AAD 2013 - Volkskrankheiten der Augenheilkunde.

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Sehschärfe ermöglichen, wie der Einsatz von Steroiden, besonders aber von Inhibitoren von Wachstumsfaktoren wie dem „vascular endothelial growth factor“ (VEGF). Mikrochirurgische Techniken spielen in Gegenwart der rasanten Entwicklung der pharmakologischen Therapie nur noch eine untergeordnete Rolle. Sie sind Situationen vorbehalten, in denen vitreoretinale anterior-posteriore oder tangentiale Traktionen im Makulabereich ein Ansprechen der genannten Therapieoptionen verhindern. Diskutiert wird auch ein positiver Einfluss der Vitrektomie auf die Oxygenierung. Ein wesentliches Problem bleibt bei allen Neuentwicklungen die oft schwierige Einstellung des Blutzuckers und der begleitenden arteriellen Hypertonie, aber auch die Tatsache, dass nur etwa die Hälfte der Diabetiker regelmäßig von einem Augenarzt untersucht werden. Bei konsequenter Kontrolle der diabetischen Stoffwechsellage mit Erreichen der Zielvorgaben der American Diabetes Association (ADA) und regelmäßiger Untersuchung der Netzhaut kann in fast allen Fällen eine Erblindung verhindert werden. Dies erfordert die intensive Zusammenarbeit zwischen Diabetologen und Augenärzten. Mindestteilnehmerzahl: Teilnehmergebühren kostenlos

Maximale Teilnehmerzahl:

1028

Vorlesung: Volkskrankheiten der Augenheilkunde V04

VO

Raum-1

Prof. Dr. Anselm Kampik (München) PD Dr. Daniel Kook (München)

Mittwoch, 27.02.2013

11:15 - 12:00

Prof. Dr. Ulrich Schiefer (Tübingen)

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Refraktionsfehler

Vorlesungen

Kursinhalte 11:15 - 11:35 Uhr Refraktionsfehler - Epidemiologie und Inzidenz Prof. Dr. Ulrich Schiefer (Tübingen) Unkorrigierte Ametropien gehören zu den häufigsten Ursachen einer Sehschärfeminderung und sind nach Auffassung von immerhin fast 40% der hiesigen Bevölkerung der einzige Grund, einen Augen¬arzt aufzusuchen. Während in Deutschland z.Zt. jährlich ca. 4.5 Milliarden Euro für Sehhilfen ausgegeben werden, belaufen sich die jährlichen Gesamt-kosten für die konservative und operative Ophthalmologie auf ca. 2.6 Milliarden Euro. Vor diesem Hintergrund ist es Ziel dieses Beitrags, epidemiologische Aspekte der Refraktions¬¬¬fehler zu veranschaulichen und dabei auch auf Einflussfaktoren wie Alter, Geschlecht, ethnische Zugehörigkeit und „response bias“ einzugehen. 11:35 - 12:00 Uhr Refraktionsfehler - therapeutische Standards PD Dr. Daniel Kook (München) Heute stehen verschiedene refraktivchirurgische Standards zur dauerhaften Korrektur von Refraktionsfehlern zur Verfügung. Prinzipiell werden hornhaut- und linsenchirurgische Maßnahmen unterschieden. Die Kombination eines lamellierenden Hornhautschnittes mit einer Entfernung von Hornhautgewebe mittels Excimerlaser als LaserAssistierte In Situ Keratomileusis (LASIK) stellt die häufigste Operation dar. Erfolgt die Lentikelgenerierung durch den Einsatz eines Femtosekundenlasers, wird dieses Verfahren als „Femto-LASIK“ bezeichnet. Den Richtlinien der Kommission Refraktive Chirurgie (KRC) zufolge sollte bei Vorliegen einer Hyperopie von mehr als +3 Dioptrien (D), einer Myopie grösser als -8 D oder eines Astigmatismus grösser als 5 D dieses Verfahren aus Sicherheitsgründen generell nicht mehr eingesetzt werden. Für die Photorefraktive Keratektomie (PRK), die LASEK und die Epi-LASIK, die sog. Oberflächenbehandlungen, umfasst das Indikationsspektrum Myopien bis -6 D und Astigmatismen bis 5 D. Neben Oberflächenbehandlungen und LASIK existieren weitere, weniger häufig angewendete Laserverfahren wie die Femtosekundenlaserassistierte Refraktive Lentikelextraktion (RELEX) oder die Small Incision Lenticule Extraction (SMILE) zur Myopiekorrektur bzw. Korrektur myoper Astigmatismen ohne Einsatz eines Excimerlasers. Zu den keratorefraktiven Verfahren gehören auch inzisionale Techniken wie die Limbale Relaxationsinzision (LRI) oder die Astigmatische Keratotomie (AK). Zur Korrektur höherer Refraktionsfehler bieten beim präpresbyopen Patienten phake Intraokularlinsen (pIOL) eine Option für Myopien bis -23,5 D, Hyperopien bis +22 D und Astigmatismen bis 7 D. Für eine Astigmatismuskorrektur kommen aufgrund der notwendigen Rotationsstabilität nur pIOL vom Irisklauentyp und Hinterkammertyp in Frage, nicht jedoch vorderkammergestützte pIOL. Der Refraktive Linsenaustausch bietet eine Möglichkeit zur Korrektur auch sehr hoher Myopien, sehr hoher Hyperopien und Astigmatismen, führt jedoch immer zum Verlust der Akkommodation und stellt somit vor allem für den presbyopen Patienten eine Behandlungsoption dar. Eine sorgfältige, auf die Bedürfnisse des Patienten abgestimmte, Auswahl multifokaler bzw. akkommodativer IOL oder eine Monovision mit monofokalen IOL sind hier Möglichkeiten bei einem Wunsch nach Brillenunabhängigkeit. Wegweisend für die richtige Wahl des jeweiligen operativen Verfahrens zur Korrektur einer bestehenden Fehlsichtigkeit ist grundsätzlich eine sorgfältige präoperative Diagnostik mit Berücksichtigung genereller und spezieller Ein- und Ausschlusskriterien. Mindestteilnehmerzahl: Teilnehmergebühren kostenlos

Maximale Teilnehmerzahl:

1028

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