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neuland

«Wir haben unsere Herzen sofort geöffnet»

Neubeginn für die Menschen aus Kfar Aza in Ruhama

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Ein Land im Schmerz, ein Volk in Hoffnung

Wurzeln der Hoffnung

Wiederaufforstungs-Projekte

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Liebe Freundinnen und Freunde des KKL-JNF

Seit dem 7. Oktober 2023 und dem immer noch anhaltenden Krieg steht der KKL-JNF unermüdlich an vorderster Front, um neben seinen regulären Projekten in Israel zusätzlich besonders betroffene Gebiete intensiv zu unterstützen. Wir haben der dortigen Bevölkerung spontan geholfen, traumatisierte Menschen begleitet, beschädigte Wälder und landwirtschaftliche Flächen saniert sowie sichere Räume für evakuierte Familien geschaffen. Dank Ihrer Unterstützung konnten wir die dringend benötigte Hilfe leisten und einen Wiederaufbau ermöglichen. Der KKL-JNF spielte eine entscheidende Rolle bei der Unterstützung tausender Familien an den Grenzen zu Gaza und Libanon. Besonders tragisch betroffen war der Kibbutz Kfar Aza, der am 7. Oktober 2023 alles verlor. Der KKL-JNF schuf umgehend längerfristige Unterkünfte in einer dafür erstellten Häuseranlage im benachbarten Ruhama, um den Menschen Sicherheit zu geben und ihnen zu helfen, zur Normalität zurückzufinden. Lesen Sie dazu mehr in dieser «neuland»-Ausgabe.

Auch die Natur hat unter dem Krieg schwer gelitten, insbesondere im Norden Israels. Die Angriffe der Hisbollah zerstörten über 23 km², darunter riesige Waldflächen und Lebensräume für Wildtiere. Besonders betroffen ist das Hula-Tal, ein bedeutendes Naturschutzgebiet. Der Hula-Nationalpark musste zeitweise sogar schliessen, ebenso die Wildtier-RehabilitationsKlinik, die wir aus der Schweiz unterstützen – ein schwerer Rückschlag für Mensch und Tier.

Mit Blick auf die Zukunft setzen wir uns weiterhin dafür ein, Israels Land und Volk zu unterstützen, eine nachhaltige Zukunft aufzubauen und zur Rückkehr einer blühenden Nation beizutragen.

Denn «Never again is now!» – 80 Jahre nach der Schoah ist unsere Verantwortung grösser denn je. Die Schrecken der Vergangenheit mahnen uns, wachsam zu bleiben, aktiv zu helfen und für eine Zukunft einzutreten, in der jüdisches Leben sicher und geschützt bleibt.

Ein weiteres wichtiges Thema: «Was geschieht eigentlich mit meiner Spende?» Dazu werden wir in einem Newsletter demnächst ausführlich berichten. Transparenz hat für uns höchste Priorität – von der Mittelverwendung über die verschiedenen Projektphasen bis hin zur Berichterstattung an unsere Spender und Spenderinnen über Fortschritte und Realisierungen.

Für Ihre fortwährende und grosszügige Unterstützung danken wir Ihnen von Herzen. Mögen bessere und friedlichere Zeiten für Israel und uns alle kommen! Besorot tovot!

Grundsätze des KKL-JNF Schweiz

• Der KKL-JNF Schweiz wurde im Jahre 1905 gegründet und ist eine unabhängige, selbstständige Organisation, die als solche unter dem vollständigen Namen «Verein Jüdischer Nationalfonds (Schweiz)/Keren Kayemeth Leisrael (Schweiz)» im Schweizer Handelsregister registriert ist.

• All unsere Projekte befinden sich ausschliesslich im israelischen Kernland und dort vor allem in der Peripherie, um auf diesem Weg insbesondere die sozio-ökonomisch benachteiligten Bevölkerungsgruppen in Israel zu fördern und ihre Lebensbedingungen zu verbessern.

• Unsere Tätigkeiten in Israel umfassen Aufgaben in der Aufforstung, Wasserwirtschaft, Erholung, Freizeit und Erziehung sowie Forschung und Entwicklung (R&D). Besonders stolz sind wir auf die über 240 Millionen gepflanzten Bäume und die 230 gebauten Wasserreservoirs.

• Unsere Projekte dienen dem Wohle der gesamten Bevölkerung egal welcher Religionen, Herkunft und Ideologien. Die vom KKL-JNF betriebenen Parks, Wälder und Erholungszentren stehen jedermann offen.

• Nebst der wichtigen Arbeit in Israel setzen wir uns dank internationaler Kooperationen auch im Ausland für Aufklärung, Nachhaltigkeit und Umweltschutz ein. Die Projekte des KKLJNF Schweiz umfassen daher auch den Klimabereich, Umweltschutz, Wassertechnologien, Erosionsbekämpfung, alternative Energiequellen und vieles mehr

• Eine Auflistung sämtlicher aktuellen Projekte befindet sich auch auf unsere Homepage: www.kklschweiz.ch

Mit herzlichem Schalom

Mit herzlichem Schalom

und Toda Raba

Arthur Plotke

Präsident des KKL-JNF Schweiz

• Der KKL-JNF Israel ist einer der wichtigsten Arbeitgeber landesweit und seine Mitarbeiter sind ein Spiegel der gesamten israelischen Gesellschaft. Seite an Seite arbeiten alle Bevölkerungsgruppen und -schichten zusammen, und dies mit nur einem Ziel vor Augen: ein besseres und schöneres Israel zu schaffen für alle Menschen, die dort leben.

• Wir stehen mit bestem Wissen und Gewissen hinter all unseren Projekten in Israel.

«Wir haben unser Heim

und unsere Herzen sofort geöffnet.»

«Nichts ist mehr so, wie es vorher war» schrieb die Redaktion der «neuland» vor einem Jahr mit Blick auf die Ereignisse

rund um

den 7. Oktober 2023 in Israel.

Und natürlich gilt dies auch noch ein Jahr später, an diesem Jom HaAtzma’ut, an dem wir den 77. Geburtstag Israels feiern. Doch wie schon so oft in der Geschichte dieses besonderen Landes sind seine Menschen bereits längst wieder an einem Punkt angekommen, wo der Blick zurück - in diesem Fall einer des Schmerzes, des Zorns und der Trauer - überlagert wird vom Blick nach vorn – und dieser Blick ist durchaus auch optimistisch.

Am 7. Oktober 2023 wurde Israel von einem beispiellos brutalen Angriff der Hamas überrascht, welcher das Land in tiefe Erschütterung versetzte.

In den Monaten nach dem Angriff durchlebten die Menschen in Israel eine Achterbahn der Gefühle: von tiefer Trauer und Wut über die erlittenen Verluste bis hin zu einer starken Entschlossenheit, ihre Sicherheit und ihren Lebensraum zu verteidigen.

Die Menschen in Israel bewiesen dabei eine bemerkenswerte Widerstandskraft. Die kollektiven Anstrengungen im Wiederaufbau der durch die Attacken und den Krieg zerstörten Gemeinden und in der Wiederaufforstung der verbrannten Wälder und Nutzflächen spiegeln den unerschütterlichen Willen wider, das Leben in den betroffenen Gebieten nicht nur wiederherzustellen, sondern auch zu verbessern.

«Von der Resilienz zum Neubeginn» heisst das Motto. Und das gilt nicht zuletzt für die Geschichte der Menschen des Kibbutz Kfar Aza vor und nach dem 7. Oktober 2023.

Das Ende einer heilen Welt

Wer Kfar Aza vor dem 7. Oktober 2023 besuchte, traf dort auf einen blühenden Kibbutz, dessen Bewohnerinnen und Bewohner vor Lebensfreude sprühten: Auf den Rasenflächen spielten Kinder, Mütter fuhren ihre Babys spazieren und auf den grünen Feldern ringsum arbeiteten Traktoren. Allen war schon damals bewusst, dass der Gazastreifen weniger als zwei Kilometer entfernt liegt, aber der Kibbutz entwickelte sich dennoch oder erst recht unaufhaltsam weiter.

Am 7. Oktober 2023 brach (auch) diese mehr oder weniger heile Welt der Einwohnerschaft von Kfar Aza zusammen. Hunderte von Hamas-Terroristen drangen aus dem nahen Gaza in den Kibbutz ein und veranstalteten ein Gemetzel an Männern, Frauen und sogar kleinen Kindern. 64 Menschen der Einwohnerschaft

wurden ermordet, weitere 19 entführt. Zahlreiche Häuser gingen in Flammen auf und diejenigen, die diese Hölle überlebt hatten, wurden zu Flüchtlingen im eigenen Land.

Viele Kibbutz-Mitglieder wurden in ein Hotel im Kibbutz Shefayim evakuiert, aber ein Hotel ist nun einmal kein Zuhause. So entstand die Idee, im nur 15 Kilometer entfernten Kibbutz Ruhama eine zeitweilige Siedlung für die Evakuierten von Kfar Aza zu errichten, damit sie als Gemeinschaft zusammenbleiben, sich gegenseitig unterstützen und ihr Leben neu aufbauen können, bis ihr eigentliches Heim wieder bewohnbar ist. Dies kann sich noch über Jahre hinziehen, Schätzungen gehen von mindestens drei Jahren aus.

Der KKL-JNF schloss sich der diesbezüglichen nationalen Mission an und errichtete in Ruhama eine Wohnsiedlung für die Menschen von Kfar Aza. Der Kibbutz Ruhama, 1912 gegründet und damit die älteste Gemeinde im Negev, hat selbst weniger als 1000 Bewohner, war aber sofort bereit, die entwurzelten Menschen aufzunehmen. In Rekordgeschwindigkeit wurden im östlichen Teil des Ortes, der unter der Verantwortung des KKL-JNF steht, ein ganzer Hügel abgetragen, 120 Häuser gebaut, weitere 44 Häuser entstanden im Westteil. Von 186 Familien leben nun bereits 150 in Ruhama. Das sind ca. 400 Personen - nur wenige Evakuierte aus Kfar Aza zogen es vor, in Shefayim (in der Nähe von Herzliya) zu bleiben oder andere Lösungen zu finden.

Zu denen, die nun in Ruhama längerfristig Gast sind, zählen auch aus Gaza befreite ehemalige Geiseln. Zum Zeitpunkt des Redaktionsschlusses für diese Ausgabe von «neuland» befanden sich noch weitere Geiseln aus Kfar Aza in den Händen der Hamas und Menschen in Israel und weltweit beteten um ihre sichere Heimkehr. In Ruhama stehen genug fertig gebaute Häuser, um ihnen sofort benötigten Wohnraum zu bieten.

Die kleine Gemeinschaft aus Kfar Aza mit ihrem starken Zusammenhalt hat einen schrecklichen Schlag erlitten, aber trotz des unermesslichen Schmerzes bleiben ihre Mitglieder entschlossen und stark. Das zeigen Gespräche von «neuland» mit einigen von ihnen.

«Wir haben am 7. Oktober 2023 ein Grauen erlebt, das jede Vorstellung übersteigt, und wir finden noch heute keine Worte, um zu beschreiben, was wir an jenem Tag durchgemacht haben», sagt beispielsweise Gon Soussana aus Kfar Aza, der das Projekt der Unterbringung in Ruhama leitet. Er ist verheiratet und Vater von zwei Kindern, das eine zwei Jahre, das andere sieben Monate alt. An jenem Schicksalstag im Oktober 2023 hatte er nach seiner Waffe gegriffen und sein Haus verlassen, um die in den Kibbutz eingedrungenen Terroristen zu bekämpfen, während seine Familie sich im Schutzraum verriegelte.

Nach jenen traumatischen Erlebnissen möchte Gon Soussana aber nun in die Zukunft blicken und sieht sich in Ruhama um: «Dank dem intensiven Engagement von KKL-JNF ist es uns gelungen, hier einen Ort aufzubauen, der allmählich heimatliche Gefühle vermittelt. Es handelt sich um ein lebensrettendes Projekt, das es der Gemeinschaft ermöglicht, mit ihrem Rehabilitationsprozess zu beginnen. Je erfolgreicher dieser Prozess sein wird, desto mehr Menschen werden wir nach Kfar Aza zurückbringen können.» In Ruhama hätte er die nötige Ruhe gefunden, so sagt er, eine Ruhe, «die wir so dringend benötigten und die einen wichtigen Bestandteil unseres Rehabilitationsprozesses als Familie wie auch als Gemeinde darstellt.»

Der KKL-JNF hat Herz und Seele in dieses Projekt investiert

Der KKL-JNF spielte in diesem Zusammenhang eine wichtige Rolle: Über die Einrichtung dieser temporären Wohnsiedlung hinaus half die Organisation nämlich auch bei der Verbesserung und dem Ausbau der Infrastrukturen von Ruhama, um die Hunderte von neuen Einwohnern bestmöglich zu integrieren. Unter anderem wurden Bildungseinrichtungen, öffentliche Gebäude, Parks, Sportplätze und Pfade geschaffen. Also all das, was nötig ist, um beiden Gemeinden einen angemessenen Lebensstandard zu ermöglichen.

Gon Soussana leitet das Wohnprojekt für

Kfar Aza in Ruhama.

Die nächste Aufgabe bestand darin, das neue Viertel ein wenig grüner und angenehmer zu gestalten. Mit Unterstützung der Freundinnen und Freunde von KKL-JNF in der Schweiz wurde begonnen, Pergola-Konstruktionen für die Häuser zu errichten, damit die Familien auch bei Sonne und Hitze gemütlich im Garten sitzen können (s. Artikel dazu auf S. 7).

In Gons Worten: «Der KKL-JNF hat Herz und Seele in dieses Projekt investiert, damit wir ein gutes Leben haben. Nachdem wir anderthalb Jahre als Flüchtlinge gelebt hatten, wurde für uns nun, wenngleich nur vorübergehend, ein Heim geschaffen, wo wir nicht zuletzt unser Leben als Familie verbessern und wiedererlangen können. Wir haben Gärten angelegt und konnten durch die Spenden aus der Schweiz sogar beginnen diese schönen Pergolen bauen. Diese kleinen Dinge sind so ungeheuer wichtig, um ein Heimatsgefühl zu schaffen.»

Unter allen Siedlungen des Landkreises Sha‘ar Ha‘negev war Ruhama die einzige, die während des Krieges nicht evakuiert wurde. Es ist der am östlichst gelegene Kibbutz dieses Landkreises und nur etwa 10 Kilometer von der damals ebenfalls stark betroffenen Stadt Sderot entfernt. Durch die Aufnahme der Kibbutz-Mitglieder aus Kfar Aza hat der Kibbutz seine Einwohnerzahl auf einmal verdoppelt, was zweifellos eine ziemlich komplexe Herausforderung darstellt.

«Wir haben unser Heim und unser Herz sofort geöffnet und nehmen die Gemeinschaft aus Kfar Aza mit einer herzlichen Umarmung als Willkommensgruss auf», sagt Ori Levy, der Projektleiter der Integration von Kfar Aza in Ruhama. «Wir betrachten uns als temporäre Heimstatt, die es dieser Gemeinde ermöglichen soll, neue Kräfte zu erlangen. Der Weg nach Kfar Aza führt über Ruhama.»

Du gibst uns das Gefühl, zu Hause zu sein

Der 67-jährige Ori wurde in Ruhama geboren und hat sich dort mit seiner Frau und seinen vier Kindern niedergelassen. Am 7. Oktober 2023 übernahm er die Leitung des Notfallteams der Gemeinde.

«Wir haben die Bauphase abgeschlossen und nähern uns nun dem Abschluss der Ansiedlung», erklärt Ori zum Status des Projekts. «Dieser Tage beginnt die dritte Phase – der Aufbau eines gemeinsamen Lebens. Wir haben bereits eine Reihe von verschiedenen Aktivitäten und Begegnungen zwischen den beiden Gemeinschaften initiiert. Die Mitglieder des Kibbutz Ruhama haben sich auf bewundernswerte Weise für dieses so wichtige Unternehmen engagiert. Einer meiner alten Freunde aus Kfar Aza sagte mir: «Es ist zwar nicht unser Zuhause, aber du gibst uns das Gefühl, zu Hause zu sein.»

«Für uns ist die Beherbergung von Kfar Aza ein Zeichen unserer Solidarität mit einer Nachbargemeinde wie auch eine zionistische Mission», sagt Meirav Gordon, die Leiterin der Gemeinde von Ruhama. «Wenn uns so etwas passiert wäre, hätten wir uns ebenso gewünscht, dass unsere Nachbarn uns adoptieren. Wir haben hier das Modell eines Nebeneinanders von zwei Gemeinden geschaffen. Das bedeutet in anderen Worten, dass jede Gemeinde im Hinblick auf ihr Bildungswesen und ihre diversen Einrichtungen ihre Einzigartigkeit beibehält, dass es jedoch auch zahlreiche Begegnungen und Gemeinsamkeiten gibt.»

Die 55-jährige Meirav ist Mitglied des im Süden des Landes gelegenen Kibbutz Gal-On. Mit ihrer Arbeit in Ruhama begann sie drei Wochen vor dem 7. Oktober 2023. «Ich habe nach einem ruhigen und beschaulichen Kibbutz gesucht», lächelt sie traurig. Ihre vier Kinder, zwei Söhne und zwei Töchter, dienen in Kampfeinheiten der IDF und waren alle vier in den vergangenen Monaten im Gazastreifen, im Libanon und in Syrien im Einsatz.

Gordon engagiert sich als Gemeindeleiterin für die Integration

Meirav und Ori erklären, wie jede Familie aus Kfar Aza von einer Familie aus der Gemeinde von Ruhama begleitet wird, um ihr die Eingewöhnung zu erleichtern und mit allem zu helfen, was sie im Alltagsleben benötigt. Dazu zählt auch die soziale wie emotionale Begleitung. So erzählten die Menschen aus Kfar Aza im Rahmen des Projekts «Zeugenberichte im Wohnzimmer» zum Beispiel davon, was sie durchgemacht haben. Für viele von ihnen war das die erste Gelegenheit, sich zu öffnen und das Erlebte in einer unterstützenden, verständnisvollen Atmosphäre mit anderen zu teilen.

«Ohne den KKL-JNF hätten wir all das nicht machen können», betont Meirav. «So ist es klar, dass wir die neuen Wohnunterkünfte ohne seine Unterstützung nicht hätten bauen können, aber das ist noch nicht alles. Der KKL-JNF ist uns während dieser ganzen Zeit beiseite gestanden und hat uns das sichere Gefühl vermittelt, dass wir diese Mission gemeinsam erfüllen können.»

Und Gon Soussana fügt ergänzend hinzu: «Es ist herzerwärmend, wie Menschen auf der ganzen Welt an unserer Seite stehen, darunter auch unsere Freunde aus der Schweiz. Sie haben uns Rückhalt gegeben und helfen uns, unsere Gemeinschaft nach diesen schrecklichen Erlebnissen, dieser Katastrophe wieder aufzubauen.»

Ori Levy koordiniert die Eingliederung der Gemeinschaft von Kfar Aza.
Meirav
der Evakuierten.

Schatten, Schutz und ein neues Zuhause

Mit wenig Aufwand soll den Gästen aus Kfar Aza das Leben in Ruhama angenehmer gestaltet werden. Der KKL-JNF Schweiz setzt sich dafür ein, diesen Ort nicht nur funktional, sondern auch einladend und lebenswert zu gestalten.

Esti Komarev dankt Judith Perl-Strasser und dem KKL-JNF Schweiz für die grosszügige Unterstützung.

Die Menschen aus dem Kibbuz Kfar Aza haben in Ruhama zumindest für einige Zeit also eine neue Heimat gefunden – und nun beginnt die nächste Phase: Es geht darum, diesen Aufenthalt so angenehm wie möglich zu gestalten. Auch um ihnen zu ermöglichen, den Horror, den sie erlebt haben, wenn nicht zu vergessen, aber zumindest zeitweise hinter sich zu lassen – ganz im Sinne des Mottos «Von der Resilienz zur Erneuerung».

Der KKL-JNF Schweiz möchte bei dieser neuen Phase aktiv mithelfen – mit einem einfachen, aber wirkungsvollen Element: Überdachte Aussenbereiche an jedem der neu entstandenen 120 Häuser. Die luftigen, schön gestalteten Pergolas sollen nicht nur als Sonnenschutz dienen, sondern auch als einladender Übergangsraum zwischen Innen- und Aussenwelt und so quasi ein eigenes Wohnelement werden. Ein schattiges Plätzchen für Begegnungen, ein Ort zum Verweilen, ein Stück Zuhause. Begrünte Rankgerüste oder weitere Pflanzen versprechen zusätzlichen Schutz und Privatsphäre. Sie helfen, das heisse Klima Südisraels erträglicher zu machen. Nicht zuletzt sollen die gnadenlos heissen südisraelischen Sommer in einer schattenspendenden Umgebung so angenehmer ertragen werden können.

Nach all dem, was die Menschen aus Kfar Aza durchstehen mussten, möchte der KKL-JNF Schweiz hier Hand bieten, mit diesem Projekt aktiv an der Lebensqualität der Bewohner und Bewohnerinnen mitzuarbeiten und ein Zeichen der Solidarität und Unterstützung zu setzen. Helfen Sie mit, unterstützen Sie den KKL-JNF Schweiz bei diesem wichtigen und positiven Projekt. Ihre Spende schenkt den Menschen aus Kfar Aza ein Stück Geborgenheit.

Blick auf die neuen Wohnunterkünfte.

Neue Wohnsiedlung in Ruhama – ein geschützter Ort für die Gemeinschaft aus Kfar Aza.

SPENDEN SIE JETZT!

- Verein Jüdischer Nationalfonds (Schweiz)

- IBAN CH54 0900 0000 8002 1891 0

- Stichwort: 21731 - Ruhama Sonnenschutz

Ein Land im Schmerz, ein Volk in Hoffnung

Lange war unklar, ob diese Reise überhaupt stattfinden kann. Die Sicherheitslage war angespannt, viele zögerten. Doch für uns stand fest: Gerade jetzt ist es wichtiger denn je, unsere Solidarität zu zeigen. Also machten wir uns auf den Weg, mit offenen Herzen und der Überzeugung, dass unsere Anwesenheit mehr bedeutet als Worte.

Unsere neuntägige Reise führte uns durch ein Land, das Unvorstellbares erlebt hat. Wir standen an Orten, an denen das Leben für so viele brutal endete. Wir durften aber auch erleben, was der KKL-JNF in dieser schweren Situation für das Land und seine Menschen bewirkt hat und wie mit unerschütterlichem Willen wichtige Projekte

Von der Vergangenheit ging es in die Zukunft: Im Innovation Center bekamen wir einen eindrucksvollen Einblick in die bahnbrechenden Technologien, die hier entstehen. Ein Highlight war der Besuch des dortigen mit Unterstützung des KKL-JNF Schweiz unter modernsten ökologischen Aspekten entstehenden Besucherzentrums.

Tzemach Kinneret

Am Nachmittag führte unser Weg in den Tiberias Schweizerwald, wo jeder von uns einen Baum pflanzen durfte – ein Symbol für unsere tiefe Verbundenheit mit Israel, ein besonderer Moment für alle Teilnehmer.

Blick

An schliessend ging es weiter nach

de Licht- und Soundshow am Davidszitadelle.

wunderbaren

Wasserbe cken. Bei einer Wanderung erkundeten wir die Gegend und die

Der nächste Tag brachte uns nach Nordisrael, wo wir den KKL-JNFAussichtspunkt am «Mount Precipice» bei Nazareth mit einem atemberaubenden Blick über die Jesreel-Ebene besuchten. Anschliessend ging es weiter nach Jerusalem, in die Heilige Stadt. Hier schlenderten wir am Shabbat durch die restaurierte Altstadt und liessen die mystische Atmosphäre auf uns wirken - Zeit zum Entspannen. Den krönenden Abschluss bildete eine beeindruckende Licht- und Soundshow am Davidszitadelle. Der nächste Vormittag führte uns zu der biblischen Stätte Sataf, ein Ort mit wunderbaren Quellen und unterirdischen Wasserbecken. Bei einer Wanderung erkundeten wir die Gegend und die beiden durch den KKL-JNF erschlossenen Quellen Ein-Sataf und Ein-Bikura. Ein besonderer Moment war die feierliche Einweihung des dortigen Besucherzentrums, das mit Unterstützung des KKL-JNF Schweiz errichtet wurde.

Und während wir mit den Menschen sprachen, merkten wir: Sie

Und während wir mit den Menschen sprachen, merkten wir: Sie sind nicht gebrochen. Sie stehen auf. Und sie sehen uns – unsere Solidarität – als Zeichen:

Was wir wollten, war, sie durch unsere Anwesenheit spüren zu lassen: Ihr seid nicht allein, wir

sind mit Euch, wir wollen, dass Israel lebt!

Francoise Rossel (Teilnehmerin)

Schon am ersten Morgen wurde uns bewusst, wie nah wir dem Schicksal der Menschen hier kamen. Im Kibbutz Degania Bet trafen wir Evakuierte, die ihr Zuhause verlassen mussten, weil sie dort nicht mehr sicher waren. In ihren Augen lag Müdigkeit, Schmerz –aber auch Hoffnung. Nach diesen bewegenden Momenten begann unser Programm am Hatzar Kinneret Museum und führte uns anschliessend zum Kinneret-Friedhof, wo bedeutende Persönlichkeiten der zionistischen Bewegung ruhen.

Danach ging es in das Feld- und Waldzentrum Nes Harim: Hier werden u.a. Jugendliche mit sozialen Problemen erfolgreich in berufsvorbereitende Programme eingebunden. Auch dort konnte dank der Unterstützung des KKL-JNF Schweiz Hilfe geleistet und der Sportplatz saniert werden. Nach einem interaktiven Rundgang wurden wir mit wunderbarer Shakshuka und drusischer Pita verköstigt.

Nun näherte sich ein Highlight dieser Reise, der Gala-Abend des KKL-JNF im Internationalen Kongress-Zentrum (ICC) in Jerusalem. Der Präsident des Staates Israel, S.E. Jitzhak Herzog, und die Weltvorsitzende des KKL-JNF, Frau Ifat Ovadia-Luski, richteten bewegende Worte an die über 300 Anwesenden, darunter Repräsentanten und Unterstützer des KKL-JNF aus aller Welt. Der Abend stand unter dem Motto «Uniting for the Future» – ein Ausdruck tiefster Solidarität mit den Opfern des 7. Oktobers. Mit Reden, Filmen und persönlichen Zeugnissen wurde deutlich, wie der KKL-JNF von Anfang an für die betroffenen Gemeinden und seine Bewohner da war.

Als zum Abschluss alle Anwesenden gemeinsam die Hatikva an stimmten, konnte man die Gänsehaut förmlich spüren.

Was unsere Solidarität betrifft, so ist sie ganz natürlich, denn Israel ist seit langem Teil unseres Lebens.

Jean-Pierre & Claudia Rouiller

Am folgenden Tag war unser erstes Ziel der ehemalige Park Britan nia und der dortige Aussichtspunkt am Fusse eines KKL-JNF-Feuer wachturms. Danach wanderten wir eine kleine Strecke entlang des berühmten Israel National Trails – dabei half jede(r) jedem, den Weg bis zum Schluss zu bewältigen – eine solidarische Erfahrung der ganz besonderen Art. Angekommen beim Massua Campingplatz, erfuhren wir, wie hier mit Hilfe des KKL-JNF Schweiz ein barrierefreier Übernachtungsplatz mitten im Wald entstanden ist. Bei einer aufregenden Jeep-Tour erlebten wir anschliessend den Dudaim-Wald bei Be’er Sheva – ein zukunftweisendes Baumpflanzprojekt von MIDBAR Schweiz, realisiert durch den KKL-JNF. Auch der folgende Besuch der KKL-JNF-Baumschule Gilat hinterliess einen bleibenden Eindruck. Direktor Pablo Chercasky riss uns mit seiner Begeisterung für jede Pflanze unweigerlich mit. Beeindruckt

KKL-JNF-Feuer-

Danach besuchten wir das

Resilience-Center und die dortige Einrichtung für tiergestützte Therapie in Sderot, dessen Mitarbeiter bereits seit Jahren unzähligen traumatisierten Menschen zur Seite stehen.

Mitarbei

Der nächste Tag war für uns alle erneut sehr emotional. In Netiv Ha-Asara standen wir an Plätzen, an denen das Grauen noch spürbar war – niedergebrannte Häuser, Bunker, die zu Todesfallen wurden. Selbst die berühmte, zuvor Frieden versprechende Path-toPeace-Mauer mit ihren bunten Keramik-Schildern wirkte nun fast wie ein Hohn; nicht einmal die initiierende Künstlerin Tsameret Zamir möchte das Projekt aktuell fortführen.

Von dort führte uns unsere Reise tief in den sogenannten GazaBelt im Süden, der von den Angriffen der Hamas am 7. Oktober besonders betroffen war. Sehr bewegend erlebten wir gleich zu Beginn die Besuche der Kibbutzim Nir Yitzchak und Magen, welche der KKL-JNF Schweiz im Rahmen des Projekts «Adopt a Community» aktiv unterstützt. (s. auch Seite 20)

Ihre

Aussagen haben mich durch ihre Authentizität beeindruckt. Ohne Pathos, ohne

Hass oder Klagen, sondern im Wissen, wie wichtig es ist, Zeugnis abzulegen.

Francoise Rossel

Trotz aller Trauer sahen wir dort überall auch Zeichen des Neuanfangs: Den wiederhergestellten Kindergarten Iris House und die Pläne für den Garten der Resilience in Nir Yitzchak sowie den Gedenkpark der Hoffnung und der Tapferkeit in Magen (alles Projekte des KKL-JNF Schweiz).

barba rischen Tod fanden. Die auch mit Unterstützung des KKL-JNF ge

Besonders intensiv war der Besuch in Re’eim, wo das NovaFestival stattfand und Hunderte junger Menschen einen barbarischen Tod fanden. Die auch mit Unterstützung des KKL-JNF geschaffenen Erinnerungsstätten zeugen von unfassbarem Leid, aber auch von stiller Würde.

In resten hinzu sehen, es nicht zu verdrängen, sondern es in unsere Erinnerung

Tekuma standen wir anschliessend fassungslos vor den Überresten der unzähligen verbrannten Autos – stumme Zeugen der Gewalt. Es war kaum zu ertragen. Und doch war es wichtig, hinzusehen, es nicht zu verdrängen, sondern es in unsere Erinnerung aufzunehmen und anderen davon zu berichten.

Unser letzter Tag führte uns am durften Ak

Unser letzter Tag führte uns am KKL-JNF-Event-Day bei Ruhama noch einmal mit den Delegationen aus allen Ländern dieser Solidaritätsreise zusammen und wir durften bei gemeinsamen Aktivitäten und einem bewegenden Programm noch einmal unsere Reise Revue passieren lassen. Anschliessend besuchten wir zum Abschluss den Gedenkplatz für die entführten Geiseln in Tel Aviv –ein zutiefst berührender Ort.

Die Reise 2024 ermöglichte es mir, mich anzunähern, … indem ich zuhörte, entdeckte und Zeugen des Dramas traf, diejenigen, die es aus nächster Nähe erlebt hatten.

Wir haben Emotionen geteilt, lebendige, tiefe, existentielle - und Hoffnung…

Diego Suter

Erst nach unserer Rückkehr ist uns so richtig bewusst geworden, wie bedeutsam unsere Präsenz für die Menschen vor Ort war. Sei es der Leiter des Kinneret-Museums Assaf, der Chef-Wissenschaftler des KKL-JNF Dr. Doron Markel oder die Weltvorsitzende des KKL-JNF Ifat Ovadia-Luski – sie alle betonten, wie wertvoll die Unterstützung des KKL-JNF Schweiz prinzipiell sei. Doch «gerade jetzt sei unsere Anwesenheit von besonderer Bedeutung» gewesen.

Was bleibt da noch zu sagen?

Am Israel Chai!

Wurzeln der Hoffnung

Die Wälder Israels auf dem Weg der Heilung

Tu Bischwat ist weit mehr als der «Tag der Bäume» – es ist ein Symbol für Hoffnung, Erneuerung und die tiefe Verbindung zwischen Mensch und Natur. Das galt ganz besonders für dieses Jahr. Es war nicht nur ein Tag des Pflanzens von Bäumen, sondern auch ein Tag des Säens von Hoffnung und Zuversicht.

Ebenso wie der Gaza-Krieg das Leben vieler Menschen zerstört hatte, fügte er auch Israels Natur erheblichen Schaden zu. Doch nun soll deren Wiederherstellung im Mittelpunkt stehen: Einmal der schwer getroffene Biriya-Wald im Norden und der ebenfalls vom Krieg gezeichnete Be‘eri-Wald im Süden. Einst pulsierende Oasen des Lebens, sind sie nun stille Zeugen von Verlust und Trauer. Doch mit jedem neu gepflanzten Baum wächst die Hoffnung auf Erneuerung.

BE‘ERI-Wald

Der Be‘eri-Wald trägt die Narben des Krieges – und Hoffnung auf Neubeginn.

Der Be‘eri-Wald, berühmt für seine atemberaubenden purpurroten Teppiche aus Winteranemonen, ist seit langem ein soziales, kulturelles und wirtschaftliches Zentrum des westlichen Negevs. Doch auch er blieb nicht verschont – die Spuren der Verwüstung sind unübersehbar.

Die Geschichte von Be‘eri zeigt aber auch die Widerstandskraft der Natur und der Menschen: Danny Ben-David, KKL-JNF-Leiter der westlichen Negev-Region betonte deshalb bei einer AufforstungsZeremonie im Januar dieses Jahres, dass die Wiederherstellung nicht nur darin bestehe, den Wald einfach wieder zu bepflanzen, sondern vielmehr darin, die besten Bedingungen für eine natürliche Regeneration von Mensch und Natur zu schaffen.

BIRIYA-Wald

Auch im Norden Israels setzt sich das Engagement für die Wiederaufforstung der Wälder fort. Im Rahmen seines anhaltenden Engagements für die Rehabilitierung der nördlichen Wälder Israels veranstaltete der KKL-JNF in diesem Winter auch eine Pflanz-

Zeremonie im Biriya-Wald und markierte damit einen wichtigen Schritt bei der Initiative «KKL-JNF für morgen».

Unter der Leitung der Welt-Vorsitzenden des KKL-JNF, Ifat OvadiaLuski, kamen nationale und lokale Persönlichkeiten sowie zahlreiche Vertreter der Bevölkerung zusammen – alle vereint in ihrer gemeinsamen Mission, das Land als Ganzes und insbesondere auch seine nördlichen Gemeinden zu stärken.

Wiederaufforstung als Zeichen der Stärke –der Biriya-Wald erwacht zu neuem Leben.

«Die heutige Baumpflanzung im Biriya-Wald ist mehr als eine Zeremonie – sie ist eine Erklärung der Widerstandsfähigkeit, des Glaubens und des Zionismus», erklärte die Vorsitzende des KKL-JNF, Ifat Ovadia-Luski und meinte weiter: «Der Wald, der durch das Feuer beschädigt wurde, wird wieder nachwachsen – genau wie die Menschen im Norden, die nicht gebrochen oder von ihrem Land entwurzelt werden.»

Die Wiederaufforstung dieser Wälder ist mehr als ein ökologisches Projekt – sie ist ein Zeichen der Hoffnung. Indem wir helfen, die Natur wiederaufzubauen, leisten wir auch einen Beitrag zur Heilung der Menschen in Israel – soweit dies überhaupt möglich ist.

Wir laden Sie deshalb ganz besonders eindringlich ein, uns dabei zu helfen, die Wälder von Be‘eri und Biriya wieder zum Leben zu erwecken. Unterstützen Sie diese beiden besonderen Tu Bischwat-Projekte. Gemeinsam können wir nicht nur die Natur regenerieren, sondern auch das Leben der Menschen in den Norden und den Süden Israels zurückbringen.

SPENDEN SIE JETZT!

- Verein Jüdischer Nationalfonds (Schweiz)

- IBAN CH54 0900 0000 8002 1891 0

- Stichwort: 21899 - Be‘eri / 22000 - Biriya

Innovation und Natur im Einklang

Eine grüne Revolution in Eshtaol

Tu Bischwat ist in Israel eine Zeit des Wachstums und der Erneuerung der Natur – in den Wäldern, an Naturschauplätzen, auf Freiflächen wie auch in den Baumschulen des KKL-JNF. Die westlich von Jerusalem gelegene Eshtaol-Baumschule beliefert das Landeszentrum mit Bäumen und Sträuchern zur Forsterneuerung, zur Sanierung brandgeschädigter Gebiete und zur Verschönerung öffentlicher Räume – dies seit Jahren auch mit intensiver Unterstützung durch den KKL-JNF Schweiz.

Anlässlich Tu Bischwat öffnete KKL-JNF im Rahmen der Aktion «Feiern in der Baumschule» diesen Ort für die Öffentlichkeit, welche die Vielfalt der hier vom KKL-JNF angebauten Pflanzen besichtigen konnte. Täglich erleben etwa 200 Kinder einen pädagogischen Erlebnistag in Eshtaol. Derzeit läuft ausserdem eine spannende Gemeinschaftsinitiative mit dem botanischen Garten der Universitätszweigstelle in Givat Ram zur Rettung und Vermehrung von rund 500 gefährdeten Pflanzenarten, darunter seltene Arten aus Galiläa und vom Hermon-Berg.

Dank der Unterstützung der Schweizer Freunde des KKL –JNF wurde in Eshtaol ein hochtechnologisches Gitterhaus errichtet, das die Anbaufläche auf 6’000 qm vergrösserte. Statt 350’000 Setzlingen pro Jahr können nun über 500’000 gezogen werden! Das Gitterhaus verfügt über ein innovatives Rollsystem, welches das schnelle Öffnen und Schliessen der Netze in nur fünf Minuten ermöglicht. Diese Netze schützen die Setzlinge vor starker Sonneneinstrahlung und verringern die Wasserverdunstung. Im Winter werden sie geöffnet, um Sonnenlicht durchzulassen.

Zusätzlich konnte dank der Unterstützung des KKL-JNF Schweiz ein Betonfundament errichtet werden, das bisherige Plastikplanen ersetzt. Die Bewässerungsrohre verlaufen nun unter dem Beton entlang der Wege, wodurch Bewegungsfreiheit geschaffen und die Umweltbelastung reduziert wird. Der Neigungswin-

kel der Oberfläche gewährleistet eine perfekte Ableitung überschüssigen Wassers, vermeidet Pfützenbildung und reduziert die Mückenpopulation. Dieses Wasser fliesst in den Wald und fördert dessen Wachstum.

Später soll ein Arboretum (Botanischer Baumgarten) errichtet werden, welches mit gesammeltem überschüssigem Wasser bewässert wird – eine Massnahme, die Hunderte Kubikmeter Wasser spart.

Das computergestützte Bewässerungssystem gehört zu den modernsten weltweit. Es reguliert die Nährstoffzufuhr, passt den pH-Wert an und überwacht kontinuierlich die Wasserzusammensetzung. Rotem Attias, der Leiter der Baumschule, erklärt stolz: «Wir erwarten schnelleres Wachstum und gesunde Pflanzen.»

Baumschul-Leiter Rotem Attias präsentiert stolz: In der Eshtaol Baumschule sorgen moderne Technologien für effizienteres Pflanzenwachstum.

«Die Arbeit ist nun bequemer und effizienter», so Attias weiter. «Wir müssen keine Netze mehr manuell auslegen oder im Schlamm arbeiten. Dank der Unterstützung aus der Schweiz haben wir einen riesigen Fortschritt gemacht.»

Etwa 150’000 Setzlinge standen bereit, um an Tu Bischwat kostenlos an lokale Behörden, soziale Organisationen und Umweltprojekte verteilt zu werden. «Unsere Freunde aus der Schweiz haben uns das Gitterhaus gespendet – und wir spenden die Setzlinge an die Menschen in Israel», betont Attias dankbar.

Wir freuen uns, Sie am erfolgreichen Abschluss dieses innovativen Projekts teilhaben zu lassen und danken all unseren Spendern für ihre grossartige Unterstützung dabei!

Die KKL-JNF-Baumschule vermittelt Kindern die Bedeutung von Natur und Aufforstung.

Israelische

Info-Gala in Genf – der KKL-JNF

Schweiz vor Ort und im Interview in Jerusalem

Der israelische TV-Sender i24 NEWS beleuchtete die Arbeit des KKL-JNF im Umfeld des 7. Oktober 2023

Im vergangenen Mai veranstaltete der israelische TV-Sender i24 NEWS in Genf einen spannenden Abend mit dem Titel «Grand Débrief». Der Präsident und CEO Frank Melloul und ein Teil seines journalistischen Teams feierten gemeinsam mit Nahost-Spezialisten in der französischsprachigen Schweiz das zehnjährige Bestehen des internationalen Nachrichtensenders, der in vier Sprachen (Französisch, Englisch, Arabisch und Hebräisch) ausgestrahlt wird und viel Beachtung findet.

Der KKL-JNF Schweiz war ebenfalls eingeladen worden, an der Veranstaltung teilzunehmen. Der hervorragend organisierte Abend bot einigen der 200 renommierten Journalisten und Journalistinnen des Senders und seinen digitalen Plattformen die Gelegenheit, ihre Arbeit zu erläutern und ihre Eindrücke zu schildern, während sie sich inmitten der tragischen Ereignisse vom 7. Oktober 2023 und der anschliessenden Militäroperationen befanden.

Judith Perl-Strasser und Réfaëla Trochery berichten auf i24 News über die Wiederaufbauprojekte.

In diesem Zusammenhang konnte der KKL-JNF mit Hilfe von Clips und Videos, die am Abend der Gala und auf dem Sender i24 NEWS ausgestrahlt wurden, die Soforthilfe hervorheben, welche unverzüglich und ohne administrative Verzögerung bei der Bevölkerung im Süden Israels geleistet wurde. Dazu gehörte u.a. die logistische Unterstützung bei der Evakuierung und Aufnahme von Flüchtlingen aus den angegriffenen Gebieten, den Kauf von Krankenwagen, Therapien und Ausbildung von Therapeuten, die auf Traumabewältigung spezialisiert sind, usw. Eine aussergewöhnliche Arbeit, die dank der Kompetenz der professionellen Teams des KKL-JNF geleistet wurde, die vor Ort engagiert waren und täglich

Réfaëla Trochery, i24 News CEO Frank Melloul und Judith Perl-Strasser bei der Info-Gala in Genf.

mit den Stadtverwaltungen und Regionalräten im ganzen Land und insbesondere an der Grenze zu Gaza in Kontakt standen und stehen. Diese Nothilfeaktionen wurden von den vielen treuen Freundinnen und Freunden des KKL-JNF in dankenswerter Weise unterstützt.

Im September, einige Monate nach diesem bewegenden Abend, interviewte der Sender i24 NEWS Judith Perl-Strasser, die damalige Delegierte des KKL-JNF Israel für die Schweiz, und Réfaëla Trochery, die Verantwortliche des KKL-JNF für die Suisse Romande, auf seinem englischen bzw. französischen Kanal. Thema waren die Projekte zur Wiederherstellung der Wälder, die während der Massaker der Hamas am 7. Oktober 2023 und dem darauffolgenden Krieg im Süden Israels, aber auch im Norden des Landes unter den wiederholten Angriffen der Hisbollah, verwüstet wurden. Während der Interviews wurde der Schwerpunkt dann zusätzlich auf die Arbeit gelegt, die der KKL-JNF Schweiz dank seinen Spendern und Spenderinnen in den Kibbutzim Nir Yitzchak und Magen im Rahmen des internationalen Programms des KKL-JNF «Adopt a Community» sowie beim sogenannten «Ruhama-Projekt» im Rahmen des umfassenderen T’kuma-Programms (Initiative zum Wiederaufbau der stark geschädigten T’kuma-Region) in Partnerschaft mit dem Staat Israel unternommen hat. Dieses Projekt zur Erweiterung des Kibbutz Ruhama ermöglicht es, die Flüchtlinge aus Kfar Aza für einen Zeitraum von drei Jahren aufzunehmen, bis ihr von der Hamas schwer und brutal angegriffener Kibbutz wieder aufgebaut ist, und die Familien ihre Rückkehr in eine ruhige und friedliche Umgebung planen können.

Unsere aktuellen Projekte

Hurfeish

Eine Perspektive für gefährdete drusische Jugendliche

Ein innovatives Projekt in Hurfeish bietet gefährdeten drusischen Jugendlichen therapeutische und psychiatrische Unterstützung, um ihnen eine bessere Zukunft zu ermöglichen. Durch die Entlastung kommunaler Ressourcen trägt es zugleich zur sozialen Integration und Stärkung der historischen drusisch-jüdischen Verbindung bei.

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Be‘eri-Wald im westlichen Negev

«Neues Leben pflanzen» im Süden

Der durch Krieg zerstörte Be‘eri-Wald im westlichen Negev soll wiederaufgeforstet werden - mit Fokus auf der natürlichen Regeneration von Natur und Mensch. Dabei geht es nicht nur um das Pflanzen neuer Bäume, sondern um optimale Bedingungen für nachhaltiges Wachstum.

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Mittelmeer

Adopt a Community: Magen

Gedenkpark der Hoffnung und der Tapferkeit

Das weltweite KKL-JNF-Projekt «Adopt a community» unterstützt Kibbutzim, die besonders unter den Angriffen vom 7. Oktober 2023 gelitten haben. In den Kibbutz Magen konnten bereits viele Bewohner zurückkehren. Nun plant man den Bau eines «Gedenkparks der Hoffnung und Tapferkeit»ein starkes Symbol für die Erinnerung und den Glauben an die Zukunft.

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Biriya-Wald bei Safed «Neues Leben pflanzen» im Norden

Auch im Norden Israels wird die Wiederaufforstung der durch Feuer beschädigten Wälder vorangetrieben. Dieses Engagement dient nicht nur der ökologischen Erneuerung, sondern auch als Zeichen der Widerstandskraft und Hoffnung für die Menschen in der Region.

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Adopt a Community: Nir Yitzchak

Garten der Resilienz

Ruhama

Pergolen für ein neues Leben

Dieses Projekt in Ruhama zielt darauf ab, den aus Kfar Aza geflüchteten Menschen durch überdachte Aussenbereiche an ihren neuen Häusern auch unter der heissen Sonne Israels eine angenehme und schattenspendende Umgebung zu bieten, um ihre Lebensqualität zu verbessern und ihnen zu helfen, die traumatischen Erlebnisse hinter sich zu lassen.

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Ruhama

Renovation des Sportplatzes

In Nir Yitzchak, dem grössten Kibbutz im Süden Israels, wird mit dem «Garten der Resilienz» ein Projekt ins Leben gerufen, das den Menschen helfen soll, sich wieder zu Hause zu fühlen, während der Wiederaufbau des Kindergartens «Iris House» bereits erfolgreich abgeschlossen wurde.

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Zusammen mit dem JNF-KKL-Deutschland werden wir den in die Jahre gekommenen Sportplatz renovieren und mit einem schützenden Sonnendach ausstatten. Ein gemeinschaftlich genutzter Sportplatz stärkt die Zusammengehörigkeit der beiden Gemeinden Ruhama und Kfar Aza und schafft eine wertvolle Begegnungsstätte für die jungen Menschen.

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Gaza-Gürtel

Beduinenkinder mit besonderen Bedürfnissen

Der KKL-JNF hat für Beduinenkinder mit besonderen Bedürfnissen, die die Belastungen des Krieges erlebt haben, ein besonderes Programm ins Leben gerufen. In Gruppen von etwa 30 Kindern schaffen speziell ausgebildete KKL-JNF-Betreuer in Schulen und KKL-JNF-Parks ein sicheres, unterstützendes Umfeld, in dem sich jedes Kind geschützt und verstanden fühlen kann. Durch kreative Bildungs- und Erlebnisworkshops erleben die Kinder die heilende Kraft der Natur.

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«Ein Leben für das Mitgefühl

Warum ich alles gebe.»

Unsere engagierte Unterstützerin Maria Luisa De Donà hat eine bedeutsame Entscheidung getroffen: Sie setzt den KKL-JNF Schweiz als Alleinerbe ein. Ausserdem reiste sie kürzlich sogar mit dem KKL-JNF nach Israel, um vor Ort tatkräftig und aktiv zu helfen. Im Interview erzählt sie, was sie dazu bewegt hat.

Frau De Donà, können Sie uns etwas aus Ihrem Leben erzählen?

Ich bin in einem christlichen Elternhaus aufgewachsen, in welchem mir schon früh beigebracht wurde, Mitgefühl zu zeigen. Meine Eltern lehrten mich, dass glücklich ist, wer mit anderen teilen kann. Meine Kindheit war jedoch auch durch Kriegserfahrungen geprägt, unsere Familie war sogar gezwungen, aus unserer Heimat zu fliehen.

Beruflich war ich immer sehr aktiv, aber irgendetwas hat stets in meinem Leben gefehlt – ein sinnvolles Engagement.

Wie kam es zu Ihrem Engagement für Israel?

Es ist für mich schwer zu ertragen, dass so viele Leute Israel und die Juden grundlos ablehnen.

Insbesondere wenn man weiss, was dieses Volk in seiner Geschichte immer wieder durchmachen musste. Israel wird regelmässig angegriffen, die Menschen dort haben einfach keine Ruhe. Deshalb möchte ich für Israel aktiv werden und diejenigen unterstützen, die unter dieser Situation leiden müssen. Dies bedeutet für mich einerseits finanzielle Unterstützung, andererseits meinen persönlichen Einsatz.

Weshalb wurden Sie zu einer Unterstützerin des KKL-JNF Schweiz?

Auf dem Markt beim Kreuzplatz in Zürich sah ich einen Wagen mit der Aufschrift «Abraham›s Food & Drinks», welcher mit vielen Israelfahnen bestückt war. Dort entdeckte ich neben weiterem Informationsmaterial die Visitenkarte des KKL-JNF Schweiz. Ich kontaktierte daraufhin die Geschäftsführerin Frau Judith Perl-Strasser und so begann meine Beziehung mit dem KKL-JNF Schweiz. Es gab im Anschluss viele herzliche Kontakte und Begegnungen mit den Mitarbeitern.

Sie haben vergangenen Winter auch Freiwilligenarbeit für den KKL-JNF in Israel geleistet, was waren Ihre Eindrücke?

Wie haben Sie sich gefühlt?

Als ich letztes Jahr Israel besuchte, waren in meinem Hotel Flüchtlingsfamilien aus dem Norden Israels einquartiert. Sie wussten nicht, ob und wann sie nach Hause zurückkehren können. Das hat mich enorm berührt. Aufgrund dessen entschied ich mich, meine nächste Israel-Reise nicht für Ferien, sondern für Freiwilligenarbeit zu nutzen und habe diesbezüglich beim KKL-JNF angefragt.

Der KKL-JNF hat mir daraufhin einen Platz auf einem Bauernhof organisiert. Es war eine Farm, die jeder aufsuchen kann und wo Jugendliche mit verschiedenen sozialen Problemen eine Aufgabe erhalten und wieder Halt finden können. Ich habe in allen Bereichen mitgeholfen und mich wirklich aufgehoben gefühlt.

Mein Schlaf dort war so hervorragend, dass mich nicht einmal die nächtlichen Sirenen geweckt haben.

Die Essenz meines Handelns ist es, etwas zu geben, ohne Gegenleistung zu erwarten - das ist auch die Ideologie, die ich auf dieser Farm vorfand.

Ein besonderes Erlebnis war es für mich, als ich mit dem KKLJNF einen Baum pflanzen durfte. Seither fühle ich mich sehr verwurzelt in Israel.

Sie haben vor einem Jahr Ihr Testament verfasst. Was waren Ihre Gedanken, als Sie sich entschieden, den KKL-JNF als Alleinerbe einzusetzen? Können Sie von einem Moment erzählen, der für Sie besonders bedeutungsvoll war und ihre Entscheidung beeinflusst hat?

Mein Vater ist 2017 verstorben. Er hat kein Testament hinterlassen, was zu Unstimmigkeiten in der Familie führte. Das hat mich dazu bewogen, ein Testament zu verfassen. Der 7. Oktober hat mich enorm getroffen: Wieder wird das jüdische Volk angegriffen. Und ich sah kaum eine Organisation, welche Israel unterstützt. Ich fühle Israel in meinem Herzen und deshalb habe ich mich entschlossen, mit meinem Nachlass den KKL-JNF und damit Israel zu begünstigen.

Wie geht es Ihnen heute persönlich mit dieser Entscheidung?

Seit ich das Testament geschrieben und beim Notariat abgegeben habe, fühle ich mich befreit und absolut glücklich. Ich weiss, dass mein Nachlass in guten Händen ist und einem guten Zweck dient. Ich habe keine Kinder, aber meine DNA wird im Boden von Israel weiter existieren. Mein Nachlass wird dazu beitragen, dass Israel weiterlebt. Ich bin äusserst glücklich mit dieser Entscheidung und sehe keinen Grund, daran etwas zu ändern.

Wenn Sie an die Zukunft denken, was hoffen Sie, dass Ihr Nachlass in Israel bewirken kann?

Ich bin überzeugt, dass die Philosophie des KKL-JNF weiterhin so erhalten bleibt. Deshalb bin ich sicher, dass mein Nachlass gut verwendet wird. Nicht für eine Person, sondern für einen guten Zweck, für eine Organisation und ein Land, das ich liebe!

Wie haben Sie die Organisation KKL-JNF Schweiz in diesem sehr persönlichen Prozess wahrgenommen?

Die Organisation des KKL-JNF ist sehr professionell und genauso herzlich. Im Büro des KKL-JNF Schweiz herrscht eine positive Atmosphäre, ich fühlte mich stets willkommen und aufgehoben. In Israel und beim Waldfest in Zürich habe ich gespürt, wie herzlich die Menschen beim KKL-JNF sind. Bei ihnen fühle ich mich sehr wohl, fast wie zu Hause.

Was möchten Sie den Leserinnen und Lesern mitteilen, die vielleicht zögern, eine solche Entscheidung zu treffen?

Ich möchte allen Leserinnen und Lesern zusprechen, diesen Schritt, das persönliches Vermächtnis an Israel weiterzugeben, zu gehen. Ich wünsche allen Leserinnen und Lesern, dass sie sich ebenso glücklich fühlen, wie ich mich fühle, seit ich diese Entscheidung getroffen habe.

«Ich habe in allen Bereichen mitgeholfen und mich wirklich aufgehoben gefühlt.»

Testamente und Legate

Ein Vermächtnis, das weiterlebt

Der KKL-JNF bietet eine einzigartige Möglichkeit, ein bleibendes Vermächtnis zu schaffen, das Generationen überdauert. Ihr Vermächtnis hilft dabei, Israels Land zu bewahren und zu entwickeln, Wälder zu pflanzen, Wasserressourcen zu sichern und Bildungseinrichtungen zu unterstützen. Jede Spende, egal wie klein, trägt dazu bei, dass Israel blüht und gedeiht. Durch Ihr Erbe sichern Sie nicht nur die Zukunft des Landes und seiner Menschen, sondern fördern auch Frieden und Zusammenhalt.

Setzen Sie mit Ihrem Testament ein Zeichen und begünstigen Sie den KKL-JNF – damit Ihr Engagement über Ihr Leben hinaus Gutes bewirken kann. Denn Bäume leben weiter für zukünftige Generationen!

Wir haben für Sie eine ausführliche Broschüre zum Thema Testamente & Nachlässe gestaltet, des Weiteren auch einen Ratgeber zu weiteren Vorkehrungen.

Gerne schicken wir Ihnen beides zu. Schreiben Sie an nachlass@kklschweiz.ch oder rufen Sie uns unverbindlich an (Telefon 044 225 88 00).

Natürlich treffe ich Sie auch sehr gerne zu einem unverbindlichen Gespräch. Kontaktieren Sie mich, um einen Termin zu vereinbaren. Ich freue mich auf Sie!

Herzlichst, Ihr Ronny Siev, Koordinator Testamente und Nachlässe KKL-JNF Schweiz

Wenn Sie den KKL-JNF (Schweiz) in Ihrem Testament bedenken wollen, tragen Sie bitte ein: Verein Jüdischer Nationalfonds (Schweiz), Keren Kayemeth LeIsrael (Schweiz), Schweizergasse 22, 8001 Zürich

Maria Luisa De Donà mit der Blauen Büchse des KKL-JNF, ein Symbol für ihr langjähriges Engagement für Israel.
© Miklós Klaus Rózsa

Wo Sport Wunden heilt und Hoffnung wächst

Im Kibbutz Ruhama soll ein bestehender Sportplatz renoviert und modernisiert werden – mit Ihrer Hilfe!

Eine der zahlreichen Folgen des 7. Oktober 2023 für die unmittelbare israelische Nachbarschaft des Gazastreifens war die Umsiedlung der Bewohnerinnen und Bewohner des schwer von den Terrorangriffen getroffenen Kibbutz Kfar Aza. Rund 400 ehemalige Einwohner fanden im Kibbutz Ruhama eine neue Heimat - wenigstens temporär. Dort erhielten sie Unterstützung, um sich bestmöglich in die neue Gemeinschaft zu integrieren.

Ein wesentlicher Bestandteil dieser Integration, insbesondere für Kinder und Jugendliche, ist die sportliche Betätigung. Körperliche Aktivität hilft jungen Menschen – und oft nicht nur ihnen – dabei, sich besser zu fühlen und ihren Alltag zu bewältigen. Ob Fussball, Basketball, Handball oder andere beliebte Sportarten – gerade für israelische Jugendliche ist Sport auch aus psychologischer Sicht von grosser Bedeutung. Für israelische Jugendliche ist die sportliche Betätigung, auch zur Bewältigung der Geschehnisse rund um den 7. Oktober 2023 besonders wichtig, auch aus psychologischen Gründen: Es kann durchaus helfen, über den eigenen Körper wieder Tritt zu fassen, als einzelner Mensch, aber auch in der Gemeinschaft von Vielen. In diesem speziellen Fall ist der Sport ausserdem ein besonderer Faktor, denn das gemeinsame Spielen und Trainieren der Kinder der beiden Kibbutzim kann helfen, auch sonst zueinander zu finden. Und das vielleicht sogar im gesunden Wettbewerb der beiden Gemeinschaften, wieso nicht?

Um diese Ziele zu verwirklichen und den Jugendlichen die Ausübung verschiedener Sportarten zu ermöglichen, sind jedoch entsprechende Einrichtungen notwendig. Der Kibbutz Ruhama verfügt

zwar über einen Sportplatz, dieser ist jedoch in die Jahre gekommen und muss dringend modernisiert werden, um den aktuellen Bedürfnissen gerecht zu werden. Geplant ist unter anderem der Bau neuer Basketballfelder – eine besonders populäre Sportart unter israelischen Jugendlichen. Zudem sollen die Sportplätze mit einem schützenden Dach ausgestattet werden, um das Training und Spielen nicht nur am frühen Morgen oder Abend, sondern auch während der heissen Nachmittagsstunden zu ermöglichen. Dabei soll ein modernes Solardach zum Einsatz kommen, das zusätzlichen nachhaltigen Nutzen bietet.

Leider fehlen sowohl den beiden Kibbutzim als auch dem israelischen Staat in der derzeitigen Situation die finanziellen Mittel, um ein solches Projekt vollständig zu realisieren. Die Kosten belaufen sich auf knapp CHF 200 000– eine beträchtliche Summe. Um dennoch ein Zeichen zu setzen und dieses wichtige Vorhaben zu unterstützen, haben sich der KKL-JNF Schweiz und der JNF-KKL Deutschland entschlossen, eine gemeinschaftliche Spenden-Aktion ins Leben zu rufen.

Bitte helfen Sie uns, diesen Sportplatz für die Jugendlichen der beiden Kibbutzim Kfar Aza und Ruhama zu finanzieren und so aktiv zur seelischen und körperlichen Heilung der Wunden, die der 7. Oktober 2023 geschlagen hat, beizutragen.

SPENDEN SIE JETZT!

- Verein Jüdischer Nationalfonds (Schweiz)

- IBAN CH54 0900 0000 8002 1891 0

- Stichwort: 21680 - Ruhama Sportplatz

Porträt

Das Engagement für einen Couragierten stand am Anfang

Arthur Braunschweig, früherer Präsident der Zürcher Augustin Keller Loge (AKL) , über seine Verbindung zum KKL-JNF.

Fragt man Arthur Braunschweig nach seinem hauptsächlichen Anknüpfungspunkt mit dem KKL-JNF, muss der Zürcher Unternehmensberater nicht allzu lange nachdenken: «Das war mein Engagement 2015/16 für den Carl Lutz-Aussichtspunkt im Schweizer Wald von Tiberias».

Ein Engagement in Form einer Gedenkstätte für eine würdige Schweizer Erinnerung an den Retter jüdischen Lebens in der Hölle von Budapest des Jahres 1944 (vgl. dazu auch neuland 65) würde der AKL, die er 2014-17 präsidierte, gut anstehen, fand Braunschweig. Dies, nachdem Agnes Hirschi, die Stieftochter des Schweizer Diplomaten in eben dieser Loge einen Vortrag gehalten hatte. Da die Errichtung eines Gedenkortes oder eine Strassenbenennung in der Schweiz Jahrzehnte hätte dauern können, kam Braunschweig zum Schluss: «In Israel existiert mit dem Schweizer Wald ja eigentlich ein idealer Ort dafür.» Der Schweizerwald war damals noch voll in der Entwicklung begriffen, und eine Gedenkstätte konnte leicht an einem Platz entstehen, an welchem künftig viele Personen vorbeikommen würden.

Feierliche Einweihung des Carl Lutz Gedenksteins im Schweizer Wald von Tiberias – ein Zeichen der Erinnerung und Wertschätzung (Arthur Braunschweig rechts im Bild).

Auch beim KKL-JNF Schweiz, der diesen Wald seit vielen Jahren betreibt, konnte man sich so ein Carl Lutz-Mahnmal in Form eines Aussichtspunktes gut vorstellen. Man einigte sich dann schnell auch auf ein Budget, das je 50 % vom Jüdischen Nationalfonds und der AKL, zusammen mit anderen Schweizer B’nai B’rith Logen, bestritten wurde.

«Es war ein offensichtlich gutes Projekt, das viele Menschen angesprochen hat», erinnert sich der 65-jährige heute. Dies vor allem innerhalb der AKL, wo rund CHF 45 000 gesammelt wurden.

Arthur Braunschweig muss nicht lange nachdenken auf die Frage, warum er sich gerade für dieses Projekt eingesetzt habe: «Nach dem Vortrag von Frau Hirschi las ich aus Interesse das Büchlein von Györgi Vamos über Lutz.» Und fand: «Seine (Carl Lutz) Zivilcourage hat mich unglaublich beeindruckt.» So stiess er auch auf Peter Eggenberger, der wie Lutz aus Walzenhausen stammte und regelmässig Vorträge über den Diplomaten hielt.

Gleichzeitig mit diesem Interesse habe die Art und Weise, wie die offizielle Schweiz mit Lutz nach dem Krieg umgegangen sei, bei ihm Erinnerungen an einen anderen couragierten Schweizer geweckt, dessen Engagement zugunsten jüdischer Flüchtlinge die eidgenössischen Behörden so gar nicht honoriert hätten: Paul Grüninger. «Ich kann mich erinnern, dass meine Eltern damals von einer Veranstaltung nach Hause kamen, in der es darum gegangen war, Geld für einen Fernsehapparat zu sammeln, weil Grüninger selbst sich das nicht leisten konnte.» Damals hätte er noch als Kind, auch angesichts der etwas resignierten Geste seiner Eltern, für den mutigen St. Galler nicht mehr machen zu können, feststellen müssen, dass in Bezug auf die Handlungen solch’ grossartiger Menschen eine grosse Diskrepanz bestand zwischen Wert und Wertschätzung. Und mit Blick auf Carl Lutz sagte er darum viele Jahre später in den Worten des ehemaligen ICZ-Präsidenten Sigi Feigel s.A.: «Da muess me doch öppis mache!»

Arthur Braunschweig, dessen beruflicher Schwerpunkt seit Jahrzehnten ökologische Unternehmensführung ist, verfolgt im Übrigen die Arbeit des KKL-JNF in Israel mit grossem Interesse, nicht zuletzt: «Wie geht der KKL-JNF als grosser ökologischer Player in Israel mit der Nachhaltigkeit um?» Dies vor allem, weil der KKL-JNF ja auch der Besitzer grosser Waldflächen sei. Braunschweig sieht in diesem Aspekt jedenfalls grosses Potenzial für die Zukunft des KKL und des Landes – «auch wenn es in Israel leider oft schwerfällt, solch längerfristigen Themen das nötige Gewicht zu geben.»

Das Leben, die Philosophie und was dazwischen liegt

Auch im Jahr 2024 vergab der KKL-JNF gemeinsam mit der Schweizer Philosophie-Stiftung erneut Stipendien – ein Beitrag zur Stärkung der kommenden Generation Israels.

Dabei wurden Philosophie-Stipendien im Wert von insgesamt ILS 300 000 (ca. CHF 77 000) an 30 israelische Studierende vergeben, ein Grossteil davon an Vertreterinnen und Vertreter der Universitäten von Tel Aviv und Jerusalem. Etwas mehr als die Hälfte stammt aus der Mitte des Landes.

Zu den Stipendiaten gehört beispielsweise auch die 29-jährige Ofir Idisis, die dieses Jahr ihren Masterabschluss in Philosophie an der Universität Tel Aviv macht. Sie erzählt, warum sie sich zum Fach Philosophie hingezogen fühlte: «Ich studierte chinesische Medizin und spürte, dass mich das allein nicht ausfüllte. Die Philosophie gibt einen tieferen Einblick, der uns helfen kann, die Welt, uns selbst und die Realität zu verstehen.»

Dies gilt nicht zuletzt für die aktuelle politische Situation Israels. Ofir: «Auf persönlicher Ebene versuche ich, die Turbulenzen, die ich erlebe, in Fragen umzuwandeln, und das hilft mir, damit umzugehen. Zu den Fragen, die mich heute beschäftigen, gehören: Was ist böse? Was ist Gerechtigkeit? Die Suche nach Antworten auf solche Fragen kann der Weg zu unserer Heilung als Gesellschaft und nicht nur als Individuen sein.»

Einen konkreten Beitrag zu Ofirs Leben hat die Philosophie übrigens bereits geleistet: In einem Philosophieseminar während ihres Grundstudiums lernte sie ihren jetzigen Lebenspartner kennen, bald soll die Hochzeit stattfinden. Auf die Frage, ob zwei Philosophen in einem Haus nicht ein bisschen zu viel seien, lächelt sie und antwortet: «Das wird schon gehen, mein Partner arbeitet in der High-Tech-Industrie. Aber er sagt, die Ideen, die er in seinem Philosophiestudium aufgesogen hat, begleiten ihn noch heute.»

Alon Cohen neben Sokrates –auf der Suche nach moralischer Verantwortung und ethischen Prinzipien.

Auch der 30-jährige Alon Cohen aus Haifa erhielt ein Stipendium der Philosophie Stiftung. Er erwarb seinen BachelorAbschluss in Psychologie und Philosophie und seinen Master-Abschluss in Philosophie an der Ben-Gurion-Universität: «Ich habe mich für die Philosophie entschieden, weil sie mir schon immer ein interessantes Gebiet zu sein schien. Aber erst, als ich anfing zu studieren und tiefer in das Thema eintauchte, wurde mir klar, dass dies mein zukünftiger Beruf ist», sagt er. Er hat sich kürzlich bei Universitäten weltweit um einen Platz beworben und wartet derzeit auf eine Antwort. In seiner Forschung beschäftigt er sich mit angewandter Ethik und moralischer Verantwortung.

«Diese Fragen sind für unser Leben von besonderer Relevanz», betont er. «Welche Verantwortung tragen wir, um zu verstehen, was richtig und was falsch ist und wie der kulturelle Kontext unser Handeln beeinflusst? Dies ist überall ein komplexes Thema, und ganz sicher vor dem Hintergrund der aktuellen Situation in Israel.»

Während seines Studiums arbeitete Alon als Lehrassistent für Philosophie an der Universität. «Es ist mir wichtig, das Wissen an andere Studenten weiterzugeben. Einige von ihnen haben einen ähnlichen Prozess durchlaufen wie ich und das Geheimnis der Magie der Philosophie entdeckt. Ihnen die Werkzeuge zum Denken zu vermitteln, um über ihr Leben nachzudenken und zu denkenden Menschen zu werden, halte ich für enorm wichtig.»

Auf die Frage, ob Philosophie einen Einfluss auf das wirkliche Leben hat oder ob sie eine rein akademische Angelegenheit bleibt, antwortet er: «Philosophie kann unser Leben beeinflussen, aber in der Praxis scheint es mir nicht sicher, ob dies ausreichend geschieht. In einer besseren Welt würden die Menschen mehr über die Prinzipien nachdenken, an die sie glauben, und wie ihr Leben im Einklang mit diesen Prinzipien steht.»

Und vielleicht ist dieses Forschungsgebiet der Philosophie in der komplexen Zeit, die das Land Israel durchmacht, genau deshalb von besonderer Bedeutung, da es uns helfen kann, die Realität, mit der wir konfrontiert sind, aus moralischer, ethischer und sozialer Sicht besser zu verstehen und auf eine bessere Zukunft zu hoffen.

Ofir Idisis auf ihrem Weg – Philosophie als Kompass für das Leben und die Gesellschaft.

Buchpräsentation

Wenn Worte zu Zeugen werden

Auf Einladung des KKL-JNF Schweiz stellte die Autorin Valérie Abécassis in der Westschweiz ihr neues Buch «Place des Otages» vor.

Valérie Abécassis liest aus ‚Place des Otages‘ und teilt ihre bewegenden Erlebnisse.

Anlässlich des Erscheinens ihres Buches «Places des Otages» («Platz der Geiseln») besuchte die Autorin und Journalistin Valérie Abecassis Ende 2024 verschiedene jüdische Gemeinden in Genf und Lausanne. Gastgeber dieser literarischen Begegnungen war der KKL-JNF Schweiz.

Valérie Abécassis, die ihre Karriere unter anderem bei der Modezeitschrift Elle begann, verfügt über umfangreiche Erfahrung in den elektronischen Medien. Sie arbeitete für die Sender RTL, Europe 1 und Europe 2 und gründete das Programm «Culture» des israelischen Nachrichtensenders i24, dessen Chefredakteurin sie bis heute ist. Seit 2011 lebt sie in Tel Aviv und Paris.

Im Mittelpunkt ihrer Lesereise stand ihr neues Buch, in dem sie die traumatischen Erlebnisse des 7. Oktober 2023 verarbeitet – sowohl die des Landes als auch ihre eigenen. Die Ereignisse dieses Tages haben sie von einer Kolumnistin zur Kriegsreporterin werden lassen. Mit einer eindringlichen, trotz allem poetischen Sprache schildert sie die Erschütterungen, die dieser Angriff in Israel ausgelöst hat: ihr persönliches Erleben, die Veränderungen in ihrem familiären Umfeld und die tiefgreifenden Auswirkungen auf die gesamte Gesellschaft. Dabei thematisiert sie auch die inneren Spannungen, die das Land bereits vor dem brutalen HamasAngriff spürbar zerrissen haben.

Ein Höhepunkt ihres Besuchs war ein Austausch mit Studierenden verschiedener Universitäten der Westschweiz. In intensiven Gesprächen diskutierte sie mit ihnen und zahlreichen Unterstützern des KKL-JNF über ihr Werk und die gegenwärtige Lage. Die Autorin beantwortete die Fragen des Publikums mit grosser Offenheit und Einfühlsamkeit. Sie vermittelte das Bild einer israelischen Gesellschaft, die trotz vieler innerer Spannungen in Zeiten der Krise erstaunliche Widerstandskraft beweist –vereint durch das Leid der Geiseln und das unermessliche Trauma, welches die Nation erschüttert hat.

Als Gastgeber nutzte der KKL-JNF Schweiz diese Gelegenheit, beim Treffen mit der Autorin auch das eigene Ruhama-Projekt

um den neuen West- mit dem bestehenden Ostflügel des

(vgl. dazu auch verschiedene Artikel in dieser neuland-Ausgabe) vorzustellen und es den Anwesenden näher zu bringen. Das gigantische Projekt umfasst den Bau von Wohnungen, Schulen, Kindergärten, Spielplätzen, Zentren für Traumatherapie, medizinische Ambulanzen, Speisesäle, kleine Märkte und alles, was für das Gemeinschaftsleben notwendig ist, und natürlich Strassen, um den neuen West- mit dem bestehenden Ostflügel des Kibbutz zu verbinden.

Den Abschluss des Abends bil deten eine Signier stunde und ein gross zügiger Apéro, bei dem Valérie Abécassis in persönlichem Austausch ihre Gedanken zu Hoffnung und Zweifel mit den Anwe senden teilte. So wurde ihr Besuch nicht nur zu einer Lesung, sondern zu einer tief bewegenden Begegnung, die lange nachhallte.

Photo
Alain Benaroch

«Adopt a Community»: Der Aufbau geht weiter

Die Kibbutzim Magen und Nir Yitzchak brauchen

Unterstützung – auch jetzt

Die aufmerksame Leserschaft erinnert sich: In der letzten «neuland» von 2024 wurde das Projekt «Adopt a Community» vorgestellt. Dessen Konzept sieht vor, dass die beiden Kibbutzim Magen und Nir Yitzchak aktiv aus der Schweiz unterstützt werden. Beide Gemeinden nahe dem Gaza-Streifen litten besonders unter den Angriffen am 7. Oktober 2023 und dem anschliessenden Krieg, bei dem viele Menschenleben zerstört wurden und grosser seelischer Schaden entstand.

An diesem geschichtsträchtigen Ort soll der Gedenkpark entstehen.

Trotz all dem begannen die Kibbutznikim von Magen bereits im April 2024 allmählich wieder in ihren Heimatort zurückzukehren. Der Kibbutz Magen war damit der erste Kibbutz westlich des Highway 232 im Regionalrat Eshkol, der mit der Rückkehr an den angestammten Wohnort begann, obwohl der Krieg in Gaza unvermindert weiterging. Heute leben 95% der ursprünglichen Gemeinschaft wieder im Kibbutz. Es besteht inzwischen die Hoffnung, dass auch die restlichen fünf Prozent der Einwohnerschaft bis Mitte Jahr wieder in Magen sein werden. Diese Rückkehr ist nämlich auch ein zentraler Pfeiler für die Wiederbelebung und den Wiederaufbau der gesamten Region. Mit Blick auf die Zukunft und der Entschlossenheit zum Wiederaufbau erhebt sich die Gemeinschaft aus dem Teufelskreis von Trauer und Verzweiflung und blickt damit in eine hoffentlich weit bessere Zukunft.

In diesem Zusammenhang soll auch der rund 2 000 qm große «Gedenkpark der Hoffnung und der Tapferkeit» stehen, der bereits im letzten Jahr geplant war. Hier, auf dem Hügel, auf dem am 7. Oktober 2023 die Sicherheitsleute des Kibbutz heroisch die Attacken der Terroristen abgewehrt haben, soll es einen großen Platz für Versammlungen und Veranstaltungen geben. Des Weiteren ist hier auch ein Aussichtspunkt mit Blick auf die gesamte Region und ein Denkmal zur Erinnerung an die Tapferkeit der Lebenden und zum Gedenken an die Toten der Katastrophe vorgesehen. Dieser Park soll für alle, nicht zuletzt für Rollstuhlfahrende, gut zugänglich sein. Er liegt in der Nähe des Schwimmbads des Kibbutz, das während der langen Sommersaison ein wichtiger Treffpunkt für die Kinder und die gesamte Gemeinde ist. Auch damit ist symbolisch ein Blick in

die Zukunft angedacht. Der Park wird es den Verantwortlichen ermöglichen, künftigen Generationen nicht einfach nur die Werte von Magen im Kleinen zu vermitteln, sondern auch die Geschichte einer Nation im Grossen aufzuzeigen, der es erfolgreich gelang, sich aus dem Moment des Unglücks zu erheben.

Der «Gedenkpark in Magen» nimmt Gestalt an – dank vieler grosszügiger Unterstützerinnen und Unterstützer. Nun sind wir auf der Zielgeraden, doch es braucht noch einmal gemeinsames Engagement, damit dieses bedeutungsvolle Projekt vollendet werden kann. Jede Spende zählt! Tragen Sie dazu bei, dass dieser Ort der Erinnerung und Begegnung Wirklichkeit wird.

Auch in Nir Yitzchak - mit seinen rund 600 Bewohnenden der grösste Kibbutz im Süden Israels - wird mit Blick auf die Vergangenheit nun die Zukunft geplant: Der «Garten der Resilienz» im Herzen des Ortes soll Kindern und Jugendlichen, aber auch Erwachsenen, helfen, sich in Nir Yitzchak bald wieder zu Hause zu fühlen (vgl. dazu auch neuland 64). Erwähnen möchten wir in diesem Zusammenhang auch den bereits erfolgten Wiederaufbau des zentralen Kindergartens «Iris House», für welchen bereits erfolgreich Geld in der Schweiz gesammelt werden konnte.

Kinder sind unsere Zukunft – deshalb war es das dringendste Anliegen, den zentralen Kindergarten in Nir Yitzchak wieder aufzubauen. Dieses Ziel wurde erfolgreich erreicht. Nun soll auch der lang geplante «Garten der Resilienz» für die gesamte Gemeinschaft des Kibbutz endlich Realität werden. Damit dieses bedeutende Projekt vollständig realisiert werden kann, braucht es noch weitere Unterstützung. Jeder Beitrag zählt!

SPENDEN SIE JETZT!

- Verein Jüdischer Nationalfonds (Schweiz)

- IBAN CH54 0900 0000 8002 1891 0

- Stichworte: 20892 - Nir Yitzchak / 20965 - Magen

«Iris House» in neuem Glanz – die Kinder erfreuen sich an den liebevoll gestalteten Räumen.

Der KKL-JNF Schweiz präsentiert:

RAMI KLEINSTEIN

LIVE IN ZÜRICH

22. Juni 2025 | ICZ

TICKETVERKAUF AB 22. APRIL 2025 ÜBER WWW.KKLSCHWEIZ.CH ODER DIREKT HIER:

Der Erlös des Konzerts unterstützt im Rahmen der weltweiten KKL-JNF-Initiative «Adopt a Community» das Projekt «Gedenkpark der Tapferkeit und der Hoffnung» im Kibbutz Magen.

Eine historische Stätte als Besuchermagnet

Sataf, die Hügellandschaft mit seinen wunderbaren Pinien- und Zypressenwäldern als auch den faszinierenden Ausgrabungen nahe Jerusalem, zieht viele Gäste sofort in seinen Bann. Nun ist hier ein neues Besucherzentrum entstanden – es lädt ein zum Verweilen und Geniessen.

Die bereits in der Bibel erwähnte Stätte Sataf befindet sich südwestlich von Jerusalem, und zwar an den Abhängen der judäischen Berge. Sataf wurde schon vor rund 4500 Jahren landwirtschaftlich genutzt. Zwei Quellen ergiessen sich vom Berg hinunter ins Tal und bewässern die landwirtschaftlich genutzten Terrassen – auch eine Hommage an diese Jahrtausende alte Bewässerungstechnik, welche fast in Vergessenheit geraten war. Hier, an diesem fruchtbaren Ort, wachsen Trauben, Feigen und Granatäpfel.

Bewohnerinnen und Bewohner der Hauptstadt Jerusalem und der Umgebung dürfen in Sataf Schreber- und Familiengärten anlegen – eine Besonderheit für Israel, wo solche Familiengärten sonst eher unbekannt sind. Sataf ist ausserdem ein wichtiger Ausgangspunkt für Wanderrouten in die Jerusalemer Berge und

empfängt jährlich eine halbe Million Gäste, darunter sehr viele Schulklassen. Der KKL-JNF Schweiz war dank seiner treuen Spender und Spenderinnen seit Anbeginn unter anderem massgeblich an der Finanzierung des Landwirtschaftszentrums im Park beteiligt.

Am Eingang des Geländes ist nun neu ein attraktives Zentrum für Besucherinnen und Besucher entstanden. Diese erhalten dort Informationen, Verpflegung und Getränke und können weitere interessante Dienstleistungen in Anspruch nehmen.

Die beiden, aus lokalem Stein und Holz errichteten Gebäude fügen sich dabei perfekt in die Natur ein. Das ausladende grosse Dach bietet allen Gästen wohltuenden Schatten, während ein charmantes Café zum Verweilen und Geniessen einlädt.

Die Teilnehmer der Schweizer SolidaritätsReise besuchten SATAF und hatten die Ehre, den entsprechenden Gedenkstein zu enthüllen.

Das neue Besucherzentrum in Sataf bietet Gästen einen Ort zum Verweilen und Entdecken. Umweltfreundlich gebaut und harmonisch in die Natur eingebettet, steht es für nachhaltigen Tourismus in der Region.

Sataf ist nicht nur ein historischer Ort, sondern auch ein wichtiger Ausgangspunkt für Wanderungen in die Jerusalemer Berge.

Spannend ist des Weiteren einerseits die umweltbewusste und energiesparende Bauweise mit Solarkollektoren, die das Gebäude mit Strom versorgen, aber auch die extensive Dachbegrünung, welche eine ökologische Alternative zu konventionellem Oberflächenschutz wie Kies darstellt.

Trotz der komplexen Sicherheitslage in Israel konnten die Gebäude im letzten Jahr eröffnet werden.

Und so war es den Teilnehmern der Schweizer Solidaritätsreise vor Ort möglich, sich zu überzeugen, welches Kleinod dank der Unterstützung unserer Spender und Spenderinnen hier geschaffen wurde.

Haschofet-Flusspark: Schweizer Unterstützung

für Kinder mit Beeinträchtigungen

Dank der Unterstützung der Germaine und Pierre Blum-Stiftung aus Basel wurde ein eindrucksvolles Naturprojekt realisiert

Der KKL-JNF-Haschofet-Flusspark im Norden Israels zieht jährlich fast eine Million Besucher an. Die Hochebene wurde zum Biosphärenpark erklärt und umfasst Wälder, Naturschutzgebiete und landwirtschaftliche Flächen. Nach Renovierungsarbeiten infolge einer Überschwemmung im Jahr 2019 erstrahlt der Park in neuem Glanz. Auf gut ausgeschilderten, barrierefreien Wegen können Naturliebhaber die Landschaft mit Holzstegen und Brücken erkunden. Dabei lassen sich eine faszinierende Tierwelt und die Stille der Natur hautnah erleben. Im Zuge der dortigen Neugestaltung wurde durch den KKL-JNF auch ein besonderes Freiluft-Klassenzimmer eingerichtet – ein Ort, welcher praxisnahen Unterricht in der Natur ermöglicht. Ein zentrales Anliegen beim Umbau war dabei die uneingeschränkte Zugänglichkeit für Kinder und Jugendliche mit Handicap.

Im Park begegnet man üppiger Vegetation, kristallklarem Wasser und beeindruckenden Wasserfälle. Atemberaubende Aussichtspunkte und idyllische Ruheplätze laden zum Verweilen ein, während der Weg weiter an einem Staudamm und Höhlen vorbeiführt.

Wie bei all seinen Projekten legt der KKL-JNF grossen Wert auf Inklusion. Der Park wurde so gestaltet, dass er für a l l e Besucher zugänglich ist – insbesondere auch für Kinder und Jugendliche mit Sehbehinderungen oder Rollstühlen. Deshalb wurde nun auch ein Rastplatz direkt am Bach neugestaltet und mit barrierefreien Sitzmöglichkeiten ausgestattet. Ein entscheidender Akteur bei der Umsetzung war die Germaine und Pierre Blum-Stiftung, welche vom KKL-JNF Schweiz verwaltet wird.

Ihre Unterstützung war entscheidend, um die besonderen Bedürfnisse von Kindern mit Handicap mit diesem wunderbaren Projekt erfolgreich umsetzen zu können.

Ein herzliches Dankeschön zum Abschied

Alles Gute, liebe

Judith Perl-Strasser

Die KKL-JNF-Delegierte in der Schweiz verabschiedet sich nach fünf Jahren. Es sei ihr schon sehr seltsam vorgekommen, als das Taxi bei ihrem letzten Besuch in Zürich im Februar dieses Jahres nicht vor ihrer vormaligen Wohnung, sondern einem Hotel gehalten habe: «Da habe ich sogar ein paar Tränen vergossen» erzählt Judith Perl-Strasser mit einer gewissen Wehmut.

Die Delegierte des KKL-JNF berichtet diese kleine Anekdote, als sie darauf angesprochen wird, wie es denn gewesen sei, nach ihrer Rückkehr nach Israel im August 2024 wieder dort zu sein, wo sie fünf Jahre gewirkt hatte: «Zürich, bzw. die Schweiz, sind mir in dieser Zeit wirklich sehr ans Herz gewachsen.»

Als Israelin mit einer Wiener Vergangenheit und einem österreichischen Pass habe sie viel Klischeevorstellungen über das Land zwischen Boden- und Genfersee gehabt, bevor sie 2019 hier landete: «Schweizer sind distanziert und unnahbar, Humor ist ihre Stärke nicht» etwa. Oder: «Kulturell ist die Schweiz nicht unbedingt eine Grossmacht.» Heute sagt sie dazu: «Da war durchaus auch ein wenig österreichische Überheblichkeit dabei». Denn in diesen fünf Jahren habe sie hier viele Freundschaften geschlossen, sei immer wieder eingeladen worden (und dies auch und gerade von nichtjüdischen Menschen - also nichts von Distanz oder gar Abweisung), hat den Schweizer Humor durchaus zu schätzen gelernt und Perlen gerade auch in den Bereichen Kunst und Kultur entdecken dürfen.

Und auch mit ihrem Team in den KKL-JNF-Büros in Zürich und Genf sowie mit Arthur Plotke in seiner Eigenschaft als Präsident und dem ganzen Vorstand sei es von Anfang an sehr gut gelaufen: «Ohne dieses Team und die Unterstützung des Vorstands hätten wir in meinen fünf Jahren nicht so viele Ziele erreichen können.»

Sie hätten pro Jahr sieben bis neun Projekte zum Laufen gebracht, die entsprechenden Israel-Karten in den neuland-Ausgaben zeigen, was da alles entstanden ist. Unter diesen Projekten befinden sich absolute «Highlights» wie z.B. das Sataf-Besucherzentrum in den Hügeln Jerusalems oder der atemberaubend schöne Aussichtspunkt im Schweizer Wald bei Tiberias, das KIC-Kinneret Climate Innovation Center am See Genezareth und natürlich seit dem 7.10.2023 eine Vielzahl an Notfall- und Wiederaufbauprojekten.

Es gab aber auch wichtige Entwicklungsprojekte in Turkana/ Kenya und Projekte für Minderheiten in Israel: Drusen, Beduinen und natürlich auch israelische Araber. Und noch vieles, vieles mehr – alle Projekte aufzuzählen, würde allerdings ganze Seiten in Anspruch nehmen...

Ein grosser Dank geht an dieser Stelle vor allem auch an die zahlreichen Freunde und Spender des KKL-JNF Schweiz, welche dies alles erst möglich gemacht haben - noch dazu unter schwierigen Bedingungen: «Normal war eigentlich ausser den ersten paar Monaten nach meiner Entsendung gar nichts» sagt Judith Perl-Strasser im Rückblick. Da kam beispielsweise ab Februar 2020 Corona und legte alle geplanten Aktivitäten lahm: «Wir mussten komplett umdenken und vieles neu konzipieren».

Der 7. Oktober 2023 (dazwischen gab es noch den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine) sei aber nochmals eine ganz andere Herausforderung gewesen: «Eine Katastrophe, weit über das Militärische hinaus, auch eine menschliche. Und zwar für das ganze jüdische Volk.»

Da habe sie dann auch schnell gespürt, dass die Rückkehr nach Israel, wo ihre Familie - ihr Mann, vier erwachsene Kinder und ihr Kater - leben, nun bald bevorstehe. Doch sei sie sich auch bewusst gewesen, dass sie ihre Aufgabe in der Schweiz vorher noch zu Ende führen müsse: «Als gläubiger Mensch höre ich permanent tief in mich hinein, und richte meine nächsten Schritte und Ziele dann immer danach aus, was ich aus diesem Zwiegespräch zwischen mir und «dem Grösseren» heraushöre und zu verstehen glaube. Jeder Mensch hat eine Aufgabe, eine Bestimmung. Man muss nur gut hinhören und aufmerksam bleiben.» In einzelnen Momenten allerdings, etwa beim Angriff des Iran auf Israel im Frühjahr 2024, sei es fast nicht zu ertragen gewesen: «Da habe ich mich gefragt, wie ich es aushalte, nicht bei meiner Familie zu sein.»

Nun ist sie also wieder bei ihrer Familie. Beruflich ist sie im KKLJNF-Hauptbüro in Jerusalem zuständig für die gesamte westliche Region und für die Ausbildung und Schulung der Delegierten. Tatsächlich hat die Zeit in der Schweiz Judiths Verbundenheit zum KKL-JNF, seinen richtungsweisenden Aktivitäten und wichtigen Projekten nur noch verstärkt und ihr klar vor Augen geführt, wie wichtig diese Organsiation für Israel, aber auch für all jene Menschen ausserhalb Israels, die dieses Land und seine Menschen unterstützen möchten, ist.

Entsprechend hat sie für ihre Nachfolgerin oder ihren Nachfolger in der Schweiz auch den einen oder anderen Ratschlag. Vielleicht der wichtigste: «Komm mit offenem Kopf und offenem Herz hierher. Gehe auf die Menschen zu – sei geduldig, höre gut hin, lerne. Dann wirst Du in diesem fantastischen Land einiges erreichen.»

Danke für alles, was du bewegt hast!

Au-

Glücklicherwei-

Nach fast 5½ Jahren herausragender Arbeit als unsere Schlicha (Gesandte) und Geschäftsführerin des KKL-JNF, mussten wir uns im vergangenen Au gust schweren Herzens von Dir verabschieden, als Du nach Israel zurückgekehrt bist. Glücklicherwei se bleibst Du noch bis zum Beginn Deiner Nachfolge CEO des KKL-JNF Schweiz.

Dein enormes Engagement, Deine Begeisterung und Leidenschaft für Israel und den KKL-JNF haben uns alle zu Höchstleistungen motiviert. Du und Dein Team in Zürich und Genf – Ihr habt mit unermüdlichem Einsatz bei diversen Einsätzen und den verschiedensten Pro jekten Spitzenresultate für das Wohl der israelischen Bevölkerung erzielt – auch während der schwierigen Zeiten seit dem 7. Oktober 2023 – und wart zudem in unermüdlichem Einsatz für die Natur und die Umwelt in Israel.

Zürich und Genf – Ihr habt mit unermüdlichem Einsatz -

77 Jahre Israel und ein Baum, der Hoffnung trägt

Das KKL-JNF-Logo zum Unabhängigkeitstag - Jom HaAtzma’ut 2025 kommt aus dem Norden Israels und erinnert einerseits an den 7. Oktober 2023 und seine Folgen, trägt andererseits aber auch eine grosse Zuversicht in sich.

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Du wurdest ganz besonders geschätzt - sowohl bei unseren Spenderinnen und Spendern als auch vom Vorstand des KKL-JNF Schweiz und Deinem gesamten Team. Dein positiver und charmanter Auftritt sowie Dein immenses Know-how über die Organisation und das Wirken des KKL-JNF in Israel machten Dich zu einer stets geschätzten Persönlichkeit in Deinem ganzen Umfeld.

Die Suche nach einer Nachfolgerin oder einem Nachfolger gestaltet sich somit nicht einfach – Deine Fussstapfen sind riesig!

Dank Deiner neuen, spannenden und verantwortungsvollen Aufgabe beim KKL-JNF Jerusalem bleiben wir jedoch weiterhin verbunden. Du bist dort nun für die Ausbildung und Schulung der Delegierten in der gesamten westlichen Hemisphäre zuständig. Herzliche Gratulation zu dieser neuen Herausforderung!

Ein grosses Toda Raba für alles, was Du für uns und den KKL-JNF Schweiz geleistet hast! Wir wünschen Dir viel Erfolg in deiner neuen Aufgabe und freuen uns darauf, Dich von Zeit zu Zeit in der Schweiz begrüssen zu können.

Arthur Plotke

Präsident KKL-JNF Schweiz

Unabhängig

HaAtz

Der KKL-JNF gibt seit der Gründung des Staates Israel jährlich ein spezielles Abzeichen zum Unabhängigkeitstag heraus, welches symbolisch etwas zeigen soll, was das Land bewegt oder geprägt hat. Es ist eine überaus ehrenvolle Aufgabe für den jüdischen National-Fond, dieses Emblem jeweils für Jom HaAtzma‘ut herauszubringen.

In diesem Jahr, dem 77. Geburtstag Israels, geht der Blick nach Haifa: Dort gewann Ayala Mester, eine Schülerin der 9. Klasse der Re’ut-Mittelschule, den ersten Platz beim diesjährigen Design-Wettbewerb. Ihr Entwurf - aus über 80 eingereichten Vorschlägen aus dem ganzen Land ausgewählt - vereint auf eindrucksvolle Weise nationale und ökologische Themen.

Er zeigt einen Baum, an dessen Ast die gelbe Schleife - das Symbol der Solidarität mit den israelischen Geiseln - angebracht ist, daneben die Zahl «77». Der dargestellte Baum selbst erinnert an das Nova-Festival auf dem Re‘im-Areal, wo am 7. Oktober 2023 ein unvorstellbares Massaker, verursacht durch HamasTerroristen, begangen wurde. «Der Baum hat meine Arbeit inspiriert», sagt Ayala Mester dazu: «Ich wollte den israelischen Geist und das Gefühl der nationalen Zugehörigkeit einfangen.» Der Entwurf soll ausserdem den Beitrag des KKL-JNF zum Wiederaufbau des Landes seit dem 7.10.2023 hervorheben.

Eine Teilnahme der Schulen am Wettbewerb war gerade in diesem Jahr alles andere als eine Selbstverständlichkeit: Der Schulbetrieb, vor allem für die Klassen aus dem Norden, begann im letzten Herbst oft fernab von den Schulhäusern. Das hielt die Schulen aber nicht ab, am Wettbewerb wie gewohnt teilzunehmen – die mehr als 80 eingereichten Vorschläge legen davon eindrucksvoll Zeugnis ab.

Der KKL-JNF Schweiz honoriert diese Arbeit, in dem er seinen Freundinnen und Freunden dieses Emblem als diesjähriges Give-away schenkt – selbstverständlich sind unsere Sticker aus modernen Recyclingmaterialien wie Reispapier hergestellt, welche sich in einem umweltfreundlichen Prozess zersetzen.

Ein Fest der Freude und des Lernens mit dem KKL-JNF

Auch in diesem Jahr zog die traditionelle KKL-JNF-Tu Bischwat-Karawane durch die Schweiz und brachte die besondere Atmosphäre des «Neujahrs der Bäume» in jüdische Schulen. Mit Begeisterung, spielerischem Lernen und tiefgehenden Gesprächen wurde den Kindern und Jugendlichen die Bedeutung von Tu Bischwat, die Natur, der Umweltschutz und die Arbeit des KKL-JNF nähergebracht.

Zürich: Begeisterung und Bildung Hand in Hand

Zwei engagierte Madrichot (Instruktorinnen) aus Israel und unser KKL-JNF-Mitarbeiter Lior Pardo begleiteten die Karawane und schafften es, die Kinder durch altersgerechte und interaktive Aktivitäten zu fesseln. In den zwei intensiven Tagen voller spannender Workshops erlebten die fast 170 Kinder und Jugendlichen in der Noam-Schule eine besondere Mischung aus Wissen, Kreativität und Spass. Ob beim Basteln, beim Lösen von kniffligen Tu Bischwat-Quizfragen oder beim Eintauchen in audiovisuelle Materialien – jedes Kind konnte sich aktiv einbringen und Neues entdecken. Ein Highlight waren die Wissensspiele, die nicht nur das Wissen über die Geschichte des KKL-JNF und seine Tätigkeit in Israel vertieften, sondern auch spielerisch aufzeigten, wie jede und jeder Einzelne einen Beitrag zum Umweltschutz leisten kann. Die Resonanz war durchweg positiv: Die Kinder waren mit voller Begeisterung dabei, fragten nach, diskutierten mit und freuten sich über die kreative Umsetzung der Inhalte.

Viele der älteren Schüler wiederum waren sehr bewegt, als es darum ging, im Rahmen der Aktion «The Yellow Bracelet Project» PerlenArmbänder mit der Aufschrift «Bring Them Home» zu kreieren, welche direkt auf die Reise zum «Forum der Angehörigen der Geiseln» in Israel gingen, wo sie zur Unterstützung des anhaltenden Kampfes für die Heimkehr der verbleibenden Geiseln verteilt werden.

Genf und Lausanne: Bewegend, emotional und lehrreich

Auch in Genf und Lausanne wurde die Karawane mit offenen Armen empfangen. Dort konnten insgesamt sogar über 460 Kinder an den vielfältigen Aktivitäten teilnehmen. Unser wunderbares KKL-JNFTeam Genf, bestehend aus Réfaëla Trochery und Anouk Safdie, brachten ihre Leidenschaft und ihr Wissen mit, um die Bedeutung von Tu Bischwat in einem modernen Kontext zu vermitteln. Unterstützt wurden sie dabei auch von dem Botaniker und Geschichtenerzähler Laurent Azuelos, welcher die jungen Teilnehmer in spielerischer Art und Weise für die Natur sensibilisierte und mit der tief verwurzelten KKL-Tradition des Baumpflanzens in Israel vertraut machte.

Ein Blick zurück und nach vorne

Nach dem grossen Erfolg der letzten Tu-Bischwat-Karawane, die bereits Hunderte von Kindern erreicht hatte, wurde 2025 erneut ein Meilenstein gesetzt. Es war ein «Chag Tu Bischwat Sameach» für alle Beteiligten! Die Begeisterung der Kinder, das Engagement der Madrichot und die unermüdliche Arbeit der Teams des KKL-JNF Schweiz haben diesen besonderen Tag zu einem unvergesslichen Erlebnis gemacht.

Die Tu Bischwat-Karawane ist nicht nur ein Festzug, sondern auch eine lebendige Brücke zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.

Sie erinnert uns daran, dass jeder Baum, den wir pflanzen, ein Zeichen der Hoffnung und des Wachstums ist – genau wie die Kinder, die jedes Jahr mit Neugier und Freude daran teilnehmen.

Grosse Ehre für die Weltvorsitzende des KKL-JNF, Ifat Ovadia-Luski

«Wir kultivieren eines unserer wichtigsten Güter, nämlich

die Hoffnung.»

In der Filmwelt sind es die Oscars, in der Musikszene die Grammys – und im jüdischen Leben ist es die jährliche Rangliste der 100 einflussreichsten Persönlichkeiten, herausgegeben von der in New York erscheinenden Wochenzeitung The Algemeiner Journal Seit über einem Jahrzehnt würdigt diese Liste Menschen, die im vergangenen Jahr eine herausragende Rolle für jüdisches Leben gespielt haben.

Die 1972 vom ehemaligen Reporter der New York Herald Tribune, Gerschom Jacobson, gegründete Zeitung erschien ursprünglich auf Jiddisch und wird seit 2008 auf Englisch publiziert. In neun Kategorien – von Regierung und Wissenschaft über Kunst, Medien und Wirtschaft bis hin zu Innovation und Wohltätigkeit – listet The Algemeiner Persönlichkeiten auf, die einen positiven Einfluss auf die jüdische Gemeinschaft hatten. Neben prominenten Persönlichkeiten wie dem israelischen Präsidenten Jitzchak Herzog, Premierminister Benjamin Netanjahu, oder dem US-Gouverneur Josh Shapiro (der lange als Kandidat für das Vizepräsidium auf dem Ticket mit Kamala Harris gehandelt wurde) finden sich auch nichtjüdische Unterstützer jüdischer Anliegen. Die Liste fokussiert sich allerdings auf den englischsprachigen Raum sowie Länder wie Israel, Frankreich und die Ukraine – der deutschsprachige Raum bleibt unberücksichtigt.

Ifat Ovadia-Luski erhält eine der wichtigsten Auszeichnungen für ihr Engagement im jüdischen Leben.

Besonders hervorgehoben wird ihr Einsatz seit dem 7. Oktober 2023, einem Datum, das eine weltweite Welle des Antisemitismus auslöste. In ihrer Rede, die sie im Dezember 2024 anlässlich einer Ehrung durch die Jerusalem Post hielt, beschrieb sie den Tag als «Schwarzen Schabbat» – einen Tag der Zerstörung und des Schmerzes, dessen Auswirkungen das jüdische Volk noch lange begleiten werden. Sie betonte, dass der Krieg zwischen Israel und der Hamas nicht nur auf dem Schlachtfeld ausgetragen wurde, sondern jüdische Gemeinden weltweit direkt betroffen waren.

Doch zurück zur aktuellen Rangliste: Dort figuriert die Weltvorsitzende des KKL-JNF, Ifat Ovadia-Luski, erfreulicherweise auch unter diesen 100 Personen, und zwar im Bereich «Community», also «Gemeinde». Die 48-jährige Ovadia-Luski, eine dreifache Mutter, ist seit Dezember 2022 auf diesem verantwortungsvollen Posten. Die Zeitung, die in ihrer Blütezeit eine Auflage von 100 000 Exemplaren erreichte und heute rund 25 000 Exemplare druckt, begründet die Auszeichnung mit Ovadia-Luskis unermüdlichem Engagement.

Trotz der tragischen Ereignisse fand Frau Ovadia-Luski Worte der Hoffnung. Sie erinnerte daran, dass die jüdische Geschichte seit Jahrhunderten von Resilienz geprägt ist – von der Spanischen Inquisition über die Schrecken der Schoa bis hin zu den jüngsten Terrorangriffen. Sie schloss ihre Rede mit einer kraftvollen Botschaft: «Wir überleben nicht bloss, nein, wir stehen wieder auf, bauen das Zerstörte erneut auf und kultivieren eines unserer wichtigsten Güter, es ist die Hoffnung». Worte, denen eigentlich nichts hinzuzufügen ist.

Der KKL-JNF zu Gast im jüdischen Kindergarten

«Marcus Cohn» in Basel

Im November besuchte unser Mitarbeiter Ronny Siev den jüdischen Kindergarten «Marcus Cohn» in Basel, in welchem die engagierten Kindergärtnerinnen jeden Freitag gemeinsam mit den Kindern die Schabbat-Vorbereitungen gestalten.

Ein zentrales Element der jüdischen Religion ist die «Zedaka» – die Verpflichtung zur Wohltätigkeit. Im Kindergarten übernimmt jeweils ein Kind die Aufgabe, mit der blauen Büchse Spenden zu sammeln. Jedes Kind gibt eine Münze hinein und wird mit einem herzlichen «Schabbat Schalom» begrüsst.

Ronny Siev erklärte den Kindern, wofür die gesammelten Spenden genutzt werden, und veranschaulichte dies mit einem Buch voller Bilder über Bäume, Wälder, Pärke und Bewässerungsanlagen. Die Kinder hörten aufmerksam zu, stellten viele Fragen und genossen die besondere Atmosphäre.

Zum Abschluss verteilte Ronny Siev kleine Geschenke und überreichte dem Kindergarten eine neue leere Büchse. Die Einnahmen tragen zur Aufforstung im Schweizer Wald bei Tiberias bei. Im Namen des KKL-JNF Schweiz bedanken wir uns herzlich bei den Leiterinnen des Kindergartens, den Kindern und ihren Eltern für ihre Unterstützung.

Das KKL-JNF-Waldfest 2024: Kraft tanken, Gemeinschaft erleben,

Gutes tun

Am 1. September 2024 verwandelte sich der Wald nahe Zürich in einen Ort der Begegnung, des Lernens und der gemeinsamen Hoffnung. Knapp 100 Gäste – darunter auch die israelische Botschafterin I.E. Ifat Reshef – genossen einen unvergesslichen Tag voller Naturerlebnisse, inspirierender Gespräche und kultureller Highlights.

Dank der spannenden Führungen des Waldlabors Zürich tauchten die Besucherinnen und Besucher in die Geheimnisse des Waldes ein, während der interaktive Parcours Gross und Klein begeisterte. Kulinarisch verwöhnt mit israelischen Spezialitäten und musikalisch begleitet von gemeinsamem Gesang, bot das Fest eine wertvolle Auszeit vom Alltag – und schaffte einen Moment des Innehaltens in herausfordernden Zeiten.

Sämtliche Einnahmen unseres Waldfestes flossen in das Zippori-Waldprojekt des KKL-JNF in Israel, welches mit einem künstlerisch-experimentellen Sinnespfad junge Menschen für Natur und Umwelt sensibilisiert. Mit den gesammelten Spenden konnte die Fertigstellung dieses bedeutenden Bildungsprojektes weiter unterstützt werden.

Die Veranstaltung zeigte eindrücklich, wie sehr Natur verbindet und stärkt. Inmitten des Waldes konnten wir neue Kraft schöpfen, Gemeinschaft erleben und mit frischer Zuversicht in die Zukunft blicken. Die eindrucksvollen Bilder dieses Tages sprechen für sich – ein Fest, das noch lange nachklingen wird.

Brücken bauen

Der Einsatz des KKL-JNF für beduinische und drusische Gemeinschaften in Israel

Der KKL-JNF setzt sich mit grossem Engagement für die Stärkung der israelischen Gesellschaft ein, indem er Brücken zwischen Jüdinnen und Juden sowie den nichtjüdischen Minderheiten des Landes baut. Besonders am Herzen liegt ihm die Förderung der drusischen und beduinischen Gemeinschaften in Israel.

Unterstützung für beduinische Kinder: Bildung und Resilienz stärken

Die Angriffe der Hamas am 7. Oktober 2023 trafen auch beduinische Familien im Süden Israels schwer. Kinder – insbesondere jene mit besonderen Bedürfnissen – waren den extremen Belastungen des Krieges besonders ausgesetzt. Um ihnen Halt und Hoffnung zu geben, hat der KKL-JNF ein speziell zugeschnittenes Bildungs- und Entdeckungsprogramm ins Leben gerufen.

In geschützten Räumen an Schulen oder in den weitläufigen Parks des KKL-JNF können diese Kinder kunsttherapeutische Workshops besuchen, spielerisch ihre Sinne schulen und Momente unbeschwerter Freude erleben. Ein besonderes Beispiel dafür ist die Neve Midbar-Förderschule, die von vielen beduinischen Familien genutzt wird. Deren Schülerinnen und Schüler konnten gemeinsam mit dem KKL-JNF einen Ausflug in den Yatir-Wald unternehmen –eine einzigartige Erfahrung. Lehrerin Rima Abu Asheeba beschreibt es als «eine wunderbare Gelegenheit, unsere Heimat auf neue Weise kennenzulernen». Auch Peli Dvir, die den KKL-JNF bei dem Ausflug begleitete, betont: «Solche erlebnisreichen Tage erfüllen mich immer mit besonderer Freude.»

Ihre Unterstützung schenkt diesen Kindern Momente der Unbeschwertheit und hilft ihnen, neue Kraft für die Zukunft zu schöpfen.

SPENDEN SIE JETZT!

- Verein Jüdischer Nationalfonds (Schweiz)

- IBAN CH54 0900 0000 8002 1891 0

- Stichwort: 20936 - Gaza-Gürtel (Beduinenkinder)

Hilfe für gefährdete drusische Jugendliche: Therapie und Zukunftsperspektiven

Seit der Staatsgründung Israels im Jahr 1948 besteht ein tiefes Band zwischen dem jüdischen Volk und der drusischen Gemeinschaft. Dieses Bündnis, das sich auch in der freiwilligen Rekrutierung junger Drusen in die israelische Armee zeigt, ist für das soziale Gefüge und die Sicherheit des Landes von unschätzbarem Wert. Der KKLJNF arbeitet intensiv daran, diese historische Verbindung zu bewahren und zu stärken – insbesondere durch Programme, die jungen Menschen aus der drusischen Gemeinschaft helfen.

Ein diesbezüglich herausragendes Projekt wurde in der Stadt Hurfeish im Norden Israels ins Leben gerufen. Es bietet therapeutische und psychiatrische Betreuung für gefährdete Jugendliche, die mit schweren emotionalen Herausforderungen kämpfen. Viele dieser jungen Menschen stammen aus sozial benachteiligten Familien, die mit Drogenmissbrauch und Kriminalität konfrontiert sind. Durch die Übernahme dieses Programms durch den KKL-JNF können die politischen Entscheidungsträger von Hurfeish ihre begrenzten Haushaltsmittel für andere dringend benötigte soziale Massnahmen einsetzen – und gleichzeitig eine inklusive Gesellschaft mit vielversprechender Zukunft gestalten.

Helfen Sie mit, gefährdeten drusischen Jugendlichen einen Weg aus der Hoffnungslosigkeit zu zeigen. Ihre Spende bedeutet für sie die Chance auf eine bessere Zukunft.

SPENDEN SIE JETZT!

- Verein Jüdischer Nationalfonds (Schweiz)

- IBAN CH54 0900 0000 8002 1891 0

- Stichwort: 20938 - Hurfeish (Drusische Jugendliche)

Portrait Lior Pardo
«Mit

meiner Arbeit beim KKL-JNF gebe ich Israel etwas zurück.»

Seit über 12 Jahren arbeitet Lior Pardo voller Leidenschaft mit dem KKL-JNF Schweiz in Zürich und kann auf eine grosse Bandbreite an Lebens- und Berufserfahrung zurückblicken.

Der Mittfünfziger ist auch aktuell ein echtes Multitalent –er ist zuständig für den gesamten Technologiebereich und agiert als Verantwortlicher für unsere Massenversendungen und die Online-Präsenz. Zudem supervisiert er alle administrativen Belange für unser Büro in Genf und übernimmt zahlreiche operative Tätigkeiten. Wir konnten ihm einige Fragen stellen –auch zu persönlichen Dingen.

Wer ist Lior Pardo?

«Ich bin ein begeisterter analytischer Denker und Problemlöser. Geboren in Tel Aviv, wuchs ich in einem Elternhaus auf, in dem Empathie, Respekt und Optimismus zu den absoluten Grundwerten gehörten. Da mein Vater weltweit tätig war, hatte ich das Privileg, viele verschiedene Kulturen, Sprachen und Lebensstile kennenzulernen. »

Wie bist Du aus Israel in die Schweiz gekommen?

«Meine berufliche Laufbahn hat mich hierhergebracht: Nach der Armee und einem Ingenieurstudium gründete ich Ende der 90er mein eigenes Unternehmen und stieg in den damals florierenden israelischen Hightech-Markt ein. Die Dinge entwickelten sich rasend schnell und schon nach kurzer Zeit fand ich mich in der Verantwortung für Projekte und Teams in verschiedenen Branchen wieder, reiste in zahlreiche Länder und hatte das Privileg, mit fantastischen Menschen zusammenzuarbeiten. Im Rahmen eines dieser Projekte wurde mir die Möglichkeit angeboten, eine verantwortungsvolle Position in Genf zu übernehmen. Da ich seit meiner Kindheit ein Faible für die Schweiz hatte, war es für mich schnell klar: Diese aufregende Gelegenheit will ich wahrnehmen. Der Rest ist Geschichte…»

Was bedeutet die Arbeit für den KKL-JNF für Dich?

«Die Arbeit beim KKL-JNF eröffnete mir die Möglichkeit, einen Beitrag zu leisten, meinem Land und meinem Volk ‚etwas zurückzugeben‘, während ich gleichzeitig meinen persönlichen Lebensprinzipien, meiner Identität und meinen Zielen treu bleiben konnte. Der positive Einfluss der KKL-JNF-Projekte auf Menschen und Natur ist eine wunderbare Belohnung.»

Was macht die Arbeit des KKL-JNF besonders wichtig?

«Das wichtigste langfristige Ziel des KKL-JNF ist es, seine Tradition, eine positive Wirkung auf die Umwelt und die Menschen in Israel zu haben, fortzusetzen. Unsere Organisation investiert gezielt Ressourcen und entwickelt Projekte in Zusammenar-

beit mit der Forschung an neuen Technologien in den Bereichen Landwirtschaft, Kampf gegen den Klimawandel, Nachhaltigkeit, und erneuerbare Energien. Beispiele dafür sind der KKL-JNF-Zemach-Kinneret Innovations- und Wissenschaftspark (KIC) oder das Projekt Eilat-Eilot Renewable Energy Technologies zur Erforschung der Speicherung erneuerbarer Energien. Das sind alles äusserst spannende Initiativen, die langfristig die Lebensqualität verbessern werden, sowohl in Israel als auch – durch internationale Partnerschaften – darüber hinaus.

Diverse Projekte im Bereich grüner Ökosysteme - wie etwa Parks mit Campingplätzen, Velowege, barrierefreie Erholungsgebiete sowie die Wiederherstellung natürlicher archäologischer Schätze wie die bezaubernde Ein-Bikura-Quelle, oder auch das Flaggschiffprojekt des KKL-JNF Schweiz, das Besucherzentrum Sataf.

Seit dem 7. Oktober 2023 und den darauffolgenden Ereignissen besteht ein weiterer wichtiger Teil der Arbeit des KKL-JNF darin, die Lebensgrundlagen der in vielfältiger Weise betroffenen Menschen wieder herzustellen.»

Hat sich Dein persönliches Leben seit dem 7. Oktober 2023 verändert und wenn ja, wie?

Ja, es hatte grosse Auswirkungen. So vieles schoss an diesem Tag durch meinen Kopf: Schock! Solidarität!

Die grauenvollen Ereignisse lösten in mir ein enormes Gefühl der Solidarität mit Israel aus – und das unaufhaltsame Bedürfnis zu handeln. Sofort! Am Israel Chai! Dies waren intensive Emotionen, wie ich sie nur selten erlebt habe.

In den Tagen danach erreichte uns eine schreckliche Nachricht: Ein langjähriger Freund unserer Familie und seine Frau wurden an jenem Tag im Kibbutz Be’eri brutal ermordet. Diese Tragödie traf mich tief und sehr persönlich. Rückblickend wurde sie zu einer der stärksten treibenden Kräfte hinter meinem Willen, in jeder erdenklichen Weise zu helfen – bei der Wiederherstellung, beim Wiederaufbau, bei der Heilung.»

Wie findet Lior Pardo Ausgleich und Erholung?

«Ich habe viele, meist technische Hobbys. In den letzten Jahren habe ich zudem grossen Wert auf eine ausgewogene Ernährung gelegt und es mir zur Priorität gemacht, viel Zeit an der frischen Luft und mit körperlicher Bewegung zu verbringen – beides fördert die körperliche Gesundheit und stärkt das mentale Wohlbefinden. Die idyllische Landschaft und die vielfältigen Freizeitmöglichkeiten, die die wunderschöne Schweiz bietet, sind dabei ein zusätzliches Plus.»

Kochen gegen das Vergessen Gerichte, die Schicksale erzählen

Seit dem 7. Oktober 2023 hat das Schicksal der an diesem Tag durch die Hamas entführten 251 Geiseln die Menschen in Israel und weltweit zutiefst bewegt. Der Jüngste gerade einmal 9 Monate alt, der älteste 85 Jahre. Stets war da die bange Hoffnung, ob diese noch leben oder von den Barbaren ermordet wurden - ein Martyrium für all ihre in Ungewissheit verharrenden Lieben. Wir haben mit ihnen allen zutiefst gebangt, gehofft und gebetet – jede und jeden Freigelassenen voller Erleichterung begrüsst und innerlich umarmt und mit jeder und jedem der Toten ist unser Herz ein wenig mehr gebrochen.

Wer sich mit diesem Buch auseinandersetzt, kocht nicht nur ein Gericht nach – er setzt ein Zeichen der Solidarität. Stellvertretend für alle diese Menschen und ihr Lieblingsessen ist zum Beispiel die Rezept-Geschichte von Romi`s Cheesecake, der Lieblingskuchen von Romi Gonen, einer jungen 24-jährigen Frau, welche vom Nova-Musikfestival nahe der Grenze zum Gazastreifen von der Hamas entführt wurde. Die talentierte Tänzerin und Choreografin, welche sich mit Leidenschaft für Kinder mit speziellen Bedürfnissen einsetzt, konnte nach unendlichen 471 Tagen Geiselhaft endlich zu ihrer Familie zurückkehren. Ein weiteres Rezept ist das des 80-jährigen Gadi Moses aus Nir Oz, einem Grossvater von 14 Enkelkindern, der ebenfalls in die Hände der Entführer fiel, als er versuchte, mit Hamas-Terroristen zu verhandeln, die die Gemeinde angriffen. 482 Tage musste seine Familie um seine Rückkehr bangen, bis sie ihn endlich wieder in ihre Arme schliessen konnte. Sie alle hatten fest an seine Rückkehr geglaubt und sahen sich bei seinem geliebten Ceviche (Fisch-Salat) stets an ihn erinnert. Auch dieses Rezept steht nicht nur für ein Gericht, sondern für die Wärme und Nähe eines geliebten Menschen, dessen Abwesenheit in jedem Bissen nachhallt.

Seit ein paar Jahren sind Sie, unsere geschätzten Leser und Leserinnen, es gewohnt, dass wir in unserer jeweiligen «neuland»-Ausgabe an dieser Stelle ein besonderes Rezept präsentieren – eines, das inspiriert, Freude bereitet und hoffentlich sogar nachgekocht wird. Doch bereits letztes Jahr war alles anders und wir haben Ihnen das Guetzli-Rezept der tapferen Rachel aus Ofakim vorgestellt, welche nur dank ihres Mutes, Ihrer Geistesgegenwart und eben ihrer nun weltberühmten Guetzli eine stundenlange Geiselnahme durch die Hamas-Terroristen überleben konnte.

Und auch jetzt blicken wir weiterhin mit Sorge nach Israel, und wir können und wollen nicht einfach zur Normalität übergehen. Stattdessen möchten wir auf ein Kochbuch aufmerksam machen, das weit mehr als nur Rezepte enthält – es erzählt Geschichten von Menschen, die am 7. Oktober 2023 nicht nach Hause zurückkehren konnten.

Doch nicht alle Geiseln konnten zurückkehren. Einige wurden ermordet, andere werden noch immer vermisst – und über das Schicksal vieler gibt es bis heute keine Gewissheit. Während wir diesen Artikel verfassen, wissen wir zum heutigen Redaktionsschluss nicht, wie es weitergehen wird. Doch eines wissen wir: Jeder Name steht für ein Schicksal, welches nicht vergessen werden darf!

Dieses Jahr verzichten wir auf unser Rezept und laden Sie ein, mit dem Kochbuch «Shavuot for Longing» zu lesen, zu kochen und zu gedenken.

Kostenlos online einsehbar: https://online.fliphtml5.com/jypud/dqaw/#p=1 Als Druckausgabe erhältlich: https://solidarity.bringthemhomenow.net/product-page

Das Kochbuch «Schawuot der Sehnsucht – Ihre Rezepte auf unserem Tisch» wurde im Jahr 2024 von den Familien der Geiseln zusammengestellt, die seit dem 7. Oktober 2023 von der Hamas festgehalten wurden oder noch werden. Es enthält ihre Lieblingsgerichte – einfache, herzerwärmende Speisen voller Erinnerungen. Jedes Rezept steht für einen Menschen mit einer Geschichte, einer Familie, einem Leben, das brutal unterbrochen wurde.

Engagieren Sie sich mit uns für eine grünere Erde: Aufforstung, Renaturierung, Erneuerung – unser dreifacher Einsatz für die Natur.

Pflanzen Sie mit uns Bäume und erhalten Sie Ihr Zertifikat!

Wälder spielen eine entscheidende Rolle im Kampf gegen den Klimawandel. Die Wälder des KKL-JNF binden jedes Jahr 3 Millionen Tonnen CO₂, reinigen die Luft und regulieren das Klima.

Mit über 120 Jahren Erfahrung ist der KKL-JNF führend im Naturschutz und in der nachhaltigen Entwicklung – für mehr Biodiversität und eine grünere Zukunft!

Keren Kayemeth Leisrael

Verein Jüdischer Nationalfonds (Schweiz) Schweizergasse 22 Postfach CH 8021 Zürich

Tel 044 225 88 00 www.kklschweiz.ch info@kklschweiz.ch

IBAN CH54 0900 0000 8002 1891 0

Impressum neuland 65

Ausgabe

April 2025

Redaktion/Texte

Peter Bollag, Arthur Plotke, Judith Perl-Strasser, Esther Goldberger, Lior Pardo, Réfaëla Trochery, Anouk Safdie

Ronny Siev, Michal Pluznik

Fotos

Archiv KKL-JNF Israel und Schweiz Layout pascii.net

Papier

Dieses Magazin wurde auf altpapierhaltigem und FSCzertifiziertem Papier gedruckt.

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