Klipp Februar/2020

Page 22

Stuntman im Einsatz

Foto: Peter Brandstätter BildDesign

roßen Andrang gab es kürzlich bei der Eröffnung der Gruppenausstellung im freien Atelierhaus „Schaumbad“ in Graz in der Puchstraße 41. Und das gelingt nur, wenn man mit Räumen so gut umgehen kann. Trotz der Dichte der gezeigten Werke kann jedes einzelne atmen und seine Wirkung entfalten. Und „entfalten“ ist auch

Foto: Peter Brandstätter BildDesign

G

Action-Fotografie im Tagger-Werk anlässlich eines Sony-Workshops

AVbaby fühlt sich im „Schaumbad“ wohl das Stichwort für das freie Filmstudio AVbaby und seinen Gründer und Betreiber Stefan Schmid. „Nebenan ist das Caritas-Lager und wir holen uns immer die Sachen, die wir brauchen“, beschreibt Stefan Schmid beim KLIPP-Gespräch die originelle Ausstattung in seinem Filmstudio. In der Grazer Puchstraße, versteckt im Industriegebiet ist auch er mit seinem bestens ausgestatteten Film- und Tonstudio ein Mieter im „Schaumbad“. „Wir machen Image-Filme für die Industrie genauso wie Dokumentationen für Kinos“, erzählt er. Sein Studio lässt keine Wünsche offen. Neun freie Mitarbeiter vereinen alle nötigen Kompetenzen. Egal, ob es um Werbefilme, Dokumentationen oder auch Spielfilme geht. Das 7,5 Meter hohe Filmstudio ist sogar mit dem Auto befahrbar. Es zählt in der freien Szene ganz sicher zu den

Foto: Peter Brandstätter BildDesign

Stefan Schmid: „Vom Caritas-Lager nebenan holen wir uns die Sachen, die wir brauchen.“

Viel Kreativität steckt auch im Tonstudio 22 Februar 2020

20-23_Innovationbelt.indd 22

innovativsten in Österreich. Das Studio ist mit einer „Green-ScreenWand“ ausgestattet. „Mit ihrer Hilfe können wir später beliebige Hintergründe hinter die Darstellung projizieren.“ Und ganz neu: „Wir setzen auch eine Videospiel-Engine ein. Damit können Personen in virtuelle Umgebungen integriert werden. Die Engine stellt die Perspektive automatisch realistisch dar, sorgt also immer für die richtige Perspektive, einen korrekten Schattenwurf usw.“, sprüht der AVbaby-Gründer förmlich vor Freude über die neue Technologie. „Wir wurden von der Steirischen Wirtschaftsförderungsgesellschaft SFG sogar zum ,Unternehmen des Monats‘ im Dezember 2019 nominiert.“ Wie das in der Filmbranche oft vorkommt: Der gebürtige Oberösterreicher Stefan Schmid hat einen vielschichtigen Ausbildungsweg hinter sich: „Ich habe Schlosser und Elektriker in einer Lehrwerkstätte gelernt, war dann ein Jahr Behindertenbetreuer, war bei einem Kindertheater für die Technik verantwortlich und ging dann zu einem Tonstudio in Linz.“ Nachdem er die Studienberechtigungsprüfung für die Universität schaffte, studierte er Elektronik und Nachrichtentechnik. „Aber ich habe nicht

abgeschlossen.“ Sein Wissen, was Sache ist, hat ihm beim Aufbau des Filmstudios entscheidend genützt. „Ich habe zum Beispiel die ganze Elektrik alleine installiert.“ Stefan Schmid, Edgar Bültemeyer und Stefan Bauer haben Hand angelegt und fast alles alleine gebaut. „Erst damit war es möglich, dass es nun so dasteht.“ 100.000 Euro hat Schmid hinein gesteckt. 1.000 Euro werden nun monatlich an die Bank überwiesen. Das gelingt, weil das Studio auch für Fremdproduktionen vermietet wird, inklusive der Einrichtungen für Tonbearbeitung und die FarbNachbearbeitung. Gegenwärtig entsteht zum 150. Jubiläum des Alpenvereins ein Dokumentarfilm. „Der ist für den ORF gedacht, er wird auf 3SAT in einer längeren Version gezeigt. Meine Funktion ist die des Produzenten und des Kameramannes. Als Produzent trete ich deswegen auf, weil ich dann

das machen kann, was meine Vorstellungen sind und kann mir dann auch mein Team aussuchen, die Leute, die ich dazu gerne hätte. Es haben sich hier einfach jetzt die Leute gefunden, die eben ihre eigenen Sachen machen, aber insgesamt wiederum das, was wir hier alle tun, macht jeder selbstständig. Es sind Drehbuchautoren, Regisseure, andere Kameraleute, Fotografen, Designer, es sind Leute da, die 3D-Sachen machen. Wir haben einen großen Techniker-Pool, das braucht es einfach bei diesen Projekten, wo sich jeder eben mit dem anderen verzahnt. Wir helfen einander, indem wir die Sachen günstiger geben. So hat man genügend Freiraum.“

Eine Straßenbeleuchtung, die mitdenkt

lixtec weiß, wie’s geht

„M

ich hat es immer wahnsinnig gestört, wenn du in der Nacht über Europa aus dem Flugzeug geschaut hast und die Städte und jedes kleine Kaff hell erleuchtet waren. Und eigentlich brauchst du dieses Licht nicht“, schildert Günther Spath die „Geburtsstunde“ seiner Geschäftsidee. Dem studierten Elektrotechniker gelang es dann, ein Forschungsprojekt mit oberösterreichischen und

Es gibt nur dann Licht, wenn es benötigt wird. 19.02.20 13:47


Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.