausragenden Ukiyo-e Sammlung Rudolf Leopolds (1925–2010), die sich heute im Eigentum seines

Sohnes Diethard Leopold befindet, der die Sammlung stetig erweitert. Die tabulose Darstellung des Geschlechts in den Farbholzschnitten beeindruckte in Europa und wurde erst durch Egon Schiele in ähnlich direkter Form methodisch in ganzen Serien von Blättern umgesetzt. Die Holzschnitte sind ein konstitutiver Bestandteil der Sammlung Rudolf Leopolds, der um den Schiele-Kern eine Gesamtschau von Wien um 1900 zusammentrug. Ein Teil der umfassenden Shunga-Sammlung war in der von Diethard Leopold kuratierten Japan-Ausstellung Fragilität des Daseins im Leopold Museum im Jahr 2012/2013 zu sehen. Während Shunga zur Zeit ihrer Entstehung wahrscheinlich als Pornografie galten, steht heute die kunstgeschichtliche Bedeutung im Fokus. Im Ausstellungsbetrieb kamen erotische Farbholzschnitte bisher kaum vor, da die Grenzen zwischen erotischer Kunst und Pornografie oft verschwimmen. Das British Museum war mit seiner großangelegten Ausstellung Shunga: sex and pleasure in Japanese art im Jahr 2013 ein Vorreiter der Präsentation in Europa. In Japan selbst folgte 2015 die erste große Shunga-Ausstellung im Museum Eisei Bunko in Tokio. [MAK. Ausstellungsdauer 12. Oktober 2016 – 29. Januar 2017 – Foto: © MAK]


KUNST.INVESTOR Kunstraum Nestroyhof

„BILDBILDER“

Nita Tandon - Daniel Wisser

Nita Tandon, Standardwerk, Vorlage Matthias Bildstein 2016

Picture or Image? Dieses lexikalische Problem löst die deutsche Sprache dadurch, dass sie nur ein Wort zur Verfügung stellt. Die Ausstellung BILDBILDER beschäftigt sich mit der Übertragung von Bildinformationen und ihrer Rekonstruktion zu einem neuen Bild ― einem Bildbild. BILDBILDER beleuchtet die visuelle und sprachliche Rekonstruktion von Bildern. Eine Rekonstruktion verlangt nach klaren, reproduzierbaren Kriterien, wie sie etwa bei der Umwandlung von analog in digital oder umgekehrt verwendet werden müssen. Die Rekonstruktion nimmt dem Bild die Unschuld des So-Seins, und zerstört das Akzeptieren von Bildern als objektiver Darstellung der oder einer Realität. ― Die ganze Welt besteht aus Bildbildern. Es gibt nur Bildbilder. Nita Tandons Standardwerk ist eine vierteilige Arbeit, deren Ausgangspunkt die Fotografie eines Fleischwolfs ist, der von der Firma Standardwerk hergestellt wurde. Dieses Bild wird reproduziert, indem etwa 10 mm² große quadratische Flächen von Plastilin an eine Glasscheibe geklebt werden. Aus diesen Flächen, die wie „Pixel“ wirken, setzen sich die Bilder zusammen. Tandon reproduziert das Bild drei Mal, wobei die Farben der einzelnen „Pixel“ nach jeweils anderen Methoden hergestellt werden. Im Rahmen der ersten Methode werden die CMYK-Werte der Farben der einzelnen „Pixel“ in Gramm umgerechnet und die entsprechenden Mengen Plastilin in einem Fleischwolf zu der betreffenden Farbe gemischt. In der zweiten Methode wiederholt Tandon denselben Vorgang mit RGB-Werten und in der dritten Methode reproduziert sie die Farben nach Augenmaß. Diese drei methodischen Reproduktionen des Ausgangsbilds werden von der Skizze, nach der Tandon das Bild

zuerst segmentiert hat, ergänzt. Der Traum des Astrronomen: Genau an der Stelle des Nestroyhofs, an der sich früher die Leinwand eines Kinos befunden hat, ist eine Leinwand angebracht, auf die nichts projiziert wird. Vor dieser Leinwand steht Daniel Wisser und trägt in 20-Minuten-Loops kurze, drei bis acht Sätze umfassende Texte vor ― fiktive Texte, die aus historischen Zeitungsmeldungen entstanden sind. Dabei liegt der Fokus auf der Abwesenheit und Negation von Geschehenem. Der Titeltext etwa erzählt von der Vorführung des heute verschollenen Films „Der Traum des Astronomen“ am 24. Jänner 1900 im Wiener Kolosseum. Bei der Vorstellung geriet der Filmapparat in Brand und der Vorfall befeuerte die Skepsis gegenüber dem neuen Medium Film. In den Texten werden auch historische Blickweisen „korrigiert“, etwa in einem Text über Josef Ressel, der heute allseits als Erfinder der Schiffsschraube bekannt ist, zu seinen Lebzeiten aber ein Forstmeister war, der keinen Wald zu verwalten hatte; seine Erfindung wurde damals anderen Personen zugeschrieben. Ein anderer Text handelt von den Protesten gegen die Errichtung des Eiffelturms, die so leidenschaftlich ausfielen, dass der Schriftsteller Guy de Maupassant etwa Paris verließ, weil er den Anblick eines Paris mit Eiffelturm nicht ertragen wollte. Auch von Oskar Marmorek, Architekt des Nestroyhofs, ist die Rede. Von den insgesamt 15 Texten, aus denen ein Loop besteht, wird täglich ein Text verändert und nur der Titeltext bleibt bestehen. Auf diese Weise ist jeder Loop eine Uraufführung ― und jener Loop, der auf Video-Loops in Ausstellungen anspielt, ist also gar keiner. [Kunstraum Nestroyhof, Ausstellungsdaue bis 5. November 2016- Kunstraum Nestroyhof]


KUNST.INVESTOR MUSA

LOOKING FOR THE CLOUDS Contemporary Photography in Times of Conflict Eine Ausstellung des Europäischen Monats der Fotografie im Rahmen von Eyes On - Monat der Fotografie Wien

Foto: © Samuel Gratacap

Nach Wolken suchen ist ein uralter Impetus, der seit jeher das nomadische Leben leitet; die Suche nach Wolken, die Regen, Nahrung und Fruchtbarkeit, ebenso aber auch Zerstörung bringen, wird in der Ausstellung metaphorisch auf den suchenden Menschen des 21. Jahrhunderts umgelegt. Der Blick nach oben zeigt mitunter andere Himmelsgebilde – Überwachungskameras, Satelliten, Drohnen, letztere auch als neue Instrumente der Kriegsführung. Die praktischen Clouds des Internets hingegen geraten immer wieder ins Kreuzfeuer der Kritik aufgrund ihres ungenügenden Datenschutzes. LOOKING FOR THE CLOUDS spannt zeitlich und thematisch einen Bogen vom 11. September 2001 mit seinen tragischen Ereignissen in New York bis herauf in das Jahr 2015, das sich uns allen als Höhepunkt einer beispielslosen, erzwungenen, enormen Migration

eingeprägt hat. Die Ausstellung stellt Foto- und Videoarbeiten internationaler KünstlerInnen und FotojournalistInnen vor, um die Geschichte der letzten 15 Jahre unter diesem Aspekt zu beleuchten. Dabei war 9/11 nur der Ausgangspunkt für einen tiefgreifenden strukturellen Wandel, den unsere Gesellschaft seither erlebt und uns extremen Situationen, die einander bedingen, aussetzt: Eine nahezu komplette Überwachung des öffentlichen und privaten Raumes, kriegsbedingte Flucht nach und innerhalb Europas sowie eine nachhaltige Definitionsverschiebung des Begriffs "Identität" stellen althergebrachte Lebensmuster langfristig in Frage. KuratorInnen | Gunda Achleitner, Berthold Ecker [MUSA- Ausstellungsdauer: 25. Oktober 2016 - 4. Februar 2017 – Foto: © MUSA Museum Startgalerie Artothek]

KünstlerInnen: Tanja Boukal, Raphaël Dallaporta, Balázs Deim, Hans-Peter Feldmann, Rainer Ganahl, Gelitin, Aldo Giannotti, Samuel Gratacap, Ibro Hasanović, Anna Jermolaewa, Carine & Elisabeth Krecké, Daniel Mayrit, Dimitris Michalakis, Florian Rainer, Wolfgang Reichmann, Julian Röder, Panos Tsagaris


Aux Gazelles – Savoir Vivre in Wien Le Restaurant, Le Club, Le Design Mit "mehr Funktion und weniger Folklore" ist das gemeinsam entwickelte Design-Konzept von Christine Ruckendorfer und Architekt Alberto Bach perfekt definiert. Bach zeichnet mit seinem Büro Albertoni für viele internationale Prestigebauten verantwortlich und hält Nichts von unnötigem Chi Chi, lauten Farben und orientalischen Klischees. Beide wollten dem Aux Gazelles mehr Spielraum und Bewegung geben. Das Licht wird durch die Neugestaltung tief in den Raum geholt. Auch die Séparées wurden neu interpretiert. "Ich wollte zwei unterschiedliche, elegante Welten kreieren, das Restaurant mit dem großzügigen Gastgarten ist eine helle frische Sommerwelt von großer Klarheit", erklärt Bach. "Verbindend dazu finden sich Designelemente, die klar und schwungvoll sind, mit klassisch marokkanischen Elementen." Eine Formsprache, die in Abwandlungen immer wieder zum Einsatz kommt. Ruckendorfer Für Ruckendorfer ist das Ergebnis "ein zeitgemäßes Lokal auf internationalem Niveau, ohne folkloristisch zu sein." Auf 2000 Quadratmeter wird "Savoir Vivre in Wien" geboten: Essen, Trinken, Tanzen, Verwöhnen, Entspannen & Genießen. Neue Features, wie "Lunch Bazaar", "Signature Drinks", "After Work-Shower" und anderes mehr erwarten den Gast. "Orient Light" nennt sich das frische Food-Konzept, vielfältig, spannend und ideal für die heißen Sommermonate in der City. Im "Lunch Bazaar" werden mittags feine Variationen in Form von libanesischen MezzeGerichten und marokkanischen Vorspeisen das Aux in Form eines All You Can Eat-Buffets angeboten. Abends können diese auch à la Carte bestellt werden. Als Mittagsmenü gibt es Rindsbrochettes mit gratinierten Zucchini, Lammköfte im Tomaten-Zimtfonds mit Dijon Senf und gegrillte Calamari & Garnelen mit Spargel-Fenchel-Salat. Abends kommt regional-österreichisches zum Einsatz, wie bei der Tajine mit Mariazeller Saibling, knusprigem Rinderprosciutto und Granatapfel, einem zarten Kalbsgulasch, Couscous und Kichererbsen. Vegetarier werden mit Gemüse-Tajine oder gebackenen Kartoffeln mit Arganöl, Koriander mit Limetten-Sauerrahmdip verwöhnt.


Wüstentee on the Rocks meets Bloody Mary Eine schöne Bar braucht exzellente Drinks! Daher hat sich das Aux Gazelles-Team gleich mehrere feine SignatureDrinks überlegt. So wird der berühmte marokkanische Minztee, an dem bereits Winston Churchill im La Mamounia schlürfte, im Sommer "on the rocks" serviert. Zum Feierabend gibt es eine alkoholische Version des Traditionsgetränks aus der Sahara, gemixt mit Gin. Oder ein Gimlet, das berühmt, berüchtigte Getränk der Britischen Navy, favorisiert von Ernest Hemingway und bekannt aus den Philip Marlowe-Krimis. Apropos Hemingway: Zu Beginn einer heißen BarNacht darf ein perfekter Bloody Mary nicht fehlen. Dieser Klassiker wird im Aux Gazelles nach einer klandestinen Rezeptur eines jamaikanischen Barmans gemixt. After Work-Shower Raus aus dem Job und rein in den Feierabend! Doch wo bitte, machen Mann und Frau sich nach einem anstrengenden Arbeitstag frisch und fein? Nicht jeder wohnt im City-Loft um die Ecke. Hammam und Salon de Beauté schaffen Abhilfe. Für 15,- Euro können sich Aux Gazelles-Gäste von 17 bis 20 Uhr duschen, entspannen und für den Abend zu Recht machen. Im Preis inkludiert sind: Handtuch, Erfrischungsgetränk (hausgemachte Limonaden und Eistees). Verwöhnprogramm für Body & Soul Eine alte Hammam-Tradition besagt: Politik, Geld und Sorgen bleiben draußen! Insofern sind Hammam & Salon de Beauté nicht gerade der geeignete Ort für das nächste Business Meeting, wohl aber um sich von Kopf bis Fuß verwöhnen zu lassen und zu entspannen. Auf 500 Quadratmetern befinden sich ein klassisches Dampfbad, Behandlungs- und Entspannungsräumlichkeiten in bester Orient-Manier. Hammamcis verwöhnen mit Waschungen, Peelings, wohlriechenden Salben und einer Haarwäsche – falls gewünscht. Mehr Info unter www.auxgazelles.at


KUNST.INVESTOR Buchtipp

Adolf Krischanitz

Das Inventar ist das Ergebnis der Inventur

Basierend auf den Entwürfen für zahlreiche Gebäude aus den Bereichen Kultur, Wohnen, Gewerbe, Bildung etc. hat Adolf Krischanitz Innenausstattungen entworfen, die sich mit wenigen Ausnahmen jeweils aus den laufenden Bauaufgaben entwickelt haben. Die im Zuge der architektonischen Arbeit entstandenen Interieurs sind in der Regel nicht nur Sessel, Tisch, Liege und Lichtobjekte, sondern sind konstitutiver Teil des räumlichen Aufbaus und der Gestion des integralen architektonischen Raumes. Alles in allem liefert er durch sein Werk einen bemerkenswerten Beitrag zu einem wichtigen Aspekt der jüngeren österreichischen Architekturgeschichte. Die Entwicklung dieser Arbeiten ist anfänglich durch historisierende postmoderne Tendenzen gekennzeichnet, um schließlich in radikalere direkte Versuche zur Anknüpfung an die inzwischen fast verloren gegangene Entwurfstradition des regionalspezifischen Ausstattungshandwerks in Wien zu münden. Außerdem werden Kooperationen mit anderen Architekten (Otto Kapfinger, Hermann Czech), mit Künstlern (Oskar Putz, Gilbert Bretterbauer, Helmut Federle, Gerwald Rockenschaub) gesucht und zu spezifischen Entwurfsergebnissen gebracht, die sich jenseits aller modischen Tendenzen trotz oder gerade wegen ihrer zeithältigen Materialität heute wie zeitlos gerieren. Adolf Krischanitz, * 1946 in Schwarzach / Pongau gründete 1970, gegen Ende seines Studiums an der Technischen Universität Wien, zusammen mit Angela Hareiter und Otto Kapfinger die Architektengruppe Missing Link. 1979 zählte er zu den Begründern der Zeitschrift UmBau der Österreichischen Gesellschaft für Architektur und übernahm 1982 den Vorsitz dieser Gesellschaft. Als Mitglied und schließlich Präsident der Wiener Secession (1991–1995) verantwortete er die Gestaltung und Organisation zahlreicher Ausstellungen zeitgenössischerKunst. Als Gastprofessor war er 1989 an der Technischen Universität München sowie an den Sommerakademien in Karlsruhe (1990), Neapel (1994/95) und Wien (1996) tätig. 1992–2011 war er Professor für Stadterneuerung und Entwerfen an der Universität der Künste Berlin. Seit 1979 arbeitet Krischanitz als freischaffender Architekt mit Ateliers in Wien und Zürich.

Herausgeber: Edelbert Köb Texte: Sebastian Hackenschmidt, Otto Kapfinger, Adolf Krischanitz und Marcel Meili ALBUM VERLAG, Wien 2016- Auflage: 1.000 Stück 224 Seiten, 210 x 260 mm, Preis: 46,- Euro ISBN: 978-3-85164-196-7


KUNST.INVESTOR Buchtipp

Alfred Zellinger

Flash Poetry

Karl Kraus: Die letzten Tage in 100 tweets Arnold Schönberg im Café Museum Doktor Faustus in London James Joyce in Triest

Unsere Zeit bedarf schneller Kommunikation, ihre Kunst sollte dabei vorangehen. Postings, Slams, Jazz Slams – die Zeiteinheiten werden immer kürzer; alles lässt sich heute twittern, sogar "Die letzten Tage der Menschheit" und wie Kraus auch Joyce, ein neuer Faust oder Börsenstrategien – wofür in diesem Buch der Beweis angetreten wird. Das neue Jahrtausend begann mit der 5-Minuten-Regel für Poetry Slams ebenso wie für die Pitches von Start-ups und beschleunigte indessen zum "Elevator Pitch": 30 Sekunden, die Dauer einer Aufzugsfahrt. Alfred Zellinger beschleunigt seine Prosa, rhythmisch und minimalistisch, in Blitzlichtern fragmentiert zur "Flash Poetry", zu interpretieren wie ein Blues oder eine Ballade – vom Elevator-Pitch zur Minimal Prose. Karl Kraus: Die letzten Tage in 100 tweets / Arnold Schönberg im Café Museum / Giacomo Casanova auf dem Wiener Graben / Doktor Faustus in London / James Joyce in Triest /City Boys /Droge-Leben / BörsenBeben Alfred Zellinger, geb. 1945, lebt als Schriftsteller in Wien und Gmunden. Während seiner, wie er es nennt, "40 Jahre im Auge des Kapitalismus" arbeitete er für Konzerne wie Unilever und Procter & Gamble, für die englische Werbeagentur Masius, war Marketingleiter bei Philips, Professor an der Kunstuniversität Linz; Werbechef und Bankdirektor der BAWAG-PSK und CEO von Bösendorfer

edition pen Bd. 45 12,5 x 20,5 cm | Broschur © 2016 Löcker Verlag Ca. 200 Seiten | € 19,80 ISBN 978-3-85409-816-4



ART VITRINE

GALERIE HASSFURTHER HERBST AUKTION 28. November 2016, 18:00 Uhr


KUNST.INVESTOR-

ART VITRINE

GALERIE HASSFURTHER

Handel mit Kunst, kunstvoll handeln!

Der Galerist und Auktionator Wolfdietrich Hassfurther ist seit über 40 Jahren in der Wiener Galerieszene ein Inbegriff und mischt mit seiner berühmten Galerie im Herzen Wiens in der oberen Liga der Galeristen und Auktionshäuser mit. Begonnen hat Wolfdietrich Hassfurther als Antiquar und Autografenhändler, als der Markt in Europa jedoch von den Amerikanern leer gekauft war, entdeckte er die wunderbare Welt der bildenden Kunst und gründete seine eigene Galerie. Seither hat er sich auf Gemälde, Meisterzeichnungen, Skulpturen, Miniaturen, Aquarelle und Druckgrafiken spezialisiert. Bis zum heutigen Tage lässt er sich von der Liebe zu einer großartigen Kunst antreiben; inspirierend ist für ihn aber auch die Schönheit des Lebens, die der feinfühlige Galerist auch im Alltäglichen erkenne, "ich bin immer wieder von der Schönheit des Lebens hingerissen." Beständigkeit und Kampfgeist hat der Galerist bis zum heutigen Tage bewiesen, seine eigenwillige Persönlichkeit ist sein Markenzeichen und sein unbändiges Engagement brennt bis heute. Gemeistert hat er so die Krisenzeiten, die seit den 1990er-Jahren nicht nur die Finanzmarkt schütteln, sondern auch den Kunstmarkt: "Wien ist eine Stadt der Halbseligen, und Halbselige meistern Krisen besser", glaubt Wolfdietrich Hassfurter, der zum Synonym für fairen Kunsthandel geworden ist. Er hat es auch nicht verabsäumt, seine Fühler auszustrecken in Richtung

Mittlerer Osten und Orient, bis nach Indien, China und Russland gehen seine Kontakte. Der Galerist konnte sich so ein weltweites Netzwerk aufbauen und ist überzeugt: "In diesen Ländern wächst eine neue europäische Sammlergeneration heran, die ein großes Interesse an europäisch klassischer Moderne hat." Die Galerie Hassfurther hat sich so zu einem international agierenden Player entwickelt. Das Erfolgsrezept der One-Man-Galerie: Fachliche Kompetenz mit Schwerpunkt Klassische Moderne, Alte Meister und Biedermeier gepaart mit Aufrichtigkeit. Seine vielen Stammkunden schätzen seine Ehrlichkeit, sein Wissen und sein Talent besondere Meisterwerke aufzuspüren; sein berühmtester und treuerster Kunde war der Sammler Rudolf Leopold, der 1973 sein erstes Bild bei Hassfurther erstand und seither immer wieder kam. Bekannt wie beliebt ist Hassfurther weiters für seine kostenlose Beratung und Schätzungen von KunstObjekten. Vielbeachtet ist dabei sein unschätzbares Wissen in den Kunstepochen Alte Meister, Biedermeier sowie die Klassische Moderne. Wolfdietrichs Geheimrezept hat somit mehrere Ingredienzien: Zum Einen seine weltweiten Kontakte und zum Anderen seine Liebe für die Kunst und sein Geschick diese zu finden. Auf sein Alter angesprochen sagt er: "Es macht mir einfach Freude älter und weiser zu werden, wer will schon sterben." (Foto: © Galerie Hassfurther)


Galerie- & Auktionshaus Hassfurther A-1010 Wien, Hohenstaufengasse 7

Oskar Kokoschka, Mädchen Lie, 1908, Feder und Pinsel in Tusche über Bleistiftzeichung auf getöntem Papier 33,2 x 20 cm, € 226.728,-


Galerie- & Auktionshaus Hassfurther A-1010 Wien, Hohenstaufengasse 7

Josef Nigg, Blumen, 1845, Ă–l auf Leinwand, 92,5 x 95 cm, â‚Ź 313.300,-


Galerie- & Auktionshaus Hassfurther A-1010 Wien, Hohenstaufengasse 7

Alfons Walde, Aufstieg der Skifahrer 1932, Schätzpreis € 120.000 – 150.000, 27.03.2003 Ergebnis € 512.000

Alfons Walde, Bichlach, Schätzpreis € 130.00 -270.000, 2 5.11.2013 Ergebnis € 484.000


Galerie- & Auktionshaus Hassfurther A-1010 Wien, Hohenstaufengasse 7

Alfons Walde, Frühling in Tirol, 1932 Schätzpreis € 60.000 -120.000 30.11-2015 Ergebnis € 262.800


Galerie- & Auktionshaus Hassfurther A-1010 Wien, Hohenstaufengasse 7

Rudolf Wacker, Herbststrauß 1937, Schätzpreis€ 90.000-180.000 - 30.11.2015 Ergebnis € 244.000


Galerie- & Auktionshaus Hassfurther A-1010 Wien, Hohenstaufengasse 7

Oskar Kokoschkla Amokläufe 1908/9, Schätzpreis € 250.000 – 350.000, 21.06.2010 Ergebnis € 768.000


Galerie- & Auktionshaus Hassfurther A-1010 Wien, Hohenstaufengasse 7

Oskar Mulley, Berghof 1933, Schätzpreis € 25.000 - 50.000, 30.11.2015 Ergebnis € 81.770

Rudolf ALT, Die Eisenfabrik 1898 Aquarell, Schätzpreis € 130.000 – 170.000, 6.12. 2012 Ergebnis € 286.700


Galerie- & Auktionshaus Hassfurther A-1010 Wien, Hohenstaufengasse 7

Rudolf Wacker, Bregenzer Achbrücke 1926, Schätzpreis € 90.000 -130.000, 27.11.2008 Ergebnis € 335.500

Angelika Kauffmann,Telemach 1784, Schätzpreis € 150.000 – 200.000 29.05.2008, Ergebnis € 585.600


Galerie- & Auktionshaus Hassfurther A-1010 Wien, Hohenstaufengasse 7

Rudolf Wacker, Blütenzweig 1938, Schätzpreis € 30.000 -60.000 - 30.11.2015 Ergebnis € 84.420


Galerie- & Auktionshaus Hassfurther A-1010 Wien, Hohenstaufengasse 7

Albin Egger-Lienz, Totentanz 1916, Schätzpreis € 350,000 -500.000, 21.6.2010 Ergebnis € 650.000


Galerie- & Auktionshaus Hassfurther A-1010 Wien, Hohenstaufengasse 7

Josef Stoitzner, Inneres einer Scheune, St. Gilgen 1920, Schätzwert € 10.000 - 20.000, Ergebnis € 48.100


Galerie- & Auktionshaus Hassfurther A-1010 Wien, Hohenstaufengasse 7

Josef Stoitzner, Spätsommer im Pinzgau,1930, Schätzwert € 15.000 - 30.000, 30.11.2015 Ergebnis € 59.800 Rekord


Das Magazin für Anleger

Auf Deutschlands Börsianer kommt ein stürmischer Herbst zu Die Lust in Wien steht wieder nach Größerem Venture Capital-Geber setzt auf den Bereich Digitalisierung Die Auswirkungen populistischer Tendenzen


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SCHWERPUNKT DEUTSCHLAND BÖRSE FRANKFURT

Auf Deutschlands Börsianer kommt ein stürmischer Herbst zu Entwicklung des DAX seit Anfang März 2016

Nach dem Brexit-Schock ging es an der deutschen Börse wieder steil bergauf.

Harald Fercher

harald.fercher@boerse-express.com

Im ersten Halbjahr haben so viele DAX-Unternehmen wie noch nie seit 2011 eine Gewinnwarnung abgegegeben. Auch die Prognoseanhebungen stiegen auf ein Rekordniveau. „Mr. DAX“ Dirk Müller sieht noch eine Menge Dynamik im deutschen Markt. aus damit - das war die erste Reaktion der Anleger, als Ende Juli dieses Jahres der deutsche Zulieferer ElringKlinger eine Gewinnwarnung vom Stapel ließ. Im Schnitt der vergangenen fünf Jahre wurden mit der Aktie rund

R

Quelle Bloomberg, Bild: APA/AFP/DANIEL ROLAND

2,7 Millionen Euro täglich umgesetzt. An diesem denkwürdigen 22. Juli explodierte der Umsatz mit der Aktie auf 41,5 Millionen Euro - mehr als 15 mal so hoch wie im Normalfall. Der Kurs der Aktie brach am Vormittag um mehr als 16 Prozent eine und verließ den Handelstag mit einem Abschlag von mehr als 13 Prozent. Binnen eines einzigen Tages fiel der Wert des im SDAX enthaltenen Unternehmens um mehr als 150 Millionen Euro. Weniger schlimm, aber auch noch ziemlich hart, landete die Lufthansa-Aktie, als das Unternehmen zwei Tage vor dem deutschen Mittelständler ElringKlinger seine Jahresprognose nach unten revidieren musste. In einer entsprechenden ad-HocMitteilung vom 20.07. abends hieß es anlässlich der Bekanntgabe der Zahlen zum ersten Halbjahr: „Der Vorstand der


BÖRSE EXPRESS

SCHWERPUNKT DEUTSCHLAND Deutschen Lufthansa AG hat deshalb in seiner heutigen Sitzung beschlossen, trotz der über Vorjahr liegenden Ergebnisse im ersten Halbjahr die Gesamtjahresprognose für das Adjusted EBIT von „leicht über Vorjahr“ auf „unter Vorjahr“ abzusenken.“ Die Antwort der Aktionäre folgte postwendend: Die Aktie verlor nach der Gewinnwarnung 5,95% - der Marktwert des DAX-Konzerns sank an diesem einen Tag um mehr als 680 Millionen Euro. Nicht der erste DAX-Konzern. Die Lufthansa war aber beileibe nicht der erste DAX-Konzern, der heuer eine Gewinnwarnung vom Stapel lassen musste. Das zeigt eine vor kurzem erschienene Studie des weltweit tätigen Beratungskonzerns EY. Allein im ersten Halbjahr mussten gleich vier DAX-Konzerne Gewinnwarnungen aussprechen. Eine solche Meldung ist laut den EY-Experten dann notwendig, wenn „absehbar ist, dass das angestrebte Geschäftsergebnis voraussichtlich nicht erreicht werden kann.“ Laut der EY-Untersuchung ist mit den vier Gewinnwarnungen die Zahl dieser Meldungen innerhalb der Gruppe der 30 DAX-Unternehmen auf den höchsten Stand seit 2011 gestiegen. Im Vorjahr gab es in der ersten Jahreshälfte keine einzige Gewinnwarnung von DAX-Firmen. In ihrer Studie haben die Berater aber nicht nur die DAX-Unternehmen unter die Lupe genommen, sondern den gesamten deutschen Prime Stand untersucht (30 DAX-Firmen, 50 MDAX, 50 SDAX, 30 aus dem TecDAX und 145 aus dem übrigen Prime Standard). Dabei stellte sich heraus, dass die Anzahl der Gewinn- und Umsatzwarnungen im ersten Halbjahr des heurigen Jahres auf ein neues Rekordhoch gestiegen ist. Insgesamt 26 Unternehmen mussten bis zum 30.06 2016 ihre vorherigen Prognosen nach unten revidieren, 21 dieser 26 Unternehmensmeldungen waren Gewinnwarnungen (siehe Grafik 1 bzw. Tabelle 2 rechts). Die hohe Anzahl an negativen Prognoseänderungen lässt sich nicht zuletzt auf die konjunkturellen Turbulenzen in Europa zurückführen. So gaben 50% der Unternehmen, die eine Gewinn- oder Umsatzwarnung im ersten Halbjahr vom Stapel gelassen haben, als Grund die Konjunktur bzw. den Markt an. Bei 18% lag der Grund in einer Wertberichtigung, 14% machten Sondereffekte verantwortlich, weitere 9% mussten eine Warnung auf Grund des Zinsniveaus aussprechen. Bei jeweils 5 Prozent lag der Grund in der Währungsentwicklung bzw. in internen Abläufen. Welchen Einfluss eine Gewinn- oder Umsatzwarnung auf den Aktienkurs des jeweiligen Unternehmens hat, haben die Experten ebenfalls untersucht. Dabei stellte sich heraus, dass die ‘Schockmeldung’ - so man eine Gewinn- oder Umsatzmeldung als solche bezeichnen kann - am ersten Tag die gravierendsten Auswirkungen hat. Laut dem EY-Untersuchungsergebnis verlor die jeweilige Aktie des betroffenen Unternehmens im Schnitt sechs Prozent ihres Wertes am ersten Tag. Nach einer Woche bleib im Schnitt ein Minus von acht Prozent an der Aktie haften. Im umgekehrten Fall, also wenn ein Unternehmen seine Gewinn- oder Umsatz-

1. Gewinn- und Umsatzwarnungen im Prime Standard

Jeweils im ersten Halbjahr.

Quelle: EY

2. Gewinnwarnungen deutscher Unternehmen Gewinnwarnungen von Unternehmen - jeweils 1. Halbjahr 2011

2012

2013

2014

2015

2016

DAX

3

3

1

3

0

4

MDAX

3

2

1

5

4

3

SDAX

1

1

4

2

3

3

TecDAX

0

1

1

0

1

2

Rest

1

Gesamt

4

5

8

10

15

9

11

12

15

20

23

21

Quelle: EY- Studie: „Prognoseänderungen im Prime All Share“ Stand jeweils per 30.6.

3. Gewinn- und Umsatzwarnungen 2011 bis 2016 Gewinn- und Umsatzwarnungen im Halbjahresvergleich 2011

Gesamt

1

2012

2. HJ

1. HJ

2. HJ

1. HJ

2. HJ

12

28

12

43

15

57

2014

Gesamt1

2013

1. HJ

2015

2016

1. HJ

2. HJ

1. HJ

2. HJ

1. HJ

24

58

25

54

26

2. HJ

Quelle: EY- Studie: „Prognoseänderungen im Prime All Share“ Stand jeweils per 30.6.; 1: bezogen auf alle untersuchten Unternehmen (Prime Standard

erwartung nach oben anhob, was im ersten Quartal 2016 insgesamt 43mal geschehen ist, fiel die Reaktion der Anleger nicht ganz so heftig aus. Am Tag der positiven Meldung verzeichnete die betroffene Aktie im Schnitt ein Plus von 5%, nach einer Woche lag das Plus im Schnitt bei vier Prozent. Als Gründe für eine Anhebung der vorherigen Gewinn- oder Umsatzprognosen gaben übrigens 65% der Unternehmen die Konjunktur/Markt an, bei jeweils 15% waren eine Veräußerung/Akquisition bzw. Sondereffekte für die Prognoseanhebung verantwortlich. Weitere 5% nannten als Grund Währungseffekte. Stürmischer Herbst. Sei es wie es ist - die Rekordzahl an bereits im ersten Halbjahr erfolgten Gewinn- und Umsatzwar-


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SCHWERPUNKT DEUTSCHLAND nungen deutet jedenfalls auf einen stürmischen Herbst an der Frankfurter Börse hin, denn normalerweise fallen im zweiten Halbjahr und hier besonders im vierten Quartal die meisten Gewinn- und Umsatzwarnungen an (siehe dazu Tabelle 3). Bricht man die Gewinnwarnungen in den Jahren 2011 bis 2016 auf die einzelnen Indizes herunter, so zeigt sich, dass DAX-Unternehmen besonders häufig eine solche Warnung aussprechen mussten. Der Anteil der Firmen aus dem DAX, die zwischen 2011 und 2016 zumindest eine Gewinnwarnung vorgenommen haben, liegt bei 57%, bei Unternehmen aus dem SDAX bzw. MDAX liegt der Anteil hingegen nur bei 42%. Für den Fondsmanager und Betreiber des Börseportals cashkurs.com (mehr hier: http://bit.ly/2cboEcd) Dirk Müller, von den Medien gern Mr. DAX genannt, ist die hohe Zahl an Gewinnwarnungen von DAX-Unternehmen im ersten Halbjahr nicht wirklich verwunderlich. Deutsche Unternehmen sind stark exportorientiert und dieser lief zuletzt nicht mehr ganz so gut. Vor allem die Sanktionen gegen Russland bereiten den deutschen Unternehmen große Probleme meint Müller gegenüber dem be INVESTOR. Dynamik im Markt. Die weitere Entwicklung des DAX ist laut Müller schwer einschätzbar. Nach dem Ausbruch über die 10.500er Marke sei es auf alle Fälle spannend zu sehen, wie es weiter geht. Er selbst hat das Gefühl, dass noch Dynamik im Markt ist, wenngleich die Gefahren groß sind. Den Brexit, der den DAX Ende Juni extrem zurückgeworfen hat, sieht Müller weniger dramatisch. Tatsächlich meinte er schon am Tag als das Ergebnis der Abstimmung bekannt wurde, dass sich die Aufregung rund um den Brexit an den Märkten schon bald wieder legen werde (siehe hier: http://bit.ly/2cboEcd). Er erklärte damals, dass man das „Schlachtfest der nächsten Tage“ durchaus nutzen könne um Positionen aufzubauen und gute, starke Unternehmen zu günstigen Preisen einzukaufen. Tatsächlich gab die Entwicklung des DAX dem Börse-Experten in der Folgezeit Recht (siehe Chart am Beginn der Story): Seit dem Tief am 27.6. hat der DAX mehr als 14% zulegen können. Positive Prognosen. Das erste Quartal brachte bei den DAXUnternehmen aber nicht nur den höchsten Stand an Gewinnwarnungen seit 2011. Auch die Zahl der positiven Prognosen stieg mit 8 auf neues Hoch. Noch nie seit dem Jahr 2011 haben so viele DAX-Unternehmen in einem ersten Halbjahr ihre Gewinnerwartungen verbessert. Von allen untersuchten Unternehmen haben 43 im ersten Halbjahr entweder ihre Gewinnerwartung oder Umsatzerwartung angehoben. Diese Zahl lag im Vorjahr zwar bei 61 und damit etwas höher, markiert aber dennoch den zweithöchsten Stand seit 2011. Auf Branchen heruntergebrochen fällt auf, dass die eigenen Prognosen in punkto Gewinn im ersten Halbjahr in der Baubranche und bei den Finanzdienstleistungen besonders

‘Mr. DAX’ Dirk Müller ist Deutschlands wohl bekanntester Börse Experte Foto: MARTIN OESER / AFP / picturedesk.com

4. Gewinnwarnungen 2011 bis 2016 in % der Firmen

Anteil der Unternehmen mit mindestens einer Gewinnwarnung im Zeitraum 2011 bis 2016. Quelle: EY

5. Gewinnwarnungen nach Branchen 2011 bis 2016 Anteil der Unternehmen mit mindestes einer Gewinnwarnung im ersten Halbjahr in % 2011 bis 2016 2016

Technologie

68

Industrie

66

14 3

Groß- und Einzelhandel

65

25

Automobil

62

0

Konsumgüter

55

5

Pharma, Biotech, Medtech

50

7

Bau

50

0

Energieversorgung

50

0

Chemie

46

23

Software

42

0

Finanzdienstleistungen

35

13

Transport & Logistik

33

0

Immobilien

18

6

Telekommunikation

11

0

9

0

Medien Sonstiges

50

0 Quelle: EY


BÖRSE EXPRESS

SCHWERPUNKT DEUTSCHLAND 7. Gewinn- und Umsatzerwartungen im Prime St.

häufig nach oben geschraubt wurden. Jedes zweite Unternehmen aus den beiden Sektoren hat im ersten Halbjahr seine vorherige Gewinnerwartung nach oben revidiert. In der Baubranche scheint überhaupt ein Menge - salopp formuliert - „professioneller Tiefstapler“ zu Hause zu sein. Im Zeitraum zwischen 201 und 2016 gaben 75% der Unternehmen aus der Bauindustrie zumindest einmal eine positive Gewinnprognose ab (bezogen auf das erste Halbjahr). In der Immobilienindustrie waren es im selben Zeitraum 53%. Angesichts dieser Zahlen ist ein heißer Herbst an der deutschen Börse vorprogrammiert. <hf> 6. Gewinnerwartungen deutscher Unternehmen

Jeweils im ersten Halbjahr.

Anhebung der Prognosen beim Gewinn - jeweils 1. Halbjahr 2011

2012

2013

2014

2015

2016

DAX

7

2

2

0

5

8

MDAX

7

3

0

0

10

5

SDAX

6

3

2

2

6

3

TecDAX

2

2

3

3

6

3

Rest1

8

3

6

4

23

15

Gesamt

30

13

13

9

48

Quelle: EY

8. Positive Prognoseänderungen 2011 bis 2016 Gewinn- und Umsatzerwartungen im Halbjahresvergleich 2011

Gesamt1

2012

1. HJ

2. HJ

1. HJ

2. HJ

1. HJ

2. HJ

36

31

16

13

17

18

2014

37 Gesamt

1

2013

2015

2016

1. HJ

2. HJ

1. HJ

2. HJ

1. HJ

9

20

61

69

43

2. HJ

Quelle: EY- Studie: „Prognoseänderungen im Prime All Share“ Stand jeweils per 30.6.; 1: bezogen auf alle untersuchten Unternehmen (Prime Standard

Quelle: EY- Studie: „Prognoseänderungen im Prime All Share“ Stand jeweils per 30.6.

Deutsche Aktien im Überblick (MDAX, SDAX und TecDAX) ISIN

TECDAX ADVA OPTICAL NETWORKING SE AIXTRON SE BECHTLE AG CANCOM SE CARL ZEISS MEDITEC AG COMPUGROUP MEDICAL SE DIALOG SEMICONDUCTOR PLC DRILLISCH AG DRÄGERWERK AG & CO. KGAA EVOTEC AG FREENET AG GFT TECHNOLOGIES SE JENOPTIK AG MORPHOSYS AG NEMETSCHEK SE NORDEX SE PFEIFFER VACUUM TECH. QIAGEN NV RIB SOFTWARE AG SARTORIUS AG SILTRONIC AG SLM SOLUTIONS GROUP AG SMA SOLAR TECHNOLOGY AG SOFTWARE AG STRATEC BIOMEDICAL AG SUESS MICROTEC AG TELEFONICA DEUTSCHLAND H. UNITED INTERNET AG WIRECARD AG XING AG

DE0005103006 DE000A0WMPJ6 DE0005158703 DE0005419105 DE0005313704 DE0005437305 GB0059822006 DE0005545503 DE0005550636 DE0005664809 DE000A0Z2ZZ5 DE0005800601 DE0006229107 DE0006632003 DE0006452907 DE000A0D6554 DE0006916604 NL0000240000 DE000A0Z2XN6 DE0007165631 DE000WAF3001 DE000A111338 DE000A0DJ6J9 DE0003304002 DE000STRA555 DE000A1K0235 DE000A1J5RX9 DE0005089031 DE0007472060 DE000XNG8888

Kurs

7,85 5,49 101,05 43,11 32,81 38,47 30,87 41,79 65,23 4,48 25,75 19,77 16,40 38,18 53,93 25,20 84,34 23,72 9,28 71,16 19,20 27,48 30,83 36,35 55,33 6,28 3,60 37,05 44,97 181,05

52 Wochen Hoch Tief

12,04 7,74 104,85 52,99 37,57 40,26 46,78 49,60 84,68 4,55 32,49 32,70 16,69 66,38 57,94 33,90 115,60 25,54 15,25 74,28 27,60 28,20 56,01 36,80 62,85 9,95 5,99 51,94 48,96 198,29

6,90 2,91 71,98 28,67 23,10 25,10 23,21 32,41 51,12 2,86 22,20 15,99 10,87 32,90 29,40 21,67 75,28 17,76 8,00 44,13 12,18 13,82 27,25 22,80 42,10 5,25 3,33 34,86 29,40 134,64

YTD Total Ret.1

Kursziel in LW

Potenz. bis KZ2

-29,31 34,21 16,22 0,07 16,14 14,37 0,95 12,28 -5,10 7,94 -12,41 -36,25 16,30 -34,01 19,56 -23,04 -6,19 -5,95 -16,44 18,65 -16,36 44,34 -39,84 38,52 -8,48 -24,83 -21,72 -25,80 -3,90 7,58

11,57 5,62 100,86 51,00 35,20 39,75 33,86 44,67 60,34 5,02 28,47 27,13 15,84 61,88 51,33 30,86 93,80 23,55 12,81 73,00 19,03 28,21 38,15 32,85 53,67 8,33 4,42 48,67 51,33 189,50

47,33 2,37 -0,19 18,32 7,28 3,34 9,67 6,88 -7,50 12,05 10,57 37,20 -3,37 62,06 -4,81 22,49 11,22 -0,68 38,08 2,59 -0,87 2,69 23,74 -9,62 -3,01 32,58 22,75 31,38 14,15 4,67

Anzahl Analyst Analyst. Rating3

5 20 11 6 12 8 21 23 15 8 23 5 14 12 10 18 13 30 7 13 7 8 9 26 10 9 29 27 27 10

Div.-Rend. est4

4,60 #N/A N/A 2,70 0,00 3,00 1,54 4,33 1,61 3,50 1,50 4,50 1,04 4,19 0,00 4,00 4,28 2,80 0,34 4,75 #N/A N/A 3,74 6,21 4,60 1,69 3,86 1,57 4,33 0,00 3,20 1,03 3,89 0,00 3,31 4,10 3,37 0,00 4,00 1,72 3,77 0,70 3,86 0,00 4,75 #N/A N/A 3,00 1,19 3,04 1,63 3,40 1,36 4,11 0,00 3,69 6,92 4,48 2,20 4,70 0,41 4,20 0,89

KGVe

16,85 #N/A N/A 20,49 18,87 27,97 24,80 17,54 47,76 19,84 89,60 13,92 18,27 18,18 #N/A N/A 38,41 19,84 17,64 24,32 37,72 35,87 #N/A N/A 71,55 14,60 15,47 28,03 15,82 #N/A N/A 19,42 24,00 42,62


BÖRSE EXPRESS

SCHWERPUNKT DEUTSCHLAND Deutsche Aktien im Überblick (MDAX, SDAX und TecDAX) ISIN

Kurs

52 Wochen Hoch Tief

YTD Total Ret.1

Kursziel in LW

Potenz. bis KZ2

Anzahl Analyst Analyst. Rating3

MDAX Aareal Bank AG Airbus Group SE alstria office REIT-AG Aurubis AG Axel Springer SE Bilfinger SE Brenntag AG Covestro AG CTS Eventim AG & Co KGaA Deutsche EuroShop AG Deutsche Pfandbriefbank AG Deutsche Wohnen AG DMG Mori AG Dürr AG Evonik Industries AG Fielmann AG Fraport AG Frankfurt Airport S. FUCHS PETROLUB SE GEA Group AG Gerresheimer AG Hannover Rückversicherung AG Hella KGaA Hueck & Co HOCHTIEF AG HUGO BOSS AG Jungheinrich AG K+S AG KION Group AG Krones AG KUKA AG LANXESS AG LEG Immobilien AG Leoni AG METRO AG MTU Aero Engines Holding AG Norma Group SE OSRAM Licht AG Rheinmetall AG Rhön-Klinikum AG RTL Group SA Salzgitter AG Schaeffler AG STADA Arzneimittel AG Steinhoff International Holdings NV Ströer SE & Co. KGaA Symrise AG Südzucker AG TAG Immobilien AG Talanx AG Wacker Chemie AG Zalando SE

DE0005408116 NL0000235190 DE000A0LD2U1 DE0006766504 DE0005501357 DE0005909006 DE000A1DAHH0 DE0006062144 DE0005470306 DE0007480204 DE0008019001 DE000A0HN5C6 DE0005878003 DE0005565204 DE000EVNK013 DE0005772206 DE0005773303 DE0005790430 DE0006602006 DE000A0LD6E6 DE0008402215 DE000A13SX22 DE0006070006 DE000A1PHFF7 DE0006219934 DE000KSAG888 DE000KGX8881 DE0006335003 DE0006204407 DE0005470405 DE000LEG1110 DE0005408884 DE0007257503 DE000A0D9PT0 DE000A1H8BV3 DE000LED4000 DE0007030009 DE0007042301 LU0061462528 DE0006202005 DE000SHA0159 DE0007251803 NL0011375019 DE0007493991 DE000SYM9999 DE0007297004 DE0008303504 DE000TLX1005 DE000WCH8881 DE000ZAL1111

30,33 52,29 12,58 47,40 45,25 26,11 49,11 43,00 31,33 41,38 8,77 33,92 42,45 75,65 30,34 70,54 50,39 40,94 48,07 75,43 91,91 36,42 121,40 54,63 29,00 18,65 51,32 87,95 99,22 48,80 87,92 33,31 27,25 91,30 47,81 46,54 65,63 26,95 76,48 27,61 14,11 48,00 5,30 42,19 66,76 23,29 12,90 26,35 83,30 34,57

35,95 68,50 12,83 62,23 55,69 45,35 55,64 48,15 37,74 44,06 11,90 35,40 46,00 84,88 34,40 72,40 61,50 45,49 50,17 77,37 110,87 40,40 125,25 107,70 29,51 37,19 52,64 117,10 114,40 51,92 92,04 57,27 31,76 94,72 53,30 54,98 71,29 28,73 83,90 30,82 17,27 51,06 6,16 64,49 69,32 24,32 13,15 30,60 87,90 37,65

21,51 48,08 10,33 36,65 42,07 25,05 39,86 24,35 25,30 35,76 7,29 21,65 33,18 49,52 24,35 57,39 44,70 33,20 31,16 55,70 82,36 27,17 72,47 46,00 20,17 17,26 36,34 85,29 63,40 32,90 62,39 23,01 21,58 73,02 39,90 34,25 48,02 23,48 68,53 16,81 11,27 28,05 3,77 36,10 50,37 12,39 9,76 23,59 58,20 22,81

9,84 -15,41 6,68 4,50 -8,52 -39,73 4,89 40,15 -13,51 5,39 -18,14 34,56 13,07 6,44 3,58 6,04 -12,25 -3,88 30,76 6,32 -9,31 -5,05 44,26 -23,96 15,62 -16,20 13,26 -18,89 19,43 15,65 18,81 -5,32 -5,17 3,30 -4,12 23,15 8,26 -0,08 2,94 21,78 -9,90 29,51 11,65 -25,67 10,47 28,07 16,70 -3,75 10,03 -4,71

34,86 64,91 13,65 51,63 51,04 33,17 49,31 44,68 37,43 44,29 10,54 35,40 38,34 83,98 30,87 69,10 52,36 39,57 48,83 77,68 94,81 41,21 110,65 58,92 28,97 19,37 55,19 103,50 110,13 50,43 92,72 33,69 30,30 94,42 53,32 48,32 70,43 27,17 83,54 30,14 15,46 47,17 6,30 68,80 64,61 22,58 12,99 30,41 88,17 39,83

14,95 24,14 8,47 8,92 12,80 27,05 0,41 3,90 19,47 7,04 20,20 4,36 -9,68 11,01 1,74 -2,04 3,92 -3,33 1,59 2,98 3,16 13,16 -8,86 7,86 -0,09 3,86 7,55 17,68 10,99 3,35 5,46 1,17 11,18 3,41 11,53 3,83 7,31 0,84 9,24 9,17 9,58 -1,73 18,92 63,07 -3,22 -3,04 0,71 15,42 5,85 15,22

15 31 14 22 18 15 20 19 8 23 10 24 12 21 21 17 28 17 31 15 33 17 16 35 17 32 15 18 21 27 19 21 33 28 19 24 17 15 25 27 9 17 16 12 25 15 15 19 23 26

SDAX ADLER Real Estate AG ADO Properties SA Amadeus Fire AG BayWa AG Bertrandt AG Biotest AG Borussia Dortmund G. BRAAS Monier Building Group SA

DE0005008007 LU1250154413 DE0005093108 DE0005194062 DE0005232805 DE0005227235 DE0005493092 LU1075065190

13,60 38,97 65,06 30,05 99,27 13,08 4,20 21,58

14,65 40,19 86,65 33,23 115,00 21,73 4,50 27,44

10,05 19,35 52,60 25,25 82,80 10,31 3,56 18,31

-4,61 48,68 -8,89 8,46 -8,51 -14,80 4,66 -16,51

16,56 40,64 74,00 33,31 113,44 19,66 6,00 25,86

21,81 4,29 13,74 10,86 14,28 50,38 42,82 19,82

6 8 4 9 9 5 3 7

4,13 4,29 4,29 4,00 3,39 3,53 3,60 3,74 4,50 3,70 4,10 4,00 1,83 4,52 3,76 3,29 3,00 2,94 3,58 4,20 3,06 4,41 2,75 3,40 3,35 3,06 4,20 3,89 2,67 4,00 3,32 3,33 3,82 3,68 4,63 3,25 4,29 3,33 3,36 3,33 3,89 3,18 4,38 5,00 3,28 3,73 3,00 4,16 3,57 4,31

Div.-Rend. est4

KGVe

6,36 2,54 4,28 2,81 4,13 2,38 2,11 2,72 1,70 3,38 7,56 2,18 1,97 2,61 3,78 2,64 2,71 2,12 1,95 1,34 5,09 2,55 1,96 4,80 1,55 2,72 1,75 1,76 0,63 1,46 3,14 2,33 3,67 2,07 2,08 2,03 2,13 3,09 5,36 1,01 3,40 1,58 2,30 2,24 1,29 1,60 4,47 5,12 2,17 0,00

9,46 16,19 16,71 13,71 18,64 193,37 19,03 13,68 29,04 17,14 6,59 29,19 28,68 14,52 15,89 33,42 17,51 22,67 21,77 18,31 10,96 11,75 24,63 16,42 18,95 24,67 18,19 17,00 35,04 20,84 19,20 16,28 15,22 15,63 16,86 11,78 14,63 22,03 15,37 29,09 9,21 16,72 16,98 14,91 28,95 23,95 18,45 8,42 29,00 66,09

4,33 #N/A N/A 4,50 1,62 4,00 5,18 3,67 3,02 4,56 2,57 5,00 0,79 5,00 1,67 5,00 2,34

6,59 33,95 19,18 14,86 15,86 37,47 8,40 16,30


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SCHWERPUNKT DEUTSCHLAND Deutsche Aktien im Überblick (MDAX, SDAX und TecDAX) ISIN

SDAX Capital Stage AG Cewe Stiftung & Co KGAA comdirect bank AG Deutsche Beteiligungs AG Deutz AG DIC Asset AG ElringKlinger AG Ferratum Oyj Gerry Weber International AG GFK SE Grammer AG GRENKE AG Hamborner REIT AG Hamburger Hafen und Logistik AG Hapag-Lloyd AG Heidelberger Druckmaschinen AG Hornbach Holding AG & Co KGaA Hypoport AG Indus Holding AG Klöckner & Co SE Koenig & Bauer AG KWS Saat SE PATRIZIA Immobilien AG Puma SE Rational AG SAF-Holland SA Scout24 AG SGL Carbon SE Sixt SE Stabilus SA Takkt AG Tele Columbus AG TLG Immobilien AG Vossloh AG VTG AG Wacker Neuson SE Washtec AG WCM Beteiligungs & Grundb. Wincor Nixdorf AG Wüstenrot & Württembergische AG Zeal Network SE zooplus AG

DE0006095003 DE0005403901 DE0005428007 DE000A1TNUT7 DE0006305006 DE000A1X3XX4 DE0007856023 FI4000106299 DE0003304101 DE0005875306 DE0005895403 DE000A161N30 DE0006013006 DE000A0S8488 DE000HLAG475 DE0007314007 DE0006083405 DE0005493365 DE0006200108 DE000KC01000 DE0007193500 DE0007074007 DE000PAT1AG3 DE0006969603 DE0007010803 LU0307018795 DE000A12DM80 DE0007235301 DE0007231326 LU1066226637 DE0007446007 DE000TCAG172 DE000A12B8Z4 DE0007667107 DE000VTG9999 DE000WACK012 DE0007507501 DE000A1X3X33 DE000A0CAYB2 DE0008051004 GB00BHD66J44 DE0005111702

Kurs

6,50 74,85 9,34 29,71 3,92 8,82 15,56 21,70 11,51 28,95 53,37 172,70 10,40 14,38 16,48 2,16 61,77 79,11 48,67 11,84 44,17 287,90 21,13 221,70 442,50 10,28 33,59 11,20 50,95 48,22 20,45 8,20 20,03 54,60 27,85 12,89 39,80 3,16 63,00 17,97 31,54 126,55

52 Wochen Hoch Tief

9,40 77,19 11,40 30,08 5,34 9,43 24,65 31,69 20,40 37,40 54,58 200,80 10,80 16,02 22,20 2,82 78,39 98,42 49,30 13,11 51,31 310,00 25,72 230,00 482,25 13,90 41,00 17,06 53,10 52,25 22,66 9,60 20,84 67,66 30,24 16,00 40,95 3,35 63,79 20,35 45,70 149,00

5,31 44,22 8,51 22,86 2,62 7,28 15,08 16,85 9,57 25,02 18,30 128,00 8,30 11,86 14,60 1,59 50,43 30,48 36,43 6,90 22,20 235,10 17,36 167,15 338,00 8,87 24,11 8,24 35,71 29,25 14,42 6,94 15,90 45,24 21,60 10,92 21,40 1,92 32,57 15,40 29,81 101,00

YTD Total Ret.1

Kursziel in LW

Potenz. bis KZ2

-16,25 40,12 -10,75 2,81 9,99 -1,56 -31,96 -27,15 -7,44 -3,97 101,71 -5,08 12,41 7,19 -18,77 -3,96 2,89 -1,06 11,68 46,55 35,26 3,45 -13,71 11,78 7,29 -14,49 1,72 -13,45 11,18 24,70 14,21 -11,79 19,75 -5,43 -1,37 -6,14 36,37 17,83 35,74 -6,62 -15,26 -13,32

8,93 76,07 8,86 32,96 4,30 10,03 18,11 28,25 11,57 31,08 48,57 191,83 11,35 14,35 20,54 3,05 71,67 108,50 57,17 10,63 53,00 270,00 24,31 199,83 426,70 14,14 36,95 9,88 57,42 51,50 22,72 10,38 22,30 56,89 32,83 11,93 38,50 3,40 57,42 23,00 36,00 141,64

37,39 1,63 -5,17 10,94 9,83 13,75 16,40 30,18 0,52 7,36 -8,99 11,08 9,19 -0,21 24,62 41,07 16,02 37,15 17,46 -10,21 19,99 -6,22 15,08 -9,86 -3,57 37,51 9,99 -11,83 12,69 6,81 11,11 26,60 11,33 4,19 17,88 -7,45 -3,27 7,66 -8,86 28,03 14,14 11,92

Anzahl Analyst Analyst. Rating3

6 9 6 7 8 9 21 4 14 11 8 7 7 16 11 12 7 3 8 21 6 6 9 20 12 11 10 13 7 9 9 13 9 13 12 4 4 6 14 5 3 11

Div.-Rend. est4

4,33 3,26 4,33 2,26 3,00 4,17 4,71 4,14 3,38 1,79 4,33 4,16 3,19 3,40 5,00 0,77 2,93 2,11 3,27 2,37 3,63 1,59 4,14 1,02 4,71 4,09 2,81 3,94 3,55 0,00 4,42 0,00 4,43 2,39 5,00 #N/A N/A 5,00 2,69 1,76 1,25 4,67 1,19 3,67 1,09 4,44 2,57 2,55 0,29 2,83 1,88 4,45 4,46 4,00 0,00 2,08 0,00 4,71 2,97 3,89 1,14 4,33 2,69 4,69 0,01 4,56 4,07 3,57 1,26 4,50 2,24 1,75 3,28 4,00 4,12 4,33 2,63 2,79 2,33 5,00 3,55 3,67 8,88 3,82 0,00

KGVe

17,91 17,53 20,53 10,15 27,19 19,22 11,06 26,30 31,11 16,65 16,05 25,90 25,17 18,63 #N/A N/A 10,25 12,21 24,36 15,93 34,12 15,51 22,99 8,26 57,44 38,57 9,32 31,22 #N/A N/A 18,62 17,65 15,17 154,70 16,41 28,32 17,50 15,16 19,43 10,97 19,13 7,11 12,08 78,51

Quelle: Bloomberg; Stand: Freitag 02.09 - 10.00 Uhr bzw. USA: 1: YTD Performance inkl. Dividende in %; 2: Potenzial bis Kursziel (Median) in %; 3: Analystenrating von 1 bis 5, je höher desto besser; 4: Dividendenrendite f. lfd. Geschäftsjahr (Prognose) in %; 5: KGVe - Basis Gewinn je Aktie f. lfd. GJ (Prognose); #N/A N/A = nicht verfügbar (anwendbar);

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AKTIEN WIEN WIKIFOLIO

Die Lust in Wien steht wieder nach Größerem ei unserem allmonatlichen Blick auf die in Österreich veranlagenden Wikifolios gab es die eigentlich zu erwartende Wachablöse. S&T führt das Umsatzranking schon wieder an - nunmehr thronte der IT-Dienstleister in sechs der bisherigen acht Monate an der Spitze des Rankings. Bisherige Ausreißer waren der März sowie der Juli, als Raiffeisen Bank International bzw Do&Co kurzfristig die Spitze übernahmen. Beim Caterer stellte sich der Spitzenplatz als Ausreißer heraus, ist dieser doch den Monat darauf nicht einmal mehr unter den Top 10 zu finden - siehe Tabelle). Große Zustimmung finden derzeit Österreichische Post, voestalpine und Lenzing, wo der überwiegende Teil der Umsätze Käufe sind - Buwog fällt leicht abgeschwächt ebenfalls in diese Kategorie. Anders herum läuft es speziell bei der Erste Group, wo sich zuletzt kaum Käufer fanden, auch Wienerberger wurde mehrheitlich abgegeben. Die zehn meistgehandelten österreichischen Aktien waren (gereiht nach Gesamtumsatz): S&T, AT&S, Österreichische Post, Andritz, voestalpine, Lenzing, Buwog, Erste Group, Wienerberger sowie Uniqa. Nicht mehr vertreten sind in dieser Liste außer Do&Co noch Flughafen Wien, Zumtobel, Kapsch TrafficCom, und Raiffeisen Bank International, die durch Andritz, Lenzing, Buwog, Erste Group und Wienerberger ersetzt wurden: tendenziell wurden kleinere durch größere Titel ausgewechselt.

B

Wikifolianer kommentieren. Sehr ausführlich kommentierte ‘Katjuscha Research Aktientrading’ das eigene Tun bei S&T: „Bei meinem größten Depotwert S&T kamen die Halbjahreszahlen als auch die neue TecDax Rangliste heraus. Die Zahlen fielen im Rahmen der Erwartungen aus, wobei das Ebitda leicht über meinen Erwartungen lag, jedoch der Überschuss aufgrund zweier Sonderfaktoren beim Finanzergebnis (die zukünftig so nicht mehr anfallen) unter den Erwartungen lag. Allerdings überzeugte der Ausblick stark, da aufgrund des deutlich gestiegenen Auftragsbestands nun der Vorstand schon einen ersten Ausblick auf das Jahr 2017 mit mindestens 15% Umsatzanstieg gab. Das sollte zudem aufgrund Konzentration auf margenstarke Wachstumssegmente zu überproportional steigenden Gewinnen und Cashflows führen, die S&T vermutlich dann auch noch in die Lage versetzen werden, zusätzlich durch Übernahmen zu wachsen. Zudem zeigt die neue TecDax Rangliste, dass S&T mit 99%iger Wahrscheinlichkeit in den TecDax im September aufgenommen werden wird, was Fonds dazu zwingen wird, die nächsten Wochen weiter auf S&T zu setzen. Ich erwarte daher im September Hochs oberhalb von 9 Euro bei hohen Umsätzen. Da ich S&T mit über 16% gewichtet habe,

Die Top-10-Underlyings bei Wikifolio (nach Umsatz) Name

Käufe (%)

Verkäufe (%)

S&T

50,49%

49,51%

AT&S

67,62%

32,38%

Österr. Post

96,76%

3,24%

Andritz

40,36%

59,64%

voestalpine

81,83%

18,17%

Lenzing

91,69%

8,31%

Buwog

72,08%

27,92%

7,58%

92,42%

Wienerberger

25,23%

74,77%

Uniqa

51,78%

Erste Group

48,22% Quelle: Wikifolio; August 2016

werde ich täglich etwa 6-8 Stück täglich (entspricht etwa 1000 Stück auf Xetra) in den Markt geben. Da ich auf Xetra im August/September mit stark steigenden Umsätze auf mindestens 1,2-1,5 Mio. Euro durchschnittlichem Tagesumsatz (mindestens 150.000 Aktien) rechne, fallen meine 1000 Stück kaum ins Gewicht. Mein Ziel ist es Ende September die langfristig aussichtsreiche S&T dann noch mit knapp 10% gewichtet zu lassen. Die daraus resultierenden Mittel könnte man in zuletzt ungerechtfertigterweise gefallene Aktien wie IVU oder möglicherweise ausbrechende Aktien bzw. trendbestätigende Aktien investieren.“ - Auch „Trends and more“ hat S&T im Visier: „S&T macht zur Zeit nur Freude. Da die Aufnahme in den TecDax nun absehbar ist, hat das Interesse an diesem Wert zugenommen. Die hohe Gewichtung im wikifolio beginnt sich auszuzahlen. Ich denke, dass die Rallye noch etas weiter geht und habe noch ein paar Stück prozyklisch zugekauft.

Foto: APA


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AKTIEN WIEN

Österreichische Post und Lenzing werden bei Wikifolio ...

- „HaussiValue“ von Uniqa: „Der österreichische Versicherer hat im ersten Halbjahr wie angekündigt deutlich weniger verdient. Das Vorsteuerergebnis ist investitionsbedingt um 44,3% auf 106,2 Mio. Euro gesunken, für das Gesamtjahr wird weiterhin mit einem Ergebnisrückgang von bis zu 50% gerechnet und wird auch in den kommenden Jahren durch Investitionen belastet bleiben. Der Konzern beabsichtigt weiter die Dividenden in kommenden Jahren kontinuierlich zu steigern. Die Dividendenrendite beim derzeitigen Kursniveau beträgt rund 8,7%!“ - „Konservativ-Fundamental-Europa“ beschäftigte sich mit der voestalpine: „Position geschlossen - Kursziel größer 32 Euro abgearbeitet! Ich sehe bei voestalpine in diesen Kurshöhen mittelfristig eine Seitwärtsbewegung! Bei einer deutlicheren Korrektur wird ggf. erneut eine Position aufgebaut!“ - „Vienna Value Invest“ und die Österreichische Post: „Die Österreichische Post wird verkauft, bis die Probleme rund um die Übernahme des türkischen Paketdienstleisters Aras Cargo geklärt sind. Außerdem gibt es an der Wiener Börse derzeit weit attraktivere Titel! - „Top Value Invest“ zu RHI: „Anfang des Monats hat das RHIManagement die Prognose für den Betriebsgewinn im Gesamtjahr 2016 angehoben. Erwartet wird nun eine operative Ergebnismarge von rund acht Prozent (des Umsatzes), was einer Steigerung um einen Prozentpunkt gegenüber 2015 entsprechen würde. Nach der ersten Jahreshälfte belief sich die operative Marge auf 8,5 Prozent. Erfüllt die Aktie ab 2016 die Prognosen mit einem Gewinn von etwa 2 Euro pro Aktie, wäre sie jedoch immer noch relativ günstig eingepreist, daher bleibt sie vorerst im wikifolio und wird nur ein wenig reduziert. Man kann nur hoffen dass der Interimschef keine großen Wellen schlägt. Von dessen Entscheidungen und Managementqualitäten bin ich seit seiner OMV Performance eher wenig beeindruckt.“ - „Konzentrationsstrategie“ zu Polytec: „Der österreichische Automotive Zulieferer ist mittlerweile die drittgrößte Posi-

... überwiegend gekauft

Foto: APA/Lenzing

tion im Portfolio. Die Polytec hat zum wiederholten Mal die Analystenschätzung übertroffen, trotzdem notiert die Aktie noch immer mit erheblichen Abschlag zu vergleichbaren deutschen Zulieferern.“ - Ähnlich sieht es „Preis und Wert Valuedepot: „Starke Zahlen von Polytec - der österreichische Autozulieferer hat im ersten Halbjahr Umsatz, Marge und Gewinn organisch klar steigern können und steuert bei einem Aktienkurs im 7 Euro-Bereich auf gut über einen Euro Gewinn je Aktie Netto zu. Wenn ich nicht schon so eine große Position hätte weiterhin ein klarer Kauf!“ - „Dividenden-Aktien und ETF-Werte mag nun Semperit: „Kauf von Semperit für das Wertpapierdepot. Mit eher schwachen Halbjahreszahlen gab es eine Korrektur. Als SmallCap und zweiter AT-Wert passt das perfekt in das Bergfahrten Depot. Als Zyklische Branche und den Halbjahreszahlen ist die vorjährige Dividende von EUR 1,20 nicht gesichert. - Antizyklisch & Growth Investment“ zu einem Frankfurt-Legionär: „Bei C.A.T (Anm. nunmehr Petro Welt Technologies) ist seit längerer Zeit nichts los. Trotz gutem Geschäft sorgt der Rubel für katastrophale Zahlen. C.A.T Oil ist meine Langfristspekulation auf weiterhin gute Geschäfte und eine Erholung des Rubel. Teilverkäufe im Minus schließe ich nicht aus, ich halte das Minus aber aktuell für zu hoch.“ - „Jamsek´s Premiumstrategie“ gefällt AT&S: „Langfristiges Investment. Nächstes Jahr bereits 1 Mrd. Umsatz, in zwei Jahren schon zwischen 1,15 Mrd. und 1,25 Mrd. Die Ebit-Margen passen auch. Ich bin sehr zuversichtlich , dass diese Aktie Ende 2017 das doppelte kostet.“ - „Tenbagger - Sei aufmerksam“ zu Immofinanz: „Grundsätzlich gefällt mir die Immofinanz sehr gut. Allerdings ist dieser Wert wegen des Spreads, der ab 17:30 Uhr regelmäßig auf 0,14 Euro (> 5 %) bei einem Kurs von ca. 2,00 Euro steigt, nicht so wikifolio tauglich. Daher auch hier die kontinuierlichen Bestandsreduzierungen.“ <gill>


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AKTIEN WIEN SOLL/IST-VERGLEICH DER Q1-ZAHLEN

Zumtobel sieht nun etwas klarer in die Zukunft ie Erstreaktion an der Börse auf die heutigen Q1Zahlen von Zumtobel: die Aktie setzte sich an die Spitze der Performanceliste. Den Grund bringt wohl Morgan Stanley in seiner Erstreaktion auf den Punkt: trotz höherer negativer Währungseffekte ein leicht über den Erwartungen liegendes Zahlenwerk (und streicht besonders hervor, dass der Free-Cashflow von minus 35,5 auf plus 7,4 Mio. Euro drehte). Ein Zahlenwerk, nach dem sich CEO Ulrich Schumacher erstmals für das laufende Geschäftsjahr auf eine gewisse Guidance einlässt: „Im Lichte der anhaltend geringen Visibilität und der damit verbundenen Planungsunsicherheit ist eine verlässliche Umsatz- und Ergebnisprognose für das Geschäftsjahr 2016/17 weiterhin sehr schwierig. Aufgrund der soliden Entwicklung im ersten Quartal rechnet der Vorstand der Zumtobel Group für das Gesamtjahr aber mit einer leichten Verbesserung beim bereinigten Gruppen-EBIT (Vorjahr 58,7 Mio Euro).“ Analysten liegen im Konsens derzeit bei 61,4 Millionen Euro. Konkret reduzierte sich der Umsatz vor allem wegen Währungseffekten sowie dem Verkauf der Signage-Aktivitäten um 4,9 Prozent (72% davon entfielen auf den FX-Bereich - dieser Effekt, so erwartet das Management, wird anhalten: „Die deutlichen negativen Währungstranslationseffekte (insbesondere aus dem schwachen britischen Pfund) werden uns auch im Jahresfortgang weiterhin begleiten und die Umsatzentwicklung belasten“). Nach Regionen betrachtet zeigte sich in Frankreich, Australien, dem Mittleren Osten und zunehmend auch in der Schweiz eine anhaltende Marktschwäche, so der Konzern. Im wichtigsten Absatzmarkt Großbritannien ist die Geschäftsentwicklung trotz Brexit-Votums stabil, aber von negativen Währungseffekten belastet, heißt es. Beim Überschuss ging es dafür um mehr als ein Drittel nach oben: neben dem Wegfall negativer Einmaleffekte aus dem Vorjahr profitierte der Leuchtenkonzern hier von den in den letzten Quartalen getätigten Restrukturierungsmaßnahmen. >gill< Mehr zu Zumtobel gibt’s unter http://goo.gl/LA9P4H

D

Zumtobel seit Anfang 2015

(Quelle: Bloomberg)

Foto: Bloomberg

Zumtobel in der Peergroup (Gewinnrendite vs. EV/Umsatz)

Zumtobel: Q1 2016/15 - Soll und Ist Quelle: Bloomberg,

in Mio. Euro

Q1 ‘15/16

Q1 ‘16/17e

Q1 ‘16/17

Umsatz

342,4

330,5

325,7

EBIT

12,4

14,2

17,8

Gew. v. Steuern 12,1

16,9

16,4

Überschuss

9,2

11,7

12,6

Gewinn/Aktie

0,21

0,27

0,29

Kaufen

Halten

Verkaufen

4

4

0

Kurspotenzial

-3%

Quelle: Bloomberg, Unternehmensangben

Das sagen die Analysten Empfehlungen

Konsensrating*: 4,00 Kursziel

14,92 Euro

Quelle: Bloomberg: * von 1 bis 5, je höher desto besser


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VC-FINANZIERUNG STARTUPS & CO

Neuer Venture Capital-Geber setzt auf den Bereich Digitalisierung Christine Petzwinkler

christine.petzwinkler@boerse-express.com

Von Tirol aus will sich die junge PE-Gesellschaft kitzVenture vor allem im Bereich Digitalisierung engagieren. Mit Zalando hat man bereits ein namhaftes Unternehmen im Portfolio, aber auch ein hauseigener Company Builder soll die vielen Facetten des Bereichs Digitalisierung bedienen. it der in Kitzbühel ansässigen kitzVenture gibt es in Österreich eine relativ junge Beteiligungsgesellschaft. Konkret konzentriert sich kitzVenture in erster Linie auf junge Unternehmen der digitalen Wirtschaft in Österreich und Deutschland. Die Gesellschaft bezeichnet sich als Mischung aus Venture Capital-Unternehmen, Private Equity-Gesellschaft und Inkubator. Das Geschäftsmodell sieht einerseits vor, in zum Portfolio passende Unternehmen zu investieren, und andererseits eigene Startups zu schaffen. Eines der ersten Investments ist der bekannte Online-Händler Zalando. kitzVenture hat erst kürzlich mitgeteilt, das die Betei„kitzVenture ligung an der Zalando SE langfrisschließt die tig betrieben und kontinuierlich Lücke zwiausgebaut werden soll. Olaf Wittschen Business brodt, Geschäftsführender Gesellschafter erklärte das Angel und Geschäftsmodell in einer Aussenklassischer VC- dung so: „Die kitzVenture GmbH Finanzierung“ schließt die Lücke zwischen Business-Angel- und klassischer VC-Finanzierung. Wir legen dabei großen Wert auf Investmentkriterien wie disruptive Innovation eines Produkts oder Geschäftsmodells, hohe Skalierbarkeit und unternehmerisches Talent“. Dabei setzt das Unternehmen vor allem auf längere Partnerschaften und nicht dem schnellen Exit. Kapitalrückflüsse sollen aus den profitablen Unternehmen erzielt werden. Damit die Unternehmen profitabel werden, sollen sie nicht nur finanziell, sondern auch mit Know-how und technischer Infrastruktur sowie einem entsprechenden Netzwerk unterstützt werden, so die Strategie. Um die Startups bestens zu betreuen wurde erst kürzlich die Markenmacher Media & Venture GmbH mit Sitz in Osna-

M

Von Kitzbühel aus will kitzVenture in disruptive Innovationen investieren. Zalando ist eines der ersten Investments apa/dpa

brück ins Leben gerufen. Die Gesellschaft versteht sich als Digitalisierungs- und Evolutionsagentur mit integriertem Company Builder. Wittbrodt: „Mit der Gründung der Markenmacher Media & Venture GmbH verfolgen wir konsequent unsere Strategie, uns in der österreichischen und deutschen Unternehmer- und insbesondere Gründerszene als ein Partner mit Expertise in den Bereichen Digitalisierung und Company Building aufzustellen.“ Venture Loan. Darüber hinaus hat kitzVenture mit dem sogenannten Venture Loan-Investment eine neue Kapitalanlage entwickelt, die es Anlegern ermöglichen soll, eine fest vereinbarte Verzinsung bei einer überschaubaren Laufzeit und regelmäßigen Zinszahlungen zu erhalten. So stellen die Anleger das gezeichnete Kapital in Form von Nachrangdarlehen zur Verfügung und erhalten im Gegenzug eine fest vereinbarte Verzinsung in Höhe von 9,75 Prozent, die jährlich ausgezahlt werden. Die Laufzeit ist auf 36 Monate begrenzt. Innerhalb dieses Zeitraumes wird die Rückzahlung der Geldanlage gemäß Kapitalmarktprospekt an die Anleger erfolgen, heißt es seitens kitzVenture. Eine Zeichnung des VentureLoan-Investments ist bereits ab 250 Euro möglich. Wieviel Kapital der jungen Beteiligungsgesellschaft derzeit zur Verfügung steht und wer die Investoren hinter der Gesellschaft sind, konnte beim Unternehmen (noch) nicht in Erfahrung gebracht werden. Auf eine entsprechende Frage hieß es: „Auf Grundlage von bestehenden Vereinbarungen können wir Ihnen tiefergehende Informationen erst in etwa zwei Wochen zur Verfügung stellen“. < Mehr zum Thema Venture Capital und Private Equity erfahren Sie laufend unter http://www.boerse-express.com/venture


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KOMMENTAR VON JAMES BUTTERFIL HEAD OF RESEARCH & INVESTMENT STRATEGY BEI ETF SECURITIES - JAMES.BUTTERFILL@ETFSECURITIES.COM

Die Auswirkungen populistischer Tendenzen ie moderne Politik erlebt eine ungewöhnliche Entwicklung, die eine Destabilisierung der etablierten Parteien in den Industrienationen bewirken könnte. In den Medien ist aktuell immer wieder das Schlagwort „Populismus“ zu hören, obwohl der Begriff oftmals nicht eindeutig definiert wird. In einer Studie von Ionescu und Gellner aus dem Jahr 1964 wird Populismus als „Verehrung des Volkes“ beschrieben, wobei die Autoren die Frage aufwerfen, ob hierbei eine zugrundeliegende Einheit Populistische Parexistiert oder der Begriff zahlreiche unterschiedliteien profitieren che Tendenzen einvon der herrschen- schließt. In mancherlei den Ungleichheit, Hinsicht bezeichnet der Begriff keine Ideologie, der schwachen sondern eine politische Konjunktur und Ausdrucksform, die sedesillusionierten lektiv und strategisch eingesetzt wird, um die Wählern.“ Zustimmung der breiten Masse zu erlangen. Im heutigen Kontext wird der Ausdruck insofern ganz ähnlich verwendet, dass er unterschiedliche demografische Schichten erfasst, die politisch sowohl dem rechten als auch dem linken Spektrum zuzuordnen sind. Populistische Thesen zeichnen oftmals das Bild der Unterdrückung des einfachen Bürgers durch eine entfremdete Elite, nicht selten im Kontext von Einwanderung oder nationaler Souveränität. Das EU-Referendum in Großbritannien hat gezeigt, wie vermeintlich unverfängliche Themen zu einer zentralen Denkrichtung heranwachsen können. Nicht nur in Großbritannien sind populistische Politiker erfolgreich – auch in anderen Industrienationen finden populistische Parteien immer mehr Zuspruch und führen teilweise sogar die Umfragen an.

D

Populismus – warum jetzt? In den letzten Jahren haben populistische Parteien in der EU deutlichen Zulauf erhalten. In der Regel propagieren Po-

„Populistische politische Maßnahmen dürften einen Anstieg der Inflation bewirken.“

Foto: Börse Express / Stefan Gutbrunner

pulisten einen Bruch mit den etablierten politischen Parteien. Sie tendieren zu euphorischen Wahlversprechen und präsentieren ihren Zuhörern massentaugliche und vermeintlich einfache Lösungsansätze, die oftmals in der Realität nicht umsetzbar sind. Doch was macht diesen Trend gerade jetzt möglich? In der Tat scheinen gerade mehrere Faktoren den Aufstieg populistischer Parteien zu begünstigen, insbesondere die herrschende Ungleichheit infolge des schwachen Wirtschafts- und Lohnwachstums in Kombination mit der wachsenden Durchmischung unterschiedlicher Kulturen. In Großbritannien legen dagegen traditionelle Indikatoren wie beispielsweise der GINI-Koeffizient eine allmähliche Annäherung der Einkommen nahe, wobei dieser Wert durchaus missverständlich sein könnte. Umfragewerte populistischer Parteien


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KOMMENTAR Palma-Ratios OECD (2013/14)

Ungleichheit und Stimuli. Während Ungleichheit sich ohnehin nur sehr schwer messen lässt, ist der GINI-Koeffizient als traditionelle Messgröße im Kontext des Populismus nur bedingt tauglich, da er die Unterschiede zwischen extrem reich und extrem arm unberücksichtigt lässt. Populismus stützt sich oftmals auf das Bild des einfachen Bürgers, der durch eine ferne Elite unterdrückt wird. Somit eignet sich beispielsweise die Palma Ratio besser als Messgröße für Ungleichheit, da sie das Verhältnis der reichsten 10% einer Bevölkerung zu den ärmsten 40% angibt. Der Entwickler der Messgröße, Gabriel Palma, erklärte in seiner Arbeit, dass die Globalisierung eine Verteilungssituation schafft, in der es vorrangig auf das Einkommen ankommt – der Anteil der reichen relativ zur armen Bevölkerung, die in zunehmend „flexiblen“ Arbeitsmärkten immer stärker von prekären Arbeitsverhältnissen abhängig sind. Die Palma Ratio belegt, dass einige der Länder in der OECD mit dem höchsten Maß an Ungleichheit gleichzeitig einen besonders starken Anstieg populistischer Strömungen erleben. Die Quantitative Lockerung in der Geldpolitik scheint eine Zunahme der Ungleichheit zu begünstigen. In den Ländern, in denen populistische Parteien die höchsten Umfragewerte erzielen (Österreich, Frankreich, Italien und Spanien), besteht eine positive Korrelation zur durchschnittlichen Palma Ratio. Ungleichheit und Quantitative Lockerung scheinen Hand in Hand zu gehen. Doch folgt das eine aus dem anderen? Diese Frage können wir noch nicht beantworten. Es steht jedoch fest, dass die Aktien- und Anleihenmärkte maßgeblich von der QE-Politik profitiert haben, wobei lediglich relativ wohlhabende Teile der Bevölke-

Ungleichheit und quantitative Lockerung

rung Zugang zu diesen Märkten haben. Populismus – Auswirkungen auf Investitionen und Konjunktur. Zu den unmittelbar spürbaren Auswirkungen des Populismus zählt eine wachsende Unsicherheit, die eine verstärkte Nachfrage nach qualitativ hochwertigen und defensiven Aktien generiert. Historisch besteht eine enge Korrelation zwischen wachsender Unsicherheit und der Nachfrage nach defensivstarken Aktien. Auch die Nachfrage nach Gold als vermeintlich sicherer Hafen steigt in Zeiten gefühlter Unsicherheit, wenngleich die Korrelation hier weniger deutlich ausfällt. Wo Populisten in Schwellenländern als Wahlsieger hervorgegangen sind, folgte oftmals eine Ausweitung der Infrastrukturausgaben, die vorübergehend die Produktion, die Reallöhne und den Arbeitsmarkt belebt hat. In der weiteren Entwicklung droht jedoch eine Hyperinflation, die alle erzielten Fortschritte wieder zunichtemacht. In den Industrienationen sind populistische Parteien jedoch erfolgreicher in der Opposition als in der tatsächlichen Regierungsverantwortung. Die zentralen Figuren verfügen oftmals über keine nennenswerte politische Erfahrung, und die Hürden bei der Umsetzung der angestrebten Reformen erweisen sich als zu hoch. Ungeachtet der tatsächlichen Wahlerfolge von Populisten können populistische Strömungen jedoch ein mächtiger Katalysator für Reformen sein, da sich die etablierten Parteien gezwungen sehen, dem Verlust von Wählerstimmen etwas entgegenzusetzen. Das Ergebnis ist in der Regel eine Ausweitung der Infrastrukturinvestitionen zur Belebung der Konjunktur und soziale Initiativen zur Bekämpfung der Ungleichheit. Die Erhöhung


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KOMMENTAR der Investitionen in Infrastrukturprojekte generiert zusätzliche Nachfrage, und Sozialprogramme führen in aller Regel zu einem Anstieg der Konsumausgaben, was auf lange Sicht einen Anstieg der Inflation erwarten lässt. Steigende Inflationswerte infolge populistischer Maßnahmen könnten den ohnehin starken Inflationsdruck in den USA weiter erhöhen. Auch eine Verknappung des Rohstoffangebots könnte zu einem Anstieg der Inflation beitragen. In Phasen mit starken inflationären Tendenzen verzeichnen indexgebundene Anleihen in der Regel eine gute Wertentwicklung. Angesichts der aktuell sehr niedrigen Inflationserwartungen bietet sich für langfristig orientierte Anleger derzeit eine gute Chance für ein Engagement in inflationsgeschützten Produkten. Populistische Maßnahmen in den USA (darunter voraussichtlich Steuersenkungen, die eine Ausweitung des Haushaltsdefizits nach sich ziehen dürften), könnten in den nächsten Jahren eine Schwächung des US-Dollar bewirken. Darüber hinaus könnte eine protektionistische Politik den internationalen Handel und die Investitionen belasten und zudem die Volatilität an den globalen Währungsmärkten verstärken, was die Marktteilnehmer zusätzlich verunsichern würde. Im kommenden Jahr stehen in mehreren Ländern Wahlen an, in denen populistische Parteien zuletzt starken Zuspruch gefunden haben. Da sich die herrschende Ungleichheit nicht über Nacht korrigieren lässt, rechnen wir auch im kommenden Jahr mit einem erhöhten

Auswirkungen der Unsicherheit

Maß an Unsicherheit, was wiederum für risikoarme Vermögenswerte mit geringer Volatilität sprechen würde. Obwohl populistische Trends in der Politik nicht automatisch mit einer Niederlage der etablierten Parteien enden, zielen einige populistische Maßnahmen ausdrücklich darauf ab, enttäuschte Wähler zu beschwichtigen, und nicht selten bewirken derartige Programme einen Anstieg der Inflation. Anleger können ihre Portfolios schützen, indem sie sich bei Vermögenswerten engagieren, die von inflationären Tendenzen profitieren, wie beispielsweise Aktien, inflationsgeschützte Anleihen, Edelmetalle oder Infrastruktur. <

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KOMMENTAR VON MATTHIAS HOPPE SENIOR VICE PRESIDENT, PORTFOLIO MANAGER FRANKLIN TEMPLETON SOLUTIONS

Ist das Helikoptergeld bereits gelandet? n der Theorie wird dieses Instrument bereits seit Jahrhunderten diskutiert. Der Philosoph und Wirtschaftswissenschaftler David Hume soll das Konzept angeblich im 18. Jahrhundert erfunden haben. Der einflussreiche britische Ökonom John Maynard Keynes bezog sich in den 1930er-Jahren darauf und 1969 sprach der amerikanische Volkswirt Milton Friedman (der später einen Nobelpreis erhielt) über den wortwörtlichen Abwurf von Bargeld aus Helikoptern, damit die Bürger es aufsammeln können. Die Theorie dahinter ist, dass „Es gibt historische die Zentralbank in einer Volkswirtschaft, die deutBeispiele für ihre lich unter ihren MöglichUmsetzung (Weikeiten bleibt, das marer Republik in Wirtschaftswachstum den 1920er-Jahren, und die Inflation dadurch ankurbelt, dass sie im Simbabwe in den Prinzip Geld „druckt“ und 1990er-Jahren), es vorbehaltlos an die Öfaber meist mit ver- fentlichkeit verteilt. In den meisten Fällen heerenden Folgen wurden „Helikoptergeld“für die Inflation.“ Programme in modernen, fortgeschrittenen Volkswirtschaften jedoch niemals ernsthaft als akzeptable geldpolitische Instrumente in Erwägung gezogen. Es gibt historische Beispiele für ihre Umsetzung (Weimarer Republik in den 1920er-Jahren und Simbabwe in den 1990erJahren beispielsweise), aber meist mit verheerenden Folgen für die Inflation. In den letzten Monaten wurde diese Art von Geldpolitik jedoch verstärkt ins Gespräch gebracht, sowohl in den Medien als auch von den geldpolitischen Entscheidungsträgern. Im März dieses Jahr bezeichnete Mario Draghi, Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB), das Helikoptergeld als „äußerst interessantes Konzept“. Tatsächlich ist es interessant, dass diese alte Idee jetzt wieder aufgegriffen wird. Man beachte, dass wir bereits acht Jahre lang beobachtet haben, wie global koordinierte QE-Initiativen in einem noch nie zuvor dagewesenem Ausmaß auf den Weg gebracht worden sind. Keine davon erreichte jemals wirklich ihr Ziel, abgesehen vielleicht von der Tatsache, dass Anleger in höhere Risiken gedrängt wurden und die Preise für Vermögenswerte zunahmen. Tat-

I

Foto: apa/dpa

sächlich haben einige Zentralbanken, darunter die Bank of Japan und die EZB, bereits das Konzept der herkömmlichen quantitativen Lockerung hinter sich gelassen und negative Zinsen eingeführt. Faktisch wird damit Banken, die Einlagen im Bestand halten, eine Gebühr auferlegt, um sie zur Kreditvergabe zu bewegen. Trotz all dieser aggressiven Maßnahmen ist bislang jedoch noch keine deutliche Inflation der Verbraucherpreise eingetreten, ganz zu schweigen von nachhaltiger Nachfrage und nachhaltigem Wachstum. Warum glauben wir, dass es beim Helikoptergeld anders sein würde? Um einen besseren Rahmen für diese Diskussion zu schaffen, sollten wir eine Frage beantworten: Wie unterscheiden sich sogenannte Helikoptergeld-Konjunkturprogramme und aggressive QE-Geldpolitik voneinander? Es gibt mehrere Wege, wie eine Zentralbank ein Helikopterprogramm umsetzen könnte. Nein, das Geld würde nicht wortwörtlich aus einem Hubschrauber abgeworfen (obwohl dies Stoff für eine amüsante Reality-TV-Show liefern würde). Wahrscheinlicher wäre es, dass die Zentralbanken neu aufgelegte Staatsanleihen kaufen würden. Die Erlöse dieser Anleihen (das neu gedruckte Geld) würde dann dazu genutzt, um vielleicht Infrastrukturprojekte zu finanzieren oder für eine einmalige Steuersenkung, wie dies der ehemalige Gouverneur des US-Notenbank (Federal Reserve, kurz Fed), Ben Bernanke, 2002 vorschlug. In beiden Fällen würde das neu geschaffene Geld dazu genutzt werden, um Staatsanleihen zu kaufen, genau wie bei den QE-Programmen. Der Hauptunterschied zwischen den beiden Maßnahmen ist, dass bei einem Helikopterabwurf die Zentralbank verspricht, die Anleihen niemals zu verkaufen und das Geld, das für ihren Kauf geschaffen wurde, niemals aus dem Verkehr zu ziehen. Auf diese Weise „schenkt“ die Zentralbank gewissermaßen die Barmittel der Öffentlichkeit. Theoretisch sollte dies die Verbraucher dazu veranlassen, ihre Ausgaben zu erhöhen, die Preise dürften steigen und letztendlich auch das nominale BIPWachstum zunehmen. Die Helikopter sind bereits in der Luft. Die Befürworter eines Helikopterexperiments sehen den Unterschied zu aktuellen QE-Programmen darin, dass direkte Geldtransfers


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KOMMENTAR an die Öffentlichkeit die Effizienz dieses Instruments erhöhen würde, indem die Gesamtnachfrage direkt beeinflusst wird. Man muss dann nicht auf indirekte Effekte durch künstlich niedrige Zinsniveaus hoffen, die durch groß angelegte Aufkäufe von Staatsanleihen, Pfandbriefen und Unternehmensanleihen geschaffen wurden. Da die Öffentlichkeit und die Verbraucher wissen, dass das zusätzliche Geld nicht aus dem Verkehr gezogen wird, wären diese Marktteilnehmer eher geneigt, es auszugeben, was das nachhaltige Wirtschaftswachstum ankurbeln würde. Herkömmliche QE-Maßnahmen verfehlten bislang dieses Ziel. In gewisser Hinsicht bin ich jedoch der Ansicht, dass eine Spielart des Helikoptergeldes faktisch bereits existiert. Man betrachte die Freigebigkeit, mit der viele Zentralbanken nach der Finanzkrise in den Jahren 2008–2009 weltweit Staatsanleihen aufgekauft haben. Und ein Großteil der neu aufgelegten Staatsanleihen landete in den Bilanzen der Zentralbanken dieser Welt. Obwohl die QE-„Experimente“, die nach 2008 anliefen, theoretisch nur als vorübergehende Lösung geplant waren, bin ich der Ansicht, dass man realistisch davon ausgehen kann, dass die Zentralbanken weltweit nicht die Absicht haben, die zusätzliche Liquidität, die sie geschaffen haben, jemals wieder abzubauen, d.h. die Anleihen zurück an den Finanzmarkt zu verkaufen. Obwohl dies niemals ausdrücklich kommuniziert wurde, ist dies im Prinzip die Botschaft, die die Maßnahmen und Reden der geldpolitischen Entscheidungsträger vermitteln. In diesem Sinne ist das Helikoptergeld in so mancher Hinsicht bereits Realität. Aber wo sind die Ausgaben? Sollen wir die Schuld bei den Politikern suchen? Es mutet heutzutage ironisch an, dass die Zentralbanken es mit Inflationsraten zu tun haben, die weit unter den normalen Zielwerten liegen, während Regierungen es abgelehnt haben, zur Steuerung der gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen expansive finanzpolitische Maßnahmen zu ergreifen. Insbesondere in den Industrieländern beobachten wir, dass die Finanzpolitik im historischen Vergleich straff bleibt, obwohl die langfristigen Zinsen auf Rekordtiefs gesunken sind. Ist die Frage angemessen, ob es nicht sinnvoller wäre, wenn Regierungen aggressiv in Straßen, Schulen, umweltfreundliche Technologien, staatliche Versorgungsbetriebe oder Ähnliches investieren würden (ich nenne das ein „altmodisches Konjunkturprogramm“), wenn sie im Prinzip kostenfrei Kredite aufnehmen können? Warum sind die Zentralbanken die einzigen Institutionen, die handlungswillig scheinen, während die Regierungen im Prinzip abwarten? Vielleicht kennen sich die Politiker selbst nur allzu gut und halten sich bei Helikoptergeldprogrammen zurück aus Angst, der Versuchung nicht widerstehen können, immer wieder zur verbotenen Frucht zu greifen, sobald sie ihren süßen Nektar zum ers-

Die Bilanzsummen der Zentralbanken nehmen zu

ten Mal gekostet haben. Wenn Helikoptergeld wie oben beschrieben zur Finanzierung öffentlicher Projekte genutzt würde, wäre dies voraussichtlich vorteilhaft für das nominale Wachstum. Es würde kurzfristig die Inflationserwartungen anheizen und wahrscheinlich langfristig für höhere Inflation sorgen. Nichtsdestoweniger rechne ich nicht damit, dass eine derartige Geldpolitik in der näheren Zukunft umgesetzt wird. Bei der Fed-Konferenz in Jackson Hole im August haben die Zentralbanker dieser Welt keine Andeutungen gemacht, dass ihre Besorgnis hinsichtlich des Wachstums oder der Inflation zugenommen hätte oder sie neue geldpolitische Instrumente benötigen würden, um tatsächlich ihre Inflationsziele zu erreichen. Unterm Strich wird das Helikoptergeld in seiner reinsten Form wohl so bald nicht Realität werden, allerdings ist eine Umsetzung nun nicht mehr komplett auszuschließen. Finanz- und geldpolitische Maßnahmen könnten stärker aufeinander abgestimmt werden, beispielsweise in Japan. Betrachtet man das Gesamtbild, würde ich zu bedenken geben, dass die expansive Geldpolitik, die wir seit mehreren Jahrzehnten erleben, bereits reelle und beobachtbare Marktverzerrungen verursacht hat (z.B. die Blase im USMarkt für Wohnimmobilien im Jahr 2008). Und die Umsetzung der weltweiten QE-Programme mit der Absicht, die Verzerrungen von 2008 zu kompensieren, stellt eine Fortführung jener geldpolitischen Maßnahmen dar. Obwohl ich bezweifle, dass ein Helikoptergeldprogramm derzeit ein kluger Schritt wäre, würde ich dieses Instrument als eine weitere Ausprägung der unorthodoxen Geldpolitik betrachten. Theoretisch könnte ein solches Programm von Erfolg gekrönt sein, wenn es straff geführt wird und es Regeln und Vorschriften gibt, die seinen Missbrauch zu politischen Zwecken verhindern. Realistisch betrachtet sind dies allerdings wohl keine rationalen Erwartungen. <


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KOMMENTAR VON JAMES SWANSON CHIEF INVESTMENT STRATEGIST MFS

Aktien sind nicht die neuen Anleihen 016 ist in zweierlei Hinsicht ein beachtenswertes Jahr: zum einen wegen seiner Dürreperioden zum anderen aufgrund des Hochwassers. Eine einheitliche Wetterlage gab es bislang nicht. Das traf - wenn man so will - auch auf den Finanzmarkt zu. Eine Assetklasse nach der nächsten stieg im Wert trotz weltweit stagnierendem Wirtschaftswachstum und schwächelnden Unternehmensgewinnen. Warum treiben Investoren den Markt nach oben? Die extrem akkommodierende Geldpolitik der Zentralban„Statt im späten ken ist die plausibelste Erklärung. Da ein beWirtschaftszyklus trächtlicher Teil der auf Aktien zu weltweiten Renditen setzen, sollten langfristiger Staatsanleihen im negativen Berenditehungrige reich liegt, fließen Investoren UnterKapitalströme, statt wie nehmensanleihen normalerweise in hochwertige festverzinsliche in Erwägung Wertpapiere, nun in Diziehen.“ videndenwerte. Diese Renditejagd treibt dividendenstarke Unternehmen wie etwa Immobilienaktien (REITs), Versorger- und Telekommunikationsaktien zu historisch hohen Kurs-GewinnVerhältnissen. Das ist der seit Jahren offensichtlichste Beweis dafür, dass Investoren Anleihen durch Aktien ersetzen.

2

Anleihen sind nicht austauschbar. Es gibt zwei wesentliche Gründe warum Aktien jedoch kein Ersatz für Anleihen sind. Dazu zählt erstens die relative Volatilität beider Asset-Klassen. Aktien sind im Vergleich zu Anleihen etwa dreimal so volatil. Investoren erwarten daher höhere Renditen im Gegenzug dafür, dass Sie größere Risiken eingehen. Zweitens sind Dividendenzahlungen an Aktionäre nicht obligatorisch. Unternehmen sind also rechtlich nicht dazu verpflichtet regelmäßig Dividenden auszuschütten. Nicht selten bleiben Dividendenzahlungen bei den ersten Anzeichen von Problemen eines Unternehmens aus. Aktieninvestoren sollten besonders auf mögliche wirtschaftliche Wendepunkte Acht geben. Die Geschichte zeigt, dass die Märkte immer dann besonders eupho-

Foto: Bloomberg

risch reagieren, wenn der kritischste Punkt im Konjunkturzyklus erreicht ist. Die aktuelle, wirtschaftliche Expansion in den USA dauert bereits acht Jahre an. Ein durchschnittlicher Wirtschaftszyklus liegt allerdings bei fünf Jahren. Der Aktienmarkt hat bislang seinen Höhepunkt immer sechs bis acht Monate vor dem Beginn einer Rezession erlebt, wenngleich die Vorhersagen von Rezessionen natürlich nicht ganz einfach sind. Wenn Rezessionen eintreten, fallen Unternehmensgewinne und auch Aktienmärkte im Schnitt um etwa 26 Prozent. Lässt man sich als Investor also auf eine spätzyklische Euphorie ein – kann das am Ende sehr teuer werden, insbesondere dann, wenn man aus den falschen Gründen in Aktien investiert hat. Nur nicht zu spät dran sein.Statt im späten Wirtschaftszyklus auf Aktien zu setzen, sollten renditehungrige Investoren Unternehmensanleihen in Erwägung ziehen. Investmentgrade-Anleihen sind gemessen an historischen Standards aktuell zwar nicht gerade günstig, aber auch nicht übermäßig teuer. Investoren finden attraktive Anlagemöglichkeiten bei den Unternehmensanleihen, zumal die Renditen vergleichbar sind mit den zu erwartenden Dividenden bei einer Anlage in Aktien, jedoch weniger Volatilität mit sich bringen. Die Zentralbanken haben neue Mittel und Wege gefunden, die weltweiten Anleihenmärkte zu stützen, das Wirtschaftswachstum anzukurbeln und die Inflation zu stimulieren. Meiner Meinung nach gehört es nicht zu einer fundierten Investment-Strategie zu antizipieren, wohin die Geldpolitik der Zentralbanken als nächstes führt. Um Kapital zu erhalten und gleichzeitig Wachstum zu generieren müssen die Fundamentaldaten immer im Blick behalten werden. Zudem gilt es, bezüglich möglicher Gewinnmargen vorsichtig zu sein und Schnellschüsse zu vermeiden. Emotionalen Marktschwankungen sollte man nicht folgen, vor allem wenn schnelles Geld die Märkte anheizt, die Fundamentaldaten parallel dazu jedoch fallen. <


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KOMMENTAR VON PATRICK SCHOTANUS INVESTMENT STRATEGIST BEI KAMES CAPITAL

Neues Freihandelsabkommen – zu lästig für die Populisten? as Transatlantische Freihandelsabkommen (TTIP) ist ein geplantes Freihandels- und Investitionsschutzabkommen, das derzeit zwischen der EU und den USA verhandelt wird. TTIP hat zum Ziel, die Qualität und Quantität des Handels über den Atlantik zu fördern. Nachdem die Verhandlungen bereits ins Stocken geraten sind, haben sie kürzlich einen schweren Dämpfer erfahren: Der französische Handelsminister Matthias Frekl hat im Namen der Regierung einen Stopp verlangt. Auch der deut„TTIP verkörpert sche Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel ließ verdie Globalisielauten, dass die Verhandrungsbestrebunlungen gescheitert seien. gen, welche die Beide verweisen darauf, Parteien am linken dass die USA unverhältnismäßig mehr von den und rechten Rand Vorzügen des TTIP profibekämpfen.“ tieren würden. Wie auch immer man die Aussagen auslegt: Fakt ist, dass diese Art von Abkommen derzeit sehr unpopulär ist. Nationalismus und Protektionismus gewinnen im derzeitigen politischen Klima an Zuspruch. TTIP verkörpert die Globalisierungsbestrebungen, welche die Parteien am linken und rechten Rand bekämpfen. Vor allem wird TTIP als Unterstützung für das Establishment wahrgenommen, d.h. große multinationale Unternehmen gegen kleine lokale Un„Vor allem wird ternehmen bzw. gegen TTIP als Unterstütnationale Regierungen zung für das wie Frankreich. Der Widerstand gegen Establishment TTIP führte zu einer rewahrgenommen, gelrechten Welle an prod.h. große multinatektionistischen Maßnahmen wie Handels- tionale Unternehbarrieren, Einfuhrzölle men gegen kleine und Staatshilfen (inklulokale Unternehsive der Bankenrettung – men bzw. gegen Bail-outs). Solche Maßnahmen nationale haben eine negative Wir- Regierungen.“ kung auf den globalen

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Foto: Börse Express / Stefan Gutbrunner

Handel. In einem kürzlich veröffentlichten Report warnt die Welthandelsorganisation (WTO) mit Blick auf das Wirtschaftswachstum sowie die Schaffung von Arbeitsplätzen vor einem Domino-Effekt. Daraus lässt sich folgende Schlussfolgerung ziehen: Die Herausforderung, welcher die WTO und weitere Befürworter der Globalisierung und insbesondere des TTIP gegenüberstehen, ist deren Imageproblem. Ironischerweise ist dies mit der Bankenrettung, dem Quantitative Easing der Notenbanken und weiteren protektionistischen Maßnahmen der Regierungen verknüpft. All dies hat nicht nur zu einem steigenden Ungleichgewicht, sondern zu verzerrten Märkten geführt. Könnte es nicht sein, dass Freihandel abhängig ist von freien Märkten, um den vollen Nutzen zu entfalten? Wahrlich eine große Herausforderung. < Kumulierte Anzahl protektionistischer Maßnahmen letzte (Quelle:http://www.globaltradealert.org/node/2258) 12 Monate


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WARIMPEX

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Fundamentaldaten:

Stand per 4. September Quelle: Bloomberg,

Was

2017e

2016e

Marktkapitalisierung

2015

2014

2013

2012

2011

2010

35,9

38,1

101,5

52,4

42,1

144,7

Umsatz

64,3

63,0

134,5

82,0

106,8

75,0

78,2

80,5

EBITDA

18,6

19,8

29,3

17,1

18,8

11,3

12,5

12,9

EBIT

10,9

15,9

-9,9

-5,2

35,6

7,9

9,7

14,7

Gewinn vor Steuern (EBT) 4,4

16,3

-41,8

-36,8

12,1

9,4

7,1

-3,0

Gewinn

-1,7

11,3

-17,8

-20,7

3,0

8,0

6,5

-0,5

Gewinn/Aktie

-0,03

0,21

-0,33

-0,38

0,06

0,15

0,12

-0,01

Dividenden / Aktie

0,00

0,00

0,00

0,00

0,00

0,00

0,00

0,00

EV/EBITDA

14,96

14,03

24,58

24,83

9,21

10,88

13,90

16,10

KGV

5,18

3,63

31,33

6,47

6,49

Dividendenrendite Kurs/Buchwert

0,61

0,60

0,67

0,53

1,12

0,57

0,53

1,96

Eigenkapitalrendite

-2,70

19,10

-28,34

-25,45

3,29

9,30

8,46

-0,78

Gesamtkapitalrentabilität 2,60

6,50

EBIT/Zins

-4,23

-4,13

0,65

1,91

1,61

-0,11

-0,46

-0,24

1,75

0,49

0,66

1,12

Warimpex in der Peergroup (Gewinnrendite vs. EV/Umsatz

Warimpex seit Anfang 2015

Das sagen die Analysten Empfehlungen

Kaufen

Halten

Verkaufen

2

1

0

Kurspotenzial

48%

Konsensrating*: 4,33 Kursziel

1,08 Euro

Quelle: Bloomberg: * von 1 bis 5, je höher desto besser

WARIMPEX as ATXPrime-Mitglied (Gewichtung 0,06%) weist eine YTD-Performance von +9,0% auf (ATXPrime -1,8% - europäischer Branchenindex +8,6%) - die nächsten Zahlen gibt’s am 30.11. mit dem Q3-Ergebnis - im Vergleich zur Peergroup ist die Aktie etwas teurer bewertet, Analysten sehen das im Schnitt nicht so (jeweils siehe Grafik - Anm.: der beste Einzelanalyst, Stefan Scharff von SRC Research, liegt bei Kaufen mit Kursziel 1,5 Euro) - Zur Technik: aktueller Kurs: 0,725 Euro, 50-Tagelinie 0,56 Euro, 200-er-Schnitt 0,62 Euro, der RSI liegt mit 77,6 Punkten im leicht überkauften Bereich, der MACD (+0,03 Punkte) liefert ein bestätigtes Kaufsignal. >gill< Mehr http://goo.gl/ZXUXcN

D

Aktionärsstruktur


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RANKINGS BRANCHE ÖL BE Ölförderer nach Dividendenrendite Dividendenrendite e (in Prozent)

Name

BE Ölförderer nach KGV Name

KGV*

Royal Dutch Shell PLC

7,73

Gazprom PJSC

3,47

BP PLC

7,12

Gazprom Neft PJSC

4,68

Gazprom PJSC

6,46

Lukoil PJSC

6,87

Eni SpA

6,30

Tatneft PJSC

6,95

Repsol SA

5,87

Surgutneftegas OJSC

7,41

Lukoil PJSC

5,85

Sasol Ltd

9,15

Gazprom Neft PJSC

5,79

Repsol SA

11,42

TOTAL SA

5,75

Novatek OJSC

11,74

Statoil ASA

5,72

Rosneft PJSC

11,87

Galp Energia SGPS SA

4,06

Neste Oyj

12,46

Sasol Ltd

4,01

OMV

13,13

OMV

3,80

TOTAL SA

16,28

Tatneft PJSC

3,30

Galp Energia SGPS SA

20,38

Neste Oyj

2,96

Royal Dutch Shell PLC

24,07

Rosneft PJSC

2,78

BP PLC

27,27

Novatek OJSC

2,60

Statoil ASA

41,76

Surgutneftegas OJSC

1,80

Eni SpA

90,69

BE Ölfeldzulieferer nach Dividendenrendite Name

Dividendenrendite e (in Prozent)

BE Ölfeldzulieferer nach KGV Name

KGV*

Petrofac Ltd

5,79

Subsea 7 SA

10,39

Amec Foster Wheeler PLC

4,00

Amec Foster Wheeler PLC

10,47

Technip SA

3,81

Technip SA

11,42

John Wood Group PLC

3,52

Petrofac Ltd

11,68

TGS Nopec Geophysical Co ASA

3,45

SBM Offshore NV

13,63

SBM Offshore NV

1,66

Saipem SpA

15,49

SBO

1,23

John Wood Group PLC

15,71

Saipem SpA

0,55

TGS Nopec Geophysical Co ASA 679,05

Subsea 7 SA

0,00

SBO

-

Quelle: Bloomberg; Stand 20. September 2016

Quelle: Bloomberg; Stand 20. September 2016

* das für das laufende Geschäftsjahr erwartete Dividendenrendite in Prozent

* das für das laufende Geschäftsjahr erwartete Kurs-Gewinn-Verhältnis

ie Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt. So könnte man die teils gegebene Erwartungshaltung bezeichnen, dass sich OPEC und Nicht-OPEC-Staaten vielleicht doch irgendwann einmal auf eine Begrenzung der Förderquoten einigen, um dem herrschenden und vor allem preisdrückenden Überangebot Herr zu werden. Und das am besten gleich beim nächstwöchigen Treffen in Algier. Natürlich kann darauf gewettet werden - bisher hat man sich damit in den vergangenen Monaten aber immer verzockt. Vielleicht wäre das aber auch nur das Sahnehäubchen in einem Umfeld, mit dem sich der Markt ohnehin mehr und mehr arrangieren könnte: Branchenindizes und Ölpreis selbst haben eines gemeinsam - in etwa seit Ende des 1.

Quartals haben sich die Charts über ihre jeweilige 200-Tagelinie hochgearbeitet - die nun als Unterstützung vor Rückschlägen dient (siehe Folgeseite). Auch die Zahl der weltweiten Bohrtürme scheint ihren Boden gefunden zu haben (ebenfalls Folgeseite), womit dann für Zulieferer wie SBO ebenfalls ein Boden in Sicht sein sollte. Wie unsicher der Markt ist, zeigen auch die letzten Analystenkommentare: So sind OMV und SBO weiter so etwas wie die Parias der Analysten für den österreichischen Markt - aber es mehren sich die Lichtzeichen: SBO stand Anfang des Monats bei den Analysten-Zustimmungen noch mit leeren Händen da, mittlerweile sind Credit Suisse und Natixis positiv eingestellt - aber acht andere nicht.

D


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RANKINGS BRANCHE ÖL Öl (Brent) seit ‘15

Zahl der weltweiten Ölbohrtürme seit ‘15

BE Ölförderindex seit ‘15

BE Ölzulieferindex seit ‘15

OMV seit ‘15

SBO seit ‘15

OMV: die Aussichten

SBO: die Aussichten

Quelle: Bloomberg,

in Mio. Euro

Quelle: Bloomberg,

2015

2016 e

2017e

Umsatz

22.527

19.278

21.527

EBITDA

-

2930

3365

EBIT

1390

642,5

1259

EBIT

Überschuss

-1100

382,6

767,6

Überschuss

Gew./Aktie

-3,37

1,39

2,34

Gew./Aktie

Div/Aktie

1,00

0,95

0,99

Div/Aktie

Das sagen die Analysten Empfehlungen

2016 e

2017e

Umsatz

313,7

211,0

297,3

EBITDA.

55,1

18,9

80,7

3,7

-31,6

33,0

-19,0

-31,8

15,2

-1,19

-1,56

1,27

0,50

0,63

0,82

Kaufen

Halten

Verkaufen

2

4

4

Kurspotenzial

0%

Das sagen die Analysten

Kaufen

Halten

Verkaufen

1

7

13

Kurspotenzial

-6

Konsensrating*: 2,00 Kursziel

in Mio. Euro

2015

Empfehlungen

Konsensrating*: 2,70

23,54 Euro

Quelle: Bloomberg: * von 1 bis 5, je höher desto besser

Kursziel

51,40 Euro

Quelle: Bloomberg: * von 1 bis 5, je höher desto besser


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RANKINGS BRANCHE ÖL BE Ölförderer nach Kurs/Buchwert Name

BE Ölförderer nach Kurspotenzial

Kurs/Buchwert*

Name

Kurspotenzial (%)*

Gazprom PJSC

0,28

Eni SpA

27,29

Surgutneftegas OJSC

0,38

Royal Dutch Shell PLC

20,50

Repsol SA

0,59

Gazprom PJSC

19,47

Lukoil PJSC

0,64

Novatek OJSC

19,46

Gazprom Neft PJSC

0,68

Statoil ASA

19,35

OMV

0,70

Surgutneftegas OJSC

17,72

Eni SpA

0,91

Sasol Ltd

16,30

Royal Dutch Shell PLC

1,02

TOTAL SA

16,29

Sasol Ltd

1,04

Galp Energia SGPS SA

12,14

Tatneft PJSC

1,05

Lukoil PJSC

7,50

BP PLC

1,15

BP PLC

6,39

Rosneft PJSC

1,16

Repsol SA

5,53

Statoil ASA

1,20

Rosneft PJSC

2,90

TOTAL SA

1,28

Gazprom Neft PJSC

2,59

Galp Energia SGPS SA

1,95

Neste Oyj

-2,27

Neste Oyj

2,57

Tatneft PJSC

-3,41

Novatek OJSC

3,47

OMV

-5,50

BE Ölfeldzulieferer nach Kurs/Buchwert Name

Kurs/Buchwert*

BE Ölfeldzulieferer nach Kurspotenzial Name

Kurspotenzial (%)*

Saipem SpA

0,52

SBM Offshore NV

25,63

Subsea 7 SA

0,59

Saipem SpA

18,48

SBM Offshore NV

1,09

Petrofac Ltd

13,28

Technip SA

1,26

Subsea 7 SA

9,86

John Wood Group PLC

1,42

John Wood Group PLC

5,92

TGS Nopec Geophysical Co ASA

1,55

Technip SA

2,96

Amec Foster Wheeler PLC

1,71

TGS Nopec Geophysical Co ASA

0,82

SBO

2,03

Amec Foster Wheeler PLC

0,60

Petrofac Ltd

2,76

SBO

0,00

Quelle: Bloomberg; Stand 20. September 2016

Quelle: Bloomberg; Stand 20. September 2016

* das Verhältnis aus Kurs zu Buchwert

* Differenz zwischen aktuellem Aktiuenkurs und dem durchschnittliuchen Kursziel der Analysten laut Bloomberg

Eigentlich noch schlimmer ist es bei der OMV, wo sich einzig ein Analyst (Societe Generale) für den Titel erwärmen kann - und 20 andere nicht. Aber! Die Skepsis dieser 20 wird geringer - RCB und Concorde etwa gaben dieser Tage ihre bisher negative Haltung auf und stellen sich nun ins neutrale Eck. Sich gegen den Markt zu stellen, ist in der Regel keine gute Strategie - oder zumindest eine Spekulation. Aber den Sektor zumindest zu beobachten sollte sich auszahlen. Wenn die Stimmung weiter ins Positive dreht, sollten sich auch bei den Aktienkursen schnell Erfolge einstellen. Großartiges Enttäuschungspotenzial nach unten dürfte es auch kaum mehr geben - ob jetzt eine Förderbegrenzung kommt

oder nicht. Irgendwo rund um 40 US-Dollar je Barrel dürfte die Marke liegen, ab der die Unternehmen der US-Schieferölbranche ihre Pumpen soweit abstellen müssen, dass es am Ölmarkt zu einer Art kurzfristigem Gleichgewicht kommt und irgendwo bei 50/60 US-Dollar sind wiederum so viele Pumpen aufgedreht, dass das Überangebot den Preis mittels voller Lager wieder nach unten drückt - zumindest war es in den vergangenen Monaten so. Für uns jedenfalls Grund genug, Ihnen die beiden Österreicher in ihrer (europäische) Peergroup zu zeigen. Ein schnelles Fazit ist bei Durchsicht der Tabellen schnell gezogen: zu den Favoriten ihrer Branche gehören OMV und SBO zumindest derzeit nicht... >gill<


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RANKINGS BRANCHE ÖL BE Ölförderer nach Konsens Name

BE Ölförderer nach Performance YTD

Empfehlungskonsens*

Kursveränderung (%)*

Name

Gazprom Neft PJSC

4,08

Rosneft PJSC

45,63

Lukoil PJSC

4,00

Neste Oyj

38,32

Royal Dutch Shell PLC

4,00

Lukoil PJSC

33,51

TOTAL SA

3,86

Royal Dutch Shell PLC

31,97

Gazprom PJSC

3,71

BP PLC

27,68

Eni SpA

3,69

Repsol SA

20,24

BP PLC

3,66

Gazprom Neft PJSC

15,47

Galp Energia SGPS SA

3,58

Galp Energia SGPS SA

12,57

Repsol SA

3,42

Novatek OJSC

8,95

Novatek OJSC

3,40

Statoil ASA

6,07

Sasol Ltd

3,40

Gazprom PJSC

5,59

Statoil ASA

3,31

Tatneft PJSC

4,66

Rosneft PJSC

3,00

TOTAL SA

3,49

Neste Oyj

2,95

OMV

-0,92

Surgutneftegas OJSC

2,93

Eni SpA

-3,14

Tatneft PJSC

2,63

Surgutneftegas OJSC

-9,10

OMV

2,00

Sasol Ltd

BE Ölfeldzulieferer nach Konsens Name

Empfehlungskonsens*

-11,11

BE Ölfeldzulieferer nach Performance YTD Name

Kursveränderung (%)*

SBM Offshore NV

4,00

Subsea 7 SA

30,06

John Wood Group PLC

3,63

Amec Foster Wheeler PLC

27,57

Amec Foster Wheeler PLC

3,59

John Wood Group PLC

20,67

Technip SA

3,52

Technip SA

16,25

Petrofac Ltd

3,45

Petrofac Ltd

6,05

Saipem SpA

2,97

SBM Offshore NV

3,79

Subsea 7 SA

2,94

SBO

2,91

TGS Nopec Geophysical Co ASA

2,70

TGS Nopec Geophysical Co ASA

1,26

SBO

2,70

Saipem SpA

-62,40

Quelle: Bloomberg; Stand 20. September 2016

Quelle: Bloomberg; Stand 20. September 2016

* im umgekehrten Schulnotensystem von 1 bis 5

* Kursveränderung (inkl. eventueller Dividende) der letzten drei Monate in Prozent

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ZERTIFIKATE TRADING

Gold ein zinsloses Investments? Hier nicht Robert Gillinger

robert.gillinger@boerse-express.com

Die jüngsten US-Arbeitsmarktdaten spielten Gold in die Karten. Zudem bewegt sich der Preis in einem Aufwärtstrend. Für risikofreudige Anleger bietet sich hier ein StayHigh-Optionsschein auf den Goldpreis an. ergangenen Freitag ging es für den Goldpreis nach einem eher schwachen August wieder aufwärts. Der Grund: Unter den Erwartungen liegende Arbeitsmarktdaten aus den Vereinigten Staaten schürten die Spekulationen, dass die US-amerikanische Notenbank FED einen weiteren Zinsschritt erneut vertagen könnte. Konkret: Die US-Unternehmen schufen im August außerhalb der Landwirtschaft 151.000 neue Jobs. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Analysten hatten hingegen mit einem Plus von 180.000 neuen Stellen gerechnet. Ein weiterhin niedriger Leitzins würde auf dem US-Dollar lasten, was den Goldpreis im Umkehrschluss weiter protegieren würde. Da die FED ihre Zinsentscheidungen insbesondere an die Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt gekoppelt hat, dürfte die Wahrscheinlichkeit einer Zinserhöhung im September somit gesunken sein. Zum Chart: Der Preis für eine Feinunze Gold bewegt sich seit Ende des vergangenen Jahres in einem Aufwärtstrend, welcher aktuell bei etwa 1295 US-Dollar verläuft. Das aktuelle Monatstief bei 1302 US-Dollar bietet eine weitere Unterstützungsmarke.

V

Strategie. Mit einem StayHigh-Optionsschein auf Gold (ISIN DE000SE527R1) können risikofreudige Anleger in rund 13 Wochen eine maximale Rendite von 31 Prozent oder 165 Prozent p.a. erzielen, wenn sich der Preis für eine Feinunze Gold bis einschließlich zum 09.12.2016 durchgehend über der Knockout-Schwelle von 1275 US-Dollar bewegt. Bis zur KO-Schwelle haben die Notierungen aktuell einen Abstand von 5,6 Prozent. Sollte der Kurs für eine Feinunze Gold den Aufwärtstrend nach unten durchbrechen, ist zur Vermeidung eines Knockouts der vorzeitige wie auch schnelle Ausstieg aus dieser spekulativen Position ratsam.

Foto: dpa/Armin Weigel

Apropos Spekulation: Jene, ob der US-Dollar (die Währungs des Basiswerts) gegen den Euro (die Währung des Zertifikats) steigt oder fällt, gibt es für Anleger nicht: das Produkt ist mit einer Quanto-Struktur ausgestattet, FX-Risiko ausgeschaltet. < Gold seit Anfang 2015

Das sagen Analysten und Terminmarkt zu Gold Q4 2016e

Q1 2017e

Q2 2017e

aktueller Kurs: 1350 US-Dollar Analysten

1346

40,0

Terminmarkt

1353

1358

35,0 1362 Quelle: Bloomberg:

INFO STAYHIGH-OPTIONSSCHEIN AUF GOLD ISISN DE000SE527R1

Rendite: 14,2% (61,1% p.a.)

Basiswert Gold (eine Feinunze)

Finaler Bewertungstag 09.12.2016

Währungsabsicherung: Ja

akt. Kurs: 8,75 Euro

KO-Level 1275,00 US-Dollar

Barriere-Abstand: 5,6%

max. Auszahlungsbetrag 10,00 Euro

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Stand: 21.04.2016. Bei den oben genannten Informationen handelt es sich um eine Werbemitteilung der Société Générale. Die Rückzahlung ist abhängig von der Zahlungsfähigkeit der Société Générale Effekten GmbH bzw. der Société Générale (Rating: S&P A, Moody‘s A2, Stand: 21.04.2016). Die Bonität und Liquidität können sich, ebenso wie das Rating, jederzeit während der Laufzeit verändern. Im Fall der Zahlungsunfähigkeit oder Insolvenz der Société Générale Effekten GmbH bzw. Société Générale kann es zum Totalverlust der Forderung des Anlegers kommen. Die rechtlichen Dokumente werden bei der Société Générale, Zweigniederlassung, Neue Mainzer Straße 46-50, 60311 Frankfurt am Main, zur kostenlosen Ausgabe bereitgehalten und sind unter www.sg-zertifikate.at abrufbar.


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BELOG VON BE24.AT VON ALOIS WÖGERBAUER GESCHÄFTSFÜHRER 3 BANKEN-GENERALI INVEST SOWIE BELOGGER AUF BE24.AT

Marktcheck nach der Sommerpause b das Wetter im Sommer 2016 im langfristigen Vergleich ein typisches oder eher ein untypisches war, wollen wir im Rahmen eines Börsenjournals nicht diskutieren. Was die Finanzmärkte betrifft, so war der heurige Sommer aber jedenfalls untypisch und zwar ungewöhnlich ruhig. Im Gegensatz zu den Vorjahren gab es kaum nennenswerte Marktschwankungen, ganz im Gegenteil. Viele Schwankungskennzahlen wie Volatilität bewegen sich auf historischen Tiefständen. Die gute Nachricht: Hoffentlich haben Sie Ihren Sommerurlaub genossen, an der Börse haben Sie nichts Wesent„Wie jüngst die liches versäumt. Die Bank of England schlechte Nachricht: wird wohl auch die Gehen Sie auf keinen EZB realisieren Fall davon aus, dass dies immer so bleiben wird. müssen, dass es Es ist nicht die Frage ob, eine natürliche sondern nur die Frage Grenze für Anleihe- wann sich der aktuell schwankungsarme Seitkaufprogramme wärtstrend auflöst. Die gibt – das verfügwenig überraschende bare Material.“ Nachricht: Unsere Überzeugungen haben sich in den vergangenen beiden Monaten nicht verändert sondern vielmehr verstärkt. Die Notenbanken bleiben der bestimmende Marktfaktor. Aber: Die Kritik wird größer und das Vertrauen bekommt erste Kratzer.

O

Die Bank of Japan… Obwohl in heimischen Medien wenig präsent, ist es stets sinnvoll einen Blick auf die Aktionen der Bank of Japan zu werfen. Schließlich finden wir dort, was Gelddrucken und Staatsverschuldung betrifft, die höchste internationale Dimension und die langjährigste Erfahrung vor. Der Blick in die Details irritiert und macht nachdenklich – aus mehreren Gründen: In keiner anderen wesentlichen Industrienation sind die Grenzen zwischen Politik und Notenbank so verschwommen. Letztendlich gibt die Politik der Notenbank klare Aufträge. Die Notenbank kauft zudem intensiv Aktien und ist bei vielen Unternehmen schon größter Einzelaktionär. Da die Notenbank den wesentlichen Teil der Verschuldung des Staats übernimmt, gibt es selbst bei hochrangigen Ökonomen konstruktive Denkmodelle für die weitere Entwicklung.

Foto: Bloomberg

Was wäre, wenn man in einem Deal zwischen Politik und Notenbank die Laufzeit der Schulden einfach auf 100 Jahre oder ewig verlängern würde? Oder wenn man den Zins einfach auf null setzen würde? Die Höhe der Schulden wäre somit unwichtig. Undenkbar? Aufgrund der Erfahrung der vergangenen Jahre sollten Börsianer mit diesem Wort sehr vorsichtig umgehen. Zuviel Undenkbares ist eingetreten. Die EZB… Die EZB erinnert überspitzt formuliert an einen

Autofahrer, der mit Höchstgeschwindigkeit auf der Autobahn fährt. Manche Mitfahrende stellen die Frage: Sind wir uns sicher, dass die Richtung stimmt? Aber anstatt abzubremsen, um nachzudenken und zu diskutieren, bleibt der Fahrer einfach voll auf dem Gaspedal. Länder wie Dänemark haben bereits historische Erfahrungen mit Negativrenditen und Minuszinsen. Nachhaltige Belege für den Erfolg einer solchen Strategie finden sich historisch international nicht. Natürlich kann man Verhaltensmuster auf Ebene theoretischer Modelle diskutieren und auf Flipcharts aufzeichnen, wer sich wann wie laut Theorie zu verhalten hätte. Man könnte aber auch ganz einfach in die Menschen hineinhören. Wenn es keine Zinsen gibt, dann werden Sparziele logischerweise später erreicht. Wenn man nun das Gefühl hat, dass Sparziele in weitere Ferne rücken, wird man dann wirklich mehr konsumieren und Geld ausgeben? Wohl nicht. Viele werden sogar das Gegenteil tun. Es fällt uns als Investmenthaus daher unverändert schwer rational nachvollziehen zu können, warum Minuszinsen auf breiter Front ein Lösungsweg sein sollen. Die Plus-Liste wird vorhanden sein, aber insgesamt überwiegen die Nachteile. Je länger man in eine Richtung fährt, desto komplizierter wird die Umkehr, falls man die Richtung ändern will. Wie jüngst die Bank of England wird wohl auch die EZB realisieren müssen, dass es eine natürliche Grenze für Anleihekaufprogramme gibt – das verfügbare Material. Einfach das Programm auszuweiten ist daher schwer möglich. Einfach das Programm zu beenden ist auch schwer möglich. Die aktuell hohen Anleihekurse wären definitiv nicht haltbar, eine schmerzvolle Marktkorrektur wäre unumgänglich. Spätestens im ersten Halbjahr 2017 werden die Notenbanker hier eine Entscheidung treffen


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BELOG VON BE24.AT müssen. Egal wie die Entscheidung ausfällt – für Diskussionen und Marktschwankungen wird gesorgt sein. Die FED… Die tägliche „Wasserstandsmeldung“ ist leider wieder einmal Teil unseres Börsenalltags. Kommt eine weitere Zinserhöhung, oder doch nicht? Falls doch – wann und wie deutlich? Jedes Wort von FED-Chefin Yellen wird analysiert und mindestens wöchentlich meldet sich ein Vertreter einer regionalen US-Notenbank zu Wort. Übrigens: Laut neuesten Umfragen sind nur mehr 40 % der USBürger von der Notenbank überzeugt, was eine massive Verschlechterung darstellt. Knapp 40 % sehen den eingeschlagenen Weg kritisch bis sehr kritisch. Gut 20 % sagen bereits „keine Meinung“, was zeigt, dass viele Bürger den Weg nicht nachvollziehen oder verstehen können. Mag sein, dass die FED alleine aus Vertrauensgründen eine weitere Zinserhöhung durchführt. Schließlich hat man einst eine Arbeitslosenrate von 6,5 % als Zeitpunkt für die Zinswende definiert. Mittlerweile liegt die Rate bei etwa 5 %. Wir wissen nicht, wie die FED sich im Herbst entscheiden wird und daher wollen wir auch nicht darauf wetten. Mehrere nachhaltige Zinserhöhungen können wir uns aber definitiv nicht vorstellen. Eine leichte Zinserhöhung aus kosmetischen Gründen wird wohl Tagesschwankungen bringen, aber die Finanzwelt nicht in ihren Grundfesten

erschüttern. Klingt Alles negativ? NEIN ! Haben Sie an dieser Stelle den Eindruck, das Finanzmarktumfeld wäre ausschließlich negativ? Nein. Das ist der falsche Schluss. Das Umfeld ist wie es ist und es ist nicht änderbar. Änderbar ist dagegen Ihre Geldanlagestrategie. Wir finden täglich Unternehmen mit überzeugenden Geschäftsmodellen und Marktstellungen – tätig in oft von langjährigen Megatrends profitierenden Branchen. Wir finden täglich Unternehmen mit Dividendenrenditen von 2%, 3% oder sogar mehr. Wir wissen nicht, ob sich der aktuelle Seitwärtstrend in einer Korrektur oder in einem Aufschwung auflöst. Flexibles und konsequentes Reagieren bleibt daher angesagt. Wir sind aber von der Langfristperspektive der Aktien überzeugt. Wir setzen im Anleihebereich auf selektives Vorgehen im Rahmen der noch vorhandenen Möglichkeiten. Und wir stehen zu unserer Goldbeimischung, egal ob der Goldpreis nun 5 % höher oder tiefer steht. Sollte Ihnen daher die abstrakte Welt der Notenbanken zunehmend suspekt vorkommen, dann bringt die reale Welt der produzierenden Unternehmen erfrischende Abwechslung und viele konstruktive Gedanken. “< Mehr finden Sie im neuen 3 Banken-Generali Invest-Fondsjournal http://goo.gl/M0PXQL

BElogs

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