Nosferatu | Gabriela Montero im Konzert

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Gabriela Montero

improvisiert am Klavier 端ber Themen von Prokofjew zu Nosferatu von Friedrich Wilhelm Murnau

Stummfilm-Vorf端hrung mit Klavierbegleitung

Nosferatu

Samstag, 18. Januar 2014


Nosferatu

eine Symphonie des Grauens

Uraufführung am 4. März 1922 im Marmorsaal des Zoologischen Gartens, Berlin

Regie: Friedrich Wilhelm Murnau Drehbuch: Henrik Galeen nach Motiven des Romans Dracula von Bram Stoker Produktion: Albin Grau, Enrico Dieckmann Kamera: Fritz Arno Wagner Bauten und Kostüme: Albin Grau Drehzeit: Ende Juli bis Oktober 1921 Innenaufnahmen: Jofa-Atelier, Berlin-Johannisthal Außenaufnahmen: Wismar, Lübeck (Salzspeicher), Lauenburg, Rostock, Helgoland, Sylt, Schloss Oravský (Karpaten), Dolný Kubin

mit

Max Schreck (Graf Orlok/Nosferatu) Alexander Granach (Knock, ein Makler) Gustav von Wangenheim (Hutter, Knocks Angestellter) Greta Schroeder (Ellen Hutter) Georg Heinrich Schnell (Harding, ein Reeder) Ruth Landshoff (Ruth, seine Schwester) John Gottowt (Prof. Bulwer, ein Paracelsianer) Gustav Botz (Gemeindearzt Dr. Sievers) u. a.

Schreck, lass nach! Die Geschichte von Nosferatu Nicht nur der Nachname von Hauptdarsteller Max Schreck schien perfekt zu passen, als Produzent Albin Grau eine geeignete Besetzung für den Vampir Graf Orlok in seinem Horrorfilm Nosferatu, eine Symphonie des Grauens suchte. Auch zahlreiche Kinozuschauer hielten Schreck fälschlicherweise für eine an den Film angepasste Namensschöpfung. Doch nicht nur der Nachname passte zum Film, auch das Wesen von Max Schreck befeuerte Gerüchte, dass es zwischen Vampir und Schauspieler keine großen Unterschiede gebe. Bei den Dreharbeiten in der Slowakei wurde der bleich geschminkte Darsteller oft gemieden, wozu seine sehr verschlossene Persönlichkeit beigetragen haben dürfte. Otto Falkenberg, der Direktor der Münchner Kammerspiele, zu deren Ensemble Schreck gehört hatte,


sagte auf dessen Beerdigung über ihn: »Du lebtest in einer abseitigen und versponnenen Welt.« Damit war der erste sagenumwobene Star des Horrorfilms geboren.   Den Regisseur Friedrich Wilhelm Murnau brachte der Erfolg seiner Filme nach Hollywood. Aber schon bei seinem ersten neuen Projekt überwarf er sich mit dem Produzenten, nachdem dieser Murnaus Film City Girl entgegen seinem Willen geändert hatte. Nur eine Woche vor der Uraufführung seines nächsten Films Tabu starb Murnau bei einem Autounfall in Kalifornien. Nosferatu blieb einer seiner größten Erfolge.   Weniger Glück mit dem Film hatte Produzent Albin Grau. Er gründete für das Projekt, das ihm sehr am Herzen lag, extra seine eigene Produktionsfirma Prana-Film. Und auch wenn er mit dieser für die damalige Zeit bahnbrechende Veränderungen durchsetzte – Nosferatu war beispielsweise der erste Film der seinerzeit »on location«, also an Originalschauplätzen gefilmt wurde, anstatt in aufwändig präparierten Studios – so blieb es doch auch der letzte Film von Prana-Film. Grau hatte, beabsichtigt oder nicht, vergessen, sich die Filmrechte an Bram Stokers Roman Dracula zu sichern, weswegen der Film zu seinem eigenwilligen Titel gelangte. Doch damit nicht genug: Im Rechtsstreit unterlag Grau wenig später Stokers Witwe und musste alle Filmkopien vernichten. Für die Nachwelt kam das Urteil glücklicherweise so spät, dass sich zu diesem Zeitpunkt bereits ausländische Kopien im Filmvertrieb befanden, die nicht unter die deutsche Justiz fielen. Und so ist das Meisterwerk des Stumm- und Horrorfilms den Kinofans bis heute erhalten geblieben.


GABRIELA MONTERO

Die Pianistin Gabriela Montero besitzt nicht nur überragende interpretatorische Fähigkeiten. Sie hat auch ein bemerkenswertes Talent für Improvisationen, womit sie die Zuhörer in ihren Konzerten immer wieder zu wahren Begeisterungsstürmen hinreißt. Niemand Geringeres als Martha Argerich sagte über sie: »Ich bin selten so einem Talent wie Gabriela begegnet.« Folgerichtig ließ der internationale Erfolg nicht lange auf sich warten. Große Ehre wurde Gabriela Montero unter anderem zuteil, als sie bei der feierlichen Amtseinführung von Barack Obama 2009 zusammen mit Yo-Yo Ma, Itzhak Perlman und Anthony McGill spielte.   Gabriela Montero wurde 1970 in Caracas, Venezuela, geboren. Bereits mit fünf Jahren gab sie ihr erstes öffentliches Recital, mit acht Jahren musizierte sie zum ersten Mal mit einem Orchester. Die Familie siedelte in die USA über, wo Gabriela Montero dank eines staatlichen Stipendiums studieren konnte und bald auch zahlreiche Wettbewerbe gewann. Nach Studien bei Lyl Tiempo und Andrzej Esterhazy ging sie zu Hamish Milne an die Royal Academy of Music nach London, wo sie 1994 ihren Abschluss machte. Erste Internationale Aufmerksamkeit errang Gabriela Montero, als sie 1995 beim Chopin-Wettbewerb in Warschau die Bronze-Medaille gewann. Seither gibt sie weltweit Konzerte mit renommierten Orchestern wie dem New York Philharmonic Orchestra, dem Philharmonia Orchestra, dem Rotterdam Philharmonic Orchestra und dem UBS Verbier Chamber Orchestra unter Dirigenten wie Lorin Maazel, Claudio Abbado, Antonio Pappano, Gustavo Dudamel, James Judd, José Serebrier, Stanisław Skrowaczewski und Tamás Vásáry.   Bereits drei Tourneen führten sie nach Japan. Gabriela Montero trat u.a. bei den französischen Festivals La Roque d’Anthéron und in Montpellier, beim Britten International Festival in London, beim Schleswig-Holstein Musik-Festival, dem MDR Musiksommer und dem Klavier-Festival Ruhr auf.

Impressum Komischen Oper Berlin, Dramaturgie, Behrenstraße 55-57, 10117 Berlin / www.komische-oper-berlin.de Intendant: Barrie Kosky / Generalmusikdirektor: Henrik Nánási / Geschäftsf. Direktorin: Susanne Moser Redaktion: Maximilian Hagemeyer / Fotos: Colin Bell (Titel), Filmmuseum Berlin-Deutsche Kinemathek Layoutkonzept: Blotto Design, Berlin / Gestaltung: Hanka Biebl / Druck: Druckerei Conrad GmbH


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