Hamburger Klönschnack - November '12

Page 26

26 Verschwundene Haustiere_kloen 24.10.12 11:12 Seite 26

GESELLSCHAFT

Tierärztin Gwendolien Lehmann, Richter Eckart Schweppe mit dem 14 Tage lang verschwundenen, dann wiedergefundenen Jack Russell-Rüden Johnny

Vermisste Haustiere

Kein Finderlohn für Johnny Häufen sich Fälle verschwundener Haustiere tatsächlich? So oder so – wer Hund, Katze oder ein anderes Tier vermisst, erlebt unruhige Tage. Hilfreich beim Wiederfinden ist eine Registrierung.

Klönschnack 11 · 2012

F

26

iete, ein „Europäisch Kurzhaar“-Kater ist seit Mitte August verschwunden. Die Hundedame Sina wird seit Ende August vermisst. Ebenso wie die Katze Dschingi und Kater Zacharias. Besucher mit ihren meist felligen Patienten stehen bei der Blankeneser Tierärztin Gwendolien Lehmann vor einer dicht beklebten Tür mit Suchmeldungen. Auch Pavel wird auf diesem Weg sowie auf vielen anderen seit fast eineinhalb Jahren gesucht. Für ihn besteht kaum Hoffnung, sein Herrchen wiederzusehen. Obwohl es immer wieder Berichte gibt, wonach Tiere manchmal nach Jahren wieder nach Hause finden. In Blankenese, so die Tierärztin Lehmann, „sind in letzter Zeit neun Katzen und Hunde verschwunden“. Gerüchte wie die einer zur Zeit besonders aktiven „Hunde- und Katzen-Mafia“ machen die Runde. Anhalts-

punkte hierfür gibt es nicht. Trotzdem fällt auf, dass die Fälle verschwundener Tiere zugenommen haben. Eine Mitarbeiterin aus der „Kleintierpraxis Blankenese“ von Alexandra Wenzel bestätitgt: „Mein Eindruck ist auch, dass vermehrt Tiere gesucht werden.“ Wer sein Tier vermisst, ruft Tierheime an, fragt bei Tierärzten nach und macht sich selbst auf die Suche. So wie im Fall des zwei Wochen lang verschwundenen Johnny. Der neunjährige Jack-Russell-Rüde wurde durch Zufall entdeckt. Anfang September war Johnny, im Blankeneser Treppenviertel zu Hause, verschwunden. Nachdem sein Hund verschwunden war, rief der Blankeneser alle Tierheime und die Polizei an. Auch mittels „Mopo“ wird nach Johnny gesucht. Schließlich entdeckt eine Leserin den kleinen Terrier an einer Tankstelle in Blankenese in der Begleitung einer Frau.

Statt seines Halsbandes hatte er einen Gürtel um seinen Hals. Die Frau sagte, so Amtsrichter Schweppe, „sie habe den Hund vor ein paar Tagen von einer Bekannten gekauft. Angeblich für 150 Euro. Die Frau verwickelt sich in Widersprüche, die Polizei prüft den Chip, der Johnny implantiert ist, Chippen oder Tätowieren reichen nicht, und stellt fest, sagt das Haustierregister Tasso dass es der vermisste Rüde ist. Daraufhin, so der Richter leicht amüsiert, „forderte die Frau 150 Euro Finderlohn.“ Der Fall zeigt, wie hilfreich das Chippen eines Haustiers ist. Das Haustierregister Tasso empfiehlt deshalb: „Nur ein Tier, das auch registriert ist, kann im Verlustfall zurückvermittelt werden.“ www.tasso.net Autor: helmut.schwalbach@ksv-hamburg.de


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.