Vorprodukt2 vom 04.12.2022

Winter 2022

Verden vom

Besinnlicher Glanz in der Allerstadt BESUCH IM WASSERWERK Kostbare Ressource aus 300 Metern Tiefe 1 ■ xxxxxx

NOSTALGIE AUF SCHIENEN Wie aufwendig der Verein VEF den Waggon Nr. 55 flott machte

BUCHLIEBLINGE Leseempfehlungen, diesmal aus der Verdener Stadtbibliothek

Stimmung pur SHOPPING-LUST UND -LAUNE BEI DODENHOF Wenn der Shopping-Ausflug zum Stimmungshoch und jeder Moment zu einem Geschenk mit Familie und Freunden wird, dann ist Vorweihnachtszeit bei dodenhof. Bis zum 07. Januar ist unsere WeihnachtsWelt geöffnet.

Kommen Sie nach Posthausen und erleben Sie unseren wunderschönen Weihnachtsmarkt. Auf der Rollschuhbahn ist jeden Freitag Skate-Disco. An vielen Tagen gibt es Livemusik und Shows auf der Weihnachtsbühne und donnerstags ist Open-Air-Winterkino. Zauberstab-Stationen, Kinderschminkaktionen und Molli, der Weihnachtsexpress, lassen Kinderaugen strahlen. Genießen Sie unsere Gastronomie und freuen Sie sich auf stimmungsvolle Shoppingwelten!

Hier wird’s fröhlich! dodenhof.de/xmas

DIE GRÖ SSTE WEI HN AC H T SW E LT DES NOR DE NS

EDITORIAL

OFFEN FÜR ALLE Annette Freudling Redakteurin

Liebe Leserinnen und Leser, meine Eltern hatten ein uraltes blaues Ausziehsofa. Seine Liegefläche füllte den kleinen Raum, in dem es stand, wie ein gestrandeter Blauwal. Außer dem Sofa passte nur noch ein weiteres Möbelstück ins Zimmer, nämlich die hölzerne Schrankwand, in der wiederum der Schwarzweißfernseher wohnte. Das machte das Ausziehsofa zum attraktivsten Einrichtungsgegenstand im ganzen Haus. Dort tauchte die Familie, in wechselnden Konstellationen, in die flimmernden Fantasien des künstlichen Lagerfeuers ein.

Und sogar mein Vater war an Bord, wenn das Raumschiff Enterprise mit seiner 400 Mann starken Besatzung in Galaxien vordrang, die nie ein Mensch zuvor gesehen hatte …

Schon klar: Lokaljournalisten tragen keine schlafanzugartigen Uniformen. Sie reisen selten mit dem Raumschiff zum Pressegespräch an. Und Begegnungen mit außerirdischen Lebensformen halten sich in Grenzen. Doch: Ein bisschen Enterprise steckt auch in diesem Verden-Magazin. Ein bisschen Entdeckergeist. Ein bisschen Lust darauf, mal die Umlaufbahn zu wechseln. Ein bisschen Informationsbeschaffung als Service für den Heimatplaneten.

Beispiel: Für Sie haben wir uns auf Expedition in einen sehr lebendigen Kosmos begeben – einen Ort, an den Captain Kirk, Pille und Spock es nie geschafft haben. Die Rede ist … von der Stadtbibliothek Verden (siehe Seite 38)! Soviel steht fest: Kirk und Co. haben etwas verpasst. Wir sind dort auf Backformen, Roboter

und sogar ein (mit Leihausweis) kostenloses Streaming-Angebot gestoßen. Vulkanier würden sagen: faszinierend!

Während derweil Scotty oben im All den Warpantrieb der Enterprise wieder flott macht, haben die Verdener Eisenbahnfreunde fast ebensoviel Arbeit in den „Lothringer“ gesteckt. Was alles unternommen wurde, damit dieser historische Personenwagen jetzt wieder auf Fahrt gehen kann, haben wir uns genauer angesehen (ab Seite 14).

Der Wechsel der Umlaufbahn – er kann auch betroffen machen.

Etwa, wenn man erfährt, dass alle 45 Minuten eine Frau in Deutschland durch ihren Partner körperlich verletzt wird. Seit 1991 macht die UN-Kampagne „Orange The World“ auf Gewalt gegen Frauen aufmerksam: vom Internationalen Tag zur Beendigung der Gewalt gegen Frauen am 25. November bis zum Tag der Menschenrechte am 10. Dezember. Passend dazu berichtet das Verden-Magazin über ein Gewaltschutzzentrum, das in der Altstadt entstehen soll – und bietet Einblick in die lebensrettende Arbeit von Frauenhaus und Beratungsstelle BISS (ab Seite 44).

Stadt Verden, unendliche Weiten. Wir schreiben das Jahr 2022. Dies sind die Abenteuer des Verden-Magazins, das wochenlang unterwegs war, um neue Themen zu erforschen.

Viel Freude beim Lesen wünscht Ihnen

Annette Freudling

Verden

Verlag: KPS Verlagsgesellschaft mbH Contrescarpe 75a, 28195 Bremen Tel. (04 21) 36 66-01

Redaktion und Fotos: Henrik Bruns, Annette Freudling, Antje Haubrock-Kriedel Chefredaktion: Robert Lürssen, Hermann J. Olbermann, robert.luerssen@weserreport.de hermann.olbermann@weserreport.de Anzeigenberatung: Andreas Roske, Tel. (04 21) 36 66-143 Olaf Nientkewitz, Tel. (04 21) 36 66-113 Lara Feil, Tel. (04 21) 36 66-147

Anzeigenleitung: Johannes Knees, Tel. (04 21) 36 66-108 Layout: Manuela Garbade

Vertriebsleitung: Sascha Carstens

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Zeitungs-Zustellung: Tel. (04 21) 36 66-350 E-Mail: vertrieb@weserreport.de Druck: Bonifatius Zurzeit gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 50 vom 1.Oktober 2022 Verbreitete Auflage: 11.609 Exemplare

04231-91 410

Siemensstraße 6 27283 Verden info@brecker-verden.de www.brecker-verden.de

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INHALT 06 09

GLEICHSTELLUNG

GEBRAUCHTMÖBEL

Christine Borchers jetzt im Ruhestand

ALV-Projekt mit Verkauf wurde neu strukturiert

HILFE FÜR BEWOHNER

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HÄUSLICHE GEWALT

Schutzzentrum und Service inmitten der City

Verdener Pflegeheim übernahm Senioren

NATURFOTOGRAFIEN

Pferdemuseum zeigt die Schüsse des Jahres

10 UND WIRTSCHAFT 30 FRAUEN Neues Leitungsteam in der Koordinierungsstelle

EISENBAHNFREUNDE

Der „Lothinger“ ist wieder im Einsatz

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DOMHERRENHAUS

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KFZ-ZULASSUNG

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VERDENSIEN

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Ausgezeichnet als Museum für die ganze Familie Kreishaus-Abteilung wegen Sanierung umgezogen Jahrbuch des Landkreises mit Beiträgen aus der Stadt

STADTBIBLIOTHEK

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TRINKWASSERVERBAND Kostbares Gut aus 300 Metern Tiefe

ENERGIE IN VERDEN

Klever-Schulprojekt und Photovoltaik

Medienparadies mit „Superkräften“

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WEIHNACHTSMARKT

Bühnenprogramm für die kommenden Tage

WEIHNACHTSBELEUCHTUNG

Diesmal etwas kürzer als in der Vergangenheit

FESTSPIELVEREIN

Zufrieden mit dem Saisonverlauf

20 PFLANZT 59 VERDEN 42 INTERVIEW Stefan Kaplon seit 25 Jahren Klimabotschafter an Leiter der Bibliothek

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Oberschule ausgebildet

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PROBIERSTADT

BUCHLIEBLINGE

Bilder von Menschen mit Down-Syndrom

VIELHARMONIE

Orchester feierte seine 140 Jahre in Stadthalle

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Lesetipps, diesmal vom Team der Stadtbibliothek

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33

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DITTMERS GMBH

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TERMINKALENDER

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REGIONALE FIRMEN-NEWS

70-jähriger Betrieb mit Wurzeln im 19. Jahrhundert Veranstaltungen für die kommenden Wochen Besondere Auszeichnung und Weihnachtsmarkt

AUF EIN GETRÄNK ...

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... mit Kerstin Blome, neue Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises Verden

BEVÖLKERUNGSSCHUTZ

Verwaltungsleiter raten zu Notfallvorsorge

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KREISSPARKASSE

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DRK-KREISVERBAND

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Malwettbewerbsbeiträge digital eingereicht Änderung bei Fahrdienstangebot

ROTARY CLUB

Besondere Partnerschaft im Rathaus besiegelt

Fotos Inhalt: Lazlo Novak/GDT, Antje Haubrock- Kriedel (2), Landkreis Verden (3), Henrik Bruns, Propk.de, Annette Freudling (3), Sylvia Bothmer.

Titelfoto: Henrik Bruns

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„Auftrag mit Leben erfüllt“

Gleichstellungsbeauftragte Christine Borchers in Ruhestand verabschiedet Text + Fotos: Annette Freudling

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änner und Frauen sind gleichberechtigt.“ So heißt es in Artikel 3, Absatz (2) des Grundgesetzes. Und weiter: „Der Staat fördert die tatsächliche Durchsetzung der Gleichberechtigung von Frauen und Männern und wirkt auf die Beseitigung bestehender Nachteile hin.“ Was das Grundgesetz unerwähnt lässt: Die „bestehenden Nachteile“ haben es nicht übermäßig eilig, beseitigt zu werden.

Schließlich sind „die bestehenden Nachteile“ (für die einen) immer auch die „bestehenden Vorteile“ (für die anderen).

Wer also, gemäß Grundgesetzauf-

trag, darauf „hinwirken“ möchte, dass die Lebensrealität von Frauen sich verbessert, braucht eine ausgesprochen gute Kondition. So wie Christine Borchers: Nach 30 Jahren verabschiedete die Gleichstellungsbeauftragte des Landkreis Verden sich nun in den Ruhestand. Es war ein Abschied voller Fröhlichkeit und Wehmut, voller Wertschätzung und Dankbarkeit im vollbesetzen Restaurant Liekedeeler. Dutzende Weggefährtinnen und Weggefährten waren gekommen, um Borchers Arbeit zu würdigen und ihr für den neuen Lebensabschnitt alles Gute zu wünschen. „Abschiede tun schon mal

weh – vor allem, wenn es eine gute Zeit war“, sagte Borchers selbst in ihrer Begrüßung.

Als Journalistin war Borchers 1983 in die Region gekommen. Anschließend sammelte die studierte Germanistin, Politologin und Publizistin Erfahrungen im öffentlichen Dienst: Von 1986 bis 1989 leitete sie die Referate für Öffentlichkeitsarbeit bei zwei Bremer Senatoren.

Später führte sie das Referat für Gleichstellung und das Frauenbüro im Landkreis Goslar, bevor sie 1993 die Aufgabe der Frauenbeauftragten (erst ab dem Jahr 2005 wurden

Die Zahl weiblicher Leitungen stieg auf 67 Prozent

Ein Abschied mit guten Wünschen, etwas Wehmut und viel Dankbarkeit: Landrat Peter Bohlmann, Christine Borchers, Kreisrätin Regina Tryta.

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GLEICHSTELLUNG sie Gleichstellungsbeauftragte genannt) im Landkreis Verden übernahm – „ein Glücksfall für den Landkreis“, wie Landrat Peter Bohlmann betonte.

Mit messbaren Erfolgen stellte Borchers sich der Aufgabe, die Unterrepräsentanz von Frauen in Führungspositionen abzubauen. Dabei ebenfalls in ihrem Fokus: Chancengleichheit bei Auswahlrichtlinien, Arbeitszeit, Gesundheitsmanagement und anderen Grundsatzthemen. „Sie haben sichergestellt, dass Gleichstellung als Querschnittsaufgabe von vornherein mitgedacht wurde“, sagte Bohlmann und machte deutlich, wie Personalchef Gunnar Keller hob die vertrauensvolle Zusammenarbeit hervor – und Borchers „Blick für Details, fürs Ganze und für Menschen“.

Von den persönlichen Worten langjähriger Weggefährtinnen und Weggefährten war Christine Borchers sichtlich bewegt.

Ihr Auto und Ihr Zuhause sind bestens abgesichert.

weitgefächert Borchers tägliches Arbeitsfeld war: Vernetzung fördern, Veranstaltungen durchführen, aber auch Impulse setzten. So initiierte Borchers gemeinsam mit dem damaligen Wirtschaftsförderer Dieter Sander den ersten Projektantrag für die „Koordinierungsstelle zur beruflichen und betrieblichen Förderung von Frauen“ (heute „Koordinierungsstelle Frau und Wirtschaft“), die seit 25 Jahren die Vereinbarkeit von Familie und Beruf im Landkreis Verden fördert.

Besonders lobte Bohlmann Borchers

Und Sie und Ihre Familie?

Geschick für Öffentlichkeitsarbeit und ihre Beratungsangebote für Frauen. Dazu zählten zahlreiche Broschüren, um Frauen in Krisensituationen Informationen

„Du hast hier Geschichte geschrieben“ und Anlaufstellen an die Hand zu geben. „Den Grundgesetzauftrag erfüllten Sie mit Leben“, betonte Bohlmann und erntete damit spontanen Applaus.

Personalchef Gunnar Keller brachte die Entwicklung der vergangenen 30

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Jahre mit einem Zahlenbeispiel auf den Punkt: Seit 1992 sei die Zahl der weiblichen Leitungen (in den 57 Fachbereichen des Landkreises) von gerade einmal zwei Prozent auf 67 Prozent gestiegen. Keller beschrieb Borchers nicht nur als enge Verbündete im Einsatz für mehr Geschlechtergerechtigkeit, sondern auch als Kollegin, mit der die Zusammenarbeit einfach Freude gemacht habe: „Du hast einen schönen Blick fürs Detail, einen guten Blick fürs Ganze, einen super Blick für Menschen.“ Ungleiche Bezahlung, festsitzende Rollenstereotype, Gewalt gegen Frauen – trotz aller Erfolge auf dem Gebiet der Chancengleichheit sei die To-do-Liste der Frauenthemen immer noch lang. Diese Bilanz zog Karin Labinsky-Meyer, Vorsitzende des Kreisfrauenrates. „Gleichstel-

Trotz aller Erfolge: Die To-do-Liste sei noch lang, betonte Karin Labinsky-Meyer (l.). „Gleichstellung ist ein mühevoller Dauerlauf.“ Bernhild Schrand (r.) beschrieb ihre Freundin unter anderem als „Veränderungsmanagerin“ und „Rollenvorbild für junge Frauen mit Führungsambitionen“. lung ist ein mühevoller Dauerlauf“, sagte Labinsky-Meyer in ihrer Rede. „Wir haben immer gekämpft, oft verloren, aber immer waren wir unbeugsam.“ Die Ottersberger Gleichstellungsbeauftragte Marlies Meyer fand einen bewegenden Vergleich: „In den letzten 30 Jahren warst du immer da und hast Stabilität gegeben. Du warst ein bisschen wie die Queen.“ Auch Borchers Freundin Bernhild Schrand ließ keinen Zweifel offen, dass mit dem Abschied eine Ära zu Ende geht: „Du warst eine Veränderungsmanagerin. Du hast hier Geschichte geschrieben.“ Nichts dem Zufall überlassen – auch dafür war Christine Borchers als Gleichstellungsbeauftragte bekannt. Das gilt auch für ihre Nachfolge. Die Wahl fiel auf Dr. Kerstin Blome, die zuvor als Gleichstellungsbeauftragte in Rotenburg tätig war. Als Einstiegsgeschenk überreichte Christine Borchers der Nachfolgerin symbolträchtig einen Regenschirm in der Farbe der Frauenbewegung. Blome: „Mich wird niemand im Regen stehen lassen.

Ich freue mich schon auf die Arbeit.“ Die Neue im Gleichstellungsbüro: Dr. Karin Blome. Christine Borchers überreichte ihrer Nachfolgerin einen Schirm in der Farbe der Frauenbewegung.

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MELDUNGEN

Eine Einrichtung aus Dörverden zog um: K&S bietet Bewohnern des Casa Verita ein neues Zuhause in Verden

F

ür Bewohner, Angehörige und Mitarbeitende dürfte es im ersten Moment ein Schock gewesen sein, als die ehemaligen Vertreter der Betreibergesellschaft des Lebens- und Gesundheitszentrums „Casa Verita“ in Dörverden direkt vor Heiligabend 2020 einen Insolvenzantrag stellten. Auch wenn das Haus zuvor schleichend auf diese Situation hingesteuert war und bereits im Sommer zuvor Kapazitäten aufgrund baulicher Mängel reduziert worden waren – was auch mit betriebsbedingten Kündigungen eines Drittel des Personals einhergegangen war. Zuletzt hatte die „Casa Verita“ noch 21 belegte Betten.

Fast zwei Jahre lang wurde der Pflegebetrieb dann im Rahmen des Insolvenzverfahrens fortgeführt. Diesen Herbst aber sollte dann eine tragfähige Lösung für die Zukunft der betroffenen Menschen gefunden werden. Um Bewohnern und auch Mitarbeitern eine dauerhafte Perspektive zu bieten, wandte sich der Insolvenzverwalter Jens Wilhelm V auch an die K&S Gruppe. „Unsere Seniorenresidenz im Verdener Stadtteil Dauelsen war im wahrsten Sinne des Wortes naheliegend, und so haben wir innerhalb kurzer

Bewohner und Mitarbeitende des Dörverdener Hauses „Casa Verita“ haben in der K&S Seniorenresidenz Verden (im Bild) ein neues Zuhause beziehungsweise eine neue Arbeitsstelle gefunden.

Foto: K&S Gruppe Zeit entschieden, dass wir den pflegebedürftigen Menschen dort ein neues Zuhause bieten und auch das Personal übernehmen wollen“, berichtet Ulrich Krantz, Vorsitzender des Vorstands der K&S Gruppe, die als Familienunternehmen bundesweit 35 Seniorenresidenzen betreibt.

So sehr Dörverdens Bürgermeister Alexander von Seggern auch die Schlie-

ßung des Hauses und damit der Verlust von Arbeitsplätzen in seiner Gemeinde bestürzte, so erleichtert war er angesichts der neuen Entwicklung. „Gleichwohl ist es gut, dass mit der K&S Gruppe ein regionaler Betriebsübergang auch für das Personal an einen Standort in der benachbarten Kreisstadt vereinbart werden konnte“, erklärte er.

Die K&S Seniorenresidenz Verden, eröffnet im Sommer 2020, war bis dahin noch nicht voll belegt. Da zusammen mit den Senioren auch mehr als ein Dutzend Pflegekräfte hinzukamen, sei die Aufnahme einer solch großen Anzahl pflegebedürftiger Menschen schnell zu realisieren gewesen, wie Residenzleiterin Julia Roska berichtete. „Für die Bewohner der Pflegeeinrichtung in Dörverden ist diese Lösung unter den gegebenen Umständen optimal – sie können trotz einer neuen Umgebung weiterhin auf die ihnen vertrauten Gesichter der Pflegekräfte zählen“, nannte sie einen entscheidenden Vorteil der Übernahme, durch den eine Eingewöhnung leichter wurde. Und: Auch die Verdener K&S Seniorenresidenz sei, ganz wie es das Dörverdener „Casa Verita“ war, ein sehr familiär geführtes Haus. (hb)

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Klick im richtigen Augenblick Pferdemuseum zeigt die Naturfotografien des Jahres

Text: Henrik Bruns

S

ie ist ein Klassiker und lockt seit einiger Zeit jeden Winter besonders Familien in das Haus am Holzmarkt: Die besten Fotografien des renommierten Wettbewerbs „Europäischer Naturfotograf des Jahres“ präsentiert das Deutsche Pferdemuseum auch in ihrer 2022er Auflage.

Erneut sind unter den im Rahmen des Wettbewerbs prämierten Fotos Aufnahmen zu bestaunen, die HobbyFotografen oder gar Smartphone-Knip-

sern natürlich nicht ohne Weiteres gelingen würden. Dann gerade in der Tier- und Naturfotografie kommt es für ein Aufsehen erregendes Bild oft auf eine sehr sorgfältige Vorbereitung

Akribisch vorbereitet für den perfekten Moment an, die Tage oder Wochen in Anspruch nehmen kann. Auch sehr viel Geduld wird den Fotografinnen und Fotogra-

fen meist abverlangt, ehe sie ihr Motiv in einem nahezu perfekten Moment, der vielleicht noch nicht einmal eine Sekunde lang dauert, vor die Linse bekommen.

Von einer längeren Vorbereitung zeugt auch das ausgestellte Bild des russische Fotografen Mike Korostelev.

Er wurde damit zum Gesamtsieger zum „Europäischen Naturfotografen des Jahres 2022“ erklärt. Sein Wettbewerbsbeitrag zeigt Flusspferde, doch so, wie man sie sonst kaum zu sehen bekommt: nämlich unter Wasser.

Europäischer Naturfotograf des Jahres 2022: Hippo-Welt von Mike Korostelev, Russland. © GDT ENJ 2022, Mike Korostelev

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PFERDEMUSEUM

2. Platz in der Kategorie Vögel: Sauna von László Novák, Ungarn. © GDT ENJ 2022, László Novák Der Wildtierfotograf hat sich gerade auf jene Unterwasserfotografie von Tieren spezialisiert. Auch das ist keineswegs ungefährlich, denn die Flusspferde wurden hier beim Balgen in einem Bereich ihres natürlichen Lebensraums abgelichtet, in dem man

ihnen besser nicht zu nahe kommt.

Korostelev konnte die Tiere in einem südafrikanischen Salzsee mithilfe einer Unterwasserdrohne beobachten und ihr Verhalten zu dokumentieren.

Bei der Naturfotografie gehe ihm vor allem darum, zu zeigen, wie zerbrech-

lich und schützenswürdig die Natur ist; auch sollten Wildtiere nicht in Gefangenschaft gehalten werden, so der Wettbewerbssieger.

Neben den Flusspferden hält die Ausstellung mehr als 90 weitere hochkarätige Fotografien, gegliedert in

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Sieger in der Kategorie Andere Tiere: Der Kuß des Geistes von Tibor Litauszki, Ungarn. © GDT ENJ 2022, Tibor Litauszki

zehn Kategorien, bereit. Viele der Bilder haben ähnlich spezielle und faszinierende Entstehungsgeschichten.

Und die Sammlung ist von gewohnt großer Bandbreite: Selten zu sehende Verhaltensweisen von Tieren, seltene Arten oder intime Tierportraits wechseln ab mit verträumten Pflanzenbildern bis hin zu kritischen Auseinandersetzung mit den Belangen des Natur- und Artenschutzes im Bild. Neben der Schönheit der Natur in einem bestimmten Augenblick kommt dabei oft auch eine dokumentarische Kraft zum Ausdruck, die zum Nach- und Umdenken anregen kann – gerade in Anbetracht von Klimawandel und Artensterben.

Der Wettbewerb „Europäischer Naturfotograf des Jahres 2022“ wird alljährlich von der Gesellschaft für Naturfotografie (GDT) durchgeführt.

Diesmal fand die Preisverleihung auf

dem Naturfotofestival in Lünen statt.

Das Pferdemuseum zeigt die ausgezeichneten Fotografien im Anschluss von Dezember bis März erstmals der Öffentlichkeit.

Mit rund 18.000 Fotografien haben sich diesmal Profi- und Hobbyfotografen aus 35 Ländern um den Preis

Respektvoll mit der Natur umgehen beworben. Die international besetzte Fachjury des Wettbewerbs hat die besten 100 Fotografien in zehn Kategorien ausgewählt. Erstmals lief der Wettbewerb im Jahr 2001. Die GDT wirbt damit auch für den respektvollen Umgang mit der Natur und für den Erhalt von Arten und Lebensräumen.

Lobende Erwähnung in der Kategorie Mensch und Natur: Wohnzimmerromantik von Florian Smit, Deutschland. © GDT ENJ 2022, Florian Smit

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PFERDEMUSEUM

INFO Ausstellung GDT – Europäischer Naturfotograf des Jahres 2022 Die Fotoausstellung im Deutschen Pferdemuseum (DPM) ist vom 6. Dezember bis zum 5. März 2023 jeweils Dienstag bis Sonntag von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Begleitend zur Ausstellung ist im Tecklenborg-Verlag ein Bildband erschienen, der, neben diversen Postkarten am Museumsshop des DPM angeboten wird. Mehr Infos zur Ausstellung und zum Begleitprogramm unter: www.dpm-verden.de

Nr. 10) „Queen of Bears“ - Sieger Fritz Pölking Jugendpreis von David Hup & Michiel van Noppen, Niederlande. © GDT ENJ 2022, David Hup & Michiel van Noppen

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Vertreterinnen und Vertreter der Sponsoren, Kommunalpolitik und von VWE und VEF vor dem frisch restaurierten Personenwagen (v.l.nr.): Walter Wenzel (Ehrenvorsitzender VEF), Dennis Mellerowitz (amtierender Vorsitzender VEF), Dr. Stephanie Abke (EWE-Stiftung), Dr. Beate Patolla (Stiftung der Kreissparkasse Verden), Anja König (stellvertretende Bürgermeisterin Stadt Verden), Henning Rohde (Geschäftsführer Verden Walsroder Eisenbahn/Verdener Verkehrsgesellschaft), Peter Bohlmann (Landrat Landkreis Verden).

Der „Lothringer“ in neuem Glanz Historischer Waggon der Eisenbahnfreunde ging wieder im Betrieb Text + Fotos: Antje Haubrock-Kriedel

R

und dreieinhalb Jahre hat es gedauert, doch jetzt erstrahlt der historische Personenwagen Nr. 55 „Lothringer“ des Vereins Verdener Eisenbahnfreunde in neuem Glanz. Am 14. November wurde er offiziell wieder

in Betrieb genommen.

Die Restaurierung des Waggons war allerdings teurer als gedacht. „Statt der ursprünglich veranschlagten knapp 10.000 Euro kostete der Waggon bis zur Inbetriebnahme letztendlich 23.000 Euro. Die Mehrkosten ergaben sich zum Beispiel durch Schäden, die erst bei der

fortschreitenden Demontage sichtbar wurden sowie durch den enormen Verbrauch von Schleif- und Farbmitteln“, so der erste Vorsitzende der Verdener Eisenbahnfreunde Dennis Mellerowitz.

Sein Dank galt daher der Stiftung der Kreissparkasse Verden und der EWEStiftung aus Oldenburg, die das Vorha-

1NE IDEE ANDERS ... + BESSER

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EISENBAHNFREUNDE ben mit 5.000 beziehungsweise 4.500 Euro gesponsert haben. Darüber hinaus habe es nicht unerhebliche Spenden aus der Bürgerschaft und den Reihen der Vereinsmitglieder gegeben, berichtete Mellerowitz. „Zusammen mit kommunalen Zuschüssen konnte die Finanzierung somit gewährleistet werden. Immerhin

Bewegte Historie in Frankreich und Deutschland rund die Hälfte der Investitionen konnte bei Händlern und Dienstleistern in der Stadt Verden oder der Gemeinde Kirchlinteln getätigt werden, so dass diese Mittel wieder in die Region zurückflossen“, so der erste Vorsitzende.

Landrat Peter Bohlmann machte den Verdener Eisenbahnfreunden ein Kompliment für ihre Arbeit, die meistens im Verborgenen stattfinde. Sie habe für den Landkreis Verden eine historische Bedeutung und sei ein guter Beitrag zur Kulturgeschichte und Regionalhistorie.

Der Personenwagen Nr. 55 hat eine bewegte Geschichte hinter sich. Gebaut wurde er um 1910 von der Waggonfabrik De Dietrich in Niederbronn für die Bergwerksbahn in Kleinrosseln im damals deutschen Elsass-Lothringen. Zur selben Zeit entstand auch die Kleinbahn Verden-Walsrode. Nach dem Ersten Weltkrieg wurden der Wagen und seine Bahn französisch, aus dem unmittelbar an der Grenze zum Saarland gelegenen

Der frisch restaurierte „Lothringer“ sieht von allen Seiten schmuck aus.

Kleinrosseln wurde Petite Rosselle. Der Waggon und seine Schwesterfahrzeuge beförderten weiterhin Bergarbeiter zu ihren Gruben. Trotz ihrer kompakten Bauweise gab es Sitzplätze für 70 Personen. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden einige der Wagen, darunter auch der Wagen Nr. 55, im Herstellerwerk modernisiert und bekamen statt eines verblechten Holzaufbaus einen geschweißten Stahlaufbau, behielten aber ihre klassische Optik mit flachem Dach, Holzsitzbänken und offenen Einstiegsbühnen.

Nach dem Ende des Bergbaus in Petite Rosselle konnten mehrere Wagen an französische und deutsche Museumsbahnen verkauft werden. Insgesamt acht Wagen gelangten 1978 nach Deutschland: Wagen Nr. 55 fuhr erst bei der Museums-Eisenbahn Minden und später beim Pingelheini Bremen-Thedinghausen. 2004 gelangte er dann zu den Verdener Eisenbahnfreunden, die ihn nach einer optischen Auffrischung einige Jahre in klassisch grüner Farbgebung einsetzten, dann aber wegen Verschleißes und Rostschäden 2012 aus

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Noch viele alte Schätze lagern auf dem Gelände der VWE. Der grüne Schwesterwagen des „Lothringers“ (Bildmitte) wird gerade restauriert. dem Fahrbetrieb nehmen mussten.

2019 schließlich wurde der Waggon von zwei VEF-Jungaktiven aus seinem Dornröschenschlaf am Prellbock am Endbahnhof in Stemmen geweckt und für eine gründliche Restaurierung völlig entkernt. Sämtliche Korrosionsschäden wurden beseitigt, der Holzfußboden erneuert, die Fensterscheiben ausgewechselt, die Sitzbänke blank geschliffen und lasiert, die Bremse und Heizung instand-

gesetzt und die Elektrik erneuert. Der Innenraum erstrahlt jetzt statt des ur-

Der rustikale Charme des „Lothringers“ ist wieder erlebbar sprünglichen Ocker freundlich in weißer Farbe. „Die ursprünglich für ein Jahr ge-

planten Arbeiten zogen sich über dreieinhalb Jahre hin, unterbrochen durch Corona-Lockdowns oder andere, dringlichere Arbeiten im Verein. Insgesamt arbeiteten rund ein halbes Dutzend Aktive regelmäßig ehrenamtlich am Wagen und brachten das Projekt nach rund 4.000 bis 5.000 Arbeitsstunden im Juni 2022 zum Abschluss“, berichtete Mellerowitz.

Die Eisenbahnfreunde Verden entschieden sich, den Wagen Nr. 55 in den

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EISENBAHNFREUNDE

INFO Verdener Eisenbahnfreunde noch einmal unterwegs: Zusätzlich zur Nikolausfahrt am heutigen Sonntag um 14.30 Uhr sind zwei weitere am kommenden Sonntag, 11. Dezember, geplant: Um 11 und um 14.30 Uhr geht es dann von Verden nach Stemmen; die Rückfahrten sind für 13.20 Uhr beziehungsweise 16.20 Uhr angesetzt.

Unterwegs steigt als Gast der Nikolaus zu, der für alle mitreisenden Kinder ein Geschenk dabei hat.In Stemmen werden Glühwein, Kakao, Kaffee und Weihnachtsgebäck angeboten. Infos unter www.kleinbahnexpress.de Farbtönen Rot und Beige zu lackieren – eine Kombination, die in den 1960er Jahren typisch war für die Busse und Triebwagen der alten Verden-Walsroder Eisenbahn. „Da die alten VWE-Schienenfahrzeuge nach Einstellung des Personenverkehrs 1969 fast allesamt Feuerwehrübungen zum Opfer fielen, hat der Wagen 55 für den Verdener Kleinbahnexpress aufgrund seiner technischen

Auch innen wieder wie neu: Dennis Mellerowitz erläutert die Arbeitsschritte der aufwendigen Restaurierung. und optischen Ähnlichkeit einen wichtigen Stellvertretercharakter für diese Fahrzeuge“, erklärte der erste Vorsitzende. Ergänzt werden soll er bald um den baugleichen Schwesterwagen Nr. 67, der jetzt ebenfalls restauriert wird.

Bereits in diesem Sommer gelangte Wagen Nr. 55 einige Male zum Einsatz und erfreute sich beim Publikum großer Beliebtheit. Wer den rustikalen Charme

des „Lothringers“ einmal erleben möchte, hat dazu dieses Jahr noch einmal bei der Nikolausfahrt nach Stemmen am 11.

Dezember die Gelegenheit. Fahrkarten und Sitzplätze können unter www.kleinbahnexpress.de oder Telefonnummer 0175 / 555 00 70 (Kurt Weinholz) reserviert werden, sind aber auch in den Tourist-Infos in Verden und Kirchlinteln verfügbar.

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Quo vadis, Wasser?

Kostbares Gut aus 300 Meter Tiefe – zu Besuch im Wasserwerk Panzenberg Text: Annette Freuding / Foto: pv

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nochentrockene Sommer und sinkende Grundwasserpegel einerseits; Konflikte um Rohstoffe und explodierende Preise andererseits: Während sich Klimakrise und Energiekrise die Klinke in die Hand geben, wächst das Bewusstsein für den Schutz unserer natürlichen Ressourcen. Dazu gehört auch Wasser – ein kostbares Gut, von dem wir lange dachten, dass Norddeutschland überreich damit gesegnet wäre. Wie lässt sich der Pro-Kopf-Verbrauch senken?

Der Trinkwasserverband Verden beteiligt sich an der Suche nach Lösungen.

Der Trinkwasserverband Verden ist Kummer gewohnt, wenn es um die Berichterstattung zum Wasserwerk Panzenberg geht. Denn im Einzugsgebiet ist der natürliche Wasserkreislauf ganz offensichtlich aus dem Gleichgewicht geraten. Eine der Folgen: die Halse, ein Seitenarm der Aller, führt immer weniger Wasser. Kritiker, unter ande-

Diese Pumpen transportieren Wasser in den Flecken Langwedel und die Stadt Verden. Das Wasser, das nach Bremen geliefert wird, fließt einfach bergab.

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rem der BUND Bremen, machen die Trinkwasserentnahme für eine großräumige Absenkung des Grundwasserspiegels verantwortlich.

Zehn Millionen Kubikmeter Wasser jährlich dürfen im Ortsteil Scharnhorst aus der Erde gesaugt werden. Der größte Teil davon dient der Versorgung der Stadt Bremen. Ein Großteil, aber nicht alles. Davon zeugt das laute Rauschen, dass der Besucher im Eingangsbereich des Werkes wahrnimmt. „Was Sie hier hören, sind die Pumpen, die das Wasser in den Flecken Langwedel und die Stadt Verden bringen“, sagt Frank Kurtz, Bereichsstellenleiter Umwelt / Zentrale Dienste. „Das Wasser, das nach Bremen geht, hören Sie nicht, das fließt von alleine. Der Höhenunterschied macht das möglich.“ Kurtz hat Übung darin, Besuchern das Wasserwerk und seine Funktionsweise zu erklären. Routiniert schildert er, wie die sieben Brunnen, aufgereiht wie Perlen an einer Schnur, längs der Autobahn in die Tiefe gründen – dort, wo die so genannte Rotenburger Rinne eine Art Trichter bildet. „Dort haben wir die Anströmung des Grundwassers von Nordosten“, sagt er. Er beschreibt, wie das im Sand gebundene Wasser aus 300 Meter Tiefe herausgesaugt und gefiltert wird. Wie das gewonnene Rohwasser aus den diversen Brunnen in einem großen Mischkessel zusammengeführt wird. Wie die flüssige Fracht von Eisen und Mangan befreit wird, bevor sie als Trinkwasser auf die Reise in die Haushalte geht. „Theoretisch“, sagt Kurtz, „füllt sich der unterirdische Wasserspeicher durch neue Niederschläge immer wieder auf. Die Schutzzone rund um das Wasserwerk ist so bemessen, dass genug Wasser versickern kann.“ Problem: Diese Zirkulation ist nachhaltig gestört. Anhaltender Regen in modera-

ten Mengen, der die Bodenschichten durchdringt und das Grundwasser speist, bleibt immer öfter aus. Der Boden trocknet aus und wird undurchlässiger. „Immer mehr Wasser läuft oberirdisch ab, sammelt sich in den Vorflutern und wird aus dem Gebiet herausgespült.“ Seit 2021 verbleiben eine Million Kubikmeter Wasser mehr in der Tiefe unterhalb der Panzenberg-Brunnen.

Möglich macht das eine Vereinbarung zwischen dem Trinkwasserverband Verden und dem Bremer Energie- und Wasserversorger swb. Die Liefermenge ins benachbarte Bundesland wurde von acht auf sieben Millionen Kubikmeter Wasser reduziert. Auf den Grundwasserpegel habe sich die gesparte Menge bislang aber nicht messbar ausgewirkt, sagt Kurtz.

Führen die explodierenden Energiepreise dazu, dass sich die Kunden des Trinkwasserverbandes auch beim Wasserverbrauch einschränken? „Die Daten liegen noch nicht vor“, sagt Kurtz. „Zurzeit werden überall die Zählerstände ausgelesen.“ Fakt ist: Während der durchschnittliche Wasserbrauch in Deutschland pro Tag und Kopf in den vergangenen Jahrzehnten von 147 Liter (1990) auf 121 Liter (2011) zurückging, stieg er in den Folgejahren wieder an – bis auf etwa 130 Liter Wasser im Jahr 2021 – in Anbetracht der jüngsten Dürrejahre eine Entwicklung in die völlig falsche Richtung. „Wenn wir wieder auf das Niveau von 2011 kommen könnten, wäre schon viel gewonnen“, sagt Kurtz. „Wie das gelingen kann, mit dieser Frage wird sich in Kürze ein Arbeitskreis beschäftigen, an dem auch der Trinkwasserverband Verden teilnimmt. Mit dabei: der Oldenburgisch-Ostfriesische Wasserverband (OOWV), die Bremer Versorger swb, NABU und BUND.“

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Vielfältige Aktivitäten in Sachen Klimaschutz Wanderausstellung der Klever / PV-Anlagen auf Verdener Dächern Text: Henrik Bruns

E

nergie ist zurzeit in aller Munde, vor allem durch das Ächzen in Anbetracht der Kostenexplosionen.

Energie als Wissensthema gerät dabei rasch in den Hintergrund. Ebenso wie das Umsetzen von energetischen Konzepten, denn das kostet ja nun einmal auch Geld.

Doch, Stichwort Wissen über Energie: Seit wenigen Jahren leisten sich der Landkreis Verden und seine acht Kommunen ihre eigene Klimaschutz- und Energieagentur, kurz Klever. Sie startete kürzlich ein Projekt, mit dem gezielt junge Leute darüber informiert werden sollen, wie sie selbst das Klima vor Ort schützen können. Dazu hat die Klever eine interaktive Wanderausstellung entwickelt, die im November erstmals im Gymnasium am Wall zu sehen war.

Vermittelt wird Wissen über die

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Grundlagen des Klimasystems, über bereits erkennbare Folgen des Klimawandels sowie über Stellschrauben, an denen man für eine erfolgreiche Energiewende drehen kann. Schüler sollen außerdem Anreize für ein aktives Klimaschutzverhalten vor Ort erhalten. Zielgruppe der Wanderausstellung sind Jugendliche der siebten bis 13. Klasse. „Der menschengemachte Klimawandel auf unserer Erde hat unübersehbar begonnen. Die Folgen zunehmender Hitze, Dürre und Fluten sind dramatisch.

Damit junge Generationen die Chance auf eine lebenswerte Zukunft behalten, brauchen wir auf allen Ebenen mehr wirksamen Klimaschutz“, erklärte Bürgermeister Lutz Brockmann anlässlich des Ausstellungsstarts. Dies gelte für alle Staaten auf der aktuellen Weltklimakonferenz genauso wie für persönliches Verhalten jedes einzelnen, fügte er hinzu.

Und: Die durch den Klimawandel verur-

sachten Kosten seien deutlich höher als die Kosten für den Klimaschutz, nannte der städtische Verwaltungschef ein entscheidendes Argument.

Die Klima-Wanderausstellung der Klever zeigt gerade deshalb konkrete Handlungsmöglichkeiten und motiviert zu mehr Klimaschutz. Interessierte weiterführende Schulen aller Kommunen im Kreisgebiet können die Ausstellung buchen. Nach der Premiere am GaW seien bisher Stationen in Achim, Kirchlinteln, Ottersberg und der Oberschule Verdener Campus geplant, so die Initiatorinnen und Initiatoren.

Als Partner sind kommunale Umweltverbände und Initiativen vor Ort – entsprechend klären einzelne Pinnwände in jeder Kommune über die dortigen Gruppen und ihre Umweltprojekte auf. Die Niedersächsische Bingo-Stiftung fördert das Klever-Projekt mit 10.000 Euro.

Auch die Schulleiterin des Gymnasi-

ENERGIE ums am Wall, Petra Sehrt, begrüßte das Projekt: „Wir freuen uns sehr, dass die

Lokale Akteure sind mit im Boot, Sponsoren überzeugt Klima-Ausstellung hier am GaW startet und wir unseren Schülerinnen und Schülern das komplexe Themengebiet Klimaschutz jetzt auf interaktive Weise vermitteln können. Dass sich immer mehr Jugendliche neben der Schule gesellschaftlich engagieren, unterstützen wir gerne.“ Genau das ist eines der Ziele des Projekts, wie Klever-Geschäftsführerin Janine Schmidt-Curreli, die das Ausstellungskonzept entwickelt hat, betont: „Vom Wissen ins Handeln zu kommen, fällt uns allen nicht leicht. Deshalb war es mir wichtig, dass wir lokale Klimaschutzinitiativen und engagierte Menschen mit ins Boot holen. Wir wollen so ihr Engagement sichtbarer machen, zum Mitmachen motivieren und zum generationenübergreifenden Miteinander und Verständnis beitragen.“ Gut zu wissen ist natürlich dabei auch, welche lokalen Akteure es in Sachen Energie und Klimaschutz in seiner direkten Nähe gibt. Selbige werden mit ihrer Arbeit auf einer großen Pinwand

Bürgermeister Lutz Brockmann, Hendrik Jechlitschek und Janine Schmidt-Curreli von der Klever, Axel Berkenkamp und Schulleiterin Petra Sehrt vom Verdener GaW gaben den Startschuss zum Ausstellungsprojekt.

Foto: Arne von Brill der Schau vorgestellt, die in Verden dann auch anders bestückt ist als beispielsweise in Achim. Außerdem sollen die lokalen – zumeist Ehrenamtliche – KlimaCracks in künftigen Präsentationen der Ausstellung in Videostatements zu Wort kommen. Auch haben sich schon Vertreter bereit erklärt, auf Einladung zu VorOrt-Gesprächen in die Schulen zu kommen.

Einer der Beteiligten ist der Verdener

Arne von Brill von Kreisverband des Naturschutzbunds. „Wir vom Nabu Verden freuen uns schon auf den Austausch mit den Schülerinnen und Schülern – und darauf, gemeinsam aktiv zu werden. Es gibt so tolle Ideen und Projekte, die wir umsetzen können, wenn wir viele sind!“, ermuntert er.

Die Idee der Klever, die Wissensvermittlung direkt mit lokalem Klimaschutz zu verknüpfen, hat die Niedersächsische

Wir haben gemeinsam ein schwieriges Jahr gut gemeistert und blicken voller Zuversicht in das neue Jahr.

All unseren Bewohnern, Angehörigen und Freunden des Caritasstiftes wünschen wir eine friedvolle Vorweihnachtszeit, gesegnete Festtage und Gesundheit für das kommende Jahr! (m/w)

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tiven können auch wir Lehrkräfte profitieren“, sagt der Pädagoge. Die Ausstellung behandele Lehrinhalte aus den Kerncurricula der Klassenstufen sieben bis 13 zum Thema „Klima und Klimawandel“ und sei ergänzend zu den Lehrinhalten der Fächer Physik, Chemie, Politik, Erdkunde und Ethik einsetzbar.

Ziel des Projekts: Flächendeckend soll allen Schülerinnen und Schülern im Laufe ihrer Schullaufbahn einmal der Ausstellungsbesuch im Rahmen ihres

Was Jenga über das Waldsterben veranschaulichen kann zeigt die Ausstellung ebenfalls.

Foto: Arne von Brill Bingo-Stiftung erst recht überzeugt, das Projekt zu fördern. „Die Mischung aus Theorie und Praxis in der Klever-KlimaWanderausstellung, verbunden mit dem regionalen Bezug, halten wir für sehr gelungen und für wegweisend als zukunftsorientiertes Bildungsangebot. Wir hoffen, dass möglichst alle Schulen des Landkreises dieses Angebot nutzen und das Konzept auch über die Landkreisgrenzen hinaus ‚Schule macht‘“, meinte Karsten Behr, Geschäftsführer der Stiftung, während des Startschusses im Verdener GaW. Bei den Gymnasiasten stießen unter anderem die interaktiven Exponate der Ausstellung gleich auf eine gute Frequentierung. Wenn man zum Beispiel anhand eines großen Yenga-Spiels erfah-

ren kann, was Kippelemente bedeuten, am Treibhausgas-Tischkicker gegeneinander antritt oder auch gleich ausrechnen kann, wie große das Deutschland noch zur Verfügung stehende CO2-Budget ist, klappt der Zugang zu Thema auf Anhieb.

Lehrer Axel Berkenkamp wiederum hatte dem Klever-Team bereits in der Entwicklungsphase der Ausstellung wertvolle Tipps und Hinweise zu den Lehrplänen gegeben. Er ist Ansprechpartner des Gymnasiums für den Nationalen Aktionsplan „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ (BNE). „Die spielerische Wissensvermittlung in der Ausstellung ist eine tolle Abwechslung zum klassischen Unterricht, und von den praktischen Erfahrungen der lokalen Klimaschutzinitia-

Kompatibel auch zu den Lehrplänen der hiesigen Schulen Unterrichts ermöglicht werden. Dabei stehen die Ausstellungsmacher dann zur Seite. „Wir bieten den Schulen quasi einen all-inklusive Service: Neben Transport und Aufbau der Ausstellung ermöglichen wir auch Vorträge, Workshops, Klimafrühstücke und Teach-the-teacherModule, und zwar kostenlos,“ sagt Schmidt-Curreli. Zusätzlich könnten die Schulen eigene Ideen einbringen, etwa einen Tag der offenen Tür für Eltern und Großeltern.

Derweil rückt an konkreten Energiekonzepten derzeit die Photovoltaik im Verdener Stadtgebiet in den Vordergrund, was Gebäude der Kommunen anbelangt. Was auf dem Dach des Verdener Kreishauses bereits erfolgreich installiert wurde, wurde jüngst auch auf dem Werkhallendach der Berufsbilden-

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ENERGIE

Mehr Solarenergie: Gerd Blome (Landkreis, v. l.), Anlagenbetreiber Arnold Berens, Landrat Peter Bohlmann und Thomas Holsten (Landkreis) auf dem Werkhallendach der BBS Verden.

Foto: Landkreis Verden den Schulen Verden (BBS) realisiert: Photovoltaik-Module sollen künftig Kreishaus und BBS mit Solarstrom versorgen. „Der Landkreis verfolgt in Sachen Solarenergie-Nutzung eine langfristige Strategie“, erklärt Landrat Peter Bohl-

mann. Seit zehn Jahren achte man darauf, dass bei Neubauten oder Dachsanierungen von Landkreis-Immobilien die Dächer Photovoltaik-Anlagen, kurz PVAnlagen, tragen können. Die beiden aktuellen PV-Projekte sind auch die flä-

chenmäßig größten des Landkreises. Auf rund 400 Quadratmetern Fläche bedecken Panels bereits das südliche Steildach des Kreishaus-Hauptflügels.

In der BBS werden die PV-Module zum einen auf einem flachgeneigten Sat-

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teldach, zum anderen in einer Art Sheddach- oder Sägeblattformation auf den Oberlichtern des Werkhallendachs installiert. Am Ende soll dort eine Solarmodulfläche von knapp 1.900 Quadratmetern das Sonnenlicht einfangen. Die Montage der Module startete Ende Oktober, die Inbetriebnahme ist für Anfang 2023 geplant. „Die PV-Anlage auf dem Kreishausdach hat eine Leistung von 83 KilowattPeak, die Anlage auf dem Dach der BBS von rund 385 kWp“ erklärt Berens. Berechnungen zufolge lassen sich mit einer jährlichen Leistung von zirka 82.700 Kilowattstunden und einem Eigenverbrauchsanteil von 92 Prozent künftig knapp zehn Prozent des Strombedarfs im Kreishaus durch Photovoltaik decken.

Noch günstiger fallen die Zahlen für die BBS aus. Bei einem erwarteten jährlichen Ertrag von rund 364.900 Kilowattstunden und einem Eigenverbrauch von rund 65 Prozent kann der Stromverbrauch der BBS künftig zu knapp 30 Prozent durch Solarstrom gedeckt werden. Für beide Standorte zusammen lassen sich so rund 260 Tonnen CO2-Emissionen pro Jahr vermeiden.

Diese Kooperation des Landkreises mit einem privaten Investor sei für beide Seiten ein Gewinn, sind sich Landrat Bohlmann und Arnold Berens einig. Der

Landkreis vermiete seine Dachflächen an den Anlagenbetreiber, dieser wiederum liefere den Strom zu festen, langfristig verabredeten Größen. „Wir schätzen uns glücklich, dass der Landkreis noch vor der Energiepreisexplosion in diesem Jahr langfristige Strombezugspreise abschließen konnte, so Bohlmann. Mit der Berens & Jacob Solar GbR habe man einen ausgesprochen soliden Partner mit langjähriger PV-Erfahrung gefunden, mit dem auch die Zeitverzögerungen im Projekt gut bewerkstelligt wurden. So war der ursprüngliche Fertigstellungstermin für Anfang Juli geplant. Durch die extreme Marktsituation, bedingt durch hohe Nachfrage nach PVModulen bei gleichzeitiger Störung der Lieferketten, verzögerte sich das Projekt allerdings um wenige Monate.

Einen ähnlichen Weg wie der Landkreis geht auch die Stadt Verden. Dass insbesondere die großen Gewerbeimmobilien in der Allerstadt, aber auch die Vielzahl der Dachflächen der Eigenheime ein hohes Flächenpotenzial für Photovoltaik bieten, bestätigte bereits der Zwischenbericht zum Integrierten Klimaschutzkonzept, das die Stadt fortschreibt und umsetzt.

Den Ausbau von Photovoltaikanlagen auf städtischen Dächern, darunter etwa auch die von Kitas, die neu entstehen,

sind Beispiele für die Klimaschutzarbeit der Stadt im Baubereich. Dagegen gibt es eigentlich kaum Freiflächen im Stadtgebiet, die für das Szenario eines Solarparks direkt ausgewiesen sind – auch nicht im Klimaschutzkonzept.

Doch genau ein solches Projekt wird gerade geplant. Der erste Freiflächen-Solarpark der Allerstadt soll entstehen, auf 1,6 Hektar. Und zwar in Klein Hutbergen, auf einer Fläche, die an den Sportplatz am Kohweidsweg anschließt. Für die rechtlichen Voraussetzungen führt die Stadt aktuell zwei Bauleitplanverfahren durch, um den Flächennutzungsplan zu ändern und einen Bebauungsplan aufzustellen.

Betreiberin des Solarparks wird die von Grundstückseigentümer und Bauunternehmer Detlef Buschmann und den Verdener Stadtwerken gegründete Solarpark Verden GmbH. Insgesamt sollen 5.030 Photovoltaik-Module mit einer Gesamtleistung von 2,1 Megawatt installiert werden. Die Anlage soll künftig pro Jahr rund 2.150 Megawattstunden klimaneutralen Strom erzeugen, was laut Stadtwerken rechnerisch für die Versorgung von etwa 538 Verdener Haushalte mit einem durchschnittlichen Jahresverbrauch von 4.000 Kilowattstunden mit sauberem Strom aus erneuerbarer Energie reiche.

Der erste Solarpark im Verdener Stadtgebiet wird auch aus Sicht der über die neu gegründete Solarpark Verden GmbH beteiligten Stadtwerke ein echtes Leuchtturmprojekt.

Foto: Stadt Verden

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Landrat Peter Bohlmann, Arbeitsfachdienstleiterin Natalia Schäfer (v. l.). sowie Rena Mindermann und Nicole Seifert vom ALV-Leitungsteam führten kürzlich anlässlich der Zusammenlegung der Abteilungen bei „Gebrauchtmöbel und mehr ...“ durchs Haus und stellten eine Glücksradaktion vor.

Text + Fotos: Henrik Bruns

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as viele Kommunen vorhalten, um Geringverdienenden unter die Arme zu greifen, ist in Verden ein ziemlich komplexes Projekt: das Gebrauchtmöbellager des Landkreises, auch bekannt unter

dem Namen „Gebrauchtmöbel ... und mehr“.

Kunden können dort nicht nur günstig Second-Hand-Möbel erwerben, die gespendet wurden oder aus Haushaltsauflösungen stammen. Eingebunden ist auch seit mehr als 15 Jahren die kommunale Anstalt Arbeit im Landkreis Verden (ALV). Und da der kreiseigene Ge-

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Vor ein paar Wochen erst wurde eine Neukonzeption der Möbelverkaufsräume und der angeschlossenen Werkstatt vorgestellt. „Vorher gab es zwei Eingänge, einen für den Möbelverkauf und die Bücherabteilung sowie einen weiteren für die Haushaltswaren. Inzwischen finden Kunden aber alle diese Produkte unter einem Dach“, berichtet Nicole Seifert vom ALV-Leitungsteam.

Bei den Kreisverdenern ist das Ladengeschäft in der Straße Im Burgfeld gut bekannt. „Zum einen ist das ein Verkaufsort, an dem man sehr günstig einkaufen kann“, nennt Landrat Peter Bohlmann die offensichtlichste Besonderheit.

Doch hinzu kommt auch: „Wir bieten hier 90 Projektplätze für Teilnehmende“, so Seiferts Kollegin Rena Mindermann. Mit diesen „Teilnehmenden“ meint die Verwaltungsleiterin der ALV eben jene Langzeitarbeitslose, die im Rahmen des Möbelprojekts für den ersten Arbeitsmarkt fit gemacht werden. Dabei werden sie von rund 20 fest beschäftigten Anleitern, die sich jeweils in verschiedenen Berufen auskennen, qualifiziert.

Dafür gibt es mehrere Möglichkeiten. Weil „Gebrauchtmöbel und mehr …“ einerseits wie ein gewöhnliches Ladengeschäft funktioniert, kann zum Beispiel kaufmännisches Wissen und Handeln vermittelt werden. „Dazu haben wir eine Einzelhandelsatmosphäre wie auf dem ersten Arbeitsmarkt geschaffen“, so Bohlmann. Doch es gibt auch ein Lager, in dem Interessierte einen Gabelstapler-Führerschein erwerben können. Wiederaufbereitungsbereiche, in denen Haushaltsartikel gereinigt und Möbel aufgehübscht werden, stellen

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INFO Gebrauchtmöbel ... und mehr Während im Gebäude Im Burgfeld 3 Lager und Verwaltung des kreiseigenen Gebrauchtmöbelangebots untergebracht sind, findet der Verkauf an Kunden unter der Adresse Im Burgfeld 5 und 7 in Verden statt.

Geöffnet ist dort montags bis donnerstags von 9.30 bis 16 Uhr. Wer gut erhaltene Gebrauchtware spenden möchte, kann sich unter Telefon 04231 / 67 63 92 melden – montags bis donnerstags von 8 bis 16 Uhr sowie freitags von 8 bis 12 Uhr: Dann kann ein kostenfreier Abholtermin vereinbart werden.

ebenfalls wichtige Stationen vor dem Verkauf dar. Außerdem Metall- und Holzwerkstätten, in denen Defektes repariert, aber auch Neues gebaut wird – dies oft aus dafür wiederverwerteten Materialien. So stammen alle Regalsysteme des Ladengeschäfts, aber auch verschiedene andere Bauten auf dem Hinterhof des für das Projekt angemieteten Grundstücks aus der eigenen Produktion. Durchschnittlich ein Jahr, manchmal auch bis zu 18 Monate lang, lernen Projektteilnehmer in Geschäft und Werkstätten das Arbeiten unter realistischen Bedingungen, erweitern ihre Kompetenzen.

Online unter gebrauchtmoebel-verden.de findet man alles Wichtige zum kreiseigenen Angebot des Gebrauchtmöbel-Projekts der ALV in Verden.

Screenshot: hb Ohnehin: Einen Gebrauchtmöbelfundus vorzuhalten ist für einen Landkreis allein in Bezug auf Empfänger von Regelund Sozialleistungen, aber auch für Flüchtlinge von Bedeutung. Auch Erstausstattungen für die Wohnungen der Leistungsempfänger werden aus dem Gebrauchtmöbelangebot zusammengestellt. Ungebrochen, berichtet ALV-Vorständin Natalia Schäfer, sei die hohe Bereitschaft von Bürgerinnen und Bürgern im Landkreis, Möbel und Haushaltswaren zur Abholung zur Verfügung zu stellen oder sie gar persönlich anzuliefern.

Und sogar defekte Elektrogeräte, die dem Betrieb überlassen werden, finden

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ein zweites Leben. Sie können zumeist von den ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern der kommunalen Repair Cafés wieder in Gang gebracht werden.

Nicht zuletzt, zeigt sich an diesen Beispielen, geht man daher noch in einer weiteren Hinsicht mit der Zeit: Denn „Gebrauchtmöbel ... und mehr“ arbeitet nachhaltig, die der Vermeidueng von Müll und entlastet die Abfallhöfe.

Unter www.gebrauchtmoebel-verden.de findet man viele weitere Informationen über das Gebrauchtmöbel-Angebot. Anlässlich der Neuordnung und des 15-jährigen Bestehens ist zudem eine eigene Homepage der ALV online ge-

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Unter dem Dach von „Gebrauchtmöbel ... und mehr“ werden Langzeitarbeitslose wieder fit für den ersten Arbeitsmarkt gemacht – der eigentliche Grund dafür, dass das Projekt eines der Arbeit im Landkreis Verden ist.

Foto: Bruns gangen. Unter alv-verden.de sind des Weiteren Informationen zu Qualifizierungsangeboten verfügbar, die die Anstalt sonst noch so aufzieht – ob in Berei-

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Ko-Stelle besitzt jetzt ein Führungsduo: Annelie Sieverking und Anneke Luig sind für Frauen im Beruf da

D

ie Koordinierungsstelle Frau und Wirtschaft der Verdener Kreisverwaltung – angesiedelt im Fachdienst Arbeitsvermittlung und Wirtschaftsförderung – hatte im Jahr 2002 ihre Arbeit aufgenommen. Seither hat sich die heute kurz Ko-Stelle genannte Institution zu einer wichtigen Anlauf- und Beratungsstelle für Frauen im Kreisgebiet entwickelt. Großen Anteil daran hatte die ehemalige Ko-Stellen-Chefin Ulrike Hellberg-Manke, die die Einrichtung 20 Jahre lang geleitet hat. Im März dieses Jahres verabschiedete sich die Fachfrau der ersten Stunde in den Ruhestand. Ihr folgt nun eine Doppelspitze aus zwei neuen Projektleiterinnen.

Anneke Luig und Dr. Annelie Sieveking teilen sich im Jobsharing Aufgaben und Verantwortung. „Wir freuen uns auf diese Tandemaufgabe“, sagt Luig – „und wir haben bereits einen ersten Zuschnitt der Aufgabenschwerpunkte erarbeitet“, ergänzt Sieveking.

Annelie Sieveking ist bereits Mitte April ihren ersten Arbeitstag in der KoStelle angetreten. Anneke Luig komplettiert das Führungsduo seit Mitte August.

Die Koordinierungsstelle hat weiterhin zum Ziel, die berufliche Integration und Gleichstellung von Frauen zu fördern – beispielsweise nach einer Phase der Berufsunterbrechung. Gleichzeitig sollen in Kooperation mit den regionalen Unternehmen Wege aufgezeigt werden, wie die Vereinbarkeit von Familie und Beruf funktionieren kann.

Die kommunalen Koordinierungsstellen Niedersachsens zählen mit ihrem Angebot der Beratung, Weiterbildung und Vernetzung zu den wichtigsten arbeitsmarkt- und beschäftigungspolitischen Projekten für Frauen im heimischen Bundesland. Sie sind zum großen Teil aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds gefördert.

Sieveking, die 2021 ihre Doktorarbeit in Sozialwissenschaften abgeschlos-

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Anneke Luig (l.) und Annelie Sieveking bilden das neue Führungsduo der Koordinierungsstelle Frau und Wirtschaft.

Foto: Ko-Stelle sen hat und zuvor als Bildungsreferentin tätig war, übernimmt schwerpunktmäßig die Beratung von ratsuchenden Frauen. Sie verantwortet außerdem das Weiterbildungsprogramm für ihre Klientel.

Luig verantwortete in den vergangenen Jahren das Stadtmarketing in Achim. Sie übernimmt die Geschäftsführung von des Vereins Vereinbar – Unternehmensnetzwerk zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Sie ist mit der Presseund Öffentlichkeitsarbeit betraut und pflegt einen engen Austausch mit den Unternehmen. Über die Angebote der Ko-Stelle wird halbjährlich mit neuen Programmflyern informiert. Enthalten sind darin Veranstaltungen, Qualifizierungen und Workshops für Frauen, die sich beruflich

weiterbilden und -entwickeln oder umorientieren möchten. Das nächste Programm soll noch in diesem Herbst erscheinen. „Gemeinsam wollen wir passende Weiterbildungsangebote für Frauen sowie Know-how-Foren und Workshops für Unternehmen initiieren. Wir sehen uns als Bindeglied zwischen den speziellen Bedürfnissen der Frauen und der regionalen Wirtschaft. Daran wollen wir die Koordinierungsstelle konzeptionell und strategisch ausrichten“, erklären Luig und Sieveking.

Unterstützt werden sie dabei von den langjährigen Projektmitarbeiterinnen Birgit Scheibe und Annette Schneider, die das Viererteam vervollständigen. Weitere Informationen zur Ko-Stelle gibt es online unter frau-und-wirtschaft.de. (hb)

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Domherrenhaus-Chefin Frauke Müller(v. l.), Marie Witte von der Mittelweser-Touristik, Museumspädagogin Julia Nehus und Stefan Berends als Museumsassistent freuen sich über die Kinderferienland-Auszeichnung.

Foto: Mittelweser Touristik

Museum für Familien

Gütesiegel fürs Domherrenhaus von der Mittelweser-Touristik Text: Henrik Bruns

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ass die Verdener Historie eine schwere und komplexe Kost ist, kann man bei einem Besuch des Historischen Museums Domherrenhaus in der Unteren Straße natürlich auch erfahren, wenn man tief eintauchen möchte in die dort gezeigten Exponate und die

Zeit, aus der sie stammen. Dass dies aber nur die eine Seite des Museums ist, kehrt jetzt offiziell die Nienburger Mittelweser Touristik heraus. Hintergrund: Zwecks Vermarktung in der Gemeinschaft der Kommunen in der Mittelweser-Region läuft ab 2023 eine Schnuppermitgliedschaft Verdens in dem Touristik-Verbund an.

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Und bei der dafür zuständigen Mittelweser Touristik GmbH kennt man sich mit solchen Fällen aus und hat wiederum das Qualitätssiegel „Kinderferienland Niedersachsen“ der Landesmarketingorganisation Tourismusmarketing Niedersachsen (TMN) ins Spiel gebracht: Damit werden besonders kinder- und familienfreundliche Einrichtungen und Angebote ausge-

DOMHERRENHAUS wiesen. Und solche gibt es eben auch im Verdener Domherrenhaus.

Diesen Herbst konnte die Mittelweser-Touristik das Historische Museum der Allerstadt mit dem Gütesiegel neu zertifizieren. „Das Domherrenhaus mit seiner Ausstellung zur Geschichte von Stadt und Umgebung, zum Beispiel mit der „Lanze von Lehringen“, hat die Auszeichnung

Lohnendes Ziel für Familien mit Kindern und Jugendlichen verdient, denn es bietet tolle Angebote für Groß und Klein“, sagt Marie Witte von der Nienburger GmbH. Die Auszeichnung zum „Kinderferienland“-Betrieb ist stets drei Jahre lang gültig. Im Rahmen der Vergabe des Qualitätssiegels würden rund 50 Kriterien überprüft, die die Messbarkeit von kinderfreundlichen Betrieben generieren

Im Verdener Domherrenhaus lässt man sich einiges einfallen, um auch ein jüngeres Publikum für Museales zu interessieren – zum Beispiel mit der „Kriminellen Schnitzeljagd“, die im vorigen Sommer in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Pferdemuseums angeboten wurde.

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Seit zwei Jahren steht als Hingucker eine Litfasssäule vor dem Verdener Domherrenhaus, mit der eine morsche Veranstaltungstafel im Hausinneren ersetzt wurde. Eine der Ideen, mit der das Museumsteam nostalgische mit zeitgemäßen Vermarktungswegen zu verbinden weiß.

Foto: Bruns sollen, teilt Witte mit. Die Auszeichnung diene als verlässliches Kriterium, um die Qualität des Angebots zu kennzeichnen.

Als „lohnendes Ziel für Familien mit Kindern und Jugendlichen“ wird die Mittelweser-Region eben gerne empfohlen.

In Verden trug zuvor nur der Magic Park das Siegel, und in Dörverden hatte es das Wolfcenter erhalten. Zusammen mit dem Domherrenhaus sind diese Einrichtungen in guter Gesellschaft: Die weiteren Träger des Gütesiegels „Kinderferienland Niedersachsen“ sind bislang die

Museums-Eisenbahn Bruchhausen-Vilsen, der Hof Frien in Uchte-Höfen, das Nienburger Naturfreundehaus, das Deutsche Kreativzentrum Holz in Nienburg, das Escape Nienburg, der Hof Claus in Wietzen, das Gasthaus Rohrbach in Glissen, der Dino-Park Münchehagen, das Museum Nienburg, Unser kleiner Hof in Wietzen und das Wesavi Nienburg. Die Übersicht der ausgezeichneten niedersächsischen Betriebe, die regelmäßig aktualisiert wird, gibt es unter www.kinderferienland-niedersachsen.de. Bei der

Mittelweser-Touristik GmbH ist die Broschüre „Hits für Kids“ mit Angeboten für Kinder kostenfrei erhältlich. „Die Mittelweser-Touristik GmbH beteiligt sich gern an dieser Initiative, um die Region für alle Alltagsgruppen attraktiv zu halten und einen Standard zu gewährleisten, der der Nachfrage nach familienfreundlichen Angeboten gerecht wird“, betont Witte.

Alle Informationen zum Domherrenhaus findet man unter www.domherrenhaus.de.

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MELDUNGEN

Zulassungsstelle im Kreishaus wird umgebaut: Privatkunden müssen jetzt auch zum Händlerpavillon kommen

W

er in den kommenden Wochen ein neues Auto zulassen möchte oder ab- beziehungsweise ummelden will sollte wissen, dass die Kraftfahrzeugzulassungsstelle des Landkreises Verden vorübergehend umgezogen ist. Noch bis voraussichtlich Ende März ist das Team der Kfz-Zulassung der Kreisverwaltung in den Räumlichkeiten des Pavillons des Hannoveraner Verbandes an der Lindhooper Straße 81a, also in nächster Nachbarschaft zum Domizil im Verdener Kreishaus, untergebracht. Grund dafür sind Umbaumaßnahmen und eine komplette Modernisierung der Zulassungsstelle.

Die Händlerzulassungen werden schon seit einiger Zeit in dem Pavillon abgewickelt, sodass sich für diese Kundschaft nichts ändert. Insgesamt rund vier

Monate lang werden dort jetzt aber auch die Fahrzeuge der Privatkunden zugelassen. Vor dem Pavillon wurde daher zusätzlich ein Zelt als Wartebereich für Besucherinnen und Besucher aufgebaut.

Pavillon und Zelt liegen gut sichtbar direkt an der Lindhooper Straße und sind stadteinwärts über die erste Einfahrt zum Kreishaus erreichbar, betont die Kreisverwaltung. (hb)

Wegen einer kompletten Modernisierung der Kfz-Zulassungsstelle arbeitet deren Team vorübergehend in anderen Räumlichkeiten.

Foto: Landkreis Verden

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MELDUNGEN

Zeitgeschichte auf 368 Seiten: Viele Verdener Themen im neuen Jahrbuch des Landkreises

G

egen Ende des Jahres wird es wieder Zeit für eine neue Ausgabe jener Zeitschrift, die sich der Geschichte der Region wie keine zweite annimmt: Die Rede ist vom „Jahrbuch für den Landkreis Verden“. Es ist kürzlich mit seinem 66. Band erschienen. Das Jahrbuch gibt es in seinen ersten Ausführungen bereits seit dem Ende der 1950er Jahre.

Heute werden die Bände redaktionell vom Kreisarchiv zusammengestellt. Die Ausgabe für das Jahr 2023 präsentiert auf 368 Seiten zahlreiche Beiträge aus der Geschichte des heutigen Landkreises Verden. Die Arbeiten umfassen Historisches, das sich zwischen Bollen, Thedinghausen, Verden und Dörverden ereignet hat, und zwar zu ganz unterschiedlichen Zeiten. Durch rund 1.000 Jahre Geschichte bewegen sich die Autorinnen und Autoren, die in Zeiträume vom 11. bis in das 20. und 21. Jahrhundert eintauchen.

Dem „Teilbestand der Schulprogrammheftsammlung“ haben sich Uwe Haats, Reinhard Nitsche und Konrad Rudolph in ihren Texten angenommen. Das klingt erst einmal dröge, doch geht es um die Historische Bibliothek am Verdener Domgymnasium. In kaum einer anderen historischen Schulbibliothek dürfte eine so umfangreiche, weit zurückreichende Sammlung vorhanden sein, konstatiert das Trio. Für sie ist die Bibliothek eine Schatzkammer, die noch für so manche Überraschung gut sein dürfte.

Hermann Deuter, der schon länger als Jahrbuch-Autor bekannt ist, startet zwei neue Aufsatzreihen. Eine ist der Geschichte der Sportvereine gewidmet, die andere der Geschichte des SPD-Ortsvereins in Langwedel.

Reinhard Dietrich hat sich für den neuen Band mit der wechselvollen Geschichte der Bebauung des Bollener Esch an der Weser befasst.

Bis in das Mittelalter zurück blickt Manfred Ringmann, der sich auf die Spuren einer mittelalterlichen (Frei-)Graf-

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Das Cover des neuen Jahrbuch-Bands

schaft Ottersberg begibt und danach fragt, ob es bereits im 11. Jahrhundert eine Ottersberger Herrschaftsbildung gegeben hat.

Heinz-Dieter Böcker berichtet aus den Quellen über eine Hofübernahme im Dörverden des 17. Jahrhunderts.

Plattsnakers und Freunde der Lyrik wiederum dürften die Geschichte über einen Einkauf in Bremen sowie die Gedichte von Karin Feldmann ansprechen.

Aus dem Bereich Thedinghausen sind in diesem Jahr gleich vier Texte enthalten. Karl-Heinz Rengstorf schreibt über die Gemeinschaftsgefrieranlage Oiste.

Der Samtgemeindearchivar Klaus-Dieter Schneider befasst sich mit einer sehr heiteren und einer eher düsteren Seite der Geschichte. Joachim Woock schließlich untersucht die überall in der heutigen Samtgemeinde vorhandenen Kriegsgefangenen-Arbeitskommandos der Zeit zwischen 1939 und 1945.

Die weiteren Aufsätze des Historikers Woock untersuchen einmal die SA-Standarte 14 in Verden sowie das Rätsel um

Grafik: Landkreis Verden

die verschollene Gedenktafel für die im Ersten Weltkrieg gefallenen jüdischen Männer aus Verden. Mit der Geschichte Verdens setzen sich auch weitere Texte auseinander. Hans-Werner Posdziech setzt seine Reihe zum Ersten Weltkrieg fort. Insbesondere der thematische Teil zur Gebietsreform vor 50 Jahren sei hier hervorgehoben. Nach einer Einführung von Stadtarchivarin Wencke Hinz steuern die Verdener Ortsteile ihre Sichtweise auf die Reform und die Entwicklung seither bei.

2022 ist darüber hinaus auch für das Kreisarchiv selbst ein Jubiläumsjahr, denn die öffentlich zugängliche Einrichtung startete vor 60 Jahren noch in den alten Kreishäusern an der Bremer Straße, zog dann ein in das damals neu errichtete Kreishaus – dem heutigen Finanzamt – und ist seit 1998 an der Lindhooper Straße untergebracht.

Das neue Jahrbuch für den Landkreis Verden 2023 ist im regionalen Buchhandel oder direkt beim Kreisarchiv Verden zum Preis von 9 Euro erhältlich.

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Alles andere als retro: Mit ihren Angeboten liegt die Verdener Stadtbibliothek auf der Höhe der Zeit.

Marktplatz der Möglichkeiten Elf Superkräfte – verliehen von der Stadtbibliothek Text + Fotos: Annette Freudling

M

achen wir ein kleines Experiment: Woran denken Sie, wenn Sie das Wort „Stadtbibliothek“ hören? Schließen Sie die Augen.

Was sehen Sie? Antwort A: Sie sehen Re-

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galreihen voller Bücher und sonst nichts.

Antwort B: Sie sehen ein modernes Medienparadies. Wenn Sie eher der Antwort-A-Typ sind, dann empfehle ich Ihnen jetzt eine gute Tasse Tee. Schön stark, am besten mit etwas Zucker. Das hilft gegen den Schock. Denn es besteht

die Möglichkeit, dass Sie vor Jahren in ein Zeitloch gefallen sind. Keine Sorge, wir helfen Ihnen da raus. Auf den folgenden Seiten erfahren Sie, welche Superkräfte die Stadtbibliothek Verden ihrer Kundschaft heutzutage (außer Büchern) sonst noch so verleiht!

STADTBIBLIOTHEK

2. Gaming

50 bis 70 Euro können Konsolenspiele kosten – oder null Euro, wenn man sie in der Stadtbibliothek ausleiht. Wer zwölf Jahre oder älter ist, darf Spiele (für Nintendo Switch sowie Playstation 4 und 5) zum Zocken (für eine Woche) mit nach Hause nehmen. Dazu zählen sogar to-

paktuelle Titel wie „Fifa 23“. Wer keine eigene Konsole hat, kommt für eine Partie „Mario Kart“ während der Öffnungszeiten in die Bibliothek. An der Nintendo Switch können maximal zwei Spieler gegeneinander antreten.

3. Bibliothek der Dinge

Viel zu backen hast Du noch! Von „Starwars“ bis „Raupe Nimmersatt“ reicht die Palette an ausgefallenen Plätzchenausstechern und Kuchenformen in den Regalen der Stadtbibliothek. Die Leihformen sorgen für originelle Wow-Effekte bei der nächsten Geburtstagsparty, ohne dass der eigene Küchenschrank aus allen Nähten platzt. Ausprobieren, ohne zu kaufen – das ermöglicht die Bibliothek der Dinge. Das gilt für 3-D-Drucker und Schneid-Plotter genauso wie für Lastenfahrrad, VR-Brille und Powerbank.

4. Tonieboxen und -figuren Eine magnetische Figur wird auf einem

kleinen, würfelförmigen Abspielgerät platziert – so simpel lassen sich mit den „Tonies“ Geschichten abspielen. Konzipiert wurde das System für Kinder von zwei bis acht Jahren. Hunderte von Figuren sind auf dem Markt, die Stadtbibliothek hat sie (laut eigenen Angaben) alle.

Zum Verleih stehen auch die Boxen!

5. MakerSpace

Machen, erforschen, her stellen – das ist die Idee vom MakerSpace. Dafür werden Gruppen nach Absprache verschiedene Roboter, Tablets und LegoEducation-Boxen (für Film-, Comic- oder Schreibwerkstätten) zur Verfügung gestellt. Auch im Rahmen von Veranstaltungen erwerben junge Menschen bei der spielerischen Gerätesteuerung (über Licht, Farbe und Apps) Medienkompetenz – und müssen dafür noch nicht einmal Mitglied sein.

Zum MakerSpace gehören auch 3D-Drucker, 3D-Druck-Stifte, Schneid-Plotter sowie passende Literatur.

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1. Video on Demand

Filmfriend – so heißt das 2017 gegründete, mehrfach ausgezeichnete Videoon-Demand-Portal der öffentlichen Bibliotheken in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Luxemburg. Zur Auswahl stehen derzeit mehr als 3.500 Titel, darunter preisgekrönte Filme und Serien sowie Dokumentationen für jedes Alter und jeden Geschmack. Und das Angebot wächst weiter: Jährlich kommen rund 300 neue Angebote hinzu. Titel können nach Lust und Laune gestreamt oder für 30 Tage heruntergeladen werden – kostenlos mit Leihausweis.

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6. In- und Outdoor-Spiele

Die dunkle Jahreszeit bietet eine ideale Kulisse für ausgedehnte Spieleabende.

Die Stadbibliothek sorgt für Abwechslung: Rund 300 zeitgemäße Brettspiele sind im Programm, hinzu kommen Eventspiele wie „Mörderische Dinnerparty“ und sogenannte Escape-Spiele.

Fürs Sommerhalbjahr vormerken: Outdoor-Spiele wie Wikingerschach und Co. als Highlight für die Gartenparty.

7. Zeitschriften

Die Vielfalt an Magazinen ist schier unendlich – von „Lifestyle“ bis „Special Interest“, von Nachrichten bis zum Verbraucher-Ratgeber. Wer gerne durch die Illustrierten blättert, findet in der Stadtbibliothek rund 160 bis 180 Titel zum Anfassen und Ausleihen. Von beliebten Heften gibt es teilweise mehrere Exemplare. Alternative: Der digitale Lesespaß über das Portal „Nordleihe“ mit derzeit 4.274 Magazin-Titeln – in Worten: viertausendzweihundertvierundsiebzig. Aktuell gehören übrigens nur zehn Bibliotheken zum Nordleihe-Verbund. Beim Tennis würde man sagen: Vorteil Verden!

8. E-Books, -Papers, -Audios und eVideos

Digitale Medien entleihen, wann und wo Sie wollen: das ermöglicht das Portal „Onleihe Niedersachsen“. Die 24/7-Bibliothek im Internet wird regelmäßig erweitert und steht allen Kunden der teilnehmenden Einrichtungen zur Verfü-

Figuren und Boxen im Verleih: das Tonie-Audio-System für Kinder ab zwei Jahren gung. Kategorien: Sachbücher, Belletristik, Schule und Lernen, Kinder und Jugend. Die Auswahl geht in die Zig-Tausende. Übrigens verfügt die Stadtbibliothek Verden auch über eigene E-BooksLizenzen – und verleiht auch E-BookReader.

9. Schülerhilfen Ob persönlich oder digital: Speziell für Schüler bietet die Stadtbibliothek ein ganzes Paket an Angeboten. Eins davon ist die Munziger-Datenbank, die Schülerwissen von Grundschule bis Abitur zugänglich macht. Dazu gehören auch die Duden-Rechtschreibung- und SynonymWörterbücher. Nach Absprache hilft das Bibliotheksteam individuell und persönlich, zum Beispiel bei der Beratung für

die Seminararbeit. Wer lernen möchte, selbstständig mit Bibliothekskatalog, Datenbank und Co. zurechtzukommen, kann an einer Rechercheführung teilnehmen.

10. Lebendige Angebote, und Ehrenamt

Die Stadtbibliothek Verden möchte nicht nur eine Verleihstation sein, sondern ein Ort der Begegnung – für jede Altersgruppe. Regelmäßige Treffs bringen Menschen in Kontakt und in Austausch.

Während die Jüngsten beim frühkindlichen Lesespaß auf ihre Kosten kommen (Bilderbuchkino, Kleine Wesen lesen), können Ältere zum Beispiel den Umgang mit den neuen Medien lernen (Smart-

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STADTBIBLIOTHEK reff). Wer will, kann sich ehrenamtlich engagieren – ob als Lesementor, Bücherassistent oder Bastelcoach. Auch beim Förderkreis der Stadtbibliothek ist tatkräftige Unterstützung gefragt. Der Verein veranstaltet Kinderbuchmessen, Lesungen, Poetry-Slam, Kindertheater und Bücherflohmärkte.

11. Teilhabe und Nachhaltigkeit

Sechs Euro (Kinder und Jugendliche), 15 Euro (Erwachsene) oder 20 Euro (Familien): Soviel kosten die Jahresmitgliedschaft in der Stadtbibliothek Verden mit Zugriff auf alle genannten Angebote und Portale. Nutzen statt besitzen, das schont nicht nur den Geldbeutel, sondern ergibt auch ökologisch Sinn. Passend dazu stellt das monatliche Repaircafé einen zeitgemäßen Gegenentwurf zur Wegwerfmentalität dar. Nachhaltigkeit: die vielleicht wichtigste Superkraft, die die Stadtbibliothek verleiht.

Nutzen statt besitzen, das gilt auch für 3-D-Drucker und Lastenfahrrad.

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INTERVIEW KAPLON

„Tage der Scheiben sind gezählt“ Interview mit Verdens Stadtbibliothekschef Stefan Kaplon

Den langen Weg von einer Einrichtung mit Bildungsauftrag für die Bürger hin zu einem offenen Haus, das Impulse geben, nah- und erlebbar sein will, ist die Stadtbibliothek im vergangenen Vierteljahrhundert mit ihm gegangen: Stefan Kaplon und das Haus der Medien am Holzmarkt gehören einfach zusammen. Dabei begreift sich der Bibliothekschef im Gespräch mit Annette Freudling vom Verden-Magazin als Teamplayer und kann sich noch immer keinen besseren Ort als den aktuellen vorstellen, an dem er wirken möchte.

Verden-Magazin: Herr Kaplon, seit 25

Jahren lenken Sie die Geschicke der Stadtbibliothek Verden. Günstige Gelegenheit für eine kleine Gegenüberstellung: Was hat sich seit 1997 verändert?

Kaplon: Wo soll ich da anfangen? Damals war die Stadtbibliothek noch in einem Mietsgebäude im Piepenbrink 2 untergebracht, auf einer Fläche von rund 400 Quadratmetern. Wir haben ohne Informationstechnik gearbeitet und nicht unbedingt mit gelernten Kräften. Wir hatten ungefähr 20.000 Medien im Angebot – Bücher, CDs, Hörspielkassetten.

1999 ist die Stadtbibliothek an den Holzmarkt umgezogen – und ist längst

Stefan Kaplon lenkt seit 25 Jahren die Geschicke der Bibliothek.

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Fotos: Freudling

im 21. Jahrhundert angekommen. Wie sind denn die aktuellen Eckdaten?

Unsere Fläche hat sich verdreifacht. Mit ausgebildeten Fachkräften ist die Personalkonstellation heute eine komplett andere. Das Medien-Angebot hat sich drastisch verändert: Wir verfügen über rund 40.000 eigene Medien und haben über digitale Leih-Portale Zugriff auf hunderttausende weitere. Aktuell verleihen wir auch noch „Scheiben“, aber die Tage der DVDs und CDs sind definitiv gezählt.

Medienzahlen sind das eine, Nutzerzahlen eine andere …

Vor Corona lagen wir bei ca. 120.000 Besuchern pro Jahr – bei einer Einwohnerzahl von rund 28.000 hatten wir also 4,2 mal die Bevölkerung der Kreisstadt im Haus. Aktuell verleihen wir rund 200.000 Medien im Jahr. Daraus lässt sich aber nur schwer eine konkrete Nutzerzahl ableiten. Das Angebot ist für Familien konzipiert – mitunter versorgt eine Person also die ganze Familie. Hinzu kommen viele Kontakte, die gar nicht statistisch erfasst werden können.

Nach 25 Jahren – welche Zwischenbilanz ziehen Sie? Ist die Bibliothek zu dem geworden, was Sie sich von ihr erhofft haben?

Früher haftete der Stadtbibliothek ein etwas bildungsbürgerliches Image an.

Heute ist unser Haus ein Ort der Inspiration, ein lebendiger Marktplatz. Es gibt einen großen Bedarf, den wir auch erfüllen können. Und die Menschen sehen den Wert der Einrichtung. Aber das, was erreicht wurde, ist nicht allein mein Verdienst. Ich sehe es so: Wir haben Ideen angestoßen, die die Stadt durch die Freigabe der nötigen Sachmittel umgesetzt hat. Mit dem Ergebnis bin ich sehr zufrieden. Ich freue mich immer noch, hier zu arbeiten. Im Moment kann ich mir keinen besseren Ort vorstellen!

Häusliche Gewalt, zumeist gegen Frauen, tritt in allen Gesellschaftsschichten auf. In Verden arbeiten Engagierte daran, das Thema zunehmend mehr aus der Tabuzone zu holen und ins öffentliche Gespräch zu bringen.

Foto: polizei-beratung.de

Mehr Sichtbarkeit, mehr Selbstbestimmung Schutz bei häuslicher Gewalt: neues Zentrum mit innovativem Konzept Text: Annette Freudling

A

uch das ist Deutschland: Jede dritte bis vierte Frau macht in ihrem Leben Erfahrungen mit häuslicher Gewalt. Jeden Tag wird eine

Frau im engen sozialen Umfeld Opfer eines Mordversuchs. Und jeden dritten Tag endet einer dieser Übergriffe tödlich.

Gut, dass es in Verden mit Frauenhaus sowie Beratungs– und Interventionsstelle (BISS) zwei wichtige Anlaufstellen für

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bedrohte Frauen und ihre Kinder gibt.

Nun soll ein innovatives Konzept die Situation der Betroffenen deutlich verbessern. Für 3,6 Millionen Euro ist im Herzen der Altstadt ein zeitgemäßes neues Gewaltschutzzentrum geplant – ein Ort,

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HÄUSLICHE GEWALT an dem Frauen und Kinder sich wohl und sicher fühlen sollen. Vor allem aber: weniger eingesperrt.

Der Verein „Frauenhaus Verden – Frauen helfen Frauen“ wurde 1987 gegründet – zu einer Zeit, als viele der Ansicht waren, so eine Einrichtung habe in der beschaulichen Kreisstadt nichts zu suchen. Seitdem habe die Wahrnehmung der Menschen sich verändert, sagt Geschäftsführerin Ulla Schobert. „Das Thema Gewalt gegen Frauen ist in der Gesellschaft angekommen.“

Verhalten der Täter: demütigen, kontrollieren, zuschlagen Neue Wege in Sachen Opferschutz zu beschreiten – darin haben Schobert und ihre Kolleginnen bereits Routine. „Wir waren das erste barrierefreie Haus in Niedersachsen. 2002 wurden wir vom Land Niedersachsen für den Modellver-

Jedes Jahr suchen rund 60 Frauen Zuflucht im Frauenhaus Verden. Ulla Schobert kennt die Geschichten, die sich hinter den Fallzahlen verbergen. Und sie weiß: „Häusliche Gewalt kommt in allen sozialen Schichten vor.“ Foto: Freudling

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um Betroffene oft lange zögern, bevor sie versuchen, der Kontrolle des Täters zu entkommen. „In der Regel folgt auf den ersten Gewaltausbruch eine Phase, in der der Täter Reue signalisiert und Besserung gelobt. Doch die vermeintliche Harmonie ist nicht von Dauer. Früher oder später treten neue Spannungen auf, die sich erneut in Gewalt entladen. Dieser Kreislauf wiederholt sich mit der Zeit in immer kürzeren Abständen. Die Dynamik nimmt zu. Wir sprechen daher von einer Gewaltspirale.“

Hilfe bei häuslicher Gewalt – die Angebote im Überblick Neue Wege in Sachen Opferschutz zu beschreiten – damit haben Geschäftsführerin Ulla Schobert und ihre Kolleginnen bereits Routine. Zweimal wurde ihre Einrichtung vom Land Niedersachsen für Modellversuche ausgewählt. Das neue Gewaltschutzzentrum reiht sich in die Liste der Förderungen ein.

Foto: Bruns such einer proaktiven Beratungsstelle ausgewählt – daraus ging die BISS als Regelangebot hervor. 2014 erhielten wir als eine von fünf Einrichtungen den Zuschlag für das Modellprojekt ‚Kinder als

Schluss mit dem Verstecken, rein ins öffentliche Leben Zeugen häuslicher Gewalt‘. Auch dieses Angebot haben wir weitergeführt.“ Das moderne Beratungs- und Gewaltschutzzentrum, das 2024 entstehen soll, reiht

sich in die Liste förderungsfähiger Innovationen ein. „Das Projekt ist beim Land priorisiert. Dafür wurden zwei Millionen Euro an Bundesmitteln reserviert sowie 200.000 Euro zusätzliche Landesmittel in Aussicht gestellt.“ Wenn Schobert über die Lage schutzsuchender Frauen spricht, dann tut sie das mit 30-jähriger Erfahrung. Seit 1992 ist sie bei „Frauen helfen Frauen“ aktiv, seit 2000 in leitender Funktion. Sie kennt die Gesichter und Geschichten hinter den Gewaltstatistiken. Sie weiß um die traumatischen Erlebnisse, die sich hinter den Fallzahlen verbergen. Und sie weiß, war-

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Häusliche Gewalt hat viele Gesichter.

Eine Ohrfeige. Ein Faustschlag. Ein geworfener Teller. Eingesperrt werden. Systematische Demütigungen, Beschimpfungen, Drohungen. Soziale Isolation.

Vergewaltigung und Nötigung. Kontaktoder Arbeitsverbote. Beherrschung der finanziellen Mittel. „Kontrolle ist das Schlüsselwort“, sagt Schobert. „Der Täter will kontrollieren, und ist bereit, dabei Gewalt einzusetzen.“ Auch im Landkreis Verden spielen sich Dramen hinter verschlossenen Türen und zugezogenen Vorhängen ab. Jedes Jahr suchen rund 60 Frauen mit ihren Kindern Schutz im Verdener Frauenhaus. Etwa 320 Frauen nehmen Kontakt zur Beratungsstelle BISS auf, um der Gewaltspirale zu entkommen.

Rechtsanwältin

Sabine Osmers Fachanwältin für Familienrecht

§§ §§

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➔ Scheidung ➔ Unterhalt ➔ Sorge- und Umgangsrecht ➔ Vermögensauseinandersetzung

HÄUSLICHE GEWALT Das neue Beratungs- und Gewaltschutzzentrum möchte die Kompetenzen von Frauenhaus und BISS bündeln, die Angebote weiterentwickeln und sie zugänglicher machen. Realisiert werden soll der zweigeschossige Bau (plus Dachgeschoss) mit zehn Wohneinheiten, Büros, Kurs- und Multifunktionsräumen auf dem Grundstück Hinter der Mauer / Blumenwisch.

Die zentrale Lage ist kein Zufall: Das Thema soll in den Blick der Öffentlichkeit rücken. „Die Leute glauben immer noch: In meinem Umfeld passiert so etwas nicht. Aber das ist eine Fehlannahme“, betont Schobert. „Häusliche Gewalt kommt in allen sozialen Schichten vor, unabhängig von Beruf oder Einkommen.

In einem Wohnviertel mit freistehenden Einfamilienhäusern, wo die Nachbarn nichts hören, fällt es nur weniger auf als in Mietshäusern mit mehreren Parteien.“ Raus aus der Anonymität, rein ins öffentliche Leben – für betroffene Frauen bedeutet das moderne Konzept einen Paradigmenwechsel. Denn bislang wurde

versucht, die Sicherheit der Frauen durch Geheimhaltung zu gewährleisten.

Sie vor Nachstellungen und Übergriffen zu schützen, indem kein Außenstehender die Adresse des Schutzraumes erfahren durfte. „Gerade diese Geheimhaltung belastet die betroffenen Frauen und besonders die Kinder“, weiß Schobert. „Sie können keinen Besuch empfangen, sich nicht zum Spielen zu Hause verabreden, keinen Kontakt zu Freunden und Familie halten. Sie fühlen sich wie im Gefängnis.“ Ohnehin sei Geheimhaltung ist in einer Stadt wie Verden praktisch gar nicht wirklich umsetzbar.

Der Neubau soll den vielfältigen Bedarfen seiner Bewohnerinnen und ihrer Kinder Rechnung tragen. Mit individuellen Rückzugsorten und Barrierefreiheit nach neuestem Standard. „Weniger WGCharakter, mehr Selbstbestimmung“, fasst Schobert zusammen. „Die Frauen können ihre sozialen Netzwerke pflegen, neue Kontakte aufbauen und Assistenzen, soziale Dienstlungen und externe Expertinnen unkompliziert in Anspruch

nehmen.“ Erstmals sollen nun auch Frauen mit jugendlichen Söhnen den Schutz des Frauenhauses in Anspruch nehmen können.

Untersuchungen belegen, dass Frauen sich Sichtbarkeit der Hilfsangebote und belebte Orte für die Hilfsangebote wünschen – gerade, wenn sie Nachstellungen ihres Ex-Partners befürchten. Bei Frauen mit hohem Gefährdungsgrad, erklärt Schobert, sei die wohnortnahe Unterbringung hingegen keine Option. In diesen Fällen würden Betroffene in andere Regionen in Deutschland vermittelt.

Sechs Anläufe benötigen Frauen im Schnitt, um sich aus einer gewalttätigen Beziehung zu befreien. Manchmal trägt das soziale Umfeld dazu bei, Probleme kleinzureden, die Augen vor der Wahrheit zu verschließen. „Jede Ehe hat Höhen und Tiefen, das ist ganz normal“, heißt es dann. Umso wichtiger, dass das Gewaltschutzzentrum zu einer sichtbaren Anlaufstelle in der Mitte der Gesellschaft wird.

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gen bis zu Schuldgefühlen und einem geringen Selbstwertgefühl. In dieser Situation bietet das niedrigschwellige Angebot „Kinder als Zeuginnen und Zeugen häuslicher Gewalt“ Kindern und Jugendlichen (von drei bis 18 Jahren) zeitnahe Entlastung. „Wir nehmen Kontakt zur Mutter auf und besprechen, was das Kind (mit-) erlebt hat“, sagt Traumapädagogin Laura Frömmel. Es folgen bis zu fünf Termine, wenn möglich Hausbesuche. „Dabei versuchen wir das Geschehene einzuordnen und Handlungsmöglichkeiten aufzeigen.“ Herausfinden, wie es dem Kind geht, wie es in der Schule zurechtkommt, wie es schläft – auch darum geht es bei der Intervention. Spielerische Angebote aus dem Präventionskoffer helfen dabei, mit den Jüngsten in Kontakt zu kommen. „Wir sprechen über Ressourcen und Kraftfelder, und vermitteln gegebenenfalls eine Therapie“, sagt Frömmel. „Unsere Botschaft: Was du fühlst, ist normal. Was dir passiert ist, ist nicht normal.“

Kinder werden zum Opfer häuslicher Gewalt, wenn sie diese miterleben. Hilfe bietet ein spezielles Programm der Beratungsstelle. Laura Frömmel unterstützt junge Menschen, ihre traumatischen Erfahrungen einzuordnen und zu verarbeiten.

Foto: Freudling Umfragen zufolge wissen 70 Prozent der Frauen in Deutschland nicht, wo sie im Falle häuslicher Gewalt Hilfe bekommen können. Grund genug, die wichtigsten Angebote des Vereins „Frauenhaus Verden – Frauen helfen Frauen“ im Überblick darzustellen: Das Frauenhaus ist eine Anlaufstelle für Frauen, die aufgrund einer gewalttätigen Beziehung eine Auszeit oder Schutz brauchen. Eine Aufnahme ist Tag und Nacht möglich. Jeder Frau beziehungsweise jede Familie steht ein eigenes Zimmer zur Verfügung. Feste Ansprechpartnerinnen versorgen die Frauen mit allem, was sie brauchen, beraten und unterstützen auf dem Weg in ein gewaltfreies Leben. Regelmäßige Angebote für Kinder, zum Beispiel heilpädagogisches Reiten, helfen ihnen dabei, die Situation zu verarbeiten. „Ein Aufenthalt im Frauenhaus verändert etwas – selbst, wenn

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es nur für einen Tag ist“, sagt Ulla Schobert. Notrufnummer: 04231 / 96 19 70.

Beratungsstelle BISS: In zwei Dritteln aller Fälle ist es die Polizei, die Meldungen über häusliche Gewalt an Hilfeeinrichtungen weiterleitet. Die Beratungsstelle BISS möchte Frauen ermöglichen, schon im Vorfeld einer Eskalation aktiv zu werden. „Wir unterstützen sie dabei, dass ihr Leben gewaltfrei wird“, sagt Schobert. „Wer zu uns kommt, kann sich darauf verlassen, dass wir niemandem unsere Hilfen überstülpen. Die betroffenen Frauen geben das Tempo vor.“ Kinder als Zeuginnen und Zeugen häuslicher Gewalt: Wenn junge Menschen Gewalt in einer Beziehung miterleben, machen sie traumatische Erfahrungen: Bedrohung, Angst, Überforderung, emotionale Unsicherheit, das Gefühl, ausgeliefert zu sein. Die möglichen Folgen reichen von psychosomatischen Störun-

INFO Gewaltschutz: Kontakte zu Institutionen:

Frauenhaus Verden: Der Frauennotruf 04231 / 96 19 70 ist Tag und Nacht erreichbar. Für Frauen, die über einen Aufenthalt im Frauenhaus nachdenken, sich aber unsicher sind, steht das Team an Werktagen unter der Nummer 04231 / 96 19 66 zur Verfügung.

Kontakt Beratungs- und Interventionsstelle BISS Verden: Große Straße 29, 27283 Verden (Aller) Tel: 04231/956474 Mail: frauenhaus-verden@t-online.de Tel. Terminvereinbarung: Mo., Mi., Fr. von 10 bis 12 Uhr, Do. von 15 bis 17 Uhr Spendenkonto: Wer die Arbeit von Frauenhaus und BISS unterstützen möchte, überweist an Frauenhaus Verden, IBAN: DE71 2915 2670 0016 2329 51.

Das Programm auf der Weihnachtsmarkt-Bühne

Der Verdener Weihnachtsmarkt öffnet montags bis donnerstags von 11 bis 20 Uhr, freitags und samstags von 11 bis 21 Uhr sowie sonntags von 13 bis 20 Uhr. Ab der Nachmittagszeit läuft jeweils ein abwechslungsreiches Programm auf der Showbühne mit Puppentheater, Spielen, Live-Musik und vielem mehr.

Sonntag 4.12.2022 16.30 Uhr

15 Uhr

Tanzschule Beuss, Potpourri diverser Tänze

Über etwaige Änderungen und Ergänzungen im Programm des Weihnachtsmarkts gibt es Infos unter www.weihnachtsmarkt-verden.de

18 Uhr

Kinderkalender mit Patrick

Marcus Friedeberg: FolkRock mit Loopstation

17 Uhr

18 Uhr

Dienstag 6.12.2022 16 Uhr

Der Nikolaus kommt mit der Pferdekutsche

Kinderkalender mit Patrick

Jon Kenzie, Folk- und Soulsänger aus Großbritannien

16.30 Uhr

16 Uhr

Donnerstag 8.12.2022

Mittwoch 7.12.2022 15.30 Uhr

Die Schneeprinzessin kommt/Disneysongs

Kinderkalender mit Tina

Weiberweihnacht mit Tina und Steff: musikalische Geschichte

16 Uhr

Programm der Grundschule Sachsenhain

16 Uhr

Marcus Friedeberg: FolkRock mit Loopstation

17 Uhr

Der Weihnachtsmann kommt

Kinderchor der Nicolaischule

16.30 Uhr

Kinderkalender mit Patrick

18 Uhr

Stephan Bierstedt-Bruhn – Oldies, Rock und Blues

15.30 Uhr

Lotti, Verdener Nachwuchssängerin

18 Uhr

Tina Härtel singt Weihnachtslieder

Sonntag 11.12.2022 15 Uhr

Der total tollpatschige Weihnachtswichtel

● ● ●

16.30 Uhr

Kinderkalender mit Patrick

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Kinderkalender mit Tina

Samstag 10.12.2022

Freitag 9.12.2022 18 Uhr

16.30 Uhr

16.30 Uhr

Kinderkalender mit Tina

Donnerstag 15.12.2022

Mittwoch 14.12.2022 15 Uhr

Tonwichtel basteln mit dem Verdener Bastelstudio

16.30 Uhr

16.30 Uhr

Kinderkalender mit Tina

18 Uhr

Mike Myers – Rock- und Folksongs

15 Uhr

Tonwichtel basteln mit dem Verdener Bastelstudio

18 Uhr

Kinderkalender mit Patrick

Klaus Porath – The Piano-Man

Freitag 16.12.2022 16 Uhr

Die Bläserklasse des Domgymnasiums Verden

16.30 Uhr

Kinderkalender mit Tina

18 Uhr

The Monotrol Kid – SingerSongwriter

Samstag 17.12.2022 15.30 Uhr

Die Flötenspielklasse der Kreismusikschule

16.45 Uhr

16 Uhr

Niko Stautmeister mixt Musik, Gesang und Zauberei

17 Uhr

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Sonntag 18.12.2022 15 Uhr

Kindertheater TÜTE: „Zusammen“, mit Tanz und Gesang

16 Uhr

Piratendisco für Kinder (gerne in Verkleidung) mit Captain Sir Henry Morgan

16.30 Uhr

Kinderkalender mit Patrick

Mittwoch 21.12.2022 18 Uhr

15 Uhr

Dianne Holmes – Rock, Pop, Soul, Balladen und mehr

16.30 Uhr

Kinderkalender mit Tina und Patrick

Tannenbaum-Versteigerung. Die Bäume vom Markt werden versteigert, der Erlös wird einer Einrichtung in Verden zu gute kommen.

18 Uhr

Weiberweihnacht: Tina Härtel und Steff Heinken zeichnen augenzwinkernd die musikalische Geschichte von „ziemlich besten Freundinnen“.

Hinweis

Bitte beachten: Das Bühnenprogramm läuft bis zum 21. Dezember, aber auch am 22. Dezember kann man noch über den Markt bummeln.

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VfV organisiert den Weihnachtsmarkt Seit 2012 bestellt der Verein Veranstaltungen für Verden (VfV) den fast vierwöchigen Weihnachtsmarkt von Ende November bis kurz vor Weihnachten in Verden. Nach der coronabedingten kurzfristigen Absage des Markts im vergangenen Jahr läuft das Event nun wieder mit bewährten und neuen Elementen.

Der Verdener Weihnachtsmarkt setzt in der Region rund um Verden ganz eigene Akzente. Das Konzept des Markts ist darauf ausgelegt, begleitend ein auch kulturelles Unterhaltungsprogramm anzubieten. In diesem Jahr führen Tina Härtel und Patrick Keaton als Moderatoren abwechselnd durch das Programm.

Besucher sollen sich in der Verdener Innenstadt wohlfühlen, und genau dazu will der VfV mit seinem Weihnachtsmarkt beitragen.

Es ist der besondere Mix von Ausstellern aus dem handwerklichkünstlerischen Bereich, dem gastronomischen Angebot und dem vielfältigen Kulturprogramm, der den Verdener Weihnachtsmarkt ausmacht. Auch in diesem Jahr gibt es Überraschungen und Musik von Künstlern aus unterschiedlichen Bereichen.

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MELDUNGEN

Trotz aller Sparmaßnahmen: Die Verdener Weihnachtsbeleuchtung musste auch in diesem Jahr sein, finden die Verantwortlichen.

Foto: Angelika Revermann

Leuchtende Weihnachtssterne ja, aber in diesem Jahr wird an der Energieschraube gedreht

W

eihnachtliche Beleuchtung gehört dieser Tage in der Verdener City absolut zur Atmosphäre dazu. Doch ein wenig soll das Ganze auch zum Energiesparansatz passen. Ein wichtiges Stichwort in dieser Hinsicht ist die allgemeine Straßenbeleuchtung.

Deren Zeiten hatte die Stadt bereits im Sommer verkürzt. Nicht nur wegen der hohen Energiekosten in Folge des Ukraine-Kriegs, sondern auch der Umwelt zuliebe. Von den Sparmaßnahmen ist daher nun auch die traditionelle Ver-

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dener Weihnachtsbeleuchtung betroffen.

Um Energie einzusparen, sind in der Allerstadt die Leuchtzeiten der weihnachtlichen Straßendekoration reduziert worden. Das betrifft zum einen den Zeitraum: Helle Weihnachtssterne gönnt man der City noch bis zum 26. Dezember, eine Woche weniger als im vergangenen Jahr. Auch die tägliche Leuchtdauer ist kürzer: sonntags bis donnerstags ist die Deko von 15.30 bis 20.30 Uhr erleuchtet, freitags und sonnabends von

15.30 bis 21.30 Uhr. „Damit reduzieren sich die Leuchtzeiten von acht auf fünf Stunden beziehungsweise von acht auf sechs Stunden“, heißt es aus dem Verdener Rathaus.

Wichtig sei allen Beteiligten – neben der Stadt der Kaufmännische Verein, die Stadtwerke und unterstützende Unternehmen – dass weiterhin zur weihnachtlichen Atmosphäre und der Belebung der Innenstadt beigetragen werde. Doch dabei den Energiebedarf zu senken, sei ebenfalls wichtig, wird betont. (hb)

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So verneigte sich das Ensemble der Verdener Domfestspiele zum Ende der diesjährigen Festspielsaison am Ende des Stücks „Die rebellische Hexe“ vor dem begeistert applaudierenden Publikum.

Foto: Sylvia Bothmer

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te, drückten plötzlich ungeahnt hohe Kosten. „Doch entgegen des Trends in der gesamtdeutschen Theaterszene waren die Vorstellungen der Domfestspiele diesen Sommer tatsächlich fast immer ausverkauft. Man habe „eine solide Basis erwirtschaftet“, um „den Verein weiterzuentwickeln und die Domfestspiele 2025 in Angriff zu nehmen“, heißt es vom Vorstand des Vereins. Der endlich wieder in Drei-Jahres-Zyklen denken und hoffent-

rlin

D

as Ensemble einer Saison der Verdener Domfestspiele kann schon mal an die 100 Personen umfassen. Wie groß müsste da eine Probehalle sein, in der die Corona-Abstandsregel stets einzuhalten wäre? Und wie eigentlich soll die Interaktion zwischen den Darstellern überhaupt noch funktionieren? Gar nicht, so entschied man sich beim Trägerverein – allein die turnusmä-

ßigen Festspielaufführung im Jahr 2020, drei Jahre nach „Der brennende Mönch“ aus dem Jahr 2017, wäre ohnehin nicht drin gewesen, ebensowenig 2021. Doch hatte der Verein nicht nur die beiden ersten Krisenjahre der Pandemie, sondern in diesem Jahr plötzlich auch noch die wirtschaftlichen Auswirkungen des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine zu verkraften. Sprich: Als das riesige Ensemble kurz vor den diesjährigen Festspielen endlich wieder reell proben durf-

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DOMFESTSPIELE on und steigenden Preisen in vielen Bereichen überarbeiten müssen, wie Regisseur Hans König und Produktionsleiter Volker Schwennen berichteten.

Die Spenden aus der Verdener Wirtschaft – im Wesentlichen und letztmalig

Weiterentwicklung für die Neuauflage im Jahr 2025

Das Führungsgremium des Festspielvereins um die Vorsitzenden Ralf Böse (l.) und Hans König möchte sich während der nächsten Jahreshauptversammlung am 24.

März geschlossen zur Wiederwahl stellen.

Fotos: DFS Verden lich auch agieren kann. Zuvor aber waren diesen Herbst gleich zwei Jahreshauptversammlungen – die für 2020 und 2021 – von den Festspielmachern nachzuholen, was im Doppelpack an nur ei-

nem Abend im Hotel Höltje geschah.

In diesem Rahmen wurde dann auch auf die Festspielsaison 2022 zurückgeblickt. Laufend habe man die ursprüngliche Etatplanung wegen der Krisensituati-

waren sie von Unternehmerpersönlichkeit Wolfgang Reichelt eingeworben worden, der sich nach 20-jährigem Engagement aus Altersgründen zurückzieht – sowie mögliche Erlöse aus dem Kartenverkauf hätten die Produktionskosten nicht deckeln können. Darum hatten öffentliche Förderungen in Anspruch genommen und die Ticketpreise erhöht werden müssen. Und diese Strategie sei aufgegangen, konstatiert man beim Verein.

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INFO In diesem Jahr geehrte Mitglieder des Vereins Verdener Domfestspiele Nachträglich für das Jahr 2020: Monica Kowalzik und Andrea Bierstedt für 20 Jahre, Nina Keßler und Uta Sieber für 15 Jahre sowie Birgit Carstens, Hilke Rumpf und Hedy Vanselow für zehn Jahre Mitgliedschaft.

Nachträglich für das Jahr 2021: Sandra Bollmann, Rainer Thomsen, Matthias Schulz, Julia Nehus, Jan-Peter von Döllen und Kurt Büscher, sowie die Verdener Keks- und Waffelfabrik Hans FreiDie anstehende Vorstandswahl hat der Verein per Antrag auf die nächste reguläre Jahreshauptversammlung am 24.

März 2023 verlegt. Doch das Führungsgremium mit den Vorsitzenden Ralf Böse und Hans König, der Schriftführerin Janina Tessloff sowie Kassenwartin Stefanie Wegener will sich dann geschlossen der Wiederwahl stellen. Im Vorstandsteam

tag für zehn Jahre Mitgliedschaft im Verein, Marcus Rose für 15 Jahre, die Firma H+M Fiedler für 20 Jahre sowie Kathrein Goldbach, Björn Emigholz, Gerhard Teichmann, Reiner Tannhäuser, Bernd Löbl, Wolf Hertz-Kleptow, Marco Bachmann, Barbara Dupree, die Kreishandwerkerschaft, die Stadt Verden und der Kaufmännische Verein für 25 Jahre.

Weitere Infos unter www.dfsverden.de arbeite man bereits entschlossen an der Fortentwicklung des Vereins, so König.

Während der Versammlung hatten die Domis zudem zahlreiche Personen und Institutionen als langjährige Mitglieder zu ehren. Acht Personen sowie Stadt, Kaufmannschaft und Kreishandwerkerschaft gehören dem Verein inzwischen mehr als 25 Jahre lang an.

Den Trecker fahren kann er noch, wie Block- und Unternehmerverbandschef Wolfgang Reichelt auf der diesjährigen Domweih bewies. Aus der Aufgabe des Einwerbens von Spendengeldern für die Domfestspiele will er sich aber nach 20 erfolgreichen Jahren zurückziehen.

Foto: Bruns

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Verein vermittelt Klimawissen: Plant-for-the-planet-Akademie am Verdener Campus

D

er Verein Verden pflanzt war im Spätherbst weiter aktiv. In der Oberschule Verdener Campus veranstalteten die Ehrenamtlichen eine Baumpflanzakademie für Kinder zwischen neun und 14 Jahren. Über 30 Schüler aus der Region und dem norddeutschen Raum wurden in diesem Rahmen zu Botschafterinnen und Botschaftern für Klimagerechtigkeit ausgebildet.

Zur Veranstaltung des eintägigen Workshops hatte sich der Verein Schützenhilfe bei Plant-for-the-planet, der globale Bewegung zur Wiederherstellung von Waldökosystemen, geholt. Unter fachkundiger Anleitung konnten sich die jungen Teilnehmer mit Themen wie Klimakrise, Weltbürgertum und Verteilungsgerechtigkeit beschäftigen. Die neuen Klimabotschafter wissen jetzt,

schon mehr als 91.666 Kinder und Juwas jeder und jede Einzelne in Sachen gendliche auf bislang über 1.608 AkadeUmweltschutz bewirken kann. Auch Vormien in 75 Ländern gegenseitig zu Botträge zu halten und eigene Aktionen zu schafterinnen und Botschaftern für Kliplanen sollte ihnen nun gelingen. magerechtigkeit ausbilden lassen. (hb) Bei einer gemeinsamen Pflanzaktion in Dauelsen, bei der rund 400 Bäume gesetzt wurden, wurde auch wertvolle Praxis vermittelt.

Mit einem Bücherund Botschafterpaket können sich die Schüler nun in ihrem familiären Umfeld und in den Schulen engagieren.

Angaben von Plant-for-the-planet Botschafterinnen für Klimagerechtigkeit während der Baumpflanzakademie beim Einsatz in Dauelsen Foto: Verden pflanzt zufolge haben sich

1962 - 2022 Heise und BHT Steuerberatung

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Karriere statt „kleine Brötchen backen“: vor 60 Jahren wurde erfolgreich gegründet 2022 ist ein besonderes Jahr, denn vor 60 Jahren wurde mit der Gründung der Steuerberater-Kanzlei von Eugen Heise der Grundstein für das gelegt, was heute mit der BHT-Steuerberatungsgesellschaft die größte Steuerberatungskanzlei in Verden ist, die 2020 zudem nach Bremen expandierte. Ein Anlass für die Partner der BHT Steuerberatung, um den Gründervater zu ehren und Kanzlei- wie Familiengeschichte Revue passieren zu lassen.

Eugen Heise wurde in Schlesien geboren und kam 1945 mit Mutter und drei Geschwistern als einer der ersten Flüchtlinge nach Verden. Dankbar ist er noch heute für die Unterkunft und das freie Essen bei der Familie Hesse in Hönisch. Nach einer Ausbildung zum Bäcker, dann zum Industriekaufmann bei Röwer legte er mit 26 die Steuerberaterprüfung, damals die Steuerbevollmächtigung, ab und war Niedersachsens jüngster je zugelassener Steuerberater.

Am 1. Mai 1962 öffnete Eugen Heise sein Steuerbüro.

Damals reichte es, in Verden ein Schild aufzustellen und die Mandanten kamen wie von selbst. Eugen Heise: „Nach drei Monaten hatte ich schon so viel zu tun, dass ... meine Frau ... dann Sekretärin wurde ... Die Konkurrenz war damals nicht so groß, da gab es nur

drei oder vier Steuerberater und wir waren die neuen und haben den Markt dann aufgemischt und die Konkurrenz hat schon gemerkt, dass wir da waren.“ Von Heise zu BHT Viele der Auszubildenden bei Eugen Heise sind Steuerberater geworden und haben sich selbständig gemacht.

Diesen Schritt gingen Herbert Bohling, Gerhard Hoben und Hans-Georg Töhne zusammen mit Eugen Heise am 1. Januar 1988 als Steuerberatung „Heise & Partner“. 1993 folgte die Trennung mit der Bohling, Hoben, Töhne Steuerberatung und der Union Wirtschaftsprüfungsgesellschaft mbH, die Eugen Heise im gleichen Hause, mittlerweile am heutigen Stammsitz an der Bremer Straße führte.

Die Wiedervereinigung brachte einen großen Schub. Unvergessen sind die ersten Besuche einer Eisengießerei in Ueckermünde oder die Begegnung mit Birgit Breuel bei der Treuhandanstalt. Eugen Heise: „Für mich war das eine super Überraschung, dass das so schnell ging ... Die LPGs, die landwirtschaftlichen Genossenschaften, haben wir umgegründet in GmbHs oder GmbHs & Co. KGs und so sind wir dann durch die Gegend gefahren.“ Sämtliche LPGs im Norden bis Berlin fielen in den

Verantwortungsbereich der „Heise & Partner“ Steuerberatung. Folglich wurde in Neubrandenburg ein Büro gegründet und die Mitarbeiterinnen

Herbert Bohling 2014 in die Kanzlei, der Steuerberater Andreas Feldmann stieg 2021 als dritter Partner und Leiter des Standortes in Bremen ein.

lichkeit des Home-Office bereits in den Anfangstagen der Steuerberatung Heise.

Hans-Georg Töhne, der 1976 als einer der erste seine Aus-

BHT-Partner und Steuerberater Jens Hahne (l.), Hans-Georg Töhne (4 v.l.) und Andreas Feldmann (2.v.r.), Steuerfachangesteller Georg Heise (2.v.l.), sein Großvater Eugen Heise (Mitte) und Steuerberater Michael Töhne (r.)

aus dem Osten in Verden fachlich ausgebildet. Hans-Georg Töhne: „Karl-Heinz Wacker wurde der Geschäftsführer ... in Neubrandenburg und hatte dann rund dreissig Leute. Es wurde einfach zu groß und deshalb haben wir uns getrennt, auch, weil wir wieder mehr für unsere Mandanten in Verden tätig sein wollten.“ Die Umfirmierung in die BHT Steuerberatungsgesellschaft fand Mitte 2018 statt. „BHT“ blieb als Reminiszenz, obgleich heute die Steuerberater Jens Hahne und Andreas Feldmann mit Hans-Georg Töhne die Partnerschaft führen. Der Steuerberater Jens Hahne kam als Nachfolger von

Gibt es ein Geheimnis für den Erfolg?

Lauscht man den Geschichten fällt auf, dass sowohl die Heise Steuerberatung damals wie auch heute die BHT Steuerberatung neben dem Erfolgswillen der Steuerberater und einem guten Gespür bei der Personaleinstellung konsequent den Fokus auf die Bedürfnisse ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gelegt haben. Sei es bei der Ausbildung, Qualifizierung und individuellen Förderung, die damals schon Hans-Georg Töhne bei Eugen Heise erfuhr, oder bei der Gestaltung des Arbeitsumfelds.

Tatsächlich gab es die Mög-

bildung zum Steuerfachangestellten bei Eugen Heise abschloss: „Home-Office (war) natürlich nicht so wie wir es heute kennen ... Frau Fiedler, die mich auch ausgebildet hat, hat alle Dokumente in ihr Auto geladen und hatte zu Hause ein abgeschlossenes Büro. Sie hatte noch kleine Kinder und konnte so beides verbinden.“ Heute ist die BHT Steuerberatung modern und digital bestens aufgestellt, so dass die Mitarbeitenden von zu Hause aus arbeiten können. Andreas Feldmann: „Ich kann sagen, was EDV-Technik, was Digitalisierung betrifft, sind wir sehr weit vorne.“ Jens Hahne ergänzt: „... man kann seine

Arbeit gut gestalten und hat alles auf einen Blick.“ Und schließlich scheint ein weiterer Erfolgsfaktor das gute Miteinander über die verschiedenen Generationen hinweg - unter den Mitarbeiterteams wie in der Beraterriege.

Familiensache Ob die Neigung in den Genen liegt oder ob es reiner Zufall ist, mit Michael Töhne als Sohn von Hans-Georg Töhne und Georg Heise als Enkel von Eugen Heise kommt der ambitionierte Nachwuchs aus der Familie. Während Michael Töhne bereits seit Oktober 2020 als Steuerberater bei BHT tätig ist, hat Georg Heise in diesem Jahr als Jahrgangsbester in Bremen seine Ausbildung zum Steuerfachangestellten abgeschlossen und befindet sich im berufsbegleitenden Studium.

Beide verbindet das Interesse an Zahlen, an Wirtschaft und Recht, schwierigen Fragestellungen und die Entwicklung von Zukunftslösungen. Auf die Frage, ob man sich mit den Fußstapfen des Großvaters nicht stark unter Druck setzt, sagt Georg Heise: „Doch (das)

tut man. Aber letztendlich bin ich wirklich auch ohne diesen Druck ein sehr, sehr ehrgeiziger Mensch. Das wäre also auch in jeder anderen Kanzlei so gewesen.“ Ziel ist es, das Studium und die Steuerberaterprüfung zu bestehen, Wirtschaftsprüfer zu werden und zumindest für eine gewisse Zeit, Berufserfahrungen bei einer der „Big four“ Wirtschaftsprüferkanzleien zu sammeln, bevor er gerne wieder zur BHT zurück kommt.

Michael Töhne hat sich bewusst zunächst für sein Masterstudium, Berufs- und Lebenserfahrungen außerhalb Verdens entschieden, bevor er wie geplant zu BHT wechselte. „... der Mix (der Mandanten), den so eine Kanzlei wie wir abbilden können, macht mir am meisten Spaß. Ich bin auch auf Dauer kein Großstadtmensch und wir haben hier mit Verden eine wunderschöne Stadt, der es wirtschaftlich sehr gut geht.“ Die Zusammenarbeit mit seinem Vater, mit allen Partnern und Mitarbeitenden funktioniert bestens, so das einem erfolgreichen Generationswechsel nichts im Wege steht.

Original-Interview auf www.bht-beratung.de/kanzlei/#geschichte

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MELDUNGEN

Bilder von Menschen mit Down-Syndrom: „Von-wegen-Down!“ als Pop-up-Idee in der Großen Straße 60

D

ständigen das Ausprobieren von neuen Ladengeschäftskonzepten zu ermöglichen, ist in der Allerstadt in der ersten Phase durchaus gelungen.

Zum Abschluss des auslaufenden Projekts belebt inzwischen ein weiterer Pop-up-Store in der Adventszeit das Ladenlokal in der Großen Straße 60.

Jutta und Wilfried Liebetruth möchten im Rahmen dieser Nutzung „die Besucherinnen und Besucher der Innenstadt für das Thema Im Pop-up-Store in der Großen Straße 60 dreht sich alles um Down-Syndrom sendas Thema Down-Syndrom.

Foto: Stadt Verden sibilisieren“, erklärt

as Projekt „Probierstadt Verden“ geht zu Ende, zumindest seine dreijährige Förderperiode mit Landesmitteln. Das Ziel, Leerstände zu beseitigen und dabei zugleich interessierten Selbst-

Jutta Liebetruth. „Von-wegen-Down!“ heißt denn auch der Store des Ehepaars aus Kirchlinteln. Interessierte können dort gegen eine Spende Bilder und andere künstlerische Werke erwerben, die von Menschen mit Down-Syndrom hergestellt wurden. Mit den Einnahmen wird der Verein Arbeitskreis Down-Syndrom unterstützt. „Mit unserem Konzept möchten wir zur Weihnachtszeit eine soziale Komponente in der Verdener Innenstadt hinzufügen. Gerade in der heutigen Zeit sollten wir diejenigen nicht vergessen, die in der alltäglichen Gesellschaft kaum sichtbar sind“, sagt Wilfried Liebetruth. Die Liebetruths haben gemeinsam mit anderen Eltern den Arbeitskreis Down-Syndrom ins Leben gerufen. Den gibt es mittlerweile gut 40 Jahren. (hb)

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Vom Schützenmusikzug zum modernen Klangkörper

Vielharmonie Kirchlinteln holte in der Stadthalle ihren 140. Geburtstag nach Text + Fotos: Antje-Haubrock Kriedel

S

eit Jahrzehnten ist es ein erfolgreiches Kulturprojekt, dessen Historie sogar bis ins Jahr 1881 zurückreicht – die Vielharmonie Kirchlinteln, heute weit über Verdens Nachbargemeinde hinaus bekannt und beliebt. Und wer diesen Herbst das Konzert des Orchesters in der Stadthalle erlebt hat, weiß warum: Was die Vielharmonie heute musikalisch auf die Beine stellt, ist ambitioniert – und dabei in jeder Hinsicht überzeugend.

Sein 140-jähriges Bestehen hätte das

Flötenorchester eigentlich schon im vergangenen Jahr feiern können. Wegen Corona konnten die Musiker jedoch nur eingeschränkt und vor weniger Publikum in der Stadthalle auftreten. Erst in diesem Jahr holte man ein Konzert zu dem besonderen Anlass so nach, wie man ihn sich von Anfang an vorgestellt hat. Am 29. Oktober feierte die Vielharmonie Kirchlinteln mit rund 500 Freunden und Fans ein umjubeltes Konzert in der Stadthalle Verden.

Doch zunächst ein bisschen Historie.

Schon 1881 gab es die ersten Hinweise auf ein Korps aus Trommlern und Pfei-

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fern zur Marschbegleitung des Schützenvereins Kirchlinteln. Aus diesen Anfängen hat sich heute über 140 Jahre später das Flötenorchester Vielharmonie Kirchlinteln entwickelt – „wodurch wir zu den ältesten noch existierenden Spielmannszügen in Niedersachsen gehören“, sagt Moritz Krüger. Man sei stolz auf diese Tradition, betont der Vorsitzende des heutigen Vereins Vielharmonie Kirchlinteln. Aber genauso stolz ist man auf den Wandel, den die Vielharmonie in der jüngeren Geschichte ihres Bestehens durchlaufen hat. „Wir sind nicht stehengeblieben, sondern haben uns im Laufe

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Das Flötenorchester unter der Leitung von Johanna Meyer. Die Flötistin und Dirigentin, die ihre musikalische Laufbahn mit der Spielmannszugflöte begann, wird in der Probenarbeit bei der Vielharmonie von Sandra Bysäth unterstützt. der Zeit stetig weiterentwickelt und stehen heute als modernes Flötenorchester mit überregionalem Bekanntheitsgrad auf der Bühne“, betont Krüger. Das Or-

chester – seit 2020 unter der musikalischen Leitung von Johanna Meyer, die tatkräftig von Sandra Bysäth unterstützt wird – besteht aus mehr als 40 aktiven

Musikerinnen und Musikern und bildet seinen Nachwuchs sogar selbst an Querflöte und Schlagwerk aus. Derzeit betrifft das zehn junge Talente, die demnächst

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Zu ihrem 140-jährigen Bestehen hatten die Musikerinnen und Musiker ein abwechslungsreiches ein Konzertprogramm mit den Lieblingsstücken aus 140 Jahren ausgewählt. Mit dabei waren auch das Jugendorchester sowie ein extra für das Jubiläum zusammengestellter Projektchor. Durch das Programm führte Paula Römer, die gleich noch als SoloSängerin begeisterte. Das Konzertprogramm startete schwungvoll mit dem „Einhundertvierziger Marsch“. Nicht weniger als 20 Märsche, die das Orchester in seiner Geschichte allesamt gespielt hat, kamen darin vor – zur großen Begeisterung des Publikums.

Auch weitere Beiträge hatten eine Geschichte. Nachdem Karen Düsterhöft 2007 die musikalische Leitung übernommen hatte, wurde das Instrumentarium 2011 auf klassische Querflöten umgestellt. Der erste Song, der damals einstudiert wurde, war „A groovy Kind of Love“. An besagtem Oktoberabend wur-

de er von dem Jugendorchester „Vielharmonie Kids“ gekonnt dargeboten.

Viele Konzerte hat die Vielharmonie Kirchlinteln im Laufe ihrer Geschichte gespielt und dabei auch andere Länder be-

Programm zeigte die komplette Bandbreite der Vielharmonie sucht. Bereits in den 60er Jahren reiste der Spielmannszug in die Niederlande.

1976, 2010 und 2014 war das Orchester zu Gast in Verdens Partnerstadt Saumur, 2019 ging es zu einer Konzertreise nach Letovice in Tschechien. Dazu passte am Abend des Geburtstagskonzerts das Stück „The Journey“. Als eigens für Flötenorchester komponiert, werden darin In fünf Kapiteln verschiedene Stationen einer Reise musikalisch dargestellt. Das Orchester zeigte hier seine Vielseitigkeit.

Schon immer gehörte Schlagwerk zum Orchester. Waren es in den Anfangszeiten

nur einfache Marschtrommeln, so ist jetzt ein umfangreiches Orchesterschlagwerk markant für den Sound der Kirchlintler.

Beim Stück „Played a Live“ rissen die Percussionisten das Publikum bei ihrer Solodarbietung zu Beifallsstürmen hin.

Nachdem Paula Römer und der Projektchor mit einen temperamentvollen Abba-Medley den ersten Konzertteil beendet hatten, spielte im zweiten das Jugendorchester ein Medley aus den liebsten Melodien der Kindheit. Die bunte Mischung reichte von „Nils Holgerson“ über „Lummerland“ und „Heidi“ bis hin zur „Gummibärenbande“.

Ein klassisches Stück durfte im Jubiläumsprogramm keineswegs fehlen. Beim „Menuett“ von Claude Debussy bewies die Vielharmonie, dass sie 2019 bei einem Orchesterwettbewerb zu Recht mit „sehr gut“ abgeschnitten hatten. Mit „A Million Dreams“, „Never enough“ und „This is me“ aus dem Musicalfilm „Greatest Showmann“ setzte die Vielharmonie Kirchlinteln den fulminanten Schluss-

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Das Flötenorchester wurde vom Projektchor und von Schlagwerk unterstützt. punkt hinter das Jubiläumskonzert. Das Publikum feierte das Orchester mit standing Ovations. Als Zugabe gab es daher

noch den flotten „Florentiner Marsch“. Da der Applaus nicht enden wollte gab es mit „All Night long“ noch eine Einstimmung

auf die Party, die die Musikerinnen und Musiker im Anschluss an das gelungene Jubiläumskonzert feierten.

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MELDUNGEN

Kreisverdener Verwaltungschefs und ihre Vertreter stehen hinter dem Appell an die Kreisverdener.

Foto: Landkreis Verden

Appell der Verwaltungschefs aus dem Landkreis: Jeder Verdener kann beim Energiesparen helfen / Hilfsbereit bleiben

E

s war ein Appell, der kurzzeitig für leichte Befremdung in Verden sorgen sollte: „Wappnen Sie sich und Ihre Liebsten persönlich für mögliche Szenarien.

Bitte stehen Sie ebenso in der Krise Ihren Nachbarn, Freunden, älteren Mitmenschen und Hilfsbedürftigen zur Seite, unterstützen Sie sie und lassen Sie sie nicht allein. Schauen Sie bitte nach links und rechts, ob und wie Sie helfen können.“ Diese Worte klingen einerseits dramatisch, verweisen andererseits auf die Tugenden der Hilfsbereitschaft und des Verantwortungsbewusstseins. Es ist ein Appell der Bürgermeisterinnen und Bürgermeister der Städte und Gemeinden im Landkreis Verden sowie des Landrats.

Für etwas Aufregung sorgte eine Empfehlung in diesem Rahmen: In jedem Haushalt, so die Hauptverwaltungsbeamten, sollte es einen gewissen Vorrat an Mineralwasser und haltbaren Lebensmitteln, warmer Kleidung, Kerzen, Taschenlampen, Batterien, Streichhölzern und Feuerzeugen geben. Wird Spezialkost für Diabetiker, Allergiker, Babys oder Haustiere benötigt, empfehle sich ebenfalls eine Bevorratung damit.

Prompt wollte eine Tageszeitung nach

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ihrer Veröffentlichung des Appells Hamsterkäufe in Verdener Geschäften ausgemacht haben. Doch ließ sich alsbald ein Zusammenhang auch aus anderen Gründen vorübergehend vergriffener Produkte und der Veröffentlichung letztlich kaum mehr stützen.

Freilich hatten die Verwaltungschefs auch betont: Eine Bevorratung „sollte maßvoll geschehen und dem eigenen Verbrauch angemessen sein“. Richtschnur für die Tipps ist schließlich der Ratgeber „Katastrophen-Alarm“, den das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe unter www.bbk.bund.de, Rubrik „Warnung und Vorsorge“ und dann „Vorsorge für den Notfall“ zum Download anbietet.

Hintergrund des Appells sind laufende Vorbereitungen auf mögliche Einschränkungen in der Energieversorgung. Das solche diesen Winter tatsächlich eintreten werden, hält man in den heimischen Behörden zwar für „eher unwahrscheinlich“, sie seien jedoch „nicht gänzlich ausgeschlossen“. Um für einen solchen Fall gewappnet zu sein, bereiten sich die Kommunen und der Landkreis auf so eine Situation vor. Wofür sie als Gefahrenab-

wehr- (Städte und Gemeinden) und Katastrophenschutzbehörde (Landkreis) allerdings auch zuständig sind.

Derzeit ist man bestrebt, die Gas- und Stromverbräuche zu senken. Die Energieeinsparungen jedes einzelnen Bürgers würden zur Erhöhung der Versorgungssicherheit beitragen und das Risiko eines Ausfalls reduzieren, ist man in den Verwaltungen überzeugt. Mit ins Boot nimmt man daher die kreiseigene Klimaschutzund Energieagentur Klever: Unter kleverklima.de gibt es zahlreiche Tipps und Hinweise dazu, mit welchen Mitteln und Aktionen die Kreisverdener in ihren Haushalten Energie einsparen können. Verwiesen wird außerdem an das Online-Angebot der Verbraucherzentrale Niedersachsen, verbraucherzentrale-niedersachsen. de/energiekrise.

Zugleich haben die regionalen Stadtwerke bereits niedrigere Gesamtverbräuche bei Strom und Gas registriert. Zurückgeführt wird das laut der Verwaltungen auf eine Änderung des Verhaltens der Einwohner – „beispielsweise durch das Absenken der Heiztemperatur oder das Ausschalten von Geräten im Standbybetrieb. (hb)

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Buchlieblinge

Literaturtipps, diesmal aus der Stadtbibliothek Verden Aufgeschrieben und fotografiert von Annette Freudling

Stefan Kaplon (53) leitet die Stadtbibliothek seit 25 Jahren. Er macht Appetit auf ein geopolitisches Sachbuch sowie die jüngsten Bände der literarischen Vorlage zu „Babylon Berlin“. Interessant an der neuen „Buchlieblinge-Auswahl“: Serien stehen diesmal hoch im Kurs.

Doch die vorgestellten Titel funktionieren auch jeder für sich. Im Idealfall machen sie natürlich Lust auf mehr.

Buchtipp #1: „Die Macht der Geographie im 21. Jahrhundert“ von TIM MARSHALL Darum geht’s: Anhand von zehn Karten erläutert SpiegelBestseller-Autor Tim Marshall das geopolitische Geschehen. Welche Rolle spielen geographische Faktoren bei den aktuellen Krisen unseres Jahrhunderts? Welche zehn Regionen der Erde stellen die größten Herausforderungen dar? Wer sind die Beteiligten, und welche Lösungen könnte es geben?

Mein Tipp, weil ... … Marshall die Zusammenhänge sehr geschickt verknüpft. Er betrachtet nicht nur die Weltkarte, sondern taucht auch in die

Geschichte ein. Nachvollziehbar, faszinierend und mitreißend geschrieben. Ein populärwissenschaftliches Sachbuch für alle, die gegenwärtiges Krisengeschehen besser verstehen und (anders) einordnen wollen.

Buchtipp #2: „Olympia“ von VOLKER KUTSCHER Darum geht’s: Berlin 1936: Im Olympischen Dorf kommt es zu einem Todesfall. Während die Nazis nach außen hin die freundliche und harmlose Fassade des Sportspektakels wahren wollen, stößt Kommissar Gereon Rath bei seinen verdeckten Ermittlungen auf eine unfassbare Intrige. Auch eine Frau namens Olympia tritt in Erscheinung .

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Mein Tipp, weil ... … der achte Band der Gereon-Rath-Reihe schon Appetit macht auf den just erschienenen neunten Band mit dem Titel „Transatlantik“. Ich kenne keinen deutschen Krimi-Autoren, der die 20er und 30er Jahre so authentisch und vielschichtig aufgearbeitet hat. Übrigens eignet sich das Buch auch für Quereinsteiger.

Buchtipp #3: „Rory Shy, der schüchterne Detektiv“ von OLIVER SCHICK Darum geht’s: Der extrem schüchterne Meisterdetektiv Rory Shy friert mit der Zunge an einer Motorhaube fest. Zum Glück, möchte man sa-

gen, denn gerettet wird er von der überaus gesprächigen, zwölfjährigen Hobby-Detektivin Mathilda. Fortan lösen die beiden ihre Kriminalfälle gemeinsam. Der dritte im Bunde ist Mathildas überängstlicher Hund.

Mein Tipp, weil ... … der Autor endlich mal eine andere Idee für einen Kinder-Krimi hatte als „Die drei ???“ oder „Die drei !!!“. Die preisgekrönte Rory-Shy-Reihe (vier Bände, der fünfte soll im Frühjahr 2023 erscheinen) mit ihren sympathischen Figuren ist nicht nur äußerst spannend, sondern auch lustig geschrieben. Empfohlen für Kinder ab 10 Jahren.

Buchtipp #4: „Mein Schulgeist Hamako“

von AIDALRO Darum geht’s: In der Schule geht die Legende, dass Hamako, der Geist auf dem Mädchenklo, jeden Wunsch erfüllt. Nene macht die Probe aufs Exempel. Hamako ist zwar kooperativ, doch es kommt zu einem Missverständnis: Nene verschluckt einen magischen Fisch und darf nun nicht mehr mit Wasser in Berührung kommen – oder sie wird selbst zum Fisch!

Mein Tipp, weil ... … man bei den Mangas von Aidalro sofort mittendrin in einer fantastischen, ein bisschen gruseligen Geschichte ist. Alle Bände der bislang zwölfteiligen Reihe drehen sich um eine von sieben Schullegenden. Die

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Mangas werden klassisch von hinten nach vorne gelesen und liegen bei Jugendlichen voll im Trend. Spannend erzählt und gut gezeichnet!

Buchtipp #5: „Dark Sigils“ von ANNA BENNING Darum geht’s: Rayne lebt in den Armenvierteln Londons.

Sie hat gelernt, zu überleben. Dabei helfen ihr Sigils – magische Artefakte. Wer sie kontrollieren kann, verfügt über eine Macht, die düster und gefährlich ist. Doch dann gerät die Magie in Raynes Besitz außer Kontrolle. Rayne wird in eine Gegenwelt entführt – und muss zwischen Macht und Tod wählen.

Mein Tipp, weil ... … man komplett in diese Urban-FantasyWelt hineingesogen wird. Die Autorin landete bereits mit ihrer „Vortex“-Trilogie auf den Bestsellerlisten. Auch bei ihrem neuen, temporeichen Lesestoff ist eine Fortsetzung bereits in Sicht – passend zum

enormen Fantasy-Bedarf jugendlicher Leserinnen und Leser, den wir in der Stadtbibliothek beobachten.

Buchtipp #6: „We fell in love in october“ von INKA LINDBERG Darum geht’s: Lisa schmeißt ihre Banklehre, verlässt ihr konservatives Dorf und investiert die letzten 50 Euro in ein Busticket nach Köln.

Dort lernt sie die Tätowiererin Karla kennen und taucht in die LGBTQIA+-Szene ein.

Zwischen Couchsurfing, Partys und Erkundung der eigenen sexuellen Identität beginnt ein Abenteuer der besonderen Art. Mein Tipp, weil ... … man durch diese mitreißende Liebesgeschichte ganz nebenbei die Begrifflichkeiten der Regenbogen-Community kennenlernt – und somit die Bedeutungen hinter FLINTA* und Co. versteht. Der Autorin gelingt es, ein sehr zeitgemäßes Thema einfühlsam aufzugreifen (Wo stehe ich? Wo

will ich hin?) und die Charaktere lebensecht zu zeichnen.

Janina Jordis (35) ist stellvertretende Leiterin und unter anderem verantwortlich für die Abteilung Jugend in der Bibliothek. Das spiegelt sich auch in ihren Buchempfehlungen wieder: Vertreten sind die Gattungen Kinder-Krimi, Manga und Fantasy sowie ein Roman, der vom Erwachsenwerden erzählt.

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Patientenfahrdienst für Menschen mit Behinderungen: DRK Verden stellt ein Angebot ein und verweist auf ein anderes

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Nutzerinnen und Nutzer des Dienstes würden jedoch weiterhin vom DRK mobil gehalten. Seit nunmehr zwei Jahren hat man im Kreisgebiet nämlich den sogenannten Patientenfahrdienst im Angebot. Menschen mit Behinderungen können auch diesen Transport nutzen, gegebenenfalls im Rollstuhl. Zusätzlich hält das DRK noch einen Tragestuhl für Fahrgäste bereit, die im Alltag zum Beispiel an einem Rollator oder an anderen Hilfsmitteln Das Patientenfahrdienst-Team des DRK fährt auch Menschen gehen. mit Behinderungen.

Foto: DRK Verden „Wir wissen,

us für den Fahrdienst für Menschen mit Behinderungen des DRK Verden: „Am 9. Dezember wird er seine letzte Fahrt durchführen“, gibt Kreisgeschäftsführer Dirk Westermann bekannt.

dass das nach außen hin für unsere Fahrgäste etwas verwirrend erscheint, weil wir den einen Dienst einstellen müssen, aber trotzdem weiterhin die identische Leistung erbringen.“ Und doch gebe es einen Unterschied: „Der liegt darin, dass für die Transporte mit unserem Patientenfahrdienst ein Transportschein eines Arztes benötigt wird. Dieser dient dazu, dass wir den Transport mit den gesetzlichen Kassen abrechnen können“, erklärt Dirk Westermann. Dagegen seien Veränderungen bei den rechtlichen Rahmenbedingungen Schuld an dem Aus für den alten Fahrdienst.

Termine für den Patientenfahrdienst des DRK Verden können rund um die Uhr unter der kostenlosen Servicenummer 0800 / 003 75 00 vereinbart werden. Infos unter rotkreuz-verden.de. (hb)

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Kreativwettbewerb im digitalen Format: Kreissparkasse brachte Kinder zum Malen von Märchenfiguren

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ie Kreissparkasse Verden hat das Format des digitalen Malwettbewerbs für sich entdeckt: Nachdem im vergangenen von Corona geprägten Jahr alles gut geklappt hatte, wurde ein solcher Online-Wettbewerb zu den Weltsparwochen 2022 erneut durchgeführt. Kinder waren aufgefordert, ihre Lieblings-Märchenfigur zu malen und das Bild über die Knax-Internetseite der Bank einzureichen.

Knapp 50 Nachwuchskünstlerinnen und -künstler erreichte man mit der Aktion. „Alle Kinder haben wieder ihr Bestes gegeben, und es sind tolle Bilder entstanden. Bei den meisten Bildern hat man sofort erkennen können, um welches Märchen es sich handelt“, zog Beate Patolla, Leiterin Unternehmenskommunikation bei der Kreissparkasse, ein Fazit. Eine ausgewählte Jury kürte im November die sechs Hauptgewinnerinnen und -gewinner des kreativen Wettstreits. Zu gewinnen gab es dreimal das Kinderspiel „Hänsel und Gretel“ und dreimal einen Zauberkasten für die leicht älteren Teilnehmenden. Das Kinderspiel haben Hanna Al-Zein, Rieke Michaelis und Carlotta Müller gewonnen.

Uwe Direnga, Kreissparkasse, beglückwünschte die Gewinnerinnen Lisa Freitag (l) und Lale Yaman aus Verden.

Foto: KSK Verden den Zauberkasten freuten sich Juna Grotum, Lena Menz und Jesko Dietz Ringe. Zusätzlich lobte die Kreissparkasse noch zehn Bücher „Märchenreise um die Welt“ aus. Sie gingen an Carla Fank-

hänel, Lisa Freitag, Sophia Hahn, Theo Kücker, Erik Lodemann, Lenja Kristin Neuhaus, Despina Safouane, Alessia Steinmeyer, Leon Siegmund und Lale Yaman.

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Hörakustiker aus Langwedel kooperiert mit dem Hörzentrum in Oldenburg Es ist eine unglaubliche Geschichte, wie sich das kleine Hörakustikunternehmen von Leon Riedel in Delmenhorst entwickelt hat. Entsprungen aus 65-jähriger Familienerfahrung hat Riedel 2020 neu gegründet und sich in Deichhorst selbständig gemacht.

Sofort wurde das Konzept smari angenommen, denn inhabergeführte Hörakustikunternehmen sind in Delmenhorst eine Seltenheit geworden. Dank dem hohen Interesse wuchs auch das Team rasch an und man entschied sich nach Langwedel und Bremen zu expandieren. Zusätzlich zu vielen innovativen Versorgungswegen kooperiert die Firma smari („smarte Hörlösungen Riedel“) nun auch mit dem Hörzentrum in Oldenburg und verwendet das moderne Acales-Verfahren. Hier-

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bei handelt es sich um ein vom Hörzentrum entwickeltes Verfahren, welches die Höranstrengung als Faktor in die Hör-Messung mit einbezieht, womit wesentlich individueller angepasst werden kann und Hörsysteme einfacher verglichen werden können. Hiermit möchte Riedel das Anpasserlebnis seiner Interessenten verbessern und

die Wahl des passenden Hörsystems durch eine übersichtlichere Darstellung vereinfachen. Höranstrengung ist ein Faktor, welcher bei klassischen Hörsystemeausproben in der Regel nicht mitberücksichtigt wird. Somit hat smari einen Schritt mit dem Hörzentrum gemacht, mit dem das individuelle Hörempfinden der Hörsyste-

meträger besser einbezogen werden kann. Jeder Interessent hat nun die Möglichkeit auch in Langwedel ein Stück Hörentwicklung aus Oldenburg zu testen und das Acales-Verfahren auszuprobieren.

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Partnerschaft besiegelt Verdener Rotarier und Club in Charkiw machten ihre Freundschaft offiziell Text: Henrik Bruns / Foto: Jürgen Menzel

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er Kontakt war über den Rotary Club im finnischen Rovaniemi vermittelt worden: Dieser ist der Partnerclub sowohl der Verdener Rotarier, als auch des Rotary Clubs im ukrainischen Charkiw Nadiya. Dessen neue Präsidentin Yulia Pavichenko war bereits vor Aufnahme ihres Ehrenamts im Sommer erstmals zu einem gemeinsamen rotarischen Treffen nach Verden gereist.

Im November nun besiegelten die beiden Clubs aus Verden und Charkiw offiziell ihre Verbundenheit zueinander – durch die Unterzeichnung eines entsprechenden Vertrags im Verdener Rathaus, unter den Augen der stellvertretenden

Bürgermeisterin Johanna König und des Rotary-Distrikt-Governors Hans-Günther Gellersen. „Hier wurde der Traum einer Clubfreundschaft in Krisenzeiten sehr schnell in die Realität umgesetzt. Wenn viele gemeinsam träumen, können Träume Wirklichkeit werden“, meinte Gellersen.

Pavichenko berichtete an jenem Tag von einem Sommercamp für vom Ukraine-Krieg traumatisierte Mütter und Kinder: Ihr Club hatte es mit finanzieller Unterstützung der Verdener Rotarier organisieren können. Eine der beteiligten Mütter habe ihr Kind erstmals wieder lachen sehen – das habe sie zuvor nicht mehr für möglich gehalten. „Die Menschen haben wieder Ver-

trauen geschöpft“, befand Lutz G. Sudergat, der in etwa zur gleichen Zeit wie Pavichenko eine Rotary-Präsidentschaft übernommen hatte und seit Juli dem Verdener Rotary Club vorsteht. Er hatte die Kooperation zwischen den Clubs in den Monaten zuvor vorangetrieben.

Zuletzt seien mit Verdener Hilfe Generatoren angeschafft worden, mit deren Einsatz den Menschen in der vom russischen Angriffskrieg geschundenen Stadt Charkiw in einem „Warmen Rotary Haus“ Obdach und Zuflucht gewährt wird. Mehrere Zehntausend Euro habe der Verdener Club, auch mit Beteiligung des Distrikts, seit Beginn des kriegerischen Überfalls Russlands auf die Ukraine bislang nach Charkiw überwiesen.

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ROTARY CLUB VERDEN

Yulia Pavichenko (3. v. l.) und Lutz G. Sudergat (Mitte) besiegelten die Partnerschaft der Rotary Clubs in Verden und Charkiw.

Distrikt-Governor Hans-Günther Gellersen, (2. v. r.), sein Assistent Robert-Jan Stüssel (l.), die stellvertretende Bürgermeisterin Johanna König und der Ukraine-Beauftragte des Rotary Distrikt 1850 Friedhelm Vügten freuten sich mit ihnen.

Die nun erfolgte offizielle Partnerschaftsunterzeichnung solle auch deutlich machen, „dass Krieg niemals eine Lösung ist“, so Sudergat. Noch vor der

Partnerschaftsunterzeichnung hatten die Rotarier gemeinsam im Aller-Park eine Esskastanie gesetzt. Sie solle ebenso schnell wachsen und Früchte tragen, wie

die Verbundenheit beider Clubs, so Sudergat. Der Baum steckt in Erde aus Charkiw. Pavichenko hatte sie nach Verden mitgenommen.

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Mit von Hand gerollten Zigarren im Hause von Hermann Dittmers senior nahm die Entwicklung eines Verdener Familienunternehmens einst ihren Lauf. Die heutige Dittmers GmbH leitet Sabine Dittmers-Meyer, mit deren Sohn Julius Meyer die vierte Generation in den Startlöchern steht.

Fotos: Julia Grudda/Privatarchiv Sabine Dittmers-Meyer

Zeitreise in eine Verdener Unternehmensgeschichte: Firma Dittmers besteht seit 70 Jahren / Wurzeln reichen bis 1863 zurück

I

m Jahr 1863 gründete Hermann Dittmers die erste Zigarrenfabrik in Verden.

Sein Sohn Hermann Dittmers junior trug bereits als junger Mann mit seinem Vater den Rohtabak in Säcken vom Bahnhof nach Hause. Dort wurden die Zigarren noch von Hand gerollt. 159 Jahre später ist die Dittmers GmbH zwar ein völlig anders ausgerichtetes Unternehmen, doch ein weiterhin klassischer Familienbetrieb. Inhaberin ist Sabine Dittmers-Meyer, Enkelin des Firmengründers.

Ein Blick zurück: Parallel zu seinem Zigarrenhandel hatte sich ihr Vater Hermann Dittmers junior von der Industrie Zigarettenstangen geliehen und zog zwecks Verkaufs zu den Gaststätten.

Weil er damit der Zigarre Konkurrenz machte, war sein Vater wenig begeistert.

Doch unbeirrt baute sich Dittmers junior ein zweites Geschäftsfeld auf. 1952 ging aus diesen Aktivitäten der Tabakwarengroßhandel Hermann Dittmers hervor.

Es war auf einer seiner Verkaufstouren, als sich ein Gastronom mit einem speziellen Anliegen an „Piepen-Hermann“, wie Dittmers genannt wurde, wandte. Es gebe neuartige Spielautomaten, und so ein Gerät wolle er seiner

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Kundschaft unbedingt anbieten. Bei anderen Lieferanten gebe es so etwas schon. Um Geld für einen Spielautomaten aufzutreiben, verkaufte Dittmers kurzerhand sein Pferd. Es sollte der Grundstein für ein weiteres Geschäftsfeld seiner Firma werden. Dittmers junior startete mit der Aufstellung von Musik-, Geldspiel- und Unterhaltungsautomaten durch und hatte Erfolg.

Beharrlich trieb er die Expansion seines Unternehmens voran. 1980 wurde unter dem Namen „Spielomatik“ die erste Spielstätte eröffnet. Heute betreut die Dittmers GmbH mit ihren Tochterunternehmen unter der Marke „SpielomatikEntertainment-Center“ eine Vielzahl an Gaststätten und Bistros in Niedersachsen, Bremen und Hamburg.

Seit 2006 führt Sabine Dittmers-Meyer das Unternehmen. Mit 23 Jahren war sie in der Firma durchgestartet und von ihrem Vater von der Pike auf ausgebildet worden. Unter ihrer Führung setzt man auf innovative Entertainment-Konzepte für gehobene Ansprüche. Ein zentrales Thema ist dabei der geprüfte Jugendund Spielerschutz. Hier hat die Inhaberin Pionierarbeit in Deutschland geleistet, indem ihre Unternehmen in Niedersach-

sen und Bremen sich 2014 als Erste durch das Qualitätssiegel „TÜV-zertifizierte Spielstätte“ auszeichneten. Hinzu kommt die qualifizierte Weiterbildung der Mitarbeitenden zum im Glücksspielbereich wichtigen Themenbereich „Prävention“. Und die Mitarbeiter, auch das ist der Chefin wichtig, halten ihr die Treue. Manche arbeiten schon jahrzehntelang im Betrieb.

Seit langem engagiert sich die Firmenchefin zudem ehrenamtlich in Branchenverbänden der Deutschen Automatenwirtschaft. Des Weiteren ist sie im Vorstand des Verdener Zonta-Clubs engagiert, den sie mitgegründet hat, und setzt sich dort für die Verbesserung der Lebenssituation von Frauen ein, unterstützt kulturelle und sportliche Events in der Region. „Wir freuen uns, im Rahmen dieser oft jahrelangen intensiven Partnerschaften auch in Zukunft eine aktive Rolle in der Hilfe für die Region zu übernehmen“, sagt sie.

Das Automatenaufstellgewerbe will Dittmers-Meyer in eine stabile Zukunft führen. Und die nächste Generation für den Familienbetrieb steht mit Sohn Julius Meyer, ein ausgebildeter Bankkaufmann, bereits in den Startlöchern. (AR)

WINTERTRÄUME AUF DEM WASSER GENIESSEN Schwimmende Ferienhäuser mit Ostseeblick Nirgends ist man so sehr mit der Natur verbunden, wie in einem schwimmenden Ferienhaus. Im malerischen Ostseebad Laboe und in der Marina Minde am dänischen Südufer der Flensburger Förde finden Sie eine exklusive Umgebung mit atemberaubenden Blick auf das Meer. Jetzt preiswert mieten! www.floatinghomes.de

TERMINKALENDER minde“ ausgiebig getrunken, getanzt und das Leben gefeiert. Zu sehen ist der Film um 20 Uhr im Cine City.

Veranstalter ist das Kommunalkino Koki.

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Lesespaß mit Überraschungsfaktor: Beim „Blind Date mit einem Buch“ bringt jeder ein in Packpapier verpacktes und mit Schlüsselbegriffen zum Inhalt versehenes Buch mit – und nimmt ein Exemplar wieder mit nach Hause. Kaffee und Tee gibt’s gratis. Zeit und Ort: 17.30 Uhr, Buchhandlung Vielseitig, Große Straße 13.

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Neue Kontakte knüpfen, spielen oder an einer Lerngruppe teilnehmen: dafür gibt es den KULTuren Treff für alle Menschen in Verden.

Getränke wie Kaffee, Tee und Leitungswasser sind kostenfrei. Heute ist von 14 bis 18 Uhr geöffnet. Adresse: Holzmarkt 13.

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(Neue-)Freunde Treffen und gemeinsam Sport treiben, das geht heute in der Aller-Weser-Halle, Karl-Luhmann-Weg 12. Das kostenlose Angebot für junge Menschen zwischen 13 und 27 Jahren dauert von 18 bis 20 Uhr.

Lesetipps, ein Gläschen Wein und etwas zum Naschen gibt’s heute in der Buchhandlung Heine, Herrlichkeit 2. Die Buchhändlerinnen verraten, was sie selbst zu Weihnachten verschenken. Um Anmeldung wird gebeten. Tel: 04231 / 3505.

Von 16 bis 18.30 Uhr erhalten kaputte Gegenstände im Repair-Café in der Stadtbibliothek, Holzmarkt 7, die Chance auf ein neues Leben.

Demenzpflege ganz anders – darüber berichtet der dänische Dokumentarfilm „Mitgefühl“ aus dem Jahr 2021.

Inspiriert von Florence Nightingales Methoden vor 150 Jahren wird in den Fluren, Zimmern und Gemeinschaftsräumen des Heims „Dagmars-

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Arne Dessaul liest aus seinem Bochum-Krimi „Sein letzter Witz“. Beginn ist um 19.30 Uhr in der Buchhandlung Vielseitig. Der Eintritt ist frei, um Voranmeldung wird gebeten. Kontakt: Tel. 04231 / 6774919, Mail: verden@buchhandlungenvielseitig.de

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Ob Führerschein, Übungsleiterausbildung oder Juleica-Qualifizierung: Der Erste Hilfe-Kurs ist Pflichtprogramm. Heute von 9 bis 17 Uhr findet ein Lehrgang in den Räumen des ASN-Ausbildungszentrums, Hamburger Straße 4, statt. Kosten: 40 Euro.

Anmeldung: online unter www.asnev.de in der Rubrik Kurse/Seminare.

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Um Weihnachtsbaum, Nikolaus und Co. geht es von 15 bis 16.30 Uhr beim Advents-Rundgang mit Stadtführerin Mira Hoffmann. Vor der Kulisse der festlich geschmückten Innenstadt wird vom vorweihnacht-

lichen Brauchtum in Verden erzählt.

Eine Anmeldung ist erforderlich.

Vorverkauf: Tourist-Info Verden.

Im Dom wird es um 17 Uhr stimmungsvoll. „Advent im Lichtermeer“ heißt der Abend mit Musik zum Zuhören und Mitsingen, der von Robert Selinger, Domchor und Posaunenchor gestaltet wird.

Wenn ein ganzes Dorf das Weihnachtsfest vergisst, kann nur der Weihnachtmann noch helfen. Die kleine Elise kümmert sich darum. Der Koki-Kinder-Film „Elise und das vergessene Weihnachtsfest“ läuft im Cine City und beginnt um 17.30 Uhr. Keine Altersbeschränkung!

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Generationsübergreifend und vielfältig ist das Motto der Gruppe „Handarbeit & Austausch“ im KULTuren Treff, die sich jeden Dienstagvormittag trifft. Ort und Zeit: Holzmarkt 13, 10 bis 12.30 Uhr.

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Wohlfühlkino beim Koki-Abend im Cine City: Zwischen dem mürrischen

Fotos: Vielseitig, Dörte Pertiet, Tourist-Info Verden

DEZEMBER

Weinhändler Jaques und der charmanten Hortense knistert es gewaltig. Die französische Komödie „Weinprobe für Anfänger“ beginnt um 20 Uhr.

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3.000 Schritte für die Gesundheit: Das ist die Idee von „Verden in Bewegung“, einem Angebot für ältere Menschen. Um 14.30 Uhr geht’s los.

Treff- und Startpunkt ist vor dem Rathaus Verden. Die Teilnahme ist kostenlos und ohne Anmeldung möglich. Kontakt: Günter Wenk, Telefon: 04231 / 935110.

Pertiet hat ein Herz für Elefanten.

Seit Jahren verleiht sie ihren Empfindungen für die großen Tiere Ausdruck – auf Leinwand, Holz oder Papier. Besonders berührt sie die zarte, liebevolle Umgangsweise der Elefantenmütter. Eine Ausstellung mit Werken von Dörte Pertiet ist bis Ende März in der Frauenberatung Verden, Grüne Straße 31, zu sehen.

Zeitliche Absprache unter Telefon 04231 / 85120, info@frauenberatung-verden.de.

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Mitsing-Party im Restaurant Liekedeeler: Unter dem Motto „Sing das Ding!“ sorgen die Musiker Marco Neumann und Marcus Friedeberg mit Rock, Pop, Folk, Charts und Party-Klassikern für Stimmung. Um Reservierung wird gebeten. Kontakt: 04231 / 957123.

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Die Malerin und Illustratorin Dörte

Eine photographische Reise durch die Pferdemedizin zeigt das Deutsche Pferdemuseum in seiner Stallgasse. Zu sehen sind rund 20 großformatige Fotografien des Ottersberger Pferdezahnmediziners Dr. Carsten Vogt, der dafür in ganz Deutschland unterwegs war. Die Ausstellung läuft bis Sonntag, 8.

Januar 2023. Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag, 10 bis 17 Uhr. Helgas Putzfrau fährt in Urlaub. Als Ersatz kommt der polnische Arbeiter Ryszard. Ohne dass die beiden die gleiche Sprache sprechen, fühlt Helga sich von ihm verstanden. Die deutsch-schweizerische Tragikomödie „Da kommt noch was“ in der Koki-Reihe beginnt um 20 Uhr im Cine City.

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Vorfreude auf Heiligabend – das geht am besten an der frischen Luft! Im Zauber der weihnachtlich geschmückten Stadt bietet Stadtführer Hanns-Conrad Armbecht eine kindgerechte Führung durch die historische Altstadt an. Anmeldung und Vorverkauf: Tourist-Info. Start: 15 Uhr.

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Wer das Jahr mit klassischer Musik ausklingen lassen möchte, ist heute Nacht im Dom an der richtigen Adresse. Robert Selinger spielt auf der Orgel Werke von Bach, Rinck, Widor, Vierne u.a. Beginn: 23 Uhr.

Liebe Leserinnen und Leser, der Terminkalender entspricht dem Stand der Dinge bei Redaktionsschluss. Bitte informieren Sie sich vorab über mögliche Änderungen.

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Um „Verden vor hundert Jahren“ geht es bei einer besonderen Stadtführung mit Katrin Köster. Inspiriert von historischen Schauplätzen vermittelt sie Geschichte von Jahrhundertwende bis Weimarer Republik.

Die Zeitreise beginnt um 15 Uhr. Anmeldung und Tickets bei der Tourist-Information, Tel. 04231/ 12345.

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Die zauberhafte Atmosphäre von Peter Tschaikowskys Ballett „Der Nussknacker“ gehört zum Winter einfach dazu. In der Stadthalle Verden erwachen Puppen, Spielzeugarmee und Mäusescharen heute zum Leben. Beginn ist um 18 Uhr, Einlass eine Stunde vorher. Vorverkauf: Reservix.

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Im Domgymnasium nimmt Ernie Meyer sein Publikum mit auf eine abenteuerliche Reise von Arizona nach Kanada. Die live kommentierte, digitale Bilder- und Film-Show erzählt vom echten „Alten Westen“ und einem Wunderland der Wildnis – zum Beispiel vom Ritt auf Mustangs mit Navajo-Indianern durchs Monument Valley.

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Interesse an einer Begegnung mit Mahatma Gandhi? Für etwa eine-

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stein. Tickets gibt es bei der TouristInfo im Rathaus.

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Mit Laterne und Speer gerüstet, sorgte der Nachtwächter in den dunklen Gassen Verdens für Ruhe und Ordnung. Stadtführer Hanns-Conrad Armbrecht schlüpft in die Rolle und erzählt von Geschehnissen, die sich tatsächlich in Verden so zugetragen haben sollen … Beginn ist um 18 Uhr. Anmeldung und Vorverkauf: TouristInfo.

Bei „Mensch, wir müssen reden. Das Museumsgespräch“ ist heute von 18.30 bis 19.30 Uhr die Buchhändlerin, Abenteurerin und „neue Wegegeherin“ Anke Lehmkuhl zu Gast bei Julia Nehus im Domherrenhaus.

Infos unter www.domherrenhaus. de

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Mehr als 100.000 Besuchern haben sich seit 2018 von der Irish Dance Show Celtic Rythms meisterhafter begeistern lassen. Heute gastieren die Tänzer in der Stadthalle Verden.

Beginn: 20 Uhr. Karten gibt es bei Nordwest Ticket.

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Pure Invention – die charismatische Zwei-Mann-Acoustic-Cover-Band aus dem Bremer Umland ist heute um 20 Uhr zu einem Clubconzert im Kult zu Gast. Der Eintritt kostet 5 Euro an der Abendkasse, für Vereinsmitglieder des Verdener Jazz und Blues Tage ist das Konzert kostenlos.

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Eine weitere Stadtführung aus der Reihe „Die Besonderen“ läuft heute von 15 bis 16.30 Uhr unter dem Titel „Mord & Totschlag – Kriminalführung“. Treffpunkt ist die Treppe am Alten Rathaus. Tickets bei der Tourist-Info.

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Gastspiel der Burghof Bühne Dinslaken in der Stadthalle Verden: Das Schauspiel „Frida Kahlo“ dreht sich um eine der spannendsten Persönlichkeiten des 20. Jahrhunderts, deren Strahlkraft weit über die Malerei hinausreicht. Denn: „Die Künstlerin lässt den Betrachter teilhaben an ihrem Schmerz, an ihrer Liebe und ihrem revolutionären und wilden Geist, der niemals zur Ruhe kommt.“ Beginn ist um 20 Uhr. Vorverkauf: Nordwest Ticket.

Zum „Blind Date mit einem Buch“ lädt die Buchhandlung Vielseitig, Große Straße 13, für 17.30 Uhr ein.

Teilnehmende bringen ein in Packpapier verpacktes und mit Schlüsselbegriffen versehenes Buch mit. Von allen mitgebrachten Büchern kann dann jeder ein Exemplar wieder mit nach Hause nehmen. Ein munterer Büchertausch.

Die „Besondere“ Stadtführung „Kann denn Liebe Sünde sein?!“ startet um 15 Uhr ab dem Treffpunkt Lugen-

Fotos: Wolfgang Bäumler, Tibor Litauszki, Pure Invention

Staunen mit Tradition: Wie in den vergangenen Jahren zeigt das Pferdemuseum die besten Fotografien des renommierten Wettbewerbs „Europäischer Naturfotograf des Jahres 2022“. Prädikat: Auf keinen Fall verpassen! Zu sehen ist die Schau bis zum 5. März 2023. Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag, 10 bis 17 Uhr.

Stunde erwacht der große Pazifist im Domherrenhaus zum Leben.

Wenn so etwas geschieht, dann ist „Blue Thursday“. Tickets gibt’s im Museum, Untere Straße 13, Verden, zu den üblichen Öffnungszeiten. Los geht’s um 18 Uhr.

FIRMEN-NEWS AUS DER REGION

Shopping Center erhielt Bestwertung „Beste Einkaufszentren und Outlets“ heißt ein Ranking, das vom Verbraucherportal Deutschland Test und dem Wirtschaftsmagazin Focus Money durchgeführt wird. Es beruht auf einer deutschlandweiten Studie, die zwischen Mai 2021 und Mai 2022 durchgeführt wurde.

Die Untersuchung umfasst mehr als eine Millionen Online-Kundenbewertungen und Social-Media-Interaktionen und wurde durch unabhängige Marktforschungsinstitute durchgeführt.

Die aktuelle Rangliste für das Jahr 2022 wird vom Weserpark, dem Einkaufszentrum im Bremer Osten angeführt. Mit einer Wertung von 100,0 darf es sich „Deutschlands bestes Shopping Center“ nennen. „Wir fühlen uns geehrt durch diese Auszeichnung und betrachten sie als eine eindrucksvolle Bestätigung der täglichen Arbeit von vielen Hundert Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in den Shops, Gastronomiebetrieben und Servicebereichen“, freut sich Center Managerin Monika Mehrtens. Der Weserpark vereint rund 170 Einzelhandelsgeschäfte und Gastronomiebetriebe unter einem Dach und bietet 4.700 kostenlose Parkplätze.

(AR)

Auch der Weihnachtsexpress „Molli“ ist wieder auf dem Dodenhof-Gelände unterwegs – donnerstags bis samstags.

Foto: Dodenhof

Weihnachtsmarkt in der Einkaufsstadt Der Weihnachtsmarkt bei Dodenhof in Posthausen überrascht in diesem Jahr mit einer neuen überdachten Rollschuhbahn, auf der auf mehr als 400 Quadratmetern vergnügliche Runden gedreht werden können. Rollschuhe können vor Ort geliehen werden. Eine Winterbühne für LiveMusik und Shows und die bekannten interaktiven Zauberstab-Stationen für die jüngsten Gäste sorgen für Abwechslung.

Der kostenfrei nutzbare Weihnachtsexpress „Molli“, der immer von donnerstags bis samstags fährt, ist ebenfalls unterwegs. Das Herzstück bildet der Vorplatz der „Modewelt“, wo der Weihnachtsmarkt stimmungsvoll in Szene gesetzt worden ist. Jeden Freitag von 17 bis 20

Uhr findet dort die „Skate-Disco“ mit DJs statt. „Wir freuen uns auf dieses neue Eventmodul, das wir in diesem Jahr als tollen Ersatz für die Eislaufbahn initiiert haben. Auch wenn wir uns zunächst schweren Herzens aus Energiespargründen gegen die Eislaufbahn entschieden haben, so sind wir jetzt sehr glücklich über die in der Region einzigartige Neuheit auf unserem Weihnachtsmarkt“, so Centermanager Sönke Nieswandt. Der Weihnachtsmarkt und die Rollschuhbahn öffnen montags bis samstags von 11 bis 20 Uhr, zum „Moonlight-Shopping“ am 28. Dezember von 11 Uhr bis Mitternacht. Alle Infos und Zeiten unter www. dodenhof.de/xmas.

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IM GESPRÄCH

Ein Getränk mit Kerstin Blome Neue Gleichstellungsbeauftragte im Verdener Kreishaus

Text: Annette Freudling / Foto: Landkreis Verden

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ass Dr. Kerstin Blome als neue Gleichstellungsbeauftragte im Landkreis Verden in große Fußstapfen tritt – dieser Satz fiel während der Verabschiedung ihrer Vorgängerin (siehe Seite 6) mehr als einmal. Doch welcher Werdegang hat Blome nach Verden geführt? Woher rührt ihre Aufmerksamkeit für Gendergerechtigkeit, und was steht im ersten Amtsjahr auf ihrer Agenda? Das Verden-Magazin hat nachgefragt.

Gesellschaftliche Entwicklungen. Menschenrechte. Rahmenbedingungen für Geschlechtergerechtigkeit: Diese Themen begleiten die gelernte Verwaltungsfachangestellte seit ihrem Studium der Sozialwissenschaften (Schwerpunkt Politikwissenschaft) an der Uni Duisburg-Essen. Anschließend, von 2004 bis 2009, promovierte Blome an der Uni Bremen. Der Wissenschaftsbetrieb – eine von mehreren prägenden Stationen auf ihrem Lebensweg. „In Auswahlkommissionen für Professuren und Projektstellen habe ich konkrete Erfahrungen in Sachen Chancengleichheit gemacht“, sagt die 51-Jährige.

Später bildete sich Blome zur Mediatorin weiter. Sie etablierte sich freiberuflich als Konfliktmanagerin und Coach sowie in der Begleitung von Geflüchteten.

Diese Arbeit führte ihr die besonderen Barrieren vor Augen, auf die geflüchtete Frauen in Deutschland stoßen: „Sie haben es schwerer als Männer, sich in die neue Gesellschaft zu integrieren – zum Beispiel, weil es sehr wenig Sprachkurse mit Kinderbetreuung gibt.“ In Teilzeit trat Blome 2019 die Stelle als Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Rotenburg (Wümme) an. Nebenbei war sie weiter freiberuflich tätig, unter anderem als Dozentin für Kommunikation. Immer im Blickfeld: eine gendergerechte Verständigung und die große Frage: „Wie prägt uns Sprache?“ Nach rund drei Jahren an der Wüm-

me nun also der Wechsel an die Aller. „Es hat mich gereizt, in einer größeren Behörde tätig zu sein, mit der Option, größere Projekte anstoßen zu können“, sagt die Bremerin, die gerne mit der Bahn zur Arbeit pendelt – sofern Terminkalender und Fahrplan mitspielen. „Allein kann man als Gleichstellungsbeauftragte wenig bewegen“, weiß Blome. Darum möchte sie zunächst Haus und Außenstellen, politische Gremien, Akteurinnen und Akteure ihres Arbeitsfeldes kennenlernen, Netzwerke aufbauen – und die eigenen Vorstellungen und Ideen gegebenenfalls kritisch überprüfen.

Welche Themen ihr persönlich am Herzen liegen, verrät sie aber doch: die Durchsetzung der Istanbul-Konvention von 2011, in der es um verbindliche Rechtsnormen gegen Gewalt an Frauen und häusliche Gewalt geht; aktive Täterarbeit, um Gewalt an Frauen nachhaltig zu verhindern; die Schließung der sogenannten „Gender-Lücken“, sprich: mehr Geschlechter-Gerechtigkeit bei Bezahlung, Sorgearbeit und Altersvorsorge; Schulprojekte, um junge Menschen für Berufswünsche jenseits von Geschlechter-Stereotypen zu begeistern …

Also viel Raum für die eigenen Fußstapfen.

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