Blickpunkt Galizien (Stuttgart, Nov/Dezember 2016)

70 e Jahr

s: eben es L aus r h i e e ff) Reis t sch ( S.3  Die iziendeu eichau ) 016 : .7 – 9 Gal da in R ek t 2 rit te ( S j o a r n h P Ka r t sc denr w a l w e r t e Fo e t n  U unens Sta

E 3603

Stuttgart – Nov./Dezember 2016

70. Jahrgang – Nr. 6

Frohe

Stanislau (um

1926 )

: n e t h c a n h i e W

Kolomyja (2016)

Folklore-Gruppe »Peredzwin«/Kolomyja

Es hatte so schön sein sollen: Galizische Weihnachtstradition, wie sie auch in den Stanislauer Anstalten Brauch war und heute in der Ukraine wieder aufgelebt ist, wollte die Gruppe »Peredzwin« auf einer Tournee nach Österreich und Deutschland bringen. In letzter Minute musste abgesagt werden, unsere Titelseite aber »stand« schon ... Nun hoffen wir auf das nächste Jahr!

»Galizische Hochzeit« in Ivano Frankivsk (s. S. 14)

Nowy Sa‚ cz – Da‚ brówka: Polen retten deutschen Friedhof (s. S. 13)

Auch gerettet: ehem. deutsch-kath.

Kirche in Roslutsch (s. S. 14)

zeitUng Des HiLFskoMitees Der gALizienDeUtscHen e.V. Mit regelmäßiger Beilage der LWW-Zeitung »Weichsel-Warthe«

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Allen unseren Leserinnen und Lesern wünschen wir ein gesegnetes Weihnachtsfest und ein gutes neues Jahr 2017.

DAS HILFSKOMITEE DER GALIZIENDEUTSCHEN E. V. – VORSTAND UND REDAK TION M o n a t s s p r u c h f ü r N ove m b e r 2 016

Umso fester haben wir das prophetische Wort, und ihr tut gut daran, dass ihr darauf achtet als auf ein Licht, das da scheint an einem dunklen Ort, bis der Tag anbreche und der Morgenstern aufgehe in euren Herzen.

(2. Petrus 1,19) M o n a t s s p r u c h f ü r D e z e m b e r 2 016

Meine Seele wartet auf den Herrn mehr als die Wächter auf den Morgen.

(Psalm 130,6)

Liebe Leserinnen und Leser,

me humanistische Pädagoge aus DDR-Zeiten, ist angetrieben von der Hoffnung, die Menschheit möge sich besinnen und endlich die Wege zu einer helleren Zukunft beschreiten.

Und damit bei der Erziehung unserer Kinder anfangen! So betrachten wir das uns zugesandte Weihnachtsgedicht als seine Auslegung der beiden Bibelworte und schließen uns seinen Weihnachtswünschen 2016 / 2017 für die Leserinnen und Leser unseres Blattes dankbar an. Christofer Zöckler

beide Monatssprüche sprechen von einer unstillbaren Sehnsucht, von unserem Warten auf das Licht, das uns Hoffnung gibt und Rettung erahnen lässt in den Trübungen und Tumulten der Gegenwart. Dieses Licht ist das Zentrum all dessen, worum es in den Schriften des Alten und des Neuen Testamentes geht. Auch Rudolf Parr, der unbeugsa-

Kinderaugen im Lichterglanz Fragend, bittend schauen sie dich an, Hoffend, alles von dir zu erfahren, Was im Leben man nur brauchen kann, Sich den Ruf als guter Mensch zu wahren.

Prüfe, was sie selbst in unsrer Welt entdecken, Ob nicht Widersinn ist mit im Spiel, Und sich teuflisch Werk’ in manchem gar verstecken, Fleißig lernen, ehrlich Handeln sei ihr Ziel.

Schau vertrauensvoll in sie hinein; Stell dich ihren vielen Fragen.

Leg in deine Antwort aber nur hinein, Was der Kinder Seele kann ertragen.

Und müh dich, ihnen würdevoll zu zeigen, Mit Menschen umzugeh’n in bittrer Not, Die durch Heimweh, Krieg und Unrecht leiden, Unter Heimatlosigkeit und fehlend Brot.

Lass sie Liebe und Vertrauen spüren, Achtung auch vor Wahrheit und gerechten Sinn.

Friedlich, würdevoll mit andern zu agieren, Dazu führe sie behutsam und geduldig hin.

Gib Kindern Halt in allen ihren Lebenslagen, Auch dann, wenn manches schwer erträglich ist.

Der Reifeweg des Menschen kann auch seine Makel haben, Was manch Erwachsner leider allzu oft vergisst.

Lehre sie die Weisheit zu verehren, Die die Alten in die Welt gebracht.

Und auch alles Edle, Gute zu vermehren, Was uns Menschen auf der Erde glücklich macht.

Sei Vorbild ihnen auf dem Weg ins Leben, Die Jugendzeit sie flieht so schnell dahin.

Sie ist auch Kindern nur ein einzig Mal gegeben, Drum forme gütig ihrer Seele hehren Sinn.

Lass sie ungestümen Jugenddrang entfalten, Denn sie sollen einmal über unsere Grenzen gehen.

Lernen müssen sie jedoch, sich menschenwürdig zu verhalten, Für Gerechtigkeit und Frieden einzusteh’n.

An unsrem Lebensbaum sind sie die hoffnungsvollen Blüten.

Sie reifen, wachsen in die Welt hinein.

Mit Liebe, Glauben und Vertrauen müssen wir sie »hüten«, Damit sie voller Stolz empfinden – Mensch zu sein.

Seh‘ n Kinderaugen dich dann glücklich an, Im Schein der trauten Christbaumkerzen, Dann hast Du für die Weihnachtsbotschaft viel getan: Der Menschen Würde eingepflanzt in ihre jungen Herzen.

Nachbemerkung: Aus: Rudolf Parr: »Lyrik im Herbst eines Lebens«.

Der Gedichtband soll im neuen Jahr erscheinen, vom Hilfskomitee herausgegeben, mit einem Vorwort von Erich Müller. Dieser hatte Rudolf Parrs Wirken als Schulmann, Humanist und Poet bereits zu dessen 80. Geburtstag gewürdigt (Hlg.Bd. 4/2013)

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Kanadier auf den Spuren ihrer Vorfahren in Reichau. Aus einem Reisebericht von

zur Verfügung gestellt wurde, und durch das Durchstöbern von Kirchenakten von Reichau, die jetzt online im Zentralarchiv der Historischen Aufzeichnungen (AGAD) in Warschau verfügbar sind. Die »Familienbücher«, die ich von Manfred Daum aus Deutschland erhielt, waren auch eine unschätzbare Quelle, um für mich und andere Gruppenmitglieder unsere Reise zu den Vorfahren vorzubereiten.

Vor der Abfahrt von Zuhause in Kanada hatte ich den Bürgermeister der Gemeinde Lubaczów, Wiesław Kapel, kontaktiert und ihm mitgeteilt, dass 31 Kanadier in Podlesie (der ehemaligen österreichischen Kolonie Reichau, Galizien) ankommen würden. Er empfing uns bei unserer Ankunft in Podlesie zusammen mit Herrn Władysław Szyk (Schick) und einem Empfangskomitee und begrüßte uns vor dem Museumshaus des Kulturzentrums. Er gab uns eine kurze Zusammenfassung der Geschichte der ehemaligen österreichischen Besiedlung und lud uns dann ins Zentrum ein, um die Artefakte, historische Dokumente, Fotos, Bücher und andere Erinnerungsstücke an die deutschen Familien zu betrachten, die einst in Reichau lebten. Es war eine sehr erfreuliche Erfahrung und ich wünschte, wir hätten mehr Zeit gehabt dem nachzugehen. Die örtliche Verwaltung und die Bürger von Podlesie sind stolz auf dieses Zentrum und glauben, dass es wichtig ist, die Mitglieder der Gemeinde über ihre Geschichte zu informieren, was die Beiträge zur Ortsentwicklung von Seiten der deutschsprachigen Menschen einschließt.

Der Bürgermeister Kapel und sein Willkommenskomitee versorgten unsere Gruppe dann mit einem ausgezeichneten Mittagessen mit traditioneller galizischer Küche. Dies schloss zwei verschiedene Arten von Kohlrouladen (Holubky) und Piroggen ein. Tee, Kaffee, Säfte und Kuchen wurden uns ebenfalls angeboten. Diese Mahlzeit war eine angenehme Überraschung und unsere Gruppe wusste es sehr zu schätzen. Nach dem Mittagessen präsentierte Bürgermeister Kapel ein Zertifikat eigens für unsere Gruppe, um unseren Besuch in Podlesie zu würdigen. Dann führte er uns auf den

Elmer John Walker / Übersetzung: Karin Schneidereit Vorbemerkung der Redaktion: E.J. Walkers Reisebericht wurde im Newsletter unserer amerikanischen Freunde der »Galizien German Descendants« abgedruckt (GGD Nr.88, Oktober 2016,S.1-14). Die darin enthaltene Schilderung des Besuches in Reichau veröffentlichen wir heute aus Anlass und zu Ehren des Jubiläumsgeburtstages unseres Fam. Walker am Grabstein ihres Urgroßvaters Johann Mitglieds Isolde Iben-Metzger, Jakob Walker 1822 –1885 die allerdings darum gebeten hat, von einer besonderen Würdigung abzusehen. – Dieser Bericht der kanadischen Freunde mit Wurzeln in Reichau dürfte allen Galiziendeutschen die Bedeutung ihrer Arbeit dokumentieren. – Den weiteren Reiseverlauf drucken wir in einer der nächsten Ausgaben ab. Wir danken den Freunden von GGD für die Abdruckgenehmigung und Karin Schneidereit, die die Mühen der Übersetzung ins Deutsche auf sich nahm.

Im vergangenen Juni [2016] reiste eine Gruppe von 31 Kanadiern nach Europa, um die Heimat Ihrer Vorfahren in Polen, in der Ukraine und in Baden-Württemberg (Deutschland) zu besuchen. Wir trafen uns am 4. Juni in Frankfurt und flogen am 5. Juni nach Rzeszow in Polen zum ersten Teil unserer Reise, welche aus 11 Tagen in Polen und der Ukraine bestand. Unsere Reiseleiter waren Reinhard Jaki aus Stuttgart (Deutschland) und Hans Christian Heinz aus L'viv (Ukraine).

Diese beiden Gentlemen haben in der Vergangenheit zahlreiche deutschsprachige Touren durch Galizien geleitet und unsere Reisegruppe hat sie dazu angehalten, eine englischsprachige Tour zu führen. (...)

Fast ein Jahr hatte ich regelmäßige und häufige E-MailKommunikation mit unserem Reiseleiter Reinhard Jaki. Gemeinsam haben wir eine Reiseroute entworfen, die Besuche in den Dörfern aufnahm, wo die Vorfahren von Gruppenmitgliedern einst lebten. Herr Jaki plante auch Städte und historische Orte ein, von denen er dachte, dass sie unsere Gruppe interessieren würden. Er arrangierte zusammen mit dem Reisebüro LFW Studien-Reisen (Deutschland) die Hotels, Mahlzeiten und alle unsere Transportbedürfnisse.

In unserer 31-köpfigen Reisegruppe waren Nachkommen der folgenden Familien vertreten: Buffy, Eppler, Kreutzer, Kunzelman, Mauthe, Mitchler (Mitschler), Pfahl, Preisentanz, Schick, Schultz, Single, Ulrich und Walker. Viele in unserer Gruppe waren in irgendeiner Weise miteinander verwandt, oft durch die Ehen unserer Vorfahren in Galizien. Die meisten unserer Gruppe hatten die Vorfahren betreffende Verbindungen zu den galizischen Dörfern Reichau, Einsingen, Smolin und Krowica Lasowa. Für mich und viele andere in unserer Gruppe war es eine emotional ganz besondere Zeit, die Straßen zu begehen, auf denen unsere Vorfahren einst wandelten und auf den Grundstücken zu stehen, wo ihre Häuser einst standen. Ich war in der Lage, die Familien unserer Reisegruppe mit den Dörfern und den Grundstücken der Vorfahren zu verbinden, indem ich umfangreiche Recherchen unter Verwendung einer Dorfkarte von Reichau aus dem Jahr 1854, die mir von Richard Malec (Frankreich)

Zertifikat unseres Besuches in Podlesie/Reichau

deutschen Friedhof von Reichau, wo mehrere unserer Vorfahren begraben worden sind. Bürgermeister Kapel ist Mitglied des Friedhofs-Restaurierungsausschusses, der in den vergangenen Jahren maßgeblich zur Wiederherstellung und Instandhaltung des Friedhofs beigetragen hat. Das Komitee wird von Frau Isolde Iben-Metzger und ihrem Sohn Dr. Dirk Iben geleitet. Durch die Bemühungen des Ausschusses, der lokalen Regierung, der Dorfbewohner und der polnischen Regierung wurde der Friedhof als deutsches Kulturerbe anerkannt. Mit Fundraising versuchen sie, fortlaufend Mittel 3

für den Restaurierungsausschuss einzuwerben, damit er seine Arbeit weiter vorantreiben kann. Unsere Reisegruppe machte während des Besuchs eine Spende zur Unterstützung dieses wertvollen Projektes. Ich habe Fotos gesehen, wie der Friedhof aussah, bevor die Restaurierungsarbeiten begannen und es ist wirklich erstaunlich, was in den letzten Jahren erreicht worden ist. Auf dem Friedhof fand im September 2014 eine feierliche Einweihungszeremonie statt. Sie kann auf YouTube unter folgendem Link eingesehen werden: https://www.youtube.com/watch?v=6UQ1mdwj9RU. Einigen in unserer Reisegruppe gelang es, die Grabsteine ihrer Vorfahren auf dem Reichauer Friedhof zu finden. Meine Frau Mariam, mein Sohn Jeff und ich fanden die Grabsteine von drei meiner Ururgroßväter: Johann Jacob Walker (1822 – 1885), Johann Martin Walker (1818 – 1885) und Philipp Schick (1839 – 1902). Davon hatte ich schon seit meiner Jugend geträumt: das Dorf der Walker-Familie aufzusuchen und zu sehen, wo meine Vorfahren begraben wurden. Ich bin sicher, dass viele in unserer Gruppe das gleiche fühlten.

Da unsere Reiseplanung für diesen Tag ziemlich vollgepackt war, verbrachten wir zu wenig Zeit in diesem Dorf, zu dem ja viele von uns eine Verbindung haben. Deshalb sind wir am 15. Juni noch einmal hierher zurückgekehrt, um mehr Zeit für die Suche nach den Grundstücken zu haben, auf denen die verschiedenen Familien gelebt haben. Bei diesem Besuch haben wir die Häuser, in denen die Familien Kreutzer und Walker vor ihrer Auswanderung nach Kanada in den späten 1890er Jahren lebten zu sehen bekommen. Die Familie Kreutzer kam 1783 aus Kirrweiler in Rheinland-Pfalz (Deutschland) nach Reichau und siedelte sich im neuen galizischen Dorf im Haus Nr. 7 an. Das Haus, das heute auf dem Grundstück steht, sieht aus wie das älteste Haus in Podlesie. Man sieht, dass es aus Baumstämmen hergestellt worden ist. Wir waren privilegiert, da uns der gegenwärtige Bewohner des Hauses erlaubte, sein Haus zu betreten. Er hat Pläne, das Haus zu einem Museum zu machen. Die Familie Walker kam ebenfalls 1783 nach Reichau, aber aus Weil im Schönbuch, Württemberg (Deutschland). Heinrich Walker (1734 - 1788) siedelte sich im Haus Nr. 4 an. Das Haus, das derzeit auf diesem Grundstück steht, besteht ebenfalls aus Baumstämmen und wird wahrscheinlich von Nachkommen von Heinrich Walker gebaut worden sein. Wieder war es etwas ganz Besonderes für mich, vor dem Haus zu stehen, wo meine Vorfahren für mehrere Generationen lebten. Es war ein weiterer Traum erfüllt. (...)

Straße entlang und suchten nach den Häusern, wo einst unsere Vorfahren lebten. Mit Hilfe von Manfred Daums Familienbüchern und der Karte konnte ich folgende Informationen über die dort lebenden Familien für 1854 bestimmen: Haus # 3 Wilhelm Buffy, geb. 1801 • Haus # 4 Johann Martin Walker, geb. 1818 • Haus # 7 Johann Jakob Kreutzer, geb. 1809 • Haus # 8 Wilhelm Eppler, geb. 1830 • Haus # 9 Barbara Ursel (Eppler), geb. 1829; Witwe von Anton Jakob Ursel (1827 – 1851) • Haus # 11 Jakob Preisendanz, geb. 1826 • Haus # 13 Barbara Mauthe (Schick), geb. 1811; Witwe von Johann Jakob Mauthe (1813 – 1851) • Haus # 14 Katharina Buffy (Preisendanz), geb. 1777; Witwe von Johann Wilhelm Buffy (1775 – 1849) • Haus # 15 Johann Jakob Mauthe, geboren 1806 • Haus # 16 Johann Jakob Gabel, geboren 1808

Von Haus # 13 aus ist mein Urgroßvater Johann Walker 1899 nach Kanada ausgewandert. Vier seiner Kinder wurden auf diesem Grundstück geboren. Es ist auch anzumerken, dass die Zahlen auf den heutigen Häusern in Podlesie nicht mit den Hausnummern der Karte von 1854 übereinstimmen.

Diese mussten wir aber verwenden und die aktuellen Hausnummern ignorieren, um zu identifizieren, wo die oben genannten Familien lebten. Bei den Hausnummern, die oben nicht aufgeführt sind, arbeite ich noch daran, zu identifizieren, welche Familien dort im Jahre 1854 lebten. Die Dorfkarte für Reichau ist mit freundlicher Genehmigung von Richard Malec aus Frankreich online auf der GGD-Website verfügbar.

Früher in diesem Artikel sind die Namen von Frau Isolde Iben-Metzger und Dr. Dirk Iben erwähnt, die auf deutscher Seite den Ausschuss für die Friedhofsrestaurierung in Podlesie führen. Sie stellten Mitgliedern unserer Reisegruppe die von der Gemeinde Lubaczów gemeinsam mit ihnen herausgegebene Broschüre »Podlesie / Reichau« (2014) zur Verfügung. Das Buch listet die ursprünglichen Siedlerfamilien von Reichau auf sowie deren Anmeldedaten in Wien, die ihnen zugeordneten Hausnummern und ihre Herkunftsorte.

Für unsere Reisegruppe ergab sich folgendes: Johann Jakob Buffy, geb. 1738 in Hoppstadten bei Sein [D) eingetragen in 1783 und auf Haus # 3 zugeteilt • Heinrich Walker, geb. 1734 in Weil im Schönbuch [D] eingetragen 1783 und Haus Nr. 4 zugeordnet • Johann Martin Single, geb. um 1759 in Erzingen [D] eingetragen im Jahre 1783 und auf Haus # 5 zugeteilt • Jakob Kreutzer, aus Kirrweiler [D], eingetragen im Jahre 1783 und auf Haus Nr. 7 übertragen • Johann Eppler, geb. 1738 in Oberdigisheim [D] eingetragen 1783 und Haus Nr. 8 zugeordnet • Simon Preisendanz, geb. 1731 in Weil im Schönbuch [D] eingetragen 1783 und Haus Nr. 11 zugewiesen • Johann Balthasar Mauthe, geb. 1733 in Tailfingen [D] eingetragen 1785 und Haus Nr. 15 zugeteilt • Johann Martin Gabel, geb. 1739 in Veitsrodt [D] eingetragen 1784 und Haus Nr. 16 zugeteilt • Jakob Buffy, geb. 1768 (Sohn von Jakob Buffy bei # 3) Anmeldungsdatum unbekannt; Zugeordnet zum Haus # 18

Am Ende der Reise, am 15. Juni kehrten wir nach Polen zurück und besuchten erneut Podlesie (Reichau), das Dorf, zu dem die meisten von uns eine Verbindung hatten. Mit der Dorfkarte von Reichau aus dem Jahr 1854 gingen wir die

Kreutzer Haus Nr. 7 in Reichau (Mitglied Nr. K107)

Wandererhaus Nr. 4 in Reichau

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Isolde Iben-Metzger und Dr. Dirk Iben

Lebenswelt einzubeziehen, die Grabsteine restaurieren und das Pfarrhaus renovieren zu lassen. Beeindruckt von dieser Privataktivität übernahm die zuständige polnische Denkmalbehörde den Schutz und die Restaurierung des Friedhofs, ferner die Woiwodschaft die Kosten für die Wiederherstellung des ehemaligen Pfarrhauses mit dessen Umgestaltung zu einem Bildungs- und Kulturzentrum. Erster Glanzpunkt dieser mit viel Mühsal für Frau Iben-Metzger und ihren Sohn verbundenen Arbeit war die festliche Eröffnung des Zentrums mit vielen Honoratioren und angereisten Gästen am 6.8.2011, worüber eine eigene deutsch-polnische Druckschrift Auskunft gibt (Bericht und Materialien im Zeitweiser 2012). – Abschluss und Höhepunkt des »Projekt Reichau« war dann die feierliche, emotional stark bewegende Friedhofsweihe am 20.9.2014 (vgl. Blickpunkt Galizien 8-9, 10 und 11/2014). Auch dazu gab es von der Gemeinde Lubaczów eine deutsch-polnische Druckschrift »Podlesie-Reichau« mit Vorwort des Lubaczower Bürgermeisters und Aufsätzen von drei polnischen Autoren sowie einer umfangreichen Einheftung von Isolde Iben-Metzger und Dr. Iben, in deutscher und polnischer Sprache, »Podlesie-Reichau gestern und heute« – Und nun bereits hätten wir über ihr neues Projekt zu berichten: »Fehlbach“ (Sept.2016) – demnächst…

Diese Zeilen mögen als Ausdruck der Anerkennung und des Dankes der galiziendeutschen Nachkommenschaft verstanden sein und von Frau Iben-Metzger als herzlicher Geburtstagsgruß entgegengenommen werden zur Vollendung ihres 80. Lebensjahres am 3.Dezember 2016 mit allen guten Wünschen und der Bitte um Gottes Segen.

(Erich Müller)

Zu würdigen sind die überragenden Leistungen von Frau Isolde Iben-Metzger und ihres Sohnes Dr. Dirk Iben. Zunächst begannen sie im Gedenken an ihren Vater und Großvater Adolph Metzger (Jg. 1904), der einst in der Kolonie Königsberg in Westgalizien lebte, sich um seinen Heimatort und besonders um die Reste des dortigen Friedhofs zu kümmern. Mit Beharrlichkeit stellten sie Kontakte zu den zuständigen kirchlichen und kommunalen Stellen her und schufen mit deren Unterstützung auf dem Friedhof eine als Ort der Stille und Ort des Gedenkens ausgewiesene Gedenkstätte zur Bewahrung der Erinnerung an die in dieser Scholle Liegenden des einstigen deutschen Dorfess. Ergänzt durch umfangreiche historische und genealogische Angaben sowie Fotografien dokumentierten sie diese außerordentliche Leistung im Zeitweiser 2010 der Galiziendeutschen.

Weitere Forschungsreisen führten beide schon 2006 zu der nahe der ukrainischen Grenze gelegenen ehemaligen deutschen Kolonie Reichau und dort zur Kontaktaufnahme mit einem polnischen Lokalhistoriker. Dieser führte sie auf den ehemaligen evangelischen Friedhof, auf dem noch ca.

100 Grabsteine erhalten waren. Mutter und Sohn Iben beschäftigten sich fortan in vielen Reisen mit diesem Friedhof, der Geschichte der Reichauer Gruppe, ihrer Bewohner und den vorgefundenen Gebäuden, stellten Kontakte zur Bevölkerung und den Kommunalpolitikern her, inspirierten diese, das deutsche Erbe als Kulturschatz in ihre jetzige polnische Von Podlesie aus ging es für unsere Reisegruppe zum letzten Dorf, das wir im ehemaligen Galizien besuchten. Es heißt jetzt Czermin (Polen), war aber einst das Dorf Hohenbach.

Dieses Dorf war von Interesse für die Mitchler-Nachkommen in unserer Reisegruppe. Im Jahre 1783 wanderte Michael Mitscherle (Mitschler) von Bubenhausen zu Zweibrücken [Deutschland] in Hohenbach ein. Ich glaube, er war mein 3. Urgroßvater. Mit Hilfe von Alfred Konrad, Stuttgart, der so bereitwillig sein Wissen über die Geschichte Hohenbachs teilte, konnten wir feststellen, dass die Familie Mitschler einst auf dem Grundstück wohnte, dessen Haus heute die Nummer 83 trägt. Der letzte deutsche Eigentümer, der hier 1944 lebte, war Heinrich Hauser, geboren 1904. Wieder hatten wir Glück, mit den jetzigen Hausbewohnern des ehemaligen Mitschler-Hauses sprechen zu können. Ein riesiges Storchennest ruhte auf dem Schornstein des Hauses. Von Czermin kommend kehrten wir nach Rzeszow (Polen) zurück für unseren Flug nach Deutschland am nächsten Tag. (...)

Nachkommen von Johann Walker (1958-1850) in der Podlesie-Kirche

Die Reise nach Polen, Ukraine und Deutschland war eine Lebensreise, wie auch viele Teilnehmer es beschrieben haben.

Wir haben unsere Dörfer zu sehen bekommen und schritten für eine kurze Zeit in den Fußstapfen unserer Vorfahren.

Mehrere Teilnehmer in unserer Gruppe haben den Wunsch geäußert, zu ihren angestammten Dörfern zurückzukehren und mehr über ihre Familien zu erfahren. Es war sicherlich für mich die Reise meines Lebens.

Podlesie-Museum / Kulturzentrum – ehemaliges Haus der evangelischen Pastoren

Griechisch-katholische Kirche in Podlesie – ehemals Reichaus evangelische (lutherische) Kirche

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Galiziertreffen in Ostrau 2016

Nach dem Mittagessen gab Werner Kraus einige Informationen über die Arbeit des Hilfskomitees, verbunden mit dem Appell, durch Bezug der Zeitung »Blickpunkt Galizien« das Hilfskomitee auch finanziell zu unterstützen. Der anschließende Vortrag galt einem Thema, das vor allem die »Spätgeborenen« im Warthegau ansprechen sollte. Ausgehend von einer Veröffentlichung im Jahrbuch Weichsel-Warthe 2012 über »Die Deutschen in Lodz und Umgebung« wurde die Geschichte des Warthelandes behandelt, so wie die alteingesessene deutsche Bevölkerung sie erlebt und verstanden hat. Am Ende des Vortrages gab es zwei dramatische Berichte über die Flucht aus dem Warthegau mit der Eisenbahn und mit dem Pferdefuhrwerk.

Beide Vorträge von Dreher und Kraus hatten damit einen gewissen abschließenden Charakter zum Thema Galizien und Ostrauer Treffen. In diesem Sinne wurde dieses Mal das Ergebnis der Geldsammlung in Höhe von 155 Euro der Leiterin des Landgasthauses Frau Kuhnt übergeben, zusammen mit einem Blumenstrauß und mit anerkennenden Worten über die gute Bewirtung seit 20 Jahren. Ein besonderer Dank soll auch Eugen Dreher gelten, der sich aus Altersgründen von der Organisation weiterer Treffen zurückziehen möchte.

Denn es gibt bereits Überlegungen, die Galiziertreffen in dem nur 3 km von Ostrau entfernten Ort Kütten fortzusetzen. Ein vorbereitender Besuch des Ortes brachte Überraschendes zu Tage. Die Dorfkirche von Kütten aus dem 13.

Jahrhundert wurde maßgeblich durch die Initiative einer Galiziendeutschen aus Wiesenberg, durch Frau Irmgard Füssel, geborene Lipinski, vor dem Verfall gerettet. In dieser Kirche befindet sich eine Marienfigur mit besonderer Geschichte. Die Figur stammt aus der Kirche St. Michael in Wiesenberg in Galizien. Eine Krankenschwester aus Wiesenberg, eine geborene Rosa Bommersbach, hat die Figur gleichsam als Handgepäck unbeschadet durch Umsiedlung und Flucht bis nach Kütten gebracht. Nun hat die Figur einen angemessenen Platz in der küttener Kirche gefunden.

Sollte unser nächstes Treffen wie geplant am 30. September 2017 stattfinden, dann wird in dieser eindrucksvollen Kirche das Treffen mit einem Gottesdienst eröffnet werden. (W.K.)

Das 19. Galiziertreffen in Ostrau hatte ein wenig den Charakter einer Abschiedsveranstaltung, denn das Landgasthaus als Veranstaltungsort wird am Jahresende geschlossen.

Aber schon im vorangehenden Gottesdienst gab es eine Ermutigung zum Weitermachen durch Pfarrer Gaden aus Halle. Pfarrer Gaden ist der Tradition sehr verpflichtet, denn er betreut in Halle auch die »Brüderschaft der Salzwirker in Halle«, auch Halloren genannt. Die Moritzkirche in Halle ist seit Jahrhunderten die Pfarrkirche der Halloren und einen Teil ihrer Feste feiern die Halloren immer noch in dieser heute wieder katholischen Kirche.

Die etwa 50 Gäste im Landgasthaus wurden von Eugen Dreher begrüßt mit Betonung auf besonders erwähnenswerte Gäste aus Holland und dem Münsterland.

Auch die älteste Besucherin, die 90-jährige Helene Kirchhoff, geb.

Erd aus Ottenhausen wurde begrüßt. Vielleicht um das Kapitel Ostrau abzuschließen, verband Eugen Dreher seine Begrüßung dann mit einer ausführlichen Erinnerung an die Höhepunkte der Galiziertreffen im Landgasthaus: Auf einer der frühen Reisen nach Galizien wurde die Idee eines Treffens der katholischen Dörfer im Gebiet Lemberg geboren. Das erste Treffen 1997 war mit 250 Teilnehmern unerwartet gut besucht. Als das nächste Treffen zwei Jahre später stattfand, gab es Beschwerden über den langen Zwischenraum und seitdem finden die Treffen jährlich statt. Eugen Dreher erinnerte an die bedeutenden Persönlichkeiten des Hilfskomitees der Galiziendeutschen, die an den Treffen teilgenommen haben. Unvergessen sind die Treffen mit Ansprachen von Rudolf Mohr, Oskar Wolf, Prof. Erich Müller und Sieglinde Hexel. Das ganze in Magdeburg versammele Hilfskomitee kam sogar mit dem Bus zum Ostrauer Treffen im Jahre 2009. Erinnert wurde auch an die Erlebnisberichte des Pfarrers Ferdinand Weber, der seine katholische Gemeinde aus dem Warthegau in Ostrau wieder zahlreich versammelt sah.

Die Erinnerung bezog sich auch auf die vielfältigen Beziehungen zwischen den Siedlungen in Galizien. Zum Besuch der »Kerb« in Münchenthal, Ottenhausen Weissenberg, Wiesenberg oder Bruckental war die Jugend der Nachbarorte manchmal von früh bis Abend zu Fuß unterwegs. Der Bogen der Erinnerung spannte sich weiter bis in die Anfänge der Ansiedlung der Galiziendeutschen in Ostrau und Umgebung, als zum Beispiel die Musikkapelle der Tanzveranstaltungen überwiegend aus Galiziendeutschen bestand.

Das ideale Geschenk: Ein Jahresabo »Blickpunkt Galizien«...

...löst Freunde aus und ist Dienst am galizischen Erbe! <linie>

Redaktionsschluß für Nr. 1 (Januar/Februar) ist der 3. Januar 2017 Bestelländerungen für Blickpunkt Galizien – Das heilige Band und Zeitweiser, Verwaltung der Adressen und Geburtstagslisten: Dr. Christine Freitag, Badener Str, 13a, 12623 Berlin, Telefon: 030-56 70 21 40, E-Mail: chfreitag@arcor.de Bestellungen der Publikationen des Hilfskomitees: Hans Schwarzwälder, Buntentorsteinweg 173, 28201 Bremen, Tel. (0421) 69 69 71 63, E-Mail: hans.schwarzwaelder@arcor.de Redaktion: Dr. Christofer Zöckler, Kirchweg 40, 14129 Berlin, Tel. (0 30) 20 14 31-78 oder -77 (Privat), E-Mail: christotz@t-online.de Druck: Chr. Killinger GmbH, Tübinger Straße 24, Postfach 2023, 72710 Reutlingen, Tel. (0 71 21) 34 88 66, Fax (0 71 21) 34 88 99.

Herausgeber und Verlag: Hilfskomitee der Galiziendeutschen e. V. c/o Ruthild Schalla, Saumweg 19, 70192 Stuttgart, Tel. (07 11) 2 57 81 79.

Bankverbindung: Postbank Stuttgart 204 70702 (BLZ 600 100 70) IBAN: DE93 6001 0070 0020 4707 02 Angaben für Auslandsüberweisungen: Postbank Stuttgart SWIFT/BIC PBNKDEFF Schatzmeister: Hans Steinmann, Im Weiber 21, 65812 Bad Soden, Tel. (0 61 96) 56 17 53, E-Mail: ha.steinmann@t-online.de (zuständig für Bezugsgebühren und Spenden).

Bezugsgebühr: € 40,– jährlich (im Mitgliedsbeitrag enthalten) Internetadresse: www.galizien-deutsche.de, Redaktion Internet: I. Steinmann, steinmann@galizien-deutsche.de

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Galizienreise im September 2016

Auto der Marke »Lada« (Sowjetprodukt) extrem abgefahrene Reifen drauf hatten und dass sie von Jakob Schäfer neue beschenkt bekamen, damit kamen sie wohl etwas sicherer nach Pidhaichyky zurück. - Nicht dabei sein konnte Herr Nazar Krähenbil, ein Deutschstämmiger aus Lviv, er gehört ebenfalls zu den Akteuren und wie wir sehen können hat er einige Grabsteine auf eigene Kosten restauriert, siehe Seite 9. Zum Schluss des Tages in Unterwalden erhalten wir eine Erinnerungsurkunde überreicht (Fotos Seite 9).

Unterwalden – Österreich-Bibliothek in Drohobych – Karpatenwanderung mit Aufstieg Howerla Vorbemerkungen Eigentlich sollte es eine ganz »normale Galizienreise« werden, um das Dorf Unterwalden / Pidhaichyky zu besuchen; Stefan Elstner (40 Jahre) wollte einmal den Geburts-und Wohnort seines Großvaters Jakob Schäfer (1910 – 1997) besuchen, der ihm als Kind und Jugendlichen so viel von Galizien erzählt hatte. Ein Bild sollte bei dem Besuch noch eine größere Rolle zum Auffinden des Grundstückes spielen, es wurde 1988 bei einer Reise von Jakob Schäfer noch in sowjetischer Zeit aufgenommen.

Mitten in der Reisevorbereitung gab es auf der Internetseite des HIKO eine Meldung zu einer Initiative, die in dieser Art und Weise eine große Überraschung war, weil Jugendliche aus Unterwalden mit der Aktion »spring cleaning« begonnen hatten den ehemaligen deutschen Friedhof von der Überwucherung freizulegen. In Blickpunkt Galizien / Das Heilige Band (2/2016 ) wurde dazu ausführlich berichtet.

Österreich-Bibliothek in Drohobych In Drohobych ist eine Visite bei Dr. Jaroslaw Lopuschanskyi in der Österreich-Bibliothek vorgesehen, um Klarheit zu gewinnen, welche Schriften des HIKO dort vorhanden sind. Von der Republik Österreich werden in der gesamten Ukraine vier solcher Einrichtungen mit staatlichen Mitteln finanziert, die sich mit Kultur und Geschichte beschäftigen und damit einen regen Austausch zwischen den Ländern ermöglichen.

Die Bibliothekarin, Frau Magister Iryna Oschust, zeigte uns in dem Regal die Schriften vom HIKO, die präsent sind, in der Zeitweiser-Reihe fehlt nur die Ausgabe 2002.

Mit uns in der Stadt unterwegs ist auch ein alter Bekannter, Herr Juryi Modrycky, der Sieglinde Hexel als Dolmetscher bei ihren vielen Reisen begleitet hatte.

Noch steht ein kürzlich gemachter Fund, eine Gedenkplatte an das 40-jährige Regierungsjubiläum von Kaiser Franz Joseph I, hinter dem Museum; diese marmorne Gedenkplatte hatte die ganze Sowjetzeit überstanden.

Der interessante Tag klingt aus mit der Einkehr in ein Spezialitätenrestaurant für Piroggi. Neben der uns bekannten traditionellen Zubereitung hat sich der Koch auch eine Füllung mit Spinat ausgedacht; auch diese »grünen Piroggi«-Exoten wurden probiert.

Besuch in Pidhaichyky / Unterwalden Stanislaw Klosowski treffen wir schon am Hotel Panorama in Lemberg, die Dolmetscherin Olonka steigt am Flughafen zu, wo wir mit dem Leihauto starten und über Vynnyky / Weinbergen weiter nach Unterwalden; die Straße ist ziemlich schlecht mit ausgefahrenen Spurrinnen, von LKW`s verursacht.

Begrüßung vor Griechisch-Katholischer Kirche Wir treffen vor der Griechisch-Katholischen Kirche (ehemalige deutsche Kirche) die anderen Akteure, die sich mit Friedhof und Geschichte von Unterwalden beschäftigen. Die Familiennamen haben wir leider nicht notiert, zufällig haben aber alle Frauen mit Olonka (Helena) den gleichen Vornamen und so werden wir von »vier Olonkas« und natürlich Stanislaw durch Pidhaichyky geführt. Auf dem Foto (Seite 8) sind zunächst nur drei Olonkas zu sehen, aber auch die Vierte im Bunde ist dann auf Seite 9 zu sehen.

Am Beginn des Rundgangs durch Unterwalden sind wir überrascht mit welcher Professionalität Stanislaw begonnen hat die Geschichte von Unterwalden aufzubereiten, so können wir gemeinsam ein großformatiges Plakat vor der Gemeindevertretung enthüllen. Es soll später eine Ausstellung (Museum) zu der Geschichte von Unterwalden geben, so war es uns seit dem Frühjahr 2016 übermittelt wurden und gemeinsam mit der Bürgermeisterin Frau Maria Yaremchuk konnten wir den vorgesehen Raum betrachten. Neben der finanziellen Unterstützung der Initiative Unterwalden / Pidhaichyky in Höhe von 150 € (davon 100 € von Professor Erich Müller) konnte der Autor 15 Ausdrucke von Dokumenten (Quellen: digitalisierte Archivalien) und weitere 46 Dateien auf einem Stick zur Fortführung des Projektes übergeben.

Die Gemeindeverwaltung befindet sich in dem Gebäude der ehemaligen deutschen Molkereigenossenschaft.

Besteigung des Howerla und Wanderung am Kamm des Chornahora-Massivs Auch hier in diesem Teil der Karpaten findet man steinerne Zeugen aus der wechselvollen Geschichte von Galizien. Direkt am Kammweg des Chornahora-Massivs sehen wir alte Grenzmarkierungen, als hier die Grenze zwischen Polen und der Tschechoslowakei nach dem I.Weltkrieg bis 1939 verlief. Deutlich können wir die Hoheitszeichen P für Polen und CS für die Tschechoslowakei sichten; hier begann die Karpatoukraine.

Ausblick Die drei besuchten Orte in Galizien waren alle sehr erlebnisreich und schön, aber der Exkurs nach Unterwalden war wohl für Stefan am beeindruckendsten und es wurde deshalb der Plan gefasst dort noch einmal hinzufahren und die Initiative von Stanislaw Klosowskyi weiter zu unterstützen. Es ist schon ein beeindruckendes Projekt, Unterwalden als einen Erinnerungsort der galiziendeutschen Geschichte zu dokumentieren, aber auch die anderen ehemaligen Dorfbewohner, die Polen, die Juden und die Ukrainer sollen einbezogen werden.

Für Stefan wird dieser Tag und die gesamte Reise noch lange nachwirken, deshalb kann man nur hoffen, dass der Krieg in der Ostukraine bald zu Ende geht und wonach sich die Menschen sehnen, das haben wir auf eindrucksvolle Weise erlebt!

Stanislaw ist Student im Fach Informatik an der Universität von Lviv, deshalb ìst es auch nicht verwunderlich, dass er im Sozialen Netzwerk facebook eine extra Seite »Pidhaichyky« gestartet hat und man kann dem Link folgen: https://www. facebook.com/pidhaichyky

Dieter Schäfer, 04.11. 2016

Besuch des ehemaligen deutschen Friedhofs Wir gehen durch das Dorf und kommen mit Bewohnern ins Gespräch, so auch mit einer Ukrainerin, die 1992 Jakob Schäfer in Sachsen Anhalt besucht hatte; sie konnte sich gut daran erinnern. Auch deshalb, weil sie damals auf ihrem 7

16 0 2 r e temb p e S im e s i e r n Galizie Vorfahren Schäfer

Besuch in Unterwalden P rte GrieDie restaurie lische ho chisch-Kat chts re d un he Kirc der de äu das Geb waltung Gemeindever

Stefan auf dem ehemaligen Hof seines Großvaters in Unterwalden

Begrüßung in Pidhaichyky / Unterwalden v.r.n.l. Stefan, Olonka aus Lviv, Olonka (Studentin und Dolmetscherin) auch Lviv, Stanislaw Klosowski, Dieter Schäfer und Olonka Klosowski, die Mutter von Stanislaw Haus von Großvater Jakob Schäfer in Unterwalden

Die Molkereig enossenschaft in Unter walden (aus : Heimatbuch Gal im Bild ) – heut izien e der Gemeind Sitz everwaltung

Jakob Schäfer und Frau Frieda 1988 am Brunnen seines Geburtsund Wohnhauses

Stanislaw hat ein Plakat in drei Sprachen gestaltet, gemeinsam mit der Gemeindevorsteherin Frau Maria Yaremchuk (rechts) wird es enthüllt

Übergabe vo n Dokumenten un Geldzuwendu d ng von insgesamt 15 0 € zur Projek tfort fü hrung

Gespräche mit ukrainischer Frau, die 1992 Jakob Schäfer in Sachsen Anhalt besuchte

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Österreich-Bibliothek in Drohobych

en Pidhaichyky / Unterwalden Durch Herrn Nazar Krähenbil aus Lemberg restaurierter Grabstein

ten D´s mit digitalisier Übergabe von DV zent Dr. Jaroslaw Do Zeitweisern, links der ÖsterreichLopuschanskyi in Bibliothek Hinweis zur Öste rre an der Pädagogis ich-Bibliothek ch Iwan Franko in Dr en Universität ohobych

Übergabe Erinnerungsurkunde, links die »vierte Olonka« aus Pidhaichyky

sraum Der Bibliothek und sng als Vorlesu mit Seminarrraum na Iry r te is Frau Mag BiblioOschust, die Stefan d un , in ar thek Elstner Stadtrundgan g Herr Juryi Mod in Drohobych, ryck y, rechts n der tezeichnet vo nna er walden, un A nt in U or in kt h ire uc ld es B , der Schu Urkunde zum ia Yaremchuk chichte von ar es M G e in iv er at st iti ei Bürgerm r freien In m Initiator de Senkiw und de anislaw Klosowsk yi.

St Unter walden,

Besteigung des Howerla und Wanderung am Kamm des Chornahora-Massivs

Unbedingt sehenswert: Ukrainische Holzkirche Heiliger Georg

aus der Marmor tafel it von Ze r ge ur Habsb iser Franz Ka , Drohobych noch bis Josef regier t edenkplatte G r, te ei 1916 w cm et wa 80 x 80

Stefan auf dem höchsten Berg der Ukraine, Howerla mit 2061 m

Grenzstein nach 1918, als hier die Grenze zwischen Polen und der Tschechoslowakei bis 1939 verlief

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150 Jahre Rosenheck – Eine besondere Reise

Ostereiermuseums, des Stadtmuseums, sowie des Huzulenmuseums ist die Reise durch die Karpaten nach Czernowitz fortgesetzt worden. Hier konnten wir u.a. das Deutsche Haus besuchen. Früher sprach man von der Stadt in der es mehr Buchläden als Bäckereien gab. Lemberg, die letzte Station auf unserer Reise, ein weiteres Erlebnis. Diese schöne und stolze Stadt ist immer einen Besuch wert. Wir hatten u.a. das Vergnügen die Lemberger Oper nicht nur zu besichtigen, sondern auch eine Vorstellung zu erleben.

Waldemar Weber

Während der Reise in die Westukraine vom 12. bis 21. September 2016, durchgeführt vom Gifhorner Kulturverein und Galizien-Reisen Schmidl, waren auch mehrere Personen dabei, die ihre Wurzeln in den heutigen Stadtteilen des ostgalizischen Kolomea (Mariahilf und Rosenheck) haben. Für diese war nach Kiew und Ivano-Frankivsk (ehemaliges Stanislau) und vor Jaremche, Tatariv und Bukovel in den Karpaten, sowie Czernowitz und Lemberg, der Höhepunkt des Aufenthaltes das Begehen des Jubiläums »150 Jahre Gründung Rosenheck«. Es ist nach Flehberg 1842 die jüngste Tochtersiedlung der Mariahilfer Sprachinsel. 1866 gegründet, besteht der Ort heute aus fünf Häusern von ehemals mehr als 70. Eine Frontlinie während des 2.Weltkriegs verlief zeitweise durch Rosenheck, die Kämpfe vernichteten diese Häuser. Zum Erinnerungsfoto vor dem Haus von Johann Lehner mit dem Gedenkstein für Rosenheck wurde sich aufgestellt. Der Gottesdienst anlässlich des Jubiläums fand in Mariahilf statt. Auch die Außenstehenden erkannten die Besonderheit dieser Messe, gehalten von Pfarrer Peter, vor dem von den Russen im 2. Weltkrieg malträtierten Kreuz.

Noch heute sieht man die Einschusslöcher und Beschädigungen am Korpus. Es ist das Kreuz, unter dem die Vorfahren getauft wurden, den Bund der Ehe eingingen und schließlich aufgebahrt wurden. Viele Besucher verließen aufgewühlt die Kirche »Maria Hilfe der Christen«. Bei einem Imbiss an der Kirche, vorbereitet von der Deutschen Gemeinde Kolomeas, führten Alt und Jung interessante Gespräche und sangen deutsche und ukrainische Lieder. Abends beim Festessen wurde der Wunsch geäußert, mehr Informationen zur Geschichte der Deutschen in Galizien zu bekommen und so hielten erst Anatoliy Ossadtschyj einen kurzen Vortrag über die Ukraine und die Deutsche Kolonisation und danach Waldemar Weber über die Besiedelung durch die Böhmerwäldler im Raum Kolomea. Abgerundet durch die Besuche des

Galiziertreffen in Gifhorn: 150 Jahre Rosenheck

Interessiertes Publikum beim Bund der Galiziendeutschen, re. Günter Hönig, der Vorsitzende (Foto: Bernd Behrens)

Rund 200 Besucher waren am 10.9. der Einladung des Bundes der Galiziendeutschen in die Stadthalle Gifhorn gefolgt.

Unter dem Motto »Von Galizien nach Gifhorn« wurde u.a. der Gründung der deutschen Siedlung Rosenheck bei Kolomea vor 150 Jahren gedacht. In der Ausstellung konnte man die alte Hauptstraße des Dorfes quasi realiter »begehen« – flankiert von historischen Landkarten, Bildern der alten Häuser, Modellen, Siedlerlisten und Hausnamen der Bewohner.

Der Vorsitzende Günter Hönig berichtete über die intensiven und letztlich z.T. erfolgreichen Nachforschungen nach ehemaligen Bewohnern bzw. deren Nachkommen und nach alten Dokumenten, wodurch die Ausstellung in diesem Rahmen erst möglich wurde. – Einen informativen Vortrag mit dem Titel »Eine Familie aus Galizien – Die Münnich in Polen« hielt Maciej Münnich von der Universität Johannes Paul II in Lublin. Dessen Groß­ neffe Thomas Münnich aus Meine übersetzte; sie waren vor 6 Jahren über ihre Forschungen in Kontakt gekommen. Der Großvater Michael war Offizier erst in Österreich-Ungarn bei Kaiser Franz-Josef. Dann ist er bei der Polnischen Armee geblieben, eine für Galizien nicht untypische Geschichte. – Ferner referierte mit Regierungsrat a.D. Ehrenfried Bill aus Mainz ein Spross der in Galizien verbreiteten Bill-Sippe über 10

Hilfskomitee nicht bzw. kaum mehr erlebt haben. Die Überwindung des Eisernen Vorhangs in Europa und die deutsche Wiedervereinigung hatten das Hilfskomitee vor große neue Aufgaben gestellt. Beide Paare haben sich dem mit vollem Einsatz gestellt – in unserer Vereinsarbeit, bei den nun wieder möglichen Reisen in die Ukraine und die ehemaligen Umsiedlungsgebiete, bei der Wiederaufnahme der Kontakte zu den ehemaligen ukrainischen Nachbarn und beim Vermitteln der Kenntnisse über die alte Heimat und die Liebe zu ihr an uns, die Nachgeborenen, von denen viele erst jetzt wirklich begriffen, was der Verlust der Heimat in Galizien für die Eltern bedeutet hat.

Poldi Rindt hat seine Spuren bereits seit den 60-er Jahren als Autor bzw. später auch Herausgeber (1986 – 2008) im Zeitweiser und im Heiligen Band hinterlassen. Dort wurde sein Wirken zu den verschiedenen Jubiläen gewürdigt, ausführlich und kenntnisreich zum 85. Geburtstag am 14.

März 2008 von Erich Müller (HlgBd. 03/2008): u.a. als Autor mundartlicher Dichtung, Verfasser des familien- und ansiedlungsgeschichtlichen Werkes »Die Ahnen« (1984, 2.

Aufl. 2002), als Zeichner zahlreicher Illustrationen, als kundiger und unterhaltsamer Reisebegleiter bei vielen Galizienreisen, allein siebenmal mit Sieglinde Hexel, nicht zuletzt als sprachkundiger, auch des Ukrainischen mächtiger Referent und Übersetzer bei den sog. Multiplikatoren- und den Schüler- und Studenten-Seminaren des HiKo’s. Wehmütig stellt er jetzt in einem Schreiben an die Redaktion fest: »Fahrten können wir nicht mehr unternehmen; unsere früheren Bekannten (Ukrainer), teilweise noch Mitschüler aus der polnischen Schule, sind leider keine mehr da…« – Zur Goldenen Hochzeit 2001 (!) gratulierte Tochter Angelika Rindt-Göbig ihren Eltern im Heiligen Band mit den Worten: »Von ganzem Herzen wünschen wir Hilde und Poldi Rindt noch viele glückliche gemeinsame Jahre bei hoffentlich guter Gesundheit.« (11/2001) Was Schöneres könnten wir Euch heute (2016 !!!) sagen?

Für das gesamte Hilfskomitee – Christofer Zöckler

die Egerländer in Machliniec: »Die Geschichte einer Familie in Galizien (Egerländer und Pfälzer heiraten)«. – Für alle an eigener Forschung Interessierten bot Bernd Serwatka aus Knesebeck, Vertrauensmann unseres Hilfskomitees, mit seinem Infostand: »Familien- und Ahnenforschung in Galizien« seine Hilfe an. Er berichtete über das Dorf Diamantheim, wo seine Mutter Adelheid Kurz geboren ist. Er selbst hat bereits über 12800 Personen in seinem Computer und ist vom »Feuer gefangen, den Stammbaum kontinuierlich zu erweitern«.

(Bernd Serwatka / C.Z.)

Irma und Karl Ganss zum 60. Hochzeitstag am 20.10.2016 Das Ehepaar Ganss gehörte in früheren Jahren zu den treuesten Teilnehmern an den Treffen und Veranstaltungen des Hilfskomitees und begeht nun seinen 60. Hochzeitstag, dessen wir mit Anteilnahme und guten Wünschen gedenken.

Ein Foto von beiden mit Elfi Domski in der Mitte veröffentlichten wir vor einem Jahr in diesem Blatt in der 5. Ausgabe Sept./Okt. 2015 anlässlich des 90. Geburtstages von Karl Ganss, dessen Mitarbeit und Wirken wir uns zu würdigen bemühten. Unsere Landsmännin Irma Ganss geb. Scheer aus Berdikau war nicht nur seine treue Begleiterin bei diesen Veranstaltungen, sondern als gewählte Vertrauensperson auch Mitgestalterin der Hilfskomiteearbeit, wofür herzlich gedankt wird. Geboren in Berdikau am 12.4.1936 beging Irma in diesem Jahr auch ihren 80. Geburtstag, zu dem wir verspätet, aber nicht minder herzlich gratulieren. Emilie Müller hat ihr im Mai-Heft 2006 des Heiligen Bandes eine ausführliche Würdigung geschrieben. Das Ehepaar fand nach dem Krieg in Planegg bei München eine neue Heimat, wo auch deren Tochter mit Familie lebt. Die altvertrauten galiziendeutschen Freunde und die Redaktion von Blickpunkt Galizien wünschen dem Jubelpaar das Beste, Gottes Segen und gute, gesunde Jahre.

Erich Müller

Hildegard u. Rudolf Leopold »Poldi« Rindt zum 65. Hochzeitstag am 28.09.2016

28. September 1951

Artur Bachmann 75 Jahre Artur Bachmann begeht am 13.11.2016 seinen 75. Geburtstag, das Hilfskomitee wünscht ihm alles Gute und viel Gesundheit. In der Zeit von 2011 bis 2015 hatte er die Funktion des Kulturreferenten im Hilfskomitee inne und mit Jahresende 2016 wird er auch seine Mitgliedschaft beenden.

Eine ausführliche Würdigung von Artur Bachmann zu seinem persönlichen Werdegang und dem Engagement für die Geschichte und das Erbe der Galiziendeutschen wurde im Heiligen Band (2011, Heft 11) anlässlich seines 70. Geburtstags veröffentlicht.

Artur Bachmann hat seine familiären Wurzeln in Brigidau, dem einst größten deutschen Dorf in Galizien. Viele dieser Familien waren nach der Flucht aus dem Reichsgau Wartheland am Harzrand (heute Sachsen Anhalt) in der Sowjetischen Besatzungszone angekommen. In seinem Buch (Berlin 2008 im Selbstverlag) »Der letzte Treck der Brigidauer – neue Heimat auf dem Schönhauser Damm« beschreibt er in vielen Details, wie 34 Familien auf dem ehemaligen Bismarck’schen Gut als Neubauern eine neue Existenz starten können und wie sich das Leben für diese Familien in der späteren DDR entwickelte. Mit dieser Arbeit wurde der Blick darauf gerichtet, dass viele Galiziendeutsche im Osten ähnlich Lebenswege als Neubauern hatten.

Hervorzuheben ist weiter sein Mitwirken bei Auflistung und Sichtung der wiederentdeckten »Lemberger Pfarramts- und

28. September 2016

Um es sportlich auszudrücken: In der Olympiade der Langzeitehen hat Ehepaar Rindt knapp die Nase vorn vor Ehepaar Ganss, in ihrer Bedeutung für die Arbeit des Hilfskomitees in den ersten zwei Jahrzehnten nach der Wende liegen beide Paare gleichauf und stehen ganz oben auf dem Treppchen. Man verzeihe mir die flapsigen Redewendungen bei der Würdigung derart verdienter »Riesen« in unseren Reihen. Ich verstecke damit nur die Melancholie, die mich befällt beim Verfassen der Würdigung ihrer Lebensleistung.

Wie schön, dass wichtige Zeitzeugen galizischen Lebens noch unter uns sind, aber auch: wie schade, dass die meisten von uns, die jetzt angetreten sind, das galizische Erbe in der Zukunft zu wahren, das Wirken der beiden Ehepaare im 11

Am Abend hat uns Dr. Kulenisch zu einer Schifffahrt durch die Spree eingeladen. Auf dem Schiff sitzend und Latte Macchiato trinkend, haben wir die unglaubliche Architektur Berlins beobachtet. Dieser Tag war reich an neuen unvergesslichen Eindrücken und Erlebnissen.

Nächste Tage haben wir selbstständig Berlin kennen gelernt.

Die Stadt hat uns sehr gut gefallen. Wir können bestimmt sagen, wir haben uns in Berlin verliebt. Unser großer Wunsch war auch, Berlins Universitäten anzuschauen. Also, wir haben die Technische Hochschule besucht und eine ausführliche Information über das Studium daran bekommen.

Am Wochenende waren wir zu Besuch im Haus von Familie Kulenisch, zu der auch ein »kleiner« Hund der Rasse SanktBernhardiner gehört. Doris und Eugen Kulenisch haben uns mit Eis, Torte und Kaffee bewirtet. Wir haben uns wie Prinzessinnen gefühlt.

Zwei Wochen in Berlin sind sehr schnell verflogen. Am Letzten Tag sind wir von Familie Kulenisch zu einem Ausflug außerhalb der Stadt eingeladen worden. Nachdem wir ein riesiges Stück Kuchen verzehrt hatten, fuhren wir zu einem Pferdestall. Dort haben wir Lukas kennen gelernt. Das ist ein wunderschönes Pferd und ein weiteres Mitglied der Familie Kulenisch.

Wir sind herzlich dankbar Frau Doris Kulenisch und Herrn Doktor Eugen Kulenisch für Ihre große Gastfreundschaft und nette Betreuung. Wir danken auch dafür, dass die Familie Kulenisch uns mit Geschichte und Architektur Berlins bekannt gemacht hat. Wir wünschen der lieben Familie Kulenisch viel Glück und alles Beste. Möge der liebe Gott diese gutmütigen Menschen behüten!

Studentinnen aus der Ukraine Anastasija Javorska und Daryna Paschko.

Superintendentialakten 1778 – 1739« aus dem Zentralen Historischen Staatsarchiv der Ukraine in Lemberg/Lviv und dem polnischen Staatsarchiv Przemysl.

Diese intensive Beschäftigung mit den bis dahin unbekannten Quellen der galiziendeutschen Geschichte fand in dem Buch Vom Warschauer Traktat 1768 zum Protestantenpantent 1861 – Die Entwicklung der evangelischen Kirche und ihrer Gemeinden in Galizien und der Bukowina während der Toleranzzeit ihren Niederschlag. Auf 316 Seiten werden die Quellen ausgewertet und es wird ein sehr differenziertes Bild der evangelischen Kirche in den Kolonistendörfern Galiziens an der Peripherie der Habsburger Monarchie für diesen Zeitraum dargestellt.

Dieter Schäfer, Oktober 2016

Dankschreiben aus Kolomyja (26.10.2016):

Sommerferien in Berlin Seit langer Zeit haben wir davon geträumt, die Hauptstadt Deutschlands zu besuchen. Im vorigen Sommer hat sich unser Traum verwirklicht.

Raimund Friedrich Kaindl (31.08.1866 – 14.03.1930)

Also, wir sind endlich in Europas zweitgrößter Stadt Berlin angekommen. Leider konnten wir uns nicht im Voraus genau verabreden, wo wir uns mit Doktor Kulenisch treffen, denn wir haben spontan bei Bla-Bla-Car einen privaten Bus mit der Fahrt nach Deutschland gefunden.

Also, wir haben nicht gewußt, wo und wann wir genau eintreffen sollten. Der liebe Doktor Kulenisch hat vier(!) Stunden lang auf dem Hauptbahnhof gewartet, um uns abzuholen.

Letztendlich haben wir uns getroffen. Familie Doris und Eugen Kulenisch haben uns die Unterkunft in ihrer gemütlichen Wohnung gegeben. Nachdem wir leckeres Mittagessen bekommen hatten, machte Doktor Kulenisch eine interessante Stadtrundfahrt für uns. So haben wir viele Sehenswürdigkeiten Berlins besichtigt und später ein köstliches Getränk getrunken. Doktor Kulenisch hat uns unter anderem den Fernsehturm gezeigt und über ein architektonisches Wunder erzählt: Auf dem Fernsehturm leuchtet ein großes glänzendes Kreuz beim Sonnenschein. Dieser Turm wurde in der Zeit der DDR erbaut, als man keine Kreuze errichten durfte.

Also, der besondere Bau des Turmes, wo das Kreuz dank den Sonnenstrahlen erscheint, war ein kühner Trick des Architekten.

Außerdem haben wir den Unterschied in der Architektur im westlichen und östlichen Teil Berlins bemerkt. Wie bekannt, waren Berlin, Deutschland und das deutsche Volk nach dem zweiten Weltkrieg ungerecht auf zwei halbiert.

Wir gedenken des 150. Geburtstages eines Mannes, der wie kaum einer das Schicksal der Vielvölkerstaaten im Karpatenraum symbolisiert. Seine Großväter waren vor 1820 in die Bukowina aus Niederösterreich und Hessen eingewandert, der Enkel bereits betrachtete sich stolz als Buchenland- bzw. Karpatendeutschen innerhalb der multiethnischen und multikulturell / multireligiösen Gesellschaften dieses Raumes. Seine ganze Liebe und sein Forscherinteresse galten seiner Heimat Bukowina. Sein Geburtstag (1866) fiel symbolträchtig in das Jahr des preußisch-österreichischen Krieges, in dessen Folge Österreich und das (Klein-) Deutsche Reich unwiderruflich getrennte Wege gingen. Tiefe und Reichtum seiner wissenschaftlichen Ausbildung in Geschichte, Geographie und Germanistik verdankt er neben seiner tiefen Heimatliebe der 1875 gegründeten Francisco-Josephina-Universität, jener Großtat österr. Kulturpolitik: der östlichsten deutschsprachigen Universität mit ihrem hohen Anteil modernistisch 12

rufen. Dabei »hielt er es nicht unter seiner Würde, für die Volksschulen ‚Die Bukowiner Heimatkunde’ zu schreiben«, betonte der Schriftleiter des Heiligen Bandes, Josef Lanz, in seinem lesenswerten Artikel in Heft 9/1966: »Seine Forschungen weiteten sich bald über den ganzen Karpatenraum aus und (…) sind auch heute noch die Grundlage für jede neue wissenschaftliche Arbeit über diese Räume«. (C.Z.)

nach west- und mitteleuropäischer Bildung strebenden, der Stetl-Kultur entfliehenden Juden sowie Studenten und Professoren der vielen anderen Ethnien des Karpatenraumes.

Hier wurde der »Mythos Czernowitz« begründet. Dort legte er die Lehramtsprüfung ab, schrieb seine Dissertation (1891), habilitierte sich zwei J. später und wurde 1901 zum a.o., 1905 zum ordentl. Professor für österr. Geschichte be-

Polen restaurieren galiziendeutschen evgl. Friedhof Am 22.10. erreichte uns diese E-Mail aus Nowy Sacz: »Liebe Redaktion – Der neue Zaun steht! Für den alten deutschev. Friedhof Dombrowka, vor kurzem noch vom Verfall bedroht, beginnt eine neue Ära. Der Zaun ist zwar nur ein kleiner, aber ungemein wichtiger Schritt zur Sicherung des Geländes. Wir hatten Euch darüber berichtet, dass nicht alle Polen Andenken an die früheren deutschen Bewohner im Land konservieren wollen. Noch in diesem Monat, rechtzeitig zu den Toten-Gedenktagen wollen wir einen neuen Rasen aussäen und eine Tafel anbringen mit historischen Erläuterungen über die früheren Galiziendeutschen hier. – Schade dass bislang noch keiner von den Nachkommen zu uns kommen konnte, aber wir freuen uns sehr, dass Ihr Euren Besuch für das nächste Jahr angekündigt habt. – Beste Grüße – Dariusz Popiela«

der polnisch-evgl. Gemeinde zur Erhaltung des Friedhofes.

10 Jahre später konnte sich auf beiden Seiten offenbar niemand mehr daran erinnern, bis uns seit 2011 Marcell Gutt (ein in Polen arbeitender Deutsch-Niederländer) mehrfach über den Zustand des Friedhofes informierte. Das Heilige Band berichtete darüber. Seit etwa 2 Jahren erhielten wir E-Mail-Nachrichten von dem Neu-Sandezer Dariusz Popiela, dass die ev. Gemeinde nun plant, den verwahrlosten Friedhof zu restaurieren. Er fragte höflich an, ob wir sie dabei unterstützen könnten. Wir reagierten mit freundlichen Antworten und einigen Artikeln im »Blickpunkt Galizien«.

Es gab bei uns keine freien »Kapazitäten« für ein weiteres Friedhofsprojekt. Als uns aber im Laufe des letzten Jahres immer weitere Nachrichten über Restaurierungsfortschritte (s. Kasten) erreichten, beschlossen wir in der Vertrauens­ leuteversammlung am 14.11., die polnische Gemeinde endlich einmal zu besuchen und persönlich Kontakt aufzunehmen. Dies soll nun im Sommer 2017 geschehen. Als Zeichen unseres guten Willens boten wir der Kirchengemeinde an, die geplante Informationstafel finanziell zu unterstützen.

Bis ins neue Jahrhundert hinein hatte es enge Bande in die alte Heimat Neu Sandez seitens der westgalizischen Gruppe im Hilfskomitee um die Familien Walloschke und Kerth gegeben. Es gab finanziell abgesicherte Vereinbarungen mit

2013 Friedhofsumzäunung: verwildert

2016 aufgeräumt mit neuem Zaun

Restaurationsarbeiten an Gräbern zweier Kinder: »Im Erdboden vergraben fanden wir die Grabsteine von 2 kleinen Mädchen, verstorben mit vier bzw. fast drei Jahren. Es war ein erhabener Moment, als wir den beiden Kindern die Erinnerung zurück geben konnten. Nach unserer Meinung warten noch weitere derartige Funde auf uns, wir werden sie sorgfältig bewahren!« (Dariusz Popiela)

Friedhof in Da‚ brówka wird gerettet E-Mail von: dariuszpopiela@interia.pl von Montag, 24. Oktober 2016 (unkorrigiertes Original) Betreff: Gräber von deutschen Familien

Halo guten Tag, – das sind Familien aus Deutsch Dabrowka nach Friedhof Inventur !

A teraz lista nazwisk do szukania mo?esz im podes?a?: Ryszard Longin (1902 – 1944) – Miko?aj Chomenko (1881 – 1945) – Katrina Ambrozo (1865 – 1896) Luiza Kurz z Deckerów (1879 – 1933) – Heinrich Radmacher (1865 –1952) – Renata Nelkowski (1940 – 1944) – Monika Domanego (1941 – 1943) – Lydia Konrad (1925 – 1935) – Artur Bisanz (1929 – 1935) – Marcin Uriga (born 1858?) – Franz Bauer (died 1939) – Wilhelmina Emillie Furst geb. Bauer (1887 – 1918) – Irene Herold (1897 – 1912) – Kurt Freise (1909 – 1912) – Gustaw Nahrgang (1899 – 1911) Feliks Gernand (1891 – 1906) – Marya geb. Grób – I - Radmacher – II- Bauer (1829 – 1907) – Rozalia geb. Muck – I - Smolinowa – II - Deckerowa (died 1906) – Johan Baier (1847 – 1888) – Julie Baier geb. Porih (1853 – 1927) – Erine Haberny geb. Baier (???) – wz Alles gute Grusse aus Nowy Sacz:) = Dariusz

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Wichtige Nachrichten in Kürze…

Roslutsch: Kirche vor Verfall gerettet In der ersten farbig gestalteten Neuausgabe des Heiligen Bandes als Blickpunkt Galizien (Mai 2014) veröffentlichten wir zwei deprimierende Fotos des Verfalls der ehemals prachtvollen römisch-katholischen Karpatenstil-Holzirche von Roslutsch. Dazu einen Aufruf der Vorsitzenden des »Deutschen Heim« in Lemberg, Marie Weselowska, zur Rettung dieses Baudenkmals. Unter unseren Galiziendeutschen gab es offenbar niemanden mehr mit Wurzeln in Roslutsch. Nun erreichte uns die überraschende freudige Nachricht von der Rettung der Kirche. Hans Christian Heinz schrieb: Früher (2013) »Im Juli 2015 begannen Architekten und Restauratoren des Museums für Volksarchitektur und Landleben in Lemberg und v.a. der Technischen Universität Danzig mit der Restaurierung bzw. Rekonstruktion. Ein Großteil des faulen Holzes (Folge der Düngemittel-Lagerung im Kirchenbau während der Sowjetzeit) mußte komplett ausgetauscht werden. Federführend war Heute (2016) eine betagte Polin von der TU Danzig, die wohl ihre Wurzeln in Rozluch hatte und mittlerweile verstorben ist. Diese Polin konnte EU-Fördermittel erwirken. Nunmehr sei die Kirche eine »Zierde des Dorfes«, nachdem es vorher eher ein Schandfleck war. (Siehe Link: http://lvivskansen.org/osvita/342-khram-v-s-rozluch).

Die (ehemalige) Kirche ist nun Eigentum der Ortsgemeinde Roslutsch und soll für kulturelle Zwecke genutzt werden. Die nächsten kleineren römisch-katholischen Kirchengemeinden sind in Turka und in Sambir/Sambor, haben dort eigene Kirchen und keinen Bedarf am Gebäude in Roslutsch. Wir arbeiten an der Idee, dort evtl. eine dauerhafte Ausstellung zum Galiziendeutschtum einzurichten. Großer Nachteil: Roslutsch liegt eher abgelegen in den Karpaten abseits der großen Verkehrswege, es gibt kaum Durchgangsverkehr und nur wenig Tourismus. (Hans-Christian Heinz, C.Z.)

Zukunft der Ausstellung in Weende Am 22.10. trafen sich mit der Zukunft der Ausstellung über die Stanislau-Wolfshagener ­Diakonissen befasste Interessent/inn/en des Evgl. Krankenhaus Weende (EKW), des Hospiz an der Lutter und des HiKo in den Räumen des seit dem Tod v. Schw. Elisabeth verwaisten DMA (Foto v.li.): Frau Roth, (Leitung Krk.pflegeschule) · Frau Haan, (Leitung Hospiz) · Herr Sup.i.R.Behrends, (Vorstandsvorsitzender) · Herr Zöckler (HiKo) · Frau Issendorf, (Presse EKW, fotografiert gerade) · Frau Rath (Ausstellungsdesign) (war verhindert, hatte aber ihr Interesse an der Mitarbeit bekundet und einige Überlegungen vorab mitgeteilt).

Es wurde ein konstruktives Gespräch über die Zukunft der Ausstellung geführt. Dabei bekundete Herr Behrends das Interesse des EKW-Vorstandes, die von Th. Zöckler begründete ­diakonische Tradition der Stanislauer, später Wolfshagener Anstalten als konstitutiv auch für das heutige Leitbild zu begreifen. Diese Botschaft vermittle auch die Ausstellung. Es sei daher wünschenswert sie zu erhalten, auch wenn dies in der gegenwärtigen Form nicht möglich sei. Das Krankenhaus suche nach Finanzierungsmöglicheiten.

Zwei Ansätze zur Nutzung der Ausstellung und der Archivalien wurden besprochen: 1. Erhalt der Ausstellung in veränderter (reduzierter) Form in bereits gestifteten Vitrinen im Trakt 6 vor dem Vortragsraum, der der Ausstellung zugleich Geschlossenheit und öffentliche Aufmerksamkeit sichert.

2. Herr Zöckler stellte Überlegungen vor, die gegenwärtige Ausstellung (es wird oft von einem »Juwel« gesprochen) wenigstens in virtueller Form zu erhalten. Dir. Tebarth von der Martin Opitz Bibliothek in Herne hatte zwei Beispiele aus seiner Bibliothek angeführt zur Veranschaulichung der sich hier bietenden Möglichkeiten (Postkartensammlung Lodz; Reise in die Westukraine von Studenten der Uni Bochum, zu finden über Homepage MOB). Die Ausstellung bliebe so erhalten und könne sukzessive um digitale Archivalien erweitert werden. – Dem am Nachmittag zusammengekommenen kleinen Kreis von Galiziendeutschen, die Abschied von der Ausstellung nehmen wollten, bot sich so die Aussicht auf eine neue Zukunft mit ihr und damit der Bewahrung u.a. auch eines bedeutenden Sektors der galiziendeutschen Geschichte. (C.Z.)

Hochzeit mit galizischem Hintergrund Wenn Ulrich von Künßberg (geb.1847 im fränkischen Obersteinbach), der Sproß aus uraltem bayrisch-fränkischem Adelsgeschlecht, das hätte erleben dürfen: Die Braut Sophia Kovalchuk auf dem Foto der Titelseite, seine Ur-ur-Enkeltochter, führt seine Enkeltochter Natalia geb. Batschynsky, ihre 93-jährige Großmutter, auf die Tanzfläche zum »Brauttanz«: ein authentisches Stück galizischer Gegenwart in der modernen Ukraine.

Den Leser/inne/n unseres Blattes ist Oma Natalia (verw. Antonowytsch, verw. Bertram) keine Unbekannte. Anlässlich ihres 90. Geburtstages wurde die Geschichte ihrer Familie mit deutsch-österreichisch-galizisch – polnisch-ukrainischem Hintergrund vorgestellt (Hlg Bd 8-9/2013). Sie selbst hat ihr galizisches Schicksal im Heft 6/2008 kurz berichtet. Geboren wurde sie 1923 (im Jahr als ihr Großvater Ulrich starb) als jüngstes Kind des griechisch-katholischen Geistlichen Julian Batschynsky (s.Hlg.Bd.4/2010) und der galiziendeutschen Herta geb.v.Künßberg. Diese wiederum war das jüngste der 10 Kinder des Ulrich v.Künßberg. Aus der Ehe gingen fünf Kinder hervor, Natalia war die jüngste. Die Familie lebte seit 1927 in Stanislau 14

Fortsetzung von Seite 14 unten

am 23. 1. Frau M a r t h a C a r l s , geb. Schwenk, aus Krakau, in 30890 Barsinghausen, am Birkenbrink 6; zum 87. Geburtstag am 1. 1. Frau A l b i n e B a r t h , geb. Jethon, aus Bolechow, in 06279 Farnstädt/Querfurt, Röblinger Straße 11; zum 84. Geburtstag am 10. 1. Frau L u z i e S c h n e i d e r, geb. Vocht, aus Lemberg, in 21337 Lüneburg, Bülows Kamp 21; am 17. 1. Herrn Dr. H a r t w i g B e c h t l o f f , aus Dornfeld, in 16949 Putlitz, Siedlung, rechts 18; am 19. 1. Herrn H e l m u t h A c k e r m a n n , aus Stanislau, in 95145 Oberkotzau, Veitastr. 1; zum 83. Geburtstag am 13. 1. Herrn Dipl. Ing. (FH) J o h a n n S c h e e r, aus Rottenhan/Lemberg, in 07426 Königsee/Thür. Am Schiefer 17; zum 82. Geburtstag am 15. 1. Herrn E d m u n d L e n z , aus Königsau Nr. 35, in 60433 Frankfurt/Main, Im Uhrig 43; am 15. 1. Herrn Dr. R u d o l p h L e n z , aus Königsau, in 06449 Aschersleben, Im Busch 13; am 10. 1. Frau W a n d a Z ä n k e r, geb. Zintel, aus Königsau, in 09575 Eppendorf, Neue Straße 13; am 11. 1. Frau J o h a n n a M a n n , geb. Mann, aus Kalusch, in 50996 Köln, Römerstraße 7; zum 80. Geburtstag am 6. 1. Herrn M a n f r e d U t z i g , aus Mühlbach, in 49124 Georgsmarienhütte, Stettiner Weg 2c.

in der deutschen Kolonie, die Kinder besuchten die evang.deutsche Schule. Sie sind Zeitzeugen über das Schicksal der deutschen Siedlung während der Sowjetzeit, so z.B. der Sprengung der Evangelischen Kirche. – Die Braut, Germanistin Sophia, hat die galizische Geschichte der Familie Künßberg, die in mehreren Folgen in der westukrainischen Presse erschienen war, für uns ins Deutsche übertragen.

Das Hilfskomitee der Galiziendeutschen wünscht den jungen Eheleuten Gottes Segen und alles Gute auf dem gemeinsamen Lebensweg. Möge das galizische Erbe nicht als Last, sondern als Hoffnung und Zuversicht im schweren Geschick ihrer ukrainischen Heimat wirken. Das Hochzeitsfoto zeigt Glanz und Würde der Feierlichkeit, mit der beide Familien das Glück des jungen Paares begründen möchten.

Die Braut erklärt uns die abgebildeten Personen: v.re.: meine Schwester Justyna, Papa, Mama, die Oma von meinem Mann (Dinaida), mein Mann (Andrij, auf deutsch Andreas), ich, Oma, Andrijs Vater (Oleg), Andrijs Bruder (Sergij), seine Mutter (Jeanna), die Schwester von seiner Mutter ( Svitlana), der Opa von Andij (Wasyl).

(Christofer Zöckler) LE

Das Hilfskomitee dankt sehr herzlich für folgende Spenden: Spendenaufkommen 01.09.2016 bis 20.11.2016 € 630,00: Ganz, Manfred; € 250,00: Weber, Gabriele; € 222,00: Schäfer, Dr. Dieter; € 200,00: Frambach, Elly; Schmalenberg, Dr. Gerhard und Frau Sabine; € 153,00: Steinmann, Hans und Irmgard; € 150,00: Sammelspende Sippe Krämer; € 142,00: Schwarzwälder, Hans; € 130,00; Schole, Dr. Marion; € 120,00: Ludwig, Frank; € 100,00: Huber, Rudolf und Frau Gerda; Gruber, Rudolf und Frau Gerda; € 81,00: Vocht, Horst; € 60,00: Kendel, Gertrud; € 50,00: Bestattungsinstitut Veyhelmann; Happach A. und E.; Müller, Matthias und Frau Konstanze; Fischer, Hilma; € 33,00: Piprek, Dr. Hans Jürgen; € 30,00: Schwarz, Horst; € 25,00: Bisanz, Andreas; € 20,00: Willecke, Wolfgang und Renate; € 16,00: Metzler, Wolfgang; € 13,00 Weinheimer, Robert; € 10,00: Rößler, Egon und Else.

Vielen Dank für die vielen kleinen Spenden

Wir gratulieren herzlich im Monat Februar zum 95. Geburtstag am 12. 2. Frau H e l e n e L a n g , geb. Rudolf, aus Gelsendorf, in 34346 Hann. Münden, Prof.-Eberlein-Straße 12; zum 92. Geburtstag am 14. 2. Herrn W i l h e l m W i r t h , aus Obliska, in 98617 Meiningen, Baumschulenweg 6; zum 91. Geburtstag am 19. 2. Frau M a t h i l d e B r o s z u k a t , geb. Koch, aus Nowostolka/Reichenbach, in 42551 Velbert, Moltkestr. 6; zum 89. Geburtstag am 11. 2. Frau E r n a L i e d e r t , geb. Hexel, aus Lindenfeld Nr. 5, in 46117 Oberhausen, Schleppmannstr. 29; zum 88. Geburtstag am 5. 2. Herrn L e o M ü h l b a u e r, aus Machliniec, in 12526 Berlin, Bohnsdorfer Kirchsteig 27; am 10. 2. Frau O t t i l i e R e i c h , geb. Schmidt, aus Duliby/Stryj, in 14913 Jüterbog, am Spring 13; am 10. 2. Frau A n n a M ü h l b a u e r, geb. Bachmann, aus Machliniec, in 12526 Berlin, Bohnsdorfer Kirchsteig 27; zum 86. Geburtstag am 6. 2. Frau O t t i l i e D e t h l o f f , geb. Bauer, aus Gassendorf, in 21365 Adendorf, Bardowicker Weg 73; zum 82. Geburtstag am 6. 2. Frau B a r b a r a W i n t e r, geb. Masur, aus Ludwikowka, in 92665 Altenstadt, Mozartstraße 3; zum 78. Geburtstag am 19. 2. Frau R u t h i l d S c h a l l a , geb. Jaki, aus Stanislau, in 70192 Stuttgart, Saumweg 19; zum 77. Geburtstag am 26. 2. Herrn A d o l f K i t s c h , aus Zwickau, in 31832 Springe, Rosenstraße 10.

Wir gratulieren herzlich im Monat Januar zum 95. Geburtstag am 18. 1. Frau O t t i l i e L a d e n b e r g e r, geb. Gerhardt, aus Golkowitz, in 51149 Köln Amsterdamer Straße 7; zum 92. Geburtstag am 4.

1. Frau E l i s a b e t h Wo l f f , geb. Kullmann, aus ­Gassendorf, in 21365 Adendorf, In Surenwinkel 23; am 23. 1. Frau G e r l i n d e H a n n e m a n n , geb. Porth, aus Bogucice/Bochnia, in 15517 Fürstenwalde, Hölderlinweg 4; zum 90. Geburtstag am 13. 1. Frau H i l d e B a r t h , geb. Ernst, aus Engelsberg/Dolina, in 63768 Hösbach, Robert-Koch-Str. 10; zum 89. Geburtstag am 16. 1. Frau E l s e B a l l , geb. Metzger, aus Krynica, in 29303 Bergen, Belsener Str. 5; zum 88. Geburtstag am 14. 1. Frau E l i s a b e t h G e r b r a n d t , geb. Gerbrandt, aus Mierzwica/Wiesenberg, in 04209 Leipzig, Stuttgarter Allee 33/154; am 18. 1. Frau G e r d a G r a b o w s k i , geb. Hartmann, aus Lemberg, in 65812 Bad Soden, Habichtsweg 2; 15

Lew Kopelew

Forum Hilfskomitee der Galiziendeutschen e.V. c/o R. Schalla, Saumweg 19 70192 Stuttgart, PVSt, Deutsche Post AG, Entgelt bezahlt.

Briefmarken mit

9 Briefmarke 200

to by A.Portnov /Lemberg, pho Bandera in Lviv

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16, 19.00 Uhr ne?

Fr., 11.11.20 d der Ukrai era – ein Hel nd ls für Ba an ep St ttenen Symbo

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dienst 1959 in München ermordet. Die kontroverse Erinnerungspolitik um Bandera hat seinen gemäßigten Rivalen in der Organisation Ukrainischer Nationalisten (OUN) Andrij Melnyk völlig aus der öffentlichen Wahrnehmung verdrängt.

Tatsächlich geht es im Diskurs um Bandera nicht nur um seine Person, sondern um den ukrainischen radikalen Nationalismus der 1930er und 1940er Jahre generell, die damals entstandene Ukrainische Aufstandsarmee (UPA), die gegen Polen, die deutsche und die sowjetische Besatzung kämpfte und erst Anfang der 1950er Jahre von den Truppen des NKWD vernichtet wurde. Wegen der antipolnischen Pogrome stellt die UPA bis heute eine Belastung der ukrainischpolnischen Beziehungen dar.

Waren Bandera und die UPA Mittäter bei antisemitischen Pogromen in der Ukraine? Diese früher tabuisierte Frage wird inzwischen auch in der Ukraine erforscht. Nur die geschichtliche Einordnung und schonungslose Aufarbeitung der Quellen werden zu einer Ent-Emotionalisierung und Versachlichung der Diskussion um Bandera führen.

Diese Veranstaltung will dazu einen Beitrag leisten.

Dr. Andrii Portnov, ukrainischer Historiker, der derzeit in Berlin arbeitet und lebt, hat sich intensiv mit den Fragen des ukrainischen Nationalismus und den ukrainisch-polnischen Beziehungen befasst. (aus dem Einladungsflyer)

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Thema: Stepan Bandera – Hans Koch Wie halten es die Ukrainer und ihre galiziendeutschen Freunde mit dem Faschismus – Vorwurf?

Licht ins Dunkel: Diskussionsabend zu Stepan Bandera den Jahrhunderts Keine politische des 20. wird in der Ukger mus und Dr. Andrii Por Figur ALG-II-Empfän en Nationalis r, Studenten und des ukrainisch tglieder, Schüle mit den Fragen € / 2,5 € LKF-Mi UKB: 5,raine und in den Nachbarländern derart kontrovers beurteilt lew ope -forum.de 6767 www.k Tel.: 0221 257 rum.de die wie Bandera (1909 – 1959). einen war er ein Faschist opelew-foFür @k info age, Köln Neumarkt-Pass und Kollaborateur mit den Nazis, für die anderen der Kämpfer für die ukrainische Unabhängigkeit und der Freiheitsheld schlechthin. Schon seit sowjetischer Zeit traten die eigentlich eher bescheidene Biographie von Bandera und sein Nachleben weit auseinander; beide haben oft kaum noch etwas miteinander zu tun. Deshalb stellt sich die Frage, welchen Bandera diejenigen eigentlich meinen, die heute in der westlichen Ukraine für ihn Denkmäler errichten.

Diese Diskussionsveranstaltung soll Aufklärung vermitteln, d. h. Licht in die Geschichte und Geschichtspolitik um einen Mann bringen, dessen Leben erst nach seinem Tod richtig begonnen hat. Er wurde durch den sowjetischen Geheim-

Hans Koch-Buch: Präsentation in Ivano Frankivsk Das Aufsehen erregende Hans-Koch-Buch von Erasmus Zöckler (s.BlpGal 4 + 5/2016; zu beziehen über unseren Buchversand, 14,95 €) wurde von Halyna Petrosanyak ins Ukrainische übertragen. Am 6. Oktober wurde es in der Bibliothek der DeutschFakultät der Uni Ivano-Frankivsk der Öffentlichkeit präsentiert.

Das Lokalfernsehen berichtete darüber, auch Hans Koch erungen an die Erzählte Erinn Ukraine r ohne Ukrainischde in e Weltkrieg Kenntnisse sehenswert, unter dem folgenden Link: kler: ang: Erasmus Zöc el Hans Koch Mit einem Anh meinen Patenonk Erinnerungen an ek - Herne 2016 tin-Opitz-Biblioth Freunde der Mar

Auf dem Foto von rechts: Herr Monolati (Hans Koch – Kenner), Halyna Petrosanyak, Vasyl Ivanotschko (verlegt in Ivano-Frankivsk StanislauBücher)

https://www.youtube.com/watch?v=YR32ey4Mp Lo&list= PL1jq8Cyx-Z06CwWhbEhoCykBuMAS8jWv&index=6t.

zeitUng Des HiLFskoMitees Der gALizienDeUtscHen e.V. 16