Porträt
Peter Roth
Leben im Ein-Klang Wer sich nur oberflächlich mit «KlangWelt Toggenburg» beschäftigt, meint vielleicht, dieser Begriff sei ein PR-Wurf eines gewieften Touristikers. Wenn sie diesen Aspekt durchaus auch erfüllt, ist sie eigentlich eine logische Folge aus dem Denken und Schaffen des dort ansässigen Musikers, Komponisten, Chor- und Kurs leiters Peter Roth. Sein Wirken zieht grosse Kreise über die Landesgrenzen hinaus. he. Es war nicht geplant, dass Peter Roth dereinst ein Kirchenmusiker wird. Seine eigenen musikalischen Interessen hatten immer eine sehr grosse Breite und gingen von Volksmusik zwischen Alpstein und Churfirsten über Jazz bis zur klassischen Musik. Dass sich allerdings sein Lebensort und damit auch sein direktes
Wirkungsfeld nach seiner Ausbildung zum Lehrer von der Region St. Gallen ins Toggenburg verlegt, war ihm schon früh klar. Es war der Klang des Toggenburgs, der ihn gelockt hat – auch wenn er das damals noch nicht so konkret wusste! Wie es im Toggenburg tönt, hat er schon im Bubenalter durch seinen Grossvater erlebt,
der in Krinau zuhause war und dessen Brüder im Obertoggenburg «z’Alp» gingen. Es waren die Töne aus dem Umfeld der Bergbauern, die Klänge der Schellen, des Hackbretts und der erdige und wohlklingende Toggenburger Naturjodel, aber auch das Rauschen der Bäche und andere Töne der Natur. Im Klang vereint Wer sich darauf einlässt, kann selber erleben, wie ein Naturjodel ganz andere Saiten im Innern erschwingen lässt, als dies kommerzielle Musik zu tun imstande ist. Dieses Gefühl erfüllt den Ausführenden wie den Zuhörenden mit Ehrfurcht und mit einer unmittelbaren Leichtigkeit. Und da ist natürlich die Kirchenmusik auch ganz nahe. Peter Roth hat diesen Aspekt nicht nur festgestellt, er wurde regelrecht davon beseelt. Im Studium darüber gelangte er zu philosophischen Er-
Die Klänge der Natur und der Musik im Obertoggenburg inspirieren den Komponisten. Foto: www.sichtweise.ch
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