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Was ist echt, und was nicht?

VERWOBEN

Klangkunst

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Christina Kubisch, eine international renommierte Klangkünstlerin, bespielt den Klangraum Krems Minoritenkirche mit einer Klanginstallation, in der Kupferkabel so arrangiert werden, dass sie in Summe wie überdimensionale Webstühle wirken. Besucher:innen können sich zwischen herunterhängenden Kabeln frei bewegen und hören mit speziellen Induktionskopfhörern zirkulierende Klänge: elektrische Webmaschinen, elektromagnetische Felder von digitalen Datenträgern, Stromleitungen und Transformatoren. Die Besucher:innen werden zu Mitverfasser:innen des akustischen Geschehens.

Klanginstallation Verweben Klangraum Krems Minoritenkirche Eröffnung: Freitag, 29. Juni, 17 Uhr www.klangraum.at

EINREICHUNG

BauUn(d)Kultur

ORTE Architekturnetzwerk Niederösterreich feiert 2024 sein 30-jähriges Bestehen und ruft Karikaturist:innen, Zeichner:innen und Illustrator:innen auf, satirische Darstellungen von der gebauten Unkultur einzureichen. Die Ausstellung in der Kunstmeile nimmt Auswüchse und Absurditäten des Baugeschehens aufs Korn und zeigt die Konsequenzen von Profitgier und Planlosigkeit auf. Ein ABC der Baukultur gibt Anregung für ironische Betrachtungen.

Einreichfrist bis 1. September 2023 www.orte-noe.at offline_online präsentiert Druckgrafik aus der Sammlung des museumkrems und stellt unterschiedliche Drucktechniken wie Holzschnitt, Kupferstich, Radierung, Siebdruck und Lithografie vor. Zu sehen sind auch topografische Drucke, die die Stadt aus unterschiedlichen Perspektiven und in verschiedenen historischen Epochen zeigen.

Die Ausstellung offline_online im museumkrems erzählt Geschichten aus der männerdominierten Kunstszene der 1970er Jahre und stellt die Frage nach der Urheberschaft von Kunst.

Die druckgrafischen Werke von Martin Johann Schmidt nehmen einen wichtigen Teil der Ausstellung ein. Der Medienkünstler Thomas Wagensommerer hat die historischen Druckgrafiken digitalisiert. Diese sind die Basis für neue Bilder, die mittels Künstlicher Intelligenz (KI) kreiert werden und auf den ersten Blick wie Werke des Barockmalers aussehen. Es stellt sich die Frage nach der Urheberschaft: Was ist echt, was nicht?

Virtuell und interaktiv offline_online

Die Installation „Collective Díffusion and Archived States“ ist Teil der Ausstellung und wurde in Zusammenarbeit mit dem museumkrems entwickelt. Thomas Wagensommerer macht auch das Depot als jenen Ort, wo die Grafiken aufbewahrt werden, virtuell sichtbar und interaktiv zugänglich.

Ein weiterer Bereich der Ausstellung ist dem Österreichischen Graphikwettbewerb gewidmet, den die Stadt Krems in den 1970er Jahren dreimal ausgeschrieben hatte. Gezeigt werden prämierte Werke, die in den Besitz der Stadt übergegangen waren. Die Auswahl bietet spannende Einblicke in die thematische, technische und stilistische Vielfalt der österreichischen Kunst dieser Zeit.

Florentina Pakosta ist eine von wenigen weiblichen Künstlerinnen, die sich am Graphikwettbewerb in Krems beteiligt hatten. Sie prangert in analytischer Schärfe die männerdominierte Nachkriegsgesellschaft an. Die patriarchalische Härte der Kunstwelt hat sie selbst erlebt, als ihr die Aufnahme in die Gesellschaft bildender Künstler verwehrt wurde. Satirisch-sarkastische Porträts meist glatzköpfiger Männer dominieren ihr Werk der 1970er und -80er Jahre. Von ihr stammt die Radierung „Paraphrase zu Messerschmidts Charakterköpfen, Blatt Nr. 35“, die auch das Titelsujet der Ausstellung darstellt.

Noch bis 15. November 2023 www.museumkrems.at

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