KlinikumMagazin: Ausgabe Oktober 2021

Page 1

Gesundheit für Nürnberg und die Region 2|21

Ihr Herz in guten Händen


Impressum

V.i.S.d.P. Barbara Lay

Giulia Iannicelli

Herausgeber Klinikum Nürnberg Prof.-Ernst-Nathan-Str. 1 90419 Nürnberg

Redaktionsleitung Isabel Krieger Redaktion Sabine Stoll (sto) Julia Peter (jup) Jasmin Pauler (jap) Isabel Krieger (ik) Andrea Uhrig (ur) Corinna Russow (cor) Fotonachweis siehe Hinweise auf den Bildern Gestaltung Michaela Meth, Vanessa Mund Titelbild istock Druck hofmann infocom GmbH, Nürnberg Auflage 8.500, September 2021

Samstag, 23. Oktober 2021 10 bis 13 Uhr

Aktionstag – Pflege & mehr • Unsere Pflegeprofis informieren über ihre Arbeit • Direktbewerbung und Gehalts-Check vor Ort möglich • Erfahren Sie alles rund um Aus-, Fort- und Weiterbildung und warum Sie zu uns kommen sollten Klinikum Nürnberg | Standort Süd Haus E, Herz-Gefäß-Zentrum, Erdgeschoss

Bleiben Sie mit uns in Kontakt! www.life.klinikum-nuernberg.de www.klinikum-nuernberg.de

     

Es gilt die 3G-Regel.

iner Stelle? e n a t r ie s s it! Intere nterlagen m U e r Ih ie S Bringen www.klinikum-nuernberg.de/jobs


Foto: Giulia Iannicelli

Editorial Liebe Leserin, lieber Leser, unser Herz ist der Motor unseres Lebens, eines unserer wichtigsten ­Organe. Ohne unser Herz wären wir nicht lebensfähig. Es pumpt täglich bis zu 10.000 Liter Blut und damit Sauerstoff sowie Nährstoffe durch unseren Körper, und das unser Leben lang, ohne Pause. Grund genug, auf unser Herz gut achtzugeben, vor allem dann, wenn wir spüren, dass es aus dem Takt geraten ist. Wenn es stolpert, rast oder schmerzt, wenn wir nicht genug Luft bekommen oder ständig müde sind, ist der Rat eines Herz­ experten nicht nur wichtig, sondern vielleicht sogar entscheidend. Im neuen KlinikumMagazin legen wir diesmal unseren Schwerpunkt auf das Herz. Unsere Experten vom Herz-Gefäß-Zentrum am Klinikum ­Nürnberg erklären, woran man erkennt, dass mit dem Herzen etwas nicht in Ordnung ist und welche Behandlungen bei welchen Herz- und Kreislauferkrankungen heute Stand der Medizin sind. Physiotherapeuten und Ernährungsprofis unseres Hauses geben passend dazu Tipps für ein gesünderes Leben mit weniger Stress und mehr Entspannung. Genauso wichtig wie der Körper ist die Seele: So können Herzerkrankungen bei den Betroffenen Depressionen und Ängste auslösen. Seelischer Schmerz wiederum beeinträchtigt auch physisch das Herz. Prof. Dr. med. Christiane Waller, die als eine der wenigen Spezialisten in Deutschland nicht nur Fachärztin für Psychosomatik, sondern auch Kardiologin ist, spricht im KlinikumMagazin über das enge Zusammenspiel von Körper und Seele. Darüber hinaus haben wir viele weitere Themen für Sie: Zum Beispiel aktuelle ­Therapie- und Beratungsangebote in der Frauen-, Kinder- und Altersmedizin, den Start unserer neuen Studiengänge Hebammenwissenschaft und Gesundheits­ management an der Nürnberg School of Health und natürlich – wie in jedem ­KlinikumMagazin – Porträts von Mitarbeitenden und unsere Service-Seiten. Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Lesen! Herzlich Ihr

Prof. Dr. med. Achim Jockwig Vorstand Medizin und Strategie Vorstandsvorsitzender Klinikum Nürnberg

3


Mensch und Medizin

24 Lipödem erkennen und behandeln Ende eines langen Leidens

6 Fokus: Ihr Herz in guten Händen Das Herz-Gefäß-Zentrum stellt sich vor

26

9 Für mehr Sicherheit im Alltag Klinikum Nürnberg testet innovative ProHerz-App

27 Wie funktioniert dein Herz?

10 Mitten ins Herz

28

elfer auf vier Pfoten H Hunde helfen Kindern beim Gesundwerden

29

J eder Mensch braucht seinen eigenen Weg Sophia D. erzählt ihre Geschichte

Wissen für Kids

Herzkatheter-Labor: Schnelle Hilfe bei Infarkt

12 Neue Kraft für schwache Herzen

Komplementärmedizin hilft Krebspatientinnen Sprechstunde ist jetzt zertifiziert

Spektrum Herzchirurgie

15 Interview: Kunst am Herzen

30 Parkinson Wie Patienten wieder mobiler werden

Wenn die Pumpe Unterstützung braucht

16 Eine echte Herzens­angelegenheit

Arbeiten und Lernen

Medizin für Herz und Psyche

Gesundheit und Leben 18 Mit Bewegung zu neuer Lebensenergie Die erste Säule für ein gesundes Leben

20 Entspannung jetzt

32 Pflege Projekt VerA begleitet durch die Ausbildung ukunftsprojekt Kinderklinikum Nürnberg 33 Z Botschafter starten 34 Nürnberg School of Health Zwei neue Studiengänge

Die zweite Säule für ein gesundes Leben 21 Du bist, was Du isst Die dritte Säule für ein gesundes Leben

35 Paracelsus Medizinische Privatuniversität Großzügige Unterstützung für den Hörsaal 36 Mitarbeiter-Umfrage: Positiv durch den Herbst

22 Rettungswagen für Hospital in Bassar Mitarbeiter spenden für Togo

37 Diabetesforum im November Experten geben Auskunft

Wir in Franken Kontakt Sie haben Anregungen für die nächsten Ausgaben oder Sie möchten das KlinikumMagazin abonnieren?

38 Rezeptideen im Herbst: Rund um den Kürbis

Schreiben Sie uns: magazin@klinikum-nuernberg.de

41 Lieblingsort: Schöner Brunnen

40 Kräutertipp von der Expertin: Ringelblume

42 4

Knobeleien für Groß und Klein


Kurz und Knapp Nürnberger Herzhilfe würdigt Corona-Engagement // Jutta Ballwieser,

Foto: Giulia Iannicelli

Pflegerische Leitung der Medizinischen Klinik 8 am Klinikum Nürnberg Süd, ist mit dem Fritz-Böhrer-Preis der Nürnberger Herzhilfe ausgezeichnet worden. Sie erhielt den Preis stellvertretend für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Klinik für Innere Medizin, Schwerpunkt Kardiologie, für deren Einsatz in der Corona-Pandemie. Diese waren in der Notaufnahme, Intensiv- und Normalstation über Monate hinweg in sehr hohem Maße gefordert. Der Preis ist mit 1.000 Euro dotiert. Infos unter www.herzhilfe-nuernberg.de

Innovationspreis für die Notaufnahme // Rund 64.000 Patient­­­­­­­innen und Patienten versorgt die Notaufnahme des Klinikums Nürnberg Süd im Jahr. Tendenz steigend. 2016 führten steigende Arbeitsbelastung und knappe Raumkapazitäten zu Beschwerden. In dem Projekt „Impulse für Quittendenker“ gemeinsam mit der TH ­Nürnberg entwickelte das Team der Notaufnahme daraufhin erfolgreich Lösungen.

Vertrauliche Spurensicherung für Opfer sexueller Gewalt // Nach einem sexuellen Übergriff stehen Opfer erst einmal unter Schock. Manchen fällt es schwer, sofort zur Polizei zu gehen. Im Klinikum Nürnberg haben Opfer sexueller Gewalt ab sofort die Möglichkeit, die Spuren eines Übergriffs vertraulich sichern zu lassen. Diese werden sicher aufbewahrt, sodass Betroffene auch zu einem späteren Zeitpunkt noch Anzeige erstatten können. Betroffene können alleine oder mit einer Begleitperson direkt in die Notaufnahmen an den Standorten Nord und Süd des Klinikums oder in die gynäkologische oder urologische Ambulanz am Klinikum Nürnberg Nord kommen. Für Kinder und Jugendliche und deren Eltern beziehungsweise Vertreter ist die Kinderklinik am Klinikum Nürnberg Süd die richtige Anlaufstelle. Auf Wunsch des ­Opfers wird eine psychosoziale Unterstützung hinzugezogen. Die Krankenkassen tragen die Kosten für die vertrauliche Spurensicherung. Die Abrechnung erfolgt anonym, die Identität des Opfers wird nicht preisgegeben.

Foto: istock

Zusätzliche Pflegehelfer*innen wurden eingestellt, Hierarchieebenen abgebaut, ein Seelsorgeraum für Angehörige und ein neuer Kinderspielbereich eingerichtet und vieles mehr. Dafür hat die Notaufnahme den Innovationspreis für Interprofessionelle Projekte im Gesundheitswesen 2021 des Springer Medizin Verlages erhalten. Wir gratulieren dem tollen Interprofessionellen Team!

Kindernotfallambulanz Klinikum Nürnberg Süd Breslauer Straße 201 | Tel. 0911 398 2290 Urologische Ambulanz Klinikum Nürnberg Nord Prof.-Ernst-Nathan-Straße 1 Tel. 0911 398 7623

Mensch und Medizin

5


Foto: Giulia Lannicelli Fotos: Klinikum Nürnberg

Patientenservice wird groß geschrieben am Herz-Gefäß-Zentrum am Klinikum Nürnberg.

Das Herz-Gefäß-Zentrum am Klinikum Nürnberg

Ihr Herz in guten Händen Erkrankungen des Herzens und der Gefäße zählen zu den häufigsten Krankheiten weltweit und sind in Deutschland Todesursache Nummer eins, noch weit vor Krebserkrankungen. Dank der modernen Medizin stehen bei Herz-Gefäß-Erkrankungen heute auch älteren und hochbetagten Patientinnen und Patienten gute Verfahren in Diagnostik und Therapie zur Verfügung. Weil diese aufeinander abgestimmt sein müssen, arbeiten am Herz-Gefäß-Zentrum (HGZ) des Klinikums Nürnberg Expertinnen und Experten der Kardiologie, Herzchirurgie, Gefäßchirurgie, Radiologie und Nuklearmedizin seit Jahren Hand in Hand. (ik)

6

Mensch und Medizin


Fokus „Die Diagnose zu einem möglichst frühen Zeitpunkt ist entscheidend, um schleichende Erkrankungsprozesse am Herz und an den Gefäßen zu erkennen und durch eine gezielte Therapie möglicherweise noch aufzuhalten zu können“, betont Prof. Dr. med. Matthias Pauschinger, Leiter der Klinik für Innere Medizin 8, Schwerpunkt Kardiologie am Klinikum Nürnberg. Rund 22.000 Patientinnen und Patienten mit unterschiedlichen Herz- und Gefäßerkrankungen werden am Herz-Gefäß-Zentrum des Klinikums Nürnberg jährlich untersucht und stationär behandelt, Tendenz steigend. „Die Menschen werden immer älter. Damit steigt auch die Wahrscheinlichkeit, dass das Herz irgendwann nicht mehr so mitmacht oder Gefäße sich verengen oder verschließen“, ergänzt Prof. Dr. med. Theodor Fischlein, Chefarzt der Herzchirurgie am ­Klinikum Nürnberg. „Die gute Botschaft ist: Wir können hier am Klinikum Nürnberg auch hochbetagte Menschen noch mit sehr guten Ergebnissen behandeln oder auch operieren.“ Die Abklärung und Planung von Eingriffen am Herzen und den großen Gefäßen erfolgt in vielen Fällen nicht-invasiv mittels Computer- oder Magnetresonanztomographie (CT, MRT) oder mithilfe nuklearmedizinischer Verfahren (SPECT). Im Herz-Gefäß-Zentrum des Klinikums Nürnberg in der Breslauer Straße am Standort Süd können sich Menschen mit Herz- und Gefäßproblemen zunächst bei den Experten vorstellen. Die Fachärzte der drei großen Fachdisziplinen erstellen dann eine Diagnose und einen individuellen Therapieplan, der die Bausteine für eine optimale Weiterbetreuung liefert.

Foto: istock

Ist ein größerer Eingriff notwendig, der mehrere Fachbereiche betrifft, besprechen die Experten diesen gemeinsam. Dazu treffen sie sich zu einer interdisziplinären Fallkonferenz. „Hier treffen wir die Entscheidung, was zu tun ist und ob es

ein minimalinvasiver Eingriff wird oder ob der Brustkorb geöffnet werden muss“, sagt Prof. Dr. med. Pauschinger. „Ziel ist immer eine möglichst geringe Belastung des Körpers und ein möglichst langfristiger Erfolg für den Patienten.“ So können z.B. Herzklappen oder Gefäßprothesen am ­Klinikum Nürnberg heute über einen Katheter mit modernsten bildgebenden Verfahren implantiert werden. Auch bei Aorten- und Mitralklappen wählen die Experten, wenn möglich, die schonendste Variante und führen den Eingriff minimal-invasiv durch. Bei komplexen Fällen, in denen die Herzerkrankung schon sehr weit fortgeschritten ist, stehen Ärzte der Fachrichtungen Seite an Seite am OP-Tisch. Bis zu zehn Ärzte und Pflegekräfte sind dabei durchaus keine Seltenheit. Die beiden mit allen technischen Möglichkeiten ausgestattete Hybrid-OPs bieten die besten Voraussetzungen auch für schwierige Eingriffe und ermöglichen - falls während der Operation notwendig - den fließenden Übergang vom minimal-invasiven zum offenen Eingriff.

Die Experten für Ihr Herz am Herz-Gefäß-Zentrum des Klinikums Nürnberg Prof. Dr. med. Matthias Pauschinger, Klinik für Innere Medizin 8, Schwerpunkt Kardiologie am Klinikum Nürnberg

Die Klinik für Innere Medizin, Schwerpunkt Kardiologie, bietet das gesamte diagnostische und therapeutische Spektrum der Herz- und Kreislaufmedizin. Herzklappenerkrankungen, Herzmuskelerkrankungen, Durchblutungsstörungen des Herzens und Herzrhythmusstörungen werden hier diagnostiziert und therapiert. Jährlich werden rund 7000 Patienten stationär behandelt. Neben häufigen Eingriffen wie der Versorgung von Gefäßengstellen mittels Stents stehen schonende kathetergestützte (TAVI) Verfahren zur Behandlung von Herzklappenerkrankungen zur Verfügung. Auf diese Weise werden im Klinikum Nürnberg jährlich rund 300 Patienten versorgt. Die Klinik ist als Cardiac Arrest Center zertifiziert. Im Mai 2021 wurde eine Tagesklinik mit 24 Betten angegliedert, in der kardiologische Patientinnen und Patienten mit Mensch und Medizin

7


g­ eplanten Untersuchungen abseits des Notfallgeschehens auf anstehende Eingriffe vorbereitet werden. Je nach individueller Patientensituation erfolgt die Überwachung nach der Untersuchung/Eingriff entweder komplett ambulant oder in Form eines kurzen stationären Aufenthalts.

Klinikum Nürnberg überwiegend Bioprothesen zum Einsatz. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Aorten-Chirurgie und die Behandlung von Aorten-Aneurysmen. Prof. Dr. med. Eric Verhoeven, Klinik für Gefäßchirurgie

Prof. Dr. med. Theodor Fischlein, Klinik für Herzchirurgie

Am Klinikum Nürnberg führen die Herzexperten im Jahr rund 1000 große herzchirurgische Eingriffe stationär durch. Als Standardtherapie bei Aortenklappen wird die defekte Herzklappe über die eröffnete Hauptschlagader durch eine Prothese ersetzt. In der Klinik für Herzchirurgie am Klinikum Nürnberg geschieht dies routinemäßig minimal-invasiv. Nur wenn für den Klappenersatz ein oder mehrere Bypässe gelegt werden müssen, ist ein offener Eingriff unumgänglich. Auch bei Mitralklappen und Trikuspidalklappen ist die Rekonstruktion der Klappe per ­minimal-invasivem Eingriff die Standardtherapie. Unabhängig vom Verfahren kommen im

Die Klinik für Gefäßchirurgie behandelt seit 30 Jahren Patienten mit Gefäßerkrankungen. Sie ist europaweit führend bei der endovaskulären Versorgung von Aorten-Aneurysmen, einer Aussackung der großen Hauptschlagader, mithilfe hochentwickelter Spezialprothesen. Darüber hinaus ist die operative Versorgung von Engstellen der Halsschlagader ein Schwerpunkt, ebenso wie die Versorgung nierenkranker Patienten und Dialysepatienten. Diese erfolgt in enger Kooperation mit der nephrologischen Abteilung. Dabei gehören Dialyse-Shunts zu den häufigsten Eingriffen. Insgesamt versorgt die Klinik für Gefäßchirurgie jährlich rund 1860 Patienten stationär und fast doppelt so viele ambulant. Prof. Dr. med. Michael Lell, Institut für Radiologie und Nuklearmedizin

Wohin kann ich mich wenden? Das Gebäude gleich neben dem Haupteingang des Klinikums Nürnberg Süd (Haus E) in der Breslauer Straße ist erste zentrale Anlaufstelle für Herz-Patienten. Hier finden alle vorstationären Untersuchungen sowie die Beratungs- und Aufklärungsgespräche mit dem behandelnden Facharzt statt. Alle Schritte – von der Terminvereinbarung bis hin zur stationären Aufnahme und der Vergabe eines OP-Termins – werden hier geplant.

Das Institut für Radiologie und Nuklearmedizin am Klinikum Nürnberg versorgt stationäre und ambulante Patientinnen und Patienten mit dem gesamten Spektrum der Radiologie und Nuklearmedizin. Im Rahmen des Herz-Gefäß-Zentrums werden jährlich mehr als 3000 CT- und 1300 MRT- Untersuchungen des Herzens und der großen herznahen Gefäße, sowie mehr als 3000 invasive Untersuchungen und Eingriffe an den Gefäßen (Katheter-Angiographie) durchgeführt.

So erreichen Sie uns: Montag – Donnerstag: 07:15 – 16:00 Uhr Freitag: 07:15 – 15:00 Uhr

Gut überwacht und untergebracht

Terminvereinbarung: Gefäßerkrankungen: Tel. 0911 398 2379 Herzerkrankungen: Tel. 0911 398 5028 Rhythmusprobleme: Tel. 0911 398 6617 Herzchirurgie: Tel. 0911 398 5441

Für Herzpatienten stehen am Klinikum Nürnberg 180 Betten auf vier Stationen zur stationären Therapie und Diagnostik zur Verfügung, weitere 34 auf den Intensiveinheiten und 16 weitere in einer intensivmedizinischen Überwachungsstation, die ebenfalls alle Verfahren der kardiologischen, neurologischen und nephrologischen Therapie bietet.

8

Mensch und Medizin


Fotos: Giulia Lannicelli

Fokus Klinikum Nürnberg testet innovative ProHerz-App

Für mehr Sicherheit im Alltag

Bei einer Herzinsuffizienz, im Volksmund auch Herzschwäche, pumpt das Herz nicht genügend Blut durch den Körper. Sie ist der häufigste Grund für eine stationäre Behandlung von Herzpatienten. Das Klinikum ­Nürnberg erprobt nun im Rahmen einer Studie eine ProHerz-App. (jup) Monika Rudy ist dabei, Daniel Foydl ebenso. Die 74-jährige ehemalige Rechtsanwaltsfachangestellte und der 33-jährige Nürnberger haben nicht lange gezögert, als sie von der ProHerz-App-Studie des Klinikums Nürnberg und des Forchheimer Start-Ups ProCarement erfuhren. „Die Chance, meinen Gesundheitszustand mit der App zu kontrollieren, finde ich prima“, sagt Monika Rudy. Positiv auch das Fazit von Daniel Foydl. Er leidet in Folge einer Herzmuskelentzündung an Herzinsuffizienz. „Es ist sehr hilfreich, wenn immer jemand meinen Gesundheitszustand im Blick hat.“

Wenig Aufwand und leicht zu bedienen „Die ProHerz-App baut auf bekannten telemedizinischen Ansätzen auf. Die Patienten können mit minimalem Aufwand ihren Gesundheitszustand überwachen“, erklärt Prof. Dr. med. Matthias Pauschinger, Ärztlicher Leiter der Kardiologie im

­ linikum Nürnberg. Prof. Dr. med. Theodor Fischlein, ÄrztK licher Leiter der Herzchirurgie, ergänzt: „Die ProHerz-App informiert bei Auffälligkeiten umgehend das CareCenter. So können wir selbst in symptomlosen Phasen aktiv werden.“ Langfristig soll die App Krankenhauseinweisungen verringern, die Versorgung optimieren – und eine App auf Rezept werden. Und so geht`s: Interessierte mit einer Herzinsuffizienz kommen zur Untersuchung ins Klinikum Nürnberg. Hier werden sie ausführlich beraten und erhalten einen kostenfreien Zugang zur ProHerz-App auf einem Mobilgerät. Ebenso werden sie mit dem Zubehör ausgestattet: einer Waage, einem Blutdruckmessgerät und einem Fingerpulsoximeter. Diese Geräte müssen täglich genutzt werden, die Daten laufen automatisch in der App zusammen. Nach Ablauf der Studienzeit werden die Patienten noch einmal gründlich untersucht.

Jetzt im Herbst startet die Hauptstudie. Wer sich anmelden möchte, findet im Internet unter www.procarement.com weitere Infos. Bei Fragen wenden Sie sich an: Dr. med. Fahed Husri E-Mail: ­fahed.husri@klinikum-nuernberg.de

Mensch und Medizin

9


Bei Infarkt: Schnelle Hilfe im Klinikum Nürnberg

Mitten ins Herz Weit über 200.000 Menschen erleiden in Deutschland jedes Jahr einen akuten Herzinfarkt. Männer deutlich häufiger als Frauen. Die gute Nachricht: Durch eine enge Verzahnung von Rettungsdienst und Klinik, eine frühe Diagnostik und die minimalinvasive Herzkatheter-Therapie ist die Sterblichkeit massiv gesunken. (sto)

a­ bzutun, sagte der Professor alle seine Termine ab und ging zum Arzt. Kaum in der Praxis angekommen, brach ihm der kalte Schweiß aus. Dann brach Christian Bauer zusammen.

Es geschah ohne Vorwarnung, kam aus dem Nichts: „Ich fühlte mich morgens unwohl, irgendwie anders als sonst“, erinnert sich Christian Bauer. Er hatte ein merkwürdiges Gefühl im linken Arm. Sein Kreislauf sackte kurz ab, „das habe ich so noch nicht erlebt.“

Diagnose: Herzinfarkt. Weit über 200.000 Menschen erleiden in Deutschland jedes Jahr einen akuten Infarkt. Zu den Risikofaktoren gehören Diabetes, Bluthochdruck, erhöhte Cholesterinwerte, Rauchen, auch Stress. Zu einem sogenannten Myokardinfarkt kommt es, wenn ein Blutgerinnsel ein Herzkranzgefäß verstopft. Eine lebensbedrohliche Situation. „Je schneller der Infarkt behandelt wird, desto größer sind die Überlebenschancen“, sagt Prof. Dr. med. Matthias ­Pauschinger, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin 8, Schwerpunkt Kardiologie, am Klinikum Nürnberg.

Ihn beschlich die Ahnung, dass etwas nicht stimmt. Glück im Unglück, wenn man so will, denn der 46-jährige N ­ ürnberger nahm diese Warnsignale ernst. Statt die Beschwerden

Jede Minute zählt also, doch von nervöser Hektik ist im Herzkatheter-Labor am Klinikum Nürnberg Süd nichts zu spüren. Ruhig und routiniert untersucht Prof. Pauschinger das Herz

Foto: Giulia Lannicelli

Prof. Dr. med. Matthias Pauschinger untersucht einen Patienten, dem er später einen Stent einsetzt.

10

Mensch und Medizin


Fokus eines Patienten. Dafür schiebt der Chefarzt einen Katheter – einen hauchdünnen Schlauch – über einen Zugang über die Leiste, in anderen Fällen über den Arm, bis zum Herzen vor. Den Blick richtet er auf die Bildschirme, die vor ihm hängen. Denn das Herz wird während der Untersuchung kontinuierlich geröntgt. Kontrastmittel, das über den Katheter gespritzt wird, macht die Gefäße sichtbar und zeigt Engstellen. Damit das Gefäß offenbleibt, wird darin ein mit dem bloßen Auge kaum erkennbarer Mini-Ballon vorsichtig aufgeblasen. Am Ende platziert Prof. Pauschinger einen Stent, ein gerade einmal fingerkuppenlanges Drahtröhrchen, an der ehemaligen Engstelle. Der Stent weitet das Gefäß, damit das Blut wieder fließen kann. Rund 4200 Untersuchungen führen die Ärzte im HerzkatheterLabor im Schnitt pro Jahr durch; darunter sind ambulante Patienten, die zur Abklärung von Symptomen von niedergelassenen Ärzten überwiesen werden. Insgesamt werden am ­Klinikum Nürnberg jedes Jahr rund 2700 Herzinfarkte versorgt.

idealtypisch ineinander. „Ich bin den Ersthelfern und Einsatzkräften sowie dem ganzen Team des Klinikums sehr, sehr dankbar“, sagt der zweifache Familienvater, „dankbar, dass ich einen zweiten Geburtstag feiern darf.“

Bei Verdacht auf einen Herzinfarkt nicht zögern, unter

112

den Rettungsdienst verständigen.

Gut zu wissen Der minimalinvasive Eingriff erfolgt in der Regel mit örtlicher Betäubung. Die Untersuchung selbst ist im Großen und Ganzen für den Patienten schmerzfrei. Stellt sich heraus, dass ein zusätzlicher Eingriff von Nöten ist, dass zum Beispiel eine künstliche Herzklappe implantiert werden muss, wird der Patient in den Hybrid-OP gebracht: eine Mischung aus Herzkatheter-Labor und herzchirurgischem OP. „Kardiologe, Herzchirurg und Gefäßchirurg arbeiten dort Hand in Hand“, erläutert der Leitende Oberarzt Dr. med. Jürgen Jessl. Auch hier wird der Patient dauergeröntgt. Die sogenannte Bildgebung unter Leitung von Dr. med. Johannes Schwab ist von großer Bedeutung.

Die Rettungskette hat perfekt funktioniert. Alle Rädchen griffen ohne Zeitverlust idealtypisch ineinander.

Christian Bauer kam mit dem Rettungsdienst über die Notaufnahme ins Klinikum Nürnberg Süd. Das Letzte, woran er sich erinnert, ist ein massives „Vernichtungsgefühl“. Erst auf der Intensivstation kam der 46-Jährige wieder zu sich. Er weiß, dass er Riesenglück hatte, „weil die Rettungskette bei mir perfekt funktioniert hat“: Alle Rädchen griffen ohne Z­ eitverlust

Was ist ein Herzinfarkt? Bei einem Herzinfarkt sterben Herzmuskelzellen ab. Ursache ist der akute Verschluss eines Herzkranzgefäßes. Drei solcher Gefäße versorgen die Vorder-, Seiten- und Hinterwand des Herzmuskels mit Blut. Wenn der Blutfluss nicht schnell wiederhergestellt werden kann, sterben die Herzmuskelzellen nach zwei bis vier Stunden ab. Wie entsteht ein Herzinfarkt? Einem Herzinfarkt liegt meist eine koronare Herzkrankheit - also eine Arteriosklerose der Herzkranzgefäße zugrunde. Der Herzinfarkt kann typische Symptome wie starke Schmerzen hinter dem Brustbein, Engegefühl in der Brust, Atemnot und Übelkeit hervorrufen - aber auch schmerzfrei verlaufen. Je schneller ein Patient versorgt wird, desto mehr Herzmuskel kann gerettet werden. Ist ein Herzinfarkt vererbbar? In vorbelasteten Familien ist die Gefährdung durch die koronare Herzkrankheit und den Herzinfarkt zu einem wesentlichen Teil vererbt. Hier ist die Kontrolle von Risikofaktoren besonders wichtig und wirksam.

Mensch und Medizin

11


Fotos: Isabel Krieger, Klinikum Nürnberg

Prof. Dr. med. Theodor Fischlein und sein Team führen pro Jahr rund 1000 große herzchirurgische Eingriffe durch.

Spektrum Herzchirurgie: Rekonstruktion von Klappen

Neue Kraft für schwache Herzen Faustgroß und rund 300 Gramm schwer ist das gesunde Herz eines erwachsenen Menschen, 60 bis 100 Mal schlägt es in der Minute. Das Herz des 74-jährigen Patienten, den die Spezialisten der Herzchirurgie am Herz-Gefäß-Zentrum des Klinikums Nürnberg an diesem Tag operieren, sieht ganz anders aus: Es ist stark vergrößert, zwei der vier Klappen des Herzens sind undicht und schließen nicht mehr. Der 74-Jährige leidet unter Atemnot und Begleiterkrankungen. Ohne eine Rekonstruktion der beiden insuffizienten Klappen, weiß der Patient, wird er früher oder später einen Herzstillstand oder einen Schlaganfall erleiden. Also wagt er den Eingriff, den das Team von Prof. Dr. med. Theodor Fischlein, Chef der Herzchirurgie am Klinikum Nürnberg, in einer mehrstündigen Operation am offenen Herzen erfolgreich durchführt. (ik) 5,47 Liter Blut lässt die Herz-Lunge-Maschine in der M ­ inute zirkulieren, der Blick des Kardiotechnikers ruht über Stunden auf der Maschine, die es ermöglicht, das Herz des P ­ atienten in den Ruhestand zu versetzen. Konzentriert blickt der leitende Kardio-Anästhesist Oberarzt Dr. med. Martin ­Hinzmann abwechselnd auf den Überwachungsmonitor mit den Vital­ funktionen hinter dem OP-Tisch und auf das Echogerät gegenüber, das über eine Sonde während der ­ gesamten 12

Mensch und Medizin

Operation ein 3D-Echo des Herzens anzeigt und so dem erfahrenen Chirurgenteam unter der Leitung von Chefarzt Prof. Dr. med. Theodor Fischlein detailliert Informationen zur Funktion des Herzens während der OP liefert. Weil die Herzerkrankung bei dem 74-jährigen Nürnberger schon sehr weit fortgeschritten ist und er davon bereits deutlich körperlich gezeichnet ist, hat sich das Team nach


Fokus

intensiver Beratung für einen Eingriff am offenen Herzen entschieden. „Wir wägen immer ab. In diesem Fall haben wir so mehr Sicherheit und sehen Problemstellen, die wir vielleicht am Bildschirm so nicht erkennen“, sagt Prof. Dr. med. ­Theodor Fischlein. Tausende Eingriffe hat der 62-jährige Herzexperte, der seit über 14 Jahren am Herz-Gefäß-Zentrum des Klinikum Nürnberg tätig ist, schon durchgeführt. Dieser ist einer der Komplizierteren und er ist nicht ohne Risiko: Gemeinsam mit dem Patienten hat Fischlein dieses gegen die Chancen eines Weiterlebens ohne Eingriff abgewogen. Die Entscheidung fiel eindeutig. Als das Chirurgenteam den Brustkorb des Mannes öffnet, zeigt sich, dass sie nicht nur richtig war, sondern überfällig: Die über Jahre hinweg fortgeschrittene Herzschwäche hat an dem zentralen Lebensorgan des 74-Jährigen bereits deutliche Spuren hinterlassen: Die beiden Vorhöfe seines Herzens sind stark vergrößert und flimmern. Die Mitralklappe, das Einlassventil der linken Herzkammer, ist undicht, so dass sich das Blut in den linken Vorhof zurückstaut. Auch die Trikusspidalklappe, das Einlassventil der rechten Herzkammer, ist stark geweitet. „Dieses Herz arbeitet seit Jahren nicht mehr ökonomisch“, resümiert Prof. Dr. med. Theodor Fischlein. „Der Patient ist eigentlich viel zu spät hier“. Bevor der erfahrene Herzchirurg mit je einem Ring die Mitralklappe, dann die Trikusspidalklappe verstärkt, so dass sie wieder schließen, und die Sehnenfäden der Segel wieder

u­ nter Spannung setzt, verschließt er noch das linke Vorhofohr. „Es birgt die große Gefahr, dass sich aufgrund des Flimmerns darin Thromben bilden, die zu einer Embolie führen und einen Schlaganfall auslösen können“, erklärt Fischlein. Während der gesamten Operation wird das Blut des Patienten, das durch die Herz-Lungen-Maschine läuft, analysiert, um einen genauen Überblick über die Entwicklung des Sauerstoffgehaltes sowie der Elektrolyte und Lactate zu bekommen. „Sie müssen während des komplexen Eingriffs im Gleichgewicht bleiben, damit kein Organ geschädigt wird“, erklärt der leitende Kardio-Anästhesist Oberarzt Dr. med. Martin Hinzmann. Mensch und Medizin

13


Es ist eine Arbeit gegen die Zeit, die das neunköpfige OP-Team an diesem Tag leistet, denn je länger ein Patient an die Herz-Lunge-Maschine angeschlossen sein muss, desto größer ist die Gefahr, dass sein ohnehin schon geschwächtes Herz geschädigt wird oder nicht mehr gut arbeitet. Auch deshalb herrscht während der komplizierten Operation Hochkonzentration im Raum. Jeder Handgriff des Operations-Teams sitzt, während Herzchirurg Fischlein mit vielen dutzend Stichen und Fäden tief im Brustkorb des 74-Jährigen Millimeter für Millimeter die Sehnenfäden ersetzt und die Segel der Klappen rekonstruiert. Werden die Herzklappen wieder dicht sein? Wird das Herz des Patienten wieder von allein zu schlagen beginnen? Bis zuletzt ist die Frage offen. Angespannte Blicke auf den Monitor des Echogerätes, als Prof. Dr. med. Fischlein die Aortenklemme öffnet, die Herz-Lungen-Maschine immer langsamer pumpt und das Herz des Patienten aus dem Ruhezustand geholt wird. Dann auf einmal Bewegung: Langsam, dann immer schneller, fängt das Herz des 74-Jährigen wieder an zu schlagen. Es hat geklappt, die komplizierte Rekonstruktion der beiden Klappen war erfolgreich, das Organ ist stabil, auch wenn es noch einige elektrische Impulse braucht, um in den Takt zu kommen und der Brustkorb wieder verschlossen werden kann. Nach der Operation wird der 74-Jährige auf der Intensivstation von Experten überwacht, dann die gute Nachricht: Er ist über den Berg und kann auf die Normalstation verlegt werden. Nach der Entlassung wird er eine mehrwöchige Reha antreten. Dank der hervorragenden Arbeit der Herzchirurgen am Klinikum Nürnberg hat er gute Chancen, noch einige Jahre mit neuer Herzkraft zu leben.

Klinik für Herzchirurgie So erreichen Sie uns: Tel. 0911 398 5763 E-Mail: herzchirurgie@klinikum-nuernberg.de

14

Mensch und Medizin

Herzchirurg Prof. Dr. med. Theodor Fischlein mit einem Modell eines Herzens.


Foto: Klinikum Nürnberg

Fokus Wenn die Pumpe Unterstützung braucht

Interview: Kunst am Herzen Nach Angaben der Deutschen Herzstiftung leiden vier Millionen Deutsche an Herzinsuffizienz. Oft beginnt diese schleichend: Mit Erschöpfung oder Atemnot bei leichter Belastung und Gewichtszunahme. Je früher sie behandelt wird, umso länger kann man auch mit einem „schwachen“ Herzen ohne größere Einschränkungen leben. Bei stark fortgeschrittener Herzinsuffizienz hilft ein sogenanntes Kunstherz. (jup)

Was ein Kunstherz ist und wann er dazu rät, verrät Dr. med. ­Matthias Fittkau, Leitender Oberarzt der Klinik für Herzchirurgie. Dr. med. Fittkau: Ein Kunstherz ist angebracht, wenn die Herzinsuffizienz sehr weit fortgeschritten ist und alle konservativen Maßnahmen, insbesondere die medikamentöse Therapie, ausgeschöpft sind. Die jüngeren Betroffenen stehen häufig bereits auf der Warteliste für eine Transplantation. Ein Kunstherz soll dann während der Wartezeit auf ein neues Herz die Pumpfunktion unterstützen. Bei älteren Patienten, für die ein Spenderherz nicht mehr in Frage kommt, wird ein Kunstherz auch dauerhaft eingesetzt. Ein Kunstherz ist nicht für jeden Patienten, bei dem die medizinische Indikation besteht, zwingend sinnvoll. Daher legen wir Wert auf sehr ausführliche und informative Gespräche mit den Patienten und ihren nächsten Angehörigen. Dabei werden wir auch von den Kolleginnen der Klinik für Psychosomatik im Haus unterstützt.

Ist ein Kunstherz denn ein Ersatzherz? Dr. med. Fittkau: Ein Kunstherz ist kein Ersatz, sondern ein Unterstützungssystem. Eine kleine elektrische Pumpe, die an der Herzspitze in die linke Hauptkammer eingesetzt wird und zusätzlich zur linken Hauptkammer Blut in die Hauptschlagader pumpt, in der Regel zwischen vier und sechs Liter pro Minute. In seltenen Fällen kann es auch notwendig sein, dass die rechte oder beide Herzkammern unterstützt werden müssen.

Welche Vorteile hat ein Kunstherz und welche Risiken sind mit einer Operation verbunden? Dr. med. Fittkau: „Grundsätzlich kann ein Kunstherz die Lebensqualität bei herzinsuffizienten Patienten deutlich steigern und ihnen damit wieder einen lebenswerten Alltag bescheren. Natürlich sind Komplikationen nicht ausgeschlossen. So gibt es ein gewisses Infektionsrisiko im Bereich der Austrittsstelle der Steuerleitung aus der Bauchdecke. Außerdem ist aufgrund der künstlichen Oberfläche der Pumpe eine ­medikamentöse Hemmung

der Blutgerinnung notwendig, ähnlich wie bei einer künstlichen Herzklappe oder bei Vorhofflimmern. Grundsätzlich ist die Gefahr von Thrombembolien wie Schlaganfällen oder Blutungen gegeben.Entscheidend ist deshalb eine ausführliche Anamnese. In spezialisierten Einrichtungen wie unserem interdisziplinären Herz-Gefäß-Zentrum, wo wir regelmäßig Eingriffe dieser Art durchführen, schauen wir uns jeden Patienten ganz genau an. Das ist die Grundlage für eine passgenaue und möglichst risikoarme Therapie.

Selbsthilfe für HerzinsuffizienzPatienten Sich austauschen mit anderen Betroffenen: Die Selbsthilfegruppe „Herzschwäche“ bietet Menschen mit Herzinsuffizienz im Großraum Nürnberg seit 2014 Unterstützung an. Winfried Klausnitzer Tel. 0911 643 3752 selbsthilfe@herzschwaeche-nbg.de www.herzschwaeche-nbg.de

Mensch und Medizin

15


Prof. Dr. med. Christiane Waller ist auf die Wechselwirkung von Herz und Psyche spezialisiert

Eine echte Herzensangelegenheit Leidet die Psyche, leidet auch das Herz. Die Psychokardiologie befasst sich als medizin­ ische Spezialdisziplin mit dem wechselseitigen Zusammenhang zwischen Herzerkrankungen und psychischen Belastungen. Das Klinikum Nürnberg ist eine der wenigen K ­ liniken in Deutschland, in denen Psychokardiologie hoch qualifiziert angeboten wird. Die Klinik für Psychosomatik am Klinikum Nürnberg Nord und das Herz-Gefäß-Zentrum am K ­ linikum Nürnberg Süd arbeiten hier konsequent zusammen. (ur)

Foto: istock

Immer wieder dieses Herz! Mal schlug es zu schnell, dann wieder zu langsam, mal hatte Dieter B. niedrigen Blutdruck, dann wieder hohen. Der heute 72-Jährige ging zum Arzt. „Ich hatte anfangs die Hoffnung, dass das ist wie bei einem gebrochenen Bein“, schildert er. „Es wird repariert und dann ist es gut.“ Doch so war es nicht. Er ging zum nächsten Arzt. Ein Spezialist riet ihm das Eine, der andere etwas Anderes. Dieter B. befolgte Ratschläge, nahm Tabletten, unterzog sich Untersuchungen und Behandlungen. Doch nichts half. „Ich wurde immer nervöser.“ Ein Teufelskreis, der sich über Jahre hinzog. Die Krankheitsgeschichte des pensionierten Lehrers ist ein Beispiel dafür, wie wichtig es ist, bei einer medizinischen Behandlung auch die Psyche mit einzubeziehen. Tagtäglich benutzen wir Redewendungen von Dingen, die uns „schwer im Magen liegen“, von „Schmetterlingen im Bauch“ bis zum „Herzschmerz“. Trotzdem ist den meisten Menschen nicht bewusst, wie eng das Zusammenspiel zwischen Körper und Psyche wirklich ist. Diese untrennbare Symbiose ist buchstäblich eine Herzensangelegenheit für Prof. Dr. med. Christiane Waller vom ­Klinikum Nürnberg. Waller ist gleichzeitig Fachärztin für psychosomatische Medizin und Psychotherapie als auch Fachärztin für Innere Medizin und Kardiologie. Als Vorsitzende vertritt sie die Psychokardiologie in der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie und bekommt mit diesem Fachgebiet immer mehr Aufmerksamkeit von Patienten und Fachleuten. „Egal ob Bluthochdruck oder Herzrhythmusstörungen - körperliche Krankheiten haben häufig Auswirkungen auf das 16

Mensch und Medizin


Fokus seelische Wohlbefinden und können sogar Depressionen oder Panikattacken auslösen. Deshalb ist beim Gespräch mit dem Arzt der „Blick in die Augen des Patienten“ ähnlich aussagekräftig wie der auf den Bildschirm und die so genannten Werte“ weiß Prof. Dr. med. Waller. Andersherum seien körperliche Symptome nicht selten Signale für Lebenskrisen. „Leider wird in der Medizin oft organbezogen behandelt“, bedauert Waller. Auch der Kardiologe suche primär nach der sichtbaren Ursache des Infarkts im Körper. „Die kann aber sehr vielschichtig sein – und manchmal eben auch unsichtbar.“ Im Klinikum Nürnberg arbeiten deshalb Kardiologie und Psychosomatik Hand in Hand.

Manche wie Dieter B. haben dann schon eine lange Odyssee hinter sich. Als der 72-Jährige in die Sprechstunde von Prof. Dr. med. Christiane Waller kam, litt er unter Frierattacken und Schwitzanfällen, kontrollierte ständig seinen Puls und war nervlich extrem angespannt. „Ich habe jemanden gebraucht, der mich wieder auf den Boden bringt“, erinnert er sich. „Lassen Sie sich nicht von Ihrem Herz verrückt machen“, erklärte ihm Prof. Dr. med. Christiane Waller. Dieter B. konnte den Satz schnell verinnerlichen. „Mein Herz tickt halt einfach etwas anders, aber umso mehr nütze ich meine freie Zeit und genieße sie.“

Lassen Sie sich nicht von Ihrem Herz verrückt machen.

Bereits in den 1980er Jahren wurde das „Nürnberger Modell“ entwickelt. „Dabei können Patientinnen und Patienten neben der erforderlichen körperlichen Diagnostik und Therapie ihrer Erkrankung psychosomatisch und psychotherapeutisch durch Mitarbeiter unserer Klinik begleitet werden“, erklärt Prof. Dr. med. Christiane Waller. Der so genannte Konsiliar-/Liaisondienst ist über eine Kooperation fest in das Behandlungsprogramm integriert - beispielsweise bei Patienten während und nach einer Krebserkrankung, aber auch nach einer plötzlich aufgetretenen Herzerkrankung oder gar Schlimmerem. „Wenn jemand wiederbelebt werden muss, weil sein Herz stehen geblieben ist, ist das ein einschneidendes Erlebnis, ein Trauma“, sagt Prof. Dr. med. Christiane Waller. Neben dem Organ brauche in solchen Fällen oft auch die Psyche eine Behandlung, um die Angst vor dem nächsten Infarkt, die aufsteigende Panik oder andere Nachwirkungen in Griff zu bekommen. Die Betroffenen lernen, Zusammenhänge zu erkennen und ihre Einstellung zu überprüfen. „Um sein Verhaltensmuster zu ändern, braucht man erst die Erkenntnis, dass etwas nicht richtig ist“, sagt Waller. Doch auch Patienten, bei denen keine körperliche Ursache für Herzbeschwerden gefunden werden kann, können bei Prof. Dr. med. Waller vorstellig werden.

Foto: Klinikum Nürnberg

Prof. Dr. med. Christiane Waller leitet die Klinik für psychosomatische Medizin und Psychotherapie am Klinikum Nürnberg.

Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie Prof. Dr. med. Christiane Waller Fachärztin für Kardiologie und Psychosomatische Medizin | Psychokardiologie Klinikum Nord, Prof. Ernst-Nathan-Straße 1, Haus 8 Vorgesprächsvereinbarung: Tel. 0911 398 7390 E-Mail: psychosomatik@klinikum-nuernberg.de Sie erreichen uns: Montag – Donnerstag: von 8:00 – 16:00 Uhr Freitag: 8:00 – 14:00 Uhr

Mensch und Medizin

17


Die erste Säule für ein gesundes Leben

Mit Bewegung zu neuer Lebensenergie Der Mensch ist im Alltag oft getrieben von Terminen und Verpflichtungen. Das stellt uns regelmäßig vor neue Herausforderungen. Wir sollten aktiv daran denken, unseren Alltag zu entschleunigen und mit unserer Lebensenergie richtig haushalten. Auch in stressigen Zeiten gilt es, sich nicht nur zu verausgaben, sondern den Akku immer wieder bewusst neu aufzuladen. (jap) „Gib dir 5“: Fünf Übungen in fünf Minuten Nehmen Sie sich jeden Tag fünf Minuten Zeit für sich und führen Sie die folgenden Übungen aus. Sie lassen sich leicht in den Alltag integrieren, beispielsweise am Schreibtisch oder im Wohnzimmer. Hören Sie dabei auf den eigenen Körper. Für die Übungen werden keine Geräte benötigt. Bei Bedarf können Sie sich einen Stuhl zur Stütze bereitstellen. Führen Sie jede Übung etwa eine Minute durch. Fotos: Klinikum Nürnberg

Übung 1: Halswirbel mobilisieren Diese Bewegung mobilisiert die Halswirbelsäule und kann Verspannungen lösen und womöglich vorbeugen.   Wichtig: Aufrechte Körperhaltung   Kopf nach vorne senken, Kinn zur Brust ziehen   Kopf im Halbkreis langsam kreisen: Kopf zur rechten Schulter drehen, der Blick folgt, (Bitte den Nacken nicht überdehnen), anschließend den Kopf zur linken Schulter drehen   Übung in entgegengesetztem Uhrzeigersinn wiederholen

Übung 2: Schultern kreisen Diese Bewegung aktiviert die obere Schulterpartie und wirkt einer nach vorne gebeugten oder gekrümmten Haltung vor. Sie können die Übung im Stehen oder im Sitzen ausführen.   Achtung: Aufrechte Körperhaltung   Hände auf den Schultern ablegen, Unterarme parallel zum Boden ausrichten   Kleine Kreisbewegungen nach hinten ausführen, Bewegung größer werden lassen   Variation: Strecken Sie die Arme aus

Übung 3: Oberkörper drehen Diese Übung mobilisiert den Rücken und dehnt gleichzeitig die seitliche Wirbelsäulenmuskulatur.   Hüftbreiter, aufrechter Stand, Arme seitlich hängen lassen   Oberkörper abwechselnd von einer auf die andere Seite drehen – soweit es geht und gut tut   Kopf folgt in Verlängerung der Wirbelsäule der Bewegung   Arme gehen bei der Bewegung in der natürlichen Haltung mit   Becken dabei immer gerade ausrichten   Rotation findet nur im Oberkörper statt 18

Gesundheit und Leben


Übung 4: Hüftübung Diese Übung schult die Balance und aktiviert die Hüfte.   Ausgangsposition: Hüftbreiter, aufrechter Stand   Start mit rechtem Bein: Das Linke steht fest am Boden rechtes Bein auf Hüfthöhe hochziehen   Unterschenkel steht im 90 Grad-Winkel   Nun das rechte Knie langsam nach außen drehen, Oberkörper bleibt nach vorne ausgerichtet   Bein auf Ausgangsposition abstellen und die Übung mit linkem Bein wiederholen

Übung 5: Beinschwingen Diese dynamische Übung dient der Verbesserung der Beweglichkeit der Beinmuskulatur.   Ausgangsposition: Hüftbreiter, aufrechter Stand   Rechten Arm in die Hüfte stützen   Rechtes Bein vom Boden abheben (Bei Bedarf mit linkem Arm an einer Stuhllehne oder Wand festhalten)   Rechtes Bein locker nach vorne und hinten schwingen   Radius langsam bis ans Maximum steigern   Bein nach der Hälfte der Zeit wechseln

Übung 6: Sprunggelenk Diese Bewegung mobilisiert das Sprunggelenk und kräftigt die Fuß- und Beinmuskulatur.   Ausgangsposition: Hüftbreiter, aufrechter Stand   Rechtes Bein gestreckt nach vorne anheben, sodass kein Bodenkontakt mehr besteht   Für eine bessere Balance Arme ausbreiten   Linkes Bein langsam beugen   Position kurz halten   Wichtig: Die Ferse bleibt am Boden   Rechtes Bein in Ausgangsposition abstellen   Bein wechseln

Schmerzzentrum im Klinikum Nürnberg Sie haben wegen Ihrer Schmerzen bereits zahlreiche Medikamente genommen, haben viele Untersuchungen, Arztkontakte und Behandlungen erfahren, ohne dass es Ihnen besser geht? Vielleicht können Sie oder Ihre Ärzt*innen sich auch die Ursache Ihrer Schmerzen gar nicht richtig erklären?

Das Schmerzzentrum ist der Zusammenschluss von verschiedenen Behandlungseinrichtungen zur spezialisierten Therapie von chronischen Schmerzen. Wir bieten ein umfassendes Angebot und eine enge Verzahnung von ambulanten, teilstationären und stationären Behandlungsmöglichkeiten an.

Dann sollten Sie Hilfe im Schmerzzentrum suchen! Hotline: 0911 398 2586 www.klinikum-nuernberg.de/schmerzzentrum

Gesundheit und Leben

19


Die zweite Säule für ein gesundes Leben

Entspannung jetzt! Im Stress neigen wir dazu, unsere Muskulatur unterbewusst anzuspannen. Beispielsweise ziehen viele Menschen die Schultern nach oben oder beißen die Zähne zusammen, wodurch Verspannungen entstehen. Häufige oder dauerhafte Verspannungen beeinflussen die Durchblutung, sodass die Muskulatur mit weniger Sauerstoff versorgt wird. Die Folge: Stoffwechselprodukte werden nicht genügend abtransportiert, der Organismus leidet. Oft stehen Stress und Verspannungen in einer Wechselwirkung. (jap) Die progressive Muskelentspannung nach Jacobsen versucht, diesen Kreislauf zu durchbrechen. Sie ist eine Entspannungsmethode, bei der gezielt einzelne Muskelgruppen angespannt und wieder entspannt werden. Dabei wird die Aufmerksamkeit bewusst auf den Unterschied zwischen An- und Entspannung gelenkt. Die einzelnen Muskelgruppen werden isoliert wahrgenommen. Die Methode sensibilisiert die Wahrnehmung für den eigenen Körper und wirkt sich beruhigend auf den Blutdruck, die Atmung und den Puls aus. Weiterhin stärkt sie das seelische und geistige Wohlbefinden und kann den Schlaf verbessern.

Daniela Burk und Ute Uschalt von Eyb sind Gesundheits- und Krankenpflegerinnen in der Schmerztagesklinik im Klinikum Nürnberg. Sie leiten die Patientinnen und Patienten bei der Entspannungsübung an.

Grundsätzlich kann diese Entspannungsmethode überall durchgeführt werden, idealerweise suchen Sie sich einen ruhigen Ort. Die Übungen können im Stehen, sitzen oder liegen ausgeführt werden. Spannen Sie die einzelnen Muskelgruppen in Ihrem Körper für jeweils fünf Sekunden an, sodass es nicht wehtut. Im Anschluss machen Sie eine Pause von circa 40 Sekunden und spüren den Effekt nach. Führen Sie mit der nächsten Muskelgruppe fort. Wir empfehlen mit den Händen zu beginnen und mit den Beinen aufzuhören, oder umgekehrt.

Foto: istock

Wie funktioniert die progressive Muskel­ entspannung?

Hände: Ballen Sie entweder eine oder beide Hände gleichzeitig zur Faust - loslassen Oberarme: Drücken Sie entweder einen Oberarm oder beide Arme gemeinsam an den Oberkörper; Lassen sie die Hände hierbei locker - loslassen Schultern: Ziehen Sie beide Schultern leicht nach hinten – loslassen; im Anschluss zweimal nach vorne in Richtung Brustkorb - loslassen. Beide Schultern nach oben ziehen – loslassen Becken: Kneifen Sie beide Pobacken zusammen – loslassen Unterschenkel: Füße entweder einzeln oder gemeinsam Richtung Kopf ziehen - loslassen. 20

Gesundheit und Leben

Unsere Atmung wirkt sich auf den Blutdruck aus! Deshalb: Achten Sie auf die Atmung!


Foto: istock

Die dritte Säule für ein gesundes Leben

Du bist, was du isst Unsere Ernährung beeinflusst unser Wohlbefinden und unsere Stimmung. Gerade im Herbst ist es wichtig, auf eine ausgewogene Ernährung zu achten. Anke Ebersberger ist Ernährungsexpertin in der Klinik für Innere Medizin, Schwerpunkt Gastroenterologie, Hepatologie und Endokrinologie. Sie weiß genau, was unser Körper jetzt braucht. (jap) Vitamin A Das Vitamin hilft Infektionen vorzubeugen und ist wichtig für unsere Sehkraft. Vitamin A beziehungsweise die Vorstufe Betacarotin ist enthalten in Lebensmitteln wie Leber, Fisch und Milchprodukten. Auch grüne und rotorangene Gemüsesorten wie Karotten, Kürbis, Spinat, Rosenkohl, und rote Beete sind Vitamin-A-Lieferanten.

Gruppe der B-Vitamine Einige dieser Vitamine sind an der Produktion von Serotonin beteiligt. Dieses Hormon hat eine antidepressive Wirkung und einen positiven Einfluss auf den Schlaf-wach-Rhythmus. Alle tierischen Lebensmittel sind gute Vitamin-B-Lieferanten. Auch pflanzliche Nahrungsmittel wie Pilze, rote Beete und Getreidekeime sind voll mit diesen Vitaminen.

Vitamin C Um das Immunsystem zu stärken, benötigt der Körper Vitamin C. Es unterstützt die Produktion von immunstärkenden Antikörpern. Dieses Vitamin ist neben Zitrusfrüchten auch in Paprika enthalten. Saisonal ist Rosenkohl reich an Vitamin C.

Vitamin D Vitamin D hilft, unsere Knochen, Muskeln und das Immunsystem zu stärken. Zu den Nahrungsquellen zählen Ernährungsexpertin Anke Ebersberger

Das Ernährungsteam der Klinik für Innere Medizin, Schwerpunkt Gastroenterologie, Hepatologie und Endokrinologie, verfügt über jahrelange Erfahrung in der Ernährungsberatung und stellt die fachkundige Betreuung der Patienten sicher. Neben den Patienten und deren Angehörigen berät es auch Pflegekräfte und Ärzte. Weitere Informationen: www.klinikum-nuernberg.de

­ eeresfische wie Hering oder Sardine, Leber, angereicherte M Margarine, Butter, Pilze und Eigelb. Oft reicht die Aufnahme über die Nahrung in sonnenarmen Jahreszeiten jedoch nicht aus, sodass eine Einnahme eines Präparates empfohlen wird.

Vitamin E Vitamin E ist ein sogenannter Radikalfänger. Es stärkt die Zellmembranen und schützt uns vor Eindringlingen. Vitamin E befindet sich beispielsweise in pflanzlichen Ölen, Gemüse (zum Beispiel Grünkohl und Schwarzwurzel), Maronen, Vollkorngetreideerzeugnisse sowie in Eiern.

Zink Zur Vorbeugung gegen Infekte sollte man auf die tägliche Zinkzufuhr (Frauen 7 mg/Tag, Männer 10 mg/Tag) achten, denn unser Körper kann nur einen kleinen Vorrat davon speichern. Gute Zinklieferanten sind Rind- und Schweinefleisch, Käse, Milch und Eier. Pflanzliche Zinklieferanten sind Nüsse, Weizen- und Roggenkeimlinge.

Selen Auch das Spurenelement Selen schützt vor Virusinfektionen. Es ist in Fleisch, Fisch, Eiern, Linsen, Spargel und Nüsse enthalten.“ Gesundheit und Leben

21


Fotos: Klinikum Nürnberg

Mitarbeiter spenden für Togo

Rettungswagen für Hospital in Bassar Das Krankenhaus in Bassar im westafrikanischen Togo bekommt einen Rettungswagen: Im Sommer hat ein speziell ausgestatteter Sprinter die lange Reise von Nürnberg nach Togo angetreten. Ermöglicht haben die Spende der Nürnberger Verein Fi Bassar e.V. und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Klinikums Nürnberg, die im Rahmen der Weihnachtsspendenaktion 2020 Geld für die Anschaffung gaben. (ik) Rali Guemedji strahlt übers ganze Gesicht. Endlich geht ein lang gehegter Wunsch der Krankenschwester am Klinikum Nürnberg in Erfüllung: Das Krankenhaus in ihrer Heimatstadt Bassar im afrikanischen Togo bekommt für den Transport der Kranken einen neuen Rettungswagen. „Der Alte war seit Jahren kaputt“, sagt Guemedji. „Ich sage vielen Dank allen, die die Anschaffung eines neuen Fahrzeuges mit ihrer Spende möglich gemacht haben. Das ist eine große Hilfe für die Menschen dort.“

V­erbesserung der Lebensbedingungen und mehr Gesundheitsschutz in Togo ein. Medizinische Geräte, Mundschutz, Wasserpumpen und vieles mehr haben die ehrenamtlich Engagierten schon nach Bassar gebracht, das im Norden des Landes liegt. Rund um das Krankenhaus der Kleinstadt, das eine ganze Region versorgt, sind mit ihrer Hilfe zudem ein Gästehaus und eine Berufsschule entstanden. Junge Menschen bekommen hier die Möglichkeit zu einer Ausbildung.

Was in Deutschland eine Selbstverständlichkeit ist, nämlich ein funktionierendes Rettungs- und Sanitätswesen, gibt es in dem bitterarmen afrikanischen Land nicht, schon gar nicht in den Provinzen. „Kranke, Verletzte oder auch Schwangere werden dort meist von Angehörigen mit dem Motorrad ins Krankenhaus gebracht, selbst wenn es ihr Zustand gar nicht mehr erlaubt“, schildert Dr. med. Franz Köhler, Anästhesist am Klinikum Nürnberg und wie Rali Guemedji in der Klinikpartnerschaft und im Verein engagiert. „Ein eigener Rettungswagen ist für das Hospital deshalb ganz wichtig“.

Als Prof. Dr. med. Achim Jockwig, Vorstandsvorsitzender des Klinikums Nürnberg, von dem Spendenaufruf des Vereins Fi Bassar für den Rettungswagen für Togo erfuhr, rief er die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Klinikums im Rahmen der Weihnachtsspendenaktion 2020 ebenfalls zu Spenden auf. „Die Klinikpartnerschaft mit dem Hospital de Bassar liegt uns sehr am Herzen. Es ist unglaublich, was der Verein Fi Bassar und alle ehrenamtlich Engagierten hier seit Jahren leisten.“, sagt Prof. Dr. med. Achim Jockwig. „Ich freue mich, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Klinikums mit ihren Spenden die Anschaffung eines Rettungswagens mit ermöglicht haben.“ Auch die Firma Hans Müller Medizintechnik, die das Klinikum beliefert, beteiligte sich an der Aktion.

Seit Jahren setzen sich der Verein Fi Bassar und das K ­ linikum Nürnberg im Rahmen der Klinikpartnerschaft für eine 22

Gesundheit und Leben


Ein geeignetes Fahrzeug zu finden, war allerdings gar nicht so leicht. Denn mit „Hightech“ kommt man in Togo nicht weit. „Wir brauchten ein Fahrzeug, das robust gefedert ist und das von den Mechanikern vor Ort repariert und mit Ersatzteilen versorgt werden kann“, schildert Dr. med. Franz Köhler. Die Wahl fiel auf einen gut 20 Jahre alten 120 PS starken Sprinter mit Saugdiesel. „Er ist noch sehr gut in Schuss und für die schlechten Straßen in Togo gut geeignet“, sagt Köhler. Auf Bordelektronik und digitalen Funk wurde bewusst verzichtet. „Das sind alles Dinge, die kaputtgehen und die man bedienen können muss. In Togo funktioniert die Alarmierung am besten über Handy“, weiß Köhler. Umso wichtiger waren bei der Ausstattung des Rettungswagens eine stabile Liege,

Rettungsschaufel und Luftbett, damit die Patienten auf den oft holprigen Pisten sicher transportiert werden. „Vor Ort werden wir dann noch eine Vorrichtung für ein Sauerstoffgerät einbauen“, sagt Rali Guemedji. Ende August wurde der Rettungswagen in einen Container verladen und trat die Reise nach Togo an. Kurz danach reiste ein Team der Klinikpartnerschaft zusammen mit Vertretern des Vereins Fi Bassar nach eineinhalb Jahren Pause wegen Corona zum ersten Mal wieder nach Togo. Auf dem Programm stehen medizinische Schulungen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. „Außerdem wollen wir uns von dem Fortgang der Berufsschule und unseres Mutter-Kind-Projektes in Bassar überzeugen“, sagt Rali Guemedji.

Togo: Schutzgüter für eines der ärmsten Länder der Welt Das kleine Land Togo mit seinen knapp acht Millionen Einwohnern zählt zu den ärmsten Staaten Afrikas. Dies spiegelt sich auch in der Gesundheitsversorgung wieder: Im Krankenhaus von Bassar im Norden des Landes mangelt es an fast allem. Dank der Klinikpartnerschaft des Klinikums Nürnberg mit dem Hospital und des Einsatzes des Nürnberger Vereins Fi Bassar e.V. konnte die medizinische Situation in den vergangenen Jahren deutlich verbessert werden.

I­nstrumentenaufbereitung und vieles mehr brachten die Helfer im Frühjahr 2021 auf den Weg nach Bassar. Unterstützt wird die Partnerschaft vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ).

2021 stand neben den laufenden Projekten wie der Fertigstellung der Berufsschule der Schutz vor Corona ganz oben: Mehrere tausend FFP2-Masken, zehntausend Handschuhe, zehn Sauerstoff-Konzentratoren, ein gebrauchtes Ultraschallgerät, 2000 Covid-Schnelltests, Chemikalien für die

Auch Sie können für die vielfältigen Aktivitäten von Fi Bassar e.V. spenden. Bank für Sozialwirtschaft IBAN: DE 39 7002 0500 0009 8165 00 BIC: BFSWDE33MUE Projektleiter Klinikum Nürnberg: Dr. med. Franz Köhler E-Mail: franz.koehler@klinikum-nuernberg.de Kooperationspartner Fi Bassar e.V.: Rali Guemedji E-Mail: rali.guemedji@klinikum-nuernberg.de Mehr Infos unter www.fibassar.de Gesundheit und Leben

23


Ende eines langen Leidens

Lipödem diagnostizieren und behandeln Unförmige Arme und Beine, der Rest des Körpers ist normal: Wer an einem Lipödem leidet, dessen Fetthaushalt ist gestört. Oft beginnt die Krankheit bereits in der Pubertät, ohne dass es die Betroffenen – 95 Prozent sind Frauen – wissen. Viele haben einen langen Weg vor sich, bis die Krankheit diagnostiziert und ihnen richtig geholfen wird. So auch Miriam W. (Name geändert), die durch mehrere Liposuktionen in der Klinik für Plastische Chirurgie des ­Klinikums Nürnberg fast 40 Liter Fett verlor und nun wieder Lebensqualität hat. (ik) Foto: Giulia Lannicelli

Schließlich empfahl ihr der Arzt die Klinik für Plastische Chirurgie am Klinikum Nürnberg. Dort wird im Schnitt rund 60 bis 70 Patientinnen im Jahr operativ geholfen. Als die leitende Oberärztin Dr. med. Martina Kaiser die Patientin zum ersten Mal begutachtete, war ihr sofort klar, dass die Krankheit schon sehr weit fortgeschritten war und sie mit ambulanten Therapien nicht mehr in den Griff zu kriegen sein würde.

Der Leidensweg der 47-Jährigen aus der Region Nürnberg dauerte Jahre. Schon in der Pubertät wurden ihre Arme und Beine immer praller und fingen an, zu schmerzen. „Ich habe versucht, mich beim Essen zu zügeln, aber das hat nichts gebracht“. Die Krankheit schritt Jahr für Jahr voran, Schmerzen, Druckempfindlichkeit kamen hinzu. Doch die Ärzte, bei denen die Kinderpflegerin vorstellig wurde, erkannten die Krankheit nicht. Sie empfahlen ihr lediglich, abzunehmen und sich mehr zu bewegen. „Dann werde das schon besser.“ 2012 sah Miriam W. dann durch Zufall einen Bericht im Fernsehen über das Phänomen Lipödem und war erschrocken und erleichtert zugleich. „Ich wusste auf einmal, das ist das, was ich habe“, sagt sie. Ein Lymphologe bestätigte die Diagnose. „Ich habe dann nochmal Anlauf genommen, war auf Reha und habe 50 Kilo abgenommen. Ich wollte es selbst in den Griff bekommen. Aber die Schmerzen blieben und auch das Fett kam wieder.“ 24

Gesundheit und Leben

„In diesem Stadium des Lipödems haben die betroffenen Frauen oft massiv Schmerzen, ganz unabhängig davon, dass sie natürlich sehr unter ihrem Aussehen leiden“, sagt die erfahrene Medizinerin. „Sie sind oft schon Jahre von Pontius zu Pilatus gelaufen und richtig verzweifelt“. Nach vielen Gesprächen mit der Ärztin entschied sich Miriam W., eine Liposuktion machen zu lassen. „Ich wollte so einfach nicht mehr weiterleben.“ Doch trotz der ausführlichen medizinischen Begründung verweigerte die Krankenkasse von Miriam W. die Kostenübernahme für die Operation. „Mir blieb nur der Klageweg“, schildert Miriam W. Vier Jahre zog sich dieser hin, während Miriam W. trotz begleitender ambulanter Therapien immer mehr Probleme hatte. „Ich trug rund um die Uhr Kompressionsstrümpfe und konnte selbst kurze Strecken nur noch unter Schmerzen zurücklegen“, schildert sie rückblickend. Ende 2018 endlich dann die ersehnte Bewilligung der Kostenübernahme. „Ich habe vor Erleichterung geweint“. Im Juni 2019 operierte Dr.med. Martina Kaiser die damals 44-Jährige erstmals. Seither wurden Miriam W. in insgesamt fünf Operationen mehr als 40 Liter Fettgewebe an Ober- und Unterschenkeln sowie an den Armen abgesaugt. Ihre Beine sind um zwei Drittel im Umfang geschrumpft, die ständigen


Schmerzen sind weg und wer Miriam W. heute begegnet, trifft eine lebenslustige, positive Mittvierzigerin, die gerne auch mal aufs Fahrrad steigt. „Die Absaugung des Fettes ist kein Spaziergang, man braucht viel Geduld, es dauert lange, bis alles abheilt, man hat blaue Flecken und nach den Operationen überschüssige Haut. Aber es ist ein ganz neues Lebensgefühl“, sagt sie. Dass die Krankenkassen dank eines Urteils des Bundessozialgerichtes nun angehalten sind, das Lipödem als chronische Krankheit anzuerkennen und die Kosten für die Liposuktion

z­ umindest im fortgeschrittenen Stadium zu übernehmen, freut sie unendlich für andere Frauen in ihrer Situation. „Ich habe meine OP wahrlich unter Schmerzen durchgefochten“.

Ambulanz für Plastische Chirurgie im Klinikum Nürnberg Süd | Tel. 0911 398 2415 Ambulantes BehandlungsCentrum am Klinikum Süd | Tel. 0911 398 7755

Interview: Frau Dr. Kaiser, viel ist bis heute nicht über das Lipödem bekannt, obwohl es Schätzungen zufolge etwa acht bis zehn Prozent der weiblichen Bevölkerung betrifft. Was genau passiert da im Körper? Dr. med. Martina Kaiser: Der genaue Mechanismus, wie und warum ein Lipödem entsteht, ist noch unbekannt. Man vermutet, dass weibliche Hormone eine Ursache der Erkrankung sind. Oft bricht die chronische Fettverteilungsstörung in Zeiten hormoneller Umstellung, wie etwa in der Pubertät oder Schwangerschaft, aus, manchmal auch vor oder während der Wechseljahre. Auch erbliche Faktoren spielen eine Rolle. Es ist eine schleichende chronische Erkrankung. In den Zellen läuft ein Entzündungsprozess ab.

Dr. med. Martina Kaiser

Woran erkennt man ein Lipödem? In der Regel sind die Körperproportionen der Betroffenen sehr ungewöhnlich: Typisch sind breite Hüften und Beine und dicke Arme bei einem normalen Oberkörper. Die Fettpolster enden an den Füßen und Händen. Die Patienten reagieren empfindlich auf Berührung oder Druck. Oft beginnt die Krankheit nach der Pubertät. Auch wenn die Patientinnen abnehmen, geht das Fett an Armen und Beinen nicht weg. Sie haben ein ständiges Schweregefühl, Spannungs- und Druckschmerz. Bis heute gibt es keine Labortests, um ein Lipödem nachzuweisen. Deshalb ist die Diagnose manchmal nicht einfach. Wir schauen uns das Fettgewebe im Ultraschall an, da kann man sehen, ob Entzündungen vorhanden sind. Außerdem vermessen wir

die erkrankten Gliedmaßen. Ergänzend können apparative Untersuchungen erforderlich sein. So können wir die Erkrankung gegen andere wie etwa Adipositas abgrenzen.

Warum erkranken überwiegend Frauen an einem Lipödem? Das liegt am Aufbau des Fettgewebes. Man vermutet, dass die weiblichen Hormone eine Mitursache sind, die das Lipödem fördern. Das sieht man daran, dass bei Männern diese Erkrankungen nur bei relevanten Störungen des Hormonhaushaltes auftreten.

Was genau passiert bei der Liposuktion? Wir saugen das Fett in mehreren Operationen, zwischen denen einige Monate liegen, unter Vollnarkose ab. Manchmal, wenn wir viel Fett entfernen, schließt sich noch eine HautstraffungsOperation an. Natürlich birgt jede OP auch ihre Gefahren, hier können beispielsweise durch das Absaugen Lymphödeme entstehen. Das braucht gute Aufklärung und eine qualitativ hochwertige Methodik sowie eine gute Nachsorge. Wir empfehlen deshalb immer einen stationären Aufenthalt und halten mit unseren Patientinnen auch nach den OPs engen Kontakt.

Sind die Fettzellen nach der Operation für immer weg? Was einmal abgesaugt ist, kommt nicht wieder. Allerdings können sich die noch vorhandenen Fettzellen theoretisch noch vergrößern. Die OP ist eine große Hilfe für die Frauen, aber kein Freifahrtschein. Gute Ernährung und viel Bewegung sind, wenn alles abgeheilt ist, das allerwichtigste. Gesundheit und Leben

25


Sprechstunde am Klinikum Nürnberg ist jetzt zertifiziert

Komplementär­medizin hilft Krebspatientinnen Um Frauen mit der Diagnose Krebs ganzheitlich begleiten zu können, bietet die Klinik für Frauenheilkunde, Schwerpunkt Gynäkologie, im Klinikum Nürnberg Nord, seit gut einem Jahr eine komplementärmedizinische Sprechstunde an. (ik) Das Angebot für die onkologischen Patientinnen ist eine Ergänzung zur klassischen schulmedizinischen Behandlung des Krebses. Mit alternativen Therapieformen wie Akupunktur und klassischen Naturheilverfahren werden die Patientinnen in dieser schwierigen Zeit zusätzlich unterstützt. Nun ist die komplementärmedizinische Sprechstunde zertifiziert worden. Prof. Dr. Harald Meden von NATUM e.V., der Arbeitsgemeinschaft für Naturheilkunde, Akupunktur, Umwelt- und Komplementärmedizin in der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe, DGGG e.V. übergab die Urkunde.

„Wir freuen uns außerordentlich über die Zertifizierung“ betont Dr. med. Simone Linsenbühler, die die komplementärmedizinische Sprechstunde an der Klinik für Frauenheilkunde anbietet. Linsenbühler hat mehrere Zusatzausbildungen für integrative Medizin absolviert. „Für viele Krebspatientinnen ist die komplementärmedizinische Sprechstunde eine echte Hilfe. Sie möchten zusätzlich etwas für sich tun,“ sagt die Oberärztin. „Wir stellen die Therapie individuell mit ihnen zusammen“.

Foto: Klinikum Nürnberg

„Wir sind die einzige Frauenklinik in der Metropolregion, die ihren Patientinnen solch ein zertifiziertes Zusatzangebot macht“, ergänzt Prof. Dr. med. Cosima Brucker, Chefärztin der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe am Klinikum Nürnberg. „Der ganzheitliche Blick auf die Erkrankung Krebs ist aus unserer Sicht enorm wichtig.“

Anmeldung zur komplementär­ medizinischen Sprechstunde bei Dr. med. Simone Linsenbühler am Interdisziplinären Brustzentrum Klinikum Nürnberg Nord Tel. 0911 398 3843 E-Mail: brustzentrum@klinikum-nuernberg.de 26

Gesundheit und Leben

Foto: istock

Allein im zertifizierten Brustzentrum der Klinik für Frauenheilkunde am Klinikum Nürnberg Nord werden im Jahr über 400 Frauen mit einem primären Mammakarzinom, also Brustkrebs, behandelt. Hinzukommen rund 200 Frauen mit Erkrankungen wie Eierstock- oder Gebärmutterhalskrebs. „Wie behandeln einen Großteil der weiblichen onkologischen Patientinnen regional und überregional“, sagt Prof. Dr. med. Cosima Brucker. „Viele kommen gezielt zu uns, weil sie eine umfassende medizinische Betreuung möchten“. Gerade in der Krebstherapie sei es wichtig, dass alle Therapien ineinandergreifen.


Foto: istock

Wissen für Kids

Wie funktioniert dein Herz? Ohne dein Herz könntest du nicht leben. Das Herz macht, solange du lebst, normalerweise keine Pause. Es arbeitet jeden Tag, rund um die Uhr für dich. Was dein Herz leistet, ist rekordverdächtig. (jap)

Woher weiß dein Herz, was es tun muss? Alle deine Muskeln werden vom Gehirn gesteuert, außer deinem Herzen. Dort hat der Sinusknoten das Kommando. Der Knoten gibt elektrische Befehle an dein Herz ab, die während des Herzschlags im ganzen Körper verteilt werden.

Was macht dein Herz? Bei einem erwachsenen Menschen schlägt das Herz etwa 70 Mal pro Minute und versorgt den ganzen Körper mit Blut. So fließen jeden Tag bis zu 10.000 Liter Blut durch den Körper. Zum Vergleich: Eine normale Badewanne hat etwa eine Füllmenge von nur 180 Litern. Das Herz von Kindern schlägt etwas schneller. Beim Sport oder wenn du nervös bist, schlägt das Herz sogar noch öfters. Du kannst deinen sogenannten Puls auch selbst fühlen. Lege hierzu deine Finger unterhalb des Kiefers, neben der Speise- und Luftröhre, auf den Adern ab.

Wie funktioniert dein Herz? Bei jedem Herzschlag zieht sich dein Herz zusammen. Unsere Ärzte nennen das Kontraktion. Dabei wird das Blut aus dem Herzen herausgepresst. Über die Adern wird das frische Blut dann in deinem Körper verteilt.

Wusstest du, dass der Körper eines erwachsenen Menschen circa ­5 Liter Blut enthält? Das entspricht in etwa einem Eimer. Wie sieht dein Herz aus? Dein Herz ist innen hohl und besteht aus Muskeln. Bei einem erwachsenen Menschen wiegt das Herz zwischen 250 bis 350 Gramm, das sind in etwa drei Tafeln Schokolade. Es ist zwar nur so groß wie eine Faust, hat aber unglaubliche Kraft und Durchhaltevermögen. Bei Kindern wächst das Herz noch und ist deshalb kleiner und leichter.

Wie ist dein Herz aufgebaut? Das Herz hat eine linke und eine rechte Seite. Jede Hälfte ist in einen Vorhof und eine Kammer eingeteilt. Die linke Kammer ist größer als die rechte. Die rechte Seite liegt vorn, die linke liegt dahinter. Die Herzspitze der linken Kammer heißt Apex.

Gesundheit und Leben

27


Im Klinikum Nürnberg helfen Hunde Kindern beim Gesundwerden

Helfer auf vier Pfoten Der Hund ist bekanntlich der beste Freund des Menschen. Im Klinikum Nürnberg helfen Hunde Kindern und Jugendlichen, die krank sind, dabei, wieder gesund zu werden. (ik) Die Hunde haben eine spezielle Ausbildung als so genannter Therapiehund. Das sind Hunde, die besonders freundlich sind und mit Menschen gut zurechtkommen. Sie kommen jede Woche auf das Gelände der Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie im Kindes- und Jugendalter am Klinikum Nürnberg Nord.

Fotos: Klinikum Nürnberg

Dort ist dann ganz schön was los. Die Kinder und Jugendlichen, die dort wegen verschiedenen Krankheiten behandelt werden, dürfen die Hunde streicheln, mit ihnen spielen, Gassi gehen und sie mit Leckerlis verwöhnen. Das gefällt allen, den Kindern und den Hunden.

28

Gesundheit und Leben

Manche der Kinder und Jugendlichen sind sonst sehr schüchtern. Sie haben beispielsweise Angst vor vielen Dingen. In der Zeit mit den Hunden vergessen sie ihre Ängste und Sorgen und übernehmen die Verantwortung für das Tier. Das führt dazu, dass sie sicherer werden und sich mehr trauen. Zum Beispiel auch, mit den Therapeuten über ihre Ängste und Sorgen zu sprechen. Das Klinikum Nürnberg möchte, dass die Hunde auch in Zukunft noch oft zu den Kindern kommen. Wer das unterstützen möchte, kann für die Tiergestützte Therapie spenden. www.klinikum-nuernberg.de/spenden.


Patientenschicksal: Sophia D. erzählt ihre Geschichte

Jeder Mensch braucht seinen eigenen Weg Nicht immer verläuft der Weg durchs Leben auf geraden Bahnen. Nach Angaben der Bundespsychotherapeutenkammer erkranken in Deutschland jedes Jahr 20 Prozent der Kinder und Jugendlichen an psychischen Störungen. Die Ursachen sind vielfältig: Sehr häufig sind Angststörungen und depressive Leiden. Es dauert, bis die Seele heilt – und es braucht eine Menge Mut, öffentlich darüber zu reden. Genau das tut Sophia D. Weil sie anderen jungen Menschen zeigen will, dass es einen Ausweg gibt. (jup)

Ein Sprung ins Jahr 2016: Sophia ist vierzehn Jahre alt, als die psychischen Probleme beginnen. Depressive Phasen, Ängste, Stresszustände – die junge Frau schafft es nur mit großer Mühe, in die Schule zu gehen. Mit Biegen und Brechen macht sie noch die Quali für den Realschulabschluss. Dann bricht sie die Schule ab. „Ich konnte nicht mehr. Das war totaler Stress für mich“, weiß Sophie heute.

Ohne Hilfe von außen geht es nicht Glücklicherweise steht die Familie hinter hier, versucht, sie aufzufangen. Aber schnell steht fest: Ohne Hilfe von außen geht es nicht. Sophia kommt in verschiedene Einrichtungen und schließlich ins KJP, immer und immer wieder. Hier wird sie vom Team um Dr. Andreas Beck und Andrea Balint betreut. „Wir haben Sophia als Patientin mit vielen Problemen, aber auch mit einem ungeheuren Willen, die Krankheit zu besiegen, erlebt“, erinnert sich Andrea Balint. „Phasenweise fiel es Sophia sogar schwer, anderen Menschen einfach in die Augen zu schauen. Heute ist sie ein neuer, kommunikativer Mensch mit großer Lebensfreude geworden. Das freut uns sehr. Ich bin zuversichtlich, dass sie ihren Weg meistern wird.“

Im Sommer hat es Klick gemacht Was war der Wendepunkt? „Letztes Jahr im Sommer, da hat es plötzlich Klick gemacht“, erzählt Sophia. „Im Laufe der Therapien habe ich den Ursprung meiner Depressionen erkannt. Der Auslöser war, das glaube ich fest, dass meine Großeltern, zu denen ich eine enge Verbindung hatte, kurz nacheinander gestorben sind. Der Tod hat unsere Familie aus dem Gleichgewicht gebracht. Das hat mir einen Knacks gegeben.“ Im August 2020 wird Sophia aus der Tagesklinik entlassen. „Wir haben mit Sophia daran gearbeitet, dass sie wieder ein selbstständiges Leben führen kann“, so Andrea Balint. Für Sophia fühlt es sich trotzdem an wie ein Sprung ins kalte Wasser – und in eine Zeit voll neuer Pläne. Sie beginnt ein freiwilliges soziales Jahr, arbeitet in einem Tierpark in Kassel, kümmert sich um die Tiere im Bauernhofbereich. Sie fühlt sich gebraucht und hat einen festen Tagesablauf. „Das war eine tolle Erfahrung“, sagt sie. „Allerdings habe ich bald gemerkt, dass ich doch lieber den Schulabschluss nachholen möchte.“ Das tut sie jetzt, ihre Lieblingsfächer sind Geschichte, Bio und Chemie. Sophia wohnt bei ihren Eltern, mag Eishockey und Bücher. „Ich will einen guten Abschluss schaffen und dann Buchhändlerin werden.

Sich den Ängsten stellen Dass es immer wieder mal Rückschläge geben kann, dessen ist sich Sophia bewusst. Gesundheit und Leben

29

Foto: istock

Sophia D. ist eine Kämpferin. Nach vielen Aufenthalten im K ­linikum Nürnberg, genauer in der Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie im Kindes- und Jugendalter (KJP), hat die 18-Jährige aus Altdorf ihr Leben in den Griff bekommen. Sie holt den Realschulabschluss nach, was vor einigen Monaten undenkbar gewesen wäre, und sie träumt von einer anschließenden Ausbildung als Buchhändlerin.


Parkinson-Komplexbehandlung in der Klinik für Neurologie

Wie Patienten wieder mobiler werden Steife Muskeln, verlangsamte Bewegungen, Probleme mit dem Gleichgewicht und das typische Zittern: Rund 300.000 Menschen in Deutschland sind an Parkinson erkrankt. Die Erkrankung des zentralen Nervensystems ist nicht heilbar, ihre Symptome lassen sich aber sehr gut behandeln. (sto)

Fotos: Klinikum Nürnberg

Ein Weg zu mehr Lebensqualität und größerer Selbstständigkeit führt über die Parkinson-Komplexbehandlung in der Klinik für Neurologie am Klinikum Nürnberg Süd. Hier kümmert sich ein interdisziplinäres Team aus Ärzten und Therapeuten während der zwei- bis dreiwöchigen Therapie intensiv um Patientinnen und Patienten, die unter Parkinson leiden.

30

Gesundheit und Leben

Die Erkrankung, die auch als „Schüttellähmung“ bekannt ist, tritt im Durchschnitt mit 60 bis 65 Jahren auf. Trotz umfangreicher Studien sind die Ursachen noch nicht restlos bekannt. Fakt ist: Bei Parkinson lagern sich Eiweißstoffe im Gehirn ab, die schleichend zum Verlust von Nervenzellen führen. Dadurch wird die Produktion des wichtigen Botenstoffs Dopamin beeinträchtigt, der unter anderem dafür


verantwortlich ist, dass elektrische Impulse vom G ­ ehirn über die Nerven zu den Muskeln übertragen werden. Dieser Dopamin-Mangel wirkt sich am Ende negativ auf Bewegung, Gleichgewicht und Koordination aus.

Bernd Becker, 79, leidet unter Parkinson. Eine KomplexTherapie, die die Klinik für Neurologie am Klinikum Nürnberg Süd anbietet, hilft ihm. Ergotherapeutin Sina Preinl, Physiotherapeutin Lisa Hoderlein und Oberarzt Dr. med. Rüdiger Lange sind zufrieden mit ihrem Patienten.

Mit der richtigen Therapie, bei der eine optimal eingestellte medikamentöse Behandlung elementar ist, können Betroffene aber lange gut zurechtkommen. Die stationäre ParkinsonKomplexbehandlung am Klinikum Nürnberg Süd richtet sich denn auch speziell an Erkrankte, die trotz umfangreicher Betreuung durch einen niedergelassenen Neurologen keine zufriedenstellenden Fortschritte erzielen. Die Parkinson-Komplextherapie kann die individuelle Situation fast in jedem Stadium der Erkrankung verbessern. Ein interdisziplinäres und multiprofessionelles Team kümmert sich dabei um die Patientinnen und Patienten. Neurologen aus der Klinik für Neurologie unter der Leitung von Prof. Dr. med. Frank Erbguth arbeiten mit Physio- und Ergotherapeuten, Logopäden sowie Masseuren und Pflege Hand in Hand. „Wir haben ein gemeinsames Ziel: Wir wollen die Symptome der Erkrankung lindern und die Alltagsfähigkeiten unserer Patienten verbessern“, sagt Dr. med. Rüdiger Lange, Oberarzt an der Klinik für Neurologie. „Vielen Patienten ist es wichtig, dass sie wieder mobiler werden, dass sie selbstständig aufstehen oder einen Spaziergang machen können“, ergänzt Physiotherapeutin Lisa Hoderlein. Sie trainiert deshalb Kraft, Koordination und Ausdauer mit den Betroffenen. Ergotherapeuten kümmern sich ebenfalls darum, dass die Patienten im Alltag wieder besser zurechtkommen. Logopäden wiederum üben mit ihren Patientinnen und Patienten gezielt Aussprache, Stimme, Schlucken und Mimik, damit diese wieder besser an Gesprächen und damit am sozialen Leben teilnehmen können. Ein ganz wichtiger Baustein ist auch die aktivierende Pflege. „Wir motivieren die Patienten, ihre eigenen Ressourcen zu nutzen“, sagt Julian Gruner, stellvertretende pflegerische Leitung der Klinik für Neurologie. Denn ohne eigene Motivation geht es nicht. Die Therapie erzielt erstaunliche Erfolge. Schritt für Schritt erobern sich die Patienten ein Stück Eigenständigkeit zurück. Das Team erinnert sich zum Beispiel gern an eine ältere Patientin, die massive Probleme mit der Haltung hatte. „Sie ist in sich zusammengesackt und konnte beim Essen ihr Besteck nicht mehr halten“, berichtet Lisa Hoderlein. „Aber die Patientin war hochmotiviert. Am Ende konnte sie wieder aufrecht sitzen und selbstständig essen. Das war für sie und uns ein schöner Erfolg.“

Der Weg zur Parkinson-Komplexbehandlung führt entweder über eine Verordnung durch den niedergelassenen Neurologen oder über die Sprechstunde „Parkinson und Bewegungsstörungen“ bei Dr. med. Rüdiger Lange im Ambulanten BehandlungsCentrum am Klinikum Nürnberg Süd. Tel. 0911 398 7755

Gesundheit und Leben

31


Begleiter durch die Ausbildung

Foto: Klinikum Nürnberg

Projekt VerA unterstützt junge Menschen

Bei Issa Bangura waren es in erster Linie die sprachlichen Probleme. In Sierra Leone geboren und seit vier Jahren in Franken zu Hause, war die Ausbildung zum Pflegefachhelfer am Nürnberger Centrum für Pflegeberufe für den 22-Jährigen eine echte Herausforderung. (jup)

VerA-Begleiter gesucht! Sie möchten Wegbegleiter für Auszubildende werden? Dann freut sich VerA, von Ihnen zu hören. Weitere Informationen unter: vera.ses-bonn.de E-Mail: vera@ses-bonn.de Ansprechpartner für Nürnberg: Regionalkoordinator Konrad Braun

„Issa hätte die Prüfung auch ohne mich geschafft“, ist M ­ ichael Fries sicher. „Ich habe ihn lediglich beim Lernen unterstützt und ihm so das nötige Selbstvertrauen gegeben.“ Fries weiß, wovon er spricht. Mit dem Pflegeberuf und all seinen Hürden kennt er sich bestens aus. Der gelernte Pflegefachmann und langjährige Lehrer für Pflegeberufe ist im vergangenen Jahr nach vielen Jahren am Klinikum Nürnberg und an der Berufsfachschule für Pflegeberufe in der Heimerichstraße in den Ruhestand gegangen. Seit Kurzem zählt er zu den sogenannten Ausbildungsbegleitern, die sich für die Initiative „VerA zur Verhinderung von Ausbildungsabbrüchen“ engagieren. Einer der Schwerpunkte der Initiative ist die Begleitung von Auszubildenden in den Pflege- und Gesundheitsberufen.

Tel. 0911 753 0123 Mobil: 0151 1173 6810 E-Mail: nuernberg@vera.ses-bonn.de

bis zum Ausbildungsabschluss“ (Initiative Bildungsketten). Das Ziel: die Abbruchquote unter Azubis in Deutschland senken; branchenübergreifend. „Aktuell steigen rund 25 Prozent der jungen Menschen aus ihrem Lehrberuf aus“, sagt Konrad Braun, VerA-Regionalkoordinator für die Metropolregion Nürnberg. „Auch in der Pflege gibt es diese Tendenz. Daran wollen wir etwas ändern und sind mit VerA auf einem guten Weg.“

Mehr als reine Nachhilfe VerA wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert. Das Prinzip ist einfach: Azubis, die Hilfe benötigen, bekommen über VerA einen lebens- und berufserfahrenen Tandem-Partner im Ruhestand an die Seite. „Wir verstehen uns nicht als Nachhilfelehrer“, erklärt Fries. „Es geht häufig um Dinge wie Zuhören, Bestärken oder auch darum, kleine Probleme aus der Welt zu schaffen.“ Die Art und Dauer der Begleitung legt jedes Tandem individuell fest. Der Begleiter erhält für seinen Einsatz monatlich eine Aufwandsentschädigung. Das Projekt wurde 2008 vom Senior Experten ­Service (SES) aus Bonn gegründet. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert VerA im Rahmen der Initiative „Abschluss und Anschluss – Bildungsketten 32

Arbeiten und Lernen

Seit 2019 besteht eine enge Kooperation mit dem Arbeitskreis "Familie und Pflegeberuf" der Stadt Nürnberg. 24 Begleitungen verzeichnet Konrad Braun aktuell. Auch am Centrum für Pflegeberufe weiß man das Angebot zu schätzen. „VerA ist für uns sehr hilfreich“, erklärt Ute Dexl, die als Sozialpädagogin den Auszubildenden ebenfalls beratend zur Seite steht. „Ein erfahrener Partner an der Seite hilft vielen jungen Menschen, Stolpersteine zu überwinden und mit Motivation durch die Ausbildung zu gehen.“ Issa Bangura kann das bestätigen. Er würde gerne selbst einmal Ausbildungsbegleiter werden. Dafür muss er allerdings noch ein bisschen warten. Denn: Für diesen ehrenamtlichen Job muss man sich bereits im Ruhestand befinden.


Botschafter Kinder­klinikum starten

Bauen Sie mit am neuen Kinderklinikum! Eine bestmögliche medizinische und pflegerische Versorgung von Babys, Kindern und Jugendlichen: Dafür steht das neue Kinderklinikum mit Geburtshilfe am Klinikum Nürnberg Süd. Der Neubau zählt in der Region zu den Leuchtturmprojekten in den kommenden Jahren. Alle kindermedizinischen Fachdisziplinen werden unter einem Dach vereint. (jup) Neben einer herausragenden Medizin und Pflege soll im Kinderklinikum eines verwirklicht werden: eine kindgerechte und familienfreundliche Ausstattung, die sich an den Wünschen der kleinen Patienten orientiert.

Fotos: Giulia Lannicelli

Hierfür sind zusätzliche Finanzmittel nötig. Das Klinikum Nürnberg hat prominente Unterstützer gewinnen können: Neben der Schirmherrin Karin Baumüller-Söder werben der ehemalige bayerische Ministerpräsident Dr. Günther Beckstein, der ehemalige Vorstandsvorsitzende der DATEV eG, Dieter Kempf, Radiomoderator Florian ­Kerschner, Generalmusikdirektorin Joana Mallwitz, der Nürnberger Alt-Oberbürgermeister Dr. Ulrich Maly, Ex-Fußballprofi Marek Mintál,

Sportmoderatorin Katrin Müller-Hohenstein, das noch amtierende Christkind Benigna Munsi, Unternehmerin Constanze Oschmann, Pianistin Hilde Pohl sowie die Theater Mummpitz und Pfütze als Botschafter um Unterstützung für das Projekt. Auch Sie können am neuen Kinderklinikum mitbauen und das Projekt finanziell unterstützen, so dass die vielen Wünsche, die die kleinen Patienten bereits formuliert haben, auch erfüllt werden können. Wir sagen Danke!

Mehr Infos und Spendenadresse unter: www.neubau-kinderklinikum.de

Arbeiten und Lernen

33


Nürnberg School of Health startet ins erste Semester

Zwei neue Studiengänge für Gesundheitsprofis Die neu gegründete Nürnberg School of Health – eine Kooperation des Klinikum Nürnbergs und der Technischen Hochschule Nürnberg – bietet zum Wintersemester die Studienangebote „Hebammenwissenschaft“ und „Digitales Gesundheitsmanagement“ an. (jup) Im Klinikum Nürnberg kamen im vergangenen Jahr 3.217 Babys auf die Welt. Das heißt: 3.217 Mal war eine Hebamme im Einsatz. Der Begriff Hebamme stammt vom althochdeutschen hev(i)anna und bedeutet wörtlich: „Ahnin, die das Neugeborene aufhebt“. Die Aufgaben einer Hebamme gehen jedoch über das Aufheben von Babys weit hinaus – so weit, dass mit dem neuen Hebammengesetz vom 1. Januar 2020 festgelegt wurde: Wer Hebamme werden will, muss künftig studieren. In Nürnberg ist das ab dem kommenden Wintersemester möglich. „Die Akademisierung des Hebammenberufs ist lange überfällig“, sagt Kristin Ortlepp, die seit vielen Jahren als Hebamme im Klinikum Nürnberg arbeitet. So zählt „Hebammenwissenschaft“ zu den ersten Studienangeboten der School of Health. Vermittelt werden sowohl theoretische Kenntnisse als auch praktische Handlungskompetenzen. Während des Studiums lernen die Studierenden auch in einem Simulationslabor und

Kristin Ortlepp

in nachgestellten Kreißsälen. Zusätzlich ist der Studiengang interprofessionell angelegt – das heißt, die Studierenden arbeiten von Beginn an mit Studierenden anderer Studiengänge zusammen.

Auf dem Weg zum Smart Hospital Auch im Bereich Digitalisierung ist das Gesundheitswesen in Bewegung – und auch das kann man jetzt in Nürnberg studieren. Der neue Bachelorstudiengang „Digitales Gesundheitsmanagement“ ist ausgelegt auf sieben Semester und vereint Informatik, Management und digitale Technologien im Gesundheitswesen. „Digitale Gesundheitsmanager und –managerinnen müssen das Ganze im Blick behalten und wie ein Dolmetscher zwischen verschiedenen Anwendern und Berufsgruppen vermitteln“, erklärt Dr. Manfred Criegee-Rieck, Leiter der Informationstechnologie im Klinikum Nürnberg. „Es geht weniger um bestimmte Technologien, sondern um eine zielgerichtete Digitalisierung von ganzheitlichen Prozessen. Foto: Klinikum Nürnberg

Akademisierung des Hebammenberufs

„Die Akademisierung des Hebammenberufs ist lange überfällig.“

Dr. Manfred Criegee-Rieck

„Digitale Gesundheitsmanager müssen das Ganze im Blick behalten.“

34

Arbeiten und Lernen

Mehr Informationen zu den Studiengängen: www.th-nuernberg.de/fakultaeten/soh/


Pate für die PMU Drei Jahrgänge haben das Medizinstudium erfolgreich absolviert, der Universitätsmedizin-Campus am Klinikum Nürnberg wächst, die Forschungsleistung steigt: Die Paracelsus Medizinische Privatuniversität Nürnberg (PMU) ist auf einem erfolgreichen Weg. Möglich machen dies großzügige Kooperationspartner und Förderer. Rudi Reber zum Beispiel. Der ehemalige Direktor der privaten fränkischen SchmidtBank ist ab sofort Namenspate eines Hörsaals auf dem Campus. (jup)

Rudi Reber, 1925 in Erkersreuth bei Selb geboren, unterstützt bereits seit 2019 die PMU Nürnberg und über die Dr. Hans und Dr. Elisabeth Birkner-Stiftung auch das Klinikum Nürnberg – in Erinnerung an seinen verstorbenen Sohn Wolfgang. „Es freut mich sehr, dass ich in der Lage bin, der PMU Nürnberg einen Obolus mit auf ihren Weg zu geben“, so der Oberfranke. „Ich habe diese Uni gewählt, weil ich dahinter eine junge, schwungvolle und dynamische Truppe sehe. Die Ausbildung von Ärzten und die Förderung von Forschung sind in der heutigen Zeit besonders wichtig.“

Foto: Klinikum Nürnberg

„Sie haben uns in den vergangenen Jahren mit sehr großzügigen Spenden bedacht“, bedankte sich Prof. Dr. med. Achim Jockwig, Vorstandsvorsitzender des Klinikums Nürnberg, im Rahmen einer kleinen Feier bei Rudi Reber. „Sie stiften uns nicht nur die finanziellen Mittel – Sie schenken uns Ihr Vertrauen und Ihren Glauben daran, dass wir mit unserer Uni und der patientennahen Forschung auf dem richtigen Weg sind.“

Foto: Klinikum Nürnberg

Paracelsus Medizinische Privatuniversität Nürnberg weiht Hörsaal ein

Arbeiten und Lernen

35


Foto: istock

Positiv durch den Herbst

Mitarbeiter-Umfrage Wenn die Abende wieder kühler und kälter werden, und die Tage kürzer, nähert sich der Herbst. Die Wälder färben sich bunt, die Sonne lässt in ihrer Strahlkraft nach. Wir haben Mitarbeitende gefragt, worauf sie sich im Herbst ganz besonders freuen. (cor)

Johanna Masuch, Kunsttherapeutin (M. A.), Studienkoordination DUERER-Studie // Henri de Toulouse-Lautrec hat mal gesagt: „Der Herbst ist der Frühling des Winters.“ Ich finde das passt sehr gut, denn der Herbst ist für mich die Vielgestaltigkeit in Farben, Formen und Intensität, aber auch der Veränderung, Ruhe und Achtsamkeit. Eine Zeit, um sich Zeit für sich zu nehmen.

Martin Kreß, Servicemitarbeiter Eingang, Klinikum Nürnberg Service Gesellschaft // Nicht nur weil ich im “Lebensherbst” bin mag ich den Herbst: Der Herbst ist die Zeit der Ernte und des sich Sammelns. Auf den Urlaub mit meinen Enkeln freue ich mich und wir werden ihn besonders schätzen und genießen und sammeln gemeinsame Erinnerungen.

Anja Meier, Stellvertretende Leitung, Patientenaufnahme und Leistungsabrechnung // Die Farben des goldenen Herbstes mag ich besonders gern, dann wirft auch mein Lieblingsbaum seine Kastanien ab. Ich freue mich auf viele Wanderungen und auf den 90. Geburtstag meiner Oma, den wir hoffentlich mit ihr feiern können.

Gabriele Stork, Stellvertretende Pflegedienstleitung Klinik für ­Anästhesiologie und operative Intensivmedizin, Klinik für Innere Medizin // Ich finde es besonders idyllisch, wenn im Herbst der Nebel über dem Wöhrder See liegt, wenn ich morgens mit meinem Fahrrad zur Arbeit fahre. Das hat etwas mystisch schönes und entspannendes an sich.

Andreas Eichert, Apotheker, Leitung der pharmazeutischen ­Logistik/Arzneimittelausgabe // Ich freue mich speziell darauf, dass die neue Sportsaison im Fußball, Handball und Eishockey beginnt. Ich möchte gerne wieder ins Stadion gehen, meine Lieblingsvereine wie den HC Erlangen und die Nürnberg Ice Tigers live erleben und die Atmosphäre dort genießen.

Dr. med. Dirk Risack, Oberarzt, Klinik für Anästhesiologie und operative Intensivmedizin // Ich freue mich darauf, dass die Dinge, die wir im Schmerzzentrum hier angeleiert haben, im Herbst anlaufen, z. B. die Schmerzstation in Altdorf, die wir auf gute Füße gestellt haben. Ansonsten freue ich mich, wenn ich wieder mit Kolleginnen und Kollegen mountainbiken kann, das fiel aufgrund einer Verletzung für mich zuletzt aus. 36

Arbeiten und Lernen


Virtuelle Fachvorträge am Klinikum Nürnberg zum Weltdiabetestag

Diabetes keine Chance geben Chronische Krankheiten wie Diabetes mellitus belasten viele Patientinnen und Patienten. Diese sollten in jeder Phase dieser Erkrankung alle C ­ hancen nutzen, um die Zuckerkrankheit in Schach zu halten. (ik) Expertinnen und Experten des Klinikums Nürnberg informieren anlässlich des Weltdiabetestages am 14. November in einer virtuellen Vortragsreihe zu Themen rund um Diabetes mellitus. Die ausgewählten Fachreferenten lassen in ihren medizinischen Fachvorträgen, die ab 1. November 2021 unter www.klinikum-nuernberg.de zu finden sind, auch psychologische Aspekte nicht zu kurz kommen. Der Weltdiabetestag wurde 1991 von der International Diabetes Federation (IDF) und der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als Aktionstag eingeführt, um auf die steigende Verbreitung des Diabetes mellitus aufmerksam zu machen. Als Tag wurde der 14. November gewählt, das ist der Geburtstag von Sir Frederick Banting, der gemeinsam mit Charles Best 1922 das lebenswichtige Insulin entdeckte.

Referentinnen und Referenten sind: Dr. med. Christof Beck Diabetologe DDG, Nephrologe, Oberarzt der Klinik für Innere Medizin 4, Schwerpunkt Nephrologie und Hypertensiologie, Klinikum Nürnberg Ines Birmann Diabetesberaterin DDG, Klinik für Innere Medizin 4, Schwerpunkt Nephrologie und Hypertensiologie, Klinikum Nürnberg

Foto: istock

Prof. Dr. med. Alexander Dechêne ärztlicher Leiter der Klinik für Innere Medizin 6, Klinik für Gastroenterologie, Klinikum Nürnberg

Virtuelle Fachvorträge am Klinikum Nürnberg zum Weltdiabetestag Themengebiete: • 100 Jahre Insulin – eine Erfolgsgeschichte • Diabetespass – welche Kontrollen sind wichtig? • Moderne Therapiemöglichkeiten bei Typ 1 Diabetes • Diabetes als Lebensaufgabe aus psychologischer Sicht • Hochdruck bei Diabetes - helfen Maßnahmen ohne Medikamente

Hier geht’s zum Programm: www.klinikum-nuernberg.de

Dr. med. Ute Hagen Dipl. Psychologin und Ärztin, Klinik für psychosomatische Medizin, Klinikum Nürnberg

Prof. Dr. med. Roland Veelken Chefarzt der Klinik für Innere Medizin 4, Schwerpunkt Nephrologie und Hypertensiologie, Klinikum Nürnberg Arbeiten und Lernen

37


Foto: istock

Rezepte

Rezeptideen rund um den Kürbis

hen c s n ü W i r w A p p e t i t! g ut e n

Kürbisbratlinge mit Schafskäse (für 5 Portionen) Karotten, Kartoffeln und Kürbis schälen und dann grob raspeln.

400 g Kürbis ( Hokkaido) 600 g Kartoffeln (frisch) 400 g Karotten 300 g Schafskäse ca. 200 g Mehl ca. 5-6 Eier Pflanzenfett zum braten Salz Pfeffer gemahlen frischer Dill geschnitten

Sergel Halanski

Foto: Klinikum Nürnberg

Koch im Klinikum Nürnbeg

38

Kochen hat mir schon immer Freude gemacht, ich mag meinen Beruf. Besonders gerne bereite ich Süßspeisen, Fisch und vegetarische Gerichte zu und probiere dabei auch gerne Neues aus. Ich wünsche einen guten Appetit!

Wir in Franken

Die Eier verquirlen. Alle Zutaten in eine Schüssel geben und diese gut vermengen. Dann die Gewürze und Kräuter hinzugeben. Mehl nach Beschaffenheit zugeben. (Die Masse sollte noch etwas flüssig sein.) Die Masse in nicht zu dicke Bratlinge formen (Schöpfer) und goldgelb in der Pfanne braten.

Foto: istock

 Mal anders: Man kann dem Gericht durch Chili eine gewisse Schärfe geben. Dieser sollte aber in kleinen Mengen hinzugefügt werden. Dazu würde ein leichter Kräuter - oder Pfefferquark passen. Gerne auch geröstetes Bauernbrot mit Butter.

Den Schafskäse in grobe Würfel schneiden.


Foto: istock

Chili Con Carne mit Kürbis (für 5 Portionen) 500 g Hackfleisch ( gemischt) 250 g Zwiebeln gewürfelt 125 g Paprika frisch in Streifen/ Würfel 150 g Kidney Bohnen 250 g Pizzatomaten (Würfel)

250 g Tomaten frisch 500 g Kürbis frisch (Hokkaido) in Würfel 200 ml Gemüsebrühe Salz Pfeffer gemahlen

 Mal anders: Wenn das Gericht angerichtet ist, kann man obenauf 1 Esslöffel Sauerrahm und auch etwas Kürbiskernöl

Das Hackfleisch scharf anbraten. Dann die Zwiebeln und den Knoblauch mit hinzugeben und kurz andünsten. Nun die Pizzatomaten hinzugeben und mit Salz , Pfeffer, Tabasco und Chili würzen.

Tabasco Chilischote frisch gehackt (oder getrocknet) Knoblauch frisch (1-2 Zehen gerieben)

geben. Dazu passt auch ein französisches Weißbrot in Scheiben.

Nun die Paprikastreifen, Kidneybohnen, frische Tomatenwürfel und Kürbiswürfel hinzugeben. Das Gericht nochmals bei ständigen rühren ca. 20 Minuten bei mittlerer Hitze kochen. Evtl. nachwürzen und mit etwa Kartoffelstärke abbinden.

Mit Gemüsebrühe aufgießen. Wir in Franken

39


Fotos: Brigitte Addington

Brigitte Addington Zertifizierte Heil- und Wildkräuterexpertin/ Fachkrankenschwester Kommunikationszentrum für Kräuterkundige weltweit www.sonnetra.de

Kräuterexpertin und Krankenschwester Brigitte Addington über

Heilende Sonne bis in den späten Herbst Die Ringelblume (Calendula officinalis) hat einen Ehrenplatz im Garten verdient, denn sie kann auf eine lange Tradition als Heil- und Zierpflanze zurückblicken. Der Korblütler fängt im Juni an, die ersten Blättchen zu treiben und oft können wir uns noch Ende Oktober an einigen gelborangen strahlenden Blüten erfreuen. Inhaltsstoffe wie Flavonoide oder Carotinoid (Provitamin A) färben nicht nur den Tee goldgelb, sondern sind auch „Gold für die Gesundheit“: Sie stärken die Immunkraft und wirken den so genannten „freien Radikalen“ entgegen. Das sind aggressive Sauerstoffmoleküle, die z.B. nach zu intensiver Sonneneinstrahlung die Haut rascher altern lassen und Hautkrebs auslösen können. Carotinoide können durch ihre immunstärkende und krebshemmende Wirkung die Regeneration der Haut unterstützen. 40

Wir in Franken

Eine Ringelblumencreme sollte in keiner Hausapotheke fehlen, da sie wundheilend, desinfizierend, antibakteriell, virustatisch, fungistatisch und entzündungshemmend wirkt. Die frischen Randblüten geben Speisen wie Pudding und Kuchen eine wunderbare goldgelbe Farbe und einen würzig balsamischen Duft. Früher färbte man damit Butter. Die Blüten z.B. im Salat regen den Gallefluss an und senken den Cholesterinspiegel. Die Ringelblume speichert sehr viel Sonnenkraft und spendet Lebenswärme. Schon allein der Anblick dieser Sonnenbraut ist ein Augenschmaus und Seelenbalsam zugleich. Eine Farbtherapie mit bunten Blüten hellt manchmal zuverlässiger die Stimmung auf als irgendeine Pille. Ein bunter Blütentee bringt wieder Licht und Farbe ins Leben an einem düsteren Herbsttag.


Der Schöne Brunnen

Mein Lieblingsort Ingrid Moore ist Übersetzerin für das International Department am Klinikum Nürnberg. Fotos: Corinna Russow/Klinikum Nürnberg

Noch heute sind meine Freunde und Bekannten davon überzeugt, dass das Gelingen ihrer Ehe und die Zahl ihrer Kinder durch ihren Aufenthalt in Nürnberg positiv beeinflusst wurde. Regelmäßig zeige ich allen meinen Besuchern die Stadt und da gehört der Schöne Brunnen als integraler Bestandteil der historischen Meile einfach dazu. Allen erkläre ich, dass die vier Etagen das Weltbild des römischen Reiches zeigen. Natürlich erzähle ich auch die Sage um den nahtlosen Ring, der als Glücksbringer gilt. Wer daran dreht, wird unter anderem mit Kindersegen bedacht. Ich selbst drehe heute nicht mehr am Ring. Mich erinnert der Schöne Brunnen aber an viele schöne Stunden mit netten Besuchern und deshalb komme ich gerne hierher und hoffe, dass es noch viele Erinnerungen mehr werden. Meine Besucher kommen aus ganz unterschiedlichen Ecken. Manche kenne ich aus dem Urlaub, sie habe ich dann später nach Nürnberg eingeladen. Manche kenne ich aus meinem Berufsleben. Mit den Jahren sind Freundschaften entstanden. Denn ich kann schon auf ein beträchtliches Berufsleben zurückblicken. Einen Teil davon durfte ich in Nürnberg verbringen, denn zu Nürnberg habe ich eine starke Bindung. Während des Zweiten Weltkrieges kamen wir als Flüchtlinge von Westpreußen nach Zirndorf zu Verwandten. Immer wieder zog es mich zurück nach Nürnberg; nach der Rückkehr aus den USA, wo ich einige Jahre gelebt habe, dann dauerhaft. Und jetzt bin ich die älteste Mitarbeiterin am Klinikum Nürnberg. Heute arbeite ich hier aber nur noch stundenweise, weil ich eigentlich 2004 in Rente gegangen bin. Aber weil mir die Arbeit im International Department so viel Spaß macht, bin ich seit 2005 dort als Übersetzerin tätig. Ich übersetze medizinische Berichte und Internetseiten ins Englische, Spanische oder Französische. Dadurch halte ich meinen Kopf auch mit meinen 77 Jahren noch fit. (cor)

Wir in Franken

41


Foto: istock

Fehlerbild Im oberen Bild haben sich 10 Fehler ein geschlichen. Vergleiche das Bild mit dem unteren Originalbild und kreise die Fehler ein

Foto: istock

Foto: istock

Knobeleien für Groß und Klein

42

Wir in Franken


1

Streitschlichter bei Ballsportarten

20 Nacht der Gespenster, Hexen und Vampire

2

Ein anderes Wort für "machen"

21 Bekannte Fast-Food-Kette

3

Begeben sich im Herbst auf große Reise

4

22 Wetterphänomen 23

In Pandemien wichtig

23 Kochutensilie

8

5

Lateinisches Wort für "Herz"

6

Hauptstadt von Bangladesch

7

Asiatische Speise, die an eine Jahreszeit erinnert

8

Stadt der Dichter und Denker

9

Öffentlich-rechtlicher Fernsehsender

24 Nachname der letzten britischen Premierministerin

25 Wildwassersportart

4

21

10 Social Media-Plattform 11 Erhellt dekorativ einen Raum

16

7

12 Region in den Niederlanden 13 Mittelmonat der drei Herbstmonate

4 12

14 Streaming-Plattform 15 Zentrum des Herz-Kreislauf-Systems

15

16 Gibt den Takt an 3

17 Himmelsrichtung

2

18 Herbstblume

5

19 Angela Merkels Job

24

7

25

11 2

11 9 8 22 14

1

9 3 19

10

20 6

6

10 17

18

13

5

1

Lösungswort: 1. Schiedsrichter, 2. Vollziehen, 3. Zugvögel, 4. Hygiene, 5. Cor, 6. Dhaka, 7. Sommerrollen, 8. Jena, 9. ZDF, 10. Reddit, 11. Lichterkette, 12. Holland, 13. Oktober, 14. Disneyplus, 15. Herz, 16. Metronom, 17. Ost, 18. Begonie, 19. Bundeskanzlerin, 20. Halloween, 21. Nordsee, 22. Wind, 23. Kartoffelschäler, 24. May, 25. Rafting Lösungswort: Blätterfall

Wir in Franken

43


COMING SOON! Filmstart 21. Oktober 2021 www.gscheid-schlau.de und auf unserem Youtube-Kanal

INSIDE

KLINIKUM NÜRNBERG LEHREN. FORSCHEN. HEILEN. Spannende Einblicke in den Klinikalltag – die Videoserie voller Wissen Klinik-Apotheke | PMU | Anatomie | Herzkatheterlabor | MTRA-Ausbildung

www.klinikum-nuernberg.de


Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.