Klipp Februar 2009

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DIe SacKGaSSe IST nUn

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MIT DeM neUen MODeLL „LehRe MIT MaTURa“ eRGeBen S

Als Lehrling beginnen und mit dem Magister der Fachhochschule oder an der Uni die Ausbildung abschließen. Die Chancen dazu sind heute größer denn je und auch Unternehmen erkennen diese Möglichkeiten. Ein Lehrplatz allein ist die Minimalchance, ein steiler Karriereverlauf die große Chance. „Die Lehre ist längst keine Sackgasse mehr, sie ist weit offen“, sieht WifiChef Peter Hochegger völlig neue Perspektiven in der Lehrlingswelt.

WK-Präsident Mühlbacher: „… erfolgsstraße für junge Menschen.“

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ie Entscheidung, welchen beruflichen Werdegang man wählen soll, ist sicher keine leichte. Zu viel Einfluss aus der Umgebung und zu wenig Informationen über diverse Möglichkeiten führen oft dazu, dass verborgene Talente ungenutzt bleiben. Schule oder Lehre? Früher hat das eine das andere fast ausgeschlossen. Heute ist das nicht mehr so, denn das Land Steiermark fördert und unterstützt diejenigen, die sich zum Facharbeiter ausbilden lassen, und noch mehr diejenigen, die zusätzlich einen höheren Bildungsweg wählen. „Handwerk hat gerade in Zeiten einer Krise noch immer goldenen Boden; und angesichts der Tatsache, dass die geburtenschwächeren Jahrgänge jetzt kommen, wird es immer wichtiger, jungen Menschen eine Lehre ans Herz zu legen“, macht Wirtschaftskammerpräsident Peter Mühlbacher aufmerksam. Aber nicht nur die Regierung ist bestrebt bestens qualifizierte Facharbeiter aus jungen Menschen zu machen.

Auch die Wirtschaft tut viel dafür. Oft sind es aber die Eltern, die sich ihre Kinder lieber auf der Schulbank vorstellen als an einer Maschine in einem Unternehmen oder gar auf der Baustelle bei Hitze oder Kälte.

Kinder sollen es besser haben So auch Frau Stuhlhofer. Sie hat zwei Söhne und natürlich wollte sie, wie viele andere Mütter auch, dass es ihren Kindern einmal „besser geht“, und hat schon früh versucht, den Buben eine höhere Schulausbildung schmackhaft zu machen. Sicher auch deshalb, weil sie selber gerne diesen Weg gegangen wäre, es ihr aber vom Elternhaus nicht ermöglicht wurde. Der ältere, Stefan, hat sich nicht sonderlich bemüht und so stand schon sehr früh fest, dass er eine Lehre als Tischler absolvieren wird. Nun lag ihre ganze Hoffnung beim zwei Jahre jüngeren Bruder, Christian, der auch immer bekundet hat, dass er die HTL besuchen wolle. Die Mutter

unterstützte ihn natürlich in jeder Hinsicht. Doch einige Monate bevor er die Schule wechseln sollte, verkündete Christian, wie toll der Beruf als Maurer sein soll, wie gut er da verdienen würde und dass er diesen erlernen werde. Frau Stuhlhofer war entsetzt und versuchte mit viel Überzeugungsarbeit und schlussendlich mit Drohungen das Kind umzustimmen. Doch Christian setzte sich durch – und was das Wichtigste an der Geschichte ist: Sowohl Stefan als auch Christian sind sehr zufrieden in ihren Berufen. Stefan ist

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