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23. März 2016
Sicher in Sarstedt
Ein Programm der Extraklasse
Selbstverteidigungskurse stark nachgefragt Sarstedt (stb). Das Thema Sicherheit ist zurzeit in aller Munde: Man hört viel von innerer und öffentlicher Sicherheit. Aber wie ist es eigentlich mit der persönlich empfundenen Sicherheit bestellt? Allerorten werden im Moment Kurse zur Selbstverteidigung angeboten. Im Schützenverein Horrido Ingeln ging es vor kurzem vor allem um Prävention,
Leonie, Tina, Laura, Kira und Mieke wurden von ihren Müttern mehr oder weniger gedrängt, beim Kurs mitzumachen. Die 14- bis 16-Jährigen fühlen sich in Sarstedt eigentlich sicher. Nach dem sechsstündigen Kurs sind sie aber dennoch beeindruckt. Dazu haben auch die vielen Fallbeispiele beigetragen, die Grabinski angeführt hat. Der Justizbeamte kann eindrucksvoll aus dem Nähkästchen plaudern. Laura: „Jetzt ist es mir irgendwie bewusster, was man machen sollte in einer blöden Situation.“
Manfred Grabinski musste ordentlich einstecken, trotz der soliden Schutzausrüstung an Schienenbein, Schritt und Bauch.
Die FSV-Trainerin Silke Schütte-Pintak hatte schon lange vor, mal einen Selbstverteidigungskurs mitzumachen bzw. auch über die FSV anzubieten, auch wenn sie persönlich sich sicher fühlt. „Ich könnte nicht einfach zugucken, wenn wer in Not ist, ich würde dazwischen gehen. Ich will aber besser aufgestellt sein, wissen, was wann richtig ist.“ Die Vorfälle in Köln waren nun nur der Auslöser, endlich einen konkreten Termin mit Grabinski zu vereinbaren. d.h. das Einschätzen einer Lage und das Vermeiden von ungemütlichen Situationen. Bei der FSV in Sarstedt
(v.re.n.li.) Ines Lindemann (25) kennt Grabinski schon länger über das gemeinsame Hobby Tanzen. Als er von dem Kurs erzählte, fand sie es einfach interessant, mal etwas Neues zu erproben. Die Hildesheimerin fühlt sich sicher in ihrer Stadt. Ihre Freundin Theresa Höckelmann (nicht im Bild) ist ebenfalls einfach neugierig. „Jetzt kann ich vielleicht mal gegen meinen Bruder angehen“, scherzte sie noch vor dem Kurs. Hinterher weiß sie: Solche Tritte hat nur der ärgste Feind verdient. Mit den Berichten der letzten Monate über sexuelle Übergriffe wie in Köln hat ihre Kursteilnahme nicht zu tun. war am vergangenen Wochenende Manfred Grabinski zu Gast. Der erfahrene Kursleiter ist Polizeieinsatztrainer und Kampfsportler. Schon seit Jahren bietet er regelmäßig jeden Monat im ganzen Landkreis Selbstverteidigungskurse für Frauen und Mädchen an. „Ziel des Kurses ist nicht in erster Linie die Selbstverteidigung, sondern das Erkennen einer Gefahrensituation, die Kommunikation mit dem Gegenüber und das Bestreben, gar nicht erst zum Opfer zu werden“ heißt es in der Ankündigung. Dennoch vermittelt Grabinski auch sehr Hand- bzw. eigentlich Fußfestes, zeigt, wie wehtun möglichst leicht geht. „Nicht elegant,
aber wirkungsvoll“ ist die Devise. 18 Mädchen und Frauen waren gekommen und lernten, wie man mit schnellen Tritten den Angreifer gehörig verunsichert und die eigene Hemmschwelle überwindet. Dazu gab es theoretische Einheiten mit Informationen über die verschiedenen Tätertypen, wonach sie sich ihre Opfer aussuchen, unterschiedliche Angriffsformen, richtige Kommunikation, Stressbewältigung in extremen Situationen, die Einschätzung von Gefahrensituationen, Notwehrrecht und Nothilfe und Gefahren, die daraus entstehen können. Und auch die Vor- und Nachteile von Hilfsmitteln wie Pfefferspray wurden erläutert und sogar mit „Übungsmunition“ ausprobiert.
Susanne (46) aus Hildesheim ist mit ihrer 18-jährigen Tochter gekommen. Sie „wollte das schon immer mal machen, die Hemmschwelle überwinden lernen.“ Vordergründig hat aber wohl Köln den Ausschlag gegeben, nun einen Kurs zu belegen. „Die Masse der Übergriffe hat mich schockiert.“
Luci ist 13 Jahre alt. Auch ihre Mutter hat den Kurs in der Zeitung entdeckt. Luci wollte aber auch selbst wissen, wie sie sich schützen kann und was wann rechtlich erlaubt ist. „Ich will wissen, was man tun muss, wenn man in eine solche Situation kommt. Das kann doch jedem passieren, überall.“
Erster Polizeihauptkommissar Rainer Kahr (2.v.li.) und Camp-Leiter Klaus Bruns (Mitte) informierten Dr.-Ing. Christian Rathke (li.), den Ortsbeauftragten des THW, sowie Bürgermeisterin Heike Brennecke und Johanniter-Pressesprecherin Maike Müller über die Absage des Polizeifestes in der Notunterkunft. Bläschens. Die Dreijährige aus Afghanistan, die nun mit ihrer Mutter auf der Isolierstation des Camps untergekommen ist, wohnt seit Heilig Abend 2015 im Camp. Sie muss sich also irgendwo in der näheren Umgebung Sarstedts angesteckt haben. Dafür reicht unter Umständen schon der Aufenthalt im gleichen Straßenbahnabteil. Weil die Ansteckung so schnell geht
und die Infektion besonders für Schwangere beziehungsweise ihre ungeborenen Kinder gefährlich ist, haben sich die Verantwortlichen deshalb entschlossen, das Fest abzusagen und möglicherweise irgendwann nachzuholen. Zu groß sei das Risiko, so Klaus Bruns von den Johannitern und Erster Polizeihauptkommissar Rainer Kahr, dass der Windpockenvirus verbreitet würde.
Sarstedt. Sie wissen nicht, was Sie einem besonders lieben Menschen zu Ostern schenken können? Wir wissen es! Verschenken Sie Karten für das 3. Sarstedter Frühlingskonzert der Kulturgemeinschaft Sarstedt. Seit 2014 kommt der Opernchor des Theaters für Niedersachsen (TfN) auf Einladung der Kulturgemeinschaft Sarstedt zu einem Frühlingskonzert in den Stadtsaal in Sarstedt. 2014 war es noch ein Soloauftritt des Chores. In 2015, zum 2. Frühlingskonzert, brachte Chordirektor Achim Falkenhausen zusätzlich zum Opernchor den Kinderchor des Theaters mit. In diesem Jahr – zum 3. Frühlingskonzert in Sarstedt - wird der Opernchor vom Jugendchor begleitet. Der Jugendchor ist viel mehr als ein Chor, es ist ein Theater-Chor! Die über 50 jungen Gesangstalente, die unter der ehrenamtlichen Leitung von TfN-Chordirektor Achim Falkenhausen singen, stehen regelmäßig mit professionellen Sängern und Darstellern auf der Bühne des TfN. Der Opernchor wird Stücke aus Opern, Operetten und Musicals von Verdi, Mozart, Johann Strauß, Carl-Maria von Weber, Friedrich Smetana, Wagner und Frederick Loewe singen. Der Jugendchor will das Publikum mit einem Medley aus Abba-Songs und anderen Pop-Songs der 70er und 80er Jahre begeistern. Das 3. Sarstedter Frühlingskonzert findet statt am 9. April 2016 im Stadtsaal Sarstedt, am Wellweg 41a. Beginn ist um 19.30 Uhr, Einlass ab 19.00 Uhr. Karten zum Preis von 15 Euro im Vorverkauf sind erhältlich bei Schreibwaren Petri & Waller, Steinstraße 26, 31157 Sarstedt, T. 050667389 oder online auf der Internetseite der Kulturgemeinschaft unter www.kulturgemeinschaft-sarstedt.de. Die Karten an der Abendkasse kosten 18 Euro. n
Sechzig Jahre danach
Kirsten Ziegenhorn hat ihre Tochter zum Kurs angemeldet. „Es wird doch immer unsicherer. Die Mädchen sind allein unterwegs. Sie haben aber nicht das Bewusstsein, wo sie sich bewegen. Ich möchte, dass hiermit das Selbstbewusstsein gestärkt wird und sie wissen, wie reagieren im Fall der Fälle.“ Das Kleeblatt hat sich umgehört bei den Mädchen und Frauen, die sich zwei Tage lang mit einem Thema befassten, das hoffentlich für sie persönlich immer nur Theorie bleibt. Keine von ihnen war schon mal selbst in einer kritischen Situation. Im Verlauf des Kurses sind auch die Zurückhaltenden, Zögerlichen sicherer geworden und trauten sich mehr zu. Weitere Kurse für Frauen und Mädchen sind in Planung. Wer Interesse hat, kann sich bei Silke SchüttePintak, T. 05066-64373 oder unter turnen@fsv-sarstedt.de melden. n
Windpockeninfektion im Camp Sarstedt (stb). Eigentlich sollte es am vergangenen Donnerstag ein großes Fest im Flüchtlingscamp der Johanniter an der Helperder Straße geben. Das Polizeiorchester sollte spielen, die neue, aus Flüchtlingen bestehende Gruppe des THW vorführen, was sie schon alles kann und die Präventionspuppenbühne der Polizei für die Kinder Theater machen. Die Polizei wollte außerdem ihr „Streichelauto“ und ein Motorrad mitbringen, damit die Camp-Bewohner die Einsatzfahrzeuge mal ganz aus der Nähe erleben und wortwörtlich „begreifen“ könnten. Doch daraus wurde nichts. Die Nachricht, dass ein Kind, das mit seiner Familie die Notunterkunft bewohnt, an Windpocken erkrankt ist, führte zur kompletten Absage der Veranstaltung. Windpocken verbreiten sich – vor allem in geschlossenen Räumen – „wie der Wind“. Ansteckend sind Erkrankte im Zeitraum von ein bis zwei Tagen vor Erscheinen des typischen Ausschlags bis sieben Tage nach der Bildung des letzten wässrigen
KLEEBLATT
Für die 13 Schwangeren, die derzeit in der Unterkunft wohnen, bedeutet die Nachricht von der Erkrankung der Dreijährigen eine Zeit der Ungewissheit. Ihnen wird in der Sanitätsstation des Camps Blut abgenommen. Dieses wird auf VirusAntikörper getestet. Sind sie bereits gegen Windpocken immun, ist alles gut, haben sie noch keine Antikörper, wird geprüft, ob eine Nachimpfung sinnvoll ist. Infektionen bis zur 20. Schwangerschaftswoche können schwere Fehlbildungen beim Ungeborenen zur Folge haben. Erkrankungen der Mutter um den Geburtstermin herum und die Ansteckung des Neugeborenen können für dieses lebensbedrohlich sein. Vor Windpocken schützt sicher eine zweimalige Impfung. Nach Empfehlung der Ständigen Impfkommission (STIKO) erfolgt die erste im Alter von 11 bis 14 Monaten, die zweite Teilimpfung vier bis sechs Wochen später im Alter von 15 bis 23 Monaten. Damit werden auch Unbeteiligte geschützt, denn wer geimpft ist, kann n keinen Virus weitergeben.
Sarstedt. 60 Jahre nachdem sie die Schule verlassen hatten, trafen sich die ehemaligen Schulkameraden der 8. Klasse der Volks- und Mittelschule wieder. Von 58 Schülern, die 1948 eingeschult worden sind, konnte Werner Bischoff an diesem Tag 24 ehemalige Mitschüler, die in ganz Deutschland verstreut leben, zum Treffen begrüßen. Am Sonnabend, dem 19. März, zog es sie wieder nach Sarstedt, um ihre alte Heimatstadt wiederzusehen und sich mit den ehemaligen Mitschülern auszutauschen. Werner Bischoff, der das Klassentreffen ins Leben gerufen hatte, berichtete, dass 17 Schulkameraden leider schon verstorben sind und acht wegen Krankheit die Anreise nicht antreten konnten und auch, dass er nicht wisse, wohin es die übrigen verschlagen habe. Ein kleines Programm trug zur Unterhaltung bei. Begonnen hat es mit einer Stadtführung mit dem allen Teilnehmern noch gut bekannten Stadtführer und ehemaligen Standesbeamten Werner Vahlbruch. Durch seine kurzweiligen Erklärungen und Anekdoten verging die Zeit wie im Flug. Das Mittagessen wurde im Schützenhaus der 51er Schützen eingenommen, dort warteten Anne und Eugen Götzl bereits mit dem Essen. Danach wäre für die Herren vielleicht ein Mittagsschläfchen besser gewesen, aber das Protokoll sah vor, dass alte Bilder von einem Beamer auf eine Leinwand projiziert würden. Aktivitäten aus der Schulzeit weckten so manche Erinnerung und bald darauf vertiefte man sich in Erzählungen über das Erlebte der vergangenen Jahre. So ein Klassentreffen soll es nach dem Willen der Teilnehmer in fünf Jahren unbedingt wieder geben und Werner Bischoff erneut die Organisation übernehmen. n
Leinenzwang für Hunde vom 1. April bis zum 15. Juli Gemäß § 34 des Niedersächsischen Gesetzes über den Wald und die Landschaftsordnung (NWaldLG) ist in der Zeit vom 1. April bis zum 15. Juli eines Jahres (allgemeine Brut-, Setz- und Aufzuchtzeit) in der freien Landschaft jede Person verpflichtet, dafür zu sorgen, dass ihrer Aufsicht unterstehende Hunde an der Leine geführt werden. Ausgenommen sind von dieser Regelung nur Hunde, die zur rechtmäßigen Jagdausübung, als Rettungsoder Hütehunde oder von der Polizei, dem Bundesgrenzschutz oder dem Zoll eingesetzt werden oder ausgebildete Blindenführhunde sind. Bei Verstößen gegen die Anleinpflicht kann die Stadt Sarstedt Bußgelder bis zu n 5.000 Euro verhängen.
Original griechisch - original gut!
Wir wünschen unseren Gästen ein frohes Osterfest! Weberstr. 20 • 31157 Sarstedt • Tel.: 0 50 66 / 90 06 63 Öffnungszeiten: Di.–Sa. 17.30 – 23.00 Uhr So. u. Feiertage 12.00 – 15.00 Uhr / 17.00 –22.00 Uhr / Mo. Ruhetag 13 Jahre
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