Momente Magazin 2026/27 DE

Page 1


N achhaltigkeit: Haltung statt Schlagwort

Liebe Leserinnen, liebe Leser!

Nachhaltigkeit ist längst mehr als ein Schlagwort – sie ist eine Haltung, die das Kufsteinerland in vielen Bereichen prägt. Die jüngste Auszeichnung mit dem Österreichischen Umweltzeichen bestätigt diesen Weg: Als eine der wenigen Regionen Österreichs wurde das Kufsteinerland für sein bewusstes Engagement im nachhaltigen Tourismus zertifiziert.

Diese besondere Anerkennung ist ein Zeichen für den verantwortungsvollen Umgang mit Natur und Ressourcen – und für das Streben nach einer Zukunft, in der Reisen und Umweltbewusstsein Hand in Hand gehen.

In dieser Ausgabe des MOMENTE MAGAZINs steht diese Balance zwischen Fortschritt und Bewahren im Mittelpunkt. Von traditionsreichen Bauernhöfen bis hin zu innovativen Projekten zeigt sich, wie eng verwurzelt Nachhaltigkeit in der Region ist. Spannende Geschichten führen zu Orten, an denen achtsames Wirtschaften spürbar wird, begleiten Menschen, die sich für den Erhalt von Kultur und Natur einsetzen, und machen erlebbar, wie Tradition und Moderne ein nachhaltiges Miteinander schaffen.

Ganz gleich, ob es die sanfte Mobilität mit der KufsteinerlandCard, regionale Köstlichkeiten von Direktvermarktern oder bewusste Erlebnisse in der Natur sind – das Kufsteinerland zeigt, dass nachhaltiger Tourismus nicht nur möglich, sondern bereichernd ist.

Viel Freude beim Entdecken und Erleben!

Georg Hörhager Obmann Tourismusverband Kufsteinerland

Mehr über das Österreichische Umweltzeichen für nachhaltige Tourismusdestinationen erfährst Du auf Seite 58.

Impressum: Für den Inhalt verantwortlich: TVB Kufsteinerland, Unterer Stadtplatz 11–13, 6330 Kufstein, Tel. +43 5372 62207, Auflage: 14000 in Deutsch, 1.000 in Englisch, Konzeption / Text / Grafik: Oberhuber & Kuen Kommunikation GmbH, Verlagsort: Kufstein, Druck: Aumüller Druck GmbH & Co. KG, Weidener Straße 2, 93057 Regensburg

Fotos: Cover: Emanuel Kaser, Seite 3: TVB Kufsteinerland/Thorben Jureczko, Seite 4: vanmay, Seite 5: Mathäus Gartner, Philipp Huber, Seite 7-9: Alex Gretter, Seite 10: Mathäus Gartner, Seite 11: Stadtwerke Kufstein, Seite 12: O&K Kommunikation, Seite 13: Stadtwerke Kufstein, SvenFotografiert, Seite 14-17: Philipp Huber, Seite 18: TVB Kufsteinerland_Standortmarketing Kufstein Alex Gretter, Seite 19: Vanmey Photography, Alex Gretter, Seite 20-23: Philipp Huber, Seite 24: Florian Egger, Seite 25: AdobeStock, Sportalpen Marketing, Stadtwerke Kufstein, TVBKufsteinerland, Seite 26: Hannes Dabernig, Seite 27: ueberall, Stadtarchiv Kufstein, Seite 28: Hannes Dabernig, Alexander Drastil, Seite 32-35: Philipp Huber, Seite 36-37: Verena Locher, Seite 38-39: Peter Kitzbichler, Passionsspiele Erl, Seite 40-41: Mathäus Gartner, Seite 42: AdobeStock, Seite 43: Dominik Zwerger, Mathäus Gartner, O&K Kommunikation, Seite 44: Oberbichlhof, Seite 45: Eva Frischling, Seite 46-48: Philipp Huber, Seite 50-51: Philipp Huber, Seite 53-54: Philipp Huber, Seite 56: TVB Kufsteinerland, Lisa Eiersebner, Seite 57: Florian Egger, Ulli Raab

Kufstein Bad Häring Ebbs Erl Langkampfen Niederndorf Niederndorferberg Schwoich Thiersee

Lese- und Erlebnisstoff

aus dem Kufsteinerland

In diesem MOMENTE MAGAZIN erwarten Dich wieder nicht nur lesenswerte Storys, sondern auch interaktive Inhalte, die ganz andere Einblicke in unsere Region gewähren. Mit der innovativen Augmented-Reality-App Livi AR kannst Du unsere Geschichten in Form von Videos, Audiobeiträgen, 360°-Aufnahmen und vielem mehr erleben.

Schritt 1 Schritt 2 Schritt 3

Installiere die kostenlose App Livi AR

Öffne die Anwendung und aktiviere die „Momente Ausgabe 2025/26“ im Menü oder scanne den folgenden Aktivierungsschlüssel:

Hier scannen!

Wenn Du dieses Symbol auf den folgenden Seiten entdeckst, kannst Du Deine Kamera auf das dazugehörige Bild halten und schon werden die Inhalte abgespielt.

Mehr Infos unter: www.livi-ar.at

06

Perspektiven auf Raum und Zeit

Wie verändert sich unser Blick auf Raum und Zeit? Eine Fotostrecke über Architektur und urbanen Lebensraum in der Peripherie.

10

Die Entdeckung der Entschleunigung – 10 Jahre Kaiserlift

Von der Skianlage zum Naturerlebnis: Der Kaiserlift feiert ein Jahrzehnt des sanften Tourismus. Warum dieser Lift mehr als nur eine Bergbahn ist und was ihn so besonders macht.

14

Die Sonnenseite des Klimawandels – Melonen aus Tirol Melonen aus Tirol – klingt verrückt? Doch genau das macht ein findiger Landwirt im Kufsteinerland möglich. Ein Blick in die Zukunft der regionalen Landwirtschaft.

20

Winterbaden – Heilsamer Kälteschock

Eisiges Wasser, unglaubliche Vorteile: Ein Kufsteiner schwört auf Winterbaden. Warum sich Menschen freiwillig in den eiskalten Hechtsee stürzen und was das mit der Gesundheit macht.

24 Tipps und Empfehlungen auf Seite 18, 24, 40 und 56

Durchatmen in der Natur Vier Orte, die uns tief durchatmen lassen. Von verborgenen Kraftplätzen bis zu Wasserfällen mit magischer Wirkung – hier dürfen wir in der Region Natur pur erleben.

36

Kein Dorf ohne Passionsspiel –kein Passionsspiel ohne Dorf Wenn ein ganzes Dorf zur Bühne wird: In Erl sind die Passionsspiele nicht nur Tradition, sondern Herzensangelegenheit. Ein Blick auf die Menschen hinter dem Schauspiel.

40

Food Pairing der anderen Art –mit dem Bike zu Almkäsereien und Sennereien

Eine Genussreise auf zwei Rädern: So entdeckst Du auf dem Fahrrad die besten Käsereien und die Aromenvielfalt der Region.

26

Besuch einer alten Dame –Revitalisierung am Unteren Stadtplatz 19 Ein Haus erzählt seine Geschichte: vom historischen Gemäuer zum modernen Hotel. Ein Blick hinter die Kulissen einer besonderen Verwandlung.

46

Flohmarkt in Ebbs –Bunte Vielfalt Zwischen Raritäten, Schätzen und Schnäppchen: Warum dieser Flohmarkt nicht nur für Jäger und Sammler ein Paradies ist.

32

Das Treiben der wilden Gesellen Wenn die Perchten losziehen, wird es laut, wild und mystisch. Wa rum dieses jahrhundertealte Brauchtum bis heute fasziniert – und was hinter den furchteinflößenden Masken steckt.

Bleib mit uns verbunden

Wer auch nach dem Urlaub vom Kufsteinerland träumen möchte, folgt uns am besten auf Instagram und Facebook:

50

Achtung, Mäuse! –

Die Wühlmäuse und Kufsteins Kulturszene Rebellion, Rock und Kultur: Wie ein alternativer Club in Kufstein die Szene aufmischte – und bis heute Spuren hinterlässt.

Restaurant . Boutique Hotel . Stollen 1930 . Panorama 1830 . Franz Josef

Entdecken Sie das historische Herz Kufsteins im Auracher Löchl!

Einfach und schnell Tisch reservieren!

Tauchen Sie ein in die authentische Tiroler Gastfreundschaft im Auracher Löchl, einem charmanten Wirtshaus mit über 600 Jahren Geschichte. Genießen Sie traditionelle Küche, Steakgenuss und Gourmet Gerichte begleitet von erlesenen Weinen. Unsere gemütlichen Stuben und die einladende Atmosphäre machen jeden Besuch zu einem unvergesslichen Erlebnis. Ideal gelegen im Herzen von Kufstein, am Fuße der Kufsteiner Festung, ist das Auracher Löchl der perfekte Ausgangspunkt für Ihren Urlaub in Tirol.

Besuchen Sie die Auracher Löchl Bars!

Tief im Festungsfelsen erwartet Sie der legendäre Stollen 1930 – die größte Gin-Gallery der Welt mit über 1.000 Gins, offiziell im Guinness-Buch der Rekorde eingetragen. Genießen Sie eine einzigartige Atmosphäre bei einem Barbesuch oder einem exklusiven Gin-Tasting.

Lassen Sie den Abend in der Skybar Panorama 1830 ausklingen – mit atemberaubendem Ausblick und erstklassigen Drinks. Genuss und unvergessliche Momente garantiert!

Perspektiven auf Raum und Zeit

Die Architektur spiegelt die kulturelle Identität und den historischen Wandel einer Region wider. Durch verschiedene fotografische Perspektiven eröffnen sich neue Einsichten in die Beziehung zwischen Raum, Zeit und Betrachtung.

Durch die Wahl der fotografischen Perspektive – ob Zentralperspektive, Seitenansicht oder Straßenflucht – lassen sich unterschiedliche Facetten der Architektur betonen. Licht, Schatten und Linienführung spielen dabei eine zentrale Rolle und machen Bauwerke nicht nur sichtbar, sondern erlebbar.

Der Blickwinkel des Fotografen eröffnet neue Interpretationen und zeigt Gebäude als Ausdruck historischer Entwicklungen, kultureller Identität und menschlicher Kreativität.

Das MOMENTE MAGAZIN folgt diesem Prinzip: den Blickwinkel zu wechseln und das Übersehene sichtbar zu machen. Ähnlich wie die verborgene Seite des Mondes eröffnet dies neue Perspektiven auf Bekanntes. Überraschung ist dabei zentral, denn erst das Unerwartete ermöglicht echte Entdeckungen. So entsteht nicht nur im Magazin, sondern auch in der Region eine neue Art des Sehens – eine, die inspiriert, hinterfragt und Horizonte erweitert.

Seitenansicht: Dynamik und Kontext

Passionsspielhaus und Festspielhaus Erl

Das zwischen 1957 und 1959 nach den Plänen von Robert Schuller errichtete Passionsspielhaus beeindruckt mit seiner geschwungenen weißen Fassade, die das Gebirge optisch in die Ebene verlängert. Direkt daneben entstand ab 2010 das neue Festspielhaus. Entworfen von Delugan Meissl, setzt es mit seiner schwarzen Fassade aus geometrisch angeordneten Faserzementtafeln einen starken Kontrast zum historischen Bau.

Über 600 Jahre Tradition.
Historische Stuben
Panorama 1830
Franz Josef
Stollen 1930
Steakgenuss
„Haupt Deckel“ verkosten
GIN TASTING buchen!

Zentralperspektive: Symmetrie und Bedeutung

Passionsspielhaus Thiersee

Das 1926 erbaute Passionsspielhaus in Thiersee beeindruckt durch seine schlichte äußere Erscheinung, die einen Kontrast zum kunstvollen Inneren bildet. Besonders bemerkenswert ist die hölzerne Dachkonstruktion mit den sogenannten „Stefansbögen”, die eine Verbindung von statischer Notwendigkeit und kunstvoller Architektur darstellen.

Sparkassengebäude Kufstein

Das historische Sparkassengebäude am Oberen Stadtplatz in Kufstein ist ein markantes Beispiel für die Architektur der Gründerzeit. Mit seinen dekorativen Fassadenelementen und dem charakteristischen Turm prägt es das Stadtbild und zeugt von der wirtschaftlichen Entwicklung der Region.

Straßenflucht: Tiefe und Urbanität

Neubau Gymnasium Kufstein

Der moderne Erweiterungsbau des Gymnasiums in Kufstein ergänzt das historische Schulgebäude und verbindet Tradition mit zeitgemäßer Architektur. Die klare Linienführung und die Integration in das bestehende Stadtgefüge schaffen ein harmonisches Gesamtbild.

Auracher Löchl mit Skybar

Das traditionsreiche Auracher Löchl in Kufstein wurde um eine moderne Skybar erweitert, die einen beeindruckenden Blick über die Stadt bietet. Die Kombination von historischem Gasthaus und zeitgenössischer Architektur spiegelt den Wandel und die Innovationsfreude der Region wider.

D ie Entdeckung der Entschleunigung

Zahlen und Fakten

Fahrzeit

Sektion I: 10 Minuten

Sektion II: 9 Minuten

Höhenmeter

Talstation: 502 m

Mittelstation: 895 m

Bergstation: 1.256 m

Höhendifferenz

Tal- und Mittelstation: 394 m

Mittel- und Bergstation: 362 m

Beförderungskapazität

Sektion I: 306 Personen pro Stunde

Sektion II: 309 Personen pro Stunde

Fahrstrecke

Sektion I: 1.313 m

Sektion II: 1.167 m

Technik

ausgestattet mit der neuesten Steuerungstechnik (Doppelmayr)

Anzahl Einersessel

Sektion I: 100 Stück

Sektion II: 90 Stück

Anzahl Stützen

Sektion I: 20 Stück

Sektion II: 16 Stück

Seilgeschwindigkeit

2,25 m/s

10 Jahre seit der Neueröffnung

des Kaiserliftes

Zwischen den majestätischen Gipfeln des Kaisergebirges und der Festungsstadt Kufstein steht der Kaiserlift als ein Wahrzeichen der Entschleunigung. In den Sommermonaten bringt er Ruhesuchende ins Naturerlebnis Kaisergebirge. Doch seine Wurzeln reichen in eine Zeit zurück, in der er vor allem im Winter begeisterte: Generationen von Gästen und Einheimischen lernten am Steinberg das Skifahren.

Schon damals war der Kaiserlift in zwei Sektionen geteilt. Die Talabfahrt führte vom Brentenjoch über die Duxer Alm – vorbei am Gasthof Schneerose – ins Tal. Eine besonders anspruchsvolle Stelle im oberen Teil, das „Kanonenrohr“, galt als Mutprobe: Dort fühlten sich die jungen Kufsteiner:innen wie Franz Klammer, wenn sie die eisige Passage im Schuss bewältigten. Weiter unten sind die Spuren der Skipiste noch heute sichtbar, auch wenn der Wald die gerodeten Flächen langsam zurückerobert.

Vom Wintervergnügen zur Sommerfrische Oben am Brentenjoch angekommen, wartete wenige Meter weiter der sogenannte Grabenlift. Dieser führte zunächst 150 Höhenmeter hinunter in den Gaisgraben und brachte die Skifahrer:innen auf der anderen Seite wieder hinauf zum Steinberg. Dort befanden sich drei weitere Lifte: Besonders beeindruckend war der Tellerlift, der als „Kurvenlift“ bezeichnet wurde und in zwei Kurven, teilweise parallel von einem Schlepplift begleitet, nach oben führte. Legendär war die Buckelpiste von der Bergstation des Tellerlifts: So steil, dass keine Pistenraupen eingesetzt werden konnten, bot sie bei Neuschnee ein Tiefschneeparadies und später herausfordernde Buckel. Weiter links befand sich mit dem „Bettelsteiglift“ ein weiterer Schlepplift mit steiler Trasse. Mit der Zeit änderten sich die Ansprüche und der Winterbetrieb wurde eingestellt. Der Kaiserlift fand jedoch seine neue Bestimmung im Sommerals Aufstiegshilfe für Wander:innen und Naturliebhaber:innen.

Vom legendären Skigebiet zum Naturerlebnis –der Kaiserlift erzählt seine bewegte Geschichte. Scanne einfach das Bild mit der App Livi AR. App-Download auf Seite 4.

In der Ruhe liegt die Kraft Seit mittlerweile zehn Jahren bringt der neu eröffnete Kaiserlift wieder Gäste und Einheimische bequem ins Kaisergebirge. Andreas Riedmann, Bereichsleiter bei den Stadtwerken Kufstein, beschreibt die Besonderheit der Anlage: „Eine Fahrt mit dem Kaiserlift ist ideal für all jene, die sich nach Entschleunigung sehnen und die wohltuende Ruhe der Natur in vollen Zügen genießen möchten.“ Die geringe Förderleistung von 300 Personen pro Stunde unterstreicht dieses Konzept. „Eine moderne Gondelbahn schafft bis zu 3.000 Personen in derselben Zeit – das wäre für das Wegenetz im Kaisergebirge nicht tragbar. Ruhe und Raum machen diese Region so besonders“, erklärt Andreas Riedmann.

Die schwierigen Jahre und der Neubeginn Der Kaiserlift hat eine bewegte Geschichte hinter sich. Ende der 1980er-Jahre stand er kurz vor dem Aus. „Nimm ihn doch du für einen Schilling!“, bot man dem damaligen Gemeinderat Simon Herrmann Huber an. Er griff zu und übernahm nicht nur den Lift, sondern auch zwölf Millionen Schilling Schulden.

„Mir sperrt den Lift keiner zu!“

Simon Herrmann Huber hat sich stets für die Erhaltung des Kaiserliftes eingesetzt.

einen Meter pro Sekunde langsamer als früher. Das neue Konzept ist Entschleunigung – und das passt wunderbar.“

Wirtschaftlich war die Übernahme eine enorme Herausforderung. „Ich habe alles in den Lift gesteckt, um nicht bankrott zu gehen. Ich habe den Lift am Leben erhalten, bis zum Schluss, als ich gesagt habe: Jetzt gehört er erneuert.“ 2014 haben die Stadtwerke Kufstein den Kaiserlift übernommen und in eine umfangreiche Sanierung investiert. Seile, Rollenpakete, Sessel, Antriebe und Stützen wurden erneuert und es wurde eine moderne Steuerungstechnik eingebaut, um den Lift auf den neuesten Stand zu bringen. Am 1. Mai 2015 ging der neugestaltete Kaiserlift in Betrieb.

„Was wir dort oben umsetzen – im Naturschutzgebiet und mit ganz viel Fingerspitzengefühl – ist einzigartig im gesamten Alpenraum.“

Als Bereichsleiter der Stadtwerke Kufstein weiß Andreas Riedmann um die Einzigartigkeit von Kaiserlift und Naturschutzgebiet Kaisergebirge.

Der alte Kaiserlift

Die Geschichte des Kaiserliftes begann am 8. Dezember 1952 mit der Eröffnung des ersten Liftes in der Pienzenauer Straße. Dies markierte den Beginn einer neuen Ära für den Tourismus in Kufstein, denn die Aufstiegshilfe brachte die Menschen der Natur näher und ließ sie die Schönheit der umliegenden Bergwelt hautnah erleben. Der alte Lift stellte 1994 seinen Betrieb ein, doch die Idee eines Berglifts lebte weiter.

Die Eröffnung des „neuen Kaiserliftes“ im Jahr 1971 war ein bedeutendes Ereignis, das den Ruf Kufsteins als Wanderparadies festigte. Er bot Wanderbegeisterten und Naturliebhaber:innen eine bequeme Möglichkeit, in das Herz des Kaisergebirges vorzudringen und die alpine Landschaft zu genießen. Das Skigebiet Steinberg war bis Anfang der 1990er-Jahre in Betrieb und wurde dann auf Sommerbetrieb umgestellt.

„Ich habe immer gesagt, es gibt eine Chance, wenn man das Ganze klein und fein aufzieht – so wie es heute gemacht wird“, erzählt der Visionär. Früh erkannte er die Bedeutung der „Aufstiegshilfe“ für die ganze Region und sah die Entdeckung der Entschleunigung als Alleinstellungsmerkmal für den Lift. „Sie haben immer gesagt, der Lift sei zu langsam –als Argument gegen den Lift. Jetzt fährt er sogar noch

Heute, zehn Jahre nach der Wiedereröffnung, ist der Kaiserlift nicht nur ein Symbol für die erfolgreiche Wiederbelebung einer traditionellen Anlage, sondern auch ein Beispiel für nachhaltigen Tourismus in der Region. Der Lift bietet eine effiziente Möglichkeit, die Höhenunterschiede von gut 750 Metern zwischen der Talstation und der Bergstation zu überwinden. Die Fahrtzeit von 30 Minuten bietet genügend Zeit, um die Fernsicht zu genießen.

Das zehnjährige Bestehen des neuen Kaiserliftes ist nicht nur ein Grund zum Feiern, sondern auch eine Gelegenheit, stolz auf das Erreichte zurückzublicken und mit Zuversicht in die Zukunft zu schauen. Der Kaiserlift bleibt ein Teil der Kufsteiner Identität, der die Menschen auch in den kommenden Jahrzehnten in die Höhe tragen wird – näher zur Natur, näher zu sich selbst.

Die Stadtwerke Kufstein übernahmen den Kaiserlift im Jahr 2014 und investierten in eine umfassende Sanierung. Am 1. Mai 2015 nahm der modernisierte Lift seinen Betrieb wieder auf.

<<

Hochzeit, Jubiläum, Seminar, Firmenfeier, Taufe, Incentive oder einfach im kleinen Kreise. Es gibt immer einen Grund zum Feiern. Wir

bieten Ihnen für jeden Anlass den passenden Rahmen.

Vom eleganten Hotel bis zur coolen Szenebar. Wir bieten besten Service von der ersten Idee bis zur Umsetzung.

2 Location für bleibende Erinnerungen

T.+43 5372 62122

Melonen made in Kufstein?

Dank steigender Temperaturen wachsen in Tirol mittlerweile sogar wärmeliebende Feldfrüchte wie Melonen – ganz ohne Folientunnel.

M

elonen aus Tirol

Die Sonnenseite des Klimawandels

Der Klimawandel machts möglich: Süßkartoffeln und Melonen gibt´s seit einigen Jahren auch made in Kufstein. Doch was bedeutet die globale Erwärmung, abseits dieser kulinarischen Sonnenseiten, für die heimische Landwirtschaft? Wir haben dazu mit Martin Strillinger gesprochen, Kufsteiner Gemüsebauer in dritter Generation.

Schon wieder ist der Schnittlauch so knackig, dass die Röllchen beim Schneiden durch die ganze Küche springen! Kein Wunder, drei Stunden zuvor ist er noch auf dem Feld gestanden. Regionale und saisonale Ernährung ist für die Kufsteiner Bevölkerung kinderleicht, wächst das Gemüse hier doch auf Feldern mitten im Stadtgebiet. Mit einer Anbaufläche von zehn Hektar versorgt Familie Strillinger die Stadt seit über sechs Jahrzehnten mit erntefrischem Gemüse, würzigen Schnittkräutern und bunten Blumen.

Am Anfang war die Kuh

In den Anfängen des Unternehmens Gartenbau Strillinger Kufstein stand allerdings nicht das Gemüse, sondern die Milchwirtschaft im Mittelpunkt. So hielten die Großeltern des heutigen Firmenchefs einige Kühe, deren Milch sie ab Hof an Abnehmer:innen aus dem Ort verkauften. Zusätzlich pflegte die Großmutter auch ihren Hausgarten so fleißig, dass dieser mehr Gemüse abwarf, als die Familie benötigte. Also begann Maria Strillinger, diesen Überschuss ihren Milchkunden anzubieten, was sich als tragfähiges Geschäftsmodell erwies. Ihr Sohn erbte offenbar den grünen Daumen seiner Mutter und stellte zusammen mit seiner Frau Christine das Geschäft ganz auf Gemüseanbau um. Bis heute sieht man den Seniorchef Josef Strillinger noch am Traktor sitzen und mitarbeiten – vom Rasten und Rosten keine Spur.

Vom Polier zum Gemüsebauern

Seit 2010 leitet Martin Strillinger das Unternehmen in dritter Generation. Unterstützt wird er dabei von seinen Eltern, Frau und sogar die nächste Generation, elf und sieben Jahre alt, packt schon mit an. Obwohl Martin immer Gemüsebauer werden wollte, schloss er zuerst eine Lehre als Maurer ab, brachte es bis zum Polier. Die am Bau erworbenen Kenntnisse kann er auch im eigenen Unternehmen immer gut brauchen, sagt er. >>

auf Seite

Salat, Tomaten und vieles mehr aus der Region. Wie lagert man frisches Gemüse, damit es möglichst lange hält? Scanne einfach das Bild mit der App Livi AR. App-Download
4.

Landwirtschaft in Zeiten des Klimawandels

Viele Kunden des Gemüsestands Strillinger trauen ihren Augen nicht, wenn sie die Melonen und Süßkartoffeln aus heimischer Produktion sehen. Diese Früchte wachsen im Freiland, nicht im Folientunnel, wohlgemerkt. Früher wäre das nicht gegangen, erzählt Martin, aber in den letzten Jahren sind die Temperaturen im Sommer so hoch, dass man auch solch wärmeliebende Feldfrüchte erfolgreich ziehen kann. Sogar das empfindliche Basilikum wächst in den Sommermonaten draußen auf dem Feld. Die Aussaat des letzten Salats fand 2010 noch Ende Juli statt, mittlerweile kann man das Blattgemüse noch bis weit in den August anbauen.

Gehört Tirol also zu den Klimagewinnern? „Keinesfalls“ sagt Martin Strillinger, „die Extremwetterereignisse nehmen deutlich zu.“ Ist das Wetter früher gekommen und gegangen, bleiben Wetterlagen immer häufiger quasi-stationär. Wenn es regnet, dann regnet es ohne Unterlass oft wochenlang, aber auch Schönwetter bleibt bis zur Dürre. 2023 ist durch die kalte, nasse Witterung im Frühjahr die halbe Kartoffelsaat am Feld verfault, der Sommer war dafür extrem heiß und trocken. Durch die hohen Temperaturen kommt es immer häufiger und sogar schon im Frühjahr zu Hagelgewittern, die Folientunnel und Pflanzen zerstören. Mittlerweile hat Martin auch eine Hagelversicherung abgeschlossen, die immer teurer wird. Früher war starker Hagel so selten, dass das keinen Sinn gemacht hätte. Auch in ein Bewässerungssystem musste er schon investieren, um seine Pflanzen während der immer häufiger werdenden Dürren versorgen zu können. All das ist mit Kosten und Mehrarbeit verbunden, die er nur sehr begrenzt

auf die Preise umlegen kann. Schließlich sollen sich die Kufsteiner:innen sein Gemüse auch noch leisten können.

Mit Vielfalt und Manpower gegen Schädlinge und Unkraut Während viele Gemüsebauern nur acht bis zehn Sorten kultivieren und an den Handel liefern, bietet Martin Strillinger rund fünfzig bis sechzig Arten an. Diese Vielfalt erfordert mehr Arbeit, bringt aber Vorteile im Kampf gegen Schädlinge wie die Reiswanze, die durch wärmere Temperaturen zunehmend Probleme bereitet. Sein Konzept des „StripFarmings“ setzt auf sich abwechselnde schmale Anbaustreifen, um Schädlingsausbreitung zu erschweren. Gegen Unkraut wird gepflügt, gehackt und der Boden nach der Ernte mit Gründüngung abgedeckt –manuelles Jäten bleibt jedoch unerlässlich, selbst bei über 30 Grad.

Resilienz durch regionale Mitarbeiter

Martin Strillinger setzt bewusst auf ein Team aus der Region – ein Garant für Qualität und Verlässlichkeit. Während der pandemiebedingten Lockdowns erwies sich diese Entscheidung als Vorteil: Die Ernte konnte ohne Verzögerung eingebracht werden.

„Die Beschäftigung regionaler Mitarbeiter:innen ist ist zwar mit höheren Kosten verbunden, aber für mich zählt ein respektvoller Umgang mit allen Arbeitskräften. Zudem schätze ich es, ein Team zu haben, auf das ich mich zu jeder Zeit verlassen kann.“

Martin Strillinger

Die Regionalität, die sich durch alle Bereiche seines Unternehmens zieht, macht seinen Betrieb nicht nur nachhaltiger, sondern auch widerstandsfähiger gegenüber Krisen. Ein Konzept, das zeigt, wie Zukunftssicherheit und soziale Verantwortung Hand in Hand gehen können.

Wünsche an die Politik Was wünscht sich ein regionaler Gemüsebauer wie Martin Strillinger von der Politik? Mehr EU-weite Abstimmung bei Regeln zum Beispiel. So ist ein Saatgut Beizmittel gegen einen Bohnenschädling in Österreich verboten, in Deutschland aber per Notfallzulassung erlaubt. Das hat den Bohnenanbau in Österreich weitestgehend geschädigt, was bedeutet, dass die Bohnen jetzt aus Deutschland importiert werden.

Selbst in Österreich gibt es keine einheitlichen Regelungen: Während Investitionen in Bewässerungssysteme in fast allen Bundesländern gefördert werden, ist dies in Tirol nicht der Fall. Martin wünscht sich zudem mehr Forschungsinitiativen für die Landwirtschaft und sieht großes Potenzial in innovativen Ansätzen wie der biologischen Unkrautvernichtung mit Lasertechnologie.

Ein Anliegen, das er mit vielen österreichischen Unternehmer:innen teilt, sind niedrigere Lohnnebenkosten – damit auch kleine regionale Betriebe eine sichere Zukunft haben. Denn die nächste Generation Strillinger steht bereits in den Startlöchern. Und wer weiß, vielleicht wird in Kufstein eines Tages tatsächlich Reis angebaut, wenn sich das Klima weiter verändert. Die Reiswanze wäre zumindest schon hier ...

Genusstag beim Gemüsestand Strillinger: Jeden Freitag bietet der Hinterschachnerhof zusätzlich regionale Käse,- Wurst,- und Fleischspezialitäten an.

Scanne jetzt den QR-Code und entdecke, welche frischen Gemüsesorten aktuell verfügbar sind! Der Erntekalender liefert Dir alle Infos auf einen Blick – schnell, einfach und saisonal.

Ein grüner Daumen liegt in der Familie – Martins Mutter liebt es, selbst Blumen zu ernten. Die Leidenschaft für den Anbau wurde also in die Wiege gelegt!
Bunte Vielfalt auf dem Feld – von knackigem Kopfsalat bis zu würzigem Rucola: Hier gedeihen zahlreiche Salatsorten, frisch geerntet und bereit für den Genuss.

Schätze der Märkte

Regional. Kulinarisch. Authentisch.

Hier wird die Region lebendig: Neben frischem Obst, würzigem Käse und duftendem Brot bieten die Märkte im Kufsteinerland auch kunstvolles Handwerk. Von liebevoll gefertigten Holzarbeiten bis hin zu handgenähten Textilien – lokale Produzent:innen zeigen, was die Region ausmacht. Zwischen herzlichen Gesprächen und dem Geschmack regionaler Spezialitäten entsteht eine besondere Verbindung zur Landschaft. Jeder Einkauf unterstützt die lokale Wirtschaft, bewahrt Traditionen und trägt dazu bei, das Kufsteinerland als lebendigen Begegnungsraum für Einheimische und Gäste zu erhalten.

Weinfest

Edle Tropfen aus Österreich und Italien

11.–12.07.2025

Zwei Tage im Zeichen des Weins: Beim Weinfest im Stadtpark von Kufstein präsentieren Winzer:innen aus Österreich und Italien ihre besten Jahrgänge. Weine aus Kufsteins Partnerstädten Rovereto und Langenlois dürfen dabei natürlich nicht fehlen. Serviert wird – traditionell – in Riedel-Gläsern.

Für kulinarische Begleitung sorgen Tiroler Spezialitäten und italienische Nudelgerichte. Livemusik rundet das Genusserlebnis ab. Eintritt frei.

Street Food Market Genuss aus aller Welt

30.–31.08.2025

Bauernmarkt

Der Geschmack der Region

Jeden 1. Samstag im Monat, 9:00 Uhr–12:00 Uhr Ein Markt, der nach Heimat schmeckt: Der Bauernmarkt in Ebbs bietet eine Vielfalt an regionalen Produkten – von frisch gebackenem Brot bis hin zu herzhaftem Käse. Hier trifft bäuerliche Tradition auf echte Handwerkskunst. Direkt bei den Produzent:innen einkaufen, Spezialitäten verkosten und den echten Geschmack der Region erleben.

Ostermarkt

Frühling voller Traditionen

18.–19.04.2025 | 03.–05.04.2026

Mit dem Frühling erwacht auch die Markttradition zu neuem Leben. Der Ostermarkt in Kufstein präsentiert handgefertigte Kunstwerke, feine regionale Spezialitäten und den Duft nach frischen Blumen. Zwischen Kunsthandwerk und kulinarischen Genüssen entsteht eine Atmosphäre, die den Frühling willkommen heißt.

Kulinarische Vielfalt unter freiem Himmel: Der Street Food Market bringt Aromen aus aller Welt nach Kufstein. FoodTrucks, internationale Spezialitäten und eine lebendige Atmosphäre machen diesen Markt zu einem besonderen Erlebnis. Bunte Lichter, exotische Düfte und eine entspannte Stimmung laden dazu ein, neue Geschmackserlebnisse zu entdecken.

Nacht des Handwerks und Genusses

04.09.2025

Handwerk, Kulinarik und ein stimmungsvolles Ambiente – die Nacht des Handwerks und Genusses verwandelt Niederndorf in einen lebendigen Treffpunkt. Regionale Betriebe präsentieren ihr Sortiment und geben Einblicke in ihre Arbeit. Genuss-Stationen mit hausgemachten Spezialitäten laden zum Probieren ein, während Livemusik für besondere Atmosphäre sorgt.

Herbst-Genusstag

Kulinarik trifft Handwerkskunst

03.10.2025 Im Stadtpark von Kufstein dreht sich alles um Genuss und Tradition. Etwa 20 Erzeuger:innen präsentieren an diesem Tag regionale Spezialitäten und traditionelles Handwerk. Im Mittelpunkt stehen Käse, Speck, Schnaps und andere Schmankerl. Gleichzeitig öffnen die Geschäfte in der Innenstadt ihre Türen. Für musikalische Begleitung sorgt die Gruppe „Ebbser Kaiserklang“.

Adventmärkte

Zauber der Vorweihnachtszeit

Wenn der Duft von Glühwein und gebrannten Mandeln die Luft erfüllt, verwandelt sich das Kufsteinerland in eine Weihnachtskulisse. Handwerkskunst, traditionelle Spezialitäten und festliche Klänge machen die Adventmärkte der Region zu einem Ort der Begegnung. Zwischen heißen Maroni und liebevoll gestalteten Geschenkideen wächst die Vorfreude auf die Weihnachtszeit!

Weihnachtsmarkt im Stadtpark Kufstein | 21.11.–21.12.2025, jeweils MI–SO Christkindlmarkt am Thiersee | 14.12.2025 Pölvenzauber Bad Häring | 07.12.2025

Weihnachtszauber auf der Festung Kufstein | 30.11.–21.12.2025, jeweils SA–SO

Für den Tiroler Werner Zellner dauert die Badesaison 365 Tage im Jahr. Unabhängig von Temperatur und Jahreszeit praktiziert er schon seit über 20 Jahren sein Baderitual am Kufsteiner Hechtsee. Im persönlichen Gespräch berichtet er von den positiven Aspekten des Winterbadens, das zum globalen Trend wurde.

Heilsamer Kälteschock

Winterbaden

Vom Exoten zum Trendsetter

Als Werner Zellner vor mehr als 20 Jahren mit dem Winterbaden am Kufsteiner Hechtsee begonnen hatte, erntete er von unbeteiligten Beobachter:innen meist nur ein ungläubiges Kopfschütteln. Mittlerweile hat sich die Situation geändert und Zellner längst seinen Exotenstatus verloren. Heute gilt er viel mehr als Trendsetter einer immer größer werdenden Community von Winterbade-Begeisterten, die sich am Kufsteiner Hechtsee treffen, um ihrem kalten Hobby zu frönen. Die Stadtgemeinde Kufstein hat sich schnell dem neuen Trend angepasst und hält den Zugang zum Hechtsee, inklusive den Sanitäranlagen, jetzt ganzjährig geöffnet.

Gesundbrunnen Winterbaden

Fragt man Winterschwimmer nach ihrer Motivation, sich ins kalte Wasser zu stürzen statt vor dem warmen Ofen zu sitzen, erhält man unterschiedliche Antworten. Manche wollen damit dem Alterungsprozess ein Schnippchen schlagen, andere schätzen die positive Wirkung auf das Immunsystem oder genießen die Glückshormone nach dem Bad.

Werner Zellner hatte vor fast 25 Jahren einen ganz anderen Zugang zum Thema Winter- bzw. Eisbaden. Durch seine Bekanntschaft mit einem Shaolin Mönch kam er in Kontakt mit der chinesischen Meditations-,

Konzentrations- und Bewegungsform Qi Gong. Ziel der Qi Gong Übungen ist eine Harmonisierung von Geist und Körper durch Förderung beziehungsweise Stabilisierung des Energiehaushalts. Fasziniert von der 3.000 Jahre alten Trainingsform, die heute noch in buddhistischen Klöstern praktiziert wird, reiste Zeller nach Tibet, um seine Kenntnisse zu vertiefen. Dort konnte er Mönche beim Eisbaderitual beobachten und wurde neugierig. Die Faszination für den Kälteschock hat ihn seither nicht mehr verlassen.

Mentale Stärke gegen eisige Kälte „Natürlich kostet es Überwindung, in das eiskalte Wasser zu steigen“, gibt Werner Zellner zu, dass Winterbaden im ersten Moment nicht gerade eine Wellnessanwendung darstellt. Sein wirksamstes Hilfsmittel gegen die eisige Kälte des Wassers ist die Konzentration auf die eigene Atmung, wodurch die Wahrnehmung vom Kältereiz auf das Innere gelenkt wird. Bei jedem Bad folgt Werner Zellner seinem eigenen Ritual, das aus Meditationstechniken wie zum Beispiel verschiedenen Mantras besteht.

DIE KRAFT DER BERGE, DAS WISSEN DER MEDIZINISCHEN EXPERTEN, DIE HEILENDE WIRKUNG VON EUROPEAN AYURVEDA ® .

Sanfte Reinigung, belebendes Detox, heilendes Panchakarma: Die Kuren nach dem ganzheitlichen Konzept von European Ayurveda ® bringen Körper, Geist und Seele in Balance. Auf Basis langjähriger medizinischer Erfahrung und Expertise unserer EA® Pioniere. Eine Auszeit, sorgfältig auf individuelle Bedürfnisse abgestimmt, die Kraft gibt und Ruhe spendet. Entspannender Luxus und viel Wissen der alten indischen Heillehre machen einen Aufenthalt im European Ayurveda ® Hideaway mit Yoga, Meditation & ayurvedischen Massagen sowie Behandlungen zu einem ganzheitlichen Erlebnis. Ganz nach unserem Motto „Life is Balance“.

Hier geht‘s zu unseren Detox Kuren

Sobald er sich im Wasser befindet, steigt die Durchblutung und das Kältegefühl verliert sich. So weiß er auch gar nicht, wie lange er wirklich im Wasser bleibt, er hat noch nie auf die Uhr gesehen. Wenn er spürt, es ist genug, dann verlässt er den See, zieht sich warm an und stimuliert verschiedene Akupressurpunkte, zum Beispiel den für die Nieren, die als besonders kälteempfindlich gelten.

Vom Posting zum globalen Trend

Ausgehend von den sozialen Medien hat sich Winterbaden mittlerweile zum weltweiten Trend entwickelt. Eine Art Social Media Ikone stellt dabei der niederländische Extremsportler Wim Hof, „Ice Man“ genannt, dar. Er hält mehrere Weltrekorde im Ertragen von Kälte und ist immer wieder durch spektakuläre Aktionen aufgefallen. So versuchte er 2007, nur mit Shorts und Sandalen bekleidet den Mount Everest zu besteigen und musste erst auf 7.400 Metern wegen einer Fußverletzung aufgeben.

Wie Werner Zellner setzt auch Wim Hof auf Meditation und eine spezielle Atemtechnik, die er „Wim Hof Methode“ nennt und über Bücher, SmartphoneApps und Seminare vermarktet. Unumstritten ist seine Technik auf jeden Fall nicht, hat es doch weltweit bereits mehrere Todesfälle gegeben, bei denen Menschen ertrunken sind. Wim Hof selbst konnte allerdings nie dafür belangt werden.

Winterbaden für Anfänger:innen

Damit Winterbaden zum gesunden Vergnügen wird, rät Werner Zellner, immer genau in sich hineinzuhören und es langsam anzugehen. Am einfachsten funktioniere der Einstieg ins Winterbaden aus seiner Sicht, wenn man nach dem Sommer einfach weiterhin schwimmen gehe und sich so schrittweise an die zunehmende Kälte anpassen könne.

Eine warme Mütze auf dem Kopf schützt den Körper vor übermäßigem Wärmeverlust und ob man sich vorher extra aufwärme oder gleich in die Fluten steige, stelle eher eine Frage der persönlichen Vorliebe dar. Der wichtigste Tipp ist aber, bei sich selbst zu bleiben und keinen Wettkampf daraus zu machen, wie lange man es im kalten Wasser aushalten kann. Ein warmer Schluck Tee wärmt den Körper nach dem Bad von innen und sanfte Bewegung schadet auch nicht. Wichtig für das Eisbaden ist ein gesundes Herz-Kreislauf-System. Daher ist angeraten, vorab einen Gesundheits-Check beim Hausarzt zu machen und eventuelle Risiken abzuklären.

Kühler Kopf statt heißer Hype Werner Zellner vermutet, dass er seine unverwüstliche Gesundheit unter anderem dem täglichen Kälteschock im Hechtsee verdankt. Grundsätzlich genießt er aber einfach dieses tiefe Gefühl der Zufriedenheit, das ihn jedes Mal nach dem Baden überkommt – vermutlich eine Folge der vielen Endorphine, die durch das kalte Wasser freigesetzt werden. Zugleich warnt er aber davor, kritiklos alles zu glauben, was dem Winterbaden Positives zugeschrieben wird, seit es zum globalen Trend geworden ist.

Speziell die sozialen Medien übertreffen sich mit den vorteilhaften Aspekten des Winterbadens. So soll es den Alterungsprozess aufhalten, gegen Depressionen wirken, immun gegen Krankheiten machen und sogar beim Abnehmen helfen. Walter Zellner hält das alles für typische Übertreibungen unserer Zeit, die immer nach Superlativen jagt. Wenn er Sorgen und Probleme habe, dann habe er die nach dem Winterbaden noch genauso, er gibt aber zu, dass das kalte Wasser wirklich zu mehr Klarheit im Kopf und insgesamt zu mehr Entspannung führe –Allheilmittel sei es aber keines.

Nichts für Warmduscher

Durch den Trend zum Winterbaden ist das Kufsteinerland, dank seiner Seen, jedenfalls um eine Wintersportattraktion reicher. „Von der Piste in den See“ lautet daher das Motto für alle jene, die ihren inneren Frosch kultivieren wollen und nicht genug vom nassen Element in jeder Erscheinungsform bekommen können.

App-Download auf Seite 4.

der App

365 Tage Kälteschock: Wer auch im Sommer nicht auf sein eiskaltes Bad verzichten möchte, kann von den warmen Seen in den Kufsteiner Kaiserbach ausweichen. Der glasklare Gebirgsbach bietet auch in den Sommermonaten äußerst frische Wassertemperaturen.

Eiskalt, aber voller Energie! Im Video verrät Werner Zellner, worauf man achten sollte. Scanne einfach das Bild mit
Livi AR.

Eintauchen ins Grün

Waldbaden in Hinterthiersee

Im Wald von Hinterthiersee öffnet sich eine Welt, die den Alltag vergessen lässt. Beim Waldbaden spürst Du den weichen Boden unter Deinen Füßen, hörst das Rascheln der Blätter und das Summen der Bienen. Die Modalrunde führt Dich durch hoch aufragende Bäume, vorbei an Lichtungen und einem Steinlabyrinth, das den Weg zur inneren Mitte symbolisiert. Atemübungen und Momente der Stille lassen Dich in eine tiefe Entspannung gleiten – die beruhigende Kraft des Waldes wird spürbar.

Startpunkt: Hinterthiersee Dorfplatz

Adresse: Dorf 25, 6335 Thiersee

Hinweis: Kostenfreie Parkmöglichkeiten, von dort aus beginnt die beschilderte Modalrunde.

D

urchatmen in der Natur

Vier Orte, eine Mission: Vitalität tanken und die Kraft der Natur spüren.

Das Kufsteinerland ist reich an Orten, die Körper und Geist in Einklang bringen. Mal rauschend und lebendig, mal still und besinnlich – die Natur zeigt sich hier in ihrer ganzen Vielfalt. Ob tiefe Wälder, sprudelnde Quellen oder beeindruckende Wasserfälle, jeder dieser Kraftplätze strahlt eine eigene, besondere Energie aus. Wer sich darauf einlässt, spürt sofort, wie der Alltag in den Hintergrund tritt und ein Gefühl von Ruhe und Erholung einkehrt. Es sind Orte, an denen man sich zurückziehen, die Natur bewusst erleben und neue Kraft schöpfen kann.

Kühle Kraft

Wasserfall in Bad Häring

Der Wasserfall in Bad Häring begeistert mit seiner wilden, natürlichen Schönheit. Die Luft ist von feinen Wasserpartikeln erfüllt, die die Sinne beleben und nachweislich die Atemwege reinigen. Umgeben von einem naturbelassenen Wald wird das Plätschern des Wassers zum meditativen Klangteppich. Der Weg dorthin führt entlang eines sanften Baches – ein idealer Ausflug für die ganze Familie. Der Kraftplatz selbst ist ein Ort, der die Lebenskraft des fließenden Wassers auf Körper und Geist überträgt.

Startpunkt: Ortszentrum Bad Häring

Adresse: Dorfstraße 24, 6323 Bad Häring Hinweis: Beschilderung „Wasserfallweg“ folgen, ca. 30 Minuten Gehzeit bis zum Wasserfall.

Lebendiges Wasser

Lebensquelle im Kaisergebirge

In der unberührten Bergwelt des Kaisergebirges sprudelt die Lebensquelle unermüdlich und klar – ein Ort, der erfrischt und inspiriert. Das „Riegen-Bründl“ liegt malerisch am Wegesrand, umgeben von sonnigen Wiesen und dichten Wäldern. Wer hier Halt macht, spürt die Kraft des Wassers unmittelbar: frisches Quellwasser, das die Kehle kühlt und den Geist belebt. Der intensive Geschmack und die Reinheit des Wassers machen den Moment zu etwas Besonderem – ein Schluck Natur pur, direkt aus dem Herzen des Kaisergebirges.

Startpunkt: Kaiserlift Talstation, Kufstein Hinweis: Mit dem Kaiserlift bis zur Bergstation Brentenjoch. Von dort circa 20 Minuten Wanderzeit zur Lebensquelle, Beschilderung „Duxer Alm“ folgen.

Eisige Stille

Vereister Wasserfall in Ebbs

Wenn die Temperaturen fallen, erstarrt der Wasserfall in Ebbs zu einer faszinierenden Skulptur aus Eis und Stille. Die tosenden Wassermassen weichen einer glänzenden, kristallklaren Oberfläche – ein Naturschauspiel, das Ruhe atmet und zur Einkehr einlädt. Die winterliche Landschaft wirkt wie in der Zeit erstarrt, jeder Atemzug ist klar und frisch. Wer hier verweilt, spürt die Kraft der Natur in ihrer stillsten Form und kann, genau wie sie, für einen Moment innehalten und neue Energie sammeln.

Startpunkt: Parkplatz Raritätenzoo Ebbs

Adresse: Wildparkweg 6, 6341 Ebbs

Hinweis: Von dort ca. 15 Minuten Fußweg in Richtung Nikolauskapelle. Der Wasserfall ist ausgeschildert.

einer alten Dame

Das Haus am Unteren Stadtplatz Nummer 19 hat wirklich viel zu erzählen. Es ist mindestens 500 Jahre alt und war in wechselnder Form ein beliebter Treffpunkt der Kufsteinerinnen und Kufsteiner. Als „die alte Dame“ einzustürzen drohte, waren Alexander Drastil und Thomas Bodner zur Stelle, um das ehrwürdige Haus mit einem innovativen Konzept wiederzubeleben. Wir hören die Geschichte von einer, die viel gesehen und gehört hat, im Herzen von Kufstein.

In der hauseigenen Patisserie verrät Lisa-Marie Drastil das Geheimnis der legendären Zwetschkenknödel. Schritt für Schritt zeigt sie, wie diese Spezialität entsteht – süße Tradition zum Nachkochen!

Scanne einfach das Bild mit der App Livi AR. App-Download auf Seite 4.

Die letzten Jahre waren anstrengend für mich, keine Frage. Der Baulärm, die schweren Maschinen, der Staub – zwischendurch fühlte ich eine Leere in mir und hatte keine Ahnung, wie diese wieder gefüllt werden sollte. Mein Innerstes wurde mir genommen, die alten Tramdecken ausgetauscht und durch moderne Betondecken ersetzt.

Mehr als nur ein Facelifting: Funktionalität hinter historischen Mauern Eines aber muss man festhalten: Es wurde behutsam gearbeitet. Meine große Geschichte wurde stets respektiert. Heute noch ist sie im Eingangsbereich des Hotels sichtbar. Hier spannt sich eine gotische Gewölbedecke über den Eingang. Sogar die Bemalung aus jener Zeit wurde noch erhalten. Auch im Kellergeschoss wurde vorsichtig mit mir umgegangen. Im Zuge der Renovierung wurde ein alter Fußboden aus Stein freigelegt. Vor über vierhundert Jahren haben die Menschen diese Bachsteine aus dem Inn zum Unteren Stadtplatz geschleppt.

Jahrhundertelang konnte ich mich rückseitig an die Befestigung der Stadt anlehnen. Teile der Mauer sind auch heute noch im Kellergeschoss zu erkennen. Wie auch ein Durchbruch der Zwingermauer, der zweiten Mauer vor den Toren der Stadt. So wurde eine Verbindung geschaffen zwischen mir und meinem jüngeren Bruder, der auf der Seite der Marktgasse neu gebaut wurde. Trotz unseres erheblichen Altersunterschiedes ergänzen wir uns sehr gut.

Ein Ort der Begegnung:

alt und neu in symbiotischer Verbindung

Die Küche des Kaffee Platzhirsch ist drüben untergebracht wie auch die Wäscherei und andere Versorgungsräumlichkeiten. Eines muss man den neuen Bewohner:innen des Hauses lassen. Sie haben darauf geachtet, mich so gut wie möglich zu versorgen, was während der Bauzeit eine echte Herausforderung war. Ich sollte nutzbar werden wie ein modernes Gebäude. Licht, Heizung, Wasser – darauf wollte man nicht verzichten, jedoch sollten die Leitungen unsichtbar bleiben. Mittlerweile bin ich im Verborgenen gut angebunden und biete als Hotel jeden Komfort.

Gut zu wissen

Mit Herzblut zur „Love Brand“

Authentizität als zentraler Wert

Die Familie Drastil hat mit ihrem Familienbetrieb ein touristisches Produkt geschaffen, das berührt und in Erinnerung bleibt. In einem hart umkämpften Markt setzt sie auf Authentizität und eine tiefe emotionale Verbindung zu ihren Gästen. Familie Drastil glaubt daran, dass nur das, was uns vertraut ist, Begeisterung und Loyalität weckt. Mit Herzblut führt sie ihren Betrieb – ihre Leidenschaft macht den Unterschied.

Der Platzhirsch ist ihr Aushängeschild und verbindet traditionelle österreichische Gastfreundschaft mit einer einzigartigen Geschichte. Die Revitalisierung des historischen Gebäudes und der futuristische Neubau zeigen den Mut der Familie, die in Thomas Bodner einen starken Unterstützer fand. Die zentrale Lage in Kufstein und das vielfältige gastronomische Angebot machen den Platzhirsch besonders. So gelingt es der Familie Drastil, ihren Betrieb als „Love Brand“ zu positionieren.

Insgesamt bin ich sehr zufrieden, der Begriff Facelifting würde bei den tiefgreifenden Veränderungen aber nicht weit genug gehen. Im Gegenteil: Mein Gesicht – die Schauseite zum Unteren Stadtplatz hin – blieb beinahe unverändert. Aber meine inneren Werte wurden dem „State of the Art“ angepasst. Heute beheimate ich fünfzehn Zimmer für Gäste aus aller Welt, darunter ein fabelhaftes Penthouse mit Blick auf den Festungsberg. Und im Erdgeschoss spielt sich wieder ab, was ich seit Jahrhunderten gewohnt bin: Man hört die Menschen lachen, sie tauschen sich aus, sie gehen in Verbindung zueinander.

Vom Goldenen Hirsch zum Platzhirsch: eine neue Ära

Heute bin ich der Platzhirsch, lange Zeit war ich der Goldene Hirsch. Noch heute reden die Leute vom „Hirschenkino“, das längst nicht mehr hier bei mir ist. Und sie erzählen von legendären Nächten, die sie im „Hirschenkeller“ verbracht haben. Ich liebe es, in Erinnerungen zu schwelgen, und mehr noch freue ich mich, wenn wir gemeinsam neue Erinnerungen schaffen. Ich bin bereit – revitalisiert und voller Energie.

Wenn aus Geschichten Geschichte wird. Das Haus am Unteren Stadtplatz 19 kann auf eine lange Historie zurückblicken. Seit 1896 belegt das örtliche Bauamt seine Existenz als Gasthof im Besitz der Familie Maierhofer. Bei der Sanierung durch die Bodner Gruppe zeigte ein Gutachten: Teile des Gebäudes stammen aus dem 15. Jahrhundert. Besonders beeindruckend sind die dicken Grundmauern, die über 500 Jahre alt sind – ein echtes Stück Stadtgeschichte!

Fakten

Ein Blick in die Vergangenheit

Stadtgeschichte am Unteren Stadtplatz 19

14. Jh. Errichtung der Stadtmauer

15. Jh. Errichtung eines dreigeschossigen gotischen Gebäudes

1504 Brandereignis, das zu großer Zerstörung führte

16. Jh. Gotischer Wiederaufbau: Die zerstörte Balkenecke wurde im Erdgeschoss durch eine durchlaufende Gewölbedecke ersetzt. Ein bis heute vorhandener Lichtschacht wurde integriert.

1703 Verheerende Zerstörung durch einen zweiten Brand

18. Jh. Barocke Wiederaufbauphase: Rekonstruktion der südlichen Schauseite und Ausstattung der Räume mit barocken Stuckdecken sowie Einzug von Dippelbaumdecken

1896 Errichtung von Nebengebäuden: drei gewölbte Keller, Pferdestallung, zwei Wurstleoni-Lokale und eine Selchküche

1901 Ausbau zweier Zimmer am Dachboden

1902 Billardzimmer und Veranda entstehen

1912 Neubau eines Speise- und Kinosaales im 1. OG des Nebengebäudes

1960 Umbau des Erd- und Kellergeschosses für die Österreichische Credit-Institut A. G. Das Restaurant im ersten Stock bleibt erhalten.

Erwecke den Ritter in dir.

Das Mittelalter zum Angreifen:

Alte Mauern, versteckte Winkel und geheime Türme. Spannende Museen, ein grandioser Ausblick und finstere Verliese. Auf der Festung Kufstein gibt es für kleine und große Besucher viel Spannendes zu erleben.

1961 Einrichtung einer Bar im Keller

Einen Abstecher sollten Sie unbedingt im Schilde führen.

Wusstest Du es schon?

20

Orchideenarten bereichern die Vielfalt der Flora im Naturschutzgebiet Kaisergebirge.

Der Begriff Kaiserwetter wird oft mit Kaiser Franz Joseph I. in Verbindung gebracht, der sonniges Wetter während seiner Aufenthalte in Tirol besonders schätzte.

1893

60 wurde die Hofinger Quelle zur Versorgung der Stadt Kufstein mit frischem Trinkwasser erschlossen.

289

Vogelarten, darunter Steinadler und Wanderfalken, finden im Kaisergebirge ihren Lebensraum.

28.000

Jahre alt sind die Knochen von Höhlenbären aus der Tischoferhöhle im Kaisertal, in der auch Spuren früher Menschen gefunden wurden.

282

Stufen umfasst der Kaiseraufstieg ins Kaisertal und führt in eine der schönsten Wanderregionen Tirols.

2.344

Meter hoch ragt die Ellmauer Halt als höchster Gipfel des Kaisergebirges empor.

1.500

Rinder werden jährlich im Kufsteinerland von den Almen in die Täler getrieben.

Quadratkilometer ist das Kufsteinerland groß. Nur rund ein Drittel davon ist besiedelt, der Rest ist unberührte Natur.

15

Hauben von Gault & Millau und 13 Falstaff Gabeln zeichnen die Restaurants und Wirtshäuser im Kufsteinerland aus.

4.948

Pfeifen machen die Heldenorgel zur größten Freiluftorgel der Welt.

820

Jahre alt ist die Festung Kufstein, die erstmals 1205 urkundlich erwähnt wurde.

Richtig laut und schaurig wird es, wenn die Perchten 2025 wieder das Kufsteinerland unsicher machen.

Traditionell finden die Perchtenläufe rund um den 5. und 6. Dezember statt. Die Perchtengruppen absolvieren in dieser Zeit eine Vielzahl von Auftritten. Wenn Du die Ohren offen hältst, sind sie nicht zu überhören!

Das Treiben der wilden Gesellen

Gelebtes

Brauchtum im Kufsteinerland

Perchtengruppen sind der lebendige Beweis dafür, dass sich die junge Generation nicht von althergebrachten Traditionen abwendet. Vielmehr sieht sie sich als Erhalter des Brauchtums und setzt gleichzeitig mutig auf neue Interpretationen –ganz zur Freude ihrer großen Fangemeinde.

Die genaue Entstehungsgeschichte der Perchten ist nicht bekannt. So sehen einige Forscher deren Ursprung in heidnischen Bräuchen oder bringen ihre Anfänge mit der mittelalterlichen Sagenfigur „Frau Perchta“ in Verbindung. Fest steht: Seit dem 17. Jahrhundert lassen sich die Perchten in Tirol nachweisen und spielen in der Vorweihnachtszeit und in den Raunächten eine bedeutende Rolle. Heutzutage sind die wilden Gesellen nicht mehr aus dem Brauchtumskalender wegzudenken.

Mit viel Lärm gegen böse Wintergeister So unsicher ihre Herkunft ist, so klar ist ihre Aufgabe seit der Epoche der Romantik im 19. Jahrhundert definiert: das Austreiben der bösen Wintergeister. Dies passierte damals bereits auf unterschiedliche Art und Weise, von Region zu Region verschieden, und heute ist es nicht anders. Im Kufsteinerland, das geografisch zum Tiroler Unterland zählt, zeigen sich die „Peaschtln“, wie sie hier genannt werden, in ihren selbst gemachten Gewändern und geschnitzten Masken von ihrer lautesten Seite, um ihrer Aufgabe gerecht zu werden.

Auf die große Bühne treten die Perchten hierzulande vor allem Anfang Dezember – ganz nach alter Tradition. In der Winterzeit, als die bäuerliche Arbeit weniger Zeit in Anspruch nahm, blieb mehr Raum für andere Beschäftigungen. Vor und am Nikolaustag am sechsten Dezember, teils als Begleiter des Nikolaus, bei Umzügen oder auch bei eigens organisierten Perchtentreffen schlägt die große Stunde der Passen, wie sich die Perchtengruppen nennen. Die Auftritte reichen von traditionellen Darbietungen ohne Requisiten über moderne Einlagen bis hin zu pyrotechnischen Shows. Allen gemein ist die Brauchtumspflege, wenn auch neu interpretiert.

Nur Winterzeit ist Perchtenzeit – weit gefehlt Wer denkt, nach diesen Tagen ziehen sich die Perchten in ihren wohlverdienten Sommerschlaf zurück, irrt gewaltig. Vielmehr ist Mann als Mitglied eines Perchtenvereins beinahe das ganze Jahr über aktiv. Im Kufsteinerland gibt es eine Vielzahl an Perchtenvereinen, die sich dem alten Brauch verschrieben haben – trotz des mittlerweile fast ganzjährigen Aufwands, wie Mario Rangger, Obmann-Stellvertreter der Dompfpass Thiersee, berichtet: „Wir sind quasi das ganze Jahr über im und für den Verein aktiv. Um die hohen Ausgaben zu decken, reicht der Mitgliedsbeitrag nicht annähernd aus, darum veranstalten wir Vereinsfeste und machen uns auf die Suche nach neuen Sponsoren. Es gilt, Termine für Auftritte und Perchtentreffen zu vereinbaren und alles abzustimmen. Ab Mitte September beginnt die eigentliche Arbeit, die intensive Kammalzeit.“

Ab ins Kammal …

Bevor sich die Perchten ins „Kammal“, wie das Vereinsheim der Perchten liebevoll genannt wird, zurückziehen, heißt es allerdings auszufahren. Nach Italien und durch ganz Österreich machen sich die engagierten Vereinsmitglieder auf den Weg, um Fuhren an Mais-Bratschen für ihre kunstvollen Gewänder zu holen. Kein leichtes Unterfangen, denn der Dreschabfall darf zwar meist kostenlos eingesammelt werden, aber die Bauern verschieben das Dreschen oft kurzfristig, manchmal macht das Wetter einen Strich durch die Rechnung. Spontanität ist also gefragt, denn ohne Bratschen keine Kostüme. Zu Hause angekommen, beginnt das Trocknen der Maisblätter. Dies kann bis zu zwei Wochen dauern, abhängig vom Zustand der Bratschen. Erst jetzt beginnt die Hauptarbeit: das aufwendige Nähen der Perchtenkostüme.

Organisation ist alles In Gruppen eingeteilt, geht es nun zwei bis dreimal wöchentlich an die Bratschen. Blatt für Blatt werden sie zu Bündeln geformt, dann gehen die Näher ans Werk. „Meist nähen ganz wenige Mitglieder oder der Obmann allein“, verrät Daniel Eschlböck, Obmann der Hexenkopf Pass Langkampfen, „und zwar aus mehreren Gründen. Einerseits ist es anstrengend und andererseits müssen die Gewänder aus einem Guss sein – schließlich soll man auch an den Gwandln die Pass und ihre Eigenheiten erkennen.“ Die letzten Geheimnisse des Nähens geben die Perchten nicht preis.

Kleines

Perchtenlexikon

Das Trachten-ABC der wilden Gesellen

Pass Bezeichnung für die Perchtengruppe

Kammal Name für das Vereinsheim der Perchten

Bratschen Maisblätter, Dreschabfall

Gwandl Perchtenkostüm

Larve Maske der Perchten

Tampern schlagen, klopfen

Perchtltakte Schlagmuster der Perchten

Glockinger Glockenläuter

In mühevoller Handarbeit entsteht aus Maisbratschen das einzigartige Gewand der Perchten.

Scanne einfach das Bild mit der App Livi AR. App-Download auf Seite 4.

Auch wenn sie nicht in direkter Konkurrenz stehen und sich gegenseitig zu Perchtentreffen einladen, wird nicht alles verraten. Fix ist, dass die Bündel mit einem stabilen Wachsfaden auf hochwertige Arbeitshosen und Parker aufgenäht werden. Ketten und Halterungen für den Tank müssen eingearbeitet und Hosenträger angebracht werden. An die 24 Stunden reine Nähzeit steckt in einem Perchtenkostüm. Bis zu fünf Gwandln werden jedes Jahr neu gemacht, andere werden mühevoll ausgebessert. Zeitlich knapp wird es immer, egal, wie früh mit der Herstellung begonnen wird.

„Es kommt schon vor, dass bis zuletzt an den Gwandln gearbeitet wird, aber wir schaffen es Jahr für Jahr.“

Daniel Eschlböck über den Endspurt bei den Vorbereitungen.

Von Hand geschnitzt und schrecklich grausig

Nicht weniger Arbeit bedeuten die Masken – wenn auch meist nicht für die Perchten selbst. Handgeschnitzt sind sie, die Larven, und im besten Fall aus der Hand ein und desselben Schnitzers. Möglichst furchterregend müssen sie außerdem sein, schließlich gilt es ja, die bösen Geister wirkungsvoll zu vertreiben. So einzigartig wie die Kostüme sind auch die Masken der Passen und sorgen für einen hohen Wiedererkennungswert.

Zeit der Proben

Parallel zur Arbeit an den Kostümen wird am Auftritt selbst getüftelt. Wer jemals eine Pass in Aktion erlebt hat, weiß, dass die Choreografie eine ausgeklügelte ist. Vom Anfang bis zum Schluss ist alles getaktet –im wahrsten Sinne des Wortes. Denn es ist der Takt, der im Mittelpunkt steht und so kommen „die Tamperer“ ins Spiel. Sie sind es, die auf selbst umgebauten Kanistern und Tanks einen Höllenlärm veranstalten.

Zwischen sechs und zwölf Schlagmuster haben sie mit im Gepäck. Von traditionell bis modern reicht das Repertoire, das im Vorfeld wohl geprobt sein muss. Nur so ist garantiert, das Publikum jedes Jahr aufs Neue in Staunen zu versetzen. Als absolut verpönt gilt es übrigens, den Perchtltakt einer anderen Pass zu klauen – da hört sich selbst beim friedlichsten Peaschtl die Freundschaft auf.

Auf los geht’s los!

Im Dezember gibt es kein Halten mehr. Zahlreiche Helfer – vom Busfahrer bis zum Ankleider – leisten großartige Arbeit für die perfekten Perchtenauftritte. In umgebauten Skibussen ohne Sitze oder auf Traktoranhängern geht es von Event zu Event. Begleitet von einer wirbelnden Hexe, Feuerteufeln und den Glockingern beginnt das wilde Treiben – ein Kraftakt, der Durchhaltevermögen verlangt.

Keine Nachwuchssorgen

Die Sorge um den Fortbestand der Tradition ist unbegründet. Das Erbe wird weitergegeben, doch die Jungen müssen sich bewähren, bevor sie als Perchten mitwirken dürfen. „Neue müssen zuerst als Helfer auf Probe mitgehen. Erst wenn wir das Gefühl haben, sie passen zu uns, kommt eine Aufnahme infrage“, erklärt Michael Kapfinger, Obmann der Bleibach Pass Langkampfen.

Entlohnt werden die Perchten und ihre vielen Helfer in Naturalien – Essen und Getränke statt Geld. Und kaum sind die Kostüme verstaut, beginnt schon wieder die Vorbereitung, denn der nächste Dezember kommt bestimmt.

ein Dorf ohne Passionsspiel –kein Passionsspiel ohne Dorf K

Wie Martin Leutgeb und die Erler ihre Passion auf die Bühne bringen

Die Erler Passionsspiele sind weit mehr als eine Tradition – sie sind das Herz der Dorfgemeinschaft. Seit über 400 Jahren stehen Generationen gemeinsam auf der Bühne und halten dieses einzigartige Kulturerbe am Leben. Mit der Neuinszenierung 2025 öffnet sich nun ein neues Kapitel, das Regisseur Martin Leutgeb gemeinsam mit den Erler:innen schreibt.

Von Anfang an hat Leutgeb den persönlichen Austausch mit den Menschen in Erl gesucht. Er geht auf sie zu, hört zu, nimmt ihre Gedanken und Erfahrungen auf. Sein Ziel: Gemeinsam mit der Dorfgemeinschaft etwas Großes auf die Bühne zu bringen. Die Proben sind dabei nicht nur eine künstlerische Arbeit, sondern ein Prozess, der die Gemeinschaft weiter zusammenwachsen lässt.

Schon die Kleinsten erleben die Passion hautnah, wachsen mit den Spielen auf und übernehmen im Laufe der Jahre neue Rollen. Jugendliche werden zu Aposteln, Erwachsene verkörpern zentrale Figuren wie Pilatus oder Maria und viele sind bis ins hohe Alter als Statist:innen, Handwerker:innen oder Organisator:innen dabei. Über 600 Mitwirkende bringen 2025 mit neuen Kompositionen von Christian Kolonovits die Geschichte von Leid und Hoffnung auf die Bühne – ein gemeinschaftliches Großprojekt, das Erl einmal mehr zu einem Ort tief empfundener Tradition macht.

Fakten

Das Passionsspielhaus

Das Passionsspielhaus Erl, eröffnet am 14. Juni 1959, wurde speziell für die sommerlichen Passionsspiele konzipiert. Mit 1.500 Plätzen ist es das größte Parterretheater Österreichs. Die 37 Meter hohe Architektur und die 400 m² große Bühne bieten ein einzigartiges akustisches und visuelles Erlebnis. Ein moderner Orchestergraben, eine Orgel mit 2.000 Pfeifen und ein geräumiger Kunstraum ergänzen die Ausstattung. Laufende Modernisierungen optimieren das Besuchererlebnis.

>> Passionsspiele Erl 2025: Mai bis Oktober www.passionsspiele.at

Regisseur Martin Leutgeb und sein Ensemble proben mit vollem Körpereinsatz im Kunstraum unter dem Dach des Passionsspielhauses.

Für die Gemeinschaft und die Familie

Seit Jahrzehnten sorgt Maria Schwaighofer hinter den Kulissen für die Kostüme der 600 Laiendarsteller:innen: „Es hat sich so ergeben“, erzählt Maria, die aus Rettenschöss stammt und durch ihre Hochzeit nach Erl kam. „Man lernt die Leute kennen, spürt diese Gemeinschaft – das hat mich berührt.“ Während ihr Mann im Hohen Rat aktiv war, widmete sie sich den Kostümen. „Einmal haben sie mich überredet mitzuspielen, aber eigentlich bin ich kein Bühnenmensch“, sagt sie schmunzelnd. Kinder und Enkelkinder stehen ebenfalls auf der Bühne. Auch mit 73 Jahren bleibt sie engagiert: „Knöpfe annähen, das können die Jungen nicht mehr“, meint sie augenzwinkernd. Ohne Menschen wie Maria wäre die Passion nicht das, was sie heute ist – ein Fest der Gemeinschaft.

Gut zu Wissen

Passionsspiele in Thiersee 2028

Auch in Thiersee hat die Passion eine lange Tradition. Seit 1695 halten die Thierseer ihr Versprechen, alle sechs Jahre die Passion aufzuführen. 2022 beeindruckten die Spiele mit rund 200 Laiendarsteller:innen und eindrucksvollen Bühnenbildern, eingebettet in die malerische Kulisse des Thiersees. Die nächsten Passionsspiele finden 2028 statt und zeigen, wie tief diese Tradition in Tirol verwurzelt ist.

Erwin Thrainer

23 Jahre als Christusdarsteller

Erwin Thrainer prägte die Erler Passionsspiele als Darsteller, Spielleiter und Organisator. 1959 stand er mit fünf Jahren erstmals auf der Bühne. „Ich bin damals beim Volk mitgegangen – das war unglaublich spannend.“ 1979 übernahm er kurzfristig die Rolle des Christus. „Ich hatte bis dahin keine einzige Probe als Christus. Den Text kannte ich nur von den Proben als Johannes.“

Trotz dieser Herausforderung wuchs er in die Rolle hinein: „Ich wollte Jesus nicht einfach spielen, sondern als Menschen darstellen.“ Neben der Bühne engagierte er sich als Spielleiter, Geschäftsfüh rer und für die Öffent lichkeitsarbeit. „In dieser Zeit habe ich für die Passiu gelebt.“ Sein Einsatz machte ihn zu einer prägenden Figur der Erler Passionsspiele.

Ankommen & wohlfühlen

ERHOLUNG & GENUSS FÜR DIE SEELE

Genussküche mit hochwertigen Produkten von lokalen Produzenten, mit Naturmaterialien ausgestattete Zimmer, ein reichhaltiges Frühstücksbuffet und eine herrliche Natur zum Entdecken –das alles findest du bei uns in Erl und im Gasthaus & Hotel Dresch.

Wir freuen uns darauf, dich bei uns begrüßen zu dürfen und dir einen unvergesslichen Aufenthalt zu bereiten.

Claudia Dresch

Als „Zuagroaste“ zur Passiu

1980 zog Claudia Dresch aus dem Zillertal nach Erl – und spürte sofort die besondere Atmosphäre der Passionsspiele. Fünf Jahre später stand sie erstmals auf der Bühne. „Die Intensität, mit der die Erler das machten, war überwältigend.“ Später übernahm sie Rollen wie Martha und Veronika, engagierte sich hinter den Kulissen und wurde 1996 ins Komitee gewählt. Ab 2009 verantwortete sie die Öffentlichkeitsarbeit.

Ihr Credo: „Jeder Beitrag ist wertvoll – egal, ob auf der Bühne, beim Verkehr oder der Reinigung.“ Für Claudia ist das Passionsspiel weit mehr als ein Theaterstück: „Das muss man spüren. Für die Erler ist es ein Teil ihres Lebens.“

Florian Schindlholzer

Die Zukunft der Erler Passion

Florian Schindlholzer gehört zur jungen Generation der Passionsspiele. 2013 stand er erstmals auf der Bühne, 2019 spielte er das Jesuskind. 2025 kehrt er mit einer Sprechrolle zurück – als Johannes, der Lieblingsjünger Jesu. „Ich habe mich sehr geehrt gefühlt, als mir diese Rolle angeboten wurde.“ Seine Familie ist tief in der Tradition verwurzelt: Sein Vater spielt Lazarus, seine Mutter und Brüder sind im Volk aktiv, auch die Großeltern haben mitgewirkt. „Es geht um Theater und Gemeinschaft. ‘A Gaudi kann man mit allen haben’“, sagt er mit einem Augenzwinkern.

Trotz des Spaßes nimmt Florian sei ne Rolle ernst. Das Alkoholverbot während der Spiele ist für ihn selbstverständlich: „Wer dagegen verstößt, zahlt zwei Euro in die Jünger-Kasse – aber das wird mir hoffentlich nicht passieren“, schmunzelt er. Neben der Passion verfolgt er ambitionierte Ziele: Als HTL-Schüler für Bau Informatik Design liegt sein Schwerpunkt auf Grafik- und Kommunikationsdesign.

PASSIONSSPIELE

MARTIN LEUTGEB REGIE

CHRISTIAN KOLONOVITS MUSIK

JULIANE HEROLD KOSTUME

HARTMUT SCHÖRGHOFER BUHNENBILD

ood Pairing der anderen Art

Mit dem Bike zu Almkäsereien und Sennereien aufbrechen

Manchmal gibt es Dinge, die sind füreinander geschaffen: ein kräftiger Bergkäse und süße Weintrauben, die mit ihrer Fruchtsäure ein perfektes Gleichgewicht herstellen. Ein cremiger Weichkäse und ein Hauch von Honig, der den milden Geschmack hervorhebt. Und – ganz besonders –der Käsegenuss und eine Fahrt mit dem Rad oder E­Bike durch die goldene Herbstlandschaft im Kufsteinerland.

Ein Radweg schlängelt sich durch die herbstliche Landschaft, in der das warme Sonnenlicht die Blätter der Bäume in leuchtendes Gold, Rot und Orange taucht. Radfahrer:innen und E-Biker:innen kommen hier voll auf ihre Kosten, wenn sie auf kilometerlangen Radwegen von saftig grünen Wiesen in duftende Wälder eintauchen. Die Natur lässt sich im Kufsteinerland mit allen Sinnen wahrnehmen: der moosige Waldduft, das erdige Aroma des Unterholzes, der Geruch von Almkräutern – sie bereiten den Gaumen auf das kommende Geschmackserlebnis vor.

Unter dem Motto „Strampeln und Schlemmen“ darf man in dieser Region eine ganz besondere Auszeit erleben, denn das Kufsteinerland hat eine bemerkenswert hohe Dichte an Almkäsereien und Sennereien und damit eine große Zahl an einfach erreichbaren Ausflugszielen für die nächste Radrundfahrt: „Wir befinden uns hier in einer außergewöhnlichen Käseregion –unsere Heumilch ist der Ferrari unter den Milchsorten“, schwärmt Evi Lechner, eine ausgebildete Käsesommelière, die auch für die regionale Initiative Kaiserweis’ tätig ist. Kiefersfelden Kufstein Niederndorf

Heumilch als die Krone der Natur

„Manche denken, dass die Milch direkt aus dem Heu entsteht, aber der Prozess ist natürlich ein ganz anderer!“, schmunzelt Evi, die bei ihrer Ausbildung am WIFI Innsbruck auch Einblick in die Kunst der Käseherstellung gewonnen hat. Die Heumilchwirtschaft der Region ist heute als UNESCO-Kulturerbe anerkannt. Auf den saftigen Wiesen, die sich überall am Wegesrand finden, grasen ruhig die Kühe. Sie bekommen ausschließlich frisches Grünfutter oder Heu, im Winter lediglich einen kleinen Anteil an Getreide –aber keine Silage. Das Ergebnis: gehaltvollere Milch und eine gelbere Butter.

Käse ganz bewusst genießen

Wer sich in den Sattel schwingt, um an einer Käseverkostung teilzunehmen, sollte sich darauf einstellen, den Käse mit allen Sinnen wahrzunehmen. Geschmack ist individuell – was einem schmeckt, muss dem anderen nicht unbedingt zusagen. Doch für eine professionelle Beurteilung gibt es Techniken, die es ermöglichen, objektiv auf die Qualität zu schließen. Jede Käsesorte besitzt sensorische Besonderheiten: Rinde, Farbe, Textur und Teiglochung können bewertet werden.

MILCHIG-RAHMIG FRUCHTIG-PFLANZLICH

Butter|Joghurt|Milch

SEGITSNOS

Apfel|Honig|Marzipan

nehcukbeL|tiuksiB feH|kainommA e Sauerrahm|Topfen Walnuss|Heu zlaM|eeffaK|llemaraK hcuaR|redeL Jungholz|Moos lebeiwztsöR

GITSÖR-GIZLAM

Bei der nächsten Käseverkostung lohnt es sich, bewusst hinzuschmecken: Welche Aromen entfalten sich auf der Zunge? Dieses Aromarad hilft dabei, feine Nuancen zu entdecken und die geschmackliche Vielfalt der Region im Käse zu erleben.

Perfekte Partner für Heumilchkäse

Das Thema Food Pairing eröffnet ganz neue Möglichkeiten: Welche Aromen harmonieren perfekt mit den Käsespezialitäten? Hier gibt es unendliche Möglichkeiten und so wird die kulinarische Vielfalt der Region zu einem weiteren Abenteuer, das nicht nur Radfahrer:innen und Biker:innen begeistert: Die Initiative Kaiserweis’ bringt eine bunte Vielfalt an Betrieben aus der Region zusammen, die Alltag und Urlaub mit einer großen Auswahl an Produkten bereichern.

Die Dachmarke wurde gegründet, um die lokalen Hersteller:innen dabei zu unterstützen, ihre Produkte sichtbar zu machen. Unter dem Motto „Regionalität erleben“ vereint Kaiserweis’ die besten Betriebe der Region und schafft eine authentische Verbindung zur kulinarischen Qualität des Kufsteinerlands. Auch Ziegen- und Schafskäse prägen die Käselandschaft.

Ein Hochgenuss für Leib und Seele

Die Almkäsereien und Sennereien sowie die Kaiserweis’-Betriebe sind mit dem Fahrrad sehr gut zu erreichen. Das Kufsteinerland bietet bestens ausgeschilderte Radstrecken, immer abwechslungsreich, auf Wunsch auch anspruchsvoller. Am Wegesrand laden authentische Almen zur Einkehr und einer herzhaften Käsejause ein: „Im besten Fall nimmt man noch ein Stück Käse im Rucksack mit – so schmeckt er am besten“, rät Evi Lechner mit einem Lächeln.

Gerhard und Martina Ritzer, Oberbuchberg 34a, 6341

DAS AUSFLUGSZIEL AM BUCHBERG

 Großzügige Sonnenterrasse

 Großer Abenteuer Spielplatz und das „ROSA Spieleland“ mit Indoor-Rutsche

Multifunktionaler Wintergarten für Seminare, Private Feiern, freie Trauungen oder Yoga-Event u.v.m.

Spezialitäten aus eigener Käseherstellung und traditionelle Küche

Käsesommelière Eva Lechner teilt ihre Leidenschaft für Heumilchkäse aus dem Kufsteinerland bei individuell vereinbarten Verkostungen: info@kaiserweis.at

Das Kufsteinerland ist eine wahre Schatzkammer für Käseliebhaber. Die Vielfalt an Käsereien dient nicht nur als Best-Practice-Beispiel für angehende Käsesommeliers, sondern begeistert auch alle, die gerne genießen. Ein großer Rucksack für die Mitbringsel ist Pflicht, denn die Almkäsereien und Sennereien dieser Region halten Genüsse bereit, die man einfach mit nach Hause nehmen muss.

GenussradroutenKufsteinerland auf zwei Rädernkufstein.com/entdecken: genussradfahren

Leben am Ponyhof

Das Glück der Erde findet sich am Oberbichlhof in Hinterthiersee

Grüne Wiesen, grasende Pferde und eine Bergkulisse wie aus dem Bilderbuch: Der Oberbichlhof in Hinterthiersee ist nicht nur ein Reiterhof, sondern ein echtes Paradies für Pferdefreunde. Wo Islandpferde über weitläufige Koppeln tölten und Reitschüler:innen in familiärer Atmosphäre trainieren, wird der Traum vom Leben am Ponyhof Wirklichkeit.

Ein Hof mit Geschichte und Vision

Was als landwirtschaftliches Projekt begann, entwickelte sich dank Hofbesitzerin Sophia Labek zu einem Ort, an dem die Leidenschaft für Pferde im Mittelpunkt steht. Mit gerade einmal 17 Jahren übernahm sie den Hof, brachte ihre drei Pferde mit und startete den Reitbetrieb. Heute bietet der Oberbichlhof eine großzügige Reithalle, moderne Stallungen und weitläufige Koppeln – alles, was das Pferde- und Reiter:innenherz begehrt. Mit viel Engagement absolvierte Sophia eine landwirtschaftliche Ausbildung sowie zusätzliche reitspezifische Weiterbildungen, um ihren Hof nachhaltig und professionell zu führen.

Islandpferde: Kleine, starke Partner

Der Oberbichlhof hat sich ganz den Islandpferden verschrieben – bekannt für ihre freundliche Art und ihre außergewöhnlichen Gangarten.

„Islandpferde sind freundlich und gesellig. Dank dieser Eigenschaften können sie problemlos in einer Herde stehen und müssen nicht in Boxen

voneinander getrennt werden“, erklärt Tobias, Sophias Ehemann und Hufbearbeitungsexperte. Neben den klassischen Gangarten Schritt, Trab und Galopp beherrschen Islandpferde auch Tölt und Pass. „Tölt ist besonders angenehm für Reiter:innen, weil er nahezu erschütterungsfrei ist. Pass dagegen ist sehr schnell –ideal für kurze Sprints“, fügt Tobias hinzu.

Aktuell leben 25 eigene Pferde am Hof, dazu kommen 15 eingestellte Tiere. Sophia und Tobias widmen sich auch der Zucht, doch die Ausbildung eines Jungpferdes braucht Zeit. Bis ein Fohlen mit etwa fünf Jahren als Schulpferd eingesetzt werden kann, verbringt es viel Zeit auf der Weide – oft gemeinsam mit „pensionierten“ Pferden, die dort ihren Lebensabend genießen.

Gut zu wissen

Im Kufsteinerland gibt es eine Vielzahl von Orten, an denen Reitunterricht angeboten wird:

Weberhof

Wiesenweg 5, 6336 Langkampfen +43 664 5159024 info@weberhof-langkampfen.net

Spielerischer Reitunterricht für Kinder ab 3 Jahren.

Reitschule Salitererhof

Familie Kronbichler

Reithalle: Gießenweg 5a

Hof: Wildbichlerstraße 19, 6341 Ebbs +43 650 7767738

Reitpädagogik und spielerischer Zugang zum Reiten für Kinder.

Fohlenhof Ebbs

Schloßallee 27-29, 6341 Ebbs +43 5373 42210 info@haflinger-tirol.com

Reitunterricht und alles rund um die Haflingerzucht.

Kalkschmiedhof

Familie Kolland

Oberndorf 98, 6341 Ebbs +43 5373 43420 johann.kolland@aon.at

Reitunterricht in familiärer Atmosphäre.

ENTDECKE UNSERE GROSSE T-SHIRTUND MÜTZEN-KOLLEKTION UNSERER EIGENMARKE

Hinterthiersee 39 I 6335 Thiersee +43 5376 5594 I info@sporthaler.at

www.sporthaler.at www.schneesuechtig.at

Trödelzeit

Bunte Vielfalt am Flohmarkt in Ebbs

Es gibt ihn mittlerweile seit mehr als 20 Jahren und er ist weit über die Landesgrenzen bekannt: der Flohmarkt in der Hödnerhof Arena in Ebbs. Zwischen 100 und 150 Ausstellende warten dort mit besonderen Raritäten auf und freuen sich über neue Begegnungen sowie nette Gespräche.

Es ist Samstag und im Kreisverkehr nach der Kufsteiner Autobahnausfahrt leuchtet bereits unübersehbar ein Schild mit der Aufschrift ‚Flohmarkt‘. Mehrere Pfeile weisen den Weg in Richtung Hödnerhof, damit man die Einfahrt keinesfalls verpasst. Auf dem großen Areal angekommen, erwarten die Besucher:innen unzählige Marktstände sowie eine ganz besondere Atmosphäre. Früh am Morgen kann man den einen oder anderen Ausstellenden noch bei den letzten Vorbereitungsarbeiten beobachten: Dinge werden umsortiert, in Szene gesetzt und perfekt platziert. Vereinzelt sind auch schon Besucher:innen anwesend.

Im Laufe des Vormittags füllt sich die Halle und bei Schönwetter auch das Freigelände mit Schau- sowie im besten Fall auch Kauflustigen. Das Angebot, das Interessierte hier wahrnehmen, könnte nicht vielfältiger sein. Von Büchern über Werkzeug, Bilder, Schmuck, Figuren, Geschirr, Instrumente, Kleidung, Möbel, Spielsachen bis hin zu Obst, Gemüse und Speck- sowie Wurstwaren findet man ein buntes Sammelsurium an Besonderheiten, die neue Besitzer:innen suchen. Eines haben alle Raritäten gemeinsam: Sie sind nicht neu, aber gut erhalten. Seit dem Jahr 2022 dürfen hier – natürlich mit Ausnahme der Lebensmittel – keine Neuwaren mehr angeboten werden. Das wollen die Besucher:innen nicht, die hierherkommen. Sie interessieren sich für höherwertigen Trödel und besondere Antiquitäten. Auch an den Ständen legt man Wert auf niveauvolle Ausstellungen.

Gut zu wissen

Vom Marktfloh zum Flohmarkt

Woher hat der Flohmarkt eigentlich seinen Namen? Das Wort kommt aus dem Französischen ‚marché aux puces‘, was so viel wie ‚Markt mit Flöhen‘ bedeutet. Die Anfänge dieser Märkte führen uns nämlich ins Paris des 18. Jahrhunderts. Dort wurde mit gebrauchter Kleidung gehandelt, die nur selten gewaschen war. So kam es, dass es sich der eine oder andere Floh in den Stoffen oder direkt auf den Menschen gemütlich gemacht hatte. Und weil Flöhe bis zu einen Meter weit hüpfen können, nahmen Besucher:innen dieser Märkte oft Ungeziefer mit nach Hause, auch wenn sie nichts gekauft hatten.

Gelebte Vielfalt

An den Wochenenden, an denen der Flohmarkt in Ebbs stattfindet, reisen viele Aussteller:innen bereits am Freitagnachmittag an, um ihren Marktstand aufzubauen und alles vorzubereiten. Aus den unterschiedlichsten Regionen kommen sie, um bei diesem Trödelmarkt dabei zu sein. Neben den naheliegenden Orten aus dem Kufsteinerland ist das Haupteinzugsgebiet natürlich Bayern. Aber es gibt möglicherweise zum Beispiel auch Speck aus Südtirol, Emaille aus Ungarn, Teppiche von einem Iraner oder geflochtene Körbe von slowenischen Ausstellern. Rund die Hälfte der gesamten Standler:innen zählt zu den regelmäßigen Anbietern am Flohmarkt, andere wechseln immer wieder. Bei den Besucher:innen ist das Publikum so bunt gemischt wie das Angebot. Es kommen viele Familien mit Kindern, auch ältere Personen und solche, die das ‚Flohmarktln‘ einfach als einen gemütlichen Zeitvertreib ansehen. Das betrifft Aussteller:innen und Besucher:innen gleichermaßen.

Ein Hobby

Auf unserem Streifzug durch die Markthalle schenken uns mehrere Aussteller:innen Einblick in ihr Dasein als Standler:innen. Helmut Holzmann wohnt in Bayern und ist seit mehr als 20 Jahren auf den unterschiedlichsten Märkten in Deutschland und Österreich vertreten. Mit dem Erlös bessert er seine Pension ein wenig auf, schätzt in erster Linie aber das gesellschaftliche Ereignis. Er bietet hochwertige Antiquitäten an, wobei er sein Sortiment der Location anpasst. „In Österreich verkaufe ich völlig andere Dinge als in Deutschland. Hier besteht mein Warenangebot hauptsächlich aus geschnitzten Holzfiguren, teilweise

Scanne einfach das Bild mit der App Livi AR. App-Download auf Seite

auch aus religiösen Sammlerstücken. Die regionalen Unterschiede sind extrem. 20 Kilometer weiter bräuchte ich diese Sachen gar nicht anzubieten. Kein Mensch würde sich dafür interessieren“, weiß Helmut zu berichten. Angesprochen auf die Preisgestaltung meint er: „Mit mir kann man handeln. Das gehört zum ‚Marktln‘ einfach dazu und das gefällt mir auch. So kommt man ins Gespräch, lernt neue Leute kennen und darum schätze ich dieses Hobby so sehr.“ Nachdem wir den Stand von Helmut verlassen und vorbei an Spielsachen und Kleidung in Richtung Bücherecke flanieren, hören wir die Klänge einer Ziehharmonika. Jemand, der Instrumente verkauft, kann diese auch bedienen und spielt kurzerhand ein Ständchen.

Durchs Reden kommen d’Leut zam

Mit diesen Klängen im Hintergrund treten wir an einen Stand, an dem eine Vielzahl an Büchern angeboten wird, allen voran schöne Kinderbücher. Die Standbetreiberin liebt selbst Bücher und legt vor allem Wert auf hochwertige Kinderbücher, deren Inhalt den jungen Leser:innen eine Botschaft mitgeben soll. Von Garten- über Koch- und Handarbeitsratgebern finden Interessierte auf dem Flohmarkt aber auch einige Exemplare aus dem Sachbuchbereich. Romane und Krimis komplettieren das Literaturangebot.

Die Titel kosten hier im Schnitt zwischen zwei und vier Euro, damit sich wirklich jeder sein Wunschbuch leisten kann. Viele sind hier beim Stöbern und man sieht, dass die Personen das „Flohmarktln“ sehr genießen. „Es entstehen einfach nette und interessante Bekanntschaften, die oft auch von Dauer sind. Das empfinde ich als eine Bereicherung“, weiß eine Besucherin, die regelmäßig vorbeikommt, zu berichten. Diese Ansicht teilen auch Alfred und Herta Lechner, die nicht weit entfernt einen Stand mit allerhand bäuerlichen Fundstücken betreiben. Hier findet man neben geschnitzten Figuren, Geschirr und Dekorationsartikeln vor allem auch Werkzeug aus längst vergangener Zeit. Das Ehepaar fährt seit einigen Jahren von Schwaz aus zum Flohmarkt nach Ebbs und ist ab und an ebenfalls auf Bauernmärkten vertreten. Die beiden genießen die Stunden hier, in denen sie viel an der frischen Luft sind, mit Menschen ins Gespräch kommen und oft auch Kolleg:innen treffen. „Andere gehen zum Frühshoppen und wir gehen eben hierher“, bringt es Helmut mit einem Schmunzeln auf den Punkt.

Abschlussrunde

An jenem Samstag, an dem wir den Flohmarkt besuchen, schüttet es durchgehend wie aus Kübeln. Auch die Temperaturen lassen zu wünschen übrig. Deshalb trinken wir, nachdem wir noch eine abschließende Runde durch das bunte Treiben zwischen den vielen verschiedenen Marktständen gedreht haben, noch einen Tee beim Ausschank. Dieser wird vom Hödnerhof selbst betrieben und dient als beliebter Treffpunkt. Viele Besucher:innen starten hier mit einem Kaffee, bevor sie sich in die Reihen des Flohmarkts begeben, um durch den sogenannten Trödel zu flanieren und ein paar gemütliche und gesellige Stunden zu verbringen.

Fakten

Der Flohmarkt beim Hödnerhof in Ebbs findet von Februar bis Dezember immer an zwei Samstagen im Monat statt. Von dem kleinen Unkostenbeitrag, den die Aussteller:innen für die Platzmiete bezahlen, werden jeweils zwei Euro für einen sozialen Zweck gespendet. Jährlich kommen auf diese Weise an die 10.000 Euro zusammen.

Informationen über den nächsten Flohmarkt findet man auf der Website des Hödnerhof Ebbs unter www.hoednerhof.at

Schätze entdecken, stöbern und feilschen – der Flohmarkt am Hödnerhof in Ebbs steckt voller Überraschungen!
4.

Zwischen Schlagzeilen und Bühnenlichtern. Während die Zeitung große Nachrichten liefert, schreibt Kufsteins Kulturszene ihre eigenen Geschichten.

A

chtung, Mäuse!

Ein Blick in die kulturelle Vergangenheit

Dass Wühlmäuse gerne graben, ist weithin bekannt. Oft richten sie beträchtlichen Schaden an – nicht so in Kufstein: Denn ohne den legendären Wühlmaus­Club, der in den 1970er­Jahren seine Anfänge hatte, wäre die Kulturszene im Kufsteinerland heute mit Sicherheit nicht so vielfältig.

Höchste Unzufriedenheit und der daraus resultierende Wunsch nach Veränderung waren die Triebfedern für die Gründung des Wühlmaus-Clubs, der in die Kufsteiner Geschichte einging. „Außer Volksmusik, Tiroler Abende und ein wenig klassische Musik fanden wir vor 50 Jahren nichts vor“, bringt Mitbegründer Hugo Neuhauser die Situation der 1970er-Jahre auf den Punkt.

Handeln war angesagt und so initiierte eine Gruppe junger Frauen und Männer im Jahre 1974 den Wühlmaus-Club. Schon der Ort der Gründung war einzigartig. Im damaligen Gasthaus „Waltl“, in dem das berühmte „Kufsteiner Lied“ erstmals gesungen worden war, taten sich die Kulturaktivist:innen zusammen und mischten die politische und kulturelle Szene ordentlich auf. Man wollte eine alternative Jugendkultur schaffen und ein selbstverwaltetes Jugendzentrum etablieren. Ersteres gelang – wenn auch nur der Hartnäckigkeit der Mitglieder verdanken –, das Jugendzentrum hingegen blieb ein Wunschtraum.

Die Unterberger Gruppe ist seit fast 50 Jahren ein traditionelles Familienunternehmen, welches in den Bereichen Automobile, Immobilien und Beteiligungen sehr erfolgreich tätig ist.

FASZINATION AUTOMOBILE

Schöne Automobile haben uns schon immer beflügelt. In 21 Autohäusern in Tirol, Salzburg, Vorarlberg, Bayern und Baden-Württemberg werden Fahrzeuge zahlreicher Marken geführt.

>> KAROSSERIEZENTRUM

Allen Widerständen zum Trotz „Ans Aufgeben haben wir nie gedacht“, betont Hugo Neuhauser, „denn uns waren die Zusammenarbeit und das Miteinander wichtig – allen Widerständen zum Trotz.“ Und es waren viele Widrigkeiten, die es zu überwinden gab. Als größtes Problem stellte sich die Suche nach den Veranstaltungsorten heraus. Konnten die Wühlmause zu Beginn noch in Gasthäusern wie etwa im „Waltl“ oder im Kolpingsaal aktiv werden, so wurden ihnen im Laufe der Zeit immer mehr Spielstätten verweigert.

Schmunzelnd erzählt Hugo Neuhauser: „Wir wurden regelrecht vor den Türen stehen gelassen, so gefährlich waren wir. Sogar die Festung Kufstein wurde zur kulturellen Sperrzone erklärt – heute völlig unvorstellbar!“ Dabei wollten die Wühlmäuse die alten Gemäuer durch ihr Pfingstfestival „Junge Burg“ entstauben. Als das dreitägige Event im Jahre 1976 zum zweiten Mal über die Bühne ging, war auch schon wieder Schluss.

„Junge Burg im Exil“ Aber es wären nicht die gefinkelten Wühlmäuse gewesen, wenn sie sich nicht anders umgesehen hätten. Kurzerhand wurde das mit Jazz, Rock und Folk gespickte Festival unter dem bezeichnenden Namen „Junge Burg im Exil“ an den Stimmersee und schließlich in die Schottergrube nahe Kufstein verlegt.

FASZINATION IMMOBILIEN

Schöne Gebäude zu erschaffen ist unsere zweite Leidenschaft. Das Team der Unterberger Immobilien realisiert jährlich mehrere Klein- und Großprojekte in Österreich und Deutschland.

MieterJetztwerden www.kaiserreich.de

UNTERBERGER BETEILIGUNGS GMBH

Salurner Straße 38, A-6330 Kufstein, Tel.: +43 (0) 53 72 / 64 600, Mail: office@unterberger-gruppe.cc, www.unterberger-gruppe.cc

UNTERBERGER IMMOBILIEN GMBH

Salurner Straße 38, A-6330 Kufstein, Tel.: +43 (0) 53 72 / 64 500, Mail: info@unterberger-immobilien.cc, www.unterberger-immobilien.cc

Die Suche nach passenden Locations wurde aber immer schwieriger und somit schlug die Geburtsstunde des eigenen Kulturladens. Mitten in der Stadt – wo heute das Kultur Quartier seine Gäste begrüßt –schuf die Gruppe der unerschrockenen Idealisten ihr Vereinslokal samt einem Weltladen, einer Kneipe, einem alternativen Büchershop und ausreichend Platz für Veranstaltungen, ohne von Gönnern abhängig zu sein.

Die vielen Ideen der Wühlmäuse hatten ihren Spielraum erhalten. Neben einer eigenen Zeitung mit dem klingenden Titel „WC-Jodler“ nahm der Verein richtig Fahrt auf: Podiumsdiskussionen zu Themen wie Drogen, Atomkraft und Militärdienst, Jazz- und Blueskonzerte sowie ein Landprogramm für die umliegenden Gemeinden, um nur einige der damals durchaus unkonventionellen Veranstaltungen des rührigen Vereins zu nennen.

Gut zu wissen

Literatur-Tipp:

Im Herbst 2025 erscheint in der erfolgreichen Reihe „Edition Kufstein“ der Stadtgemeinde Kufstein ein Band, der dem Wühlmaus-Club gewidmet ist. Ein Muss für alle, die mehr über die Wühlmäuse erfahren wollen!

So ein Theater!

„Nicht zu vergessen die Theaterinszenierungen“, macht Hugo Neuhauser aufmerksam, „das waren laut öffentlicher Meinung richtige Skandalstücke, die wir zeigten. Die Aufführungen von Peter Turrini und Ferdinand Bruckner brachten uns etliche Anfeindungen ein.“ Aber es gab auch wohlwollende Stimmen zu vernehmen, wie Hugo Neuhauser berichtet: „Besonders gefreut hat uns das Solidaritätskonzert des Liedermachers Georg Danzer, der extra zu uns nach Kufstein kam.“ Dennoch waren es nicht die fehlenden Subventionen und ständigen Attacken, die 1986/87 zur Auflösung der Wühlmäuse führten. Vielmehr schieden tragende Mitglieder aus, Personalnot machte sich breit und das Ende des Vereins war gute zehn Jahre nach seiner Gründung besiegelt.

Einmal Kultur, immer Kultur „Wir wollten nur zeigen, wie’s geht!“, antwortet Hugo Neuhauser spitzbübisch auf die Frage nach der Gründung des Kulturvereins Wunderlich. Überzeugt davon, dass man Kultur auch anders machen kann, initiierte Hugo Neuhauser mit Bergkameraden knapp zwanzig Jahre nach den Wühlmäusen 1991 den nächsten Kulturverein, dieses Mal mit eigener Gastronomie. Höchst erfolgreich, denn die

„Wunderlichen Kulturtage“ sind heute nicht mehr aus der bunten Szene im Kufsteinerland wegzudenken. „Den wilden Wühlmäusen der 1970er-Jahren gar nicht so fern, nur eine verfeinerte Form davon“, beschreibt der rührige Obmann die Wunderlichen. Gemeinsam mit seinem rund 20-köpfigen Team bringt er hochkarätige Künstler:innen aus unterschiedlichsten Genres ins Kufsteinerland. Mit allen pflegt Hugo Neuhauser einen vertrauten Umgang: Angefangen bei den Schauspielerinnen Iris Berben und Senta Berger über den Kabarettisten Thomas Stipsits bis hin zur Bergsteigerlegende Reinhold Messner, und er verrät sein Erfolgsrezept: „Es ist der persönliche Kontakt mit den Künstler:innen, der meine Kulturarbeit ausmacht. Wie schön ist es, nach der Vorstellung zusammenzusitzen und zu plaudern.“

Damals und heute

Es fällt leicht zu glauben, dass der Anspruch des Wühlmaus-Clubs und des Kulturvereins Wunderlich damals und heute derselbe ist – wie Hugo Neuhauser zusammenfasst: „Bekannte und unbekannte Gesichter auf internationalem Niveau zu uns auf die Bühne zu bringen - oftmals auch als Österreichpremiere - war und ist unser Credo.“ Das gelingt prächtig und die Zeiten sind wohl endgültig vorbei, als der großartige Schriftsteller H. C. Artmann auf Einladung des Wühlmaus-Clubs im Hausgang des Kufsteiner Gymnasiums lesen musste, da der Direktor den umtriebigen Wühlmäusen die Nutzung der Aula vehement verwehrt hatte. Auch wenn die Vorreiterrolle der Wühlmäuse fünfzig Jahre später ein Stück weit verblasst ist – ohne die „lästigen Nagetiere“ wäre eine Entwicklung zu dieser lebhaften kulturellen Gegenwart im Kufsteinerland nicht möglich gewesen.

ANGEBOT

Mit unseren Big Meals geht Liebe durch den Magen! Ob mit Burgern, Salaten, Pizzen, Fingerfood, Ribs oder Steaks vom Hot Stone – hier ist für jeden Geschmack etwas dabei. Und am Abend zaubern unsere Barkeeper Cocktails für den perfekten Ausklang.

Täglich durchgehende Küche von 11 - 22 Uhr

ENDACH 30, 6330 KUFSTEIN
VITAMIN D TANKEN

Erlebe die Vielfalt

Events & Festivals

Ritter-Fest

Mittelalter hautnah

Schwerterklirren, Feuerzauber und das Knarren alter Tore –tauch ein ins Mittelalter! Auf der Festung Kufstein warten Ritterspiele, epische Duelle und ein Hauch von Abenteuer. Hier wird Geschichte lebendig – und das mit Pauken, Trompeten und viel Met!

06.–09.06.2025 | Festung Kufstein

www.ritter-fest.de

glück.tage 2025

Ein Blick in die Sterne, ein Blick nach vorne

yoga.tage 2025

Bewegung für Körper und Geist

Die glück.tage 2025 lenken den Blick in den Himmel – nicht nur, um die Sterne zu betrachten, sondern auch, um neue Perspektiven zu gewinnen. Gerade in bewegten Zeiten bietet das Festival fundierte Impulse aus Wissenschaft, Philosophie und Literatur. Die Vorträge und Lesungen laden dazu ein, über das Morgen nachzudenken, Orientierung zu finden und Zuversicht zu schöpfen.

16.05.2025 | Michael Schmidt­Salomon | Kultur Quartier Kufstein

17.05.2025 | Lisa Kaltenegger | Festspielhaus Erl 04.10.2025 | Raoul Schrott | Passionsspielhaus Thiersee

www.glueck-tage.com

Das Kufsteinerland und die Festungsstadt Kufstein heißen Yogis aller Stile willkommen. Das dreitägige

Yoga-Festival verbindet Yoga, Natur und Musik. Im Mittelpunkt stehen das Loslassen, das Energietanken und die Verbindung und Stärkung der Beziehung zu anderen und sich selbst. Die einzigartige Kulisse dafür bildet die Tiroler Bergwelt. Namasté.

18.–20.07.2025

www.yoga-tage.at

Sprachsalz

Die Kraft der Worte

Worte, die fliegen können! Dieses Festival bringt die Literaturszene bei freiem Eintritt nach Kufstein! Ob lyrisch, laut oder leise – internationale Autor:innen und ihre Geschichten lassen Dich träumen, lachen und staunen. Wenn Du Sprache liebst, wird es Dein Highlight des Herbstes!

12.–14.09.2025 | Kultur Quartier Kufstein

www.sprachsalz.com

MusicalSommer

Große Gefühle auf großer Bühne

La Guitarra Musik, die verbindet

Gänsehaut garantiert! Die Festung Kufstein verwandelt sich in eine Bühne für große Emotionen. 2025 heißt es: „West Side Story“ und das bedeutet Leidenschaft, Dramatik und weltbekannte Songs in einzigartiger Kulisse – ein Sommer, der lange nachklingt.

24.07.–10.08.2025 | Festung Kufstein

www.musicalsommer.tirol

Circustage Kufstein Spektakulär anders

Nicht der Zirkus, den Du kennst! Hier verschmelzen Akrobatik, Theater und Tanz zu einer atemberaubenden Show, die Deine Sinne verzaubert. Lass Dich fallen in ein Spektakel, das die Bühne zum Leben erweckt.

22.01.–01.02.2026 | Kultur Quartier Kufstein www.circustage.at

Melodien, die direkt ins Herz treffen: Das Festival für Gitarrenliebhaber:innen bringt internationale Künstler:innen auf die Bühne. Von Klassik über World und Fado bis zu feurigen Gipsy- und Flamenco-Rhythmen – hier klingt der Sommer nach Sehnsucht, Leidenschaft und Lebensfreude!

14.–16.08.2025 | Festspielhaus Erl

erl.laguitarraesencial.com

Alle kommenden Events, Highlights und Termine sind nun auf einer zentralen Plattform gebündelt. Ein Blick lohnt sich – für aktuelle Informationen aus der Region: www.kufstein.com/veranstaltungen Die Informationen werden laufend aktualisiert. Änderungen vorbehalten.

Nachhaltigkeit bewusst

erleben

Das Kufsteinerland zählt zu den wenigen Regionen, die mit dem Österreichischen Umweltzeichen für Destinationen ausgezeichnet wurden – eine Zertifizierung, die das Engagement für nachhaltigen Tourismus in den Mittelpunkt stellt. Hier gehen Naturschutz, Regionalentwicklung und sanfte Mobilität Hand in Hand, um ein harmonisches Gleichgewicht zwischen Umwelt und Erholung zu schaffen.

Urlaub mit gutem Gewissen Nachhaltigkeit als Erlebnis

Eine Reise ins Kufsteinerland bedeutet nachhaltigen Urlaub ohne Kompromisse. Umweltfreundliche Unterkünfte, ressourcenschonende Freizeitangebote und klimafreundliche Mobilität machen es leicht, die Region verantwortungsbewusst zu entdecken. Wer hier Urlaub macht, genießt nicht nur die Natur, sondern trägt aktiv zu ihrem Schutz bei – sei es durch bewussten Konsum, sanfte Mobilität oder die Wertschätzung regionaler Produkte.

KufsteinerlandCard

Der Schlüssel zu mehr Urlaub

Die Gästekarte ist weit mehr als eine Ermäßigungskarte – sie dient als Eintrittskarte, Fahrkarte und Vorteilspass zugleich. Gäste erhalten sie kostenlos beim Check-in in ihrem Hotel oder ihrer Ferienwohnung und können damit bereits am Anreisetag zahlreiche Vergünstigungen nutzen.

Willkommen in einer Region, die beweist, dass nachhaltiger Tourismus und unvergessliche Urlaubserlebnisse perfekt zusammenpassen!

Nachhaltige Mobilität Öffentliche Verkehrsmittel & Regiorad

Um das Kufsteinerland umweltfreundlich und entspannt zu erkunden, gibt es zahlreiche Möglichkeiten. Die KufsteinerlandCard bietet kostenlosen oder vergünstigten Zugang zu öffentlichen Verkehrsmitteln und attraktive Vorteile in der Region. Wer lieber aktiv unterwegs ist, kann mit dem Regiorad flexibel und nachhaltig auf zwei Rädern die Umgebung entdecken – sei es für eine Stadterkundung, den Weg zum See oder eine entspannte Fahrt entlang des Inns.

Jetzt besuchen und den Alltag hinter sich lassen!

IMMER EIN ERLEBNIS –AM WESTLICHEN AUSLÄUFER DES "ZAHMEN KAISERS"!

Erleben Sie unvergessliche Momente auf 1.161 m Höhe –mit herzhaften Tiroler Spezialitäten, atemberaubendem Blick auf das Kaisergebirge und echter Gastfreundschaft.

Ob Wanderer, Genießer oder Naturliebhaber – bei uns sind Sie richtig! Ihr Platz für Genuss und Entspannung.

Ritzau-Alm | Familie Anker Kaisertal 14, A-6341 Ebbs +43 5372 63624 info@ritzaualm.com

Informationen zu den Öffnungszeiten unter www.ritzaualm.com

Kaffeegenuss

Die frisch gerösteten Kaffeebohnen können Sie bei uns im Kaffeehaus auch kaufen und mitnehmen. ›

SPEZIALITÄTENKAFFEES – GERÖSTET IN HANDWERKLICHER TRADITION

Im Platzhirsch haben wir uns etwas Besonderes vorgenommen: Mit unserem handgefertigten Kaffeeröster von Giesen rösten wir die besten Bohnen aus aller Welt direkt bei uns im Haus. Dabei geht es uns nicht nur darum, den perfekten Kaffee zu machen, sondern auch unsere Marke Platzhirsch weiterzuentwickeln. Jede Röstung, die wir für unser Kaffeehaus und „On-Demand“ kreieren, ist individuell und einzigartig.

Unterer Stadtplatz 19, 6330 Kufstein • +43 5372 21982 • www.platzhirsch-kufstein.com

Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.