Wrecker offenbar vor einer Weile geklingelt hatte, und eine heisere Männerstimme unterbrach die nächtliche Stille: „Hey! Waren Sie das, der gerade geklingelt hat?“ fragte sie drohend. Herr Wrecker schaute über die Schulter, winkte mit der Hand und sagte mit unerschütterlicher Ruhe: „Ja, warten Sie, ich komme sofort.“ Der Mann im Nachbarhaus fluchte und schlug energisch die Tür zu. Herr Wrecker wandte sich mir zu und sagte: „Was wollte ich noch? Ach ja, Ihr Freund, der Herr Janýsek, wie sieht der aus?“ Manchmal ist man unerklärlich geduldig, und dies war ein solcher Fall. Anstatt dass ich an fing zu brüllen, beschrieb ich ihm Ota Janýsek so gut, wie ich nur konnte. Ich sagte ihm, er sei mittelgroß, braunäugig und habe braune Haare. „Sind wir uns nicht ähnlich?“ fragte Herr Wrecker. „Nein.“ „Ich dachte nur, vielleicht haben Sie uns verwechselt.“ Ich war von seinem Gedankengang so verblüfft, dass ich mich zu keiner Antwort aufraffen konnte und ihn fort gehen ließ. Im Bett dachte ich über diesen Vorfall nach, und als ich eingeschlafen war, träumte mir, dass ich in einer Stadt voller gleichartiger Häusen lebe, wo alle Menschen gleiche Kleider tragen und in Zimmern wohnen, die mit Standard möbeln eingerichtet sind. Es war einer der schrecklichsten Träume, die ich je hatte, weil alle Bewohner dieser Stadt völlig gleich aussahen, sie hatten die gleiche Figur, Gesich ter, Augen und Haare, und darin war etwas so Monströses, dass ich vor Angst schwitzte. Ich suchte unter diesen Ge sichtern die Züge meines Freundes Janýsek, doch alle Ge sichter starrten mich mit dem Ausdruck einer unendlich wiederholten Maske an. Als ich am Morgen in die frostige Luft hinaustrat, waren die Spuren des irrenden Wanderers halb verweht, und ich dachte daran, wie wohl sein Weg geendet haben mag. Als ( 98 )