STIFTSSCHULE renen, Listigen; ein Prachtsmuster von einem idealen Mann, der das Leben in Fülle erfahren und daher gekannt hat. Früher hatten wir furchtbar viele Programme und Pflichten. Auch jetzt stehen noch einige in unserer Agenda. Aber jetzt gehört es auch zum Polytropos, dass er frei und fröhlich in den Tag hinein leben kann. Was gilt nun: Nach 55 Jahren ein Polytropos oder nicht? Das werden wir in fünf Jahren energisch bestreiten, weil wir dannzumal das Leben selbstbewusst noch weit besser und reifer kennen werden. Ich kann es vorerst auch offen lassen. Polytropos könnte auch heissen, dass wir überhaupt vieles offen lassen können. Es gehört auch zum gebildeten angemessenen Verstehen und zur Klugheit, Wichtiges von Unwichtigem zu unterscheiden. Aber ich denke schon, dass wir einiges vom altgriechischen Idealmenschen in uns tragen. Denn: wären wir weltfremd-naiv, verständnislos-eingegrenzt, intolerant-rechthaberisch-verknorzt, so wären wir nicht hierher gekommen. Nur ein Poly-
tropos geht an eine Matura-Tagung und das in einem Kloster. Ich danke im Namen der Klasse dem Stift für den freundlichen Empfang und der Küche und dem Keller für das leckere Mahl. Ich danke dem Vizerektor für die aufschlussreiche Aussprache. Ich danke unserem Victor Buner. P. Kuno vulgo Bagger herrschte ihn einmal an: «Herr Buner, Herr Buner, denken sie einmal drüber nach, wozu sie hier sind.» Buner hat nachgedacht und sich für die Organisation dieser Tagung erfolgreich eingesetzt. Ich danke den Kameraden und der Dame, die da sind, für das Mitmachen und für jede freundschaftliche Begegnung. Ich wünsche dem Herrn Abt für sein Wirken den Segen Gottes, des hl. Benedikt und des hl. Urban, Patron der Weinberge, Trauben und Winzer. Ich wünsche dem Kloster und der Schule ein Wohlergehen in die Zukunft. Peter Fischer (Von der Redaktion gekürzte Tischrede).
Vorderste Reihe, v.l.: Irma Dietschi, Klaus Dietschi, Werner Burkhart, Abt Urban, Felix Keller, Albert Thurnherr, Rektor Johannes Eichrodt. Mittlere Reihe: Benno Gassmann, Hans-Jürg Marthy, Jürg Troxler, Josef Kuhn, Victor Buner, Franz Pfister, Florian Oberparleiter. Hinterste Reihe: Peter Wipfli, Peter Fischer, Franz Rosenberg, Paul Zahno (Foto: Franz Kälin jun.).
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