Kitzbüheler Anzeiger KW 27 2016

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WIRTSCHAFT Konkurs für Interior & Style Kitzbühel | Am 4.Juli 2016 wurde über das Vermögen der Firma „Interior & Style GmbH“, 6370 Kitzbühel, Einfangweg 61, ein Konkursverfahren am Landesgericht Innsbruck eröffnet. Gegenstand des Unternehmens: Beratung im Bereich Inneneinrichtung, Handel mit Dekorationsartikeln (dieser Teilbetrieb ist bereits seit April 2016 geschlossen). Gesellschafter: Dkfm. Josef Steindl, geb. 12.08. 1943; Geschäftsführerin: Chantal Steyls, geb. 03.06.1963. Ab sofort können Gläubigerforderungen bis zum 22.08.2016 (gerichtliche Anmeldefrist) über den KSV1870 angemeldet werden. E-Mail: ins.innsbruck@ksv.at.

SanierungsVerfahren Hopfgarten | Am 30. Juni 2016 wurde über das Vermögen des Markus Aufschnaiter, geb. 23.02.1976, 6361 Hopfgarten, Haslau 21/2, ein Sanierungsverfahren mit Eigenverwaltung am Landesgericht Innsbruck eröffnet. Gegenstand des Unternehmens: Der Schuldner betreibt ein Erdbewegungs- und Transportunternehmen in Hopfgarten. Es sind aktuell 3 Arbeitnehmer im Unternehmen beschäftigt. Ab sofort können Gläubigerforderungen bis zum 29.08.2016 (gerichtliche Anmeldefrist) über den KSV1870 angemeldet werden, E-Mail: ins. innsbruck@ksv.at. Aktuell bietet der Schuldner seinen Gläubigern eine Sanierungsplanquote in Höhe von 30 Prozent, zahlbar binnen 2 Jahren, an. Zum Sanierungsverwalter wurde die Kanzlei Hochstaffl & Rupprechter GmbH, als Abwickler Ing. Mag. Stefan Rass, bestellt. Die erste Berichts- und Prüfungstagsatzung wurde mit 20.07.2016 festgelegt, die Sanierungsplantagsatzung mit 12.09.2016.

ÖGB setzt sich für Arbeitszeitverkürzung und Wertschöpfungsabgabe ein

„Die Arbeitszeiten neu regeln“ Der Österreichische Gewerkschaftsbund unterstützt den Kurs von Bundeskanzler Christian Kern: 35-Stunden-Woche und eine Abgabe aufgrund steigender Digitalisierung.

Kitzbühel | Der neue SPÖ-Bundeskanzler Christian Kern brachte einen lang gehegten Wunsch des österreichischen Gewerkschaftsbundes (ÖGB) wieder zur Diskussion: Die Verkürzung der Arbeitszeit und die Einführung einer Wertschöpfungsabgabe. Der ÖGB unterstützt diesen Vorschlag zur Gänze und stellte nun auch einen Antrag an die politischen Entscheidungsträger, um das Vorhaben voranzutreiben. „Die Arbeit ist ungerecht verteilt. Während die einen Überstunden machen, stehen auf der anderen Seite Rekordarbeitslosenzahlen und eine steigende Teilzeitquote. Viele Arbeitnehmer sind durch die überlange Arbeitszeit belastet, andere finden keinen Job“, veranschaulicht Otto Leist, Vorsitzender des ÖGB Tirol im Rahmen eines Pressegespräches in Kitzbühel.

Otto Leist, Margit Luxner und Franz Lanthaler (v.li.) präsentierten die Forderungen des ÖGBs im Rahmen eines Pressegespräches in Kitzbühel. Foto: Monitzer

wird immer größer und viele junge Menschen wollen auch ein wenig Lebensqualität haben“, erklärt Luxner. Außerdem gelte es, in vielen Berufssparten sich ständig fortzubilden, um den Anschluss nicht zu verlieren. „Für Fortbildungen bleibt oft gar keine Zeit, obwohl das sehr wichtig wäre“, so Luxner. Auch ÖGB-Regionalvorsitzender Franz Lanthaler berichtet von den immer größer werdenden Belastungen. „Es muss immer mehr in immer kürzerer Zeit geleistet werden, das geht an die Substanz“, betont Lanthaler.

270 Mio. Überstunden pro Jahr

Abgabe für Digitalisierung

In Österreich werden laut ÖGB pro Jahr rund 270 Millionen Überstunden geleistet. „Österreich gehört zu den Ländern mit den längsten Arbeitszeiten in ganz Europa. Gleichzeitig wird gefordert, dass das Pensionsalter angehoben wird. Menschen sind keine Maschinen, ausreichende Erholungsphasen sind wichtig“, so Leist. Auch Margit Luxner, Stv. ÖGB-Regionalvorsitzende berichtet, dass vor allem im Bereich der Pflege, der Ruf nach einer 35-Stunden-Woche immer lauter wird. „Wir verzeichnen viele Krankenstände und Burn Outs. Die Belastung

Zur Finanzierung einer Verkürzung der Arbeitszeit bei gleichbleibendem Lohn schlägt der ÖGB die Einführung einer Wertschöpfungsabgabe vor. „Damit werden personalintensive Betriebe entlastet und gleichzeitig müssen kapitalintensive Unternehmen, die mit wenigen Beschäftigten hohe Gewinne erzielen, ihren Beitrag zum Sozialstaat leisten. Es wird immer mehr auf Maschinen umgestellt, die ohne Menschen auskommen - hier müssen wir einen Ausgleich schaffen“, erklärt Leist. Zurzeit tragen Firmen, die auf menschliche Arbeitskraft

verzichten, nichts zum Sozialstaat bei. „Wir müssen jetzt darüber diskutieren, wie wir dieser Entwicklung der zunehmenden Digitalisierung und der damit nicht mehr nötigen menschlichen Arbeitskraft handhaben, sodass jeder etwas davon hat“, betont Leist. Johanna Monitzer

Daten & Fakten Forderungen des ÖGB Der ÖGB fordert die politischen Entscheidungsträger folgende Maßnahmen umzusetzen. - Stufenweise Verkürzung der Wochenarbeitszeit auf 35 Stunden. - Verringerung der Überstunden. Arbeitgeber sollen pro Überstunden einen Euro an AMS und ins Gesundheitssystem einzahlen. - Die sechste Urlaubswoche muss für alle Arbeitnehmer leichter erreichbar sein – unabhängig davon, ob sie jahrelang in derselben Firma arbeiten oder nicht. - Einführung einer Wertschöpfungsabgabe.


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