Kloenschnack - April 2014

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Clarita Loeck mit einer ihrer Enkelinnen

Clarita Loeck, Sterbebegleiterin und Pädagogin

Die Frau hinter dem Hospiz Im Spätsommer 2015 soll das Emmaus-Hospiz in Blankenese eröffnen, als Angebot für Sterbende. Das ist nicht zuletzt das Verdienst der Theologin Clarita Loeck.

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er Tod ist keine Sektbar. Wenn Frauen wie Clarita Loeck einen Informationsstand, etwa auf einem Flohmarkt betreiben, dann hält sich der Andrang in Grenzen. „Die Leute machen gerne einen Bogen“, bestätigt Loeck. „Aber nun sind einige Jahre vergangen und das Thema hat sich in Blankenese etabliert. Auch in der Presse kommt der Tod mittlerweile häufiger vor.“ Seit 2006 informiert „Zeit und und wirbt die Theologin über und für ein Hospiz in Blankenese – nun ist der Erfolg endlich greifbar. Nach einem Spendenmarathon hat der Verein Blankeneser Hospiz e.V. eine passende Immobilie in der Godeffroystraße gefunden. Hier soll sich medizinisches Personal zusammen mit Sterbebegleitern um zehn Sterbende kümmern. Bis dahin ist noch viel zu tun, aber Clarita Loeck zeigt keine Ermüdungserscheinungen angesichts des Bergs von Aufgaben. Die 63-Jährige ist Mutter von acht Kindern, betreut noch heute ihre Enkel und ist seit Jahrzehnten ein engagiertes Mitglied in der

Gemeinde, unter anderem als ambulante Sterbehelferin. Das Bedürfnis, anderen Menschen zu helfen, ihre Familie und ihre Religiosität sieht sie als die Hauptsäulen ihres Lebens. Für Clarita Loeck war von Anfang an wichtig, dass sich das Hospiz am christlichen Glauben ausrichtet. Niemand wird aus konfessionellen Gründen abgewiesen, von Betreibern und Helfern wird jedoch eine HinGespräch“ wendung zum Christentum erwartet. „Viele Menschen, die in einem Hospiz sterben, fragen nach dem Sinn des Lebens“, erklärt Loeck. „Sie besinnen sich auf die letzten Fragen.“ Der Umgang mit solchen Fragen will gelernt sein. Loeck bildet daher Sterbebegleiter aus. Die Ausbildung dauert annähernd ein Jahr und bereitet auf den Umgang mit dem Lebensende vor. „Zeit und Gespräch“, bieten Sterbebegleiter den Alten oder Todkranken. Im alltäglichen Umgang wirkt Christa Loeck gelassen, positiv. Die jahrelange Be-

schäftigung mit den letzten Stunden des Menschen scheinen keine Spuren hinterlassen zu haben. Im Gegenteil. „Beglückend“, nennt sie ihre Arbeit mit Sterbenden. „Man hilft Menschen und verliert die Angst vor dem eigenen Tod.“

Autor: tim.holzhaeuser@ksv-hamburg.de

Das Emmaus-Hospiz Godeffroystraße Das ehemalige Ärztehaus in der Godeffroystraße wird ab dem Spätsommer 2014 umgebaut und erweitert. Etwa ein Jahr später soll dann hier das Emmaus-Hospiz zehn Plätze für Sterbende bieten. Während das Haus Eigentum eines Mäzens ist, müssen alle Arbeiten durch Spenden finanziert werden. Blankeneser Hospiz e.V. Kontonr.: 333 730 000 Bankleitzahl: 200 400 00 Commerzbank AG IBAN: DE66 2004 0000 0333 7300 00 BIC: COBADEFFXXX www.blankeneser-hospiz.de


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