

Herzlich Willkommen zum 22. Business Lunch
«Neue Massstäbe im klimagerechten Bauen»




DieneueNormSIA 390/1-Klimapfad
Business Lunch der Klimaplattform
der Wirtschaft Zürich im Volkshaus in Zürich
Prof. Daniel Kellenberger
11. September 2025

Methodischer Standard seit 2006


SIA-Effizienzpfad 2006
Dokumentation

SIA-Effizienzpfad 2011 mit Treibhausgasemissionen als neue Einheit

SIA-Effizienzpfad 2017 neue Nutzungen
Reduktion um Faktor 4


Klimapfad (1.2.2025)
Auf dem Weg zu Netto-Null Neue Normenreihe des SIA

Klima – die grösste Herausforderung im Fokus
Primärenergie/Person

Lebenszyklusbetrachtung von Immobilien
– Betrachtet wird weiterhin der ganze Lebenszyklus von Gebäuden.
– Alle Treibhausgasemissionen sind gleichwertig.
– Vorgegeben ist ein Budget für alles (Zielwert) und eines für Erstellung + Betrieb (Zusatzanforderung).










Erstellung

Verhältnis Umweltauswirkungen Erstellung und Betrieb
Im heutigen Gebäudebestand dominiert der Betrieb: fossile
Wärmeerzeugung überwiegt
Betrieb

Erstellung
Bei heutigen Neu- und Umbauten überwiegen die Emissionen aus der Erstellung
Betrieb

Erstellung

Anforderungen
Wohnen Richtwerte jährliche
Treibhausgasemissionen kg/m2
Anforderungen jährliche
Treibhausgasemissionen kg/m2
Anforderungen für die Gebäudekategorie Wohnen bei Standardpersonenfläche, bezogen auf ein Jahr und die EnergiebezugsflächeAE. Die Richtwerte sind informativ.
Tabelle aus der Norm SIA 390/1 Klimapfad
Vergleich Anforderungen Labels und Standards (gTHGE)

Grober Vergleich der Benchmarks anhand…
… eines fiktiven Neubaus
– Mehrfamilienhaus als 2-spänner
– 4-geschossig mit einem UG
– 800m2 EBF
– 200m2 unbeheizt
– Flachdach mit Photovoltaik: 10 W pro m2 EBF (Mind.-Anforderungen Kt. BS)
→ 8kWp Leistung → 60m2 PV-Fläche
– Keine Solarkollektoren und Erdsonden (damit wären
In kg CO2-eq. pro m2 EBF, GF unbeheizt oder PV-Fläche

Der Weg zum Ziel ist offen («Architekt*innenfreundlich»)

Effektivität (zielgerichtet)

Effizienz
(viel Output mit wenig Input)

Innovation (kreativ)
Substitution (mit den richtigen Mitteln)


Suffizienz (weniger)



Resilienz (dauerhaft)
Kreislauf (weiter und wieder nutzen)

Zauberformel für den Betrieb



Wir müssen alle Hebel ausnutzen, die wir zur Verfügung haben:
– Energieverbrauch reduzieren (gut Dämmen)
– Erneuerbare Energien verwenden (Bsp. Wärmepumpe mit Ökostrom)
– So viel Energie wie möglich vor Ort produzieren (Bsp. Photovoltaik auf Dach und an Fassade)
– Einkauf von ökologischem Strom (Naturemade Star oder vergleichbar)
Zauberformel für die Mobilität



Wir müssen alle Hebel ausnutzen, die wir zur Verfügung haben:
– Vorwiegend Transport per Langsamverkehr (Velo, Fuss) oder öffentlichem Verkehr
– Bauen an Standorten mit guter öV-Erschliessung und Nähe zu Detailhandel
– Reduktion der Anzahl Autoparkplätze und Angebot von Fahrzeug-Sharing
– Genügend «gute» Fahrradabstellplätze und sichere -wege
– Etc.
Zauberformel für die Erstellung



Wir müssen alle Hebel ausnutzen, die wir zur Verfügung haben:
– Materialmenge reduzieren (weniger Bauen)
– Treibhausgasarme Materialien verwenden (anders Bauen)
– Bereits produzierte Materialien länger nutzen.

Weinlager Lysbüchel
Optimierungsstrategie: ReUse von Gebäuden

Dreispitz Basel, Umbau Freilager
Müller Sigrist Architekten AG

Sanierung/Aufstockung MFH, Zürich
Stahel Ehrsam Architekten

Transitlager Basel, Bjarke Ingels Group (BIG)

Sanierung/Aufstockung Büro, Zürich
Meier Hug Architekten

Umgebaute Scheune Soglio; Ruinelli Associati Architetti SIA

Aufstockung Freilager
Meili & Peter Architekten


Optimierungsstrategie: ReUse von Bauteilen
– Gemäss SIA 2032 ist eine lange Nutzungsdauer beste Strategie zur Optimierung der THGE
– Nutzungsdauer wenn möglich länger als Amortisationszeit
– In Phasen Vorstudien / Vorprojekt können für ReUse-Bauteile 20% der THGE von neuen Bauteilen eingesetzt werden
– Die 20% umfassen mittlerer Aufwand für Ausbau, Aufbereitung und Entsorgung

Weitere Optimierungsstrategien Neubau



Abb.: Massnahmen zur Reduktion der grauen Energie in den verschiedenen Projektphasen. Quelle: Fachbuch Minergie-Eco


SIA 390/1: Sehr ehrgeizig, aber erreichbar



22. Business Lunch «Neue Massstäbe im klimagerechten Bauen»
Klimaplattform der Wirtschaft Zürich
Volkshaus Zürich
11.09.2025
SBB Areal «Werkstadt Zürich» – Neubau «Gebäude X»
Stefan Thommen
Gigon Guyer Partner Architekten AG





















«Werkstadt Zürich»: Innovatives Energiekonzept
22. Business Lunch der Klimaplattform der Wirtschaft Zürich vom 11.09.2025
Christoph Deiss, Leiter Energielösungen

Effizientes Versorgungskonzept

100% fossilfreie Versorgung von Alt- und Neubauten mit Wärme, Kälte und Strom
Etappierte Umsetzung bis 2035 bedingt flexibles Energiekonzept, das im Projektverlauf sich weiterentwickeln kann
Maximierte Nutzung der lokal produzierten Energie
Energiequellen: Sonnenenergie & Grundwasser
Das Anergienetz verbindet sämtliche Gebäude und sorgt für einen Austausch von überschüssiger Energie. Die kleineren Gebäude sind über ein Nahwärmenetz angeschlossen.
Dezentrales Versorgungskonzept mit Wärmepumpen & Kältemaschinen
Direkte Abwärmenutzung auf dem Areal
Energieeffizient
Tiefere Kosten über den Lebenszyklus



Als Quelle für Wärme und Kälte dient
Grundwasser. 4 Entnahmebrunnen
12 Rückgabebrunnen
Wärme-Entzug & Wärme-Eintrag
über Grundwasser
100% erneuerbar





Ein Anschluss ans Stromnetz auf Netzebene 5 in Mittelspannung, Umsetzung eines ArealStromnetzes in Niederspannung
Hohe Versorgungssicherheit
Sektorübergreifendes Energiemanagement-System
Kostenoptimiert & mehr Autarkie

Alle Dächer, die sich für die Solarstromgewinnung eignen, werden genutzt. Geplant sind 300 ZEV-Parteien.
Investitionssicherheit dank Eigenverbrauchs-Optimierung
Günstigen, lokalen Solarstrom vom eigenen Dach
Geringere Abhängigkeit von volatilen Energiepreisen








10'400 MWh/a
Wärmebedarf 2'100 MWh/a
Kältebedarf 405 MWh/a

Projektinfos
100% Eigenverbrauch > 300 Zähler für Verrechnungslösung
100% CO2–neutral
Solarstrom mit nahezu
Nach Transformation > 2'100 Tonnen
CO2 Einsparungen/Jahr

Partnerin für Energielösungen - schweizweit



Für Überbauungen, Areale oder Spezialobjekte


Côté Parc, Genf
Webermühle, Neuenhof (AG)
Fischermätteli, Burgdorf (BE)
Bellis, Effretikon

Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit
Christoph Deiss
Leiter ewz Energielösungen
christoph.deiss@ewz.ch


Fragen aus dem Publikum
«Neue Massstäbe im klimagerechten Bauen»
Prof. Daniel Kellenberger, Institut Nachhaltigkeit und Energie am Bau FHNW
Stefan Thommen, Partner und Mitglied der Geschäftsleitung, Gigon Guyer Partner Architekten AG Christoph Deiss, Leiter Energielösungen und Mitglied der Geschäftsleitung, ewz

Stehlunch & Networking
«En Guete!»
