Kult Mai 2015

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kult Die besten Blogs aus kult.ch. Mai 2015.

kult ist die erste Blog-to-Print-Zeitung der Schweiz: Unzensierte Kommentare zum täglichen Leben und dem, was sich in den Medien so abspielt.

DAS TOTENBUCH 6. Mai 2015 Henrik Petro Mit Facebook werden wir in nicht allzu langer Ferne einem Phänomen begegnen, dessen Auswirkungen auf die individuelle menschliche Psyche noch völlig unabsehbar sind. In 20, 30, spätestens 40 Jahren wird aus facebook nämlich das Buch der Toten. Wie das? Seit 2004 gibt es das soziale Netzwerk, in der Schweiz schwappte die Welle rund drei Jahre später rüber. Seit 2008 sammle ich Freunde, die ersten 600 ausschliesslich Menschen, denen ich im realen Leben irgendwann einmal begegnet war. Danach gab ich auch einigen rein virtuellen Freundschaften eine Chance. Die meisten meiner Freunde sind plusminus in meinem Alter. Naja, vielleicht etwas jünger – sagen wir mal mindestens 35 Jahre alt. In dieser Zeit sah ich (und ich glaube, vielen unter euch ging es gleich) in das Leben vieler Menschen. Ich sah Paare, die zusammenkamen und mit der Statusänderung die Menschheit darauf aufmerksam machten, oder mit einem gemeinsamen Foto, oder mit einem schlichten Herzen. Manche trennten sich stillschweigend, ein paar Wenige mit Getöse. Schwangerschaften wurden gemeldet, Kinder wurden geboren und ungefragt der Community präsentiert, und wir durften an ihrem Aufwachsen Teil haben, ohne die Bälger je persönlich zu Gesicht zu bekommen. Menschen wurden älter, sesshafter, runder, grauer, faltiger, seriöser, desillusionierter, ruhiger, scheuer, zurückgezogener. Dann starben die ersten Idole unserer Jugend: Michael Jackson, Whitney Houston, Steve Lee – das machte uns betroffen, und wir waren froh, unsere Betroffenheit irgendwo ausdrücken zu können, einfach mit einem RIP, zwischen der Beantwortung von Geschäftsmail A

und dem Schreiben einer SMS an den neuen Schwarm. Und wenn dann jemand „gefällt mir“ drückte, fühlte man sich verstanden, vor allem aber wahrgenommen. Und dann starben die ersten Menschen, mit denen wir wirklich befreundet waren – ob real oder nur virtuell spielte keine Rolle. Denn dank unserer Vernetzung bekamen wir das sofort mit: wir waren informiert! Betroffenheit, Beileidsbekundungen, Fragen – die Wellen machten ihre Kreise. Und hier liegt nun der Unterschied zu früher: mit jedem Tag, mit jedem Jahr, in dem wir älter wer-

REKLAME, DIE WIR GERNE ÖFTER SÄHEN, HEUTE: CLINICA MOSQUERA

10. Dezember 2014 Reinhold Weber. Wenn du einen Kaktus pflanzt, und dann, na du weisst schon, dann solltest du nach Ecuador in die Clinica Mosquera. Die machen dir deine Hämorrhoiden sehr schnell weg. Versprechen die wenigstens so ähnlich in ihren ebenfalls sehr schnellen Anzeigen.

den, wird das nicht besser, im Gegenteil. Die Wahrscheinlichkeit, dass jemand, den wir kennen stirbt, steigt an. Noch entschlafen sie nicht dieser Welt nach erfülltem Leben. Es sind sogar nicht selten jüngere, die von einer angeborenen Krankheit, einem körperlichen Defekt, Missbrauch von Drogen und Medikamenten, durch Unfälle oder einfach, weil Gott es so will, abberufen werden. Die Anzahl solcher trauriger Nachrichten hat subjektiv zugenommen. Das war früher, also vor facebook, nicht anders, die Sterberate wohl grösser, die Lebenserwartung tiefer. Aber früher hatte

man es von vielen, nein den allermeisten, denen man im Leben einmal über den Weg gelaufen war oder mit denen man ein paar Wochen oder einen Sommer lang in derselben Clique verkehrte, gar nie erfahren. Sie waren einfach nicht mehr Teil des eigenen Lebens. Sie waren schon vorher weg, die Verbindungen gekappt, vergessen oder verdrängt. Mit facebook ist das anders. Mit facebook erfahren wir unweigerlich, wer von den Menschen, mit denen wir virtuell befreundet sind und es mal vielleicht auch im wahren Leben waren, plötzlich auch in echt nicht mehr da ist. Die eigene Endlichkeit wird uns damit akribisch vor Augen geführt, und zwar ausführlich und persistent, immer wieder – und immer häufiger. Wie wird das in 30, 40 Jahren sein – falls ich dann selber noch lebe – wieviele meiner weit über 1000 Freunde sind dann noch da? Wie werden die Nachrichten im sozialen Netz über deren Ableben mein eigenes Leben (und das der vielen Millionen anderen, die dieselbe Erfahrung machen werden) beeinflussen? Welche Auswirkung wird das auf den kollektiven Lebensmut der Menschheit haben? Werden wir sensibler? Oder abgehärteter? Leben wir künftig unser Leben bewusster? Oder rücksichtsloser? Leben wir vermehrt unseren Traum, anstatt nur vom Leben zu träumen? (Um diesen abgelutschten Musenalp-Express-Klischeespruch auch einmal in einer Kolumne zu bemühen.) Die Antworten auf einige dieser Fragen werden wohl nicht lange auf sich warten lassen. Denn es hat schon angefangen. RIP all my virtual and real friends, that already have left the building.

für alle, die nicht einen monat lang auf die kultzeitung warten wollen

5. Novmber 2015 Rainer Kuhn. www.kult.ch - 3 x täglich neu. Egal wo Sie sind. Ist übrigens schon seit 2009 so. Habens einfach noch nicht alle gecheckt. Drum bringen wirs hier mal.

Bern hat ein Porblem mit Einhörnern Wir haben Parteien. Diese Parteien stellen Leute zur Wahl, die dann von allen gewählt oder nicht gewählt werden können. Dabei geht man davon aus, dass das jeweils stimmt, was auf den Plakaten steht, denn man kennt die Leute in der Regel ja nicht persönlich, vielleicht hat man mal einen im Fernsehen gesehen, vielleicht mal ein Foto in der Zeitung oder so, aber meistens hat man doch einfach voll keinen Plan wer das ist, den man da so auf die Liste schreibt. Aber man schreibt, weil das sind ja Leute von der Partei, denen man ja schon immer irgendwie glaubte, es geht ja um Werte, und da gibt es Parteien, die die einen Werte vertreten und andere, und wenn das dann Leute sind von der Partei so eingiermassen meine Werte vertreten, dann werden die schon gut sein, sind ja nett und es steht “unabhängig” und “für Wohlstand” und solche Sachen neben dem Foto, und hopps, gewählt. Dann gehen die ein paarmal im Jahr nach Bern, dort reden sie über Dossiers, die sie vielleicht gelesen haben, vielleicht auch nicht, vielleicht haben sie es von jemandem zusammenfassenund erzählen lassen, man hat ja auch noch anderes zu tun, sich erkundigen, worums da eigentlich geht, zum Beispiel, und was jetzt eigentlich der Job ist, den man da machen muss. Das kann man nicht alleine, da braucht man Support, einen, der einem zur Seite steht und die Scheisse von Hals hält und einem sagt, was man machen soll. Einen Lobbyisten. Der dann und wann auch an den Gesetzen mitschreiben kann, man hat ja auch noch anderes zu tun, dafür zu sorgen, dass man dann auch in Bern bleiben kann, Kollegen treffen, zu überzeugen, sich überzeugen zu lassen, gewählt zu werden, in Kommissionen, in Ämter, wegen den Sitzungsgeldern, wegen dem Ego, wegen der grundsätzlichen Überzeugen, sich für sein Land zu engagieren und für den Weltfrieden und wegen den Einhörnern. Herzlich, Rainer Kuhn

seit 1997 Erscheinungsweise: Monatlich (12 x pro Jahr) Auflage: 20‘000 Exemplare Verbreitungsgebiet: Stadt Zürich Herausgeber: Kult GmbH, 8006 Zürich Chefredaktion: Rainer KuhnAutoren: Reinhold Weber, Midi Gottet, Jelena Keller, Alex Flach, Henrik Petro, Angela Kuhn, Dominik Patrick Hug, Christian Platz, Yonni Meyer, Pete Stiefel, Michèle Binswanger, Zukkihund. Gestaltung: Fredy Heritsch Kontakt: rainer.kuhn@kult.ch http://www.facebook.com/kult.ch Kultzeitung, kult.ch, kultradio.ch sind Unternehmungen der kult gmbh.

Wir waren schon 1882 im Netz. www.facebook.com/zuerilinie


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ABER UNS FRAGT JA MAL WIEDER KEINER 23. April 2015 Pete Stiefel Wir hätten unserer Meinung nach viel kreativere Ideen gehabt für den neuen Markenauftritt von Orange – pardon, SALT. Unsere Vorschläge wären bei der breiten Bevölkerung auf jeden Fall mit Sicherheit mit grösserem Wohlwollen aufgenommen worden. Bestimmt. Aber

rotTM Vorschlag 1 abgelehnt

rosaTM Vorschlag 4 abgelehnt

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DEIN WEEKEND MIT EINER CRACK-LSDSCHORLE INTUS

MUSS MAN NICHT HABEN: DEN FALSCHEN NAMEN

bitte, sollen sie ihre versalzene Suppe ruhig selber auslöffeln.

gelbTM Vorschlag 2 abgelehnt

braunTM Vorschlag 5 abgelehnt

grünTM Vorschlag 3 abgelehnt

schwarz© Vorschlag 6 abgelehnt

WAS MACHT EIGENTLICH … 30. April 2015 Midi Gottet. Dein Montagmorgen ohne Crack-LSD-Schorle intus.

13. April 2015 Reinhold Weber Ok, du Redneck, dafür kannst du ja nix. Aber dann musst du ihn nicht auch noch stolz auf die Kopfplatte deiner in kotzgrün selbstgebastelten Fender Telecaster drucken lassen. From Germany. Du historischer US-Sturzkampftiefflieger.

DIE LIEBE IN ZEITEN DES FACEBOOK

10. April 2015 Reinhold Weber … Frank A. Meyer?

30. April 2015 Yonni Meyer Ach, die Liebe. Sie ist etwas Wunderbares. Man trifft sich das erste Mal. Sanfte Bande knüpfen sich. Wann wird man sich wiedersehen? Wen fragt man nach der Nummer? Es knistert. Warten beim Telefon. Die Vögeli pfeifen. Man gibt sich Mühe. Schleicht sich morgens ins Bad und tut, als ob man beim Erwachen keinen Mundgeruch hätte… Wunderbar. Früher zumindest. Heute ist es eher so, dass man sich morgens um fünf im Club vor dem endgültigen Absturz (oder erst danach) noch den gefälschten Facebook-Namen durch den Techno hindurch zubrüllt. Weil man eben als Frau die Nummer nicht rausgeben soll. Weisch. «Prin Zässli» – «HÄ?» – «PRIN ZÄSSLI. MITEME ABSTAND. WEISCH ICH HAN EBE NÖD MIN RICHTIGE NAME… EGAL. SÄG DU EIFACH DIN NAME!» – «THOR THUNDERBOLT GCFÄN» – «WIÄ SCHRIIBT ME DAAAAS?» Und so weiter. Keine sanften Bande, die sich knüpfen. Mehr so eine Facebook-Sexualkeule direkt in die Fresse. Geht Prin Zässli dann am Sonntagmorgen um 17.10 Uhr noch immer etwas angeschlagen auf Thors Facebook-Page (falls sie sich denn noch an seinen Namen erinnern kann), lauern dort viele Gefahren. Gefahr Nummer eins: Der Beziehungsstatus. Der ist in der Realität nämlich gerne mal anders als im Club morgens um fünf – und da rede ich nicht nur von den Jungs. Wenn da also „In einer

Beziehung mit Natalie GCFan Forever“ steht, dann weiss Prin Zässli sofort: Thor kam, Thor sah, Thor verlor. Ist Thor jedoch Single, beginnt hier eine lustige Reise durch seine momentane Situation und, fast noch spannender, durch seine Vergangenheit. Zuerst natürlich alle Fotos durchschauen und nach Frauen scannen. Da ist eine, die ständig Bilder von Thor und sich selber an GC-Matches postet und BFF daneben schreibt. Die ist hübsch. So mit Rehaugen und Grübchen. Schlampe! Schnell deren Profil stalken. Die ist auch Single. Da sieht sich unser Prin Zässli bereits in zehn Jahren und mit drei Kindern von Thor für seine grosse GC-BFF-Liebe verlassen werden. «Hoffentlich kann ich das Haus behalten und bekomme das Sorgerecht», denkt Prin Zässli. So sind sie eben, die Prin Zässinnen. Sie klickt sich weiter durch das 1078 Fotos umfassende Bilderarchiv von Thors Vergangenheit (2007 bis 2014) und trifft auf einen Schnappschuss von ihm mit einem… KIND! ALARM! «Bester Götti im Universum», steht daneben. UFF. JÖÖÖÖÖ! Und da passiert der Fehler: Unser Prin Zässli klickt, ohne nachzudenken, auf «Like». SHIT SHIT SHIT! Uralter FacebookAnfängerfehler. Wie peinlich. Jetzt könnte er noch denken, sie interessiere sich

für ihn. Was stimmt. Aber das soll er ja nicht wissen. Unser Prin Zässli überlegt, sich kurzerhand von Facebook abzumelden und eine von denjenigen zu werden, die anderen ständig Vorträge darüber halten, wie viel freier sie sich fühlen, seit sie aus dieser Sekte ausgetreten sind – nur, um sich zwei Wochen später wieder anzumelden. Sie entscheidet sich dagegen, weil sie ja so den Thor nicht mehr stalken könnte. Eine Message schreibt sie ihm selbstverständlich nicht. Das soll er machen. Und so zuckt sie jedes Mal, wenn ein Chatfenster aufspringt, ein bisschen zusammen und wird jedes Mal, wenn Bambi GC-BFF wieder ein Bild postet, rasend eifersüchtig und beschliesst, dass «BFF» bei den beiden Code für «Best Fuck-Friend» ist. Scheiss-Bambi. ScheissThor. Scheiss-Facebook. Geht sie halt mit ihrem schwulen besten Freund auf Shoppingtour. «MIR DOCH ALLES EGAL!» Auf der anderen Seite der Stadt nimmt Thor Thunderbolt GCFän gerade zum 36. Mal seinen ganzen Mut zusammen und schreibt Prin Zässli eine Message. Und das, obwohl sie viele Freunde hat, die FCZ-Fans sind – das hat er überprüft, als er sich am Mittwochabend durch ihre gesamte Chronik gestalkt hat. Doch in dem Moment lädt dieser blöde, gestylte Hipster-Freund von ihr schon wieder ein Bild der beiden hoch. «Frustshopping mit BFF». Na super. «Nämed oi doch es Zimmer…» …und löscht die Message. So ist sie, die Liebe in Zeiten des Facebook – manchmal weit poetischer, als man annehmen mag.


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ALLES LEBEN IST EIN PHANTOMSCHMERZ

27. März 2015 Christian Platz Sie haben schon lange keine Freude mehr empfunden. Ihre Geisteshaltung basiert auf radikal minimierten Erwartungen, die in etwa – und in Relation zum Universum – die Grösse jener Kotwürstchen aufweisen, die Geisseltierchen von sich geben mögen. Keine Wünsche mehr. Keine Sorgen mehr. Keine Freude mehr. Aber eben auch keine Trauer. So leben sie unter einem rostigen Wellblechdach. Auf das der Regen unaufhörlich trommelt; vertrackte Rhythmen, siebenschwänzig, neunschwänzig, zu einem permanent sich wandelnden imaginären Generalbass. Das ist ihre Musik. Gebrauchter Katzenkistensand und alte Zeitungen stellen ihre Nahrung dar. Getrunken wird dazu reiner Ethanol aus Spiritus. Und so geht es den beiden nicht schlecht. Weil sie – endlich – nichts mehr wollen. Inzwischen sind ihnen übrigens beachtliche Felle gewachsen. Am ganzen Körper. Was unter anderem wohl an den Felidenfäkalien liegt, die sie stetig zu sich nehmen, wenn sie ihren gebrauchten Katzenkistensand vertilgen. Diese braunen Bröckchen sind für sie gleichsam wie Rosinen. Ja, wenn man seine Erwartungen ra-

dikal minimiert, werden schon die einfachsten Dinge auf dieser Welt zu veritablen Freudenquellen! Schön und gut. Es war selbstverständlich nicht immer so. Ein derartiger Zustand muss hart erarbeitet werden. Dazu gehört, dass man alle nur möglichen irdischen Freuden und Verlockungen bis zum Überdruss durchexerziert. Maniakalisch. Bis sie sich sozusagen abgeschliffen haben. Bis sie bedeutungslos geworden sind. Klar. Früher haben sie alles gemacht. Haben sie alles ausprobiert. Dann weitergemacht. Bis zum Exzess zunächst. Dann bis zum Überdruss. Bis sämtliche Lichter und Irrlichter schliesslich erloschen sind. Feinschmeckerei, bis hin zu gerösteten Papageienzungen, bis hin zu Braten, geschnitten aus Vertreterinnen und Vertretern von Tiergattungen, die akut vom Aussterben bedroht sind, ja bis hin zu geschmortem Long Pig, mit Palmenherzen und Ananas; salzig, umami, sauer, süss, scharf, am Ende sogar alles wild gemischt. Sex natürlich, bis keine Stellung, keine Verrenkung, kein Hilfsmittel, keine Fantasie mehr übrigblieb, Lust-Schmerz, Schmerz-Lust, dazu Übungen an der Ekelschwelle – und dann darüber hinaus, weit darüber hinaus. Darauf folgten die Körpermodifikati-

onen: Stattliche Tätowierungen, mächtige Piercings, darunter allerlei genitale. Zudem unzählige operative Eingriffe, zur Umgestaltung der äusseren Erscheinung, der inneren Funktionen… Extremsport durfte ebenfalls nicht fehlen, in Schnee und Eis, in vertikalen Felswänden, in luftigen Höhen, im Ring, im Kampfkäfig gar, bis alle Muskelfasern gerissen, alle Gelenke ausgerenkt, alle Sehnen massiv überdehnt waren…. Und Reisen und Alkohol und Drogen, und, und… Dann haben sie es physisch nicht mehr gepackt, sogar Schmerzen hatten ihre Faszination verloren. Also haben sie sich den Geisteswissenschaften ergeben und parallel dazu dem Studium der weissen, schwarzen, grauen Magie, in Theorie und Praxis. Untertags haben sie ihren Hegel an ihrem Kant gerieben, ihren Nietzsche in ihren Freud getaucht, ihren Foulcault mit ihrem Lacan penetriert. Abends haben sie hochkomplexe okkulte Rituale auswendig gelernt. Und diese spätnachts mit höchster Präzision ausgeführt: Goetia, Clavius Salomonis, Abramelin, Hermetic Order of the Golden Dawn, Ordo Templi Orientis, Thelema, Zos Kia, Tantra, Palo (Monte und Majombe), Santeria, Macumba… Und noch eine riesige Kunstsammlung, eine gigantische Filmsammlung, eine megalomanische Musiksammlung… Alles! Alles, was jener bunte Markt halt hergibt, den die Menschen Leben nennen. Eines Tages war der Ofen aus. Kein Feuer mehr, keine Funken, ja nicht einmal ein Restchen Glut. Keine Wünsche mehr. Keine Sorgen mehr. Keine Freude mehr. Aber eben auch keine Trauer. Geisterwesen. Schwarze Löcher. Notdürftig verpackt in graue Hautsäcke. Gestützt von morschen Knochen. Der ewigen Niederlage entgegen schleichend. In vollkommener Gleichgültigkeit. So ist es gekommen, dass sie nun unter jenem rostigen Wellblechdach wohnen. Auf das der Regen unaufhörlich trommelt, mit seinen vertrackten Rhythmen. Ebendort fällt selten nur ein Wort. Er spricht nie. Er erzeugt nur noch hin und wieder ein Knack- oder Schnalzgeräusch. Sie gibt manchmal einige wenige Sätze von sich, die sich langsam der stygischen Finsternis ihres Inneren entwinden, in dem ausser ihr noch etliche Dämonen wohnen, die da heulen im Dunkeln. Und mit den Zähnen knirschen. Gerade jetzt drehen sich ihre Augäpfel auf weiss. Ihr zahnloser Mund öffnet sich. Dem also Worte und Sätze entweichen, die sie nicht mit ihren Lippen, ihrer eiterbelegten Zunge formen muss. Sie drängen vielmehr aus ihren Untiefen hinaus. Wie eine Boa Constrictor aus einem Loch drängen mag, das in einem toten Baum klafft, der nächtlichen Jagd entgegen. So spricht ES nun aus ihr: „Wenn jemandem ein Bein amputiert wird, leidet er danach unter Phantomschmerzen. Es ist, als wäre das Bein noch da.“ „Genauso verhält es sich mit dem ganzen Leben. Alles Leben ist ein Phantomschmerz; unter dem tote Seelen leiden. Bis ans Ende der Zeit. Darüber hinaus gibt es kein Leben. Wir sind alle schon lange, lange schon gestorben. Und mit uns die Welt. C’est tout.“ Ihr Mund klappt zu. Genauso wie ihre Augen. Stille. Lediglich unterbrochen vom Trommeln des Regens. Auf dem rostigen Wellblechdach… …und natürlich darf geschossen werden!

UND DER GOLDENE WERBE-APFEL GOES TO: IPHONE 6

28. April 2015 Reinhold Weber Reklame, die etwas bewegt, geht so: 1. Sage etwas, nicht alles. 2. Noch besser, wenn du dieses eine Etwas demonstrieren kannst statt es bloss zu sagen, oder, ganz übel, es zu singen. (If you have something to show, don’t sing it.) 3. Demonstriere dieses Etwas möglichst einfach, unaufgeregt und unprätentös, aber dennoch unübersehbar und dramatisch. 4. Lass’ also z.B. viele gute Fotos von vielen Leuten machen und nicht ein schlechtes von einem sog. Starfotografen, und haue sie riesengross auf möglichst viele riesengrosse Plakate. 5. Verunstalte deine Plakate nicht

mit der Abbildung des Produktes, das eh schon jeder kennt. 6. Und schreib’ um Himmelswillen auch keinen abgelutschten Entdeckeund-Erlebe-Emotionen-Schwachsinn drauf, sondern nur, womit diese tollen Fotos geknipst worden sind. 7. Überlasse also die Schlussfolgerung, die Pointe, dem Betrachter; der ist nicht doof und freut sich darüber, dass du ihn nicht für doof hältst. So gesehen ist die aktuelle Kampagne fürs iPhone 6 das Schärfste, was auf uns Konsumenten die vergangenen Monate herniederprasselte, und deshalb verleihen wir ihr hier und jetzt einen goldenen Apfel.

Reklame, die wir gerne öfter sähen, heute: V.A.G. Leasing

15. April 2015 Reinhold Weber Wir waren schon immer der Meinung, Werbung müsse der Wahrheit entsprechenDies ist diesem Prachtsexemplar von Anzeige aus vergangenen Tagen bestens gelungen, oder?


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Was wissen denn schon Journalisten

21. April 2015 Jelena Keller Wenn ein Journalist einen Text schreibt, dann versucht er ihn so abzuhandeln und zu formulieren, dass ihn die Mehrheit einer vorbestimmten Leserschaft versteht. Er hat in der Regel in einem Studium oder „on the job” gelernt, einen Sachverhalt oder seine Meinung so zu umschreiben, dass man kein Wissenschaftler sein muss, um verarbeiten zu können, was da steht. Deshalb lässt er verwirrende Fachausdrücke und Hintergründe weg, wenn er sie denn umgehen kann. Er gibt sich Mühe für den Leser. Ein Journalist kann ein Spezialgebiet haben, in dem er sich durch eigene Studien und Recherchen, sehr gut auskennt und worüber er, so oft es geht, schreibt. Je nach Publikation, muss er sein breites Wissen aber trotzdem auf einen kleineren Nenner bringen – wie gesagt, im Sinne des Lesers. Manchmal hat er auch kein Spezialgebiet, weil er sonst nicht überleben könnte, würde er seine Dienste nur in einem Bereich anbieten. Angebot und Nachfrage wären kleiner. Also schreibt er worüber er kann. In der Regel hat er weder ein Soziologie, Psychologie, Geschichts- oder Philosophie Studium gemacht. Manchmal noch eines in Germanistik, was heisst, dass er sich in der Deutschen Sprache extrem gut auskennt, aber in allen anderen Bereichen des Lebens eben auch weniger. Jedenfalls liest er sich in eine Materie ein und versucht diese, so reflektiert wie möglich und den Tatsachen entsprechend, darzustellen. Manchmal ist er subjektiv und handelt nicht wahrheitsgetreu und somit nicht im Interesse der Leserschaft, aber das ist ein anderes Thema. Wie auch immer: Dass er in diesem Recherche-Prozess kein ganzes Studium mit den dazugehörigen Wissenschaften machen kann, versteht sich von selbst.

Deshalb fällt sein Text womöglich ein wenig oberflächlich aus für Leute, die eben genau solche Studien absolviert haben. Der Laie als Leser allerdings, gewinnt an Wissen dazu. Der Journalist lässt sich von den Wissenschaftlern und Fachpersonen gerne belehren, wenn er gewisse Zusammenhänge gänzlich falsch erfasst hat. Was er aber nicht tun kann, ist die kleinsten Details zu beachten, wenn sie denn nun für den Leser in diesem Moment nur verwirrend oder unbedeutend wären oder das Gesamtkonzept durcheinander bringen würden. Das hat er so gelernt: Einen Plan für seine Texte zu entwerfen. Der Journalist steht also zwischen Laien und Akademikern, versucht aber in seiner Funktion nur den Laien zu befriedigen (schreibt er nicht für Fachzeitschriften). Oftmals, wenn er denn kein Spezialgebiet hat, ist er selbst Laie. Journalisten Schreiben von Laien für Laien sozusagen. Vielleicht wäre es besser, würden beispielsweise Soziologen und Psychologen und all die anderen Fachleutchen über die Menschen schreiben, Politologen über Politik, Geschichtsprofessoren über Geschichte. Doch die müssten dann – sind sie kein Naturtalent – ein Journalismus Studium absolvieren, um zu lernen, wie man im Dienste des Lesers schreibt. Wie man für die Masse verständlich formuliert, den roten Faden verfolgt, betitelt und noch so vieles mehr. Aber dafür hätten all die Profis keine Zeit und Lust, denn sie möchten lieber forschen, erfinden, analysieren, Vorträge halten oder einfach in ihren Fachgebieten arbeiten. Dafür dankt ihnen der Journi, wenn er über ihre Forschungsergebnisse, Analysen und Formulierungen liest. Und dann macht er sich an die Arbeit, die seine Texte zu den Lesern führt.

MEIN IPHONE …

10. April 2015 Midi Gottet … kann telefonieren, sprechen, smsen, vibrieren, updaten, archivieren, canceln, bluetoothen, WLANen, iClouden, iTu-

nen, facetimen, twittern, facebookeln, dropboxen, messengen, sich suchen, shazamen, whatsappeln, softwareaktualisieren, kompassen, Eier kochen, mich wecken, ungewollte Kinder abtreiben, alles in Chinesisch übersetzen, alles wieder zurücksetzen und mein ganzes Leben synchronisieren. All das kann mein iPhone. Nur etwas kann mein superdupriges iPhone 5s nicht – nämlich ein einigermassen scharfes Bild des Nachthimmels bei motherfucking Vollmond zu schiessen. Wieso bloss? Wieso!!!?

Kult Tabuthema: Das denken Männer wirklich während eines Blowjobs 21. April 2015 Pete Stiefel WUNDERWEIB hat in ihrem Blog wunderweib.de eines der letzten grossen Tabus gebrochen und offen gelegt, was Frauen denken, während sie einem Typen einen blasen. Damit sich die ganze (Frauen-)Welt nicht länger den Kopf darüber zerbrechen muss, was sich währenddessen in einem Männerhirn abspielt, liefert KULTKERL das fehlende Glied in der Kette. WUNDERWEIB: „Die (Gedanken-) Chronologie eines Blow-Jobs :-) Schon Samantha Jones in Sex and the City sagte: „Es heißt aus gutem Grund ‚Job‘!“ Und Recht hat sie. Was Frau durch den Kopf geht, während sie ‚jobbt‘, lesen Sie hier – und zwar chronologisch ;-)“ KULTKERL: „Superman schläft mit einem Chuck-Norris-Schlafanzug.“ 1a) Sie: Dieser Gürtel ist ja unglaublich kompliziert! Könnte glatt ein Keuschheitsgürtel sein. 1b) Er: Deinen BH habe ich mit Links aufgekriegt, nun hab dich nicht so mit meinem Gürtel. Moment, ich helfe dir. Du hast ja die Hände hinter dem Rücken gefesselt. 2a) Notiz an mich: Ihm neue Shorts kaufen. Wenn ich es nicht tue, wird seine Mutter ihm weiter diese hässlichen Dinger kaufen. 2b) Yeah, es geht los! Die Hände zum Himmel, komm lass uns glücklich sein! 3a) Hm… wie fang ich denn an? 3b) Hmm… Is was? Wann fängt sie denn nun an? 4a) Boah, dauert das lange…! Verzögert er es absichtlich oder bin ich so schlecht im Blasen? 4b) Hat sie schon angefangen? 5a) Vielleicht hilft es, wenn ich so tue, als ob ich es genießen würde? 5b) Na los, ich weiss, du geniesst es. 6a) Langsam schmerzt der Kiefer… 6b) Yeah, es geht los! 7a) Wenn ich ihn mir so ansehe ist er nicht so groß wie der von dem Urlaubsflirt damals. 7b) Was guckst du? Es heisst Blowjob, nicht Guckjob! Na gut, ein Blick auf meinen Prachts-Jakob sei dir gestattet. 8a) Jetzt fasst er auch noch meinen Hinterkopf an…Man ey…das mag ja sexy sein, aber ich will nicht an dem Penis ersticken! 8b) So, und nun mal rein in die gute Stube! 9a) Ich frage mich, ob Männer Vaginas so seltsam finden, wie Frauen Penisse. 9b) Geil. 10a) Also jetzt nicht so seltsam wie seine Eier. Hoden sehen wirklich seltsam aus, oder? Und sexy sind sie auch nicht… 10b) Ja, geil. 11a) Wenn ich ihm jetzt in die Augen schaue, während ich weiter blase, beschleunigt es die Sache hoffentlich. 11b) Yeah, schau mir in die Augen, Kleines… 12a) Ich würde jetzt so gerne aufhören… aber langsam tut sich doch was… So kurz vor dem Ziel wäre doof. 12b) Jetzt, jetzt, jetzt bloss nicht aufhören! 13a) Ich stecke einem Dilemma: Am liebsten würde ich zur Kieferentspannung mit der Hand weitermachen. Aber wenn ich das tue, könnte es die Sache noch verlängern. 13b) Geil. 14a) Boah, ich kann jetzt echt nicht mehr. Mache kurz mit der Hand weiter. 14b) Hände weg! DAS kann ich selber! 15a) Warum stehen Männer da über-

haupt so sehr drauf? 15b) Geil, ja, geil. So geil…, einfach geil. 16a) Vielleicht sollte ich mal diese neue Sache ausprobieren, die ich letztens in dem Frauenmagazin gelesen habe. 16b) Wir sollten mal… Ich würde sie ja zu gerne… Und sie könnte mich auch mal… Naja, sie ist wohl noch nicht so weit. 17a) Das nächste Mal sollte ich wirklich meine Haare zubinden. 17b) Ich liebe es, sie an ihren Haaren zu ziehen. 18a) Iiiiih, Schamhaare. 18b) Was hat sie da bloss? Doch nicht etwa noch Speisereste zwischen den Zähnen…? 19a) Okay, gleich ist es soweit. Was soll ich denn gleich machen?19b) Wir biegen in die Zielgerade ein, yeah! Und jetzt Vollgas! 20a) Ich will nicht schlucken . Und ausspucken hat so was Unhöfliches. Ihn auf meine Brust spritzen zu lassen wäre besser. Aber ich traue seiner Zielsicherheit nicht.

20b) Schluck, du Sau! 21a) Mist, langsam aber sicher muss ich mich entscheiden! 21b) Schluhuuck! 22a) Mist, jetzt hab ich was davon in den Haaren. 22b) Love is in the hair! 23a) Das wird ewig dauern, es wieder raus zu shampoonieren. 23b) Selber schuld. War ich gut? Gute Nacht. Fazit WUNDERWEIB: Blow-Jobs heißen nicht umsonst Blow-JOBS! Es ist harte Arbeit – regt uns aber anscheinend zum Nachdenken an, wenn man sich diese Liste so durchliest. Fazit KULTKERL: Offen gestanden denken wir während eines Blowjobs gar nicht so viel, wie es jetzt scheint. Deshalb wurden hier die Männergedanken von insgesamt rund 20 Blowjobs zusammengefasst. Wir können halt auch mal abschalten. Referenz: Wunderweib – daran denken wir alle beim Blow-Job


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WAS STRIPKLUBS MIT FEMINISMUS ZU TUN HABEN 13. April 2015 Jelena Keller Letzthin fragte mich eine Extremfeministin, ob ich jemals in Stripklubs gewesen sei. Meine Antwort empörte sie dermassen, dass sie zu einem, vor Wut schäumenden mit Spucke besetzen Vortrag ausholte, der vorwiegend etwa folgende Stichworte beinhaltete: Erniedrigung, Frauenrecht, Frauen respektieren Ihresgleichen nicht, Frauenbewegungen zu verdanken, Zunichtemachen des Frauenbilds, Regression des Feminismus durch Frauen wie mich, Unterstützung der männlichen Arroganz, Ausbeutung! So etwas hätte sie von mir nicht erwartet. Ich war schon in einem Stripklub, weil ich der festen Überzeugung bin, dass die Frauen, egal welcher sozialen Schicht, egal welcher Herkunft, egal welcher Äusserlichkeiten, egal welchen Standes, in der Lage sind selbst zu entscheiden, wie sie ihr Leben gestalten möchten. Ich bin der Überzeugung, dass jede Frau dieser Welt heute entscheiden kann, ob sie ihr Leben ändern will und wie sie es sonst, im Rahmen ihrer Möglichkeiten, gestalten möchte. Ich bin der Überzeugung, dass Stripperinnen ihren Exhibitionismus leben, die Zuschauerinnen ihren Voyeurismus, ihren Sinn für Ästhetik, ihre Neugier leben. Oder bloss die Weiblichkeit zelebrieren. Jedenfalls sehe ich Tänzerin und Zuschauerin als freie, sexuelle Wesen, die sich ihrer Selbst sicher sind und ausleben, was ihnen Spass macht, ohne dabei sich oder jemand anderem zu schaden. Stripperinnen und Stripklub-Besucherinnen sind für mich Frauen, die eine Entscheidung getroffen haben und ihren Weg gehen. Starke Frauen, autonome Frauen. Die Objektifizierung von Frauen führe automatisch zu Diskriminierung? Nicht überall. Vor allem dann nicht, wenn Frauen die Diskriminierung lieben und von ihr profitieren können, sie nicht als solche empfinden. Wovor sollten sie gerettet werden, wenn sie sich ihr Leben bequem eingerichtet haben? Wenn sie dieses Rollenmuster aus verschieden Gründen bevorzugen. Feminismus fordert Frauen dazu auf, sich nicht in vorgeformte Schablonen drücken zu lassen. Und trotzdem lässt er gewisse Frauen

der Manifestation dieser vorgeformten, engstirnigen, gesellschaftlichen Vorgaben bei. Zu behaupten alle diese Frauen tanzten nackt an der Stange, weil sie keine andere Wahl hätten, ist schlichtweg absurd und regressiv für das starke Frauenbild. Genauso wie es absurd ist zu behaupten, die Schichtzugehörigkeit entscheide darüber, wozu man im Leben fähig ist. Strukturelle Ungleichheit existiert. Und sie wird immer existieren. Es ist jedoch möglich sie im Einzelfall zu überwinden. Totale Gleichstellung wird sich nie durchsetzen. Gescheiterte sozialistische Systeme haben mehrfach bewiesen, dass ein vollends ebenbürtiges Leben egal wo, unmöglich ist. Wer den Kapitalismus gerochen hat, hält panisch an seinem Materialismus fest und degradiert wann immer möglich, aus Angst selbst herab gestuft zu werden. Ein evolutionsbedingtes Phänomen. Man soll die Debatte führen, man soll nach Besserem streben und doch ist jeder Akt egoistisch, weil wir alle Wahrnehmungen, Zielsetzungen und Handlungen, ja sogar Wahrheiten auf unserer subjektiven Ansicht aufbauen. Auch eine Apokalypse, durch die Egozentrik der Menschen herbeigeführt, wird unser von Natur aus hoheitliches Ego nicht umzustimmen wissen. nicht so sein, wie sie nun mal sein wollen. Auch wenn ihr Verhalten nicht zu einer Besserung der Gesamtsituation führt. Dies ist ein feministischer Wiederspruch: Sie wollen egoistischere Frauen, doch akzeptieren sie nicht, wenn sie es denn tun, solange sie nicht dem Feminismus dienen. Soll man denn nun im Namen des Gemeinwohls und der Entwicklung gewisser Gruppierungen handeln oder doch den selbstbestimmten Weg gehen? Wo bleibt da der Realismus neben all dem Feminismus? Dass der übergrosse, narzisstische Drang nach Anerkennung da ist, zeigen mitunter fröhlich geknipste Unterwäsche, Badeanzugs- oder Nackt- Selfies in sozialen Medien. Oder etwa der Poledance und Twerk Trend. Gewisse Frauen mögen es, für ihr Fleisch Komplimente zu bekommen und bewundert zu werden. Sie mögen es Sexobjekte zu sein, mit Fantasien anderer zu spielen. Damit müssen sich auch Hardcore-Feministin-

nen abfinden. Nicht jede ist wie ihr. Wir müssen ganz klar gegen die Objektivierung der Frau kämpfen – doch nur dann, wenn sie sich diese Funktion nicht selbst ausgesucht hat. So weit sei der Feminismus gekommen, hatte ich geglaubt. Weg von der Opferrolle, in der die Frau nur allzu gerne gesehen wird. Als schwächliches, kleines in Rollen gezwängtes Ding, das von irgendwem befreit werden müsste. Über-Feministinnen sind es, die Stripklubs verpönen und damit alte Rollenmuster immer wieder aufleben lassen. Sie sind in ihrem Denken so festgefahren, dass sie überall nur Unterdrückung und Degradierung sehen, statt ihre Kräfte auf Themen zu fokussieren, die gewisse Frauen tatsächlich nur minimal beeinflussen können, wie etwa die berufliche Benachteiligung. Aspekte des Lebens, die durch das andere Geschlecht oder oftmals auch das gleiche Geschlecht (!)

schwer zugänglich gemacht werden. Sie erstarren in alten Ideologien und Vorurteilen, die es heute neu anzugehen, neu zu begutachten gilt. Danke an alle Vorreiterinnen, an unsere Mütter und deren feministische Vorbilder. Doch braucht es heute neue, weniger festgefahrene, objektive Sichtweisen, die sich für die Moderne öffnen können. Als Frau in einer Männerwelt unterwegs sein zu können, zeigt doch exemplarisch gut, wie weit Frauen gekommen sind. Wie stark sie sind. Und nein, dabei müssen sie nicht zwingend andere Frauen unterdrücken. Sie geben ihnen bloss Geld dafür, dass sie ihre Sinne befriedigen. Ehrenvoll und respektvoll. Kritisch zu denken, Feministin zu sein heisst auch, seine Überzeugungen immer wieder zu hinterfragen. Zu behaupten alle diese Frauen seien unglücklich und unterdrückt ist schlichtweg ignorant. Zu behaupten, alle hätten keine andere Wahl, trägt automatisch zu

Es gibt genügend Beispiele von Frauen, die ausgerissen sind – das Argument, Frauen seien nicht fähig ausserhalb gewisser Strukturen zu denken, gilt nicht (solange sie denn mündig sind). Genauso wie es Beispiele für Unterdrückte gibt, so gibt es Beispiele für eigenständig Denkende, die von heute auf morgen ihre Frau gestanden haben. Und ja, für die, die es alleine nicht schaffen, braucht es gewiss Zugpferde, Vorbilder, Mutige. Die, die es bereits getan haben. Helferinnen und Helfer, die anstossen zum neuen Lebensweg. – Und trotzdem wird ein Mensch ohne eigenen Willen nie etwas bewegen können. Es muss wohl sein und bleiben, wie in der Natur üblich – fressen oder gefressen werden. Dabei dürfen wir nicht vergessen, dass uns starke Frauen und starke Männer auf immer und ewig fressen werden – wenn wir uns denn bloss fressen lassen.

It’s All Just a Little Bit of History Repeating 15. April 2015 Yonni Meyer Heute kam ich wieder einmal in einen ganz speziellen Genuss. Ich durfte am Morgen um 8.00 Uhr einem Gespräch zwischen zwei Teenie-Mädchen lauschen. Schon als ich den Zug betrat, machte sich deren Anwesenheit olfaktorisch bemerkbar: Es roch nach einer Mischung aus 1000fach potenzierten Hubba-Bubba-Blüemli-Redbull-Zältli und Parisienne Rosärot extralight. Gepackt waren die Guten – selbstverständlich – in mit falschem Pelz gezierte Kübelsacknachbildungen und UGGs. UGGs finde ich persönlich bitz schwierig so rein visuell, aber sie sollen ja „uuuuuh mega bequäm“ sein und „uuuuuuh mega warm“. Alsogut. Wenn die Mädchenwelt schon einmal etwas anzieht, weil es bequem ist und warm gibt, dann bin ich dafür. Wir werden ja sonst schon mit bis Mitte Rücken reichenden Tangas und diesen Podologenalbträumen von Heels gequält. Deshalb: ein mütterliches, blasenentzündungsverschonendes High 5 von mir für UGGs. Anyway. Ich sass denn im Abteil neben den beiden ans

Fenster, widmete mich der hochstehenden Lektüre einer grösseren Schweizer Gratiszeitung und fragte mich einmal mehr, wer der Bub ist, der nun den Christian Grey spielen soll. Die sind irgendwie alle 12 und aus Irland. Aber was soll’s. Hauptsache geil. Da ging’s los: „Ey, gib mal din Lippestift übere, Alti.“ – „Figg di, du häsch din eigne Lippestift, Bitch!“ Das Mädchen, aus dessen Mund diese Worte kamen, war bildhübsch, klein und geschätzte 400 Gramm schwer. By the way: Beide hatten Kopfhörer in den Ohren, weshalb sie sich lediglich schreiend verständigen konnten. Aus ebendiesen Kopfhörern (9.90 im InterDiscount) drang irgendein Brei aus Quietsch-, Rassel- und Bassgeräuschen. Dazwischen eine piepsige Mädchenstimme – oder Justin Bieber, kann ich nicht beurteilen, weiss nicht wie Bieber klingt. Jedenfalls zog die Lippenstiftsuchende nun tatsächlich ihren eigenen aus der gefälschten Louis Vuitton Tasche und bediente sich beim Auftragen ihres iPhones als Spiegel. Wieder schreiend:

„Eynei, ich bin so hässlich hüt, Mann, di ganz Frässi voll Pickel.“ Ihre Freundin, wohl bereits an der Grenze zur Taubheit, bekam diese Äusserung leider nicht mit. Sehr offensichtlich nach Komplimenten fischend folgte „HENEI, ICH GSEH SO MEGA VOLLSCHEISSE UUS HÜT, MANN“. Dieses Mal kam die Äusserung auch bei der Freundin an – sowie auch beim Rest des Zuges sowie geschätzt bei 54% der Weltbevölkerung – und diese sprach die befriedigenden Worte „EH HÖR MAL UF, DU PUSSY, MANN. ICH WÄR HUERE FROH, WÄNN ICH SO GEILI HAAR HETT WIE DU.“ – „SICHERNÖÖÖÖÖD! WÜRKLIIIIIII?? DU HÄSCH DEFÜR VOLL DI GEIL HUUT.“ In dieser Manier wurden dann auch noch Marco und Tarsin besprochen, die beide anscheinend „mega herzig“ sind und auch „huere geil“ und mit denen man am Wochenende unbedingt „use“ wollte, aber es so aussehen lassen wollte, als sei die Begegnung reiner Zufall. Meine Ohren bluteten innerlich ein bisschen und mein Hirn weinte leise vor sich hin. Vor allem, weil mir schmerz-

lich bewusst wurde, dass ich als Teenager genau dieselben Themen und Leiden mit meinen Freundinnen besprochen hatte. Auch im Zug. Auch am Morgen

um 8.00 Uhr. Zwar mit einem DiscMan und „2Unlimited“, aber in keinster Weise weniger nervig. Das ist wohl das Vorrecht von Teenie-Mädchen.


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DIE BEFREIUNG DER WEIBLICHEN SEXUALITÄT

24. April 2015 Jelena Keller Wenn es um die Frage geht, ob Frauen sexuelle Wesen sind, so würden wohl Männer als auch Frauen mit „ja“ antworten. Was dies konkret heissen soll, ist nicht so einfach zu definieren. Dieselbe Antwort zu erhalten bedeutet nunmal nicht, dass dieselben Gedankengänge zu ihr geführt haben. Auch Feministinnen, progressive Frauen, ertappen sich manchmal dabei, wie sie Männern Rechte eingestehen, den Frauen jedoch verwehren. Frauen dürfen ab einem gewissen Alter keine Kinder kriegen, Männer schon, Frauen dürfen nicht wechselnde Sexualpartner haben, Männer schon, Frauen dürfen keine erheblich jüngeren Partner haben, Männer schon. Man muss nicht lange überlegen und schon kommt einem das klischeehafte Bild eines untreuen Superhengsten in den Sinn, wobei die Frau ihr Ansehen nach Affären verliert und als Schlampe abgestempelt wird. Beispiele gibt es genug, die aufzeigen, wie ignorant und unerfahren unsere Gesellschaft immernoch ist, wenn es darum geht, die Sexualität der Frau zu verstehen, vielmehr anzuerkennen. Immerhin: Die heutige Über-Sexualisierung in der Gesellschaft bringt zwar viele Nachteile, doch einen bedeutenden Vorteil mit sich: Sie macht gewisse Frauen, ihren medialen, weiblichen Vorbildern nacheifernd, egoistischer, was ihre Sexualität betrifft. Und doch werden sie von patriarchalen Strukturen eingeschränkt. Nicht zuletzt deshalb, weil sie sich von ihnen loszulösen nicht fähig sind. Zu wenig haben Frauen dafür gekämpft, dass man nicht anders könnte, als endlich einzusehen: Auch Frauen haben Triebe. Auch wenn manchmal andersartigen als Männer. Oftmals schliesst Frau lieber die Augen und bevorzugt die Unterwerfung. Was aber nach Aussen nur vorgegaukelt wird,

wohlgemerkt. Hinter den Kulissen geht sie ihren Bedürfnissen nach: Jedes Mal, wenn ein Mann fremd geht, ist da auch eine Frau dabei. Eine Frau, die genauso, wie des Fremdgehers Frau, einen Mann zu Hause sitzen hat, der denkt sie sei seine heilige Mutter Theresa. Das Bild des Heimchens ist wohl einfach bequem und bleibt bequem, solange sich viele Frauen schämen mit ihrem Partner darüber zu reden, dass auch sie erregt, gar animalisch sein können. Und solange sie Männer ablehnen. Zurück zur Natur – was im übrigen für Körper und Psyche um einiges gesünder wäre. Die weibliche Sexualität wird ausserordentlich stark moralisiert, weil man Angst hat vor ihr. Man fürchtet die weibliche Stärke schon genug. Ist sie dann sexuell endlich gleichgestellt, so ist sie gemeingefährlich. Man werfe einen Blick auf die immer währenden Abtreibungsdebatten weltweit: Frau soll nicht die Macht haben über Leben und Tod, über Sexualität und Fortpflanzung. Frauen die fordern – auch im Bett – sind gefährlich, unattraktiv und vor allem für den Mann entmächtigend. Die gesellschaftliche Normalitätserwartung manifestiert das Bild der passiven Frau – sowohl in der Sexualität als auch in anderen Bereichen ihres Lebens. Bestenfalls bietet sie sich an, schlimmstenfalls ist sie Opfer. Die Sexualforschung war lange von Männern dominiert und fokussierte sich nur auf deren Triebe. Frauen schienen nur für das Gebären zuständig zu sein. Wissenschaftlerinnen wie Meredith Chivers, Marta Meana, Lisa Diamond oder Terri Fisher helfen dabei die weibliche Lust zu verstehen. Entgegen des Irrglaubens, nur Männer müssen evolutionsbedingt ihren Samen verbreiten, weiss man schon längst: Männer sind zwar für die Verbreitung der DNA zuständig, Frauen

jedoch für die genetische Vielfalt. Beide haben also ihresgleichen Aufgaben zu erfüllen, die mit dem Austausch von Körperflüssigkeiten zu tun haben. Die Frau ist bewiesenermassen nicht mehr nur die, die empfängt, sondern auch die, die aktiv zur Evolution beisteuert. Evolutionspsychologe Dietrich Klusmann hat herausgefunden, dass Frauen in einer Beziehung das sexuelle Interesse am Partner bereits nach drei Jahren zu verlieren beginnen. Bei Männern nehme das Interesse nur sehr langsam und stetig ab. ”Einerseits waren Frauen in der menschlichen Evolutionsgeschichte noch bis vor wenigen Jahrzehnten darauf angewiesen, einen Versorger für ihre Nachkommen an sich zu binden. Andererseits brauchen sie für erfolgreichen Nachwuchs einen Partner mit möglichst gutem genetischen Inventar.” – so der Wissenschaftler. Frauen sind also von Natur aus promisk und auf diverse Partner fokussiert. Die Abnahme der weiblichen Lust mag auch daran liegen, dass das nichtArtikulieren der eigenen sexuellen Interessen, im Dienste des Mannes, unweigerlich dazu führt, dass man schlichtweg keinen Spass mehr hat. Was danach die Beziehung zum Mann am Leben hält, sind andere Werte, wie etwa: Sicherheit, Geborgenheit, Liebe, Kinder oder Wohlstand. In der Hoffnung durch körperliche Unterwerfung Gemeinschaft zu erhalten, wird das genaue Gegenteil bewirkt: Die sexuelle Anziehung beiderseits nimmt unweigerlich ab. Das Selbstbewusstsein beider leidet. Frau möchte ihrer Lust nachgehen, doch aus rationalen Gründen und der Liebe zum Mann, hält man sich zurück. War man doch Jahrtausende lang gewohnt einfach weiterzuspringen zu einem neuen Sexualpartner, muss sich Frau heute, moralischer, Glaubenssätze wegen, überlegen, wie sie ihre einzige Sexualbeziehung befriedigend gestalten kann. Gute, langhaltende Sexualität in der Beziehung ist für einen Grossteil der Frauen etwas Subtiles. Ein komplexes Gebilde ihres hormonellen Status, der Erziehungsmuster, der sexuellen Prägung, der gesellschaftlichen Normalitätserwartung, des medialen Einflusses, der Moralvorstellungen, des Umfelds und des momentanen psychischen und gesundheitlichen Wohlbefindens. Ein sehr individuelles Unterfangen, das von Frau zu Frau verschieden ist und ohne Eigenregie nur schwer zum Höhepunkt führt. Vor allem dann nicht, wenn Frau in ihrem Denken generell unfrei aufwuchs und nie lernte sich gehen zu lassen, sie selbst zu sein. Der Körper will Lust suchen und verspüren, der Kopf wehrt sich. Die weibliche, sexuelle Befreiung zu erlangen, wird schwierig, wenn Frauen die Rolle der Prostituierten übernehmen und Materielles, Sicherheit oder Liebe gegen Sex handeln. Sie erwarten für ihren sexuellen Akt eine Art von Entgelt – was das Aussprechen ihrer sexuellen Bedürfnisse unnötig macht. So könnte Frau vorwärts machen mit dem Ausdrücken ihrer Vorlieben, Fantasien, Erregungen. Ausser: Ihre Angst dem Mann womöglich nicht zu gefallen, verlassen zu werden, sitzt ihr so tief in den Adern, dass sie sich selbst unterdrückt und irgendwann damit abfindet, keine Befriedigung zu verspüren, statt herauszufinden, was sie beglückt. Solange Frauen nicht aussprechen, wer sie von Natur aus sind, was sie von Natur aus fühlen und Denken – solange werden auch Mann und Frau, sowie Gesellschaft nicht verstehen, dass eben doch alle Frauen – von Natur aus sexuelle Wesen sind.

AN DIE MOMENTE

6. Mai 2015 Rainer Kuhn Und dann steht da, er sei gestorben. Einfach so. War noch nicht so alt. Auch nicht mehr Zwanzig, aber noch lange nicht da, wo man es zwar bedauern würde, man es aber langsam erwarten konnte. Von ihm konnte mans nicht erwarten. Er hat auch nicht krank ausgesehen, im Gegenteil. Er hat ja auch einigermassen gesund gelebt, Drogen waren nicht seins, überhaupt, er lebte ein recht vorbildliches Leben. Bumm, weg. Und nicht mal das Bumm habe man gehört. Dann ist es irgendwie so, als sei einer bloss verschwunden. Verschwunden ist nicht tot. Tot ist definitiver. Ist “nicht mehr da”. Verschwunden ist eher so “ich bin mal weg.” Und dann liest man, ein anderer sei auch nicht mehr da. Oder mal weg. Ebenso einfach so. Ebenso noch nicht so alt und ebenso unerwartet. Und das liest man dann. Und hört das dann. Und denkt sich das dann. Und denkt sich, was denn bleiben würde, wenn man selber einmal geht. Irgendwann. Und was denn

wäre, wenn dieses irgendwann wirklich irgendwann sein würde? Also auch unerwartet? Also auch in etwa einer Minute? Was würde man denen hinterlassen, mit denen man sein Leben geteilt hat? Und die ihr Leben mit einem geteilt haben? Hätte man auch inspiriert? Hätte man auch gelebt? Hätte man auch gelacht? Hätte man auch geliebt? Und es wird einem erzählt, ein Freund habe seine Grossmutter verloren. Eingeschlafen. Wie man das mit Vierundneunzig auch darf. Er würde sie vermissen, die Momente mit ihr, denn es seien schöne Momente gewesen. Hätte man auch schöne Momente gehabt, mit andern? Mit Eltern? Geschwistern? Kindern? Verlobten? Freunden? Kollegen? Bekannten? Fremden? Wäre man emotional auch so nachhaltig gewesen, wie die, von denen dann da steht, dass sie mal weg sind, die man dann vielleicht gekannt hat, an die man in dem Moment dann denkt und sich an die Momente mit ihnen erinnert?

DER BESSERE OPTIMIST, IST WOHL DER REALIST

20. April 2015 Jelena Keller Wieso wird das Negativdenken heutzutage so verpönt? Wir wissen natürlich, dass es uns nicht weiterbringt. Und trotzdem steckt es in uns. In unseren Ängsten, vergangenen Erlebnissen, in unseren Adern. Das natürlichste der Welt. Die Rede ist hier wohlgemerkt von einer kleinen Dosis, nicht von Schwarzmalerei, die Überhand gewonnen hat und uns in die Depression zerrt. Ich spreche von ein bisschen Negativität, die nicht schaden kann. Sind nicht alle Denker ein bisschen negativ? Wer nachdenkt, sieht auch stets die Kehrseite der Medaille. Als logische Konsequenz sucht man nach allen Variationen, nach dem fehlenden Teil der Gleichung, bis man ihn findet. Realisten suchen sehr wohl auch nach Optimierungsmöglichkeiten, oft nach Wegen aus dem Sumpf heraus, in dem sie manchmal fast schon zu tief steckten. Wie mache ich das halb leere Glas nun doch noch voll? Oder soll ich mich mit dem halb vollen elend betrinken und es dann ganz leer stehen lassen? Die Gradwanderung ist gefährlich und führt manchmal haarscharf am Untergang vorbei. Sie ist aber auch interessant, erfordert Anpassungsfähigkeit und Entwicklung. Sind Optimisten nicht Menschen, die Angst haben vor der Wahrheit? Zum Selbstschutz? Sind sie feige, gar unfähig sich den negativen Herausfor-

derungen des menschlichen Daseins zu stellen? Teilzeit-Schwarzmaler haben mehr Gründe um zu lachen. Über das Ironische, das Groteske, das Tragische, das Lächerliche, das Dramatische. Sie habe ich lauthals lachen gehört, aus tiefstem Herzen. Schreien vor Lachen, mit Tränen in den Augen, manchmal stundenlang. Nur zu gut kannten sie die Abgründe, das schwarze Loch, um zu lange darin verharren zu wollen. Sie saugen das Leben in sich auf. Runter in die brennende Hölle und wieder rauf zum Regenbogen. Optimisten hingegen, hörte ich nie nach Luft schnappen vor Freude. Sie sind zwar immer heiter und kichern fast unaufhörlich (als müssten sie sich immer wieder von der Realität ablenken), aber nie aus tiefem Innern und nie besonders lange. Das Gute ist sowieso immer so nah. Die Lebensfreude ist zu selbstverständlich geworden, um sie sich in schlechten Momenten sehnlichst herbeizusehnen. Hat man jedoch schwere Schicksalsschläge zu verkraften, lernt man kurzzeitig totaler Positivdenker zu sein. Doch muss man sich bewusst sein, dass einen die Realität, kurz vielleicht sogar, der Pessimismus, immer wieder einholt. Die Kunst ist es beiden Seiten anzunehmen. Erst wenn man das Negative akzeptiert hat, ihm immer wieder in die Augen sehen kann, wird man seine optimistische Ruhe im Herzen finden. Nur wenn die Tiefs abgrundtief sind, können die Hochs auch himmelhoch sein. Nur wer auch schwarz malt, weiss die ganze Farbpalette zu benutzen. In Wahrheit sind Optimisten die Leidenden. Sie lachen weniger lang und erst noch weniger intensiv. Sie leben weniger und erst noch weniger intensiv. Einigen wir uns darauf, dass der Realist, doch ziemlich lebenswert und äusserst optimistisch ist.



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DIE BITCHES, DIE ICH MEINE … Sklavin ihres Triebes ist, in den Vorhof der Hölle bringen. Die Bitches, die ich meine, sind Frauen mit dem Willen zur Macht und dem Wissen, wie sie dahin kommen. Es sind Alphatiere. Alphatiere neigen dazu, Rangordnungen zu etablieren. Das Interessante an Alpha-Frauen aber ist, dass sie nicht immer dominieren müssen, sondern sich je nach Situation auch unterwerfen können – ohne damit ihren Status zu verraten. Sie spielen das Spiel von Dominanz und Unterwerfung, sie verführen damit und schauen aber zu, schön oben zu bleiben. Inzwischen gibt es sogar schon ganze Serien über die Spezies. House of Cards etwa dreht sich vornehmlich um Claire Underwood, die ehrgeizige Karrieristin. Sie ist keine wirklich sympathische Figur: Kühl, beherrscht, brillant, immer auf den eigenen Vorteil bedacht. Und trotzdem liebe ich sie.

10. Mai 2015 Michèle Binswanger Nichts bringt mich schneller auf die Palme als eine Bitch. Damit geht es mir wie den meisten Menschen. Nur dass nicht alle so sensibel auf Bitches reagieren wie ich. Dazu muss man ja eine Frau erst mal als Bitch erkennen. Ich aber habe ein besonderes Sensorium dafür, weil ich selber eine bin. Oder sein kann, wenn es sein muss. Ich würde sogar behaupten, das gehört zu meinen besten Eigenschaften. Und auch wenn ich das Timing nicht immer ganz im Griff habe und auf mein gebitche auch nicht immer stolz bin – oft schon war ich froh darum.

Früher hätte ich mich mit Händen und Füssen dagegen gewehrt, so bezeichnet zu werden. So wie ich beinahe eine Schlägerei anzettelte, als ich zum ersten Mal Schlampe genannt wurde. Heute sehe ich das gelassener. Wörter sind Wind – wichtig ist, was dahinter steckt. Ja, ich kann eine Schlampe sein, Und eine Bitch sowieso. Ich finde auch, es sollte mehr Bitches geben. Damit meine ich aber nicht etwa Frauen, die ihre fehlende Intelligenz mit Sex-Appeal kompensieren und damit Männer, deren Intelligenz

Vielleicht identifiziere ich mich mit ihr, nur zum Teil zwar, aber es ist der interessantere Teil. Denn sie ist nicht durch und durch böse. Manchmal ist sie auch verletzlich. manchmal denkt man, sie will das Gute. Was natürlich naiv ist. Aber sind nicht jene Bösewichte, denen man wider besseren Wissens Sympathie entgegenbringt, die interessantesten? Vielleicht bin ich auch in sie verliebt. Vielleicht erinnert sie mich auch an eine gestrenge Mutter. Ich finde gestrenge Mütter super – solange sie auch gerecht und liebevoll sind. Mütter, die etwas von ihren Kindern fordern und zwar weil sie sie lieben. Ich glaube nicht, dass die Welt eine bessere wäre, wenn alle Frauen wären wie Claire Underwood. Aber ich hätte auch nichts dagegen, wenn es mehr davon gäbe: Komplexe, mutige, ehrgeizige, interessante Frauen, die etwas mehr vom Leben wollen, als nur zu Hause rumsitzen. Auch wenn sie manchmal vielleicht etwas unangenehm sein können.

DIESER ARTIKEL IST NUR UND AUSSCHLIESSLICH FÜR MÄNNER 23. April 2015 Pete Stiefel Die perfekte Kerntemperatur für deine Grilladen Rind: Filet 800 g 54 Grad Entrecôte 300 g 56 Grad Roastbeef 1,2 kg 53 Grad Kalb: Nierstücksteak 250 g 64 Grad Schulterbraten 1 kg 74 Grad Haxe ganz 1 kg 85 Grad Spiessli, 3-cm-Würfel 66 Grad

LIEBE AGGRO-TANTE

17. April 2015 Michèle Binswanger Es war kein schönes Erlebnis, das wir gestern miteinander hatten. Sicher hast du deinem Mann abends von der Verrückten im Zug erzählt. Mag sein, dass ich ein bisschen überreagiert habe. Sonst hätten mir die hart tätowierten Bauarbeiter, die mit ihrem Bier im Nebenabteil sassen, wohl nicht zugeprostet. Zu meiner Verteidigung muss ich sagen, dass du angefangen hast. Ich hatte mich für ein kurzes Nickerchen in einem leeren Viererabteil hingelegt und so zwei Sitze besetzt. Trotzdem hättest du deine Tasche nicht auf meine Füsse knallen müssen. Und trotzdem hättest du mich nicht anfahren müssen, ob ich zwei Bahnbillette gelöst hätte. Vor allem, nachdem du dann deine eigene Tasche auf den leeren Sitz neben dich stelltest. Weisst du, ich bin Pendlerin. Wir Pendler stehen meist früh auf, arbeiten den ganzen Tag und schlafen dann auf der Heimfahrt manchmal im Zug. Sich in einem vollbesetzten Zug hinzulegen ist natürlich asozial, aber der Zug gestern war halb leer. Und selbst wenn es ab Stein-Säckingen oder wo du und die paar Leute noch zugestiegen sind, eng geworden wäre, hättest du mich auch höflich fragen können, ob der Platz noch frei ist. Ich hätte mich sofort dünn gemacht. Stattdessen hast du mir deine Tasche auf die Füsse geknallt und herumgenölt. Das ist unhöflich. Wie die Leute, die zu früh einsteigen und sich dann nerven, wenn noch welche aussteigen. Ich bin nicht stolz darauf, dass ich so ausgeflippt bin. Aber du hast mich aus dem Schlaf gerissen. Und mag man es nicht, einem selbstgerechten Idioten ins Gesicht schauen zu müssen. Besonders nicht ein deines, frag mal deinen Mann. Zuerst wollte ich ganz brav sein und legte ich mich, nachdem ich festgestellt hatte, dass es ja genug Platz gibt, wieder hin.

VERGESSENE HELDEN: LEE HORSLEY

Schwein: Steak 250 g 68 Grad Kotelett 300 g 68 Grad Spareribs 400 g 85 Grad Brustspitz 1 kg 85 Grad Schweinshals 1 kg 76 Grad Lamm: Nierstück 250 g 53 Grad Kotelett 300 g 68 Grad Gigot 1,5 kg 58 Grad Poulet/Geflügel: Brust 150 g 72 Grad halbes Poulet 500 g 72 Grad ganzes Poulet 900 g 68 Grad

Aber deine Taschenattacke hatte mich erschreckt. Und Schrecken führt beim Menschen zu Adrenalinschüben, was wiederum zu aggressivem Verhalten führen kann. Ich denke, mit Aggressionen kennst du dich aus. Aber ich möchte dir etwas verraten: Wer auf jemanden losgeht, muss damit rechnen, dass etwas zurückkommt. Mein Freund sagt immer: “Ich suche keinen Ärger. Aber wer ihn haben will, kann ihn haben.” Ein gutes Motto, finde ich, “Sprichst du mit mir?” fragte ich und guckte links und rechts. Das war natürlich eine Anspielung auf Taxidriver , was dir entgangen sein dürfte. Sonst hättest du dir vielleicht einen anderen Platz gesucht. Ich sagte: “Hallo? Willst du mir etwas sagen? Was willst du mir genau sagen?” Und dann fragte ich dich, ob du selber zwei Billette gelöst hast, da ja deine Tasche auf dem freien Sitz steht. Ich muss laut gesprochen haben, denn aus den hinteren Abteilen sah ich Köpfe aufsteigen, wie Monde über dem Meer, nur um dann schnell wieder abzusinken. Zuerst hast du sogar noch zurückgegeben. Sagtest, wir seien nicht per du und ich gab zurück, ich würde dich duzen so lange es mir passt. Ich habe dir den „Blick am Abend“ aus der Hand gerissen, den du lesen wolltest und den ich mitgebracht hatte. „Der gehört mir!“, sagte ich. Vielleicht habe ich auch gebrüllt. Irgendwann hast du nichts mehr gesagt und nur noch angestrengt weggeguckt. Immerhin, du hast dein Terrain nicht preisgegeben, während ich schnaubend dasass und darauf hoffte, dass du mir noch mehr Widerworte gibst.Die Bauarbeiter prosteten mir grölend zu. Vielleicht habe ich ein bisschen überreagiert, mag sein. Aber ich finde, du hast es verdient. Vielleicht denkst du das nächste Mal daran, bevor du einer Fremden im Zug deine Tasche auf die Beine knallst. Herzlich, Deine Michèle

20. April 2015 Dominik Hug Lee Horsley war der Star der TV-Se-

rien Matt Houston und Paradise und hatte ebenso eine Rolle in Fackeln im Sturm inne. Mitte der Neunziger Jahre war seine grosse Zeit im TV dann vorbei und fortan war er nur noch in Nebenrollen in Serien und TV-Filmen zu finden. Quentin Tarantino hat Horley für seinen Western Django Unchained wieder ausgegraben und ihn für die Rolle des Sheriff Gus besetzt. Und auch beim nächsten Tarantino-Western The Hateful Eight soll Horsley angeblich wieder mitwirken. Wir sind gespannt ob diese Auftritte Horsley vielleicht wieder ins Rampenlicht bringen werden.


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DAS BESTE AUS ZÜRICHS NACHTLEBEN VOM NÄCHSTEN MONAT

28. Mai: Ay Wing im Gonzo

12. Juni: DJ Anna im Bellevue DJ Anna stammt aus dem brasilianischen Sao Paulo und sieht nicht nur scharf aus sondern spielt auch überaus scharfen Techno der (tendenziell) härteren Gangart. Nun ist der Club Bellevue ja eigentlich Zürichs erste Kuschel-Location, aber wieso nicht auch mal ein, zwei Gänge höher schalten wenn man das Getriebe dafür hat (und das hat der Club zweifelsohne). Um sich vorgängig und akustischerseits zu informieren, wie die Anna klingt, konsultiert man bestenfalls ihre Soundcloud-Seite. Dort befindet sich herausragendes 4/4-Zeugs mit schwung- und klangvollen Namen wie „Abre Los Ojos“. Irgendein Remix vom Aussie-Tandem NERVO ist da auch online, aber den übersehen wir jetzt einfach mal in unserer unermesslichen Grosszügigkeit. Zudem: Dem Bellevue kann man vertrauen. Da stehen Louis Bisang, Marco Ammann und Marco Giuliani mit ihrem guten Namen hin. Und sollt’s dann doch nicht

Nicht dass wir das an dieser Stelle extra erwähnen müssten: Wir lieben das Gonzo. Für alles was der Club darstellt, für das was er ist und dafür dass er so ist wie er ist. Hier stimmt bis ins letzte Detail alles und es gibt wohl nur ganz, ganz wenige Clubs, deren Geschäftsführer sich dermassen mit ihrem Lokal identifizieren, die ihm auf solch unverkennbare Weise ihren Stempel aufdrücken wie (eben) das Gonzo. Bevor uns jetzt die Tränen über die Wange kullern, erzählen wir noch husch, was Milieu Mauri uns dieses Mal

in die Pfanne haut: Ay Wing ist ein Gritpopduo (Was Gritpop genau ist, wissen wir leider auch nicht) aus London und Zug (yep: Das Zug in der Innnerschweiz), das aktuell von Berlin aus musiziert. Dort spielen sie in lässigen Läden in Kreuzberg und wer die Spreestadt kennt, der weiss: If you can make it there, you can make it everywhere. Das gilt im Übrigen auch fürs Gonzo: Was dort auf der Bühne oder an den Turntables steht kann ohne hinzuschauen mit einem Gütesiegel behängt werden.

soooo überragend werden, weiss der geneigte Leser nun, wo er sich beschweren kann.

12. Juni: Totally Enormous Extinct Dinosaurs DJ-Set im Hive

30. Mai: Kei Ahnig, und Du? im BLOK

Orlando Higginbottom ist nicht eben ein Name, der einfach ins Ohr geht, den man sich nach einmal hören merken kann. Also sucht man sich ein griffiges Pseudonym. Das hat Higginbottom

auch getan und ist dann auf Totally Enormous Extinct Dinosaurs gekommen. Wäre jetzt nicht unsere erste Wahl gewesen, aber der Erfolg gibt dem Briten recht: Totally Enormous Extinct Dinosaurs, in der Folge und der Einfachheit halber kurz TEED genannt, produziert knackige Electronica die irgendwo zwischen Techno und House wandelt. Bevor er sich dazu entschloss selbst Musik zu machen und zu produzieren, amtete er als Musiklehrer. Nach dem enormen Erfolg seiner Debüt-EP „All In One Sixty Dancehalls“ und insbesondere nach jenem seines Tracks „Garden“ war seine weitere Laufbahn in trockenen Tüchern – nicht zuletzt dank der legendären Radio-Hosts von BBC 1, die TEED umgehend zu ihrem erklärten Liebling kürten. Higginbottoms Auftritte sind auch was fürs Auge: In überaus sportlicher Manier hopst der Brite da zwischen seinem Equipment umher, dass selbst der eine oder andere Triathlet blass vor Neid werden dürfte.

13. Juni: Ricardo Villalobos in Friedas Büxe

Es ist in letzter Zeit etwas ruhig geworden um den ehemals lautesten Würfel in Zürichs Westen. Und in absehbarer Zeit dürfte es dort noch um einiges ruhiger werden, denn in unmittelbarer Nachbarschaft zum Blok sind Neubauten entstanden und da man das Gebäude in dem sich der Club befindet nicht wirklich schallisolieren kann, bleibt Romano Trinchese nichts anderes übrig, als der Clubbing-Institution den Gnadenstoss zu versetzen. Bevor es soweit ist, finden da aber nach wie vor

muntere Partys wie diese hier statt. Organisiert wird die Party mit dem etwas gewöhnungsbedürftigen Namen von Renato Broccini, seines Zeichens ein Urgestein der Zürcher Szene. Er verlässt sich anlässlich seiner Bloknacht auf ein Line Up mit lauter ausgewiesenen Zürichplayern wie Stil & Taktvoll, Nils Fraser, Ich & Du und Renato Broccini. Obwohl Ich & Du und Renato Broccini wohl eine kleine Mogelpackung ist, denn Ich & Du besteht eigentlich aus Renato Broccini…

Wenn Ricardo Villalobos kommt dann geht der Zürcher hin. Nicht nur der Zürcher: Egal wo der Wahlberliner mit chilenischen Wurzeln spielt, an der Kordel sieht es immer ein wenig aus wie vor den Toren Wiens zu Zeiten der türkischen Belagerungen (einfach um einiges friedfertiger). Das hat durchaus seine Berechtigung, zählen doch auch selbst gestandene Clubmusiker wie unser aller Kalabrese zu Villalobos‘ Anhängern. Der Maniac, der sich wohl besser aufs Feiern versteht als die allermeisten

seiner Zuhörer und der bisweilen auch mal ein Hotelzimmer in seine Einzelteile zerlegt (nicht ohne sich nachher in aller Form bei sämtlichen Betroffenen zu entschuldigen, natürlich) ist ein Guru, ein Reisender auf einer Mission. Diese (Mission) dauert mittlerweile länger als zwei Dekaden und ein Ende ist nach wie vor nicht in Sicht. Und erweisen sich die ElectronicaGötter als gnädig, dann wird der Mann mit dem griffigen Namen auch noch weitere zwei Jahrzehnte durchhalten.


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DAS BESTE AUS ZÜRICHS NACHTLEBEN VOM NÄCHSTEN MONAT

13. Juni: Party aufm Üezgi

Manchmal werden uns Eventinfos in äusserst spartanischer Weise zugespielt, so auch im Falle der Üetlibergparty vom 13. Juni. Unser Best Of Wochenende Basel-Verantwortlicher Jannik Roth (der macht das

zusammen mit Raffi Kühne und Dani Szakats alias DiscoD) hat uns das hier geschickt: „FYI, save the date, 13. juni – uetliberg. du, ich & ä fläsche campari soda. ah und de shaun reeves, lee curtiss, dan ghenacia, bella saris, tobi neumann & audiofly. Eigener event“. Nun verschlägt’s uns bei diesem Namedropping, das mit Reeves, Curtiss, Ghenacia, Bella Saris, Neumann und Audiofly ein paar der besten Lautmacher weltweit umfasst gerade ein wenig den Atem und zwar im überaus positiven Sinne. Klar haben wir da als erstes Folgendes gedacht: „Ist schon wieder Modernity?“. Nein. Ist es nicht. Das ist was anderes. Und da mittlerweile schon Juni ist, dürfte sich das Ganze in der Blogsphäre in zwischen ziemlich breit gemacht haben. Und wenn das Wetter dann schön ist, dann dürfte das auch ziemlich alternativlos sein.

19 Juni: Dial Nacht in der Zukunft Die Zukunft bietet Niveau. Bisweilen stammt dieses (Niveau) von Clubmusikern, die in aller Munde sind und denen ihr Ruf Wochen vor dem Set vorauseilt. Dann und wann jedoch muss man sich etwas eingehender mit dem Zukunftprogramm befassen, sich in selbiges reinwühlen. Dies dürfte vielen auch heute Nacht so ergehen: Obschon das deutsche Label Dial derzeit einen Hype sondergleichen erlebt, ist es noch immer primär was für Eingeweihte, für Menschen, die sich näher mit elektronischer Musik befassen. Hier lancieren Artisten wie Roman Flügel, Efdemin, Carsten Jost, Christian Naujoks, Pantha Du Prince und viele mehr ihr Klanggut. Mit John Roberts und Lawrence stehen heute Nacht zwei der prägendsten Dial-Musiker an den Gerätschaften der Zukunft, die das 1999 in Hamburg gegründete und heute auch in Metropolen wie Berlin, Paris und Tel Aviv umtriebige Label

27. Juni: Santé und Sabb im Hangar 11

Winterthur, the city that never sleeps. Nun ja… das stimmt nicht wirklich, aber dank des Hangar 11 ist die zweitgrösste Stadt des Kantons diesem hehren Ziel ein ganzes Stück nähergekommen: An den Samstagen kann man dort zu qualitativ einwandfreier Electronica das Tanzbein schwingen, meist unter Beteiligung namhafter ausländischer Artisten, so auch heute Abend. Denn: Mit Santé kommt ein erklärter Liebling der Schweizer Clubbinggemeinde nach Winti um dort ein wenig Laut zu ma-

chen. Der Gründer und Headhoncho des boomenden A Votre-Labels zählt zu jener dünnen Schicht DJs und Produzenten, die ohne Abstriche den Nerv ihres Publikums treffen – mitreissende Sets von einem, der ums Mitreissen weiss. Ebenfalls vor Ort: Der Wahlzürcher Sabb, der mit herausragenden Produktionen wie „Earth feat. Pedro M“ und „Feelings“ immer wieder mal für Aufhorchen sorgt. Die Idealbesetzung für einen schweisstreibenden Abend in Zürichs Norden.

27. Juni: Penthouse im Mascotte würdig vertreten. Eine Nacht für Clubber mit Faible für Zukunftsweisendes.

27. Juni: 3 Jahre Himmel & Hölle im Café Gold

Drei Jahre sind ja nicht wirklich eine lange Zeit. Ausser im Nachtleben; da wird nicht nur in Hundejahren (x7) gerechnet, sondern mit dem Faktor 10. Mindestens. Nach dieser Rechnung würde Himmel und Hölle also bereits sagenhafte dreissig Jahre alt. Das wäre dann wiederum ein kugelrundes Jubiläum und ein solches soll man auch ordentlich-standesgemäss begehen. Und das tun das Café Gold und die Himmel und Hölle-Macher natürlich: Mit der

phänomenalen Catherine Britton aka Cassy kommt eine wahre Globetrotterin ins Café für Goldgräber. Die Clubmusikerin mit karibischen Wurzeln ist in Österreich aufgewachsen und heute in England ansässig, hat zwischendurch aber schon (beinahe) überall sonst auf der Welt gelebt. Das hört man ihren universell gültigen Sets denn auch problemlos an: Gespielte Internationalität, sozusagen. In jedem Fall grossartig und absolut hörens

Und jetzt zu was völlig anderem, einer neuen Partyreihe für Menschen ab 25 die auf RnB und Hip Hop stehen. Das tun auch heute noch ziemlich viele und das ist gut so. Ein Club, der schon immer gewusst hat wie Hip Hop klingen muss, ist das Mascotte. Nicht zuletzt wegen der überaus erfolgreichen Silk-Events die dort regelmässig über die sprichwörtliche Bühne gehen. Ebendiese Silkmacher sind auch für das Label Penthouse verantwortlich, das im Mai seine Premiere gefeiert hat und das an diesem

Datum in die zweite Runde geht. Da auch Hip Hop und RnB mittlerweile etwas in die Jahre gekommen sind, macht eine Feierreihe mit Mindestalter 25 durchaus Sinn. Bisweilen ins Mascotte zu gehen macht sogar noch mehr Sinn und sei es nur, um good old Alfonso wieder mal die Pranke zu schütteln. Das sollte man zwischendurch immer wieder mal tun; der Mann hat einen Händedruck… da könnten sich andere eine Scheibe von abschneiden. Und nun haben wir uns endgültig verzettelt.


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Ein Mittagessen mit Chris Bachmann Freitag, 5. Mai 2015 Von Rainer Kuhn

bedingt, die gehen mit fünfzehn auf Welttournee, fahren die grossen Events, da musst Du dann auch wirklich auspacken, da kannst Du Dich nicht zurücklehnen, Du willst ja gewinnen, weil nur die, die gewinnen bekommen dann auch die grossen Verträge, und irgendwann mit fünfundzwanzig bist Du dann kaputt. Ich meine körperlich kaputt, Bänder, Knie, Rücken ... Ich habe immer wieder Weltcup bei den Skifahrern moderiert, Slopestyle, das ist bei den jungen extrem populär, da sind die Weltbesten nicht älter als sechsundzwanzig.

Das fünfte Interview dieses Jahres aus der Reihe „Rockstars des Alltags“ kommt wieder aus dem Alice Choo in Zürich. Gegessen habe ich mit Chris Bachmann. Das war irgendwie schon lange fällig. Aber er ist ja dauernd an irgendwelchen Events unterwegs. Und Nebenbei produziert er ja noch diese "Sudden Rush Guarana-Shots". Aber das ist eine andere Geschichte. Aus der Küche kam einmal mehr das beste Asiatische Essen der Stadt. Wir hätten bis am Abend bleiben können.

Slopestyle? Kommt mir in den Sinn: Kannst Du dich an den Siebzigerjahre-Film „Hot Dog“ erinnern? Das war in dem Fall etwa das, was man heute Slopestyle nennt, oder?

Das ist jetzt also dein Business? Moderieren? Das machst Du jetzt bis Du tot bist?

Es ist der Freestyle-Gedanke, wie beim Skaten gab es damals auch Freestyle ...

Du weißt ja, es hält einen jung, wenn man andauernd Snowboardanlässe moderiert ...

Das ist es doch auch, was sexy ist, oder? Ein paar Freaks, die machen, was sie wollen. Die Snowboarder haben das irgendwie nicht mehr, heute sind das Talibans, wenn Du nicht genau in dem Style daherkommst bist Du schon nicht cool. Genau die, die sich damals gegen das Diktat aufgelehnt haben ... wie die Althippies, die heute in den Verteidigungsministerien sitzen ...

Ja ist das denn wirklich so, oder meint man das bloss? Ich glaube, man zeigt sich jung, nach aussen, man zieht sich dann die Kleider an, in denen man bei den Achtzehnjährigen immer noch eine gewisse Akzeptanz erhält.

Das unterschreibe ich Dir jederzeit. Was aber auch ist, gerade bei den Snowboardern: Viele dieser Kids haben Eltern, die auch boarden, und der Sohn findets dann vielleicht halt nicht so geil, den selben Sport wie sein Vater zu machen und sind drum bei den Skifahrern. Weißt Du, was ich meine? Mein Vater wusste gar nicht, was ein Snowboard ist, ich war der Rebell und bin dann nicht Skigefahren, heute wechselt der Attraktivitätsgrad des Sportes bei den Jungen wieder zurück. Was ich jetzt feststelle bei der Weltelite, den Snowboardern und den FreestyleSkifahrern ... Die Skifahrer sind viel durchgeknallter als die Snowboarder. Ich hab noch nie einen Snowboarder gesehen, der wenn er von der Piste kommt, sein Bier aus seinem Schuh trinkt. Bei den Skifahrern andauernd. Die sind heute wieder freakiger unterwegs.

Kippt das dann nicht irgendwann? Und dann bist Du der alte Mann in den Kleidern der Jungen ... Das kann schon sein, nur, ich bin halt immer noch ein Kindskopf, und kleidertechnisch richte ich mich eher nach dem als nach dem Pass. Aber ja, vielleicht ist das dann irgendwann so. Aber dort bin ich noch nicht. Ist ein Eigenempfinden, ich kenne das. Habe mich auch nie zu alt gefühlt, auszugehen. Ich bin nie auf die Idee gekommen, irgendwo nicht hinzugehen, bloss weil ich fünfzig gewesen bin. Andere haben sich da mehr Gedanken gemacht und mich dann jeweils gefragt, ob ich nicht zu alt sei für diesen Club oder jene Party. Ich frage diese Leute dann im Gegenzug gerne, ob sie nicht zu intelligent seien für eine solche Frage.

Du kannst das ja beurteilen. Da hat sich einiges geändert bei den Snowboardern, oder?

Du bist ja auch eher jung geblieben. Ich weiss nicht, ich bleib ja auch nicht mehr unbedingt bis fünf Uhr morgens. Meistens ists dann so gegen zwei Uhr gut, es wird danach ja meistens nicht mehr besser. Nur dichter. Und wieso? Aber diese Partys, die Du besuchst, an denen triffst Du ja auch eher wieder Leute, die auch fünfzig oder älter sind. Nur an der Roxy-Party. Oder wenn der Grätzer auch da ist. Sonst eigentlich nicht so, nein. Ich ging kürzlich in Laax ins Riders Palace, an irgendeinem Random Donnerstagabend, ging da rein, hab mit niemandem abgemacht, sind grad von München gekommen und wollten schlafen, da bin ich noch kurz runter in den Club, und da bin ich mir nicht vorgekommen, wie ein Grossvater. Ich bin mir einfach deplaziert vorgekommen. Das erste Mal. Es waren wirklich alle zwischen achtzehn und zwanzig, und ich fünfundzwanzig Jahre älter.

Weil ich niemanden gekannt habe, ich konnte mit niemandem reden, ausser mit der Security-Frau, die ist seit zehn Jahren schon da, die habe ich noch gekannt. Es sind ja immer zwei Seiten dabei.. Das eine ist, wie reagierst Du auf dieses Umfeld. Das ist ja meistens kein Problem, man hat ja meistens Freude an denen, Du siehst sie die gleichen Sachen machen wie Du früher auch, oftmals sogar besser, das find ich inspirierend. Die andere Seite ist, wie reagiert das Umfeld auf Dich? Ich komme ja aus dieser Extremsportwelt, diese Athleten werden immer jünger ...

Was ich jetzt feststelle bei der Weltelite, den Snowboardern und den Freestyle-Skifahrern ... Die Skifahrer sind viel durchgeknallter als die Snowboarder. Ich hab noch nie einen Snowboarder gesehen, der wenn er von der Piste kommt, sein Bier aus seinem Schuh trinkt. Bei den Skifahrern andauernd. Die sind heute wieder freakiger unterwegs.

... werden sie immer jünger? Waren die zwanzigjährigen vor zwanzig Jahren noch nicht zwanzig? Nein, sie waren älter, heute fangen sie ja viel früher an, zum Teil schon mit vier oder fünf, dann hast Du zum Teil dann zwölfjährige Snowboarder, die Weltklasse fahren, das gab es früher nicht. Ist das nicht überall so? Und dann hören sie mit fünfundzwanzig auf, dabei bringt der Körper viel mehr Leistung mit fünfundzwanzig als mit fünfzehn. Jetzt ist ja das Extremskifahren ziemlich hipp, das Freestyle-Skifahren, die sind zum Teil noch jünger als die Snowboarder. Und es ist ja dann auch verletzungs-

Ganz früher, als wir geboardet hatten, da wars der Lifestyle, jeder hat gekifft, jeder hat Party gemacht, die Weltbesten haben vor dem Wettkampf oftmals nur grad zwei Stunden geschlafen. Heute ist das ein Sport geworden, es hat sich entwickelt, Du musst Deinen Körper trainieren, es gibt ein paar wenige Ausnahmen, aber die meisten sind um elf Uhr Abends schon im Bett, damit sie am anderen Tag fit sind. Warum? Zuviel Geld im Spiel? Zuviel Ego im Spiel? Jetzt geht’s plötzlich um etwas, es gibt sogar eine Olympiade. Das zeigt mir nur, dass auch hier die Revolution nur ein Selbstzweck ist, man will etabliert sein, vom Rebellentum der Boarder ist nichts mehr da, jetzt sind sie dort, wo sie hinwollten, in der völligen Akzeptanz der grossen Firmen, von denen Sie auch einen Vertrag wollten, das hatten sie vorher ja nicht. Jetzt gibt’s Weltmeisterschaften, es gibt Verbände und Formen ...


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Genau aus dem Grund ist Snowboard tot momentan, Du siehst, weltweit investieren immer weniger Brands ins Snowboarden, weils ein Verbandsport geworden ist, weils olympisch geworden ist, das hätte alles nicht passieren dürfen. Surfen, Wellenreiten, quasi die Urform dieser Sportarten, die sind nicht olympisch, es gibt zwar einen Weltverband, aber dieser Weltverband gehört den Surfern. ... und drum sage ich: Snowboard ist tot. Genau aus dem Grund ist Snowboard tot momentan, Du siehst, weltweit investieren immer weniger Brands ins Snowboarden, weils ein Verbandsport geworden ist, weils olympisch geworden ist, das hätte alles nicht passieren dürfen. Surfen, Wellenreiten, quasi die Urform dieser Sportarten, die sind nicht olympisch, es gibt zwar einen Weltverband, aber dieser Weltverband gehört den Surfern. Und jeder Event ist anders, jede Welle ist anders, jeder Beach ist anders, Thaiti ist anders als Frankreich, Brasilien ist anders als Südafrika. Und das ist die Sportart, die den geilsten Webstream hat von all diesen Freestyle-Sportarten, geh mal ein Weltcup-Surf-Event anschauen, das ist richtig geil, da ist der coole alte Surfer, der was sagt, die Girls am Strand, das lebt, da passiert was. Wenn Du heute einen Webstream der Snowboarder anschaust, da schauen erstens viel weniger Leute zu und die, die zuschauen sind alle fünfzehn, alle, ausser ich, der wegen ein paar Resultaten schauen muss, das ist nicht mehr sexy. Aus genau diesen Gründen, ich meine, ich war ja an der Olympiade, 2010 ...

so ist es. Ich: Mal schauen, ob ich das mache. Dann musste ich am anderen Tag zum Chef und er meinte, ich hätte da einen „Burst Out“ gehabt gestern, ich sagte, einen „Burst Out“ nicht grad, aber eine andere Meinung. Da zog er grad meine Akkreditierung ein und sagte, der Nachmittagflieger nach Zürich sei bereits gebucht. Drei Stunden später sass ich im Flugzeug, offiziell von der Olympiade rausgeschmissen, nur weil ich gesagt habe, ich wisse nicht, ob ich die FIS Rangliste wiedergeben werde. Grad weg mit dem. Der ist am Mikrofon, der könnte ja was sagen, was wir nicht wollen, dass er es sagt. Tschüss, nach Hause.

Die Szene spielt sich also nicht in den Contests ab. Es gibt wie zwei Szenen heute. Die eine ist die, die Contest fahren, wie der Juri, der kennt aber nichts anderes seit er vierzehn ist, sein grösster Konkurrent ist Shawn White, der macht überall mit, und dort ist der Fame, es ist das einzige Mal, wo auch Leute zuschauen, die nicht selber fahren. Und dort kannst Du die 500'000 Dollar Verträge herausfahren, wenn Du die Olympiade gewinnst, dann bist Du zum Beispiel für Monster Energy statt sagen wir 50'000 plötzlich 500'000 wert. Und darum machen sie mit. Das find ich ja noch nachvollziehbar. Jetzt kann einer plötzlich mit dem Brett, auf dem er gelernt hat, Geld verdienen. Ist eigentlich normal. Klar, würde ich vielleicht auch machen, wenn ich achtzehn Jahre alt wäre. Ist jetzt grad passiert bei einem Schweizer. Luca Schuler. Der ist sechzehn. Und der ist seit sechs, sieben Jahren einer der besten seiner Altersklasse im Freeski und jetzt ist der plötzlich der Weltbeste. Und unterschreibt grosse Verträge. Geld verdienst Du nur, wenn Du unter den Top 10 bist.

Ja, ich fand das Büro auch nicht so cool. Ich wollte weg aus der Schweiz, ging dann mit neunzehn nach Kanada für eine Schweizer Firma. Geplant war ein Jahr, nach zwei Wochen fiel ich von einem Hochregallager und fertig war das Jahr. Ich kam zurück, war wieder in irgendeinem Büro, da kam einer rein und sagte meinem damaligen Chef, dass er grad nach Florida fliege wegen seinem Reisebüro. Ich bekam spitze Ohren und sagte, ich würde sofort mitkommen, wenn er da jemanden sucht. Vier Monate später sass ich im Flugzeug nach Miami und wurde dort Reiseleiter für Imholz und Vögele und so, all die 08/15-Touristen, die sich nicht trauen, alleine zu reisen. Ich lernte innert kürzester Zeit alles, was ich brauchte. Ok, meine allerste Reisgruppe habe ich verloren, irgendwie standen wir plötzlich da in Orlando und wussten nicht mehr wer wo war. Damals gabs ja keine Handys. Aber ich kriegte es wieder hin. Dann besuchte ich also ein Jahr lang fünfzig Mal das Disneyworld, fünfzig Mal die Everglades, irgendwann war dann auch gut. Ich hab das dann meinem Chef gesagt und er meinte, in Hawaii sei ihm die Bürochefin ausgestiegen, er brauche da dringend jemanden, so ging ich dann

Drei Stunden später sass ich im Flugzeug, offiziell von der Olympiade rausgeschmissen, nur weil ich gesagt habe, ich wisse nicht, ob ich die FIS-Rangliste wiedergeben werde. Grad weg mit dem. Der ist am Mikrofon, der könnte ja was sagen, was wir nicht wollen, dass er es sagt. Tschüss, nach Hause. 300 sind, weil es ihnen egal ist? Soll ich sagen, der beste Snoawboarder ist auf dem Weltranglistenplatz 225? Da sehe ich ja blöd aus. Und Sie so: Ja genau,

Kürzlich war einer bei mir zuhause, stand da, schaute aus dem Fenster auf dem Zürichsee und meinte: "Chris, Du legst ja nicht gerade viel Wert auf Luxus." ... Ich hatte keine Ahnung was er meinte, vielleicht, dass ich keine Designermöbel sondern Vintage-Möbel rumstehen habe. Solche Aussagen find ich schon sehr seltsam, diese einfältige Definition von Luxus, die an Dingen hängt und nicht am Lebensgefühl. Bist Du immer noch so viel unterwegs?

... was hast Du da gemacht? Ich wurde angestellt vom Vancouver Organizing Comitee, das waren die, die die Olympiade veranstalteten. Als Moderator aller Snowboardevents im Stadion. Ich war zuerst mal zwölf Tage da, da wurden wir braingewashed, man sagte uns, was wir sagen dürfen und was nicht, wir mussten all die Fahnenzeremonien auswendig lernen, aber das eigentliche Problem war, dass es damals in Vancouver kein Schnee hatte. Nichts. Nichts war fertig. Am dreizehnten Tag moderierten wir den Herren-Boarder-Cross, und ich habe immer von der unabhängigen Welttournee erzählt. Jetzt musst Du wissen, dass die FIS die coolen Boarder auch bei sich haben wollten und sagten, ok, ihr müsst jetzt nur bei uns in der FIS zwei Events pro Jahr mitfahren und dann könnt ihr an das grosse Olympia, und so kams. Dann hat mir die Produzentin gesagt: Chris, das geht nicht, diese unabhängige Weltrangliste, die gibt es hier nicht. Und ich so: Wovon soll ich denn reden? Von der FIS-Rangliste, die niemanden interessiert, die auch niemand ernst nimmt, in der Shawn White und Juri auf Platz

wäre eine gute Idee, alles zu bündeln, was ich in den letzten Jahren gemacht habe, reisen, surfen, organisieren, so ist dann das Reisebüro "Sudden Rush" entstanden. Ich kaufte für 10'000.- ein Flugticket um die Welt und habe alle meine Snowboarderkontakte besucht, die einen hatten ein Bungalow in Costa Rica, die anderen eine Bleibe in Indonesien, ich war in Mexico, Panama, Bali, hatte in fünf Wochen etwa vierzig Flüge und suchte Leute, mit denen ich zusammenarbeiten konnte. Zuhause angekommen hatte ich dann ein Dutzend Adressen, die mitmachten, so ist das entstanden. Damals verdiente man noch Geld mit Reisen, heute hast Du das Internet, da buchen die Leute direkt.

Nein, ich bin immer öfters gerne hier. Hier ist meine Welt, hier kann ich sie gestalten, kann ich Einfluss nehmen. Ich musste das ja auch erst lernen, früher bin ich immer irgendwie abgehauen und dachte, anderswo ist alles besser, ist es aber nicht, das Wetter vielleicht, aber grundsätzlich sind Deine Probleme dort, wo Du bist und die musst Du einfach lösen, da bringt es nicht viel, wenn Du immer wieder abhaust.

Wie stellen sich denn die Boarder dazu? Die Juris und all die? Ich meine, gerade diese Jungs haben es in der Hand, ob ihr Sport das bleibt, was es war, aber wenn die dann alle wechseln, wegen Ruhm und Ehre und so, dann gibt es das nicht mehr, dann war es das vielleicht auch nicht wert. Von diesen Fahrern kenne ich gerade mal zwei, die bei dem ganzen Zirkus nicht mitmachen. Nicolas Müller, „Ryder of the Year“, der macht auch bei Contests nicht mit, weil er sagt, dass sei nicht sein Snowboarden, was er sich auch leisten kann, weil er sehr gute Sponsorenverträge hat ... ... wofür bekommt er die denn? Weil er in den radikalsten Filmen zu sehen ist, in den grössten SnowboardFilmen die in Japan und den USA und auf der ganzen Welt gedreht werden. Das ist das Business? Das ist das Business. Wie Schauspieler. Die Ihrer Passion nachgehen und diese Passion dann auch leben. Wenn Du zum Contst gehst, dann wartest Du mal vier Stunden, bis Du dran kommt, dann springst Du zweimal runter, dann gehst Du wieder schlafen, Du fährst gar nie Snowboard, Du bist ein Gladiator.

Du warst selber auch ein Boarder? Ich habe 1984 angefangen mit boarden. Da fuhr ich noch Skirennen. Im Aargauischen Skirennkader gewesen und Rennen gefahren, so etwa. Und da war ich in einem Skilager und ich hatte die Möglichkeit ein Board zu kaufen und seither bin ich nie mehr Ski gefahren. Was hast Du eigentlich gelernt? Ich habe das KV und die BMS bei HeroKonserven. Das war noch gut, alle drei Monate konnte ich die Abteilung wechseln. Das ist doch in jeder Firma so, nicht? Ich habs KV bei der SKA Winterthur gemacht ... ... oh, das waren die begehrten Jobs, da musst Du aber gut gewesen sein ... ... nein, ich bin ja aus dem Wirtschaftsgymi geflogen und konnte da halt eine abgekürzte Lehre machen, weil ich Fächer wie Rechtskunde und BWL ja schon hatte, nein, das war kein cooler Job, man hat das vielleicht gemeint, aber das war scheisslangweilig, das war so Ende Siebziger, anfangs Achziger, da dachte man noch, das Büro cool sei, aber das war totaler Schrott, wenn ich heute meinen Kindern einen Ratschlag gebe, dann der, dass sie Handwerker werden sollen oder Künstler, aber sicher nicht ins Büro. Ich bin nach der Stifti dann gegangen und hab Tennislehrer gemacht. Aber jetzt wieder Du, Hero, KV ...

nach Hawaii, mit knapp zwanzig, wickelte die Balair ab, die damals das erste Mal Hawaii anflog, ich arbeitete rund um die Uhr. Aber ich hatte ein gutes Leben, hab die Greencard gewonnen bei der Lotterie und traf dann diese Frau, die zuerst bei mir in Hawaii wohnte, aber sie wollte irgendwann zurück nach Florenz, da ging ich einfach mit. Ich kam dann direkt in die Szene rein, hatte einen Job im ersten Guess-Kleiderladen ausserhalb der USA, sah auch irgendwie anders aus als die anderen, kam ja direkt aus Hawaii, braungebrannt, lange Rastalocken, Militaryhose. Durch Zufall kam ich ins Modelbusiness, lief Shows für Calvin Klein und so, verdiente recht gut Geld, und irgendwann hab ich mir die Haare geschnitten, da haben sie mich grad nicht mehr gebucht. Das ging dann irgendwann auch auseinander und ich kam zurück in die Schweiz. Und dann? Dann traf ich Chrigi Breitschmid, er brauchte einen Moderator für seine Freestyle-Sendung, er brauchte einen für die englischen Interviews, danach wurde ich immer öfters für Events gebucht, da fing das ganze an mit moderieren. Ich hatte die Wahl zwischen einem festen Job und dieser unsicheren Freestyle-Sache. Hab mich dann für die Freiheit entschieden und gegen die Festanstellung. Daneben fing ich an, ein WellenreiterReisebüro aufzumachen, ich dachte, es

Für mich ist es heute auch wichtiger, was ich meinen Kindern hinterlasse, wenn ich einmal nicht mehr da bin. Nicht Geld oder Häuser oder so, sondern Erinnerungen, welche Erlebnisse mit mir bleiben ihnen? Ich versuche meine ganze Struktur um diesen Gedanken herum zu bauen. Und manchmal gelingt es auch. Inspirierend beim Reisen fand ich immer, zu sehen, dass die Leute andere Gedankengänge haben, nicht, dass sie anders Leben, sondern dass sie anders denken, woraus sich dann vielleicht eben auch ein anderes Leben ableitet. Kürzlich war einer bei mir zuhause, stand da, schaute aus dem Fenster auf den Zürichsee und meinte: "Chris, Du legst ja nicht gerade viel Wert auf Luxus." ... Ich hatte keine Ahnung was er meinte, vielleicht, dass ich keine Designermöbel sondern Vintage-Möbel rumstehen habe. Solche Aussagen find ich schon sehr seltsam, diese einfältige Definition von Luxus, die an Dingen hängt und nicht am Lebensgefühl. Ich finde, ich führe ein sehr luxuriöses Leben. Ich kann machen, was ich will.

www.alice-choo.ch


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Mai 2015

I BREAK TOGETHER

5. Mai 2015 Midi Gottet Bei aller Liebe für die Kunst aber einem Hip Hopper der alten Schule bricht diese Grafik mehr als nur das Herz. Da brechen sich die Top-Jungs der Szene einen ab, vollbringen wahre Wunder, zeigen der Flieh- und Anziehungskraft den Finger, wuchten geschlossene Windmühlen auf wundgescheuerten Nasenspitzen, filmen die ganze Scheisse mit

zwanzig Go Pros am und im Körper und stellen alles auf Youtube bevor sie wieder gelandet sind. Und was sehen wir hier auf der Tramwerbung als Teaser für das Internationale Breakdance Festival in der Schweiz? Ein Mädchen mit Dächlikappe, das sich gleichzeitig unter die Brust und an die Ferse greifen kann. Bravo. Tätschbumm! Salto morfuckingtale.

Und als Höhepunkt dieses, an Auffälligkeit nicht zu überbietenden Ads, präsentiert uns der Texter seinen, an Wortakrobatik nicht zu übertreffenden Claim: “BREAK THROUGH”. Tata…! Schonageiloder? Wir sind sicher, diese Arbeit ist sein Durchbruch in der Szene – und unser Darmdurchbruch in der Leistengegend.

4 Rennen um die Liebe einzuholen

4. Mai 2015 Jelena Keller Wie naiv von mir zu glauben, ich hätte dich eingeholt. Deinen kleinen Vorsprung der kühlen Abgeklärtheit aufgeholt. In diesem langwierigen Rennen um dich und um mich. Im Rennen darum, wer es zuerst schafft nicht zurückzurufen, zurückzuschreiben. Wer zuerst die warme Hand wegzieht. Wer es zuerst schafft, sich diesem Sog aus Spass, Schmerz und Verwundbarkeit zu entziehen. In der ewigen Angst, dass einer von uns beiden wieder voraus rennt, gerade als man seine Emotionen zu zeigen begann. Die Angst vor dem verlassen werden – zum gefühlten 3000. Mal. Atemlos stehen gelassen, aufgewühlt, schweissgebadet mit viel zu hohem Puls. Alles deutete darauf hin, dass es sich um einen Wettkampf handelt. Im Kampf sollte man, so heisst es, besser garnichts fühlen, nicht wahr? Ich glaubte tatsächlich – wie unsportlich von mir – es gäbe irgendwo dort vorne eine Zielgerade, an der wir uns dann sowieso früher oder später treffen, zusammenfinden müssten. Ohne

zu wissen, was weiter mit uns passiert. Hauptsache zusammen, irgendwie. Irgendwann – uns womöglich nie mehr wieder den Rücken zuzuwenden – uns danach anderen Menschen nicht mehr zuzuwenden. Ob diese Anderen bloss eine Ablenkung gewesen waren, frag ich mich? Natürlich liebten wir und wurden geliebt, wir hatten womöglich getrennt voneinander glückliche Zeiten, in denen wir beide unser schönes, bitteres Rennen vergassen. Uns vergassen. Doch liebten wir sie nie gänzlich, wenn ein kleines Stück unserer Seelen für Eventualitäten zwischen uns beiden vorgesehen war. Wie tieftraurig, wie melancholisch ich wurde, als ich merke, dass wir unsere Runden auf einer Rennbahn drehen. Dass da kein Ziel und kein Ende – dass da blosse Anziehung von mir zu dir und von dir zu mir ist, die uns weitertreibt. Uns aufreibt, den Schweiss auf die Stirn treibt. Herzmuskelkater verursacht. Ein trockenes Gefühl im Mund hinterlässt, von der Staubwolke des roten Bodens verursacht.

Wenigstens ist es keine Sackgasse, dacht ich mir kurz. Immerhin ein Kreis. Doch das war das Problem. Das Schönreden. Manchmal wollte ich, und das Gefühl überkommt mich heute noch, umdrehen und dir entgegenrennen. Dir einfach in die Arme rennen, alles sagen. Doch unsere Spielregeln liessen es nicht zu. Unsere Automatismen liessen es nicht zu. Besser so, womöglich hätte ich dank dieser Waghalsigkeit alles verloren und nichts gewonnen. Auf einmal war es glasklar: Ich verstand, dass wir uns auf ewig bloss hintereinander nachrennen werden. Dass im Kreis rennen auch zu nichts führt, auch wenn es gerade berauschend ist. Jedes Mal, wenn man merkt, dass man sich in einem Kreis befindet – ein Stich ins Herz. Ringelreihen Tanzen. Schön und doch so sinnlos. Da war ein langer, traditionsreicher Wettkampf entstanden, der so einfach nicht unterbrochen werden konnte. Und der nicht unterbrochen werden wollte, denn eigentlich liebten wir nicht uns und die mögliche Liebe, sondern nur die Idee davon. Aber noch mehr, liebten wir das Spiel und die Fantasie drumherum. Ich vermisse dich, wenn du mich vergisst – ich vergesse dich, wenn du mich vermisst. Das haben wir jetzt davon und das wollten wir. Dann beschloss ich deinen Rücken nicht mehr von hinten zu sehen, dir meine Kehrseite nicht mehr zeigen zu wollen. Ich beschloss vom Platz zu gehen. Nein, keine Niederlage. Endlich Gewissheit. Liebe entstand noch nie auf unsolidem Grund. Lebewohl mein liebster, treuster Sportsfreund – es war ein fairer, unfair­ er Kampf.

NEUER TEENY-TREND: DER AUTOSCHLÜSSELSTRIP 9. April 2015 Pete Stiefel AARAU – Die Suff-Teenies Sara und Melia (beide 14) sollen vor ihrem Nachbarn gestrippt haben, um dessen Autoschlüssel zu bekommen. Jugendpsychologe Allan Guggenbühl ist nicht überrascht. KULT auch nicht. Ein Dreiergespräch mit Blick, Allan Guggenbühl und KULT Praktikant Bruno Meier (15). Zwei minderjährige Mädchen gehen mit dem Auto ihres Nachbarn (75) betrunken auf Strolchenfahrt und bauen einen Unfall. Doch die Suff-Teenies haben das Auto nicht etwa geklaut: Der Rentner soll ihnen das Auto freiwillig überlassen haben, nachdem sie sich vor ihm bis auf die Unterwäsche auszogen, behauptet Melias Mutter. Blick.ch sprach mit dem Jugendpsychologen Allan Guggenbühl und dem 15-jährigen KULT Praktikanten Bruno Meier über die Strip-Show der minderjährigen Frauen. Blick: Wir kennen Frauen, die ihre weiblichen Reize gezielt einsetzen. Aber 14-jährige Mädchen? Guggenbühl: Es handelt sich hier wirklich um ein extremes Beispiel. Doch überrascht bin ich nicht. Unsere Gesellschaft ist naiv, wenn sie denkt, dass gewisse Mädchen in diesem Alter nicht zu einem solchen Verhalten fähig wären. KULT: Mann, was schnurrsch füren Seich, Alte! Lolita, kännsch? Das isch de Chinderporno vom Polanski. Ou, er! Hät doch wücki jedes Chind gseh. Blick: Weshalb? Guggenbühl: Wir neigen dazu, Mädchen in diesem Alter zu infantilisieren. Wir haben die Vorstellung, sie seien immer die Opfer. Dabei vergessen wir, dass sie sich bereits in der Pubertät befinden und eine Sexualisierung ihres Körpers erleben. Es ist deshalb nicht aussergewöhnlich, dass die Mädchen wissen, wie ihre körperlichen Reize auf die Männerwelt wirken. Wir kennen das Problem auch an Schulen. Da gibt es junge Mädchen, die bereits sehr körperbewusst sind und ihre Reize als Machtmittel einsetzen. KULT: Ey, Alte! Losed ihr mir eigetli nöd zue? Voll s gschwulleni Gschpräch, Mann. Chasch nöd so rede, dass di alli verschtönd, Herr Profässer? Ich säg nomal: L.O.L.I.T.A.! De Film isch usem letschte Jahrtuusig. Und die isch imfall Zwölfi gsii und hät no viel meh gmacht, als de BH zeiget für en Autoschlüssel. Nuso zum säge. Blick: Aber nicht jede Vierzehnjährige strippt, um das zu bekommen, was

sie will. Woher nehmen die Mädchen die Inspiration? Guggenbühl: Natürlich spielen hier das Internet, Filme und Magazine eine wichtige Rolle. Diese Medien sind aber auf keinen Fall der Auslöser. KULT: LLOOLLIITTAA! Händer eigetli öppis uf de Ohre!? Fräged doch gschiider emal öppis Gschiids. Zum Bischpiil, wieso dene ihri Mueter findt, de Alt us de Nachbarschaft segi en Sexgrüsel – aber sie laat ihri 14-jährige Töchtere in Uusgang gaa? Blick: Gab es das schon früher oder ist das ein neues Phänomen? Guggenbühl: Solche Geschichten sind nichts Neues. Nur die Art, wie die Mädchen ihre Reize einsetzen, hat sich geändert. Mit den kürzer werdenden Röcken wurden früher eher die Füsse und die Beine eingesetzt. Heute sind es eher die Brüste oder der Po. KULT: Hey, ich chan nüm, Alte. Füess, Bei, Brüscht, Ärsch… Etz frägeder scho zum vierte Mal de glichigi Scheiss. Ihr chönd vo mir uus elei wiiterdiskutiere, ich gange. Äh, Guggi… häschmer nöd din Autoschlüssel? Ich sött no uf Rümlang. Guggenbühl: Klar, da. Nimmen ruhig.


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Seite neunzehn

Mai 2015

LANGSTRASSE IST KULT 5. Mai 2015 Pete Stiefel Letzte Woche konnte man in der NZZ einen Beitrag lesen, der aufschreckte: Lärmklagen der Langstrasse-Anwohner «Eine stadtzerstörende Sauerei». Lärm an der Langstrasse? An DER Langstrasse?! Was für eine Sauerei! Ist die Langstrasse nicht das Quartier, in welches man sich schon jahrzehntelang zurückzieht, wenn man seine Ruhe haben will? (Ironie-Modus: aus). Im Ernst: Dieser Artikel lässt aufhorchen: Einige Langstrasse-Anwohner haben sich mit der Bitte an den Stadtrat gewendet, in ihrem Quartier endlich für Ruhe und Ordnung zu sorgen. Sie müssten hier mit Lärm und Dreck leben, der ein zumutbares Mass überschritten hat. Die Frage ist aber: Was ist ein zumutbares Mass? Zwar definiert sich eine Stadt nicht über ihr kulturelles Angebot, nicht über ihre flächenmässige Ausdehnung, auch nicht über ihre Anzahl Einwohner. Wohnen in einer Stadt aber über 400’000 Menschen, gehört ein lebendiges, abwechslungsreiches kulturelles Leben einfach dazu. Und das spielt sich nicht nur in Theaterhäusern, Opern, Konzertsällen und in Ausstellungsräumen ab, sondern auch in Gastronomiebetrieben, Bars, Clubs – UND auf der Strasse. Aus diesem Grund haben wir am selben Tag eine Onlinepetition ins Leben gerufen, die zeigen soll, dass Menschen in einer Stadt nicht nur arbeiten und schlafen, sondern sich auch vergnügen wollen. Bis heute haben über 2600 Personen die Gelegenheit genutzt und mit ihrer Unterschrift ihre Solidarität mit der Langstrasse bekundet. Dem Ort, an dem es auch mal überborden soll, was sonst überall in Zürich bereits per stadträtlichem Beschluss und auf Drängen von Quartierbewohnern abgeschafft worden ist. Einigen, die unsere Petition nicht nur unterschrieben haben, sondern in einem Kommentar auch begründen, weshalb ihnen so viel an der Langstrasse liegt, möchten wir hier exemplarisch das Wort erteilen: Nadia: Zürich soll keine sterile Stadt werden. Das Langstrassen Quartier hat eine Geschichte, die zu Zürich gehört. Das macht Zürich aus… auch für Touristen, Kulturschaffende und Menschen mit allen Hintergründen und Nationalitäten.

Nicolas: Bitte lasst die Langstrasse Langstrasse sein. Es gibt genügend andere ruhigere Quartiere…bzw. leider fast nur noch…Ich habe 13 Jahre da gelebt und als ich ein ruhigeres Umfeld benötigte bin ICH umgezogen..und hab dies nicht von meiner Umgebung erwartet. Bitte, Zürich ist eine Stadt und kein Naherholungsgebiet. Eine Stadt macht doch genau solche Orte aus wie die Langstrasse und alles was darum passiert. Zarina: Ich unterschreibe, weil ich mich im Langstrassenquartier wohlfühle und gerne dort wohne. Sollte ich jemals das Bedürfniss haben ruihger zu leben, werde ich einfach in einen weniger belebten Stadtteil ziehen. Das möchte ich auch allen anraten, die sich durch die Clubs und Bars gestört fühlen. Julia: I live in this neighborhood and have to move out because they will build nicer apartments. Valon: Ich bin in der langstrasse aufgewachsen. Lebe und arbeite sogar noch hier! Anil: Ich bin im Chreis Cheib aufgewachsen und liebe mein Quartier so wie es ist. Bin hier aufgewachsen und möchte nicht das sich diese schöne, facettenreiche Strasse zu einem langweiligen In- Quartier mit überteuerten Wohnungen wird. Alexander: Die Langstrasse macht Zürich zur Grossstadt. Weil sie alles andere als normal ist. Und das ist gut so. Ismar: Ich wohne in der Nähe der Langstrasse und mag sie, wie sie ist. Mattia: Weil die Bar- und Klubszene ein wichtiger Bestandteil der Zürcher Kultur ist und bleiben muss!!! Dilan: Ich unterschreibe, weil die Langstrasse zum urbansten Teil der Schweiz gehört, ein Begegnungsort für allerlei Menschen ist und Treffpunkt für Freunde bildet. Kevin: Ich lebe an der Langstrasse und ich liebe dieses Quartier so wie es ist! Michael: Ich unterschreibe weil die Langstrasse das beste ist was Zürich hat. Ein Abwechslung zum Leben das sich nur einige leisten können und ein Teil von Zürich wie das Grossmünster und der See. Hier kann die Kunst noch gedeihen. An anderen orten wird sie verscheucht in Bezirke wo Urbanität noch ein Fremdwort ist. Wir brauchen die Langstrasse so wie sie ist.

Anna: lasst zürich nicht zu einem zweiten basel werden! Bojan: Weil ich seit über 15 Jahren im Kreis 4/5 lebe und es liebe! Zürich ohne die quirlige Langstrasse hätte in etwa soviel Charme wie ein Krankenhaustrakt! Nathalie: Ich lebe und arbeite im Kreis 4 & 5. Ich bin Stadtmensch und lebe bewusst im Zentrum. Der Lärm stört mich nicht, im Gegenteil! Allen die jetzt in überteuerte Wohnungen im “Hipster” Quartier wohnen wollen und mit der Lärmemission nicht klar kommen, rate ich zum Wohnungstausch! Melanie: Nunmehr seit 6 Jahren wohne ich im Kreis 4 und liebe es von Tag zu Tag mehr. Gerade wegen seiner Vielfalt, der Kultur und den unzähligen Orten wo man verweilen kann. Hier ist es so untypisch sympathisch unschweizerisch – ein riesiges Freiheitsgefühl! Yma: Weil ich Geschäftsführerin in einer kleinen Bar im Oberdorf bin und den Wandel vom Dörfli von der Ausgehmeile zum erzwungenen ruhigen Quartier für Wohlhabende beobachtet habe. Alle Gastronomen im Dörfli leiden unter den Lärmklagen der Anwohner und noch mehr unter der Polizei die rigoros jeder Lärmklage nachgeht und uns so das Leben schwer macht, soweit das es eigentlich nicht mehr möglich ist eine Bar mit normalem Lärmpegel in diesem Quartier zu erhalten. Ich möchte nicht das die Langstrasse das selbe Schicksal erleiden muss… Nicola: Weil ich genau weiss, dass es anstrengend sein kann, in einer Ausgangsmeile zu wohnen und weil ich weiss, dass ich es freiwillig mache. We love Langstrasse! Melanie: Ich wohne an der brauerstrasse und finde alles sollte so bleiben wie

es ist. Es spielt sich kultur ab. Multikulti! Simon: Weil meine Eltern schon an der Langstrasse assen, tanzten, liebten, und lebten! Marco: Es langsam Zeit ist, dem paranoiden Kontroll-, Niederwalz-, Sterilisations- und Seelentötungswahn der Stadt Zürich (Weder arm noch sexy!) ein Ende zu setzen! Tanja: will ich es k4 chind bin! im 4i gebore und ufgwachse, scho da gwohnt han wo die meischte en grosse boge um de chreis cheib gmacht hend. Ken: Die Stadt braucht Kontrast und nicht noch mehr Monotonie! Gianluca: Ich untschreibe die Petition, weil die Langstrasse kult ist! Stefan: Ich unterschreibe die Petition, weil ich 5 Jahre in der Müllerstrasse gewohnt habe und mich nie gestört fühlte durch den Partybetrieb. Und weil ich jetzt noch gerne in die Langstrasse zurückkomme und die Langstrasse mag, wie sie ist. Thomy: Habe jahrelang in Niederdorf und an der Langstrasse gewohnt und mich nie am Lärm gestört. Nachdem nun das Niederdorf “entlärmt” wurde darf das nicht auch noch an der Langstrasse passieren! Lasst den Leuten ihren Spass und eingefleischte Kreis 4 Bewohner leben die vielfältigkeit dieser Gegend! Thomas: Ich wohne gleich um die Ecke und die Langstrasse soll von Luxuskomerz und anderen zerstörerischen Massnahmen verschont werden. Diversität für dieses Quartier. Daniela: Ich lebe im Kreis 4 an der Langstrasse, mit meiner Familie! Cathrin: Ich lebe im LangstrassenQuartier und schätze es genau so wie es ist! Wer Ruhe braucht, muss aufs Land ziehen! Patrick: Bin ebenfalls Anwohner und der Meinung, dass es zahlreiche Gründe gibt, in die Gegend um die Langstrasse zu ziehen – dort eine sterile, ruhige Insel zu suchen hingegen kann auch vor 40 Jahren keiner davon gewesen sein, das ist irgendwie nur lächerlich. Wir brauchen wirklich nicht noch ein weiteres seelenloses Seefeld in Zürich. Jordan: Lange Strasse Gute Strasse Nathalie: Als Anwohnerin der Langstrasse fände ich es okay, wenn zwischen Sonntag und Mittwoch Massnahmen für

mehr Ruhe ergriffen werden würden. Donnerstag, Freitag und Samstag sind aber die Partynächte schlechthin, und die durchtanzten Nächte gehören zu unserem Quartier. Wer hier wohnt, ist sich dessen bewusst. Annic: langstrasse gehört zu zürich wie die konfitüre aufs brot Robert: Ich wohne an der Dienerstrasse und finde das Quartier soll weiterhin Platz für alle haben. Harald: Ich würd gern wissen, wie viele dieser lärmklagenden “Anwohner” gleichzeitig Liegenschaftenbesitzer sind – und bei der kommenden Seefeldisierung der Langstrasse dann fett profitieren würden ?? Jonas: Begegnungen fördern die gegenseitige Toleranz, mehr Läden, Cafés und Bars. Für ein lebendiges Quartier. Susann: Zürich will internationale Grossstadt sein, pützelt aber vor zu alles weg, was auch zu einer Grossstadt gehört: Ein bisschen Dreck und Sex, Underground und Subkultur. Auch dadurch bekommt eine Stadt Charakter. Und nicht nur durch verkehrsberuhigte Ruhezonen und In-Viertel mit überteuerten Lofts und Bürohäusern, steril, seelenlos und kalt. “Sie regt di a, sie hebt di ab, sie wetti di ha, sie hebt die Stadt, was wetsch si gaht, wänn weg bliibsch, schaad, verschteksch di halt und merksch nöd emal: Wänn a de Langschtrass schreie willsch, dänn schreisch, wänn a de Langschtrass, gheie willsch, dänn gheisch, für vieli isch die Schtrass wie e Arznei, will mer was da passiert, dere Schtrass verzeiht.” - Radio 200k – Dune a de Langschtrass Die Petition in den Medien: Radio Energy: KULT Petition «Langstrasse bleibt Langstrasse» Der Bund: Erlaubt sein soll, was stört NZZ: Langstrasse soll kein «Ballenberg» werden Tagesanzeiger: Gewerbler wehren sich für Nachtleben an der Langstrasse Watson: «Strassenschlacht» um die Zürcher Langstrasse ZüriTipp/Stadtblog: Wem gehört die Stadt?

KULT: Jetzt Petition unterschreiben: Langstrasse bleibt Langstrasse bit.ly/kult_petition_langstrasse

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Hilsboro • Nick Mazrekaj, Zürich • Nick Schildknecht, 8152 • Nico Gallmann, Zürich • nico hauenstein • Nico Läser, Zürich • Nico Mutzner, Zürich • Nico Scharenac, Zürich • Nico Weber, 8001 Zürich • Nicola Müller, Aarau • Nicola Siegrist, Zürich • Nicolai Dunkel, Zürich • Nicolai Galitch, 8048 Zürich • Nicolai Gröner • Nicolai Kager, Zürich • Nicolas Dech, Zürich • Nicolas Esseiva, Zürich • Nicolas Luna, Zürich • Nicolas Maeder • Nicolas Schintzig, Zürich • Nicolas Schwager, BielBenken • Nicolas Sciarrone, Zürich • Nicolas Steiner, Greifensee • Nicolas Tinter, Zürich • Nicolas Vetsch, Basel • Nicolas Walker, Zürich • Nicolas zimmermann, zürich • Nicole Adank, Zürich • Nicole Baer, zürich • Nicole Hilbert, Zürich • Nicole Rieder • Nicole Ruf, Zürich • Nicole Schefer, Zürich • Nicole Schmid, Frauenfeld • Nicole steiger, zürich • Nicole Ulmann, Zürich • Nicole Veress, Zürich • Niels Kruse, Zürich • Nina Aellig, Zürich • nina cipriani • Nina Germann, Unterengstringen • Nina Grabar, Zürich • nina gschwilm, zuerich • nina knecht, zürich • Nina Kuster, Oberrieden • Nina Seiler, Zürich • Nina Spitzer, Zürich • Nina Wildhaber, Zürich • Nino Burkart, Zürich • Nira Kriste, Winterthur • nish shan, 8004 • Niva Rüegg • Noa Brüschweiler • Noah G, Zürich • Noah Gisler, Villigen • Noam Szyfer, Zürich • Noel Ammann, Zürich • Noel Rubli, Zürich • Noemi Fraefel, Zürich • Noemi Landolt, 8002 • Noemi moeschlin, Zürich • Noemi Russenberger, Zürich • Noémi Schneider • Noemi Shich • Noémie Woodtli, Aarau • nora fritschi, winterthur • nora haider, Zürich • Nora lindstroem, zürich • nora meyer • Nora Mühlberger, Zürich • Nora Steimer, Zürich Höngg • Norbu Lhamo June Buffoli • Noura boussetta • Nuno Aguas, Grafstal • Nusser Silvia, Zürich • Ochsner Claudius, Zürich • odom chan • Olga Rakic, • Olga Schlossberg • Olga Ziegler, Zürich • Oli Struchen, Zürich • Oliver Dold, Zürich • oliver flueckiger, zürich • oliver Förg, Zürich • Oliver Gut, Zug • Oliver Hotz, Effretikon • Oliver Leins, Zürich • Oliver Lukacs, Pfungen • Oliver Merki • Oliver Naumann • Oliver Roth, Zürich • Oliver Scherrer, Lausanne / Effretikon • Oliver Schneider, Zürich • Olivia Pfiffner • Olivia Werth, Zürich • Olivier Czaka, Zürich • Olivier Jordan, Zürich • Olivier Woischnig, Zürich • Ordison Agolli • Orlando Schneider, Zürich • Oscar Jacobson, Fällanden, Zürich • Owley Samter, MEILEN • Pablo Bünger, Zürich • Pablo Büttikofer, Zürich • Pablo Sulzer, Bern • Panos Vrontzos, zürich • Paola Termine, Zürich • Paolo Domeniconi, Zürich • Pascal Baumann, Zürich • Pascal Brönimann, Stallikon • Pascal Conza, Dubendorf • Pascal Eyer, Zürich • Pascal hahn • Pascal Holliger, Zürich • Pascal Kissling, Zürich • Pascal leutwyler • Pascal Menzi, 8005 zürich • Pascal Moor • pascal mora, zurich • Pascal Rauber, Horgen • Pascal Stauffacher, Schlieren • Pascal Strupler • Pascal Witzig, Zürich • Pascal zumstein • Pascale Bühler • Pascale Trachsel, Uerikon • Pasquale Cazzetta, Stäfa • Patricia Buss, Zürich • Patricia Koch, Zürich • Patricia König, Zürich • Patricia Morf, Zürich • Patrick Alexander, Zürich • Patrick Böhler, Zürich • Patrick Böhler, zürich • Patrick Dürst, Lenzburg • Patrick Ernst • Patrick Juen, Zürich • Patrick Kurz, Zürich • Patrick menges, Zürich • Patrick Rutz, 8004 Zürich • Patrick Schiesser, Zürich • Patrick Steinmann, Zürich • patrick varga • Patrick Zwicky, Bonstetten • Patrik Maget, Zürich • Patrik Steiner, Zürich • Patrik Weidenmann, Zürich • Patrizia De Nicoli, Zürich • Patrizia Demont, Zürich • Patrizia Fitzi, Meilen • Patrizio Assereto, Zürich • Patrizio Stauss, Zürich • Patrycja Makarewicz, Zürich • Paul Adam Fehr, Zürich • paul hilpert, zürich • paul wyler, zürich • paula obermayr, zürich • Paulina Kind, • Paulina Mirkowska, Zürich • Paulo Bello, Zürich • Pedram Zareh, Wollishofen • Pedro Moosmann, Zürich, Kreis 4 • Perla Mateo, Zürich • Petar Grgic • Pete Bernath, Zürich • Peter Blickenstorfer, Zürich • Peter Broder, Zürich • Peter Ehrensberger, Cadro • Peter Glaus, Biel • Peter Gruber, Zürich • Peter Hauser, Zürich • Peter Holzer, Zürich • Peter Husmann, Zürich • Peter Kulka, Romanel-sur-lausanne • Peter Puchalla • Peter Stiefel, Es reicht! • Peter Strickler, Zürich • Petra Büsser, Züricj • Petra Hodel, Zürich 8005 • Petra zagler, Zürich • Philip Angst, Wallisellen • Philip Bessermann, Zürich • Philipp Beuleke, Zürich • Philipp Bremer, Zürich • Philipp Burckhardt, Zürich • Philipp Bütikofer, Zürich • Philipp Gloor, Zürich • Philipp Grieder, Zürich • Philipp Lanz, Zürich • Philipp Lütolf, Zürich • philipp meier, zürich • Philipp Mueller, Thalwil • Philipp Ramsauer, Zürich • Philipp Rast, Zürich • philipp steinhaus, Zürich • Philipp Styger, Zürich • Philippe Kiwic • Philippe rieder, St. Gallen • philippe zentner, zürich • Pinar Göksu, Zürich • Pino Hegi, Zürich • pipo pollone, zürich • Pirmin Rösli • Prisca Hirzel, Zürich • Priska Wydler, Zürich • Rachel Schilirò, Zürich • rachel stivens, zürich • Rachele Blaiotta, Lachen • Rada Leu, Zürich • Raffael 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Langstrasse • Remo Graf, Zürich • Remo Kaufmann, Zürich • Remo Künzle, Zürich • Remo Prinz • Remon Frigeri, Zürich, Langstrasse 191 • Renato Wydler, Zürich • René Meier, Zürich • René Melliger, Zürich • Rene Mosele, Zürich • Rene Müller, Zürich • Rene Vetterlein, Pfaffhausen • Renee Oostdam, Zug • Reno Rosenau, Zürich • Renzo Caduff, Zürich • Reto Amberg, Luzern • Reto Bodmer, Sulgen • reto dohner, Zürich • reto garcia, zurich • reto keiser, basel • Reto Meierhofer, Zürich • reto müller, Zürich • Reto Saxer, Zürich • Reto Schmid, Zürich • Reto Wigger, Zürich • Rey Gafner, Zürich • Rhea Gesu, Derendingen • Riccardo Romantini • Rich Green, Zürich • Richard Widmer, zürich • Rick Browning, Zürich • Rico Fanchini • Rico Rosenberger,


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Februar 2015

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Mai 2015

EIN PAAR GEDANKEN ZUM NEUEN ROCKY SPIN-OFF «CREED»

11. März 2015 Dominik Hug Als Sylvester Stallone 1990 seine geliebte Figur Rocky Balboa mit schwerem Hirnschaden zurückliess, galt die Rocky-Saga als beendet. Rocky V floppte an den Kinokassen und auch die Kritiken für den Streifen waren grösstenteils negativ. Und wie Rocky verschwand auch Stallone gegen Ende der Neunziger Jahre in der Versenkung. Filme wie Driven, D-Tox oder Avenging Angelo holten keinen Hund mehr hinter dem Ofen hervor (Get Carter bildet die hier die positive Ausnahme). Und dann traute sich Sly tatsächlich nochmal und kramte Philadelphias liebsten Boxer wieder hervor. Rocky Balboa hiess der sechste Teil der Rocky-Reihe und war ein bemerkenswertes Stück, schloss der Film die Geschichte um den Italian Stallion perfekt ab, mit einem unkitschigen Happy End, welches eigentlich keins ist und den Zuschauer doch zufrieden zurücklässt. Gewinnen, verlieren, alt werden und sterben. So ist das Leben. Schön, unfair und traurig zugleich. Das Gerücht, dass Stallone Rocky auch ein siebtes Mal auf die Leinwand bringen würde, liess mich beinahe

Luftsprünge machen. Zu sehr ist Rocky mir schon in meiner Jugend ans Herz gewachsen. “Creed” soll der Film heissen, der Ende des Jahres in unsere Kinosääle kommen soll. Die Story soll Rocky in einer Rolle als Boxtrainer und Mentor zeigen, der den Enkel des in Teil vier verstorbenen Apollo Creed (gespielt von Carl Weathers) unter seine Fittiche nimmt. Und dabei hat er den wohl grössten Kampf mit seinem eigenen Körper auszutragen. Denn Rocky soll schwer krank sein. Und da kommt jetzt die Frage hoch, ob ich das überhaupt sehen will? Will ich meine geliebte Boxfigur im Kampf gegen Krebs oder ALS sehen? Will ich sehen, wie Rocky vielleicht am Ende des Films in die Chemotherapie geht? Oder im Spitalbett an Schläuchen liegend das Zeitliche segnet? Irgendwie nicht. Der kommende Trailer wird hoffentlich zeigen, welchen Ton der Film anschlagen wird. Und gerne lasse ich mich positiv vom neuen und hoffentlich letzten Teil der Rocky-Saga überraschen, doch ich wünschte, Stallone hätte dieses Kapitel des Buches gleich ganz weggelassen.

HEY VELOFAHRER 16. April 2015 Dominik Hug Jeden Morgen, wenn ich den Motor meines Autos starte und mich auf den halbstündigen Weg ins Büro mache, muss ich hellwach sein. Es ist mir stets bewusst, dass ich als Fahrer eines motorisierten Fahrzeuges verdammt viel Verantwortung mit mir herumtrage. Eine Last auf den Schultern aller Autofahrer, welche einige komplett ausblenden und andere wie ich eben nicht. Ich muss mir stets Gedanken machen über Verkehrsteilnehmer im Toten Winkel meines Wagens, über Fussgänger, die einfach so im Hans Guck-in-die-Luft Style über die Strasse latschen, über andere Autofahrer, welche meinen die Lizenz für die Formel 1 in der Tasche zu haben und mit ihrem 300 PS starken Raumschiffen von BMW, Audi oder Mercedes derart gestört durch die Strassen brettern, dass sogar Dominic Toretto aus Fast & Furious wie ein kleiner Fahrschüler wirkt. Und dann gibt es noch die grossartigen Hündeler, die ihre Köter natürlich genau an der Hauptstrasse von der Leine lassen müssen. “Mein Rexibexi weiss genau was sich gehört, der rennt nicht über die Strasse.”. Ah ja, genau. Katzen und Igel sind auch so eine Gefahr und ich bin glücklich bislang kein Tier überfahren zu haben. Mir hat es gereicht, als ich damals Zeuge war, wie eine Katze unter ein Auto kam. Aber, lieber Velofahrer, du bist für mich die grösste Gefahr da draussen. Denn das Durchschnitts-Du hat keine Ahnung von den Verkehrsregeln. Rechtsvortritt scheint dir egal zu sein, denn du bist ja Velofahrer und Regeln brauchst du nicht zu kennen. Stopstrassen? Interessiert kein Mensch oder. Hauptsache

du musst deinen Speed nicht runternehmen und von Neuem auf 30 km/h beschleunigen. Oder dein Verhalten an Kreuzungen. Weisst du überhaupt wie man richtig einspurt? Nicht, oder? Denn es ist dir Pupsscheissegal. Die doofen Autofahrer, die sich sowieso für etwas besseres halten (warum auch immer) haben die Verantwortung. Und dies kackt mich so richtig an. Denn jeden Tag versuche ich eure Leben zu verschonen. Ich will,

dass auch ihr abends nach gesund nach Hause kommt. Und trotzdem jagt ihr meinen kleinen Wagen jeden Tag aufs Neue wie Torpedos ein unbewaffnetes Fischerboot. Und genau deshalb bin ich für die Einführung einer Fahrprüfung für Velofahrer. Es kann nicht sein, dass Millionen von Menschen sich täglich durch unsere Strassen bewegen ohne die geringste Ahnung vom Strassenverkehr zu haben. Hassmails bitte an die Kultredaktion.

MASERN IST, WENN DU EIN WEEKEND IN EINEM WELLNESS- UND GOURMETHOTEL GEWINNEN KANNST.

AHHH. AHA.

16. April 2015 Reinhold Weber Mit dem Slogan “Du kannst” hat uns neulich eine Mobilfunkbude beglückt. Dann kam das “Oh yeah” für ein Yoghurt, gefolgt vom “WOW!” für eine Reisschüssel. Wir berichteten darüber. Und jetzt, da unser IQ auf das Niveau eines Gummibaumes gesunken ist, dürfen wir auch noch das “Ahhh” für ein Molkegetränk entdecken. Wir sollen diese Reklame ja auch

nicht intelligent, anregend und witzig finden oder zu lange daran herumschtudieren müssen, sondern möglichst viel kaufen und saufen. Da kommt das Gratisgütterli, das mir Promo-Girls im Bahnhof Basel gerade in die Finger gedrückt haben, gerade recht. Wie es mir geschmeckt hat? Nun, es hat mich jedenfalls mehr erfrischt als dieses “Ahhh”.

22. April 2015 Reinhold Weber Ich latsche in Richtung Büro, und was entdecke ich? Das da: Wieder einmal ein Präventions-Plakat des Bundesamtes für Gesundheit. Diesmal gegen Masern. Bzw. für eine Masern-Impfung. Das Plakat hat, jöh, rote Pünktchen drauf und sagt, dass ich ein Wochenende in einem Wellness & Gourmet Hotel gewinnen kann. Ich bin emotional geschüttelt und gerührt. Denn die Leute vom BAG denken offenbar, es reiche nicht mehr aus, die Leute zum Thema Masern auf eine dramatische und bewegende Weise zu

interessieren, informieren und zu involvieren. Sie glauben, zu diesem Zweck ein Preisausschreiben veranstalten zu müssen. Damit all die Omis, die an all diesen Wettbewerben sowie an Butterfahrten teilnehmen, sich ins Internet einloggen und auf der Bundesmasernpräventionsseite alles durchlesen. Um z.B. die Wettbewergsfrage beantworten zu können: “1. Sind Masern harmlos, Ja/Nein.” Um eben dieses Wellness-Weekend in Adelboden zu gewinnen. Oder einen 4-Tages-Pass fürs Gampel Open Air. Oder ein Ticket für ein Eishockey-Länderspiel. Auf dieser Website wird selbstverständlich auch der TV-Spot vorgestellt.

Der ist, liebes BAG, allerdings um so viele Ecken gedacht, dass ich bei bester Gesundheit und bestem Willen nicht drauskomme. Auch Inserate werden dort präsentiert, auf denen Leute wie du und ich zu sehen sind: Bräute, Rockgitarristen, Pilotinnen und Bikiniträgerinnen. Sie liegen alle im Bett. Mit aufgemalten roten Filzstift-Pünktchen im Gesicht, weil richtige Fotos von richtigen Leuten mit richtigen Masern sehen einfach zu richtig aus. Nämlich richtig eklig. Da könnte ja die PreisausschreibenOmi vor lauter Schreck in Ohnmacht fallen.


te hte ne s s ic oli ö r ch ar g e es d C i D sg n e yu b Lie Klib it e s

Eine Produktion der shake company und Just4Fun Entertainment in Zusammenarbeit mit dem Theater am Hechtplatz

Idee, Buch & Dialoge: Dominik Flaschka Musik, Buch & Songtexte: Roman Riklin

Grafik: vasistas.ch

9. Mai – 20. Juni 2015 www.theaterhechtplatz.ch

OSS-Inserat_290x440.indd 1

Uraufführung

Theater am Hechtplatz So ein Theater! 30.04.15 17:07


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Mai 2015

WENN MAN NICHT MEHR DENKEN MAG 27. April 2015 Jelena Keller Manchmal hab ich keine Lust zu denken. Mich davon überzeugen zu müssen, wie schön die Welt doch ist. Das ist anstrengend. Ewiger Optimismus ist kräfteraubend. Reden Sie sich doch einmal ständig etwas ein, obwohl ihre Wahrnehmung etwas anderes sieht. Es ist so, als würde man sich selbst für dumm verkaufen. Energieraubend ist das, sag ich Ihnen. Dann denk ich trotzdem weiter. Ich denke lieber in Verschwörungstheorien, weil diese das einzige sind, was noch Sinn machen könnte in dem Durcheinander. Wie etwa, dass der Optimismus von den Mächtigen erfunden wurde, damit wir Wichtiges vergessen. Beispielsweise, dass gerade 700 Flüchtlinge im Mittelmeer gestorben sind, dass heute 11.000 Mädchen zwangsverheiratet wurden, oder dass Menschen kein Wasser haben, damit wir welches in Plastikflaschen geliefert bekommen. Wie soll das denn Sinn machen, wenn man sich denn Sinn nicht zurechtlegt, frag ich Sie? Wollte ich mehr helfen, müsste ich mehr Zeit haben. Geld nicht. Denn Geld ist ja in diesem Land nie ein Problem, nicht? Diese schöne Tatsache ist wenigstens wunderbar, wahr. Sie haben keine 5 Franken monatlich? Doch bestimmt. Da müssen Sie aber trotzdem aufpassen, wem Sie die geben, wissen Sie. Davon kommen dann vielleicht einige Rappen irgendwo an. Auch ihr wohlgesinnter Gang zum Altkleidercontainer, hilft nicht. Ihre Kleider werden nämlich weiterverkauft an die Armen

für ungefähr das Siebenfache dessen, was sie von der Spende erhalten haben. Aber wenigstens kann sich dann einer nach einigen Monaten sparen, mit Ihrer Spende, ihre alten Jogginghosen und ihr FC Amriswil T-Shirt kaufen. Es ginge vielleicht besser, wenn sich alle Helfer der Welt zusammenschliessen. Doch sie wollen nicht. Man kann es Ihnen nicht

verübeln. Lieber abgeben. Das Shirt und die Gedanken. Sie sind schwer. Ich weiss genau, wie Sie sich fühlen. Die Gedanken sind sonst tonnenschwer. Sie haben ja auch keine Zeit für all das. Die Grossen dort irgendwo halten uns wahrscheinlich so beschäftigt und mit falschen Reizen geködert, damit wir nicht auf dumme Ideen kommen. Etwa

solche, den Unterdrückten helfen zu wollen. Sonst könnten sie sie ja nicht zu eigenen Zwecken unterdrücken. Es fühlt sich gut an, wenn ich so denke. Wenigstens kann ich auf diese Weise irgendjemandem die Schuld geben. Was sollte ich anderes tun? Ich habe gelernt, was mich stört zu akzeptieren, zu ändern oder zu eliminieren. Doch dann

geht es nicht, für einmal. Da such ich die Schuld halt irgendwo sonst, wenn nicht bei mir. Das Optimisten Dasein kommt hier an seine Grenzen, sag ich Ihnen. Deswegen mag ich nicht mehr denken. Es ist ein Teufelskreis. Ich mach weiter, im Kleinen, wie bis jetzt. Ein paar Menschen unterstützen, ist besser als nichts. Aber dann komm ich mir aber selbst klein und mickrig vor, wenn ich das eigentliche Problem betrachte. Hatten wir nicht gelernt, das Problem an der Wurzel zu packen? Ich fühle mich ohnmächtig, wenn ich es nicht packen kann. Was ja keine Rolle spielen müsste, denn es geht ja nicht um mich. Aber Sie verstehen schon. Wenn das Ausmass des Elends so unüberschaubar gross ist, da will man sich im Kleinen einfach nicht zufrieden geben. Man fühlt sich noch mickriger, wenn man sich eingestanden hat, wofür man lebt und arbeitet. Für Taschen, statt für jemandes Wasser. Sie wissen und ich weiss: Es bleibt einem nichts anderes übrig, als auch mitzuspielen hier. Unser Wasser hat keinen Wert, aber dafür unser Limited Edition Sneaker. Was, wenn man ausstiege aus dem System, um etwas Sinnvolles zu tun? Dann hätte man wirklich kein Geld es zu tun. Denken im Kreis, das mag ich irgendwann gar nicht mehr. Es macht hundemüde. Ich sage Ihnen: Denken wird überbewertet. Vor allem dann, wenn es nirgends hinführt. Und trotzdem mach ich weiter – Stille wäre nämlich weitaus schlimmer.

ABGRUND LINKS, ABGRUND RECHTS; DU AUF DEM HOCHSEIL 7. April 2015 Christian Platz Tanz auf dem Hochseil. Unter der Zirkuskuppel, die deinen Himmel bildet, in rot und blau. Links gähnt ein Abgrund. Rechts gähnt ein Abgrund. Auf beiden Seiten potenzieller Todessturz. Und das Seil ist – ach – so dünn. Doch stellt es den Grund dar, auf dem du gehen musst. Balance bedeutet, dass dieses Seil dein einziges Reales sein darf, ungeachtet seines bescheidenen Durchmessers, ungeachtet dessen, dass der Abgrund links, der Abgrund rechts viel mehr Raum für sich beanspruchen als dein ganz persönliches Hochseil. Und du arbeitest für einen rücksichtslosen Zirkus, der das Risiko, das seine Artisten in Kauf nehmen müssen, mit Nachdruck im Rampenlicht positioniert. Deshalb gibt es hier kein Netz. Es gibt Tage, an denen du jenen gähnenden Abgründen, die dich beidseitig gierig erwarten, keinerlei Realität beimisst. Dann existieren sie nur ins Reich des Imaginären, bleiben sie blosse Symbole einer fatalen Möglichkeit. An diesen Tagen fällt es dir leicht, das Hochseil als tauglichen Grund für deinen Gang wahrzunehmen, dank deiner Übung, deiner Erfahrung, deiner Schwindelfreiheit. Es gibt jedoch andere Tage, an denen dir nur allzu bewusst wird, wie schmal diese Brücke ist, wie fehlbar auch eingeschliffene Fähigkeiten manchmal sein können, wie auch überaus erfahrene Artisten nicht vor kleinen Misstritten gefeit sind, die in deinem Fall den sicheren Tod bedeuten. Denn in jenem Zirkus, für den du im Moment arbeitest, ist das Seil eben besonders hoch gehängt, um beim hochverehrten Publikum Eindruck zu schinden. Dann musst du an deinen Bruder denken, den alten Frauenbelästiger, der immer einen leicht säuerlichen Körpergeruch verströmt, der professioneller Violinist geworden ist.

Klar, auch er hat hart an sich gearbeitet, hat sich in seinem muffigen Zimmer mit Tonleitern und Kirchentonarten gequält, mit Ton und Bogenstrich, während du draussen gewesen bist, auf dem Schlappseil, das du im Garten gespannt hast, zusammen mit Papa, der dein Talent zur Balance schon früh erkannt hatte. So habt ihr beide, dein Bruder und du, eure Fähigkeiten geschliffen, vom Morgenrot bis zur Abendsonne. Heute reist ihr beide um die Welt. Als Boten eurer Künste. Selten seid ihr in der gleichen Stadt. Und wenn es einmal der Fall ist, tretet ihr meist zur gleichen Zeit auf. Und es bleibt bloss die Gelegenheit, gemeinsam ein spätes Nachtessen einzunehmen. Wenn du deinem Bruder dann in die Augen schaust, spürst du jenen Unterschied der eure Welten trennt; rasiermesserscharf. Wenn er, während einem schwierigen Geigenkonzert, mal danebengreift, merken dies höchstens einige rigorose Kennerinnen und Kenner im Saal – und selten noch einer von der KritikerHundemeute, die ja meistens nichts von Musik verstehen, nur vom dekorativen intellektuellen Gewese, das rund um die Klänge zelebriert wird, vom Lifestyle der die Musike umgibt halt, der mit Tönen und Takten herzlich wenig zu tun hat. Vielleicht trägt ein hörbarer Verspieler deinem Bruderherz die eine oder andere hämische Bemerkung in einer Drucksache ein, schlimmstenfalls. Aber er wird nach dem Konzert ins Hotelzimmer gehen, beinahe so sicher wie das Amen in der Totenkapelle. Mit einer Flasche Glenfarclas 21 bewaffnet. Und manchmal mit einer scharfen Braut im Schlepptau; einem Klassik-Groupie halt. Die würden, so sagt der Bruder gern, manchmal unglaublich viele von seinen schmutzigeren Wünschen erfüllen, über

die du eigentlich keine Details wissen willst. Wenn allerdings dir einen Fehltritt passiert, inmitten einer Vorstellung, fällt für dich in Sekundenbruchteilen die Schwarzblende. Sie werden deinen reglosen Körper dann wohl in einen Krankenwagen verfrachten, obwohl dir der Zirkus-Veterinär bereits den Puls gefühlt und gesagt hat: „Da läuft nix mehr…“ Ja, sie werden dich in einem Krankenwagen rausfahren, aus deinem Leben, nicht im Leichenwagen, eine letzte Rücksicht, mit der Botschaft, dass noch nicht alles ganz vorbei ist, bevor ein gültiges Todeszertifikat erstellt wurde, was der Veterinär ja nicht leisten kann. Und je älter du wirst, desto präsenter, desto bedrängender werden die Risiken. Dies liegt keineswegs an deinen Fähigkeiten. Sondern an den Entwicklungen in der Zirkuswelt. Früher war das Publikum noch sachkundig, wusste die Artistenkunst zu schätzen und ihre Feinheiten. Da musste das Seil noch nicht ganz so hoch hängen, das Netz hat keinen gestört – und du hattest deine eigene Nummer im Programm, der im Chapiteau die ganze Aufmerksamkeit der versammelten Menschen galt. Der Abgrund links, der Abgrund rechts gehörten dir alleine; damals… Heute musst du aber für eine jener

optimierten Zirkusmaschinen arbeiten, US-amerikanischer Prägung, um über die Runden zu kommen. Hier gilt nur: Spektakel, Risiko, Masse statt Klasse. Deshalb laufen in der riesigen Manage zwei Nummern parallel ab. Während du gleichzeitig in luftiger Höhe wirkst. Selbst die tödlichen Abgründe zu deinen Seiten stellen hier keine Freiräume mehr dar. Rechts unten arbeitet die kleine Russin. Anna. Mit ihrem riesigen Eisbären. In ihrem goldenen Show-Käfig, der nach oben hin, in deine Richtung nämlich, natürlich offen ist. Anna, mit der du dich gut verstehst, die du manchmal in deinen Wohnwagen bittest, mit der du manchmal ein, zwei Flaschen Stoli pur kippst, direkt aus dem Eisfach deines Kühlschranks, was jedes zweite Mal damit endet, dass sie deine Erektion mit ihrer flinken Zunge bearbeitet, dir dabei tief – und irgendwie frech – in die Augen schaut. Daran denkst du nicht besonders gerne, es ist schon recht, während es passiert, aber danach möchtest du es am liebsten vergessen. Nicht wie dein Bruder, der in derartigen Erinnerungen zu schwelgen pflegt… Wenn du also nach rechts hinunterfällst, gibt es für den Veterinär und die Krankenwagen-Mannschaft nicht mehr viel abzuholen, denn Oskar, der Eisbär, wird deinen blutenden Körper als willkommenen Snack begreifen. Sein mächtiger Leib wird dein Grab sein – und, oh weh, die Zähne, diese höllisch scharfen Zähne… Links unten wirken indes die Clowns. Mit ihren schallenden Ohrfeigen, die sie sich gegenseitig verabreichen, ihrem psychotischen Gelächter, ihren Grimassen, Furztrompeten und Stolperscherzen. Du kannst sie nicht ausstehen. Du hast sie nie gemocht. Alle Alkoholiker und Schlägertypen, Grobiane unter der Schminke,

nach deiner Einschätzung, nach deiner Erfahrung. Deshalb pflegst du mit ihnen keinen Umgang. Dein Bruder mag die Clowns. Das hast du nie verstanden. Damals, in deiner Jugend, als du noch Zirkusbücher verschlungen hast, ist dir einmal die Autobiographie des berühmten Schweizer Clowns Grock, Wettach Adrian (1880 – 1959) mit bürgerlichem Namen, in die Finger gekommen, die da heisst „Nit mööglich“. In diesem Buch hat der berühmte Mann immer wieder mit seinen Prügeltalenten geprahlt, mit Aussagen wie „…und dann habe ich ihn zusammengeschlagen“. Dein Bruder und Dein Papa haben das Buch geliebt. „Das pralle Leben“, hat der Bruder dazu gemeint. Aber du hast es alsbald wieder weggelegt. Du schätzt zwar den grossen Federico Fellini und seine Filme über alle Massen, aber „I clowns“ (1970) hat dir halt nicht gefallen, diese Typen mit den Gumminasen und ihre Tollereien, dieser Rivel und alle seine Epigonen, sind einfach nicht deine Tasse Grog, deine Kunst liegt in den Feinheiten der Balance… …und wenn du diese verlieren solltest, wenn du nach der linken Seite in die Manege stürzen würdest, hättest du eine gute Chance, einen dieser Clowns mit deinem Artistenkörper zu erschlagen. Mehrarbeit für die Krankenwagen-Mannschaft. Und eine letzte Befriedigung für dich, wenn es denn letzte Befriedigungen geben könnte… Aber im Moment agierst du gerade in perfekter Balance. Dort oben, unter der Zirkuskuppel, die deinen Himmel bildet, in rot und blau. Umweht von Musik. Beschienen vom heissen Effektlicht. Im Geruch von Popcorn und Pferdekot. Das dünne Seil ist dir heute ein guter Grund. Heute gibt es für dich keinen Abgrund, nicht links, nicht rechts. Nur die reale Mitte, die durch dein Hochseil markiert wird; deine Lebenslinie.


BEST OF FRÜEHLIG 2015 Frühlingsgedicht Der Frühling scheint Die Kleider knapp Der Winter weint Endlich, hau ab.

Naturduft reich werd trotzdem bleich denn auch im Denner riecht stark der Penner.

Die Bienen blühn Die Blumen fliegen Die Wiesen grün drauf Kiffer liegen. Und fliegen. In Sphären. Voll Ähren. Aus, ähm, Smarties.

Der Bart er weht vom Fixiewind Der Hipster geht ins Tibits gschwind.

Thomas ist fünfzehn im Kopf nur Watte versteckt vor Madlen die riesen... Liebe.

Kassenbandwarentrenngeschichte Wieso tuet sie jetzt dä Warätränner nöd vor ihres Züg? Isches unhöflich, wenn ich jetzt de Warätränner anelegge? Ich machs eifach. Sorry. Mann bin ich unhöflich. ABER SIE HETTEN DOCH AU CHÖNE ANELEGGE! Es tuet mer so leid. Ich han nöd wele unhöflich sii. Sorry. Ich han eifach igendwie Angscht gha, dassi ihri Rüebli au no muess zahle. Ich verdien echt nöd viel i mim Job. Cha doch nöd no Lüt uf Rüebli ilade. Fucking Bio-Rüebli erst rächt nöd. Klar, ja, s’Schlimmste wo hett chöne passiere wär gsi, dassi mi muess erkläre und Kassiererin das hett wieder müesse usenandbeinle.

Hormongeritten flanieren Schnitten hübsch, unbestritten mit grossen... beruflichen Ambitionen.

Trotzdem. Ich bin eifach nöd bereit fü son Scheiss grad. Es isch halbi sächsi. Und ich wott hei. Kei Ziit für Wort. Drum es Zeiche setze. Warätränner. Mis Gebiet, dis Gebiet. Da isch d’Gränze. Tänk nöd mal dra, du Fuz! Republic of My Stuff! Land of Mis Ding! This is Sparta! This is Migros! «Nei han kei Cumulus.» Sit 1997 nöd. Wos d’Migros damals igfüehrt hät. Das sind 18 Jahr. Mal 52 Wuche. Mal ca. 3 Mal ide Wuche go poschte. Git genau 2808 Mal: «Nei, ich han kei Cumulus.» Klar, ich hett mit dä verpasste CHF 1400.Cumuluspünkt ihri Rüebli chöne zahle. Aber trotzdem

McFeel Ich hadi gfrögt. Eifach de Börger? Nöd mit Menü? Denn dini Antwort. Has nöd chöne glaube. Han nomal müesse frögä. Aber du häsch wükli nu dä Burger welle.

Denn hanis checkt. Du wottsch dini Wält so. Häsch dich entschiede. Ich länk mi ab. Mach Chicken Nuggets. Burger brötle. Versueche z’vergässe. Singe ide Chuchi Lieder. Aber es sind Lieder us Träne. Mache sogar Happy Meals... und muess ob dä Ironie lache. Klar. Ich muesses akzeptiere. Akzeptiere, dass du dis Glück ganz bewusst ablehnsch. Dich vo dine Ängscht leite lahsch. Ängscht vor Pomfrit. Ängscht vor Goggi. Ängscht vorem Glück. Angscht vorem Frölein fucking Zuekunft herself. Drum nimm din jämmerliche Burger. Uf din Wäg. Es isch nöd mine. Dä Wäg. Und ich wünsch dir nur s’Beschte. Mit dim truurige Burger. Han dich gärn. Söttsch dich je umentscheide. Für Pomfrit. Für Getränk. Fürs ganze Menü. Ich bin immer für dich da. Au EC isch easy. Nämemer.

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Zwei schiibe Brot. Ei schiibe Fleisch. Einsam. Inere Wält ohni Pomfrit. Ohni Getränk Du hettsch alles chöne ha. Und ich has nöd verstande. Dä Priisunterschied, er wär so fucking nichtig gsi! WERUM!


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