LIMITLESS
70 JAHRE EXTREME PERFORMANCE
70 JAHRE EXTREME PERFORMANCE
AUS EINER KLEINEN WERKSTATT IN MATTIGHOFEN GING INNERHALB VON 70 JAHREN EIN ZWEIRADHERSTELLER
HERVOR, DER HEUTE WELTWEIT ZU DEN GRÖSSTEN UND BEDEUTENDSTEN SEINER ART ZÄHLT. MIT EINER WECHSELVOLLEN
ERFOLGSGESCHICHTE, GEPRÄGT VON AUSSERGEWÖHNLICHEN MENSCHEN, BAHNBRECHENDER TECHNIK UND GLANZVOLLEN EREIGNISSEN.
DAS ERSTE MOTORRAD VON KTM – DIE R 100
KTM ist vor 70 Jahren aus einer kleinen Auto- und MotorradWerkstatt entstanden, in der Mühlgasse 4, nur einen Steinwurf entfernt von der heutigen KTM Motohall im Stadtzentrum von Mattighofen. Der Gründer heißt Hans Trunkenpolz. Der vormalige DKW-Händler und bekennende Motorrad-Fan war nach den Kriegswirren mit seinen 35 Mitarbeitern zunächst auf die Instandhaltung von LKW spezialisiert. Wegen nachlassender Umsätze im LKW-Bereich erweitert Trunkenpolz sein Geschäft um eine Motorrad-Produktion. So entstand die R 100, das erste in Eigenregie gebaute Motorrad. Ein einfach konzipiertes Kleinmotorrad in der für damalige Verhältnisse typischen Bauart: mit gefedertem Sattel und einer simplen, ungedämpften Vorderradgabel. Der Motor ist keine Eigenkonstruktion, sondern zugekauft. Ein Zweitakter mit 100 cm³ Hubraum, entwickelt von Sachs und gebaut von Rotax im benachbarten Gunskirchen. Anstelle der damals üblichen Tretpedalen wird der Zweitakter über einen Seilzug gestartet, verfügt aber schon über fortschrittliche Vollnabenbremsen aus Aluminium. Die R 100 leistet 3 PS und bringt es auf etwa 40 km/h.
Das neue Standbein der Trunkenpolz’schen Werkstatt erweist sich als lohnende Zukunftsinvestition. Mit dem Wirtschaftswunder geht es steil aufwärts: 1954 ein erster Verkaufsrekord: Die 1000ste R 100 verlässt die in den Nachbarort Schalchen ausgelagerte Produktion. Allerdings in einer qualitativ bereits stark verbesserten, leistungsgesteigerten Variante namens KTM R 125 Tourist. Ein Luxusmodell mit neuem Fichtel & Sachs-Motor, DreigangFußschaltung, Kickstarter und gefederter Hinterradschwinge. Der Motor hat mehr als doppelt so viel Leistung wie zu Anfang: 6,1 PS.
Das ermöglicht dem „Motorrad für Beruf und Reise“ – so die Werbebotschaft – eine Spitzengeschwindigkeit von 90 km/h. Die Produktionskapazität ist aber wegen Materialknappheit stark begrenzt. Die 20 Mitarbeiter in der Motorradproduktion bringen es deshalb nur auf sechs Einheiten pro Tag. Heute sind es täglich mehr als 900, die auf den vier Fertigungsstraßen allein im Hauptwerk Mattighofen zusammengebaut werden. Mit Ernst Kronreif, einem gelernten KFZMechaniker, nimmt Trunkenpolz 1954 einen Partner mit an Bord. Er ist von Beginn an mit 50 Prozent beteiligt. Beide sind dem Motorsport gleichermaßen zugewandt – eine glückliche Fügung.
DIE ERSTE „ADVENTURE“-TOUR: PARIS – WIEN
So nimmt ein Thema, das bis heute bei KTM eine wesentliche Rolle spielt, schon am 30. September 1954 seinen Anfang. Ein für damalige Verhältnisse echtes Abenteuer, nämlich eine Langstreckenfahrt von Paris nach Wien. Der Chef höchstpersönlich, Hans Trunkenpolz, nimmt die Reise in Begleitung von zwei Mitfahrern in Angriff. Die Herausforderung lautet: Die 1300 Kilometer lange Strecke zwischen den beiden Metropolen schneller bewältigen zu können als der berühmte ArlbergExpress. Der schaffte die Strecke damals in 24 Stunden. Die Route des Trios verläuft nicht über Autobahnen, sondern über Landstraßen meist dritter Ordnung. Des Nachts oft im Regen und im Lichtkegel einer 6 Volt-Birne. Nur unterbrochen von gelegentlichen Tankstopps. Was damals niemand für möglich hielt: Die drei beenden die Gewalttour nach 22-stündiger
Fahrt zwei Stunden schneller als der Zug. Nur ein gebrochenes Federbein war zu beklagen. Der Beweis höchster Zuverlässigkeit sorgt für große Anerkennung. Auch die Nachfrage nach den Motorrädern aus Mattighofen steigt. Tatsächlich sind es die beiden Firmeninhaber selbst, die in den Folgejahren mit solchen Unternehmungen und vielen Teilnahmen bei GeländesportWettbewerben damit begonnen haben, eine Marken-Identität zu schaffen, die das Denken und Handeln bei KTM bis heute prägt. Die drei Großbuchstaben K, T und M, sprich: der Firmenname, wurde erst mit dem Einstieg von Kronreif –das K im Namen – 1954 bestätigt. Das T steht für Trunkenpolz. Das M für Mattighofen.
Bei der 31. Internationalen Sechstagefahrt gewinnen die KTM-Fahrer Egon Dornauer und Kurt Statzinger auf ihren 125ern die ersten Goldmedaillen für die Marke. Im selben Jahr ist es Erwin Lechner, der auf KTM sogar Doppel-Staatsmeister sowohl im Straßen- und Bergrennsport als auch im Geländesport wird.
ERSTE FAHRSICHERHEITSSYSTEME
KTM ist der erste MotorradHersteller, der mit der KTM 1190 ADVENTURE ein KurvenABS und ein revolutionäres Fahrdynamikregelsystem mit kurvenabhängiger elektronischer Traktionskontrolle in Serie eingeführt hat. Bis heute ist KTM an vorderster Front damit beschäftigt, intelligente Connectivity-Lösungen bereitzustellen und das Motorrad so auf sinnvolle Weise mit der digitalen Welt zu verknüpfen.
Die AMA Supercross Championship ist eine der populärsten MotorsportSerien in den USA. 2015 gelingt es dem jungen US-Amerikaner Ryan Dungey ein erstes Mal, diesen begehrten Titel für KTM nach Mattighofen zu holen. Der Bann war gebrochen. Dungey holt 2016 und 2017 zwei weitere Supercross-Titel in Folge und macht die Sensation für KTM in den USA perfekt.
Mit einer immensen Portion Selbstvertrauen und enormen Investitionen revolutioniert KTM die Welt der Enduro-Motorräder. Die Einführung der für 2-Takt-Motoren brandneuen Kraftstoffeinspritzung markiert einen Meilenstein. Die KTM 250 und 300 EXC TPI sind die weltweit ersten homologierten 2-Takt-Serienmodelle mit dieser bahnbrechenden Technologie. Diese Innovation ermöglicht eine bisher unerreichte Leistung und Effizienz. Die Rennteams treten sofort mit den Modellen der neuen Generation an und feiern große Erfolge auf den Rennstrecken weltweit.
KTM WIRD ELEKTRISCH
KTM ist der erste Großserienhersteller, der die Elektrifizierung von Zweirädern intensiv vorangetrieben hat. Mit den FreerideE-Modellen stellt KTM seit 2014 lokal emissionsfreie Enduros mit Elektromotor auf die Räder. Mittlerweile hat KTM auch die unterschiedlichsten Mini-E-Crosser für Kinder und Jugendliche im Programm.
Nach hunderten WM-Titeln in fast allen Geländesportarten und Rundstrecken-Championaten in der Superbike (IDM), der Moto3™ und in der Moto2™ steht noch ein Titel aus: der Weltmeister-Titel in der Königsklasse des Grand-PrixSports MotoGP™. Nach einem ersten Wildcard-Einsatz beim letzten GP-Lauf 2016 in Valencia stellt sich KTM ab 2017 bei allen Rennen mit der in Eigenregie konzipierten und gebauten KTM RC16 einer Konkurrenz, die einen Erfahrungsvorsprung von mehreren Jahrzehnten hat. Die Erfolgskurve zeigt mittlerweile steil nach oben. Laut Hubert Trunkenpolz, verantwortlicher Vorstand für den Motorsport, ist das erklärte Ziel auch hier selbstverständlich der WM-Titel.
ERÖFFNUNG DER KTM MOTOHALL
Architektonisch überwältigend, innovativ und in jeder Hinsicht außergewöhnlich ist die im Herbst 2019 eröffnete KTM MOTOHALL, die den markentypischen READY TO RACE-Spirit auf unterhaltsamste Weise transportiert.
DER ERSTE SIEG IN DER MOTOGP™
Brad Binder sorgt für einen wahren Freudentaumel, als er beim Tschechischen Grand Prix in Brünn den ersten MotoGP™-Sieg für KTM auf der KTM RC16 einfährt. Miguel Oliveira gelingt im selben Jahr beim KTM-Heim-Rennen auf dem Red Bull Ring ein frenetisch gefeierter zweiter Sieg. Bei seinem Heimrennen in Portimao/Portugal soll der dritte MotoGP Sieg für ihn und KTM folgen.
NEUE ENDURO-GENERATION UND JUBILÄUM: 70 JAHRE KTM
KTM präsentiert eine neue, vielbeachtete Enduro-Generation mit neuer Technik. Nicht weniger als 95 Prozent der Komponenten sind neu – unter anderem mit innovativer Rahmentechnologie und WP ClosedCartridge-Federungssystemen. Mit der Einführung der sogenannten TBI-Technologie setzt KTM ganz neue Maßstäbe im Motorenbau: ein neuer Zweitaktmotor mit Benzineinspritzung. Mit den Titeln in der FIM Hard Enduro Weltmeisterschaft durch Manuel Lettenbichler und in der FIM Enduro1-Weltmeisterschaft durch Josep Garcia offenbart sich spontan eine technische Überlegenheit, der keine Konkurrenz gewachsen ist. Insgesamt steigt die Anzahl der Weltmeistertitel von KTM in der Saison 2023 auf unglaubliche 341 an. Zeitgleich mit dem 70jährigen Jubiläum stellt KTM auch die neuste DUKE-Generation vor – beginnend mit den kultigen Einzylinder-Modellen ab 125 cm³ Hubraum bis hin zu den brandneuen Modellen KTM 990 DUKE und KTM 1390 SUPER DUKE R. Begleitend dazu investiert die Marke laufend in neue Standorte, wie etwa in das zuletzt eröffnete KTM North America Headquarter in Murrieta, Kalifornien.
KTM ist die größte und wichtigste Marke innerhalb der PIERER Mobility AG. Zu den Tochtergesellschaften des börsennotierten, österreichischen Unternehmens gehören neben KTM auch Husqvarna, GASGAS und WP Suspension. Mit einem Anteil von 50,1 Prozent ist die PIERER Mobility AG auch an MV Agusta beteiligt. Für die Gruppe arbeiten weltweit über 6.000 Menschen. Neben dem Hauptwerk in Mattighofen/Österreich befinden sich weitere Produktionsstandorte in Indien, China, Brasilien, Kolumbien, Malaysia und den Philippinen. Mit gewaltigem Output: Knapp 390.000 produzierte Motorräder in 2023. Davon rund 220.000 Einheiten allein im Stammwerk Mattighofen. KTM ist seit über zehn Jahren Europas größter Motorradhersteller, aktuell der viertgrößte der Welt. Anerkannt als der weltweit führende Hersteller von High PerformanceMotorrädern und elektrifizierten Zweirädern. Der Umsatz in 2023: 2,7 Milliarden Euro. Hauptgesellschafter und CEO der Gruppe: Stefan Pierer.
463
2.163
KTM HÄNDLER WELTWEIT
205 IN LATEINAMERIKA
Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen
1.300 in der Forschung und Entwicklung (21%)
~500 im Motorsport
37,2 Jahre Durchschnittsalter
69 Nationalitäten
3,9M € in Mitarbeiter-Weiterbildung und -Entwicklung investiert
341
Weltmeisterschaftstitel gesamt
Titel 2023
5 Fahrer Weltmeisterschaftstitel
3 Hersteller Weltmeisterschaftstitel
MotoGP Erfolge 2023: Platz 4 in Fahrer- und Teamwertung Platz 2 in der Herstellerwertung
Gesamt 280.206
KTM Motorräder verkauft
Nordamerika (inkl. Mexiko)
25 Neue Motorräder vorgestellt
16 neue Modelle
9 Sondereditionen
Indien / Indonesien (durch Bajaj) Rest der
2001 DER ERSTE, 2023 DER JÜNGSTE
KTM-GESAMTSIEG BEI DER RALLYE DAKAR. BIS HEUTE STEHEN NEUN KTM-FAHRER INSGESAMT 19 MAL GANZ OBEN AUF DEM PODIUM.
Der sechsfache FIM Cross-Country Rallies-Weltmeister, Marc Coma, gewinnt wie sein Teamkollege Despres die Dakar ab 2006 insgesamt fünf Mal – alle auf KTM Motorrädern. Die Coma-Despres-Ära ist legendär – die beiden Rivalen holen sich im Wechsel über die Jahre den Sieg bei der Dakar. 2009 findet die Rallye erstmals in Südamerika statt, mit Start in Buenos Aires statt. Sie führt über 9.574 Kilometer durch die Länder Argentinien und Chile – die Gesamtlänge der Sonderprüfungen beim 15-tägigen Rennen beträgt 4.741 Kilometer.
Der
Die 38. Rallye Dakar findet 2016 zum achten Mal in Folge in Südamerika statt, mit Start in Buenos Aires und Ziel in Rosario. Sie führt über 9.500 Kilometer durch Argentinien und Bolivien, mit Sonderprüfungen über insgesamt 4.000 Kilometer. Toby Price, welcher bei seinem Dakar-Debüt im Jahr zuvor Gesamt-Dritter wurde, gewinnt mit fast 40 Minuten vor dem Zweiten, Stefan Svitko, ebenfalls auf einer KTM. Bei der 41. Dakar 2019 beweist Toby Price, aus welchem Holz er geschnitzt ist, und sichert sich trotz eines gebrochenen Kahnbeins erneut den Sieg. Es ist der 18. Sieg in Folge für KTM. Die Rallye ist auf ein einziges Land – Peru – beschränkt und ist die letzte, die durch Südamerika führt.
Teilnehmer einer KTM ADVENTURE RALLY zu sein heißt: grandiose Landschaften in aller Welt kennenlernen, unvergessliche Abenteuer erleben, Herausforderungen meistern, Grenzen aufgezeigt bekommen, Freude gewinnen und einen einzigartigen Gemeinschaftssinn erleben.
JEN BRAITHWAITE
Ein Stillstand in der technischen Entwicklung scheint in unserer heutigen Welt ausgeschlossen. Dennoch fällt es schwer zu verstehen, dass ein simples Motorrad immer wieder neu konzipiert und umgestaltet werden kann. Dies gilt insbesondere für Dirtbikes. Sie basieren auf einem weitgehend einfachen Konzept, das jedoch eine erstaunliche Entwicklungsgeschichte aufweist. So wirken die Offroad-Modelle der 80er und 90er Jahre bei einem Vergleich mit den aktuellen Modellen wie klobige Kraftpakete. Häufig hört man die Aussage, Dirtbikes seien „so gut geworden, wie sie nur sein können“. Entspricht diese Aussage der READY TO RACE-Mentalität von KTM? Natürlich nicht!
Die Hersteller stehen momentan vor der Herausforderung, leistungsstarke Produkte für Endkunden und Rennfahrer zu entwickeln, die den immer strengeren Lärm- und Emissionsvorschriften entsprechen. Dabei geht es nicht nur darum, das nächste Level zu erreichen. Auch mehr Geschwindigkeit, Leistung und bessere
Fahreigenschaften unter Einhaltung der strengen gesetzlichen Vorgaben sind wichtige Ziele. Das hört sich ganz und gar nicht nach rasantem Tempo an... Doch KTM wird natürlich nicht den Weg des Stillstands wählen und resignieren. Das steht nicht zur Diskussion. Und der anhaltend große Erfolg der KTM EXC Modellreihe beweist das.
Die KTM Enduro-Modelle waren und bleiben der Inbegriff für diese Art von Entwicklungs-Knowhow und sind von grundlegender Bedeutung für das österreichische Unternehmen. In den letzten Jahren hat hat sich die KTM EXCModellreihe rasant weiterentwickelt und glänzt in allen Rennsportarenen dieser Welt, während sie gleichzeitig wesentlich zu den riesigen Produktionszahlen beiträgt, die KTM heute erreicht. Die KTM 350 EXC-F mit 4-Takt-Motor und die KTM 300 EXC mit 2-Takt-Motor gehören nach wie vor zu den beliebtesten Modellen aus Mattighofen und verkörpern alles, wofür KTM steht: Sie sind hochwertig, leistungsstark,
unverwechselbar und rennsporttauglich. Mit Josep Garcia und Manuel Lettenbichler haben im Jahr 2023 beide Red Bull KTM Factory Racing-Fahrer auf völlig neuen, in derselben Saison eingeführten Bikes die FIM-Enduro-Weltmeisterschaft und die FIM Hard Enduro-Weltmeisterschaft gewonnen.
Auch die neuen 2-Takt-Enduros sind revolutionär. Die Big-Bike-Vergasermodelle von einst sind nur noch ferne Erinnerung: Mit einer immensen Portion Selbstvertrauen und enormen Investitionen hat KTM eine neue Technologie entwickelt, die 2017 in den weltweit ersten homologierten 2-Takt-Serienmodellen mit Kraftstoffeinspritzung, der KTM 250 und 300 EXC TPIs, erstmalig eingesetzt wurde. Die Rennteams traten sofort mit den Modellen der neuen Generation an, und zwar erfolgreich. Dennoch dauerte es einige Zeit, bis die Skeptiker verstummten, die davon überzeugt waren, dass die Zeiten der Vorgemische, des Düsenwechsels und der Motorräder ohne Motormanagementsystem zur Anpassung an Schwankungen von Temperatur,
Höhenlage, Luftdruck und Drosselklappenstellung noch nicht vorbei waren. Die Modelle mit Transfer Port Injection nahmen nun jedoch ihre eigene Vormischung vor und passten ihre Bedüsung dank einer cleveren Fülle von Sensoren und Hightech von allein an. Diese entsprachen somit nicht nur den neuesten Euro-4-Vorschriften, sondern waren auch READY TO RACE ab Werk. Eine Menge Unsicherheit hinsichtlich der Einstellungen wurde damit beseitigt, unabhängig davon, ob ein kalter, nasser, matschiger Tag in Großbritannien oder heiße 50 Grad in den Bergen Spaniens bevorstehen. Ja, es dauerte eine Weile, bis sich die Hard Enduro-Fahrer vom altvertrauten Schnappen des Vergasers entwöhnt hatten. Doch mit dem Titel in der World Enduro Super Series (WESS) 2019 für Manuel Lettenbichler wurden die Vorteile der Kraftstoffeinspritzung gegenüber der alten Düsentechnologie mit all ihren Unwägbarkeiten offenkundig. Und so wurde recht schnell bewiesen, dass sich der von KTM gewagte Sprung in eine neue, von vielen erwartete Richtung auszahlte.
23 FIM-Weltmeister aus 14 Ländern in jeder Erwachsenen-Klasse und in jedem Jahrzehnt seit den 1970er-Jahren. Titel, die mit mindestens sieben verschiedenen Motorrädern errungen wurden: KTM hat im Motocross-Rennsport bisher richtig abgeräumt, das ist wohl unumstritten. Aber wo und wie nahm alles seinen Anfang?
Die Idee, ein Motorrad schnell über natürliches Terrain zu lenken, entstand eher aus der Notwendigkeit als aus freier Entscheidung heraus. Seit mehr als einem
Jahrhundert sind motorisierte Zweiräder Teil der Gesellschaft, des Verkehrs und der Freizeitgestaltung und daraus nicht mehr wegzudenken. Motorradfahrer geben schon länger Gas, als man in den meisten Ländern brauchbare asphaltierte Straßen findet. Sicher gab es im 19. Jahrhundert bereits asphaltierte Hauptund Durchgangsstraßen – die Vorläufer der heutigen Autobahnen – sowie Stadtrouten, aber war man schnell unterwegs, hieß das oft, über Stock und Stein sowie Schotter zu fahren.
Man könnte sagen, dass „Offroad“ einfach Teil der täglichen Mobilität war, Verschleiß und Entwässerung ließen nichts anderes zu. Selbst die ersten, eigens für den Motorsport gebauten Anlagen, wie Brooklands in England (1907) und der Indianapolis Speedway in den USA (1909), boten nur holprige Schotterpisten. Die Vorliebe für ländlichere Gegenden, unter Verzicht auf öffentliche Verkehrsnetze, bedeutete, dass das Offroad-Tempo weitaus üblicher war, zumindest außerhalb des frühen „Zeitfahrens“ – der Grundlage für Motorradrennen, wie wir sie heute kennen. Trotz der in den prägenden Jahrzehnten der technischen Entwicklung eher rudimentären Ausstattung in Bezug auf Aufhängung, Fahrwerk und Reifen zog es die Leute in die Natur.
Obwohl die Meinungen über die Anfänge des Motocross auseinandergehen und sowohl Großbritannien als auch Frankreich als Ursprung im Gespräch sind, ist man sich im Grunde einig, dass die Disziplin durch das Konzept der „Scrambles“ und die frühen Biker entstanden ist, die ihre Ausrüstung, ihre Fähigkeiten und ihre Kraft in Wettkämpfen in verschiedener Umgebung miteinander maßen.
Motocross, so wie wir es heute kennen, gilt als extreme, ausgefeilte Nischensportart, die von Dachverbänden betrieben wird, von Regelwerken geprägt und immer noch herrlich integrativ ist – unabhängig von Alter, Maschine oder Können. Der Übergang von den Massenansammlungen und Scrambles des frühen 20. Jahrhunderts zu Meisterschaften mit festen Strukturen dauerte nicht lange. Im Falle des Rennsports im Allgemeinen wurde mit der
Gründung des britischen AutoCycle Club, der späteren Auto Cycle Union (ACU), im Jahr 1903 ein fester Kurs etabliert.
Die Fédération Internationale de Motocyclisme (FIM) (ursprünglich FICM für Fédération Internationale des Clubs Motocyclistes) wurde im darauffolgenden Jahr gegründet, wobei der Auto-Cycle Club eines von zehn Gründungsmitgliedern war. Die FICM kam 1912 in Fahrt, und die erste offiziell anerkannte Veranstaltung war das International Six Days Reliability Trial, heute besser bekannt als International Six Days Enduro. Kriege verwüsteten die Welt und behinderten mehrere Jahrzehnte lang jeglichen Fortschritt, aber die FICM wuchs schließlich auf mehr als 30 nationale Verbände an und definierte nicht nur den MotocrossSport, sondern half auch bei der Aufspaltung der Sportarten und der Konsolidierung von Enduro, Speedway und Trial.
Ein kleiner Club in Camberley, Südengland behauptet, 1924 eines der allerersten MotocrossEvents veranstaltet zu haben, und richtet in diesem Jahr (2024) eine besondere Veranstaltung zum hundertjährigen Jubiläum aus. Auf internationaler Ebene wurde die FICM 1949 in die FIM umgewandelt, zwei Jahre nach dem allerersten „Motocross des Nations“ – einer Veranstaltung, die auf dem Teamaspekt des internationalen Sechs-Tage-Enduros basierte und auf einer geschlossenen Strecke in Wassenaar an der Westküste der Niederlande mit nur drei teilnehmenden Ländern ausgetragen wurde. 2023 begrüßte dieser jährliche Wettbewerb über 35 Teilnehmer.
Guennady Moisseev gewann während der denkwürdigen 250cc-Saison von 1974 in Spanien, Polen, Finnland und Schweden fünf Rennen.
Kini auf dem Weg zum WM-Sieg im Jahr
Heinz Kinigadner gewann in den mittleren 1980er Jahren zweimal die 250ccWeltmeisterschaft.
Jedes Teil des Motocross-Aushängeschilds von KTM ist auf Leistung ausgelegt, wo es darauf ankommt: auf der Rennstrecke. Der 26,8 kg leichte und kompakte SOHC-Motor ist für sein Drehmoment und seine Kraft berüchtigt. Die längeren Serviceintervalle machen ihn zudem zu einem der zuverlässigsten Motoren auf dem Markt. Dank der im Modelljahr 2023 eingeführten, neuen, leicht nach hinten gekippten Positionierung im schlanken Rahmen trägt der 450-cm³-Motor zu
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einem Gefühl der Kontrolle bei. So ergeben sich eine verbesserte Massenzentralisierung und ein besseres Anti-Squat-Verhalten. Der Rahmen selbst besteht aus hydrogeformtem, lasergeschnittenem und robotergeschweißtem Stahl. Die neueste Version der KTM 450 SX-F bringt sowohl Torsionsflexibilität zur Energieabsorption als auch Steifigkeit für verbesserte Stabilität beim Geradeausfahren auf ein neues Level. Das Gefühl der Rückmeldung in Kurven, über Bodenwellen
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Das CUO-System bringt das Motocross-Fahrerlebnis auf das nächste Level und unterstützt den Fahrer bei der Personalisierung des Bikes und der Leistungsanalyse.
und bei Sprüngen wird durch den mit Aluminium verstärkter PolyamidHeckrahmen und die Schwinge, aber auch durch die hervorragende Technologie der WP XACT-Federung verstärkt.
Der Rest des Pakets besteht aus renn- und testerprobten Bauteilen: Brembo-Bremsen und hydraulische Kupplung, ODI Lock-On Griffe, innovatives Design bei den Fußrasten, Excel-Räder, MappingAuswahl, Traktionskontrolle, Launch Control und ein Quickshifter, Keihin-Drosselklappe und Motormanagementsystem. Hinzu kommen ein 7,2-Liter-Tank, ein durchdachtes Bodywork für die optimale Positionierung des Fahrers im Ergonomie-Dreieck und die unverwechselbaren „READY TO RACE“-Grafiken und -Farben.
Hohe Qualität steht außer Frage. Die KTM 450 SX-F ist jedoch dank der Connectivity Unit Offroad (CUO), die bei der FACTORY EDITION serienmäßig enthalten ist und bei den KTM 450 SX-F Modellen 2023 und 2024 nachgerüstet werden kann, noch vielseitiger geworden. Die zweiteilige, GPS-basierte CUO eröffnet durch eine einfache Interaktion mit der KTMconnect-App eine Vielzahl von einfachen Einstellungs- und Personalisierungsmöglichkeiten für das Motormanagementsystem und die Fahrwerksberatung. Eine neue Funktion namens RIDER bietet einen „virtuellen Trainer“ in der App, der Hardcore- und Echtzeit-Analysen für jeden Aspekt einer Runde auswertet.
Motortyp 1-Zylinder, 4-Takt
Hubraum 449,9 cm³
Bohrung/Hub 95/63,4 mm
Getriebe 5 Gänge
Rahmenbauart Doppelschleifen-Zentralrohrrahmen 25CrMo4-Stahl
Hilfsrahmen Aluminium verstärktes Polyamid
Federung vorne WP XACT-USD (AER), Ø 48 mm
Federung hinten WP XACT-Monoshock mit Verbindung
Gewicht (ohne Kraftstoff) 102,6 kg
HARRY NORTON IST SEIT 2010 DER VIERTE TEAMMANAGER, DER DAS EFFIZIENTESTE, HÖCHSTDEKORIERTE UND KOMPROMISSLOSESTE RENNTEAM IN DER MXGP UNSERER ZEIT LEITET ... UND AUCH DER JÜNGSTE. WIR FRAGEN IHN, UNTER WELCHEM DRUCK ER STEHT UND WELCHE PARAMETER NÖTIG SIND, UM RED BULL KTM FACTORY RACING WEITERHIN MIT ERFOLGEN ZU VERWÖHNEN.
Als Andrea Adamo am 24. September 2023 beim Grand Prix in Maggiora, im heimischen Italien, die Ziellinie überquerte, besiegelte er damit eine bemerkenswerte erste Saison in den Farben des KTM-Werks. Der gerade mal 20-Jährige ist der zehnte Fahrer, der in zwanzig Jahren Red Bull KTM Factory Racing und der KTM 250 SX-F zu insgesamt fünfzehn MX2-Motocross-Weltmeisterschaften verholfen hat – was sie zum erfolgreichsten Rennmotorrad macht, das je die Hallen des KTM Motorsport Hauptquartiers in Munderfing verlassen hat.
Der Jubel war für Adamo geradezu überwältigend. Maggiora war die vorletzte Runde seiner erst dritten Grand-Prix-Saison, die für ihn den Karrieredurchbruch bedeutete. Für den neuen Technischen Koordinator des Teams, Harry Norton, war die Freude nicht neu, aber es war das erste Mal, dass der sympathische Australier den seltenen und köstlichen Geschmack des Erfolgs aus einer Managementposition genießen konnte.
VON AUSSEN BETRACHTET: SPANNEND, KÜHN UND FILIGRAN.
DIE INNENANSICHT: UNTERHALTSAM, INFORMATIV UND EXTREM LEBENDIG: DIE KTM MOTOHALL AUF DEM KTM PLATZ 1 IN MATTIGHOFEN
Noch nie war eine KTM schneller. Zwei KTM RC16 schossen aus der Kurve 16 und weiter auf der Hauptgeraden des Lusail International Circuit in die Abendsonne, ein Motorheulen zurücklassend, die Proteste des Michelin-Hinterreifens unüberhörbar. Die beiden Red Bull KTMs boten bei ihrem MotoGP™-Debüt in Runde eins der Saison 2017 in Katar einen eindrucksvollen Anblick, doch trotz ihres überzeugenden Starts fehlten ihnen zwei Sekunden auf die schnellste Rundenzeit. Eine Reise hatte begonnen.
Nur acht Monate zuvor hatte Stefan Pierer, CEO der Pierer Mobility AG, während des wieder in den Rennkalender aufgenommenen Großen Preises von Österreich auf dem Red Bull Ring über die Absicht von KTM informiert, in die MotoGP™ einzusteigen. Ein Jahr vor dieser Pressekonferenz
hatte die Motorsport-Crew von KTM ein Entwicklungsteam zusammengestellt und ein Konzept für die RC16 entworfen. Schon drei Jahre vorher hatte man im Unternehmen erste Überlegungen zu einem solchen Schritt angestellt.
„Ich war im Vorstand für Vertrieb und Marketing zuständig“, erinnert sich Vorstandsmitglied Hubert Trunkenpolz. „Bei einem Besuch auf der EICMA habe ich mich mit Heinz Kinigadner unterhalten und ihm gesagt: ‚Ich glaube, wir sollten in die MotoGP™ gehen...’ Mit diesem Vorschlag wandte ich mich an Stefan. Seine Reaktion war wenig euphorisch. Er antwortete so etwas wie: ‚Bist du wahnsinnig geworden?! Willst du das Unternehmen ruinieren?’, erachtete diesen Gedanken offensichtlich aber doch als nachdenkenswert. Drei Jahre gingen ins Land, die Geschäfte liefen gut. Wir waren erneut auf der EICMA vertreten,
inzwischen zu einem echten Global Player gewachsen, und hatten uns als Nummer eins in Europa in der Branche erhebliches Ansehen erarbeitet. Erneut sprachen wir über dieses Thema – und entschieden gemeinsam, dass wir die Idee in Betracht ziehen sollten. Damit war das Projekt auf den Weg gebracht.“
„Wir alle sind motorsportbegeistert. Stefan und ich lieben den Motorsport, doch diese Entscheidung war natürlich auch eine unternehmerische“, erläuterte er. „Die TV-Einschaltquoten zeigten, dass die MotoGP™ unschlagbar und in ihre Anziehungskraft weltweit mit keiner anderen Motorsportart vergleichbar war, insbesondere nicht in Asien. Deshalb war ich zu der Überzeugung gelangt, dass wir zur Steigerung des Bekanntheitsgrads unserer Marke in die MotoGP™ gehen mussten. Dieser Schritt war unausweichlich. Allerdings sind die
Unterschiede erheblich: Wenn man im hinteren Teil des Feldes fährt, ist die Teilnahme reine Geldverschwendung. Fährt man jedoch auf einem solchen Niveau, dass Podestplazierungen in Reichweite sind, ist man im Fernsehen und auf den Titelseiten der Zeitschriften präsent. Dann zahlt sich dieses Engagement wirklich aus. Es ist mittlerweile unser stärkstes und bestes Marketinginstrument.“
Motorsportchef Pit Beirer, der Mann, der KTM wieder an die Spitze des Motocross-Sports geführt und ein erfolgreiches Supercross-Team in Nordamerika aufgebaut hatte und als Verantwortlicher das Moto3™-Programm zum Titelgewinn führte, musste schnell handeln. „Pit akquirierte ein paar Leute mit Mike Leitner an der Spitze“, sagt Trunkenpolz. „Er baute ein kleines Team auf, und mit Leuten wie Wolfgang Felber, Kurt Trieb und natürlich Sebastian Risse sammelten wir erste Erfahrungen. So legten wir los. Allmählich wurde es immer besser. Schau dir die erste RC16 an! Sie wirkt doch im Vergleich zur aktuellen Version wie ein Truck! Diese technische Entwicklung zu sehen und miterleben
zu können, war eine große Freude.“
„Ich erinnere mich noch, wie ich mit Pit im Büro saß und er mich vom anderen Ende des Tisches fragte: ‚Bist du bereit dafür? Können wir es machen?‘ Natürlich war ich extrem begeistert“, bekennt Sebastian Risse, technischer Koordinator bei Red Bull KTM Factory Racing, mit einem Lächeln. „Ich glaube, das war im Mai 2014, und es bedeutete, dass uns ein halbes Jahr für Recruiting und ein Jahr für Konstruktion und Tests blieb, bevor es in das erste Rennen ging. Mit diesem Gespräch hat alles begonnen. Wir mussten immer noch die Moto3™ managen. Der Erfolg in dieser Klasse war wirklich wichtig. Gleichzeitig mussten wir in dieser intensiven Zeit aber auch den Einstieg in die MotoGP bewältigen. Unsere erste Aufgabe war, Leute zu finden. Ich glaube, wir waren damals im Road Racing etwa 18 bis 20 Mitarbeiter. Also begannen wir, einige Rollen doppelt zu besetzen und Verantwortlichkeiten aufzuteilen, damit wir die Dinge zumindest etwas in Gang bringen und an einem ersten Konzept arbeiten konnten. Aber natürlich musste die Abteilung massiv wachsen. Ende 2016 erhielten wir unsere Wildcard. Da waren wir, glaube ich, 70 Leute. Diese Zahl konnten wir nur mit Unterstützung verschiedener Bereiche von KTM wie Technik, Personalwesen usw. erreichen.“
ADAM WHEELER
„F***, das ist ja unglaublich …“ Brad Binder mag einer der weltweit schnellsten Motorradfahrer sein – doch selbst der Südafrikaner ist überrascht, wie schnell die Zeit vergeht. Der 28-Jährige sitzt am Tisch, trinkt einen zuckerfreien Red Bull und reagiert mit diesem Ausruf auf die Nachricht, dass 2024 sein zehntes Jahr in den Farben des Red Bull KTM Factory Racing Teams sein wird. Die Reise bis hierhin war mitunter schwindelerregend. „Wir hatten fantastische Tage: ein Titel in der Moto3™, Siege in der Moto2™, nur zwei Siege in der MotoGP™ und ein paar Sprinterfolge – doch wir haben noch viel vor. Unsere Geschichte ist noch lange nicht zu Ende. Ich habe das Gefühl, dass unsere richtig gute Zeit jetzt erst beginnt.“
WENN DU DIE MOTOGP WIE
EINEN JOB BETRACHTEST, IST ES ZU SPÄT. ES IST EIN GROSSES GESCHENK, DAS IN DEINEM LEBEN TUN ZU DÜRFEN, DAMIT GELD ZU VERDIENEN UND SO DEINE EXISTENZ ZU BESTREITEN.
DAS HAST DU SCHON ALS KIND GEMACHT, NUR DAMALS KEIN GELD DAMIT VERDIENT.
Ungeachtet von Gegenwart und Zukunft hat Brad seinen Platz in der KTM-Geschichte bereits sicher: Dank eines großartigen Moto3-Weltmeistertitels 2016, womit er einer von fünf Fahrern ist, denen dies mit der KTM RC4 gelungen ist, und vor allem dank seines ersten MotoGP-Sieges für KTM beim Großen Preis von Tschechien 2020, was für ihn als Rookie erst sein drittes Rennen überhaupt in dieser Klasse war. Ein wahrer Meilenstein.
Klar, momentan gilt seine gesamte Konzentration der Gegenwart und der achten MotoGP-Saison von KTM (für ihn die fünfte) im Jahr 2024. Doch auch 2025 wird Binder sich auf der beeindruckenden KTM RC16 wohlfühlen, ist er doch mit 366,1 km/h der schnellste Grand-Prix-Fahrer aller Zeiten.
Brad ist ein interessanter Charakter. Ihm gelingt der seltene Spagat zwischen Intensität und Leichtigkeit des Seins. Im Gespräch kann er todernst sein, nur um Sekunden später in schallendes Gelächter auszubrechen. Er begrüßt dich wie einen engen Freund – ein besonders liebenswerter Charakterzug – und ist extrem zuvorkommend. Den Anforderungen von PR und Imagepflege wird Binder spielend gerecht, bei seiner Herangehensweise an den Rennsport ist er hingegen eher „oldschool“. Dem Erfolg auf der Rennstrecke ordnet er alles unter. „Social Media mögen die einen mehr, die anderen weniger.
Ich gehöre zu den ‚anderen‘“, gesteht er mit ernster Miene.
„Je besser er für den Sieg gerüstet ist, desto deutlicher wird ihm bewusst, was genau ihm noch fehlt, um schneller zu sein“, verrät uns Crew-Chef Andrés Madrid.
„Wenn er von etwas eine sehr klare Vorstellung hat, lässt er sich nicht aufhalten, bis er sein Ziel erreicht hat. Ich glaube, so muss man sein. Definitiv.“
Im Umfeld von KTM hat man derzeit das Gefühl, mit Brad, der RC16, dem Team und dem Werk über ein stimmiges Paket für gute Ergebnisse zu verfügen. 2023 holte er zwei Sprintsiege und stand weitere achtmal auf dem Podium (nachdem er bereits 2021 dank einer sensationellen Leistung bei nassen Wetterbedingungen im KTM-Heimrennen auf dem Red Bull Ring seinen zweiten GPSieg erreicht hatte – ein weiteres historisches Kunststück), was ihm insgesamt Platz 4 einbrachte.
Binder ist nicht nur der Mann der Stunde, sondern hat auch enormes Potenzial für kommende Rennen. Angesichts seiner bisherigen Erfolge wird seine Startnummer 33 neben anderen Insignien des Erfolgs in der KTM Motohall ewig Bestand haben. In diesem Sinne blicken wir nun auf seine bisherige rasante Karriere zurück...
Zwischen der ersten Vorstellung des KTM XBOW im Jahr 2007 bis zur aktuellen SupersportVariante GTXR liegen mehr als eineinhalb Jahrzehnte.
Eine geradezu revolutionäre Idee markiert den Anfang: Charakter und Formensprache eines Motorradherstellers eins zu eins in die Sportwagen-Szene übertragen. Ein Auto entsprechend der bei KTM seit jeher gelebten Maxime: „READY TO RACE“. Das heißt: leicht, auf das Wesentliche reduziert und bar jeglicher elektronischer Fahrhilfen. Ein Formel 3 für die Straße sozusagen.
TECHNISCH HAT SICH VIEL VERÄNDERT.
ABER DER KERN IST ERHALTEN GEBLIEBEN.
eine bis dahin nie dagewesene, unverwechselbare Form. 2007 wird der aufsehenerregende KTM X-BOW von CEO Stefan Pierer höchstpersönlich auf dem Genfer Automobilsalon präsentiert. Die Produktion ist in die Automobil-Stadt Graz ausgelagert worden. Schon ein Jahr nach der Präsentation beginnt die Auslieferung. Die erste Charge von 100 Fahrzeugen geht als exklusive „Dallara Edition“ in den Verkauf.
Die Idee wurde anlässlich eines Treffens von KTM-Chef Stefan Pierer mit dem damaligen Audi-Entwicklungsvorstand Dr. Ulrich Hackenberg geboren.
Binnen weniger Monate wird bei KTM mit tatkräftiger Unterstützung von Audi und dem italienischen Rennwagen-Bauer Dallara ein völlig neues Fahrzeugkonzept entwickelt. Ein innovatives Monocoque aus Kohlefaser bildet die Keimzelle. KTM-Design-Guru Gerald Kiska gießt das gleichfalls radikale Aerodynamik-Konzept in
Mit Unterstützung von Hans Reiter, dem Chef des renommierten Rennteams Reiter Engineering wird der KTM X-BOW entsprechend der Produktvorgabe zeitgleich als Rennwagen präpariert und eingesetzt. Er geht in der Sports Light-Klasse im GT4 Europacup an den Start.
Das Projekt wird im ersten Anlauf von Erfolg gekrönt: Christopher Haase gewinnt bereits 2008 die Meisterschaft.
Nur vier Monate nach dem Produktionsstart sind es täglich fünf Einheiten, die von den 30 Mitarbeiter zusammengebaut werden.
Aber es dauerte nicht lang, da kommt der Knall. Die weltweite Wirtschaftskrise ist im Anmarsch, was einbrechende Umsätze zur Folge hat. Die Produktion muss heruntergefahren werden.
Anstatt den Betrieb einzustellen wird die Produktpalette – mitten in der Krise –selbstbewusst aufgefächert: Neben
dem 240 PS-starken „Street“-Basismodell werden eine „Race“-Version und ein Sondermodell namens „ROC“ aufgelegt. Damit gehen prominente Profirennfahrer bei dem berühmten, jährlich ausgetragenen „Race of Champions“ an den Start.
Ab 2010 wird ein KTM-Markenpokal unter der griffigen Bezeichnung KTM X-BOW Battle eingeführt. Der Auftakt auf dem Salzburgring geht mit 15 Startern über die Bühne. Die Battles werden regelmäßig von Gastfahrern begleitet, darunter Skilegenden wie Hans Knauß oder die Olympia-Zweite Cornelia Hütter sowie Kris Rosenberger, weiland verantwortlich für das Dakar-Projekt von KTM.
Die Autoproduktion ist ab der beginnenden Wirtschaftskrise nur noch auftragsbezogen, das heißt, die Serienproduktion ist eingestellt. Aber es folgt ein Schub ganz anderer Art: 2011 wird das Leistungsgewicht des Supersportlers von bisher 3,7 auf 3,0 Kilogramm pro PS reduziert. Das neue „R“ Modell geht mit 300 PS an den Start.
Der KTM XBOW GTXR wird von Hand gebaut. Er besteht aus 1.580 Einzelteilen und seine Produktion ist auf 100 Stück pro Jahr limitiert. Ein Besuch bei der KTM Sportcar GmbH in Graz.
Auf die Füße treten sie sich hier nicht. Die Halle misst 4.200 Quadratmeter und nur auf einer Fläche von 800 qm wird etwas gebaut, oder besser: montiert. Der Großteil ist Lagerfläche. Entsprechend leise geht es zu in diesen Räumlichkeiten am Rand der Stadt Graz, etwa zweieinhalb Stunden Fahrzeit von der KTM-City in Mattighofen entfernt.
Kein Lärm, kein Gewusel, kein Stress stört die Abläufe. Hier und da mal ein verhalten geführtes Gespräch. Die Geräusche elektrischer Montagewerkzeuge sind der einzige Hinweis darauf, dass es sich hier um einen Ort handelt, in dem etwas Neues und, wie es aussieht, sehr Besonderes entsteht.
Die Landeshauptstadt Graz ist mit ihren rund 300.000 Einwohnern nach Wien nicht nur die zweitgrößte Stadt Österreichs. Graz ist auch das Zentrum der österreichischen Automobilindustrie.
Viele Zulieferer und Hersteller, allen voran Magna Steyr mit seinen rund 12.000 Mitarbeitern, sind hier im direkten Umfeld beheimatet.
So wie sich im Umkreis von Mattighofen im Laufe jahrzehntelanger Motorradproduktion großes Fachwissen angesammelt hat, so hat sich auch Graz zu einem Mekka der Automobilszene entwickelt.
„Wir haben uns hier angesiedelt,“ so Michael Woelfling, „weil es hervorragend ausgebildete Leute gibt und weil die Wege dank der ansässigen Zulieferindustrie extrem kurz sind.“
Woelfling kommt selbst aus der Umgebung, startete seine berufliche Karriere bei Magna Steyr und firmiert bei der KTM Sportcar GmbH seit geraumer Zeit als Managing Director Sales & Marketing. Er berichtet als Mitgeschäftsführer direkt an Vorstand Hubert Trunkenpolz.
Die 20,8 Kilometer lange Nordschleife des Nürburgrings bei Sonnenschein.
Eine freie, trockene Fahrbahn und wenig Verkehr. Dazu der neue KTM XBOW GTXR. Fertig ist der Traum vom Ring.
Eigentlich gibt es fast immer einen Grund zum Meckern, wenn man am Nürburgring ankommt: schlechte Witterungsbedingungen, nasse Fahrbahn, viel Verkehr und eine Menge Anfänger auf der Nordschleife, die nicht wissen, wo‘s lang geht. Dann wieder fehlt es dem Auto an Leistung, oder die Reifen haben zu wenig Grip. Bremsen-Fading nach nur einer Runde gilt als größtes Übel. Richtig blöd wird es, wenn du es mit einem Auto zu tun hast, dass dir darüber hinaus Sorgen bereitet. Etwa weil es dir kein gutes Gefühl im Grenzbereich vermittelt - Stichwort: Fahrbarkeit. Irgendwas ist immer. Das kann einem nicht nur die Runde, sondern den ganzen Tag versauen.
Aber dieses Mal ist alles perfekt. Strahlend blauer Himmel. Der Eifeler Wettergott meint es gut. Es ist warm und trocken. Niemand fährt voraus, keiner drängelt. Wir sind allein auf weiter Flur, oder besser: in der „Grünen Hölle“, wie Jackie Steward den Ring einst ebenso despektierlich wie respektvoll titulierte. Heute haben wir es hier eher mit dem grünen Himmel auf Erden zu tun.
Die Haftung der Michelin-Reifen ist top. Gewaltig der 500-PS-Schub des Fünfzylinder-Turbo-Motors. Dazu ein Handling und ein Bremsverhalten, das einem ein Dauer-Grinsen ins Gesicht zaubert. Dieses Auto gehorcht aufs Wort.
Es folgt den kurzen, knappen Lenkimpulsen fast so, als könne es Gedanken lesen. Nun gilt es: Die Scheitelpunkte auf den Zentimeter genau treffen. Sich bis ans Limit der Streckenbegrenzungen heraustragen lassen und dabei genau spüren, dass das gefühlte Vertrauen gerechtfertigt ist. Kein gewöhnungsbedürftiges Eigenleben, keine Nervosität um die Hochachse, kein schlagartiges Übersteuern. Ein Fahrverhalten wie aus dem Bilderbuch. Der Grenzbereich im KTM sorgt für einen Gemütszustand, der schlicht glückselig macht – und extrem schnell.
Er ist Familienvater, Vorstand, Markenbotschafter, Teamchef, Rennfahrer und natürlich –Motorradfahrer. Als Neffe des Firmengründers ist sein Nachname sogar im Firmenlogo verewigt.
Die KTM 990 DUKE des Modelljahres 2024 hat die Power und die Macht, die Szene neu aufzumischen – mit genialem Motorkonzept, klassenstärkstem Drehmoment und einem völlig neu entwickelten Fahrwerk, das in Sachen Stabilität und Flexibilität neue Maßstäbe setzt. Das neue, kompakte Stahlchassis sorgt für größtmögliche Fahrstabilität und perfektes Fahrer-Feedback. Die gebogene AlugussSchwinge bringt mit ihrem veränderten Schwingendrehpunkt genau jene Flexibilität
ins System, die dem Reifen in Schräglage noch mehr Grip ermöglicht. Das messerscharfe Fahrverhalten und die grandiose Traktion machen die KTM 990 DUKE zur schärfsten Kurven-Weltmeister unter den Power-Naked-Bikes. Die filigranen 17 Zoll-Felgen sind mit Hochleistungsreifen von Bridgestone bestückt. “Electronic Orange” und “Black Metallic“ heißen die Farben, mit der die neue KTM 990 DUKE der Konkurrenz schon optisch signalisiert: Eure Chance zu entkommen ist aussichtslos.
KTM 990 DUKE
Flüssigkeitsgekühlter Viertakt-Parallel-Twin
Hubraum 947 cm³
Bohrung × Hub: 92,5 × 70,4 mm
Leistung: 90,5 kW (123 PS) bei 9.500 U/min
Drehmoment: 103 Newtonmeter bei 6.750 U/min
Federwege (vorne / hinten): 140 / 150 mm
Fahrfertiges Gewicht: ca. 179 kg
THE SNIPER ist eine neue, bisher nicht gekannte Kombination aus Kraft, Aggression und Agilität. Das brandneue Modell kommt 2024 mit vielen neuen Teilen und State-OfThe-Art Technologie daher. Mit komplett neuem Motor, Fahrwerk, Schwinge und Design meistert die KTM 990 DUKE jeden Radius mit äußerster Präzision und Zielsicherheit – schneller als je zuvor.
DIE DUKE IST DAS FUNDAMENT VON KTM‘S STÄNDIG WACHSENDEM ANGEBOT AN STRASSENMOTORRÄDERN. EINE GRUPPE LEIDENSCHAFTLICHER VISIONÄRE WAR AN IHREM URSPRÜNGLICHEN KONZEPT BETEILIGT, UND DREI JAHRZEHNTE SPÄTER BLEIBT SIE EIN ZENTRALER BESTANDTEIL VON KTM. WIR SPRACHEN MIT DENEN, DIE URSPRÜNGLICH AN DEM ENTSCHEIDUNGSPROZESS BETEILIGT WAREN, UM ZU SEHEN, WIE DIE DUKE ENTSTANDEN IST, WARUM SIE ‚DUKE‘ GENANNT WURDE UND WAS SIE HEUTE FÜR KTM BEDEUTET.
Mattighofen 1993: Es gibt keine statistischen Erhebungen, Umfragen oder Marktanalysen. Ein nennenswertes Entwicklungsbudget? Fehlanzeige. Es gab nur – so sagt es der heute für die Fahrwerksentwicklung in der MotoGP™ verantwortliche Wolfgang Felber – „Bauchgefühl und Leidenschaft“. Und wie Hubert Trunkenpolz, Vorstand der PIERER Mobility AG und seit vielen Jahren für das weltweite Marketing verantwortlich, ergänzt, „erheblichen wirtschaftlichen Druck.“ Auf die Frage, ob es KTM, so wie die Marke heute aufgestellt ist, auch geben würde, wenn vor 30 Jahren nicht Männer wie beispielsweise Felber dabei gewesen wären, antwortet Trunkenpolz mit einem kategorischen „Nein“.
Ohne die DUKE sähe die Marke heute völlig anders aus. Sie wäre hinsichtlich ihrer Marken- und Typenvielfalt nur ein Bruchteil dessen, was KTM heute darstellt.
AUF DAS WESENTLICHE REDUZIERT, PROVOKANT UND UNVERWECHSELBAR IM AUFTRITT UND BIS INS
DETAIL DER LEISTUNG VERPFLICHTET DEFINIERT DIE DUKE AB 1994 EIN GANZ NEUES MOTORRAD-GENRE: DAS DER NAKED BIKES.
Das erste „orangene“ Motorrad von KTM, Urahn aller KTMStraßenmotorräder mit Viertaktmotor. Zu 80 Prozent identisch mit der Enduro vom Typ 620 LC4. Technisch reduziert auf das Notwendigste. Aus Gewichtsgründen nur mit Kickstarker. Die Umgangsformen bleiben trotz der Vibrations-
hemmenden Ausgleichswelle sportlich-ruppig. Mit ihren 50 PS ist die KTM 620 DUKE der mit Abstand stärkste Single unter den Straßenbikes. Ein Sportgerät ohne Komfort-Anspruch mit großer 320-mm-Bremsscheibe, 17-ZollRädern, Straßenreifen, UpsideDown-Gabel und hochkarätigen WP-Federelementen. Der
aggressive Auftritt mit markanter Frontverkleidung und EllipsoidDoppelscheinwerfer im „InsektenLook“ macht sie unverwechselbar. Die grell orangene Lackierung ist seither Alleinstellungsmerkmale aller DUKE-Generationen. Leicht, wendig und anders als alle anderen.
Wir haben das Bike gebaut, das wir selbst fahren wollten!
Philipp Habsburg
Während die DUKE I ihre Abstammung aus dem Enduro-Lager nicht verleugnen kann, lässt die zweite Generation mit dem Namen KTM 640 DUKE kaum mehr Zweifel an ihrem Einsatzzweck zu. Filigrane, schwarz lackierte Gussräder anstatt der bisher verwendeten Speichenräder. Zwei unterhalb der Sitzbank mündende Schalldämpfer und nicht zuletzt das „Edge“-Design mit den nun übereinander,
statt nebeneinander angeordneten Ellipsoid-Scheinwerfern weisen die 640 DUKE als Hardcore-Straßenrenner mit noch höherem Wiedererkennungswert aus. Mit E-Starter wird die stark polarisierende DUKE etwas umgänglicher. Nach „Lime Green“ und „Titan Silver“ werden die letzten Jahrgänge der DUKE II in den Farben „Black“ und „Chili Red“ ausgeliefert. Die schwimmend gelagerte Bremsscheibe vorne, eine
hydraulisch betätigte Kupplung und der überarbeitete „High-Flow“-Zylinderkopf mit größeren Auslassventilen gehen 2003 als Modellpflegemaßnahmen in Serie. 2004 folgen eine neue Upside-Down-Gabel und wegen verschärfter Abgasvorschriften ein Sekundärluftsystem. Mit der ungewohnt brachialen Optik geht ein Fahrgefühl einher, das als typisch KTM Berühmtheit erlangt.
FUELING KTM’S UNSTOPPABLE RIDE TO THE TOP AND BEYOND.