OOELP

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Who is who Ernst Donner

Dir. Cornelia Polli

Ao. Prof. Dr. Jürgen Dorn

Elfriede Pumberger

Psychotherapeut, Systemische Familientherapie, Leiterstellvertreter Kriseninterventionszentrum Linz, promente OÖ, Lehrtätigkeit an der FH Linz für Soziale Arbeit, Supervisor, Weiterbildungen: Krisenintervention, Trauma - Arbeit, Diagnose und Therapie von Persönlichkeitsstörungen, Psychohygiene und Stressverarbeitung, Buddhismus und Systemtheorie und Projektmanagement, donnere@promenteooe.at

Institut für Angewandte Informatik, Technischen Universität Wien, Informatik und Wirtschaftswissenschaften (Berlin), Dissertation: Planung mit Methoden der Artificial Intelligence. Schwerpunkt in Forschung und Lehre: Artificial Intelligence und Semantische Technologien für den Einsatz in Informationssystemen für Kompetenzmanagement und Dienstleistungsmanagement, juergen.dorn@ec.tuwien.ac.at

Mag. Birgit Eckl

Studium der Wirtschaftspädagogik, Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Forschungsinstitut des Kinderhilfswerkes, forschungsinstitut@kinderhilfswerk.at

Eva Forster

Dipl. Heilpädagogin, Weiterbildung in systemischer Familientherapie, Vft München, Consultant for social inclusion, Beratung und Begleitung von Familien mit Gewaltwerfahrung, Stellenleitung Caritas Beratung und Hilfe für Menschen in Not, pro mente Jugend, Konzeptarbeit, Projektentwicklung, forstere@promenteooe.at

Christa Lienhardt

Psychotherapeutin (IG) Fritz Perls Inst., freie Praxis, langjährige Mitarbeit Kinderschutzzentrum Linz, ch. lienhardt@kinderschutz-linz.at

Direktorin der HS 11, HS Lehrerin mit den Fächern Englisch und Sport, Lehraufträge an de Pädagogischen Akademie für Suchtprävention, besonderes Interesse gelten Schul – und Bildungsfragen und der Integration, ÖVP Gemeinderätin der Stadt Linz, s401062@lsr.eduhi.at, s401062@lsr,eduhi.at

Pflegebereichsleitung OÖ LKH Wagner Jauregg, DKGS, Ausbildung in basalen und mittleren Pflegemanagement, FSI Ausbildung für Anestesie und Intensivpflege, Leiterin der Qualitätssicherungskommission, elfriede.pumberger@gespag.at

13 - 16

Seelisch fit im Jugendalter

Forschungsinstitut Kinderhilfswerk

Mag. pht Brigitte Schimpl

Leiterin des Forschungsinstitutes Kinderhilfswerk Cand. pht, Psychotherapeutin (Systemische Familientherapie), Kinder - und Jugendlichenpsychotherapeutin (klientenzentriert, Hypnotherapie), Freie psychotherapeutische Praxis für Kinder und Jugendliche, Mitarbeiterin der Kinderhilfswerk Beratungsstelle, forschungsinstitut@ kinderhilfswerk.at

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Cartoon

Dr. Werner Wascher

Personzentrierter Psychotherapeut, Supervisor, Arbeit mit Jugendlichen, Familien und Randgruppen, Workshops für Theater und Kreativität, internationale Großgruppen, Maler, Kinderbücher, w.wascher@lycos.com

Winfried Weghuber

OÖGKK Abteilungsleiter Kundenservice Linz, Akademischer Organisationsentwickler für Casemanagement, Projektmanagement und soziale Kompetenz (LIMAG), winfried.Weghuber@ooegkk.at

3-4 BA. pht Marion Luksch

Leiterin der Kinderschutzakademie, Psychotherapeutin (Systemische Familientherapie), kisa@kinderschutzakademie.at

Am laufenden Band

Stefan Weißenberger

Leiter des FRANX, Schwerpunkte: Burschenarbeit, Gewaltprävention, ehemaliger Koordinator des Arbeitskreises Burschenarbeit (AGBA) im VJF und Leiter (Club)) Dornach, franx@vjf.at

E. Pumberger im Gespräch mit M. Frank

17 - 20

O.Ö. Landesverband für Psychotherapie Adlergasse 12, Tel. (0732) 776090 , 4020 Linz, www. Psychotherapie.at / ooelp, ooelp@inode.at

Herausgeber und Redaktion: O.Ö. Landesverband für Psychotherapie, Adlergasse 12, Tel. (0732) 776090 , 4020 Linz, www. Psychotherapie.at / ooelp, ooelp@inode.at Redaktionelle und künstlerische Leitung: Mag. Michaela Frank M.A. Graphik Design: Nina Baumberger Fo t o s : B a u m b e r g e r, F r a n k u n d G i e b e r A n z e i g e n : K a t h a r i n a G u s n e r, o o e l p @ i n o d e. a t H e r s t e l l e r : I n – Ta k t , Kö g l s t r a s s e 2 2 , 4 0 2 0 L i n z , ( 0 7 3 2 ) 7 8 2 1 6 6

Redaktionsschluss 16. September

Österreichische Post AG Info.Mail Entgelt bezahlt

OÖLP Link 2 09

Zeitung des O.Ö. Landesverbandes für Psychotherapie


Pinboard Person & Dialog-Kontinuität und Veränderung im Personzentrierten Ansatz

ips.symposium@gmail.com

Der freie Wille und die Schuldfähigkeit

8 – 9. Mai

FP

8. Mai 15.00 – 19.00 9. Mai 10.00 – 18.00 Österreichisches Museum für Volkskunde www.ips-online.at

Institut für Personzentrierte Studien 3. Wiener Frühjahrstagung für Forensische Psychiatrie

Kurz gesagt

Veranstaltungskalender bietet sich als Vernetzungsmöglichkeit an

Frau Jasmin Haunhold Yasmin.haunhold@iec-management.at Fax: 0043 1 9134849

15. Mai AKH Medizinische Universität, Wien

FP

Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Medizinische Universität Wien Justizanstalt Göllersdorf

Herausforderungen in der psychotherapeutischen Arbeit mit Extremtraumatisierten Netzwerk für interkulturelle Psychotherapie nach Extremtraumatisierung Asylkoordination Österreich

fronek@asyl.at

15 – 16. Mai

FP

Zeit!Raum Verein für soziokulturelle Arbeit Sechshauserstr. 68 – 70 1150 Wien

Inserat Praxisraum in zentraler Lage in Linz ab 1. 5. 2009 zu vermieten: InteressentInnen bitte bei Herrn Mag. Wolfgang Sonnleitner melden. 0699 11321914 Berichtigung: Wir entschuldigen uns bei Herrn Wolschlager für die falsche Namensschreibung.

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Fortbildungspunkte für vom OÖLP zertifizierte Veranstaltungen

Mir war es wichtig zu zeigen, welche Abläufe notwendig sind, um ein Projekt zum Laufen zu bringen, hinterfrage Entstehungsgeschichten, die es ermöglichen wertvolle Initiativen letztendlich auch tatsächlich in Organisationen zu implantieren. So werden z. B. in der Reportage zu „SEELISCH FIT IM JUGENDALTER“ einem Projekt des Institutes für Gesundheit mit dem OÖLP die Situationen vor Ort, Vorstellungen und Erwartungen der Projektpartner, der HS 11, des Jugendzentrums Franx und der TheraEin Blick hinter die KulispeutInnen gegenüber gestellt. sen zeigt: es ist dies die Besonders fordernd war die Darstellung In der Unterschiedlichkeit Ausgabe der Herausforvon vier Projekten. Wie entkommt man der Perspektiven, kann ein derungen. dem Stil von Konzeptpapieren? Kann die Bild der Gesamtsituation Mit der Entwicklung des „Szene“ in die ein Projekt eingebettet der Jugendlichen entstehen. OÖLP Links hatte ich es ist erlebbar werden ohne Inhaltliches zu Fasziniert stehe ich vom INmir zur Aufgabe gemacht verlieren? Ist es möglich dafür verschieSTITUT FÜR KINDERPSYpsychotherapeutische Akdene Varianten des Schreibens zu finden CHOTHERAPIE und staune tivitäten im Land OÖ. in und nicht zu langweilen? was hier gelungen ist. der Öffentlichkeit bekannt zu machen. Das sollte sich Überzeugungsarbeit ist zu leisten, dass Oft ist auch Beharrlichkeit, auch in der Art der Zeies für gute Arbeit wichtig ist mitgeteilt zu Mutmachen und Überretungsgestaltung – sowohl werden, auch dann wenn die Entscheidungskunst angesagt, damit was die Ästhetik wie die dung aus finanziellen oder strukturellen Projekte präsentiert werden Berichterstattung betrifft gründen negativ für die Umsetzung sein können. Who`s Who als Ver- Wertanschauungen der sollte. netzungswerkzeug (jetzt auch Psychotherapeuten auszuim www) eingesetzt verlangt drücken. Ich meine damit bei ca. 30 TeilnehmerInnen viel Geduld und Zeit ab, das Erleben von Beziehungen bei bestimmten Ummuss im Schnitt doch fast jeder/jede drei Mal anweltgegebenheiten und die Integration von seelischem gemailt werden. Einverständnis zu den Artikeln wird Erleben und kognitiven Inhalten. auch von allen Beteiligten eingeholt. Zu dem sich dadurch ergebenden (Über)maß an ZeitSpontan höre ich überall als erstes: aber wir haben ja aufwand gesellte sich auch die Matura unserer Grafinoch keine Ergebnisse aufzuweisen, wir haben gerade kerin auf die wir eingehen wollten und freuen uns mit erst oder eben noch nicht begonnen oder wie im Fall ihr über die Matura mit Auszeichnung. des Projektes: SCHATTEN UND LICHT und MIA, wo der eigentliche Projektbeginn noch nicht gesichert Das waren die Herausforderungen, denen ich mich ist. Wie heißt es so schön? Der Weg ist das Ziel. Zu gestellt habe. Ob und wieweit deren Bewältigung gewünschen ist es allen diesen Initiativen in die Tat umlungen ist, mag der Leser entscheiden. gesetzt zu werden. Für diese Ausgabe ergibt sich der Versuch sämtliche in OÖ. vorhandene Initiativen rund um das Thema Kinder – und Jugenlichenpsychotherapie aufzuzeigen. Wir können wirklich stolz sein, dass OÖ. eine so breit gestreute Palette anbieten kann. Die Projekte geben Zeugnis von hoher Sensibilität und Achtung gegenüber den Menschen in diesem Land. Etliches davon kann, sich der OÖLP, auf seine Tatkraft und auf seinen Einfluss zurückführen.

Michaela Frank

FP

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Am laufenden Band

Am laufenden Band

Liebe Kollegin, lieber Kollege!

Auseinandersetzung zwischen Vorstand neu und Vorstand alt in Wien = zwei „offizielle Landesverbände Wien“

Konzentration übergeordneter Interessen – gemeinsames am Strand ziehen alle „Psy – Berufe“

OÖGP 2009: Kontingenterhöhung um 1000 Stunden

Fort- und Weiterbildung: Synergieeffekte mit LNK

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Berufspolitik ist für keine Berufsgruppe eine einfache Sache. Wie man zuletzt am Beispiel der Berufsvertretung für die Lehrer gesehen hat, ist es eine Gratwanderung, einerseits die Berufsgruppeninteressen ausreichend gut zu vertreten, andererseits die legitimen Interessen der Klienten nicht aus dem Auge zu verlieren und auch bezüglich Finanzierbarkeit realistisch zu bleiben. Erschwerend wirkt sich bei unserem Berufsstand der Umstand aus, dass viele aus unterschiedlichen Quellenberufen kommen und sehr leicht ein Spannungsverhältnis etwa zwischen ärztlichen und psychologischen PsychotherapeutInnen entstehen könnte. Als schmerzlich erlebe ich die derzeitige Situation in Wien, da die Auseinandersetzungen zwischen „Vorstand alt“, „Vorstand neu“ und dem Präsidium des ÖBVP viele zeitliche und finanzielle Ressourcen verschlingen. Ärgerlich ist es, dass es gerade unserer Berufsgruppe nicht gelingt, hier konstruktive Lösungen zu erreichen, die auch von allen akzeptiert werden können. Nachdem das „alte Team“ in Wien im Vereinsregister eingetragen ist, scheint es, dass es zur Zeit dort zwei „offizielle Landesverbände“ gibt. Mir erschiene es als wichtig, rasch ein Schiedsgericht, welches aus unserer Berufsgruppe rekrutiert wird, zu etablieren, welches diesen Konflikt zu lösen versuchen soll, vor allem aber sollten nicht kostenpflichtig weiter Rechtsanwälte damit beschäftigt werden. Leider ist offenbar in absehbarer Zeit keine zufriedenstellende Lösung in Aussicht, sehr zum Schaden der PsychotherapeutInnen in Wien, aber auch in ganz Österreich. Wirklich wichtig ist es, sich auf die übergeordneten Interessen zu konzentrieren, und hier sollten alle in sogenannten „PsyBerufen“ Tätige an einem Strang ziehen. Solche gemeinsamen Interessen sind beispielsweise die Finanzierbarkeit der Psychotherapie für PatientInnen, Fort-, Weiter- und Ausbildung sowie Etablierung der Psychotherapie in Krankenanstalten. Auf jeden Fall gibt es mehr als genug zu tun. Der psychotherapiekritische Artikel „Der Therapie-Wahn“ Über den „Psycho-Boom“ in der

Zeitschrift „Profil“ vom 27.April 09 zeigt uns, dass die öffentliche Meinung in jeder Richtung manipulierbar ist und wir uns nicht von vorn herein erwarten dürfen, die Öffentlichkeit und die Presse als Verbündeten für unsere berechtigten Interessen zu haben. Ich werde mich in meiner Funktion als Landesvorsitzender des OÖLP weiter bemühen, jeglichem Spaltungsprozess entgegen zu wirken, den unsere Berufsgruppe schwächen könnte, besonders bemühe ich mich, meine Aussagen in den Dienst der Integration stellen und will versuchen, das Virus des Wiener Spaltungsprozesses nicht auf Oberösterreich übertragen zu lassen. (Dieser Virusvergleich schafft angesichts der Schweinegrippe ein Bewusstsein, dass präventive Maßnahmen nicht nur bei Virusinfektionen, sondern auch bei Krisen äußerst sinnvoll sein können.) Die Zusammensetzung unseres Vorstands hat sich etwas verändert. Frau Dr. Helene Grübl ist aus privaten Gründen in der Funktion des Kassiers zurückgetreten. Ich möchte mich hier sehr herzlich für ihre hochprofessionelle Arbeit bedanken, die Zusammenarbeit mit ihr war äußerst angenehm und konstruktiv. Erfreulicherweise hat Frau Dr. Margarete Mernyi die Funktion des Kassiers übernommen und wurde in dieser Funktion in den Vorstand kooptiert. Sie bleibt auch stellvertretende Vorsitzende, auch wurde auch Frau Mag. Michaela Frank als stellvertretende Vorsitzende in den Vorstand kooptiert, wir werden uns die Vorstandsarbeit teamorientiert entsprechend aufteilen. Mag. Michaela Frank kümmert sich sehr professionell um unsere Landeszeitung.

Jahre 2009 nur eine Kontigenterhöhung von 1.000 Stunden, da im Vorjahr schon ein Teil der ursprünglich für heuer geplanten Stundenerhöhung vorweggenommen worden waren. Bezüglich Fort- und Weiterbildung werden wir wie bisher die Synergieeffekte mit der Landes-Nervenklinik nützen und in Kooperation Fortbildungsveranstaltungen organisieren. Auf eine Veranstaltung darf ich Sie schon jetzt aufmerksam machen: am Samstag, den 13. November findet in der LNK Wagner-Jauregg die Tagung „Das Therapeutische in der Jugendpsychiatrie – Interaktionschancen oder Splitterdasein“ statt. Ich wünsche allen einen schönen Sommerbeginn, viel Freude in der beruflichen Arbeit sowie Entspannung und gelungenen Ausgleich Ihr Anton Tölk

Im Sozialprojekt der OÖ Gesellschaft für Psychotherapie „Psychotherapie auf Krankenschein“ gab es im

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Im Rampenlicht

Kinderforschungsstelle des Kinderhilfswerkes Fantastomatisch – oder die Geilheit der Forschung

Der Alltag im Kinderforschungsinstitut des Kinderhilfswerkes zeigt es: Cool und super geil – so kann Forschung sein, so hört sich die Evaluierung eines Kinderlagers an. Fragebögen am Beginn und am Ende eines Sommerlagers bringen besseres Verständnis für Bedürfnisse, Probleme und Erwartungen und fließen ins Lagerprogramm ein. Unterstützt wird dies durch Fragebögen für die Eltern, die Einschätzungen des Selbstbewusstseins und der Teamfähigkeit ihrer Kinder und die Einflüsse der Veranstaltung hinterfragen. Alle Kinder waren sich darin einig neue Freunde gefunden zu haben auch jene, die eingestandener Weise meinen, dass es für sie nicht leicht ist, Freunde zu finden. An diesen Einstieg in die Kindertherapieforschung schließen sich andere Projekte an, die die Vielfalt therapeutischer Forschung offenbaren. Internationale Zusammenarbeit des Forschungsinstitutes mit dem Institut für Angewandte Informatik der Technischen Universität Wien, Herrn Prof. Dr. Jürgen Dorn, ergibt sich mit dem Familien – Service Projekt. Laut Prof. Dorn ist in der Wirtschaftsinformatik in den letzten Jahren eine neue Forschungsdisziplin Service Science entstanden, die sich mit der Analyse, dem Management und dem Engineering von komplexen Service Systemen beschäftigt. Diese Bestrebungen sind insbesondere durch die steigende Bedeutung der Dienstleistungen in den meisten Ökonomien motiviert.

Typischerweise werden hier Dienstleistungen zwischen Unternehmen und Kunden betrachtet, wobei auch hier beim Austausch nicht-monetäre Größen (z.B. Kundenbindung) betrachtet werden. Im Familien Service System wird der Austausch von Leistungen (Services) zwischen Familienmitgliedern betrachtet bzw. soll durch Familienmitgliedern in einem Internet-basierten System dokumentiert werden. Die Motivation aus therapeutischer Sicht ist die verbesserte Transparenz (also was haben andere für mich getan) und eine objektivere Vergleichbarkeit zwischen Familien. Eine automatisierte Analyse kann der/dem Therapeuten einen Hinweis auf Defizite in der Gruppe geben und es lässt sich eine vereinfachte Prüfung auf Nachhaltigkeit der Therapie erwarten. Aus der Sicht der Wirtschaftsinformatik interessiert an diesem Projekt vor allem wie „weiche“ Konzepte wie Vertrauen, Dankbarkeit oder ähnliches erfasst und weiter verarbeitet werden können. Das Familien – Service Projekt stellt ein interaktives Computerprogramm dar, bei dem Familienmitglieder ihr Verhalten und ihre Leistungen selbst bewerten. Selbst – und Fremdbilder werden überprüft und daraus Anregungen für Verbesserungen abgeleitet. In die Evaluierung des Projektes hinsichtlich therapeutischer Möglichkeiten fließen die Forschungsansätze der Familienspielpsychotherapie ein. Für dieses Projekt wurde ein Forschungsauftrag beantragt Über die eigenen Forschungsanliegen hinausgehend kann die Kinderforschungsstelle auch von Vereinen, Organisationen und Instituten für Beratungs - und Evaluierungszwecke kontaktiert werden wie z. B. im Fall der von

Kinderspielpsychotherapie:

In der von der Leiterin des Kinderforschungsinstitutes Frau Mag. Brigitte Schimpl entwickelten Familienspielpsychotherapie geht es um kongruentes Verhalten innerhalb einer Familie. Durch bessere Kenntnis der Stärken und Schwächen der einzelnen Familienmitglieder und durch Kommunikation derselben ergeben sich entsprechende Lösungsansätze. Das Spiel bietet sich für Kinder und Erwachsene als Möglichkeit an ohne Druck Neues aus zu probieren und kennen zu lernen. Für die Untersuchung werden empirische Längsschnitte herangezogen; beginnend mit der Therapie bis drei Monate danach wobei die interfamiliäre Kommunikation hinterfragt wird. Für die Selbsteinschätzung des Kindes, der Eltern und des Psychotherapeuten wird der SDQ eingesetzt. Die Hinterfragung der Handlungen, Gedanken und Gefühle erfolgt durch den HGG Test. Die statistische Auswertung erfolgt per SPSS. Hier kann nicht das vollständige Forschungsszenarium präsentiert werden, sondern es sollen Eindrücke vermittelt werden.

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Marion Luksch geleiteten Kinderschutzakademie für die Evaluation des Projektes: Ganzheitliche Gewaltprävention, das derzeit in Wien und NÖ. läuft. Neben der Kinder – und Jugendarbeit werden dabei auch Elternabende und Informationsveranstaltungen für Pädagogen angeboten. Der Wirkungsbereich des Forschungsinstitutes ist offen für sämtliche relevante Fragestellungen und Fragesteller. Oberösterreich kann sich glücklich schätzen, derartig initiative KollegInnen im Land zu haben - eine derartige Inszenierung und Etablierung einer Forschungsstelle unter derzeitigen Bedingungen grenzt fast an ein Wunder. Familienspielpsychotherapie (nach Schimpl)

Im Setting kommen verschieden farbige Tücher, Stofftiere und Handpuppen zum Einsatz bei folgender therapeutischer Intervention (Beispiel, gekürzte Fassung): Überleben Probleme den Absturz? „Stellen Sie sich vor, Sie sind mit einem Flugzeug abgestürzt und Sie sind die einzigen Überlebenden, wobei einer von Ihnen verletzt ist – wer, bestimmen Sie. Hier finden Sie Tücher, mit denen Sie sich eine Landschaft bzw. einen Lebensraum gestalten können. Die blauen Tücher stehen für Flüsse und Seen, in denen Krokodile und andere gefräßige Tiere schwimmen, die schon lange nichts zu fressen gehabt haben. Jemand von Ihnen muss aber auf die andere Seite, um Essen zu beschaffen...“ Wenn die Familie zu einer Lösung gekommen ist, die ganz unterschiedlich ausfallen kann, dann wird das Spiel beendet; daran schließt sich ein therapeutisches Gespräch an. Michaela Frank

Evaluierung:

Empirische Längsschnitte: 0 - 3 Monate Interfamiliären Kommunikation SQD Selbsteinschätzung des Kindes, der Eltern und des Psychotherapeuten HGG Test Hinterfragung der Handlungen, Gedanken und Gefühle SPSS Statistik

Facts & Dates Forschungsinstitut Kinderhilfswerk Aubergstr. 46, 4040 Linz Mobil: 0699 10020 405 forschungsinstitut@kinderhilfswerk.at Historisches: Im Spätherbst 2007 taucht die Idee zu einer Forschungsstelle für Kindertherapie zwischen dem Geschäftsführer des Kinderhilfswerkes Herrn Peter Begsteiger und Frau Mag. Brigitte Schimpl, damals Therapeutin des Kinderhilfswerkes auf. Vereinseintrag zum 1. Jänner 2008, Aufnahme der Forschungsaufgaben 1. Juni 2008 Mission: Kindertherapie besser kennenzulernen, neue Methoden zu entwickeln und um effizienter helfen zu können. Organisations – und Finanzierungsstruktur: Das Forschungsinstitut des Kinderhilfswerkes ist ein eigener Verein mit Absetzbarkeit; unter derselben Geschäftsführung wie das Kinderhilfswerk. Durch die Möglichkeit der Absetzbarkeit der Spendengelder konnten und können auch private Großfinanziers gewonnen werden, was bedeutet, dass das Institut gänzlich privat finanziert wird; woraus sich eine große vor allem auch inhaltliche Autonomie des Institutes ergibt. Team: Mag. Brigitte Schimpl, Leiterin Mag. Birgit Eckl, wissenschaftliche Mitarbeiterin Fotos: Kinderhilfswerk und Forschungsinstitut des Kinderhilfswerkes

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Schillerpark‘s Corner

Gerontopsychotherapie Geronto-Psychotherapie

Weiterbildung gem. Psychotherapiegesetz (200 Einheiten) Senioren-FachberaterIn - Weiterbildung für Diplom-LebensberaterInnen

Gerontopsychologische Weiterbildung für LSB i.A.u.S., DGKS/DGKP, AltenfachbetreuerInnen, SozialarbeiterInnen, klin. PsychologInnen, ÄrztInnen Mitglieder des OÖLP sowie (bis zu zwei) MitarbeiterInnen des PGA erhalten 20% Ermäßigung.

Der Schulenstreit und die persische Geschichte vom Elefanten Sieben Wissenschaftler sollen ein Gutachten erstellen über das Tier das unter einer Plane versteckt vor ihnen liegt. Sie greifen also darunter und einer sagt: Es ist etwas weiches, ganz rauh und es bewegt sich auf und ab. Sagt der Nächste: es ist ganz hart, säulenartig rund. Darauf ein anderer: Es ist eine Schlange und bei Kopf sind zwei Löcher aus denen Luft strömt. Darauf wieder ein anderer – schon ziemlich wütend: nein, es ist eine ganz dünne Schlange, die mit einem Büschel endet. Der Nächste stellt fest, dass es sich nach seiner empirischen Methode

um ein riesiges, fladenartiges Phänomen handelt, das hin und her peitscht. Meint der Nächste: das ist nicht tiefgehend genug, wenn man nämlich tiefer eindringt ist es weich. Ich kann meinen Finger hinein stecken und jetzt stinkt er. Sagt der Letzte: das ist alles nicht wahr. Das ist ein kühles, glattes Phänomen und wenn man es nach wissenschaftlichen, objektiven Kriterien bewertet ist es gar nicht lebendig. Werner Wascher

In der Psychotherapie mit Älteren gilt es eine Reihe von Aspekten zu berücksichtigen. Altern ist ein mehrdimensionaler Prozess, eine Zeit des Wandels und der Veränderungen von körperlichen, psychischen und sozialen Fähigkeiten und Fertigkeiten. Nachgewiesen ist, dass ein alter Mensch auch neue Entwicklungspotentiale erwerben kann und Lernen immer möglich ist. Von besonderer Bedeutung ist die Erkenntnis, dass die inter- und intraindividuelle Schwankungsbreite von körperlichen, psychischen und sozialen Kompetenzen sehr groß ist. Aus dieser Erkenntnis veränderte sich auch das Bild in der Psychotherapie. Ältere besitzen die Fähigkeit, mit Unterstützung neue Erkenntnisse aus ihrem Erleben neu zu bewerten, damit zu arbeiten und Veränderungen in ihrem Leben zu erreichen. Unsere Ausbildungsziele: • Vertieftes Wissen für PsychotherapeutInnen in der Altenarbeit • Erkennen der Rahmenbedingungen für die psychotherapeutische Arbeit mit Älteren • Verstehen für die Situation des älteren Menschen und seiner Veränderungen fördern • Erkennen der eigenen Veränderungen und Einstellungen zum Alter(n) ReferentInnen: Mag.a Antonia Croy Psychologin, Ausbildung in personenzentrierter Psychotherapie, Psychotherapeutin in freier Praxis Fachtherapeutin für kognitives Training, Lehrbeauftragte für personenzentrierte Beratung bei der „Vereinigung Rogerianische Psychotherapie, VRP“ , Präsidentin von „Alzheimer Angehörige Austria“, langjähriges Vorstandsmitglied von „Alzheimer Europe“, Alois Alzheimer Preisträgerin 2006 Dr. Gerald Gatterer Klinischer und Gesundheitspsychologe, Psychotherapeut (Verhaltenstherapie), Qualitätsmanager leitender Psychologe des Geriatriezentrums am Wienerwald, Leiter der Abteilung psychosoziale Rehabilitation,

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psychologischer Leiter des Memory-Institutes der Wagner-Jauregg-Gesellschaft im GZW, Univ.Lektor in Wien und Salzburg, Vortragender am Univ.Lehrgang TAT und den Fachhochschulen Krems, Feldkirchen und Linz, Lehrtherapeut und Supervisor der ÖGVT und AVM Prof. Dr. phil. Dr. med. Dipl.-Psych. Rolf Dieter Hirsch Arzt für Nervenheilkunde, psychotherapeutische Medizin, Psychoanalytiker und Gerontologe. Chefarzt der Abteilung für Gerontopsychiatrie und -psychotherapie und des Gerontopsychiatrischen Zentrums der LVRKlinik Bonn seit 1991. Lehrender an der Universität Erlangen-Nürnberg im Bereich Psychogerontologie. Forschungs- und Arbeitsschwerpunkte: Heiterkeit und Humor im Alter, Gewalt und Diskriminierung im Alter, ethische Aspekte der Gerontopsychiatrie, Alternspsychotherapie. Präsident der Deutschen Akademie für Gerontopsychiatrie und -psychotherapie, Vorstandsmitglied im Kuratorium Deutsche Altershilfe e.V., Vorsitzender der Bonner Initiative gegen Gewalt im Alter - Handeln statt Misshandeln e.V., Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats der Deutschen Alzheimer Gesellschaft e.V., Mitglied der „Arbeitsgruppe Alte Menschen“ im Nationalen Suizidprogramm für Deutschland, Mitherausgeber der Bonner Schriftenreihe „Gewalt im Alter“ und der Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie Dr. Christian Jagsch Arzt für Allgemeinmedizin, Facharzt für Psychiatrie, Psychotherapeut, Gerontopsychotherapeut gerichtlich beeideter Sachverständiger für Psychiatrie und Psychotherapie, erster Oberarzt und Stellvertreter des Primars im Klinikum Wels – Grieskirchen, Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapeutische Medizin (Neue Berufsbezeichnung), Ausbildung in Klinischer Hypnose nach Milton Erickson in Wien, Ausbildung zum Psychoanalytiker im Linzer Arbeitskreis für Psychoanalyse, überregionale Weiterbildung in Analytischer Psychosentherapie in München, Akademie für Psychoanalyse und Psychotherapie München, Weiterbildung in tiefenpsychologisch fundierte/psychoanalytische Psychotherapie Älterer, in Kassel, Lehrinstitut

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Gerontopsychotherapie

Univ. Prof. Dr. Radebold In freiberuflicher Praxis Durchführung von klassischen Psychoanalysen, psychoanalytischen Psychotherapien und Fokaltherapien, berufsbegleitende Supervision und Coaching für Einzelpersonen, sowie für Gruppen, auch in wirtschaftlichen Unternehmen, Psychotherapie und Psychoanalyse bei Älteren Menschen, Lehrbeauftragter für psychoanalytischer Theorie und Praxis. Dr. Christian Neubauer Klinischer und Gesundheitspsychologe, Psychotherapeut , Geronto-Psychotherapeut Leiter der Altenbetreuungsschule des Landes OÖ Lehre und Forschung zu den Themen Neuropsychologie, Gerontologie, Gerontopsychiatrie Veröffentlichungen im Bereich Psychiatrie und Gerontologie Mitglied der Praktikerkonferenz der Vereinigung Rogerianischer Psychotherapeuten (VRP) in Wien, mehrjähriges Mitglied der Ethikkommission (EBS) des OÖ Landesverbandes für Psychotherapie in Linz, mehrjähriges Mitglied des Berufsethischen Gremiums des Österreichischen Psychotherapieverbandes, Gründungsund Vorstandsmitglied des Vereins zur Förderung der Lebensqualität im höheren Alter in Linz, Mitarbeit in Arbeitsgruppen der LNK: Regionalisierung der Psychiatrie (Enthospitalisierung von Langzeitpatienten), Situation von Geistig Behinderten, Konzeptentwicklung für eine Landespflegeanstalt, Neuropsychologie im Psychologischen Dienst Lukas Wenzl DGKP, Zusatzdiplom Böhmausbildung an der Landesnervenklinik Salzburg Lehrtätigkeit an der Altenbetreuungsschule des Landes O.Ö. Linz, an der Akademie für Gesundheitsberufe, BFI, Pflegefachkraft im Rahmen der Heimaufsicht an der Abteilung Soziales des Landes O.Ö., gerichtlich beeideter zertifizierter Sachverständiger , geprüfter Qualitätsmanager: QM – Ausbildung Pflege in Mödling Organisation Lehrgangsleiter: Dr. Walter Lindner, walter.lindner@gmx.at Organisation PGA Akademie: Mag.a Iris Radler-Gollner, akademie@pga.at, +43 (0)732 / 78 78 10 – 51 Fr. Karin Ziegler, karin.ziegler@pga.at, +43 (0)732 / 78 78 10 – 10

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Gerontopsychotherapie

Anmeldung Anmeldeschluss: 18. 9. 2009 Ihre schriftliche Anmeldung zum Lehrgang nehmen wir jederzeit gerne entgegen. Fixplätze im Lehrgang werden nach Datum des Eingangs gereiht. Anmeldeformular und Fragebogen ausgefüllt und unterschrieben an die PGA Akademie senden. Teilnahmegebühr Die Lehrgangsgebühr von € 2.880,- (inkl. 10% Mwst.) (einschließlich Unterlagen und Prüfungsgebühr) bitten wir, Sie nach Rechnungslegung zu Beginn des Lehrgangs zu bezahlen. Fehlzeiten berechtigen nicht zur Rückforderung von Ausbildungskosten. (Info über Förderungsmöglichkeiten durch Organisationsteam) Die Kosten für Supervision sind im Lehrgangspreis nicht inkludiert. Es besteht die Möglichkeit Supervision in der Gruppe zu absolvieren. Aufenthalts- und Verpflegungskosten sind in den o.g. Ausbildungskosten nicht enthalten. Bei Lehrgängen gelten der Anmeldeschluss und die Stornobedingungen der jeweiligen Informationsbroschüre. Zahlungsbedingungen Die angegebenen Teilnahmegebühren sind vor Beginn der jeweiligen Veranstaltung zu entrichten. Die Bezahlung hat nach Rechnungslegung mittels zugesandtem Zahlschein zu erfolgen oder mittels eines PGA - Gutscheins. Bei Vorträgen ist die Eintrittsgebühr am Vortragsabend vor Beginn der Veranstaltung zu begleichen. Die Einhaltung der vereinbarten Zahlungstermine und – Modalitäten sind eine wesentliche Bedingung für Teilnahme an der Veranstaltung. Teilzahlungsvereinbarungen können abhängig von der Teilnahmegebühr und der Veranstaltungsdauer getroffen werden, müssen aber schriftlich beantragt und vor Ende der Veranstaltung entrichtet werden. Tritt bei vereinbarter Teil- oder Ratenzahlung ein Verzug mit auch nur einer Teilzahlung oder Rate ein, wird der gesamte aushaftende Betrag sofort zur Zahlung fällig. Ermäßigungen können unter bestimmten Voraussetzungen gewährt werden, die entsprechenden Hinweise finden sich im jeweils gültigen Bildungsprogramm bzw. auf der Homepage www.pga.at.

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Gerontopsychotherapie

Mutter-Kind-Kur MIA Miteinander Auszeit Präventivmaßnahme zur Verhinderung von psychischen Erkrankungen für Mütter und Kinder in Belastungssituationen Dieses Pilotprojekt stellt Mütter, die im Alltag dem schleichenden Prozess der Erschöpfung zu wenig Beachtung schenken, in den Mittelpunkt und wird von pro mente, OÖGKK und dem Land OÖ gemeinsam koordiniert. Im Pilotprojekt soll das Konzept Mutter-Kind-Kur (erstellt von Eva Forster, pro mente jugend) in vereinfachter Form getestet werden. Werden Mütter ihrer Rolle nicht „...man erzählt von den Freudentränen mehr gerecht und und verschweigt die Heultage.“ führt das zu einer (Diplomarbeit Christiane Pernerstorfer) Erkrankung der Mütter, so entstehen in weiterer Folge Störungen und Krankheiten der Kinder, welche wiederum die Familien belasten und Erkrankungen verstärken. Hier setzt das Projekt an und versucht diesen Kreislauf zu unterbrechen. Ziel der Vorsorgemaßnahme ist es, das Selbsthilfepotential und die Eigenverantwortung für die Gesundheit zu stärken. Durch einen Kuraufenthalt im Ausmaß von 3 Wochen für Mutter und Kind soll dies erreicht werden. Dazu ist für das Pilotprojekt in Bad Schallerbach das Linzer Heim vorgesehen. Der Behandlungsplan sieht sowohl Einzelbehandlungen für Mütter, Kinder und gemeinsame Behandlungen vor. Das Angebot, das sehr breit gestreut ist, umfasst ärztliche Behandlungen, verschiedenste psychologische Angebote und Physiotherapie um nur Einiges anzuführen. Zur Entlastung der Mütter werden die Kinder ganztägig betreut, wobei situativ darauf eingegangen werden kann wie „Die gemeinsame Mutter-Kind-Aufnahsehr Mütter und memöglichkeit für psychisch schwer erKinder bis jetzt krankte Mütter ist ein Menschenrecht.“ an Trennungs(Expertenbefragung Prim. Riffer) zeiten gewöhnt sind. Mütter müssen in der Lage sein, ihre Kinder außerhalb der betreuten Zeiten zu beaufsichtigen.Das Projekt richtet sich an Frauen, mit mütterspezifischen Belastungsfaktoren; Kinder im Alter von 5 Monaten und 12 Jahren sollen behandlungsbedürftig sein, aber auch nicht behandlungsbedürftige Kinder für die es keine Unterbringungsmöglichkeit gibt sind willkommen. Zurzeit liegen 85 Anmeldungen für das Pilotprojekt vor; aufgenommen werden können jedoch nur 20 Frauen mit ihren Kindern. Auch wenn die Frist jetzt verstrichen ist sind Anmeldungen möglich, da der Bedarf festgestellt werden kann und damit eine entsprechende Planung 2010 erfolgt. Der Start vor Ort erfolgt am 29. Juni 2009. Eva Forster

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Facts & Dates Projektentwicklung: Sommer 2008 - Frühjahr 2009 Projektentwickler: Eva Forster (pro mente Jugend) inhaltliches Konzept, Ablauforganisation Herrn Winfried Weghuber (OÖGKK) Abteilungsleiter Kundenservice, Ablauforganisation, Finanzierung Land OÖ: finanzielle Beteiligung Behandlungskonzept: Drei wöchiger Kuraufenthalt für Mütter und Kinder, individuelle Behandlung von Mutter und Kind und gemeinsame Behandlungen Behandlungsangebot: Medizinische, psychologische, psychotherapeutische, physiotherapeutische und pädagogische Behandlungsmodule Ort: Bad Schallerbach, Linzer Heim Aufnahmekriterien: Mütterspezifische Belastungsfaktoren Risikofaktoren wie: Mehrfachbelastung, Existenzkrisen, Alleinerzieherin, Familienzerrüttung, schwere Erkrankung und Tod eines Familienmitgliedes, Erziehungsprobleme… Führen zu Befindlichkeitsstörungen und Erkrankungen, diese sollen präventiv behandelt werden Kinder zwischen 5 Monaten und 12 Jahren psychosomatische Beschwerden, häufige Infektanfälligkeit, Störungen des Sozialverhaltens, emotionale Störungen aufweisen, bzw. sich in belasteten Situationen befunden haben; aber auch nicht behandlungsbedürftige Kinder für die es keine Unterbringungsmöglichkeit gibt sind willkommen. Anmeldung: Ausfüllen eines Kurantrages Foto: OÖGKK OÖGKK: Fr. Isabelle Zingsem, 057807 103843, kur-reha@ooegkk.at Promente Jugend: Fr. Eva Forster, 0664/ 8119711, forstere@promenteooe.at http://pmooe.at/sitex/index.php/page.302/

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Vor Ort

Vor Ort SEELISCH FIT IM JUGENDALTER: Projekt des Institus für Gesundheitsplanung OÖLP an der Hauptschule Khevenhüllerstraße und im Jugendzentrum Franx

HS 11 Khevenhüllerstr. 3, 4020 Linz, 0732 663832 38 Lehrkräfte bei ca.280 SchülerInnen; Ganztagsangebot (von einem Viertel angenommen) und Mittagessenangebot (120).

Franx

Wie ist die Situation vor Ort aus der Sicht der Schulleitung? Der Großteil der Kinder aus dem Franckviertel und der Neustadt. Der ImmigrantInnenanteil (2/3) ist daher sehr hoch; mit durchziehenden Anteilen österreichischer Familien. Insgesamt rund 280 SchülerInnen. Die Einwandererländer reichen von EX- Jugoslawien, Kosovo, Türkei bis hin zur Dominikanischen Republik und Ghana. Der Großteil stammt aus dem Kosovo, Ex-Jugoslawien und der Türkei.

Wie ist die Situation vor Orut aus der Sicht der Jugendzentrumsleitung? Einzugsgebiet ist hauptsächlich das Franckviertel. Jugendliche mit schwierigem Umfeld und Kriegs-traumatisierungen, da viele Kosovoalbaner. Vor neun Jahren kamen nur Österreicher; seit zwei Jahren fast nur mehr Kosovoalbaner. Der Besuchsdurchschnitt pro Tag 36 – 38 Jugendliche; meist männlich. Die Mädchen und auch andere Nationen werden gehindert zu kommen. Die Mädchen fügen sich ein oder sie brechen total weg. Es gibt Gewaltbereitschaft. Aufgeschlossen sind die, die vor dreißig Jahren nach Österreich gekommen sind. Das traditionelle Frankviertel ist nicht sehr fortschrittlich. Im Wohnbereich der Immigranten werden die örtlich verlassenen dörflichen Strukturen und Traditionen weiter gelebt.

Wie werden die Jugendlichen in der Institution wahrgenommen? Bei den Mädchen ist der Kulturkonflikt erlebbar und es gibt möglicherweise Gewalt in den Familien.

Motto der Schule: Liebevoll und konsequent. Bei gegebener Sprengelfreiheit hoher Anteil aus dem Frankviertel und der Neustadt. MigrantInnenanteil ca. 2/3). Daraus ergeben sich die Schwerpunkte. Soziales Lernen und multikulturelle Aufgaben. Die Herausforderung liegt bei den multikulturellen Anliegen im vermitteln und leben des Toleranzgedankens. Die sozialen Anliegen finden sich in der Ermutigung zum Reden – das kommt viel zu kurz- im Stärken der Opfer – der Schwachen- und dem konsequenten Aufzeigen von Grenzen gegenüber „Tätern“. Stärke liegt auch in der Berufsvorbereitung, da es eine gute Zusammenarbeit mit Firmen und Betrieben gibt. Im Vorjahr erhielt die HS 11 den Landespreis für Umwelt und Natur. Auf das breit gestreute Angebot der Schule kann hier leider nicht eingegangen werden.

HS 11

Facts & dates Projektträger: Institut für Gesundheitsplanung Durchführende Organisation: OÖLP Pilotprojekt: Seelisch fit im Jugendalter Ziel: Vorbeugung von Depression und Suizidalität bei Jugendlichen Budget: 9.292 Euro Methode: Psychotherapie als Methode zur Förderung der Persönlichkeitsentwicklung Schwerpunktsetzung in den Bereichen: • Ressourcenstärkung und Entwicklung von Copingstrategien, • Konfliktregelungen in der Familie, • helfendes Eingreifen beim Thema Ablösungsstrategien – Autonomiebildung Das Projekt soll zu einer gelingenden Pubertäts- und Adoleszenzphase beitragen und für Signale depressiver Symptomatik sensibilisieren. Das Schutzbedürfnis der Jugendlichen steht dabei im Mittelpunkt. Dafür sind Unterlagen für die Erzieher, Lehrer und Betreuer der Jugendlichen vorgesehen. Sinnvoll wäre es nach der Evaluation eine Broschüre zur Orientierung zu erstellen.

Ort: Linz, dann Ausweitung auf andere oö. Bezirke angedacht Projektablauf: Start: April 2009 – Juli 2009 • Startworkshops zur Teilnehmerinformation und Motivation. Bedarfsfeststellung durch Projektteams, Lehrerschaft und Erzieher • Vortrag für Eltern Schwerpunkt: Handeln & Tun, Angebot begleitenden Coachings • Workshopangebot für die Jugendlichen (2 im Abstand von 6 Wochen) Workshopangebot für Eltern und LehrerInnen soll Evaluation ermöglichen • Ab Sept. 2009 Evaluierung und Auswertung Feedbackbögen nach den Veranstaltungen, an Eltern und Erzieher, Dokumentation der TeilnehmerInnen. Erhebung der Veränderung des Selbstwertes und Konfliktverhalten der Jugendlichen. Wünschenswert: Follow- up nach 6 Monaten. Vernetzung mit dem Arbeitskreis: Gesunde Schule seitens des Projektträgers mit dem Landesschulrat für OÖ: Integrationsmöglichkeiten für Methoden der Gesundheitsförderung im Schulbetrieb werden nach der Evaluierung hinterfragt

Franx Wimhölzelstraße 40, 4020 Linz, 0650 7730348 Eine von zwanzig Einrichtungen des Vereines Jugend und Freizeit. Ursprünglich im Magistrat der Stadt Linz entstanden heute ein eigenständiger Verein, der als Leistungsanbieter vom Land OÖ. und von der Stadt Linz in Anspruch genommen wird. Der Tagesbesuch liegt zwischen 36 und 38 Jugendlichen; darüber hinaus findet mobile Betreuung statt. Im Haus befindet sich eine Familienberatungsstelle. Über ein breites Freizeitangebot werden Hilfestellungen für kreative Projekte gegeben und haben zu einem billigst eingerichteten und viel benütztem Tonstudio geführt. Eine Rapper – und eine Breakdancegruppe sind sehr beliebt. www.vif.at/hauptseite/einrichtungen/jugendzentren/franx. html Foto: Frank

Htp://hs11.linz.eduhi.at Foto: HS 11 13

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Vor Ort

Perspektive der Therapeutinnen Julia Bieler (Psychologin), Christa Lienhardt (Pht), Sabine Nimmervoll (Pht) Welche Überlegungen gibt es zur Projektstruktur? Für die als wesentlich angesehene örtliche Trennung von Schule und Workshops konnten von der Schule aus die Räumlichkeiten der Don Bosco Pfarre gewonnen werden. Die Workshops finden einmal vormittags und einmal nachmittags während der Unterrichtszeit statt. Was sind für Sie wesentliche Zugänge zum Projekt? Anbieten einer wohltuenden und entspannenden Atmosphäre um selbst einen Zugang (zumindest eine Ahnung davon) zu den eigenen Ressourcen finden zu können. Welche Zielvorstellungen liegen im Bereich des Möglichen? Kenntnis konkreter Adressen und Anlaufstellen, an die sie sich bei Bedarf wenden können. Aufklärung über mögliche Hintergründe depressiver Erkrankungen, um so einen Zusammenhang zwischen eventuell belastender Erfahrungen und /oder Lebenssituationen und ihrer eigenen depressiven Symptomatik herstellen zu können.

Vor Ort

HS 11

Franx

Wie haben Sie vom Projekt erfahren? Wie gestalteten Sie die Vorbereitung zum Beginn? Bei einer Leiterdienstbesprechung Im November 2008 habe ich davon gehört und das sofort bejaht. Drei Tage später erging an Dr. Lindner ein @ g. Interesse zeigt vorerst nur eine Schule in Linz, sodass zwei Klassen meiner Schule, nämlich die 4a und 4b die Workshops machen konnten. Ein Vortrag von Dr. Lindner bei einer Konferenz war sehr informativ und fand in einem überraschend offenen Gesprächsklima statt. Die Elterninformation gestaltet sich schwierig. Es gibt keinen Elternverein und so gibt es zum Beispiel nicht in allen Klassen ElternvertreterInnen. Die am Sprechtag vorgesehene Elterninformation von Herrn Dr. Linder wurde nicht in Anspruch genommen.

Wie werden die Jugendlichen in der Institution wahrgenommen? Der Krieg ist im kollektiven Bewusstsein. Viele sind hier, oder im Krieg geboren und kommen im Zuge der Familienzusammenführung. Bei den Vätern gibt es Schuldgefühle nicht im Krieg gewesen zu sein. Der Krieg ist auch im kollektiven Unterbewusstsein. Es gibt gesteigerten Nationalismus und wenn es um ernste Sachen geht, herrschen Angst und Unsicherheit. Für die Jugendlichen ist es schwierig Männlichkeit aus zu leben, da sie hier Menschen zweiter Klasse sind, nicht alle gleich kommunikationsbegabt sind und dazu noch Sprachprobleme kommen. Für uns stellt sich die Frage: Wo gibt es das „Hängenbleiben“ in der Identitätsfindung, wo gibt es Schulfrust, wo Schulverweigerung und wo findet sich die Überforderung?

Wie fühlen sie sich dabei in dieser Situation? Schlecht! Auch zu den Klassenforen am Schulbeginn kommen in den meisten Klassen sehr wenige Eltern. Wir würden uns mehr Interesse und Zusammenarbeit wünschen. Was hat sie dazu bewegt daran teilzunehmen? Soziales Lernen ist einer der Schwerpunkte, den ich für unsere Arbeit gesetzt habe. Wir haben viele Kinder mit verschiedenen Problemen. Es gibt verschiedene Situationen in denen Kinder auffällig werden. Unsere Kinder brauchen sehr viel Zuwendung, Zeit für Gespräche, sie müssen lernen sich an Regeln zu halten, Konsequenz zu erfahren. Wie ist das derzeitige Angebot beziehungsweise die Situation? Wir sind sehr gut vernetzt; Probleme gibt es manchmal mit dem Amt für Jugend / Familie und Soziales wegen Unterbesetzung und großem Wechsel. Mit der Schulpsychologie besteht kaum ein Kontakt – nur bei Förderbedarf. Hilfe stellen die Schulsozialarbeiterin und die Betreuungslehrerin dar, die Sprechstunden anbietet. Manche Kinder werden aber auch von ihr angesprochen und eingeladen. Es gibt auch „Notfallskärtchen“ . Was sind Ihre Erwartungen? …dass die Kinder wissen an wen sie sich wenden können. Dir. Cornelia Polli

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Wie haben Sie vom Projekt erfahren? Wie gestalten sie die Vorbereitungen zum Beginn? Franx schien aufgrund der Jugendlichen, die zu uns kommen als besonders geeignet für dieses Projekt; daher wurde es von der Geschäftsführung ausgewählt. Nächste Woche wird es eine Vorbesprechung mit dem Therapeuten geben; ein Vortrag wird sich daran anschließen. Die Jugendlichen sind angesprochen worden, aber die Motivierbarkeit ist sehr schwierig, da es ein offener Betrieb ist. Neugierig, was unter diesen Umständen möglich ist. Wie ist das derzeitige Angebot beziehungsweise die Situation? Die Arbeit findet nicht nur im Jugendzentrum statt, sondern auch mobil. Im Haus befindet sich eine Familienberatungsstelle, die hauptsächlich von den Jugendlichen im Zentrum genutzt wird. Darüber hinaus gibt es weitere Gesprächsmöglichkeiten und Hilfestellungen in der Durchsetzung kreativer Ideen. Was sind Ihre Erwartungen? Offen und neugierig; was ist möglich? Wie können wir als Mitarbeiter für depressive Jugendliche und ihre Anliegen sensibilisiert werden? Die Jugendlichen sollen über das, was ihnen am Herzen liegt auch wirklich reden können.

Perspektive des Therapeuten Ernst Donner (Pht) Welche Überlegungen gibt es zur Projektstruktur? Da die Workshops im Jugendzentrum stattfinden, ruht das Projekt auf dessen Organisationsstruktur und Regeln. Im Vorgespräch mit dem Leiter und einer Betreuerin ergeben sich vorwiegend migrationsspezifische und geschlechtsspezifische Themen. Was sind für Sie wesentliche Zugänge zum Projekt? Besonderes Augenmerk liegt daher im Erstellen einer Motivation für die Teilnahme am Projekt; da es nicht klassenweise oder gruppenweise wie im Fall der Schule sein kann, ist die Bandbreite der Freiwilligkeit größer und deshalb die Teilnehmerzahl kaum abschätzbar. Möglicherweise werden sich einige Jugendliche erst beim zweiten Workshop anschließen. Welche Zielvorstellungen liegen im Bereich des Möglichen? In Kontakt Kommen mit den Jugendlichen, Modell für den Selbstwert – stärkende/n Umgang / Kommunikation, Aufgreifen migrationsspezifischer Themen, (Konstruktiven) Umgang mit der Aggression finden, Wahrnehmen: Erkennen und Bedeutung depressiver Symptome, Information zu Kontaktstellen für Jugendliche mit speziellen Problemen

Stefan Weißenberger

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Michaela Frank im Gespräch mit ...

...

Elfriede Pumberger

Elfriede Pumberger im Gespräch mit ... ... Michaela Frank

Licht und Schatten Pilotprojekt der LNK Wagner Jauregg

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F: Worin liegt für Sie der Reiz dieses Projektes? Die Thematik war von Anfang an interessant. Laut Experten trifft der „Baby Blues“ 50 – 80 % aller Frauen. Genau diese Symptome hatte ich auch bei der Geburt meiner Kinder, sie verschwindet auch wieder von selbst. Es war ein total tabuisiertes Thema, dass man nicht nur Mutterglück empfindet. Meine Tochter hat in der Zeit der Projektplanung ein Kind bekommen und ich konnte ihr durch Enttabuisierung Unterstützung anbieten.

In diesem Projekt geht es um die Erstellung eines Konzeptes, in dem die ambulante und stationäre Versorgung von Frauen in der Schwangerschaft und nach der Geburt mit ihren Kindern gegeben ist, wenn sie an einer psychischen Störung oder an einer postpartalen Störung (Depression, Psychose etc,) leiden.

F: Wie wurde das Problem bis jetzt gehandhabt? Bei schweren psychischen Störungen im Zusammenhang mit einer Geburt wurden auch schon jetzt immer wieder Mütter mit ihren Kindern aufgenommen der Bedarf ist da, nur schade, dass es dafür keine geeigneten Zimmer und keine dafür vorgesehene Eingliederung in die Organisation des Hauses gibt. In weiterer Folge wäre eine Überleitung der Betreuung in der Nachsorge notwendig.

F: Frau Pumberger, sie sind Pflegebereichsleiterin an der LNK. Ich gehe wohl davon aus, dass eine solche Projektleitung über ihre normale Tätigkeit hinaus geht. Wie war das für sie? Als Leiterin der Qualitätssicherungskommission in unserem Hause erwarb ich mir mein Wissen im Bereich Qualitätssicherung und natürlich auch über Projektmanagement mittels Fort und Weiterbildung. Gerade im Projektmanagement ist learning by doing mit einer versierten Begleitung eine gute Basis um Projektleitung effizient durchführen zu können.

F: Wie kam es zu diesem Projekt? Ausgegangen ist es von zwei engagierten Mitarbeiterinnen im Pflegebereich der Psychiatrie; sie beschäftigen sich schon längere Zeit mit dem Thema und haben dazu recherchiert und geschrieben. Frau Cecilia Köglberger (2001) hat ihre Examensarbeit zum Thema: „Krise nach der Geburt geschrieben“ und sich mit Bindungsstörungen befasst, wenn Mutter und Kind getrennt werden, sie ist auch ausgebildete Stillberaterin; Frau Waltraud Mitterhumer beschäftigte sich mit: „Postnatalen Depressionen, Ursachen, Behandlung und Pflege von Frauen nach

der Geburt im stationären Bereich“ im Rahmen ihrer Fachbereichsarbeit 2004. Mit der Pflegebereichsleiterin Frau Ganglberger sind sie dann mit der Projektidee und der Bitte um die Projektleitung an mich herangetreten. F: Was erfordert die Umsetzung einer solchen Idee damit es zu einem Projekt kommen kann? Ist die Projektwürdigkeit abgeklärt, wird ein Antrag an die Kollegiale Führung zum Erteilen des Projektauftrages erbracht. F: Wie kam es zur Bedarfsaufnahme und was ist das Ergebnis? Den wichtigsten Hinweis für den Bedarf einer gemeinsamen stationären Aufnahme von Müttern die an einer postpartalen psychischen Störung leiden, mit ihren Kindern, lieferten die Erfahrungswerte der Projektmitglieder. Als Grundlage diente auch die von Frau Mag. Christiane Pernerstorfer verfasste Bedarfsanalyse und Empfehlungen zur Mutter- Kind- Behandlung postnataler psychischer Erkrankungen für die Landesnervenklinik (Masterthesis an der FH Krems für Gesundheitsmanagement). Weiters fand eine Exkursion in das Landesklinikum Waidhofen / Thaya sowie Expertenbefragungen statt. F: Gibt es so etwas in Österreich überhaupt? Im Zuge des Projektes machten wir eine Exkursion in das N.Ö. Landesklinikum Waidhofen/Thaya auch Zentrum für seelische Gesundheit unter der Leitung von Prim. Dr. Friedrich Riffer. In diesem Klinikum befinden sich auf zwei Stationen jeweils ein Mutter- Kind - Zimmer. Diese Exkursion brachte viel Input für unser Projekt. F: Ich bin positiv überrascht und sehr beeindruckt, auf welchen profunden Grundlagen dieses Projekt basiert und mit welcher Umsicht hier gehandelt wird. Wer erstellte das Konzept, bzw. wie kam es zur Bildung der Projektgruppe? Das Konzept wird von allen Projektmitglieder erarbeitet. Die Bildung der Projektgruppe kam einerseits durch die Empfehlungen von Bereichsleiterin Frau Ganglberger, DGKS Kögelberger und DGKS Mitterhumer zustande sowie hausübergreifend mit der Landes-Frauen und Kinderklinik durch die Intervention unserer Pflegedirektorin Frau Fribl.

Die Thematik war von Anfang an interessant. Laut Experten trifft der „Baby Blues“ 50–80% aller Frauen.

Den wichtigsten Hinweis für den Bedarf einer gemeinsamen stationären Aufnahme von Müttern die an einer postpartalen psychischen Störung leiden, mit ihren Kindern, lieferten die Erfahrungswerte der Projektmitglieder.

Im Projektmanagement ist learning by doing mit einer versierten Begleitung eine gute Basis um Projektleitung effizient durchführen zu können.

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Michaela Frank im Gespräch mit ...

...

Elfriede Pumberger

Projektteam Projektleiterin:

Elfriede Pumberger s. auch . Who‘s who

Projektmitglieder sind: Landesnervenklinik: Prim. Dr. Anton Tölk, OA Dr. Rosa Mayr, DSA Renate Gammer, DGKS Sesilia Köglberger, DGKS Waltraud Mitterhummer, Landesfrauenklinik: FA.Dr. Ziebermayr, DSA Daniela Brandstetter, Heb. Maria Guldner, DKKS Gerlinde Mayr, FH- Praktikantin: Christiane Pernerstorfer F: Wann wurde mit dem Projekt begonnen? Dem Projektstart ging eine Vorlaufsphase von September 2006 bis Dezember 2007 voraus. Diese beinhaltete die Antragsstellung und Projektauftragserteilung sowie einen Projektstopp, welche aus der Abklärung des Bestehens eines gleichwertigen Projektes in anderen Gespag-Häusern, insbesondere in der Landesfrauenu. Kinderklinik, resultierten. Neuerlicher Projektstart mit den neuen Projektmitgliedern der Landefrauen- u. Kinderklinik war im Dezember 2007. F: Wie geht es weiter? Welche Schritte sind im Zuge einer solchen Planung zu berücksichtigen? Wie am Anfang schon erwähnt, wird für die Projektwürdigkeit eine Matrix erstellt. In weiterer Folge wird ein Projektantrag an die Kollegiale Führung eingereicht. Diese gibt nach gemeinsamer Prüfung den Projektauftrag an das Projektteam zurück. Ein Projekt läuft in verschiedene Phasen ab. Am Anfang, also in der Planungphase ist der wichtigste Teilschritt die Erstellung eines Projektstrukturplans sowie die Ableitung und Verteilung der Arbeitspakete. Wir sind derzeit in der Abschlussphase d.h. alle Arbeitspakete sind bereits abgeschlossen.

F: Können sie die bis jetzt dafür aufgewendeten Arbeitsstunden schätzen? Nein, konkret kann ich zum jetzigen Zeitpunkt noch keine Angaben machen. Es wäre meinerseits nur eine Schätzung und schätzen ist nicht meine Stärke. Das Abarbeiten der Arbeitspakete geschah einzeln und

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dazu gab es noch die Arbeit im Team. Das Endergebnis wird bald der kollegialen Führung vorgelegt. Aber durch das große Ausmaß des Projektes, werden es sicher sehr viele Stunden sein. F: Wie ist der derzeitige Stand des Projektes? Wie schon erwähnt befinden wir uns in der Abschlussphase. Der Abschlussbericht wurde von mir erstellt und wurde am 27.Mai dem Projektteam präsentiert. Im Abschlussbericht werden alle Arbeitspakete zusammengeführt und zu einem gemeinsamen Ergebnis gebracht z.B. Bedarfsanalyse, Feststellung der Zustände in der Versorgung, Möglichkeiten stationärer Aufnahme einer Bezugsperson, Finanzierungsmöglichkeiten, räumliche und personelle Voraussetzungen der Aufnahme, Status der Aufnahme für Kinder (bis wie viele Jahre), rechtliche Abklärung (darf eine psychiatrische Gesundheits- u. Krankenschwester/pfleger die Kinder betreuen). Sehr positiv gestaltete sich die Zusammenarbeit mit den Kollegen der Landesfrauen-u. Kinderklinik. Wenn es zu einer Umsetzung des Projektes in unserem Hause kommen würde, was ich dem Projektteam und allen betroffenen Mütter vom Herzen wünsche, werden uns die Kollegen aus der Landesfrauen- u. Kinderklinik als Konsulenten erhalten bleiben. Aber dazu bedarf es einer Entscheidung unserer Kollegialen Führung, daher ist der nächste und letzter Schritt des Projektes, mit sehr engagierten Projektmitgliedern, die Abgabe und Präsentation des Abschlussberichtes. F: Das kann man diesem Projektteam und Projekt nur von Herzen wünschen. Ich bedanke mich für dieses Gespräch. Ich bedanke mich ebenfalls. Elfriede Pumberger Michaela Frank

Teammitglieder:

Prim. Dr. Anton Tölk s. auch Who‘s Who….

Dr. Eva Maria Ziebermayr FA für Kinder - und Jugendlichenheilkunde, FA für Kinder und Jugendlichenpsychiatrie, Inst. Für Sinnes und Sprachneurologie, KH Barmherzige Brüder und in freier Praxis, eva. ziebermayr@aon.at

Maria Guldner Hebamme in der Landesfrauen – und Kinderklinik und freiberuflich, maria@hebammenordination.com

Sesilia Köglberger IBC.LC, DGKS, Still und Laktationsberaterin, LNKH W.J., ehrenamtlich beim Selbsthilfeverein La Leche Liga, sesilia.koeglberger@gmx.at

Renate Grammer DAS, Klinische Sozialarbeiterin, LNKH W. J., Renate.Grammer@ aon.at

Gerlinde Mayr DKKS, Diplomkrankenschwester, LNKH W.J.

Daniela Maier DAS, Diplomsozialarbeiterin, Landes- Frauen- und Kinderklinik Linz

Weitere Teammitglieder, die genannt werden wollten: • OA Dr. Rosa Mayr, Leitende Stationsärztin LNKG Wagner Jauregg, D2002, FA für Psychiatrie • Mag. Christine Pernerstorfer Konsulenten: • Barbara Strauch, Pro Mente OÖ. • Mag. Barbara Schweitzer: Pro Mente OÖ.

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I nserate Traumatherapie mit Kindern

2-teilige Fortbildung zur Strukturierten Trauma-Intervention (STI) und Traumabezogenen Spieltherapie 1.Teil: Grundkurs: 11. – 12. September 2009 2.Teil: Aufbaukurs: 20. – 21. November 2009 mit Dipl. Psych. Dorothea Weinberg, Heidi Zorzi (Teil1) und Hildegard Steinhauser (Teil 2)

Bestandteile dieses Vorgehens (therapeutischer Aufbau guter innerer Instanzen; die Arbeit mit nicht endenden aggressiven Spielen, die gezielte Arbeit mit Spaltungen und der therapeutische Aufbau von Grenzen). Eigene Fälle können zur Supervision mitgebracht werden.

1. Teil Grundkurs - Strukturierte Trauma-Intervention (STI) Im Seminar werden das therapeutische Konzept, die traumapsychologische und neurobiologische Ableitung, die praktische Durchführung und die Indikation der Strukturierten Trauma-Intervention (STI) vorgestellt. Die STI ist ein speziell für Kinder ab sieben Jahren entwickeltes Verfahren, um schlecht verarbeitete traumatische Erfahrungen, die aber noch erinnerbar sind, kindgerecht zu erarbeiten und in die Persönlichkeit zu integrieren. Es bietet ein Höchstmaß von Sicherheit und Struktur und ist somit in seiner Durchführung für Kind und TherapeutIn vergleichsweise schonend. Die STI kann auch problemlos bei Erwachsenen angewandt werden. Selbsterfahrungsübungen und ein Aufriss der traumabezogenen Spieltherapie runden das Seminar ab.

2. Teil Aufbaukurs - Traumabezogene Spieltherapie Das Aufbauseminar bietet Supervisionsmöglichkeiten zur eigenen Arbeit mit der STI. Es führt praktisch und über Video-Demonstrationen in die traumabezogene Spieltherapie ein und erarbeitet die methodischen

Dipl. Psych. Dorothea Weinberg ist Psychologische Psychotherapeutin, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin, Nürnberg (http://www. dorothea-weinberg.de), Autorin des Buches Traumatherapie mit Kindern. Strukturierte Trauma-Intervention (STI), Traumabezogene Spieltherapie. Pfeiffer bei Klett – Cotta, Leben lernen 178; 2005

Ort: EMDR Institut Austria, Zentrum für angewandte Psychotraumatologie z/a/p wien, Penzinger Str. 52 / 7, 1140 Wien Zeiten: jeweils 1.Tag: 9-18h, 2.Tag: 9-15h - gesamt 16 Unterrichtseinheiten Gebühr: pro Seminar 270,00 zzgl. 20 % MwSt. = 324,00 € bei gleichzeitiger Anmeldung und Einmalzahlung für beide Teile 520,00 zzgl. 20 % MwSt. = 624,00 € Die Seminare sind nur in Kombination zu buchen. Anmeldung: interaktiv auf unserer Homepage www.zap-wien.at, per mail: office@zap-wien.at, per Fax: 01 892 03 92

WIENER ZENTRUM FÜR ENERGETISCHE PSYCHOTHERAPIE AUSBILDUNG IN ENERGETISCHER PSYCHOTHERAPIE Seminare in EDxTM (Energy Diagnostic & Treatment Methods nach Dr. Gallo) Lernen Sie eine Kombination aus systemischem, bioenergetischem und hypnotherapeutischem Ansatz! Nachhaltige klinische Erfolge gibt es bei der Behandlung von Ängsten, Phobien, Posttraumatischen Belastungsstörungen, Panikattacken, Süchten sowie bei stressbedingten Befindlichkeitsstörungen aller Art.

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INTENSIVSEMINAR (Einführung, Level 1 und Level 2 kompakt): 24.-28.08.09 (Mo. bis Do. je 9.00 bis 18.00, Fr. 9.00 - 13.00 Uhr), 830 € + 20 % USt LEVEL 3: 30.-31.10.09, je 10 bis 17.30 Uhr, 370 € + 20% USt LEVEL 4: 27.11-28.11.09 , je 10 bis 17.30 Uhr, 370 € + 20% USt LEVEL 5: Mit Dr. Fred Gallo, 14.-15. Mai 09 (auch ohne Vorkenntnisse zu besuchen; Englisch mit dt. Übersetzung), Euro 290 + 20 % USt, Austria Trend Hotel Bosei, Wien X

Hinweis: Vortrag von Dr. Gallo (USA) am 13.5.09: Die Behandlung von Trauma mit Energetischer Psychotherapie, 19.00 - 20.30 Uhr, Sigmund Freud Universität, Wien 3, Schnirchg. 9a, Festsaal (Englisch mit dt. Übersetzung), Euro 10,--. Die Seminare sind für PsychotherapeutInnen im Rahmen der Fortbildungsverpflichtung teilweise als Weiterbildung anrechenbar. Zielgruppe sind auch ÄrztInnen + PsychologInnen

Ort: Don Bosco Haus, Wien 13., St. Veit Gasse 25 (Übernachtung im

Entnehmen Sie bitte weitere Informationen unserer Website unter

Seminarhaus möglich)

www.e-psy.at.

W ho‘s

Who Dr. Karl Arthofer

Forschungsinstitut Kinderhilfswerk

Mag. Michaela Frank M.A.

Franx

Rechnungsprüfer für die OÖGP, Facharzt für Psychiatrie, Psychotherapeut ( Logotherapie und Existenzanalyse), Facharzt in Ausbildung für Kinder – und Jugendlichenpsychotherapie in der Landesnervenklinik Wagner Jauregg, Linz, k-e.arthofer@aon.at

3. Stellvertretende Vorsitzende des OÖLP, Schriftführerin des OÖGP, Ersatzdelegierte des OÖLP im Länderforum, Psychotherapeutin (ÖGwG, M.A., U.S.A), in freier Praxis, OASIS Therapiezentrum für Flüchtlinge und MigranntInnen, Lehrtätigkeit an Hochschulen im In- und Ausland in den Schwerpunkten: Multikultureller Psychotherapie & Psychotherapie mit kreativen Medien, Lehrtherapeutin für Kunsttherapie, Internationale Ausstellungen, Veröffentlichungen, Entwicklung des OÖLP Links sowie redaktionelle und künstlerische Leitung, fklinz@note.at

Dr. Walter Linder

Psychotherapeut (KIP), Klinischer und Gesundheitspsychologe, Tätigkeit in freier Praxis, Gründungsmitglied, langjähriges Vorstandsmitglied und Vorsitzender des O.Ö. Landesverbandes für Psychotherapie, walter.lindner@gmx.at

Jugendzentrum eine von zwanzig Einrichtungen des Vereines Jugend & Freizeit ViF (Stadt Linz), Treffpunkt für Jugendliche mit breit gestreutem Angebot und Familienberatungsstelle. franx@vif. at, wwwvif.at/hauptseite/einrichtungen/jugendzentren/franx.html

HS 11

Khevenhüllerstr. 3, Schwerpunkte: Soziales Lernen und Integration, Integrationsklassen und ganztägige Betreuung mit großer Angebotsvielfalt, 4020 Linz, 0732 66 3832 11, http:// hs11.linz.eduhi.at

Institut für Gesundheitsplanung Prim Dr. Anton Tölk

Facharzt für Psychiatrie und Neurologie, Psychotherapeut (Ausbildung in Analytischer Psychologie), Leiter des Institutes für Psychotherapie und Zentrums für Psychosomatik der OÖ. Landesnervenklinik, Vorsitzender des OÖ Landesverbandes für Psychotherapie, Mitglied der Ethikkommission des Landes OÖ., anton.toelk@gespag.at

Julia Bieler und Sabine Nimmervoll können erst im nächsten Link vorgestellt werden (Urlaub)

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Forschungsinstitut Kinderhilfswerk des Vereins für psychotherapeutische Forschung im Kinder und Jugendlichen Bereich, Kontakt: Mag. Brigitte Schimpl, Forschungsinstitut@kinderhilfswerk.at

Verein des Landes OÖ, OÖGKK und der Städte Linz und Wels, Auftrag zur Gesundheitsplanung Oberösterreichs. Aufgaben: Gesundheitsberichterstattung, Erstellung,Koordinierung und Evaluierung der oö. Gesundheitsziele, www.gesundheitsplanung.at

Kinderschutzakademie

Bildungseinrichtung für Erwachsene zum Thema Kinderschutz, für Gesundheitsberufe, soziale Berufsgruppen und speziell für den polizeilichen und juristischen Bereich. Seminare und Fortbildungen (in OÖ und NÖ) in der Prävention, Kinderkrisenintervention und im Opferschutz. Ganzheitliche Präventionsprojekte mit wissenschaftlicher Begleitung, kisa@kinderschutzakademie.at

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