Steiermarkmagazin Klipp 2013-03

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Bestens behütet und gesichert Bereits zum achten Mal gab es heuer die „Fahrt des guten Willens“ – veranstaltet von der „Initiative für Herzensbildung Gustl 58“, also von Schauspieler August Schmölzer und seinem Team. Und der Einladung gefolgt waren unter anderen LH Franz Voves, Bischof Egon Kapellari, Landespolizeidirektor Josef Klamminger und Militärkommandant Heinz Zöllner. Die Kinder konnten aber nicht nur mit den Oldtimer-Traktoren fahren, sondern auch die Fahrzeuge der Einsatzorganisationen und des Bun-

desheeres benutzen. Die Fahrt in einer kilometerlangen Kolonne führte bis zum Bahnhof nach Stainz und wurde von einem Polizeihubschrauber eskortiert. Und es war eine Freude, in die leuchtenden Kinderaugen und lachenden Gesichter zu schauen. Ein weiterer Höhepunkt war die anschließende Fahrt mit dem Flascherlzug, die ebenfalls begeistert angenommen wurde. Ausklingen ließ man den Nachmittag beim großen Fest am Bahnhofsgelände – musikalisch umrahmt von den Edlseern.

Eintauchen in die „Welt der Stille“ … können Meeresfans im Steirischen Feuerwehrmuseum. So nannte der Meeresforscher Jacques-Yves Cousteau die geheimnisvolle Tiefe der Ozeane und beschrieb damit die Faszination und das Wagnis des Tauchens. In

Der Nichtrauchertag ist ein Bekenntnis der Österreicherinnen und Österreicher zur Political Correctness, zum Gesundheits- und Sicherheitsdenken, das unserem schönen Österreich aus allen

Ich rauche drei Zigaretten und bekomme Angst Poren strömt. Die Order lautet: Halte dich fit, lebe vernünftig, sei erfolgreich, halte deine Lunge sauber und stirb gesund. Die Nichtraucher sind VoodooPrediger des Vernünftigen, die uns Rauchern das Stigma der Ausgestoßenen auf das Raucherbein drücken. Wie alle Glaubenslehren haben sie die Wahrheit auf ihrer Seite. Wir Raucher sind längst an den Rand gedrängt, in zweifelhafte Lokale, in Glaskäfige auf Flughäfen, auf den Gehsteig vor dem Lokal, wo man uns betrachtet wie exotische Tiere, die auf keinen Fall domestiziert werden dürfen. Die Nichtraucher veranstalten am 31. Mai Aufmärsche und tragen einen Nicorette-Kaugummi im Knopfloch zur Abwehr gegen böse Geister. Im Stechschritt marschieren sie in der Herrengasse und skandieren vor dem letzten Grazer Raucherlokal Schlachtgesänge.

den Mittelpunkt der interessanten Ausstellung werden aber nicht nur die Aspekte Abenteuer und Sport gerückt, sondern auch – mittels weiterer beeindruckender Exponate – jene der Geschichte und Kunst, der Gefahr und Rettung.

www.feuerwehrmuseum.at

-Echo: Auf diesem Wege zolle ich Ihnen meinen absoluten Respekt für die überaus gelungene, interessante und – ja leider auch – schockierende Titelgeschichte in der aktuellen Ausgabe des Klipp: wieder ein Puzzlestein mehr in einem Bild unserer heimischen Medienlandschaft, das wahrlich kein schönes ist.

Wolfgang Hasenhütl, Vorsitzender und Sprecher der Initiative „Mehr Vielfalt!“

KLIPP Mai/Juni 2013

Kurt Palm hat im Standard eine kleine Geschichte des Rauchens geschrieben. Er durfte das nur, weil er vor 30 Jahren mit dem Rauchen aufgehört hat. Einen Raucher hätte man wahrscheinlich mit nassen Fetzen und Fichtennadelspray aus der Redaktion gejagt. Dabei hat in der Frühgeschichte der Menschheit jeder Schreibende geraucht, aber daran können sich die wenigsten erinnern. Ich schon, und ich nehme im Gedenken an diese Zeit einen weiteren Zug aus meiner Zigarette. Ich spüre, wie meine nichtrau-

Ihre Waffen sind Fitnesstempel, Wellnessstudios, Jogging und Fahrräder, mit denen sie jeden Tag zur Arbeit fahren. Sie ernähren sich von Hirse, Haferflocken und Kichererbsen aus dem Bioladen und werden 120 Jahre alt. Beim Radfahren sondern sie einen vollkommen nikotinfreien Schweiß ab. Aber sie riechen unsereinen auf hundert Meter gegen den Wind. Bei dieser Vorstellung erschaudere ich an meinem Schreibtisch und zünde mir eine neue Zigarette an.

chenden Nachbarn mich durch die Wände fixieren. Ich bin der einzige, der letzte Raucher im Block. Ihre Blicke sagen: Es ist nicht rechtens, was du tust, pass nur ja auf, dass deine krankmachende Luft nicht zu uns herüberkommt. Mein Fenster ist offen, ich höre, wie sie ihre Fenster schließen und die Ventilatoren bei ihnen starten und Fichtennadelduft verteilen. Irgendwann werden sie einen Prozess anstreben, um mich in meiner Wohnung zu enteignen. Oder sie werden einen Djihad-Kämpfer anheuern, der mir Unreinem mit einem Cutter den Garaus macht. Ich schwitze bei diesem Gedanken und zünde mir eine weitere Zigarette an. Ich mache das Fenster zu. Ich verstecke meine Kippen zwischen Bananenschalen und will sie abends, wenn es dunkel ist, zum Müll bringen. Da fällt mir ein, dass es kein Bioabfall ist. Ich packe die Kippen wieder aus und wickle sie in Zeitungspapier. Im Bewusstsein, dass auch das nicht korrekt ist und ich bestraft werden könnte, schleiche ich mich nach Mitternacht zu den Mülleimern vorm Haus. Zum Glück schlafen die Nachbarn schon alle. Im Allgemeinen fühle ich mich gut, aber am Nichtrauchertag bin ich gestresst und rauche die doppelte Menge. Ich habe keine Angst vor Krankheiten, ich fürchte mich nur vor diesen Schlachtgesängen. Reinhard Schuch

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SL PE OB TE SN & L E U T E

Foto: Heimo Ruschitz

Saßen noch nie gemeinsam auf dem Traktor: Landespolizeidirektor Josef Klamminger, Bischof Egon Kapellari und dahinter das Ehepaar Voves mit Organisator August Schmölzer.

Ich zünde mir gerade eine Zigarette an und denke an den Nichtrauchertag am 31. Mai. Dieser Tag hat längst den Tag der Arbeit am 1. Mai in den Schatten gestellt und sogar den Staatsfeiertag und den Tag, an dem Karl Schranz von der Olympiade in Sapporo heimkehrte.


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