D E R KO M M U N A L E I N F O R M AT I O N S D I E N S T F Ü R U N S E R E R E G I O N
Die Vorstände und Aufsichtsratsvorsitzenden im gemeinsamen Gespräch (v. l.): Dr. Hans-Peter Schlegelmilch, Armin Marx, Frank Kindervatter und Frank Boss.
OKTOBER 2017
HIER 11
IN TERV IE W
Politik und NEW im Dialog SEIT ENDE JUNI IST SCHWARZ-GELB IN DÜSSELDORF IM AMT. VOR DIESEM HINTERGRUND HAT DIE NEW ZU EINEM GESPRÄCH AM RUNDEN TISCH GELADEN. MIT DABEI: DER NEUE LANDTAGSABGEORDNETE FRANK BOSS, ZUGLEICH CDU-RATSHERR IN MÖNCHENGLADBACH UND AUFSICHTSRATSVORSITZENDER DER NEW KOMMUNALHOLDING (SEIT SEPTEMBER 2014), DR. HANS-PETER SCHLEGELMILCH, CDU-FRAKTIONSVORSITZENDER IN MÖNCHENGLADBACH UND AUFSICHTSRATSVORSITZENDER DER NEW AG (SEIT FEBRUAR 2015), SOWIE DIE BEIDEN NEW-VORSTÄNDE FRANK KINDERVATTER UND ARMIN MARX.
Herr Boss, herzlichen Glückwunsch zur Ihrer Wahl als Landtagsabgeordneter und Mitglied der Regierungskoalition. Welche Themen wollen Sie besetzen?
mich vor allem im Kommunalausschuss engagieren möchte, der unter Schwarz-
Wird das Thema Energie auch eine Rolle spielen?
Gelb die Themen Heimat, Kommunales,
Boss: Da gilt folgender Satz: Die Abge-
Städtebau und Gleichstellung umfasst.
ordneten können und dürfen jederzeit in
Dieses Gremium hat es also in sich.
jedem Ausschuss vertreten sein und sich
Frank Boss: Ich habe schon früh im
Außerdem sitze ich im Innenausschuss
einsetzen, vor allem wenn es ihre Heimat
Wahlkampf gesagt, dass ich gerne
und im Sportausschuss. Auch das sind
betrifft. Und in der Gesamtfraktion wird
Brücken zwischen meiner Heimatstadt
Themengebiete, die ich auch auf kom-
ohnehin alles besprochen, um Lösungen
Mönchengladbach und dem Land
munaler Ebene besetze.
zu finden. Das betrifft natürlich auch das
schlagen möchte. Das heißt, dass ich
W E I TERE T H EMEN
wichtige Thema Energie.
Der Bürgermeister der Gemeinde Niederkrüchten unterwegs mit dem Pedelec Grevenbroicher Bürgermeister Klaus Krützen im Porträt Feuerwehr-Schulungen gehen weiter
NEW HIER'11 | 2017
Nur ein Beispiel für Digitalisierung: Unter dem Namen NEW SmartEView bietet die NEW Smart Meter an – mit dem dazugehörigen NEW SmartEView-Portal im Internet.
Herr Dr. Schlegelmilch, welche Erwartungen haben Sie an die Landespolitik, beispielsweise im Hinblick auf die vom neuen Wirtschaftsminister Dr. Andreas Pinkwart geplante Digitalisierungsoffensive?
den Bogen zur NEW zu schlagen: Smart
der Grundversorgung dazu verpflichtet,
Metering gehört auch zur Digitalisierung.
die Messstelle zu bauen. Ein weiteres
Und da würde ich mir als Aufsichtsrats-
Thema in diesem Zusammenhang ist der
vorsitzender schon wünschen, dass be-
Paragraf 107 in der Gemeindeordnung
stimmte Regularien aufgehoben werden.
Nordrhein-Westfalen. Da geht es um die
Regulierung ist keine Chance. Ich habe
Frage der wirtschaftlichen Betätigung von
Dr. Hans-Peter Schlegelmilch: Wenn
die Hoffnung, dass man an diesem Punkt
Gebietskörperschaften. Meine Meinung
jemand die Erwartungshaltung in dieser
der Energieversorgung manches besser
dazu lautet: Ich kann verstehen, wenn
Weise beflügelt wie Herr Pinkwart, darf
macht als in der Vergangenheit.
gesagt wird, dass aus einem geschützten
man durchaus auch viel erwarten. Zumal
Bereich heraus kein Wettbewerb ge-
An welchen Beispielen wird diese Regulierung besonders deutlich?
macht werden soll. Aber: Wenn man mit
als Standortfaktor gesprochen, in der Umsetzung aber allenfalls halbherzig
Dr. Schlegelmilch: Die Preisvorgaben im
Versorger herantritt und ihnen zugleich
agiert wurde. Insofern ist es berechtigt,
Smart Metering zum Beispiel sind schon
wesentliche Betätigungen verbietet, wird
dem Thema nun in der Breite und Tiefe
ein starkes Stück. Da wird dem Versorger
es schwierig. Das führt zu absurden
einen hohen Stellenwert beizumessen.
gesagt, du darfst gerne eine Dienstleis-
Situationen.
Ich hoffe nur, dass nun auch Maßnahmen
tung übernehmen, aber wir schreiben dir
folgen.
vor, was es kosten darf.
in der Vergangenheit viel über Digitales
einer gewissen Erwartungshaltung an die
Können Sie eine solche schildern? Kindervatter: Wir hängen ein Smart Me-
Haben Sie da etwas Konkretes im Sinn? Dr. Schlegelmilch: Stichwort Breitbandausbau: Ich habe das Gefühl, das Thema ist eine heiße Kartoffel, die hin- und hergeschoben wird – mit dem Tenor, das soll doch die private Wirtschaft richten. Doch die verspürt auch nicht die dafür notwendige Sicherheit im Nacken, um an dieser Stelle bestimmte infrastrukturelle Maßnahmen schnell und flächendeckend zu schaffen. Ich halte das – gelinde gesagt – für ein Unding, dass man nicht nur in der Eifel, sondern auch in Großstädten wie Mönchengladbach ziemlich alleine gelassen wird,
ter auf. Dafür brauchen wir Strom. Dafür
Paragraf 107 Der Paragraf 107 beschreibt den gesetzlichen Rahmen für die wirtschaftliche Betätigung von Gemeinden. Durch den Paragrafen sind die Voraussetzungen und Bedingungen für die wirtschaftliche Betätigung festgelegt. Beispielsweise dürfen sich Gemeinden nur außerhalb der Energie- und Wasserversorgung wirtschaftlich betätigen, wenn der öffentliche Zweck durch andere Unternehmen nicht besser und wirtschaftlicher erfüllt werden kann.
muss in den Zählerkasten eine Steckdose. Fehlt diese, müsste unser Monteur, der vom Fach ist, eigentlich wieder nach Hause fahren und dem Kunden sagen: „Bitte sorgen Sie für eine Steckdose und sagen mir danach Bescheid. Dann komme ich erneut.“ Und das Ganze machen wir als Gesamtinstallation zu vorher festgelegten Preisen. Da sage ich: Das kann nicht so wirklich funktionieren. Zweites Beispiel Mobilität: ÖPNV dürfen wir. Aber Carsharing mit Elektrofahrzeugen, wovon heute alle reden? Da sagt die Handwerkerschaft ganz schnell: „Autos? Das ist doch unser Thema.“
was den Ausbau angeht. Es würde uns schon weiterhelfen, wenn der Anspruch
Armin Marx: Wir versuchen jetzt, ge-
auf Information den gleichen Rang hätte
Frank Kindervatter: Der Gesetzge-
meinsam mit der Handwerkerschaft an
wie Gas, Wasser und Strom. Es sollte
ber sagt nicht nur „du darfst“, sondern
dieses Thema heranzugehen.
zur Grundversorgung gehören. Und um
sogar „du musst“. Wir sind im Rahmen
2
Herr Marx, die schwarz-gelbe Regierung will die Windkraft deutlich einschränken − Stichwort 1.500 Meter Mindestabstand. Was bedeutet das für die Energiewende im Allgemeinen und die Versorger wie die NEW im Besonderen? Marx: Wir haben vor einigen Jahren unsere Tochter NEW Re gegründet – genau mit dem Ziel, uns für die Energiewende zu engagieren und natürlich auch, um ein interessantes Geschäftsfeld zu erschließen. Das hat bislang recht erfolgreich funktioniert. Wenn man nun aber hingeht und die 1.500 Meter Abstand festschreiben würde – vorher waren es vorwiegend 600 Meter – dann würde es das Engagement
Das Tochterunternehmen NEW Re engagiert sich seit längerem stark für das Thema Windenergie.
schon erheblich einschränken.
Wäre es das Aus für die Windkraft?
Boss: Ich sitze hier mit zwei Hüten:
Marx: Ich würde nicht sagen, dass
dem kommunalen und dem landespo-
dann überhaupt nichts mehr geht, aber
litischen. Ich möchte der Frage aber
es würde sehr viel schwieriger werden.
nicht ausweichen. Ja, es steht so im
Ein Beispiel: In Viersen-Boisheim haben
Koalitionsvertrag drin. Aber man muss
wir vier große Anlagen vorgesehen. Die
erst einmal abwarten, wie letztlich
Baugenehmigungen sind da. Bei 1.500
die gesetzgeberische Ausgestaltung
Metern könnte es schwierig werden, so
aussehen wird. Der Koalitionsvertrag
das Projekt umzusetzen. Da frage ich
ist ein Rahmenvertrag, der die De-
in Richtung Landesregierung: Werden
tailfragen weder lösen soll noch kann.
diese im Koalitionsvertrag genannten
Er zeigt zunächst einmal auf, dass wir
Einschränkungen umgesetzt? Und wenn
in Sachen Windenergieanlagen große
ja, wie sieht es mit dem Bestandsschutz
Probleme haben, und zwar dergestalt,
aus?
dass man es landesweit immer wieder
Windenergie in Nordrhein-Westfalen
mit Klagen zu tun hat. Die schwarzgelbe Regierung sagt nicht: „Wir wollen keine Windkraft“. Sie sagt: „Wir wollen sie geordneter mit geordneten Verfahren.“ Das Ganze wird im Dialog mit den Betreibern laufen. Ich glaube nicht, dass es für die NEW so schlimm wird. Kindervatter: Klar ist, dass sich NRW mit der 1.500-Meter-Vorgabe zu einem Bundesland entwickeln würde, in dem Windenergie nur noch unter erschwerten Bedingungen möglich wäre. Auf der anderen Seite wurde kürzlich auf Bundesebene das neue Netzentgeltemodernisierungsgesetz verabschiedet. Damit sollten die Netzentgelte angeglichen werden. Im Norden und Osten, wo viel Windenergie erzeugt wird, wird es günstiger. Dafür wird es bei uns teurer. Wir bekommen also jetzt die Quittung. In diesem Spannungsfeld wäre es doch logisch, die Erzeugung von Erneuerbarer Energie vor Ort zu fördern statt sie einzuschränken und in andere Regionen abzuschieben.
Was bedeutet das genannte Gesetz für die Kunden der NEW?
Der Ausbau von Windenergie ist in NRW in den letzten Jahren deutlich angestiegen. Diese Entwicklung könnte durch das Vorhaben der NRW-Regierung zurück gehen.
Marx: Die zu erwartenden höheren Netzentgelte würden dazu führen, dass wir unsere Kunden mit höheren Kosten belasten müssten. Für sie wird dann der NEW-Strom teurer. Die Folgen wären vermehrte Wechselprozesse.
3
Herr Dr. Schlegelmilch, welche Innovationen auf dem Energiemarkt halten Sie für wesentlich in den kommenden Jahren, auch vor dem Hintergrund der Förderung der E-Mobilität?
Und jetzt haben wir das Paradox, dass wir mehr Tempo-40-Straßen statt mehr Elektroautos bekommen. Boss: Wichtig ist mir dabei, dass in diesen Anreizsystemen die Freiwilligkeit
Dr. Schlegelmilch: Die Innovationspo-
gewahrt bleibt. Schwarz-Gelb will keine
tenziale liegen da, wo sich Netze zu-
Verbotsregierung sein.
sammenführen lassen. Sie liegen zudem
Frank Kindervatter, Vorstandsvorsitzender NEW
in neuen Services, die sich aus dem
Marx: In all den Ländern, wo Elektromo-
bereits bestehenden Geschäft ergeben.
bilität funktioniert, etwa in den Nieder-
Ein Beispiel: Könnte der klassische Ver-
landen, gab und gibt es entsprechende
sorger nicht auch das Breitband-Netz
Anreizsysteme. In Deutschland funktio-
übernehmen? Bei der E-Mobilität sind
niert sie noch nicht, weil man genau das
es das Ladesäulen-Netz und die pas-
verschlafen hat. Deswegen ist auch die
senden Fahrzeuge dazu. Ansätze sind ja
hiesige Autoindustrie nicht im großen
bereits erkennbar, wenn man sich das
Stil darauf angesprungen. Wir als NEW
Engagement der NEW ansieht.
jedenfalls werden das Unternehmen vollständig auf Elektromobilität umstellen –
Wie kann die Landesregierung in Sachen E-Mobilität für mehr „Power“ sorgen?
ob gefördert oder nicht.
Kindervatter: Indem sie mit gutem
E-Mobilität eines der Themen ist, bei
Beispiel vorangeht und Anreize schafft.
denen sich Kommunen im Wettbewerb
Könnte man beispielsweise nicht ins
differenzieren können. Deswegen glaube ich, dass diejenigen, die von Anfang
Landesbaugesetz reinschreiben, dass,
Dr. Schlegelmilch: Ich glaube, dass die
wer heute ein Mehrfamilienhaus mit entsprechenden Parkplätzen schafft, be-
an vorne sind, ganz andere Kunden
lohnt wird, wenn er eine Ladesäule vor
„Kommt zu uns – Ihr könnt bei uns tanken und fast überall gratis parken.“
die Tür baut? Auf der Bismarckstraße im
Frank Boss, Landtagsabgeordneter und CDU-Ratsherr in Mönchengladbach sowie Aufsichtsratsvorsitzender der NEW Kommunalholding
gewinnen können. Nach dem Motto:
Herzen von Mönchengladbach herrscht Tempo 40 wegen der Lärmbelästigung. Bei mehr Elektromobilität würde sich das Problem überhaupt nicht stellen.
Herzlichen Dank in die Runde für dieses Gespräch.
Armin Marx, Vorstand NEW
Die NEW unterstützt den Kauf von E-Autos mit dem eigens entwickelten Tarif „e-mobility@home“.
Dr. Hans-Peter Schlegelmilch, CDU Fraktionsvorsitzender in Mönchengladbach und Aufsichtsratsvorsitzender der NEW
4
M O BIL ITÄT
Bürgermeister auf zwei Rädern KALLE WASSONG IST IN „SEINER“ GEMEINDE NIEDERKRÜCHTEN OFT MIT DEM RAD UNTERWEGS. DAFÜR STEHEN ZWEI PEDELECS ZUR VERFÜGUNG, DIE DIE NEW 2016 ÜBERGEBEN HAT. Karl-Heinz „Kalle“ Wassong kann es
bayerische Rosenheim radeln können.
diese Form der Mobilität. „Ich genieße
nicht leugnen: Das verstärkte Radeln
Seine längste Einzeletappe führte ihn
es, dass ich in meiner heutigen Tätigkeit
habe er schon in den Beinen gemerkt.
bis nach Kevelaer. Auf einer Rundfahrt
viel mit dem Rad unterwegs sein kann.“
„Der Muskelkater war da“, erzählt
Niederkrüchten-Roermond-Brüggen-
Vor seinem Amtsantritt im Herbst 2015
Niederkrüchtens Bürgermeister. Doch
Niederkrüchten kamen etwa 50 Kilometer
war der gelernte Sozialarbeiter in Aachen
das ist auch nicht weiter verwunderlich.
zusammen. Der Bürgermeister benutzte
beim Bistum beschäftigt. Da musste er
Schließlich hatte sich der 54-Jährige im
dafür sowohl ein normales Herrenrad als
zwangsläufig auf den Pkw und die öffent-
Rahmen der Aktion „Stadtradeln“ einiges
auch sein Dienst-Pedelec. „Mit dem Pede-
lichen Verkehrsmittel zurückgreifen.
vorgenommen. Dabei ging es darum, an
lec war es sehr entspannt“, schwärmt er.
21 zusammenhängenden Tagen im Juni
Ökologischer Aspekt
möglichst viele Kilometer zu erstrampeln.
Räder von der NEW
Alle, die in der Gemeinde Niederkrüch-
Im vergangenen Jahr hatte die NEW
die gesundheitlichen und ökologischen
ten wohnen, arbeiten, einem Verein
zwei dieser Räder mit unterstützendem
Aspekte hervor, die mit dem Radfahren
angehören oder eine Schule besuchen,
E-Antrieb sowie eine E-Bike-Ladestation
verbunden sind. Außerdem erleich-
konnten daran teilnehmen. Auch weitere
an die Gemeinde übergeben. Seitdem
tert es die Kommunikation zwischen
Städte und Gemeinden in der Region
werden sie für Dienstfahrten eingesetzt.
Bürgermeister und Bürgern: „Ich kann
machten mit.
Kalle Wassong sitzt nach eigenen Anga-
viel schneller mal angesprochen werden
ben nahezu täglich im Sattel − auch ohne
und bekomme auch viel mehr mit als im
700 Kilometer sind geplant
„Stadtradel“-Aktion. Und er pendelt nicht
Auto.“ Das „Stadtradeln“ hat die gesamte
Kalle Wassong ging mit gutem Beispiel
nur zwischen Wohnadresse und Rat-
Verwaltung begeistert. „Plötzlich standen
voran und nahm sich für die Zeit zwischen
haus, sondern fährt auch zu Terminen.
fünfmal so viele Räder in unserer Garage
dem 10. und 30. Juni ein Pensum von
„Spätestens in einer Viertelstunde habe
als sonst“, sagt Kalle Wassong. Bleibt zu
700 Kilometern vor. Damit hätte er auch
ich jeden Punkt innerhalb des Gemein-
hoffen, dass die Wirkung auch nachhaltig
fast von seiner Heimatstadt bis ins ober-
degebiets erreicht“, freut er sich über
spürbar ist.
„ SPÄTESTENS IN EINER VIERTELSTUNDE HABE ICH JEDEN PUNKT INNERHALB DES GEMEINDEGEBIETES MIT DEM RAD ERREICHT“.
Der gebürtige Niederkrüchtener hebt
Die NEW als regionaler Energieversorger will ihren Beitrag dazu leisten, die Energiewende voranzubringen und die E-Mobilität zu fördern. Dabei werden nicht nur Kommunen entsprechend ausgestattet, sondern der Versorger nimmt auch selbst eine Vorreiterrolle ein, indem er seinen eigenen Fuhrpark mit E-Autos und Pedelecs weiter ausbaut. Derzeit sind 20 E-Fahrzeuge, vier E-Roller und zwei Pedelecs bei der NEW im Einsatz.
Bürgermeister Karl-Heinz Wassong
5
PORTR ÄT
„ Früher war Politik ein Hobby“ KLAUS KRÜTZEN WAR LEHRER UND SCHULLEITER, BIS ER 2015 INS GREVENBROICHER RATHAUS EINZOG. EINE DER GRÖSSTEN HERAUSFORDERUNGEN SIEHT DER BÜRGERMEISTER IM STRUKTURWANDEL – FÜR DIE ZEIT NACH DER BRAUNKOHLE. Wer in der Schweiz unterwegs ist und plötzlich den Grevenbroicher Bürgermeister
Klaus Krützen. So kam es zur Entschei-
Hinzu komme der abzusehende Struk-
dung für den Lehrberuf.
turwandel in der Braunkohle-Region. „Wir
vor sich wähnt, sollte ganz genau hinsehen.
müssen uns vorbereiten auf die Zeit, in der
Denn Amtsinhaber Klaus Krützen hat einen
In Düsseldorf studierte er Deutsch und
es mit dem Abbau und der thermischen
eineiigen Zwillingsbruder, der in Zürich lebt
Biologie. Es folgte das Referendariat in
Verwertung der Kohle bei uns vorbei ist“,
und arbeitet. „Er ist fünf Minuten nach mir
Krefeld, Hamm (Westf.) und Mönchen-
sagt der Bürgermeister. „Das darf hier nicht
zur Welt gekommen“, erzählt der SPD-
gladbach. 2006 wurde er Konrektor an
so laufen wie seinerzeit im Ruhrgebiet.“ Von
Politiker und fügt augenzwinkernd hinzu:
einer Grevenbroicher Hauptschule, zwei
dem vor Jahren erdachten Titel „Bundes-
„Im Wahlkampf haben wir beide gefrotzelt,
Jahre später übernahm er einen Rektoren-
hauptstadt der Energie“ habe man sich
dass ich mit seiner Hilfe doppelt so viele
posten in Dormagen. Die meisten dieser
längst verabschiedet. „Wir müssen weg
Termine wahrnehmen könnte.“ Doch auch
Schulen existieren nicht mehr. „Ich habe
von dieser Fixierung auf die Energiege-
so gelang Klaus Krützen im Jahr 2015 per
das Sterben der Schulform Hauptschule
winnung“, sagt Klaus Krützen, der natürlich
Stichwahl der Einzug ins Rathaus.
begleitet“, sagt der gelernte Pädagoge.
seine Heimatstadt – anders als die Kunstfigur
Das dreigliedrige System ist seiner Meinung
Horst Schlämmer – völlig korrekt ausspricht:
nach überholt.
„Grevenbroooch“, nicht „Grevenbreusch“.
Dabei sei Politik früher „nur ein Hobby“ für ihn gewesen. Der 49-jährige Familienvater hat bereits eine Karriere auf gänzlich
Zwar spielen Schulthemen nach wie vor
anderem Gebiet hinter sich: als Lehrer und
eine Rolle in seinem Berufsleben, doch die
Schulleiter. Nach seinem Abitur am altehr-
Schwerpunkte liegen woanders. „Eine
würdigen Norbert-Gymnasium („Knechtste-
große Herausforderung ist die Haus-
den“), wo er, wie er freimütig erzählt, in der
haltssituation der Stadt“, betont er. Dank
neunten Klasse eine „Ehrenrunde“ gedreht
eines Sanierungsplans sei die Stabilität und
hatte, leistete er seinen Zivildienst bei den
die Unabhängigkeit von einem „Sparkom-
Maltesern. Im Hilfsdienst gab er unter
missar aus Düsseldorf“ zwar auf dem Pa-
anderem Erste-Hilfe-Kurse. „Da habe ich
pier gesichert. Doch dieser Plan müsse nun
gemerkt, welchen Spaß ich dabei habe,
auch umgesetzt werden. Und nicht jede
Menschen etwas beizubringen“, sagt
notwendige Entscheidung sei populär.
KURZ UN D KN AP P
Feuerwehr-Schulungen gehen weiter
Beteiligungsmodell NEW Umwelt GmbH Die Stadt Grevenbroich ist seit kurzem Mit gesellschafter der NEW Umwelt GmbH. Damit ist sie nach Viersen und Jüchen die dritte Kommune aus der Region. Sinn und Zweck der Gesellschaft ist die Bündelung von gemeinsamen Interessen im Bereich Transport und Sammlung haushaltsnaher Abfälle. Das Unternehmen ist offen für weitere kommu nale Beteiligungen.
KO N TA K T NEW AG Odenkirchener Straße 201 41236 Mönchengladbach Telefon: 02166 688 - 6113 Telefax: 02166 688 - 14 6113
Die Teilnehmer kamen aus sechs Städten und Gemeinden Nachdem bereits zweimal Vertreter der Freiwilligen Feuerwehr aus dem Kreis Heinsberg in Niederzier waren, war zuletzt der Kreis Viersen dran: Im Aus- und Weiterbildungszentrum der Westnetz GmbH wurden Feuerwehrleute aus Brüggen, Grefrath, Niederkrüchten, Tönisvorst, Schwalmtal und Viersen von ausgewiesenen Experten im Umgang mit Erdgas geschult. Die NEW übernimmt bereits seit Herbst
IMPRESSUM Herausgeber: NEW AG, Odenkirchener Straße 201, 41236 Mönchengladbach, www.new.de | V. i. S. d. P.: Christina Achtnich, Tel. 02166 688-2830, Fax 02166 688-2833, Claudia Wolters, Tel. 02166 688-6113, Fax 02166 688-14 6113 | Irrtümer und Druckfehler vorbehalten. | Konzept, Gestaltung: KOOB, Mülheim an der Ruhr | Text: Daniel Boss | Bildnachweis: Detlef Ilgner / NEW AG (Titel, alle Motive S. 4, S. 5), Fotolia/De Vlce (S. 3), Maren Sturm / Grevenbroich, (S. 6 oben), Laura Isabel Schameitat / NEW AG, (S. 6 unten)
2016 die Kosten dieser Veranstaltungen. Das Angebot richtet sich an Feuerwehren aus dem Versorgungsgebiet der NEW Netz GmbH.
6