KITEBOARDING Magazin #149

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#149 FREERIDE-KITESTEST2022Oktober/September EURO7,90 KitesurfingofArtTheKITEBOARDING.EU KITENLEICHTWIND

CORE Kiteboarding GmbH +49 (0) 4371 Fehmarn,info@corekites.com88934-0Germany FOLLOW US ON corekites.comfacebook.com/corekitesinstagram.com/corekitestwitter.com/corekitesRider Steven Akkersdijk / Photo Thomas Burblies

WAKESTYLEFREERIDEFREESTYLESTYLEDEINGENAU Unser Versprechen: Laufruhe und sportliche Agilität. Dein Vorteil: Blitzschnell zum nächsten Erfolg. Das neue Choice 5 ist das ideale Board für innovative Moves und moderne Styles. Der jetzt noch leichtere aber genauso starke Holzkern, die einzigartige Unibody-Rail-Konstruktion und das neuartige Design der Tips verleihen deinen Sessions den sportlichen Extrakick.

EDITO 4 149NUMMER KITEBOARDING

Fünfstruter.derGenerationneuedieKites,AirBig GKA-Big-Air-World-Championships-TeilnehmerundKOTA- Hyper.CrazyFly2023erdemmitMartinezPosito KobulskyLaciFoto: 5KITEBOARDING

EDITO

Big RenaissanceAir! der Fünfstruter Na, so ganz tot waren sie ja nie, aber seitdem Big Air so mega angesagt ist, erleben Performance-Kites mit fünf Struts einen regelrechten Boom. Sind Dreistruter im Moment noch die beliebtesten Kites, könnte sich das bald verschieben. Denn fast alle Brands präsentieren für den 2023er Produktzyklus neue Fünfstruter, deren Haupteignung: Big Air. Big Air ist die Disziplin des „King of the Air“ (KOTA). Kiteloops sind das zentrale Trickelement – kombiniert mit Oldschool-, Freestyle- und Wakestyle-Tricks. Gestartet wird im obersten Windbereich. Höhe und Radikalität der Sprünge werden von den Judges besonders hoch gewertet. Gerade während der Loops im obersten Windbereich wirken auf das Strutgerüst der Kites enorme Kräfte. Fünfstruter ste cken das besser weg als Dreistruter, verformen sich weniger und bleiben somit profilstabiler. Doch Dreistruter loopen bes ser. Die neuen, für Big Air geeigneten Fünfstruter sollen beide Welten vereinen: radikale Kiteloops – und einen radikalen Boost. Den Anfang der 2023er Big Air-Kites macht F-One mit dem Trigger. mit dem neuen F-One Fünfstuter starteten die F-One Teamrider während der ersten offiziellen Big Air-Welt meisterschaft in Tarifa – und fuhren gleich einen Weltmeister titel ein. Besser kann ein Produktlaunch nicht ausfallen. F-One Trigger, ab Seite 58 Qatar Airways GKA Big Air World Championships, ab Seite 98 Ein Leben im Camper gehört zu unserem Lifestyle wie für einige das Häkelmützchen. Konrad Laurin und Ronja Lütke bohle waren mit ihrem Van auf Sardinien. Frei stehen, ganz alleine direkt am Wasser übernachten, leere Spots und freund liche Pizzabäcker, ein echtes Highlight. Sardinien mit dem Van, ab Seite 124 Finn Flügel ist erst zwölf Jahre alt. Und dennoch ist der Ober franke einer der erfolgreichsten Profikiter unserer Zeit. Ein echtes Ausnahmetalent. Flügel ist amtierender FreestyleJunioren-Weltmeister (U14), Deutscher Freestyle-JuniorenMeister (U18), Deutscher Meister 2021 im Wing Race und Deutscher Vizemeister 2021 im Wing Freestyle (U14). Beim diesjährigen Auftakt der GKA World Freestyle Tour in Salinas del Rey/Kolumbien belegte er Platz 13, im Best Trick stand er sogar auf dem Treppchen (dritter Platz). Jetzt ist er bei den Big Air-Weltmeisterschaften in Tarifa im Hydrofoil gestartet (mit beachtlichem Erfolg) und wurde bei den Qatar Airways Awards 2022 zum „Rookie of the Year“ gewählt. Wirklich großes Kino, was der Youngster abliefert, ab Seite 110 Ähnlich jung begann Mario Rodwald seine Profikarriere. Bis heute ist er Deutschlands erfolgreichster Kiter. Er fuhr für Car ved/Core, Duotone und Gaastra. Heute führt der Rendsburger sein eigenes Brand, KOLD Shapes. Nachhaltigkeit ist ihm wichtig – und maximale Watertime. Mario Rodwald im Inter view, ab Seite 38 Maximale Wasserzeit auch den meisten von uns Hobbykitern enorm wichtig. Die Zeit, um aufs Wasser zu kommen, ist bei vielen von uns limitiert, von daher muss am Spot dann alles stimmen. Besonders das Material. Leichtwind-Kites retten oft die Wochenend-, Urlaubs- oder Feierabendsession. Auch wenn Foilen der Trend im Leichtwind-Bereich ist, bei leichter Brise entspannt mit Tube und Twintip zu cruisen macht vielen riesigen KaufberatungSpaß. Leichtwind-Tubes, ab Seite 80 Verletzungen beim Kiten können passieren. Nicht nur den Profis, auch Hobbykitern. Denis Makolkin befindet sich zurzeit in einer Reha-Maßnahme nach einem Sprunggelenkbruch, den er sich im April beim Kiten in der Nordsee zugezogen hat. Um seine „geschenkte“ Zeit sinnvoll zu nutzen, kam ihm die Idee, Pippa van Iersel zu interviewen, die ebenfalls eine Ver letzung auskuriert und im Moment nicht aufs Wasser kann. Ihre Schwester, die Filmemacherin Lidewij Hartog, hat über die Recovery-Phase ein Video gedreht. „Wir müssen erst ein mal durch die Schwestern-Dynamik navigieren, was nicht immer einfach war“, so die Filmemacherin. Auch das Portfolio dieser Ausgabe haben wir Lidewij Hartog „Feargewidmet.ofmissing out”, Portfolio Lidewij Hartog, ab Seite 10 „Broken Wings“, Interview mit Pippa van Iersel, ab Seite 26 Viel Spaß auf dem Wasser, genießt den Sommer! Aloha, Dirk ChefredakteurSeifert

LEIDENSCHAFT STUFF 01 02 Neuheiten 2022/23 50 – 56 CORE Choice 5 58 – 59 F-One Trigger 60 – 62 Must Haves 64 – 79 Freeride Summit part 3 TEST CodeEdgeCrazyFlyFreeridekitesSculp.OzoneV11.SlingshotV1 Kaufberatung 80 – 94 Leichtwindkiten mit Tube und Twintip 10 – 23 Portfolio Lidewij Hartog Fear of missing out 26 – 30 Broken InterviewWingsmit Pippa van Iersel 32 – 35 Kap Hoorn per Wing Erste Umrundung 38 – 46 Maximale Watertime Interview mit Mario Rodwald 6 149NUMMER KITEBOARDING

REISE 04124 – 129 Sardinien mit dem Van Ein echtes Highlight PROFIZIRKUS 03 96 – 97 IKA Kite Foil World Series Zwei2022 von vier Tourstopps entschieden 98 – 100 Big Air ChampionshipsWorld Tarifa Fünf Weltmeister Innen gekürt 102 – 106 Hauptsache auf dem InterviewWasser mit Simon Bruhn 108 – 109 Hydrofoil Big Air Charles DoppelweltmeisterBrodel 110 – 114 Großes Kino abgeliefert! Interview mit Finn Flügel 116 – 117 SKA Freestyle Swiss Series Zweite Austragungerfolgreiche 118 – 121 Max. Grimselsee50 km/h.Windflaute im Sommerhoch 4 – 5 Editorial 130 – 131 Kiteboarding Abo 130 – 131 Impressum Rider: CoccolutoGianmaria Foto: Lukas K. Stiller INHALT STANDARDS TITEL 05 06 7KITEBOARDING

For this third edition of the BANDIT S, the F-ONE design team has managed to deliver the perfect blend of surf and strapless freestyle components. Highly responsive, intuitive and capable of super drift, enjoy the easy to fly nature of the kite and its impeccable handling in all conditions! The BANDIT S3 improves riders surfing skills in no time! MOST WANTED And still runninG RIDERS / MITU MONTEIRO, MARCELA WITT & HENDRICK LOPES SPOT / BAJA CALIFORNIA, MEXICOPHOTO / MATT GEORGES

INST. @fonekites FB. @fonekites KITEWWW.F-ONE.WORLDCOLLECTION2022

10 149NUMMER KITEBOARDING LIDEWIJ HARTOG Fear missingofOUT INFO STILLS HARTOGLIDEWIJ

Lidewij Hartog gehört zu den bes ten und gefeiertsten Filmschaffenden der Kiteszene. „Between the Walls“, „The Cycle“ und „Under his Wing“ stammen von ihr. Jeder, der schon einmal ein Video von ihr gesehen hat, weiß, warum die 30-jährige Niederländerin so sehr im Fokus steht.

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Lidewij Hartog wollte eigentlich Kiteprofi werden, fand ihre Beru fung dann aber hinter der Kame ra. Ihre Aufgabe sieht sie beson ders darin, einen tieferen Einblick in die Persönlichkeit der AthletIn nen zu Gearbeitetgeben.hat sie unter anderem mit Airton Cozzolino, Matchu Lopez, Pedro Matos, Sebastien Ribeiro, James Carew, Maxi Gomez, Alvaro Oniera und natürlich mit ihrer Schwester Pippa van Iersel. Gerade veröffentlicht hat sie „Grounded“ – ein Video mit und über Airton Cozzolino. Selten fand ein Kitevideo so viel Beifall, Li dewij Hartog wird als die zurzeit „beste Filmemacherin der Szene“ Imgefeiert.Interview mit Miriam Joan na spricht sie nicht nur über ihre Erfolge, sondern auch über ihre Angst, außen vor zu sein.

Lidewij, auf deiner Website ist das Zitat „Always go a little further into the water than you feel capable of being in. Go a little bit out of your depth. And when you don’t feel that your feet are quite touching the bottom, you’re just about in the right place to do something exciting“ von David Bowie zu finden. Welchen Platz haben diese Worte in deinem Leben? Das Zitat bezieht sich für mich auf das Streben, die eigenen kreativen Möglichkeiten immer wieder neu zu entdecken –aber auch auf die persönliche Weiterentwicklung. Ich denke, wir sollten genau dann neugierig werden und unsere Kom fortzone verlassen, wenn wir uns so richtig wohlfühlen. Ich möchte nie, dass meine Filme einer Formel folgen. Denn For meln funktionieren nicht – besonders dann nicht, wenn sie gedankenlos umgesetzt werden. Und falls es mal dazu kommt, oder es sich für mich danach anfühlt, dann schau ich, dass das Ganze ordentlich durchgerüttelt wird. Dies gilt auch allgemein in meinem Leben. Die Dinge, die mir anfangs Angst gemacht haben, haben – meistens – zu den interessantesten oder schönsten Ergebnissen geführt. Ob im Wasser, in meiner Karriere oder durch irgendeine andere Lebenserfahrung. Seit wann filmst du? Seit sieben Jahren. Und seit wann filmst du Kitesurfen? Das hat zur gleichen Zeit begonnen. Ich hatte immer schon eine große Leidenschaft für Kitesurfen und Kino. Aber die damaligen Kitesurf-Filme haben mich nicht sonderlich inspi riert. Mir fehlte eine tiefere Ebene. Blaues Wasser und Tricks sind schon ganz cool, aber ich wollte mehr von den Ländern sehen, von den verschiedenen Kulturen, und vor allem mehr von der „inneren Welt“ der AthletInnen erfahren. Also habe ich versucht, es selbst zu machen. Filmst du auch in anderen Sportarten? Ja, tue ich. Ich habe tatsächlich viel mehr gefilmt als nur Kite surfen. Aber aus irgendeinem Grund habe ich keine Lust, das alles online zu präsentieren. Ich habe einige Projekte in Auto rennsport gefilmt. Und ich habe eine große Leidenschaft für die urbane Kultur und darstellende Kunst. Du hast visuelle Anthropologie studiert? Wie nimmt diese Einfluss auf deine Arbeit? Ja, in gewisser Weise ist sie immer präsent. Dieses Studium hat mein ganzes Denken und Herangehen an die Welt geprägt. Es lehrte dich, neugierig und offen zu sein. Niemals von Anfang an zu urteilen. Es lässt mich in die Komplexität der menschlichen Erfahrung eintauchen und darin, wie Kultur, Religion und geologische, politische und wirtschaftliche Struk turen die Art und Weise beeinflussen, wie wir Gesellschaften erschaffen. Es ist das Herzstück von allem, was ich tue: immer Fragen zu stellen und über das hinauszugehen, was das Auge sehen kann. Was ist dein Ansatz im Filmen? Würdest du dich eher als kommerzielle Filmerin betrachten oder als Künstlerin? Oh ja, ich bin eine seltsame Mischung. Ich habe viele kommer zielle Arbeiten gemacht. Tatsächlich hat das meiste, was ich mache, einen kommerziellen Aspekt. Ich versuche aber meist, einen Weg zu finden, beide Welten zu vereinen. Jedoch ist das immer noch eine ständige Herausforderung. Ich bin nie wirk lich zufrieden – und wenn, dann nur sehr kurz. Ich sehe andere Leute immer an und denke, sie sind die wahren KünstlerInnen. Paradoxerweise ist das der „Fluch der KünstlerInnen“. Macht mich das also auch zu einer Künstlerin?

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GROUNDED

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DIRECTOR/CINEMATOGRAPHER/EDITOR LIDEWIJ HARTOG MUSIC MARCO CARICOLA ATHLET AIRTON COZZOLINO „Grounded“ erzählt die Geschichte von Airton Cozzolino. Der Film dokumentiert, wie Cozzolino trotz aller Titel und Trophäen in seiner Heimat verwurzelt und seinen bescheidenen Anfängen treu geblieben ist und sich verpflichtet fühlt, den Kids auf den Kapverden etwas zurückzugeben. Der vierfache Weltmeister will nie den Kontakt zu dem verlieren, wie und wo alles begann: Wellenreiten auf weggeworfenen Boards an den Stränden auf Sal, Kapverden.

David Bowie

„Always go a little further into the water than you feel capable of being in. Go a little bit out of your depth. And when you don’t feel that your feet are quite touching the bottom, you’re just about in the right place to do something exciting.“

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HARTOGLIDEWIJ|PORTFOLIO Matchu Lopes | Foto: Svetlana Romantsova, während der Dreharbeiten zu "BETWEEN THE WALLS" 15KITEBOARDING

Ich habe es versucht. Ja, ich habe es versucht. Aber am Ende war ich nicht talentiert oder motiviert genug, um es als Leis tungssportlerin zu schaffen. Aber indem ich eine Weile an die sem Traum gearbeitet habe, habe ich viel über diese Welt, den Sport und die Menschen gelernt. Ich habe mich schon immer für Reisen, Sport und Filmemachen interessiert. Ich weiß nicht, ob der Wechsel unbedingt vorhersehbar war, aber es war ein sehr natürlicher Prozess. Obwohl ich nie mit dem Ergebnis gerechnet hätte.

Als wir uns in Kapstadt zum ersten Mal begegnet sind, hast du mich gefragt, ob du mich für ein Shooting buchen kannst. Du möchtest mehr von der Person hinter deinen Werken zeigen. Wie ist es für dich, vor der Kamera zu stehen? Immer noch umständlich. Und ich habe es immer noch nicht geschafft, viele dieser Fotos online zu teilen, nicht wahr? (Lacht.) Ich denke, es ist sehr gut, vor der Kamera zu stehen, um besser zu verstehen, was ich in meiner Arbeit täglich for dere. Allerdings habe ich ein schwieriges Verhältnis zu Social Media. Ich bekomme oft zu hören, dass ich auf Instagram „mysteriös“ erscheine, aber im wirklichen Leben viel offener und zugänglicher bin. Ich habe das anfangs nicht ganz ver standen. Ich möchte, dass diese beiden Personas aufeinander abgestimmt sind. Hey, natürlich mag ich Aufmerksamkeit, aber ich zeige eine sehr kuratierte Version von mir. Ein Teil ist Unsicherheit, ein Teil ist eine Entscheidung, und ein Teil von mir fühlt sich an, als wäre ich weniger eine Künstlerin, wenn ich mich der Art von „Influencer“-Inhalten anschließe. Das Ganze ist ein ständiger Prozess, denke ich. Du hast mehr Kurzfilme mit Fokus auf Persönlichkeiten produziert als kommerzielle Produktvideos. Was möchtest du mit deinen Filmen vermitteln? Die absolute Schönheit liegt für mich darin, einander als Men schen zu verstehen. Ich möchte vermitteln, dass wir uns nicht auf Perfektion beziehen sollten, obwohl wir das Gefühl haben, dass wir das zeigen müssen. Aber es sind die Unvollkommen heiten, an denen wir erkennen, dass wir gleich sind. Film ist ein so mächtiges Werkzeug, um das ans Licht zu bringen. Wenn wir glauben, dass wir mit anderen Menschen verbunden sind, vermittelt das meines Erachtens Mitgefühl. Auch möchte ich Menschen dazu einladen, sich durch die Ver bindung, die ich mit dem Wasser habe, wieder mit der Natur zu verbinden. Es sind die Elemente, die wir brauchen, damit diese Welt noch schöner wird, als sie es bereits ist.

Du hast mir mal erzählt, dass du früher auch als Athletin in der Kiteszene unterwegs warst. War deine Entwicklung vom Board hinter die Kamera vorhersehbar?

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HARTOGLIDEWIJ|PORTFOLIO1_ James Carew 2_ Airton Cozzolino 3_ Matcu Lopes Fotos: Svetlana Romantsova, während der Dreharbeiten zu "BETWEEN THE WALLS" 2_ 1_ 17KITEBOARDING

A shortfilm for Duotone Kiteboarding in Mauritius. We had a house for ten days, with five extraordinary athletes, on a breathtaking island. We wanted to create something with a lot of soul and that would really grasp the passion for wave riding. And capture life as it is: beautiful, but overwhelming and daunting at times PRODUCTIONDIRECTOR/CINEMATOGRAPHER/POST LIDEWIJ HARTOG WATER CAMERA OSWALD SMITH, ARON ROSSLEE ADDITIONAL SOUND MARCO CARICOLA VOICE JAMES CAREW ATHLETES MATCHU LOPEZ, PEDRO MATOS, SEBASTIEN RIBEIRO, AIRTON COZZOLINO, JAMES CAREW BETWEEN THE WALLS Rider: Matchu Lopes | Foto: Svetlana Romantsova, während der Dreharbeiten zu "BETWEEN THE WALLS" 18 149NUMMER KITEBOARDING

ROMANTSOVASVETLANA|PORTFOLIO 19KITEBOARDING HARTOGLIDEWIJ|PORTFOLIO

Blaues Wasser und Tricks sind schon ganz cool. Aber ich wollte mehr von der „inneren Welt“ der AthletInnen erfahren.

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So wie in deinem letzten Werk mit Airton. Ein Film, der wahrlich für einen lauten Applaus in der Szene gesorgt hat.

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Sicherlich könnte es für sie einfacher sein, sich in meiner Nähe zu öffnen und sich verletzlich zu zeigen, als gegenüber einem oder einer ihr weniger nahen FilmemacherIn. Aber da ich sie so gut kenne, muss ich aufpassen, dass ich trotzdem in ihre Welt eintauche, so wie ich es auch mit anderen AthletInnen machen würde. Und wir müssen jedes Mal durch die Schwes ter-Dynamik navigieren, was nicht immer ein fach ist (lacht). In diesen Projekten steckt definitiv viel Liebe. Und ich denke, das zeigt sich auf eine subtile Weise.

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Was war dein erstes Video, das du in der Kitesurfszene produziert hast? Ich glaube, es war einer dieser typischen Rekapitulationsfilme einer meiner Reisen nach Sansibar. Wir haben alle mal diese Art von Video gemacht. Es heißt „Rough Edges“. Es ist für mich aber irgendwie unangenehm, darauf angesprochen zu werden. Aber es ist auch cool zu sehen, wie die Dinge angefangen haben. Es ist relativ neu für dich, aus dem Wasser zu filmen. Was für einen Unterschied macht es für dich, beide Perspektiven zeigen zu können? Dummerweise habe ich mit dem Kauf meines Wassergehäuses viel zu lange gewartet. Aber – meine Güte – es war ein Gamechanger. Zum einen die zusätzlichen Perspektiven, die ich in meiner Arbeit darstellen kann, aber vor allem für meine eigene Erfahrung. Jedes Mal, wenn ich beim (Kite)Surfen filme, muss ich mich mit dem ewigen FOMO (Fear of missing out) aus einandersetzen. Ich möchte immer selbst da draußen sein. Aber jetzt, wo ich auch tatsäch lich im Wasser bin, habe ich einen neuen Ner venkitzel gefunden. Es ist nicht genau dieselbe Erfahrung, wie mit einem Board da draußen zu sein, aber es gibt mir definitiv ein ähnliches Gefühl der Erfüllung. Ich kann den Adrenalin schub größerer Wellen und herausfordernder Bedingungen kaum erwarten. In den letzten zwölf Monaten hast du zwei Videos mit deiner Schwester Pippa produziert. Sie geben einen tieferen Einblick in die Persönlichkeit der Athletin. Ist es dir leichter gefallen, dieses Bild zu erzeugen, da sie deine Schwester ist, oder fällt es dir leichter, wenn du der Person nicht so nahestehst? Ich denke, es bringt verschiedene Herausfor derungen mit sich, mit jemandem zusam menzuarbeiten, der einem so nahesteht.

Nicht einflusslose Stimmen sehen dich als „die zurzeit beste Filmemacherin der Szene“. Wie war es, mit Airton an „Grounded“ zu arbeiten? Das ist eine große Aussage. Ich denke, bei die sem Projekt kam alles zusammen und all meine Berufserfahrung fügte sich. Zunächst einmal war Airton sehr offen und ehrlich. Seine Geschichte ist fesselnd und real. Er war für alles zu haben, enthusiastisch und er ist ein einzigartiger Athlet. Die Kapverden sind coole Inseln. Alles, worauf man seine Kamera richtet, ist ein filmisches Juwel. Marco Caricola hat einfach wahnsinnig gezau bert, um den ganzen Sound von Grund auf neu zu erschaffen. Und SunGod als Sponsor gab mir viel kreative Freiheit. Ich denke, meine Liebe zur Kinematografie, zur Anthro pologie und zum Wassersport sowie die Suche nach persönlichen Geschichten sind in die sem Werk ganz natürlich vereint. Und eine Unmenge von Stunden hinter einem Bild schirm, um jedes Detail perfekt werden zu las sen. Und natürlich schlaflose Nächte, um ehrlich zu sein.

DUOTONEXLIAM|WhaleyLiam 22 149NUMMER KITEBOARDING

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Du hast den Film komplett ohne Ton geschnitten. Du hast zum ersten Mal so gearbeitet. Wie war es, als du die finale Fassung – von Marco Caricola vertont – zum ersten Mal gesehen hast? (Lacht.) Ja, ich habe mich gefragt, was um alles in der Welt ich mir dabei gedacht habe. Ich hatte zuerst die Geschichte angelegt – das war der Schlüssel. Dann kamen die Bilder. Die Musik ist dabei parallel in meinem Kopf ent standen. Das Tempo, das Gefühl, wo sie sich beschleunigen soll, wo sie langsamer wird. Aber so macht man das ja normalerweise nie. Und so sollte man es eigentlich auch nicht machen. Dann ließ ich Marco zaubern. Und er kreierte einfach genau die Sounds, die ich mir vorgestellt hatte – und noch besser. Dieser Typ ist ein wahrer Sound-Gott. What’s next? Gibt es ein bestimmtes Projekt, das du als Nächstes in Angriff nehmen möchtest? Ja, die ganze verdammte Welt zu bereisen! Ich fange gerade erst damit an, Darling (lacht), mich noch weiter in die tiefen Wasser des Lebens zu wagen. Zu spüren, wie unbe quem ich mich fühlen kann. Und mehr aus dem Wasser zu filmen. Allgemein möchte ich eine bessere Filmema cherin werden, in größeren Teams arbeiten, selbst zum Wellenreiten kommen und am Ende noch viel mehr Bauchweh vom Lachen haben. Danke für das inspirierende Gespräch, Lidewij! Catch you on the flip side.

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26 149NUMMER KITEBOARDING Für mich ist es schwer zu akzeptieren, dass mein Körper Ruhe braucht.

27KITEBOARDINGEinehalbe Sekunde auf dem Wasser nicht aufgepasst, eine Leine nicht richtig befestigt oder die Hakenplatte am Trapez nicht gesichert: Unfälle beim Kiten können schnell passieren – und Tausende Gründe haben. Wir wollen aber keine Panik machen, sondern euch sensibilisieren, damit eure Sessions nicht nur unvergesslich, sondern auch safe bleiben. UNFÄLLE IM KITESPORT WIE SIE PASSIEREN UND WIE MAN AM BESTEN DAMIT UMGEHT Broken INFO INTERVIEW DENIS MAKOLKIN FOTOS LIDEWIJ HARTOG, PRIVAT MIT PIPPA VAN IERSELWings WINGSBROKEN|FTLEIDENSCHA

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Alles war gut.

INTERVIEW

Erzähle bitte kurz etwas über dich und wie du zum Kitesurfen kamst. Ich kite, seit ich 13 oder 14 Jahre alt bin. Ich lebe in den Nieder landen in der unmittelbaren Nähe zum Wasser. Zum Kiten bin ich durch meinen Vater gekommen. Ich trete in Freestyle und Big Air an. Momentan führe ich die BAKL-Tour an und wurde dreimal Dritte der Gesamtwertung Freestyle der GKA World Tour. Ich bin Teamriderin für Duotone und O’Neill. An welchem Spot und wann hast du dich verletzt? Ich habe mich am 11. Mai in diesem Jahr in Tarifa am Balneario verletzt. Wie waren die Windverhältnisse an diesem Tag und welchen Schirm bist du gefahren? Es war ein sehr starker Levante-Tag – mit bis zu 50 Knoten in den Böen. Ich fuhr einen 6er-Duotone Dice. Wie hast du dich verletzt und wie stark? Meine Kreuzbänder am Knie sind gerissen. War eine OP notwendig? Ja, die Ärzte mussten operativ eine Kreuzband-Rekonstruk tion durchführen. War dir dieser Spot bekannt oder war er neu für dich? Ich kenne den Spot gut, es ist wahrscheinlich der berühmteste Beach für Kitesurfer in Europa. War deine Ausrüstung in Ordnung? Ja, alles war gut. Das Knie zählt zu den am meisten belasteten Gelenken des menschlichen Körpers. Was waren die Ursachen für deinen Unfall? Ich hatte mir im Dezember letzten Jahres bereits eine Verlet zung zugezogen. Die Kreuzbänder im linken Knie waren teil weise angerissen und ich hatte Knochenprellungen auf beiden Knien. Ich habe seitdem sehr viel Zeit in die Reha und in das Training investiert, es lief sehr gut. Ich hatte auch einige harte Stürze zwischenzeitlich, spürte aber weder am linken noch am rechten Knie irgendwelche Probleme. Drei Wochen vor dem Anfang des Jahres verletzten sich die Kiteprofis Janek Grzegorzewski (@janek.world) und Pippa van Iersel (@pippavaniersel). Beide in Tarifa. Um zu erfahren, wie sie mit diesem Thema umgehen, habe ich mit Pippa van Iersel während ihrer Reha gesprochen. MIT PIPPA VAN IERSEL

„Full Power“-Event in Tarifa bekam ich eine Mageninfektion, nahm Medikamente und fühlte mich in Ordnung, aber es dau erte eine Weile, bis sie verschwand. Nur eine Woche vor dem Wettbewerb habe ich mir ungünstig die linke Ferse geprellt.

Aus diesem Grund trug ich beim Kiten einen dünnen Neopren schuh. Ich denke, ich habe zu viel mit meinem rechten Bein kompensiert, um die Schmerzen im linken Bein zu lindern.

Wie war dein mentaler Zustand nach dem Crash, wie hast du dich seelisch/ psychisch gefühlt? Bevor ich genau wusste, was tatsächlich mit dem Knie los war, redete ich mir ständig ein, dass es nichts Schlimmes sein wird. Trotzdem habe ich im Hintergrund etwas Seltsames gespürt und das hat mir tatsächlich Angst gemacht. Als der Facharzt in Wien mir sagte, dass ich operiert werden muss und wie lange der Heilungsprozess andauern wird, musste ich zuerst weinen. Ich habe es nicht kommen sehen. Danach wurde mir plötzlich klar, dass es auch viel schlimmer sein könnte; zudem wurde mir bewusst, dass ich sowohl für die anstehende Operation als auch für die RehaMaßnahmen in wirklich sehr guten Händen war. Das gab mir viel Vertrauen und positive Gedanken für meine Genesung. Wie ist der Verlauf deiner Genesung, was gibt es zu berichten zu deinem Fortschritt, den man teilweise auch auf Instagram verfolgen kann? Es ist ein sehr harter Prozess im Moment. Die ersten anderthalb Wochen nach der Opera tion waren eigentlich ganz okay. Nicht viel Schwellung, die Operation verlief perfekt und ich durfte schon langsam gehen. Ich wollte so schnell wie möglich wieder auf die Beine und machte immer mehr und mehr. Mein Knie ist aufgrund der hohen Belastung sehr stark angeschwollen. Es dauerte eine ganze Weile, diese Schwellung wieder loszuwerden, und das ist superfrustrierend. Ich musste mich selbst ausbremsen, und es fühlte sich so an, als würde ich mich gar nicht vorwärtsbewe gen. Für mich ist es schwer zu akzeptieren, dass mein Körper Ruhe braucht. Ich lerne also aktuell, mich auf verschiedene Arten vor wärtszubewegen, auch im Kopf, nicht nur auf den Füßen. Ich muss lernen zu erkennen, wann ich mich pushen darf und wann ich mich ausruhen muss. Was sind deine Kraftquellen, um für eine schnelle und gute Genesung zu kämpfen?

Ich bin immer noch dabei, das herauszufin den, da ich gerade den ersten Monat nach der Ich wurde operiert. Es wird acht bis neun Monate dauern, bis ich mich vollständig erholt habe. Aber nach dieser Zeit werde ich wieder zu 100 % einsatzbereit sein.

WINGSBROKEN|LEIDENSCHAFT

Dann während des Heats stürzte ich und verletzte mich am rechten Knie. Hast du dich vor dem Heat aufgewärmt? Ja, ich wärme mich immer auf.

Was sind die physischen Folgen des Unfalls? Ich wurde operiert, es wird acht bis neun Monate dauern, bis ich mich vollständig erholt habe. Aber nach dieser Zeit werde ich mich zu 100 % regeneriert haben und wieder voll einsatzbereit sein.

Welche Schutzausrüstung trugst du dabei? Aufprallweste und eine Orthese für mein linkes Knie. Wer hat dir geholfen? Meine Eltern waren da, um mir zu helfen, wir sind sofort ins Krankenhaus gefahren. Wie lange hat es gedauert, bis ein Arzt dich untersuchen konnte, und wie schnell wurde die richtige Diagnose gestellt? Es ging relativ schnell, im nächstgelegenen Krankenhaus direkt in Spanien wurde ich untersucht. Sie tasteten mein Knie ab – durch den Neoprenanzug! – und sagten mir, dass alles gut sei, und schickten mich nach Hause. Ich konnte aber anhand der Schmerzen deutlich fühlen, dass definitiv etwas mit mei nem rechten Knie nicht in Ordnung war. Ich habe mit meinem Team darüber gesprochen. Duotone hat daraufhin einen her vorragenden Kniespezialisten in Österreich für mich organi siert und schickte mich dorthin. In nur zwei Minuten konnte er feststellen, dass die Kreuzbänder aufgrund von Belastung und Instabilität komplett gerissen waren.

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HAT IHN DAZU INSPIRIERT,

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SICH

Operation überstanden habe. Mir hilft es unheimlich, von tol len Menschen und von guten ÄrztInnen und Physiotherapeu tInnen umgeben zu sein. Ich weiß, dass ich Menschen um mich herum brauche, die mir sagen, wann ich langsamer wer den muss. Also bat ich meine Familie und meine FreundInnen darum, dass sie mir ehrlich sagen, wenn ich zu schnell bin. Außerdem hilft es mir, mich abzulenken und meinen Kopf mit anderen Dingen zu beschäftigen. Ich bin mit den Shootings für O’Neill beschäftigt, ich schreibe meine Gedanken darüber auf, wie alles läuft, und ich bin immer noch dabei, meinen Video blog zu pflegen. Das macht sehr viel Spaß. Wie lange, denkst du, wird die Zwangspause bis zur nächsten Kitesession andauern? Ich hoffe, sechs Monate, bevor ich ein Strapless-Board oder ein Foilboard ausprobieren kann. Aber das hängt davon ab, was mein Arzt darüber denkt (lacht). Er ist (noch) kein Fan die ser Idee. Möchtest du nach diesem Unfall bezüglich des Sicherheitsaspekts etwas ändern, z. B. bei deiner Ausrüstung? An den Sicherheitssystemen hat nichts gefehlt. Ich bin mit meiner Ausrüstung bestens vertraut und halte sie immer in einem guten Zustand. Was würdest du anderen KiterInnen empfehlen beim Rückblick auf deinen Unfall? Zunächst bezüglich der Ausrüstung. Es ist immer wichtig, die Ausrüstung zu überprüfen. Beson ders an einem stürmischen Tag. Wenn eine Leine reißt oder die Safety nicht funktioniert, kann es an solchen Tagen schrecklich schiefgehen. Und was würdest du zur Fitness empfehlen?

Irgendwelche Tipps zum Thema mentales Training? Mentaltraining ist sehr wichtig, eigentlich genauso wichtig wie das Training des Körpers. Man muss wissen, wann man sich pushen kann und wann man sich schonen muss. Mental stark zu sein bedeutet, sich selbst zu kennen, bereit zu sein, sich in allen Aspekten des Lebens zu verbessern, und mit den Sachen klarzukommen, die man sich nie gewünscht hat, und dabei daraus noch zu lernen. Man muss dem Lauf der Dinge ver trauen. Das sind Sachen, die dich stärker machen. Ich habe einen Mentaltrainer und meditiere viel. Mir hilft das definitiv. Was würde deiner Meinung nach zu mehr Sicherheit beim Kiten beitragen? Geht nicht alleine aufs Wasser, besonders wenn die Bedingun gen anspruchsvoll sind. Es ist immer gut, andere Menschen um sich zu haben und sich gegenseitig im Auge behalten zu können. Vielen Dank für die ehrlichen und direkten Antworten, Pippa. Wir wünschen dir eine sichere und schnelle Genesung! VIDEO EMBRACE –PIPPA JAHREN UND BEFINDET AKTUELL EINER DEN ER IM APRIL BEIM KITEN DER NORDSEE ZUGEZOGEN HATTE. UNFALL SICH MIT DIESEM AUSEINANDERZUSETZEN. dembedeutet,seinzustarkMentalmuss.schonensichman

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VAN IERSEL STARRING @PIPPAVANIERSEL DIRECTOR CINEMATOGRAPHYAND @LIDEWIJHARTOG SOUNDDESIGN @MARCOCARICOLA SPECIAL THANKS TO EVERYONE INVOLVED IN THE RECOVERY ZUM DENISAUTOR:MAKOLKIN KITET SEIT ÜBER ZEHN

Trainiere wirklich deinen ganzen Körper, von den Zehen bis zum Kopf. Mache Yoga, Krafttraining und Mobilitätstraining. Alles ist wichtig, um so fit wie möglich zu sein, um unter diesen verrückten Bedingungen aufs Wasser gehen zu können und Verletzungen vorzubeugen. Und solltest du dich verletzen, wird sich ein starker Körper schneller regenerieren.

DIESER

desTrainingdaswiewichtiggenausoistMentaltraining wannundkannpushensichmanwannwissen,mussManKörpers.

REHA-MASSNAHME NACH EINEM SPRUNGGELENKBRUCH,

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32 149NUMMER KITEBOARDING KAP HOORN PER WING

Yago Lange ist ehemaliger Olympiasieger im Segeln.

33KITEBOARDING WINGPERHOORNKAP|LEIDENSCHAFT

Leise und mühelos neben Walen über das Wasser gleiten. Yago fühlte sich auf eine Weise mit dem Ozean verbunden, wie er es noch nie zuvor getan hatte.

„Das Foilen gab mir die Energie zurück, die ich immer auf dem Wasser gespürt habe.“ Schnell erkannte der UmweltAktivist, dass er diesen neuen und schnell wachsenden Sport nutzen könnte, um über die Ozeane und den Umweltschutz zu sprechen.

Heute widmet sich der Argentinier dem Schutz der Umwelt und insbesondere der Ozeane. Sein jüngstes Projekt war, als erster Mensch Kap Hoorn mit einem Wing zu umrunden. Sein Ziel ist es, die Schätze unseres Planeten, wie die berühmten patagonischen Gletscher, sichtbar zu machen und das Bewusstsein für ihren Schutz zu schärfen.

INFO TEXT MARMETCHRISTINA FOTOS MAGISTERMARKO

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In dieser abgelegenen Gegend Patagoniens an der südlichsten Spitze Südamerikas gibt es weder Telefon noch Internetverbindung. Die Crew um Yago Lange hat somit keine Mög lichkeit, zu überprüfen, ob die Wettervorher sage, die sie zehn Tage zuvor heruntergeladen hat, immer noch aktuell ist. Und auch keine Möglichkeit, im Ernstfall um Hilfe zu bitten. In dieser unberührten Gegend, die nur mit einem Boot erreichbar ist, sind sie völlig auf sich allein gestellt – und den Launen der Natur Dennochausgeliefert.ist Yago Lange ruhig und selbstbe wusst. Der argentinische Olympiasegler, der zum Umweltaktivisten wurde, will als erster Mensch Kap Hoorn mit dem Wing umrunden. In seinem 6.4er-Neoprenanzug mit Kapuze, Stiefeln und Handschuhen blickt er auf die wilde, winterliche und zerklüftete Landschaft, checkt ein letztes Mal seine Wingfoil-Ausrüs tung – und spring vom Boot aus in die eisigen FürFluten.den 34-Jährigen war der Ozean schon immer ein Zuhause, jetzt fühlen er und der Fotograf Marko Magister sich berufen, ihren Playground zu schützen. Das Ziel der Aktivis ten ist es, durch spektakuläre Aktionen und mit atemberaubenden Bildern so vielen Men schen wie möglich die Schönheit der Natur näherzubringen. „Wir müssen wissen, was wir haben, um es zu schützen. Es ist einfacher für uns Menschen, etwas zu schützen, das wir Vorkennen.“einpaar Jahren war Yagos Weg noch ziem lich weit weg von ökologischem Aktivismus und Meeresschutz. Als Sohn von Santiago Lange, dem siebenfachen Olympiateilnehmer und dreimaligen Olympiamedaillengewinner im Segeln, verbrachte er den Großteil seiner Kindheit mit seinen Eltern und seinem Bruder auf einem Boot. 2009, im Alter von 20 Jahren, begann er mit dem Wettkampfsegeln und wurde Profi. Er reiste von einer Regatta zur nächsten und machte sich kaum weitere Gedanken. Bei den Olympischen Spielen 2016 belegte er zusam men mit seinem Bruder Klaus im 49er den siebten Platz. Fokussiert wie immer wollten sie sich für die nächsten Spiele qualifizieren. Doch Ende 2018 begann sich für Yago alles zu ändern. Während einer Trainingseinheit auf dem Rio de la Plata bei Buenos Aires war Yago entsetzt über die Menge an Plastikmüll, die er um sich herum im Wasser treiben sah. Genervt vom Segeln in verschmutzten Gewäs sern organisierte er seine erste CleaningAktion. Weitere folgten, auch im olympischen „AlsKader.Sportler und Segler sind wir dafür verant wortlich, unsere Playgrounds zu schützen. Wer das Wasser liebt, muss es schützen.“ Yago motivierte Segler dazu, wiederverwend

„Ich bin glücklich und stolz. Aber es geht mir nicht darum, bei irgendetwas der Erste zu sein, ich möchte mich für plastikfreie Gewässer und saubere Meeresökosysteme einsetzen.“

Als er auf die 80 Meter hohen Eiswände zusteuerte, fühlte er sich von dieser atembe raubenden UNESCO-Weltkulturstätte völlig überwältigt. Sein nächstes Ziel war Kap Hoorn. Als erster Mensch wollte er den süd lichsten Zipfel des amerikanischen Kontinents mit einem Wing umrunden. Zuvor hatte er noch das Glück, im Beagle-Kanal mit Walen zu foilen. „Es geht mir nicht darum, bei irgend etwas der Erste zu sein, ich möchte mich für plastikfreie Gewässer und saubere Meeres ökosysteme einsetzen.“ Yago organisiert mehr als 80 Beach-CleaningAktionen pro Jahr, in den letzten zwei Jahren hat er über 200 Vorträge an Schulen gehal ten. Sein Ziel ist es, besonders die jüngere Generation für Nachhaltigkeit und Umwelt schutz zu sensibilisieren. Geplant hat er wei tere Aktionen zum Schutz der Umwelt und der Ozeane, unter anderen auch mit der brasilia nischen Profikiterin Marcela Witt.

Yago Lange, Olympiasieger

In dieser unberührten Gegend, die nur mit einem Boot erreichbar ist, sind Yago und Marko völlig auf sich allein gestellt.

WINGPERHOORNKAP|LEIDENSCHAFT

bare Wasserflaschen zu benutzen und ihren Müll zu trennen, damit er besser recycelt wer den kann. 2019 wurde er vom Internationalen Olympischen Komitee mit dem Nachhaltig keitspreis ausgezeichnet. 2020 begann Yago mit Umweltreisen nach Patagonien. 2021 entdeckte er Wingfoiling für sich. Leise und mühelos konnte er neben Walen, Delfinen, Orcas und Seelöwen über das Wasser gleiten. Er fühlte sich auf eine Weise mit dem Ozean verbunden, wie er es noch nie zuvor getan hatte. „Das Foilen gab mir die Energie zurück, die ich immer auf dem Wasser gespürt habe.“ Schnell erkannte er, dass er diesen neuen und schnell wachsenden Sport nutzen könnte, um über die Ozeane und den Umweltschutz zu spre chen. Mit der Unterstützung von „Parley for the Oceans“, einer globalen NGO, die sich auf den Meeresschutz konzentriert, und den Behörden von Nationalparks begann er mit der Planung von Reisen durch geschützte Gebiete Argentiniens. Im vergangenen Feb ruar reiste er zum Perito-Moreno-Gletscher im Nationalpark Los Glaciares (Argentinien). Mit einer Fläche von 250 Quadratkilometern wächst Perito Moreno im Gegensatz zu den meisten anderen Gletschern der Erde immer Allein,noch. mit dem Wing in den Händen auf sei nem kleinen Board stehend, sah sich Yago einem der spektakulärsten und beeindru ckendsten Anblicke seines Lebens gegenüber.

DUOTONESPORTS.COM OUR WAY TO MAKE THE WORLD A BETTER PLACE. FREESTYLE CATEGORY THEUNLEASHENERGY

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Der Rendsburger Mario Rodwald ist der bisher erfolgsreichste deutsche Wettkampfkiter. Acht mal gewann er die Deutsche Freestyle-Meisterschaft, holte drei Europameisterschafts-Titel und stand auch im World Cup ganz oben auf dem Treppchen. Heute führt der ehemalige Profikiter mit KOLD Shapes sein eigenes Brand. Nachhaltigkeit und Umweltverträglichkeit seiner Produkte sind ihm extrem wichtig, bilden den zentralen Kern seiner Firmenphilosophie. KOLD Shapes war das erste Brand der Kitebranche, das konsequent auf Plastikverpackungen verzichtet hat. Wie er auch zum DokuFernsehstar wurde und welche Pläne er mit KOLD Shapes hat, erfahrt ihr im Interview. 38 149NUMMER KITEBOARDING

Maximale Watertime WATERTIMEMAXIMALE|LEIDENSCHAFT KITEBOARDING 39 INFO INTERVIEW DIRK SEIFERT FOTOS SAMUEL TOME, HENNING NOCKEL, FRITHJOFBULGENSLAG/BLAASCH

NAME MARIO RODWALD ALTER 31 NATIONALITÄ DEUTSCH INSTAGRAM @MARIORODWALD GEBURTSORT RENDSBURG LEBT ZURZEIT IN DER ECKERNFÖRDER BUCHT KITET SEIT 2001 HOMESPOT GRÖNWOHLD LIEBLINGSSPOT KLITMØLLER ERSTER WETTBEWERB KITESURF TROPHY FEHMARN ORTH 2003 ERSTER WORLD CUP ST. PETER-ORDING 2006 ERFOLGE 3 X EUROPAMEISTER 8 X DEUTSCHER MEISTER 1. PLATZ BEST TRICK WORLD CUP TARIFA 2008 1. PLATZ WORLD CUP KPWT GERMANY 1. PLATZ TEAM WORLD CUP 2011 3. PLATZ WORLD CUP PKRA FREESTYLE VENEZUELA 2012 WWW.MARIORODWALD.COM | WWW.KOLDSHAPES.COM 40 149NUMMER KITEBOARDING

Meine Eltern waren Windsurfer. Nahezu meine komplette Kindheit habe ich in Klitmøller/Dänemark, Tarifa/Spanien und Südfrankreich verbracht. Mit 5 Jahren habe ich mit Wellenrei ten begonnen – und Bodyboarden. Dann Windsurfen und danach Kitesurfen. Mein Papa und ich waren gleichermaßen fasziniert. Und nach den ersten harten Erlebnissen hatten wir auch ein geeignetes Quick Release gefunden – und dann konnte ich starten, mit zehn. Was hat dich inspiriert, wer waren damals deine Idole? Ich weiß noch wie heute, wie ich damals am Strand stand und Jaime Herraiz und Will James zusah. Die machten doppelte Front Loops und Board-offs über Kopf und sind 15 Meter hoch gesprungen. Gefühlt für mich als kleiner Junge, wahrschein lich waren es nur sieben oder acht. Aber ich war völlig faszi niert, seitdem waren die beiden meine großen Idole. So war ich später auch megastolz, mit beiden in einem Team zu sein. Jaime kümmerte sich zu der Zeit um den Nachwuchs – also auch um mich. Aber auch später noch, als 16- und 17-Jähriger, inspirierte mich Jaime. Wann hattest du deinen ersten Wettkampf?

Warum hast du deine Wettkampfkarriere beendet? Du warst ja erst kurz zuvor zu Gaastra gewechselt. Ich hatte 2014 eine heftige Knieverletzung. Ich hatte mir acht Monate Zeit für die Reha gelassen. Danach war ich körperlich wieder fit und hatte auch alle meine Tricks wie der drauf. Doch mental war nicht mehr bereit, volles Risiko zu gehen. Deshalb habe ich auf eine weitere Wettkampfteil nahme verzichtet. Im Nachhinein ist das für mich immer noch die richtige Entscheidung. Gaastra hatte sich zwar etwas anderes versprochen, aber ich habe meine Energie dann in die Weiterentwicklung des Materials und ins Mar keting investiert.

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INTERVIEW MIT MARIO RODWALD, INHABER UND GRÜNDER VON KOLD SHAPES Moin Mario, 2001 hast du – im Alter von 10 Jahren – mit dem Kiten begonnen. Wie bist du zum Kiteboarden gekommen?

Das war 2002 – die Fischland-Darß-Tour. Damals mit Mar tin Vari – und Silke Gorldt, die leider tödlich verunglückt ist.

Heute hast du dein eigenes Brand. Welche Unternehmenswerte sind dir wichtig, welche Firmenphilosophie verfolgst du mit KOLD Shapes? In meiner Zeit als Teamrider habe ich viel gelernt, beson ders bei Gaastra. Bei Carved/Core (5 Jahre) und Duotone (7 Jahre) war ich in die Entwicklung des Freestyle-Equip ments involviert, bei Gaastra habe ich die gesamte Ich weiß heute noch, wie ich als kleiner Junge am Strand stand und Jaime Herraiz und Will James beobachtet habe. Das waren meine Idole. Später war ich mega stolz, mit ihnen in einem Team zu sein.

Auf diesem Event habe ich auch die deutsche Szene ken nengelernt. Basti Langer und Henning Nockel habe ich dort zum ersten Mal getroffen. Für mich war es das Größte, mit denen auf dem Wasser zu sei – ist es übrigens heute noch. Danach bin ich dann in Orth/Fehmarn bei der Kite surf Trophy mitgefahren. Für mich als 12-Jähriger eine tolle Zeit. Wir Youngsters – Kim Albrecht, Sebastian Bubmann und ich – haben uns dann in den nächsten Jahren kräftig gepusht. Ganz ehrlich, welche Ziele hattest du schon damals? Damals, als 12-Jähriger, war ich einfach nur fasziniert vom Sport. Ich konnte mir zwar vorstellen, mich mal im Wett kampf zu probieren, aber vom World Cup habe ich nicht einmal geträumt. Um die Welt reisen und kiten gehen, das war mein Traum. Du bist achtfacher Deutscher Meister und dreifacher Europameister. In welchen Jahren war das? Das ist schon etwas her mit den Meisterschaften. Das erste Mal, dass ich Deutscher Meister wurde, war 2005 bei den Junioren, 2006 dann Zweiter bei den Herren. Ich hab damals im Finale gegen Sebastian Bubmann verloren. 2007 bis 2013 habe ich dann in Reihe gewonnen. Mein ganz großer Traum war damals die Europameisterschaft. 2010 und 20211 bin ich Zweiter geworden und 2012, 2013 und 2014 dann Europameister. Das war rückblickend eine sehr spannende Zeit – da bin ich heute noch stolz drauf.

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Rider: RodwaldMelissa

Meine Schwester ist viel auf dem Wasser und gibt wertvollen Input für die Entwicklung.

Heute haben die meisten erfolgreichen Worldcuper im Freestyle einen Personal Trainer – und oft auch hochkarätige Sponsoren wie Porsche oder Red Bull. Wie war das zu deiner Zeit? Wer hat dich trainiert und wie hast du deine Reisen zu den Wettbewerben finanziert? Kitesurfen ist natürlich nicht Tennis und so musst du recht viel selbst in die Hand nehmen, besonders auch die Planung der Reisen zu den Wettbewerben und Fotoshootings. Ich hatte damals einen Sport-Psychologen, denn der Druck während der Wettkämpfe ist schon enorm; zumindest machst du ihn dir, wenn du oben stehen willst. Duotone hatte zeitweise einen Trainer fürs Freestyle-Team, aber das meiste habe ich mit mei nem Vater gemacht. Überhaupt hat mich meine Familie stark unterstützt. Heute ist einiges professioneller organisiert, aber der Nachwuchs ist sicherlich in einer ähnlichen Situation. Dein Label KOLD Shapes war das erste Kitebrand, das konsequent auf Plastikverpackungen verzichtet hat. Heute achten auch die Branchenriesen auf Umweltschutz und Nachhaltigkeit. Was macht das mit dir? Freust du dich, dass die Branche deinem Beispiel gefolgt ist – oder ärgert es dich, dass viele andere aufgesprungen sind? In einigen Punkten waren wir wohl die Pioniere, aber natürlich freut es mich mega, dass so viele Brands mitgehen. Wir sind gemeinsam ja immer noch sehr weit von einem klimafreund lichen Sport entfernt. Mein Traum ist es, dass deutlich mehr Equipment für Europa in Europa produziert wird und dass es auf jedem Kontinent Produktionsstätten gibt. Und natürlich auch, dass das Material einfach länger im Einsatz bleibt!

Produktpalette mitdefiniert. Das kam mir dann bei KOLD Sha pes zugute, aber jetzt mit einem ganz eigenen Antrieb! Die Mission von KOLD Shapes ist es, Nachhaltigkeit und Perfor mance zu vereinen.

2019 hast du zusammen mit den Stand-up-Paddler Michael Walther Schleswig-Holstein emissionsfrei umrundet. Wie kam es zu dieser Aktion und was war eure Botschaft?

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Als Henning und Klaas bei uns in der Bucht mit dem Wing auf schlugen, hat mich direkt das Wingfieber gepackt. Das war vor drei Jahren und es war überwältigend, jeden Tag wieder neue Dinge zu lernen. Kiten und Wingen sind bei mir inzwischen fifty-fifty. Bei super Bedingungen gehe ich fast immer kiten, ansonsten bin ich mit dem Wing unterwegs. Zurück zu KOLD Shapes. Wer entwickelt deine Boardshapes? 2018 kamen quasi alle Ideen von mir. Mittlerweile haben wir ein sehr gutes Team und einige erfahrene Kiteschulen und auch Kunden, von denen immer Feedback mit einfließt. Je nach Produkt arbeiten wir mit unterschiedlichen IngenieurIn nen, die dann auf das Feedback vom Wasser warten.

Deine Wettbewerbs-Disziplin ist Freestyle mit dem Twintip. Du bist aber auch ein guter Wavekiter und seit Kurzem auch Wingfoiler. Wenn du heute aufs Wasser gehst, was hast du unter den Füßen?

Du hast mit dem NDR zwei Dokus über die Verschmutzung der Meere gedreht. Wie ist es zu dieser Kooperation gekommen? Der Kontakt zum NDR kam während meiner Wettkampfzeit. Die Idee zur Doku „Plastik in jeder Welle“ hatten wir 2016. Die Filme hatten eine große Resonanz und wurden neben den öffentlichen Sendern auch in vielen Schulen gezeigt.

Michael hatte schon länger vor, Schleswig-Holstein zu umpad deln. Aber nur mit dem SUP ist das echt heftig. Zusammenge bracht haben uns dann die Kieler Stadtwerke. Die Idee hinter der Aktion ist, auf emissionsfreie Fortbewegung aufmerksam zu machen. Wir mussten dann lernen, dass es auch als Team immer noch extrem hart ist. Wohl die anstrengendsten acht Tage meines Lebens. Dein stärkster Widersacher um den Europameistertitel war damals Alby Rondina. Wie war euer Verhältnis? Ja, das war ein superhartes Battle. 2010 und 2011 hat er gewonnen, danach dann ich. Wir waren zwar härteste Konkur renten, haben uns aber immer gut verstanden und geschätzt. Nach seiner Profikarriere hat Alby Rondina den Vertrieb von Cabrinha in Italien übernommen und auf Sizilien eine Kiteschule gegründet. Ehemalige Profis wie Kiteloop-Legende Ruben Lenten und der dreimalige King of the Air Kevin Langeree haben wie du ihr eigenes Brand gegründet. Aaron Hadlow, der erfolgreichste Kiteboarder aller Zeiten, ist heute in der Entwicklung bei Duotone tätig. Wie schwer ist es für ehemalige TeamriderInnen, nach der Profikarriere in der Industrie Fuß zu fassen? Es ist interessant zu sehen, wo wer abgeblieben ist. Alby macht auf jeden Fall einen sehr guten Job in Italien. Ich denke, wenn man motiviert, engagiert und teamfähig ist, ist es auf jeden Fall möglich, in der Branche Fuß zu fassen und sehr viel zu bewegen. Aber ich denke, es ist auch wichtig, über den Teller rand zu schauen und raus aus der Kitebubble zu kommen. Ste fan Permien z. B. ist heute Doktor der Chemie und Kim Albrecht forscht in Harvard. Dort kann ich natürlich nicht mit diskutieren, aber es macht mir sehr viel Spaß, mich in meiner Freizeit auch mit Dingen außerhalb des Wassersports zu beschäftigen.

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Erklär uns kurz dein Foil-Programm. Welchen Einsatzbereich haben deine Foils und wie kann ich sie updaten? Unsere Foil-Range wurde zum Wingfoilen entwickelt, hat also einen sehr steifen Karbon-Mast. Es ist modular aufgebaut und funktioniert ebenso gut zum Kite- und Surffoilen. Was sind deine Ziele mit KOLD Shapes? Wohin soll sich dein Brand entwickeln? Für die Zukunft wünsche ich mir, dass unsere Leidenschaft, Qualität und Detailliebe auf dem Niveau bleiben, wo sie aktu ell sind. Entgegen dem, was ich in meinem Studium an der Open University in London gelernt habe, will ich nicht weiter wachsen. Denn ich möchte nicht in die Situation geraten, Ware in den Markt drücken zu müssen. Vielleicht expandieren wir noch stärker in die europäischen Nachbarländer. Die Firma ist so aufgebaut, dass ich viel auf dem Wasser sein kann. Genau so habe ich es mir erträumt, maximale Watertime.

Aktuell umfasst dein Portfolio vier Twintips, zwei Surfboards, ein Kitefoilboard, ein Wingfoilboard und zwei Foils. Hast du weitere Produkte geplant? Nein, weitere Produkte habe ich nicht geplant. Mit unserem aktuellen Portfolio sind wir sehr gut aufgestellt. Wichtiger ist mir die Weiterentwicklung und Innovation unserer Produkte. Was aber in Kürze noch kommen wird, ist eine kleine ClothingLinie – aus Bio-Baumwolle, fair produziert in Portugal.

Du bezeichnest KOLD Shapes als nachhaltiges Brand. Worauf – bis auf die plastiklose Verpackung – beziehst du das? Ja, Nachhaltigkeit macht nicht nur die Verpackung aus, son dern auch Materialien, nachhaltige Fertigungsprozesse und kurze Transportwege. Wir fertigen unsere Foils aus recyceltem Karbon, unsere Twin tips bestehen teilweise aus Flachsfasern und einem Holzkern und unser neues GRØNLAND Kitefoil ist zu fast 93 % aus nach wachsenden Rohstoffen wie vollständig biobasiertem Harz und einem hohlen Holzkern hergestellt. Kurze Transportwege realisieren wir durch lokale Produktionsstätten, und wir ach ten natürlich auf CO2-Neutralität. Zudem haben wir lange Produktzyklen von zwei bis vier Jah ren und somit eine hohe Wertschätzung des Gebrauchtmark tes. Denn das nachhaltigste Board ist das, das am längsten gefahren wird. KOLD Shapes ist ein Familienunternehmen. Deine Schwester ist nicht nur Teamriderin, sie kümmert sich auch ums Marketing, deine Mutter um die Logistik. Wer ist noch im KOLD-Shapes-Team? Ja, meine Mama hilft echt viel. Meine Schwester ist viel auf dem Wasser und gibt wertvollen Input für die Entwicklung, ebenso mein Dad. Dann noch Jan Mühlenberg, unser Video graf, Jarla Wessel, unsere Grafikerin, und Freelance-Ingeni eure. Ein recht großes Team, aber kein festes Office. Das auch sehr bewusst. Und dann natürlich unsere TeamriderInnen. Ich bin megadankbar für ihr Feedback und ihre Unterstützung, und ich bin megastolz zu sehen, wie sehr sie hinter der Marke stehen und sich einsetzen. Ich denke, neben den Produkten ist das, was eine Marke über Jahre ausmacht, die Begeisterung und Motivation des Teams.

Was ist dir wichtig bei den Fahreigenschaften deiner Boards? Meine Boards sind in erster Linie für unsere nordeuropäischen Bedingungen konzipiert. Wir haben hier an Nord- und Ostsee oft kabbeliges Wasser und kältere Temperaturen. Extrem wichtig sind Komfort und Laufruhe meiner Boards – darauf habe ich den Flex abgestimmt. Selbst unsere Big-Air-PilotIn nen und ich als Freestyler fahren selten die Grenzen des eher weicheren POLAR ll aus. Durch mein kaputtes Knie habe ich den hohen Komfort besonders schätzen gelernt. Wichtig ist mir auch, dass jede Größe individuell in der Härte und auch im Stance abgestimmt ist.

zugenommenBeängstigend hat der Risikofaktor im Wettbewerb. Wir haben vorgeschlagen, auch einfachere Tricks zu werten. Aber das wollen die jungen FahrerInnen natürlich nicht.

LINK ZU VIDEO 1 UMWELT: SURFEN IN DER MÜLLHALDE MEER NDR DOKU DIE REPORTAGE LINK ZU VIDEO 2 PLASTIK IM MEER –KITESURFER KÄMPFT GEGEN DEN MÜLL NDR DOKU

Durch deine World-Cup-Karriere warst du an allen Topspots der Welt. Welcher ist dein Favorit für Freestyle – und welcher für die Welle? Für Freestyle definitiv die Lagunen im Nordosten Brasiliens und Safety Bay an der Westküste Australiens. Aber ich liebe auch den deutschen Sommer. Die Flachwasserspots an Nordund Ostsee in Deutschland und Dänemark brauchen sich absolut nicht zu verstecken. An einigen Tagen ist es bei uns besser als in Brasilien. Für die Welle sind Mauritius und Kap stadt meine Favoriten. Aber auch hier bevorzuge ich an per fekten Tagen Nørre Vorupør und Hanstholm in Dänemark. Wie siehst du das weitere Potenzial im Kiteboarden –und wie das im Wingfoilen? Wie werden sich beide Sportarten in den nächsten zehn Jahren entwickeln? Wingfoilen ist noch jung, gerade mal drei Jahre alt. Aktuell explodiert der Sport geradezu. Ich war beim GWA World Cup auf Lanzarote im Judgeteam. Es ist faszinierend zu sehen, wie vielfältig das Fahrerfeld ist. Windsurf-Legenden messen sich mit den Young Guns. Das wird noch richtig wahnsinnig. Kiten ist ja jetzt schon abgefahren. Beängstigend ist manchmal, dass der Risikofaktor im Wettbewerb so sehr zugenommen hat. Ich war auch auf dem Freestyle World Cup in Kolumbien im Judgeteam. Wir SchiedsrichterInnen haben dafür plädiert, mehr auf den Style zu schauen. Aber die jungen RiderInnen sind verständlicherweise fasziniert vom Höher, Schneller, WennWeiter.ich an den zehnjährigen Mario zurückdenke, dann habe ich mir damals im Traum nicht vorstellen können, was heute möglich ist. Und so wird es weitergehen. In beide Sportarten. Mario, danke für das Interview.

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INTRODUCING THE NEW INDIVIDUALTECHNOLOGY THEDEFINITIONNEW OF COMFORT ZONE 3D FIT ION-PRODUCTS.COM ELEMENTSSURFING LESS PAIN MORE PERFORMANCE MORE WATER TIME FIT3D

STUFF 48 149NUMMER KITEBOARDING

Noch vor ein paar Jahren präsentierten die Hersteller den Hauptteil ihrer Produkte der neuen Saison bereits im August des Vorjahres. Seit der Pandemie ist das anders. Auch in dieser Saison verschieben sich die Produktlaunches wieder weiter nach hinten. Drei 2023er Kites und ein Board können wir euch in dieser Ausgabe dennoch vorstellen: den neuen Slingshot CODE V1, den CrazyFly Sculp 2023 und den F-One Trigger. Und auch ein neues Twintip: CORE bringt die fünfte Generation seines Freestyle-Allrounders Choice. TEST SLINGSHOT CODE V1 74 BIS 77 TEST CRAZYFLY SCULP 2023 66 BIS 69 F-ONE TRIGGER 58 BIS 59 CORE CHOICE 5 50 BIS 56 LEICHTWINDKITENKAUFBERATUNG MIT TUBE UND TWINTIP 80 BIS 94 STUFF 49KITEBOARDING STUFFLet's2023goINFO RIDER MERCEDES GARCIA FOTO JULIEN LELEU SPOT DAKHLA GEAR DUOTONE 2023

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Performancesprung

CORE-Entwicklungsteam „Ziel bei der Entwicklung der fünften Genera tion unseres leistungsstarken Freestyle-All rounders war eine behutsame Optimierung der einfach abzurufenden, sportlichen Fahr eigenschaften“, so das CORE-R&D-Team. „Wir wollten dem perfekten Freestyle-Free ride-Boliden wieder ein Stück näher Diekommen.“geschwungene Outline des Choice 5 ähnelt der des Vorgängers, wurde aber im Tipbereich neu gestaltet. CORE verspricht eine höhere Agilität und einen stärkeren Pop.

Riderin: Alina Kornelli

|5CHOICEFREERIDE/FREESTYLE

Drei Twintips führt CORE im Programm: das Fusion für Freeride, das Bolt für Free- und Wakestyle und Park und – genau dazwischen – für Freeride und Freestyle das Choice. Im Vergleich zum Fusion ist das Choice der sport lichere Allrounder, gegenüber dem Bolt leich ter zu fahren und nicht so kompromisslos auf Free- und Wakestyle ausgelegt. Mit dem Choice startet CORE-Teamrider Joshua Ema nuel beim KOTA. Stolz präsentiert das Fehma raner Brand jetzt die fünfte Generation seines Freestyle-Allrounders. „Wir wollten dem perfekten näherwiederFreeride-BolidenFreestyle-einStückkommen.“

KITEBOARDING 51 2023NEUHEITEN|STUFF INFO RIDERS ALINA KORNELLI, STEVEN AKKERSDIJK, JOEL DACE FOTOS THOMAS BURBLIES & JULIETA PEREYRA

PREIS 1.199 REVO 119

GRÖSSEN133X40135X41137X41,5139X42141X42,5144X43,5

Die tiefen, mithilfe von umfangreichen Strö mungsanalysen konstruierten Channels sol len das Wasser sauberer ableiten, die tiefen Rail-Channels dem Choice 5 einen ausge zeichneten Grip verleihen. „Durch das Zusam menspiel der neuen Tipform mit den integrierten Quattro-Channels haben wir dem neuen Choice eine gehörige Portion Agi lität und Pop verpassen können“, so die COREEntwickler.verbaut beim Choice 5 einen Paulow nia-Holzkern aus selektierten (leichten) Stab lamellen. Dadurch soll ein einheitlich leichtes Gewicht (Reduzierung gegenüber dem Vor gänger um bis zu 250 Gramm) aller Boards erreicht und Gewichtstoleranzen aufgrund von (natürlichen) Gewichtsschwankungen des Kernmaterials minimiert werden. Wie das (deutlich teurere) Imperator basiert das neue Choice auf einer Unibody-Konstruktion. Die Technologie stammt aus dem Ski- und Snow board-Rennsport. In der Unibody-Konstruk tion werden die (herkömmlichen) ABS-Rails durch Hybrid-Verbundstäbe aus ABS und einem bis zu 80-lagigen Laminat ersetzt, was eine robustere Verbindung zwischen Deck und Unterwasserschiff schaffen soll. Die neue Kantenkonstruktion soll die Torsionssteifig keit erhöhen, das Board beim Ankanten für den Absprung somit stärker aufgeladen wer den können.

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minimiertGewichtstoleranzenGewichteinheitlichDadurchStablamellen.ausPaulownia-Holzkerneinenselektiertensolleneinleichteserreichtundwerden.

CORE verbaut

Neu ist auch der (vom Imperator bereits bekannte) optionale REVO-Griff. Über den REVO lassen sich Flex und Rockerkurve verän dern – sogar während der Fahrt. Durch seine Aktivierung wird der Rocker reduziert, die Bodenkurve flacher, der Flex reduziert, das Board steifer. Steifere Boards haben zwar weniger Komfort, gleiten aber leichter an und laufen besser Höhe – hilfreich ist die Aktivie rung des REVO im unteren und mittleren AusgeliefertWindbereich.wird das Choice 5 mit Griff und 42-mm-Finnen, aber ohne Pads/Schlaufen. Passend sind Union Pro (229 Euro) und Union Comfort (179 Euro), auch Boots können mon tiert werden.

AkkersdijkStevenRider:

Höhere Lebendigkeit

Das Choice 5 ist stärker für den Freestyle geeignet als das Fusion 5. Wo liegen die konstruktiven Unterschiede zwischen Fusion und Choice und wer sollte zu welchem Board greifen?

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Die konstruktiven Unterschiede zwischen beiden Boards liegen im Shape und in der Abstimmung. Das Choice 5 hat ein stärker strukturiertes Channel- und Deck-Layout und ist härter abge stimmt, bei Rocker und Flex wurde ein besonderes Augenmerk auf Lebendigkeit und Quirligkeit gelegt. Die kleineren 42-mmFinnen unterstützen das. Versierte RiderInnen und Freestyler können das Choice 5 über die Rails gut „aufladen“. Das gene riert eine höhere Leinenspannung und mehr Pop. Zielgruppe des Choice sind erfahrene KiterInnen. Aber auch Ein- und AufsteigerInnen haben großen Spaß an der einfach abzurufenden Sportlichkeit des Choice. Das Fusion hat seinen Schwerpunkt im Performance-Freeride, ist insgesamt allroundi ger abgestimmt und spricht somit die größere Zielgruppe an. Das Choice ist ein Freestyle-Allrounder, das Bolt – euer drittes Twintip – ein reines Free- und Wakestyleboard. Wo genau liegen die Unterschiede zwischen beiden Boards im Shape, in der Konstruktion, in der Ausstattung und im Einsatzbereich? Das Bolt als Wake- und Parkstyle-Board ist „dedicated for boots“. Es hat im Top und Bottom jeweils zwei Lagen Cartan und ist dementsprechend hart abgestimmt. Entsprechende Technik vorausgesetzt, lässt sich dadurch viel Pop für dynami sche, anspruchsvolle Freestyle- und Wakestyle-Tricks generie ren. Das spezielle Channel-Layout mit 45-Grad-Channels, der plane Centerbereich, die Inline-Inserts sowie die 25 mm klei nen Wakestyle-Finnen unterstützen diesen Charakter. Das Choice ist ein ExpertInnen-Board mit Extremleistungen für KönnerInnen. Mit welchem Kite sollte das Choice 5 am besten kombiniert werden? Das Choice kann wunderbar mit allen CORE-Freeride-Kites gefahren werden. Für Big Air ist der XR die beste Wahl, für Freestyle und Kiteloops der GTS. Wakestyler, Cruiser und Free rider kombinieren das Choice 5 gerne mit dem Nexus. Das Choice 5 richtet sich nicht nur an FreizeitkiterInnen, es ist auch ein Wettkampfboard. Welcher eurer TeamriderInnen setzt das Choice ein – und in welcher Disziplin? Korrekt, das Choice ist dank seiner Freestyle-Eignung auch ein tolles Wettkampfboard, aber auch das Fusion. So fährt Janek Grzegorzewski auf seinen Big-Air-Wettbewerben am liebsten das Fusion 5, KOTA-Teilnehmer Joshua Emanuel hingegen bevorzugt das Choice 5.

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Infusionsverfahren

Die spezifische Anordnung des Kohlefasergeleges im 30-GradWinkel orientiert sich an den Kraftverläufen im Rumpf und hat gleich mehrere positive Effekte: minimierte Torsion und explo sive Rückstellkräfte für Loaded Tricks, eine schnelle Response und exzellenter Flex für entspanntes Freeriden. Das speziell für CORE entwickelte Hochleistungs-Karbon mit niedrigem Harzanteil kann beim Choice 5 seine einzigartige Performance voll zur Geltung bringen. Unibody-Technologie, ein leichter Holzkern durch eine vorherige Auswahl nur der leichten Stabsegmente, Cartan-Karbon – wenden auch andere Hersteller diese Fertigungsmethoden an und verwenden CartanKarbon? Cartan ist ein speziell für CORE entwickeltes Kohlefasergelege und wird von keinem anderen Hersteller verwendet. Die Uni body-Edge-Technologie und das Verfahren für einen leichte ren Holzkern bei gleicher Festigkeit sind von unserem R&D-Team gemeinsam mit den Produktionsstätten entwi ckelte Herstellungsmethoden. Uns ist nicht bekannt, dass auch andere Hersteller diese einsetzen.

Wie das Carved Imperator wird auch das Choice 5 in der Unibody-Technologie hergestellt. Was genau bedeutet das? Bei dieser Bauweise werden die Deck- und Unterboden-Lami nate schlüssig durch laminierte duroplastische Stäbe verbun den – zu einem sogenannten Torsionskasten –, also rundherum Laminat. Diese im Skirennsport bewährte TorsionskastenTechnologie vermindert die Torsion des Rumpfes und bringt höhere und vor allem schnellere Rückstellkräfte, was Pop und Lebendigkeit des Boards erhöht. Wird die Technologie bei beiden Boards identisch umgesetzt oder gibt es technische Unterschiede? Beim Imperator wird die Unibody-Bauweise anders erzielt, was nur durch das äußerst aufwendige Vakuuminfusionsver fahren möglich ist. Flexible Streifen aus einem Filz-CarbonGemisch werden um den Holzkern herum gelegt, im zusammen mit Kern und Laminaten mit Harz getränkt und verbinden so Deck und Unterboden zum Torsionskasten. Das Carved Imperator ist deutlich teurer als die CORE-Twintips. Wer sollte ein Carved Imperator kaufen – und wer besser ein Choice 5? Alle CORE-Twintips sind echte High-End-Boards aus Vollkar bon. Anders als Fusion und Choice wird das Carved Imperator in einem speziellen Herstellungsverfahren größtenteils von Hand gefertigt. Dank des minimalen Harzeinsatzes ist es noch leichter als Fusion und Choice. Das Imperator richtet sich an KiterInnen, die das Maximum aus ihrem Kiteerlebnis heraus holen wollen. Ihr selektiert die Stabsegmente, aus denen der Paulownia-Holzkern verleimt wird. Ihr verbaut nur leichte Segmente und konntet das Gewicht somit um rund 250 Gramm reduzieren. Ist das nicht sehr aufwendig? Ja, in der Tat – aber ein Aufwand, der sich lohnt. Gewicht ist eben eine sehr entscheidende Größe, und wenn wir hier Opti mierungen anbieten können, nehmen wir den Zusatzaufwand gerne in Kauf. Alle eure Twintips sind Karbon-Boards. Ihr verwendet Cartan-Karbon. Was ist das Besondere an diesem Werkstoff und welche Vorteile bietet er?

Bei Rocker und Flex haben wir ein besonderes Augenmerk auf Lebendigkeit und Quirligkeit gelegt.

KITEBOARDINGCORE|NEUHEITEN

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CHOICE 5

Rider: Joel Dace Ihr bietet den REVO-Griff für das Choice 5 zum Nachrüsten an. Über den REVO-Griff lässt sich die Bodenkurve (Rocker) flacher stellen. Welchen Vorteil bietet das? Mit dem innovativen REVO-Griff kannst du Rocker und Flex deines Boards „on the fly“ den Bedingungen und Fahrbedürf nissen anpassen. Durch die Aktivierung wird der Rocker redu ziert und die Bodenkurve flacher. Gleichzeitig wird der Flex reduziert – das Board also insgesamt steifer. So kommt es bei Aktivierung des REVO zu einer deutlichen Steigerung der Angleit- und Upwind-Performance. Ist der REVO nur beim Choice 5 vorgesehen oder kann er auch beim Fusion montiert werden? Er wurde auf alle CORE-Boards abgestimmt und harmoniert wunderbar mit Fusion, Choice und Imperator. Macht der REVO auch beim Bolt Sinn? Nein. Das Bolt hat keine Griff-Inserts, da Griffe im Wakestyle nicht wirklich Sinn machen. Das Choice 5 kann sowohl mit Schlaufen als auch mit Boots gefahren werden. Welchen Vorteil bieten Boots – und wer sollte lieber Schlaufen montieren? Boots werden vor allem von WakestylerInnen und Park-Ride rInnen bevorzugt, da sie damit ihre anspruchsvollen Tricks besser ausführen und die damit verbundenen, teilweise recht unsauberen, Landungen besser stehen können. Big Air und Airstyle wird mit Schlaufen gefahren, da bei Tricks wie Boardoffs und One-Footer das Board von den Füßen genommen wird. Auch ist die Verletzungsgefahr geringer, weil das Board bei Crashs einfach abgestoßen werden kann. CruiserInnen und FreeriderInnen sollten Schlaufen montieren. Mit Union Comfort und Union Pro bietet ihr zwei Pad-Schlaufe-Kombinationen. Wo liegen die Unterschiede und welcher RiderIn sollte die Comfort und wer besser die Pro montieren?

Beide Pad-Strap-Systeme sind sehr funktional und komforta bel. Die Union Comfort ist das Einstiegssystem, besitzt ein ergonomisch geformtes Footpad, dämpft gut gegen Stöße und bietet einen sicheren Halt und Komfort. Die Union Pro ist aufwendiger konstruiert, bietet einen höheren Komfort und lässt sich vielseitiger einstellen. Ihr bietet das Choice 5 in sechs unterschiedlichen Größen an. Wonach richtet sich die Wahl der Größe? Nach Größe und Gewicht des/der RiderIns – und dem Einsatz bereich. Je größer und schwerer ein RiderIn ist, desto größer sollte auch das Board sein. Generell geht der Trend im Moment allerdings wieder zu kleinen Boards, da Boost und Airtime wie der stärker angesagt sind als Freestyle-Tricks. Mit kleineren Boards lässt sich bei Hackwind die Kante länger halten und dadurch mehr Boost generieren. FreestylerInnen bevorzugen größere Boards, um nach komplizierten Tricks sicherer landen zu können.

Wir haben echt genug! wind. sonne. Platz. strand, Material. lässige unterkünfte. lockere leute. spass. und zeit zum erholen! ernsthaft.surfandkitetheologos.com;-D

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F-ONE.WORLD

Big Air ist die im Moment am stärksten ange sagte Disziplin im Kitesport. Radikale Tricks in extremer Höhe – gerne kombiniert mit Kite loops –begeistern ZuschauerInnen und Ride rInnen Big-Air-Wettbewerbegleichermaßen.wie der „King of the Air“ (KOTA), die BAKL oder die erste offizielle BigAir-Weltmeisterschaft in diesem Jahr in Tarifa werden im obersten Windbereich gestartet. BigAir-Kites müssen demnach extrem liften, lange tragen, rund und sauber loopen – und das alles in einem Windbereich, in dem FreizeitkiterIn nen kleinere Kites benutzen – oder gar nicht erst aufs Wasser gehen. Aber um auch FreeriderInnen und Freizeitkite rInnen anzusprechen, muss ein Kite auch im mittleren Windbereich funktionieren – im bes ten Fall sogar auch im unteren. Diese Merkmale in einem Kite zu vereinen, grenzt an die Quadra tur des Kreises. Mit dem neuen Trigger will F-One all diesen Ansprüchen gerecht werden.. Als Delta-CHybridkite basiert der Trigger auf dem Bandit, zeigt aber auch deutliche Anleihen von Bullit und Furtive. Mit dem Bandit XV (3 Struts) star tete Liam Whaley beim KOTA 2022, mit dem Bul lit (3 Struts) beim KOTA 2020 und der Furtive (5 Struts) ist ein Speedkite mit enormer Hangtime.

Das Beste aus drei

(DIE PREISE STANDEN BEI REDAKTIONSSCHLUSS NOCH NICHT FEST.) EINSATZBEREICHTRIGGER FREERIDE/BIG AIR KONSTRUKTION DELTA-OPEN-C-HYBRID | 5 STRUTS | 4 LEINEN

KITEBOARDING58 149NUMMER desQuadraturKreises

Vereinen soll der neue Trigger die Hangtime des Furtive, die Big-Air-Eignung, den Boost und die Alltags- und Allroundtauglichkeit des Bandit sowie die exzellente Kontrolle im obersten Windbereich des Bullit. Doch anders als der Bul lit soll der Trigger auch im unteren Windbereich Konstruktiverpunkten.

Leckerbissen sind die Kevlar-Ver stärkungen auf der Oberseite entlang der Querstruts, die dem Rahmen eine höhere Stabi lität verleihen sollen. Trotz der zwei Pulleys (aus eloxiertem Aluminium) in der Waage soll der Trigger extrem direkt an der Bar hängen, Steu erimpulse präzise umsetzen und angenehm ausgewogene Barkräfte besitzen. Geflogen wird der Trigger – wie alle FreerideTubes von F-One – mit der Linxbar (52/45 cm, 45/38 cm).

KITEBOARDING 59 Anders als der Bullit, den F-One speziell für den KOTA entwickelt hat, soll der Trigger auch Frei zeitkiterInnen ansprechen und sich als Fünf struter auch stärker vom Bandit XV abheben.

030/3221020www.kitesurfshop24.comshop@ontop-berlin.de14059Knobelsdorffstr.Berlinkitesurfshop24.com41Berlin ON TOP kitesurfshop24.comBERLIN Kiten ∙ Wingen ∙ Surfen F-One & Duotone Pro Shop TRIGGER

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Drei neue Freerider haben wir in dieser Ausgabe für euch getestet.

TEST FREERIDE-KITES TEST 3PART SUMMITFREERIDE

Wir waren mit die ersten, die den neuen Slingshot CODE V1 in Deutschland geflogen sind. Der CODE ist eine komplette Neukonstruktion, der Allrounder hat das Zeug, Slingshots wichtigster Kite zu werden. Die Testcrew von „Kiteschule Sylt“ war völlig begeistert vom neuen Slingi. „Der CODE V1 kann alles, was der Rally GT kann – nur besser!“, so Philipp ‚Pile‘ Brückmann, Inhaber der Kiteschule Sylt und Leiter des Tests.

Den brandneue Slingshot CODE V1, der erst zum Erscheinen dieser Ausgabe auf den Markt kommt, den CrazyFly Sculp 2023, der seit Ende Juli verfügbar ist und den Ozone Edge V11, der seit Anfang des Sommers in den Shops bereit liegt.

WWW.KITE-TEAM.DE WWW.KITELADEN.AT

TEST

Bereits ein paar Monate auf dem Markt ist der Performance-Freerider Edge V11 von Ozone. Getestet hat den Race- und Hangtime-Klassiker das Team von „KitePower-Shop“ und „Kiteguide-SPO“, federführend der KiteInstructor Lasse Gajewski. „Der Ozone Edge V11 besticht durch Hochleistung in der Hangtime. Ankanten, abheben – die Welt von oben betrachten.“

CRAZYFLY

3PARTSUMMITFREERIDE|FREERIDE-KITESTEST KITEBOARDING 65

WWW.KITEGUIDE-SPO.DE SCULP 2023 CRAZYFLY SCULP 2023 HAT DAS TEAM VON KITELADEN AUF FUERTEVENTURA FÜR EUCH GETESTET OZONE EDGE V11 DEN OZONE EDGE V11 HAT DAS TEAM VON „KITE-POWERSHOP“ UND „KITEGUIDE-SPO“ IN ST. PETER-ORDING FÜR EUCH GETESTET

WWW.KITE-POWER-SHOP.DE

Den neuen CrazyFly Sculp 2023 hat das KITELADEN-Team auf Fuerteventura getestet. Unser Testkite war einer der ersten aus der Produktion, per Luftfracht wurde er auf die Kanaren verschifft, wo Jürgen Schlotze von Lifetravellerz.com den 2023er Sculp für euch gleich unter die Lupe genommen hat. „Der Sculp 2023 ist ein Allrounder für alle Könnerstufen und Disziplinen. Die einfache Handhabung und das stabile Flugverhalten machen diesen Kite für mich zum No-Brainer.“

DEN

SculpCrazyFly2023

Der Dreistrut-Kite Sculp bietet einen größeren Einsatzbereich als Hyper und Infinity. Als Allrounder im Delta-Bow-Shape soll er besonders Freerider und Lifetravellerz.com/SchlotzeJürgenRider: TEST

Der Sculp ist „made in Europe“. CrazyFly ist der einzige Hersteller, der seine Kites nicht in Asien, sondern in Europa fertigt. Drei Freeride-Kites führt CrazyFly im Programm: Hyper (Hangtime, fünf Struts), Infinity (Foil, Leichtwind, zwei Struts) und den Allrounder Sculp mit drei Struts. CrazyFly ist auch einer der erfolgreichsten Boardproduzenten weltweit. Alle Twintips werden – wie auch die drei Kitelinien Sculp, Hyper und Infinity – in einer eigenen Produktion in der Slowakei gefertigt. Drei Jahre Garantie gewährt CrazyFly auf seine Produkte.

Cruiser ansprechen, aber auch im Freestyle und in der Welle eine gute Figur machen. Im Vergleich zum Hyper ist der Sculp runder in seiner Kappenform und besitzt zwei Struts weniger. Der Hyper bietet mehr Leistung – besonders in der Hangtime –, der Sculp den größeren Einsatzbereich. Gegenüber dem Foil- und Freeride-Kite Infinity besitzt der Sculp eine Strut mehr sowie eine geringere Streckung. Besonders im Freestyle und in der Hangtime zeigt der Sculp eine deutlich stärkere Performance, in Kombination mit einem Foilboard liegt der Infinity vorne. Absolut hochwertig ist der Materialmix, aus dem CrazyFly seine Kites fertigt: Flugtuch aus Triple-Ripstop (Triplex), Strutgerüst aus TerTex und ein One-Pump-System mit SUP-Ventil.

CRAZYFLYKITES.COM

EINSATZBEREICH FREERIDE | ALLROUND KONSTRUKTION DELTA-BOW-HYBRID | 3 STRUTS | 4 LEINEN KITEDESIGNER PAVOL BUKOVCAK VENTIL SUP-VENTIL FLUGTUCH TRIPLE-RIPSTOP (TRIPLEX) TRIMM-MÖGLICHKEITEN 2 ANKNÜPFPUNKTE AN DEN STEUERLEINEN, UM DREHRADIUS UND BARKRÄFTE ZU VARIIEREN WWW.CRAZYFLYKITES.COM KITEBOARDING66 149NUMMER

2023SCULPCRAZYFLY|FREERIDE-KITESTEST KITEBOARDING 67

BARSYSTEM „Savvy“ nennt CrazyFly sein komplett neu ent wickeltes Barsystem. Die Vierleiner-Bar mit tie fem Y wirkt äußerst aufgeräumt und kommt mit PU-ummantelten Powerlines und einem Click-in Quick Release, das in der Handhabung einfacher nicht sein könnte. Ein Highlight der neuen Savvy ist der Auto-rotate Swivel, durch ein kräftiges Anziehen der Bar lassen sich die Frontleinen selbstständig ausdrehen. Die Bar breite lässt sich (ebenso wie beim Vorgänger) werkzeuglos in der Breite um 2,5 cm je Seite ver ändern. Der Barholm ist leicht oval geformt, liegt sehr gut in der Hand und bietet einen her vorragenden Grip. Die Voreinstellung erfolgt über einen Clamcleat Adjuster, die Depowerline kommt ohne Umlenkung aus. Zur Wahl stehen zwei Barholm-Breiten (45 und 50 cm) sowie zwei Größen des Chickenloops. Leinenlänge: 24 oder 18+4+2 Meter.

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7.0 9.0 10.0 12.0 14.0 1.339€ 1.499€ 1.599€ 1.699€ 1.799€ GRÖSSEN UND PREISE Der Sculp ist „made in Europe“. CrazyFly bietet drei Garantie.Jahre TEST INFO TEXT JÜRGEN SCHLOTZE FOTOS MELANIE SCHLOTZE LIFETRAVELLERZ.COM/ VERÄNDERUNGEN GEGENÜBER DEM VORJAHRESMODELL Neu am 2023er-Sculp ist die Waage – und die Bar. Die neue Waage (Bridle) unterstützt die Fronttube (Leading Edge) an vier zusätzlichen Punkten, neu sind auch die Bungee-Leinen in den Backlines. Durch die neue Waage soll der neue Sculp deutlich profilstabiler im oberen Windbereich zu fliegen und somit besser beherrschbar sein, die Bungees in den Steuerlei nen sollen ein direkteres Fluggefühl vermitteln, einfallende Böen stärker abfedern und zudem einen automatischen Relaunch des Kites ermöglichen. Über zwei Knoten kann zwischen Soft Setting und Hard Setting gewählt werden. Komplett neu ist das Barsystem Savvy. Durch die Kombination mit der neuen Savvy entwi ckelt der Sculp einen geringeren Bardruck, das Feedback ist deutlich höher, die Depower arbei tet linearer und auf dem längeren Barweg effek tiver. Aufgrund der Neugestaltung des Centerholes soll der Sculp enger und schneller drehen, die Wave- und Kiteloop-Eignung soll deutlich zugenommen haben.

TESTERGEBNISSE Den CrazyFly Sculp hat das Team von KITELA DEN auf Fuerteventura für euch getestet, feder führend der Shoprider Jürgen Schlotze von www.kite-team.delifetravellerz.com. www.kiteladen.at

SPRUNGPERFORMANCE/HANGTIME (EINGEHAKT) Die hohe Streckung und die hohe Fluggeschwindigkeit in Kom bination sind verantwortlich für die sehr ansehnliche Sprung performance des Sculp. Wer den Absprungpunkt genau erwischt, kann sich über einen guten Lift und eine außerordentliche Hangtime freuen. Wer eine noch längere Airtime wünscht, kann zum CrazyFly Hyper (fünf Struts) greifen.

WASSERSTART

HANDLING UND BEHERRSCHBARKEIT

Das sehr komfortable, aber nicht zu weiche Bargefühl des Crazy Fly Sculp 2023 ist sehr gut abgestimmt. RiderInnen erhalten jederzeit eine gute Rückmeldung, wo der Kite steht, ohne aufbli cken zu müssen. Turning Speed und Barkräfte lassen sich über zwei Anknüpfpunkte an den Steuerleinen variieren. Für mich ist das Factory Setting ideal.

WINDBEREICHFREERIDE-EIGENSCHAFTEN

BARGEFÜHL

Der Sculp zieht nahezu wie von selbst Höhe. Dank seiner höhe ren Streckung fliegt der Sculp weit an den Windfensterrand und bleibt dort sauber angeströmt stehen. Im Leichtwindbereich holst du mit Sinuskurven die Kraftreserven des Sculp hervor. Ist der Kite erstmal auf Tempo, zieht er auch im unteren Windbe reich eine gute Höhe.

Für RiderInnen mit 80 kg hat der 9er eine Windrange von 14 bis 34 Knoten. Ab 25 Knoten richtet er sich eher an geübte KiterInnen.

Bereits nach den ersten Metern auf dem Wasser fällt auf, mit welcher Einfachheit sich dieser Kite steuern lässt, wie schnell der Sculp 2023 Lenkbefehle umsetzt und durchs Windfenster fliegt. Der Grundzug ist überdurchschnittlich hoch, doch sein gesamtes Leistungspotenzial entfaltet der Sculp, wenn er aktiv geflogen wird. Er steht äußerst stabil am Himmel, geht weit an den Wind fensterrand und tendiert weder zu Front- noch zu Backstalls.

HÖHELAUFEIGENSCHAFTEN

Der Sculp stellt sich schnell auf und lässt sich sehr einfach und auch bei wenig Wind über die Seite starten. Auch ein Rückwärts start über beide Steuerleinen ist möglich.

KITEBOARDING68 149NUMMER

EIGNUNG FÜR DIE WELLE

Ab 25 Knoten aufwärts ist es mit dem 9.0 Sculp 2023 interessant, Kiteloops oder Big-Air-Tricks durchzuführen. Der Kite dreht rund in mittleren bis großen Radien. Sein Boost ist überdurch schnittlich, kommt aber nicht ganz an den des Hyper ran. Auch für Kiteloop-Einsteiger ist dieser Kite geeignet, der Sculp 2023 catcht nach dem Loop auch bereits in geringen Höhen.

BARSYSTEM

BIG-AIR-EIGNUNG FREESTYLETRICKS,(KOTA-DISZIPLIN:KITELOOP,HÖHE)

EINSTEIGEREIGNUNG Der CrazyFly Sculp 2023 ist ein hervorragender Kite für den Ein stieg. Sein Sheet-in-and-go-Feeling und der hohe Grundzug machen es leicht, mit dem Kite Spaß zu haben. Die komfortable Abstimmung und die präzise Lenkung sorgen für ein gutes Feed back und ein sicheres Gefühl an der Bar.

TESTFREESTYLE-/WAKESTYLE-EIGNUNG(UNHOOKED)

Die neue „Savvy“ löst bereits bei sehr geringem Kraftaufwand aus und ist auch einhändig schnell wieder zusammengebaut und einsatzbereit. Der Barholm ist leicht oval, bietet einen hervorra genden Grip und liegt sehr gut in den Händen (Tester: mittel große Hände). Meine Empfehlung ist die Ausführung mit flexibler Leinenlänge (18+4+2 m).

FAZIT

Aufgrund seines stabilen Flugverhaltens und der hohen Flugge schwindigkeit macht der Sculp 2023 auch mit dem Directional in der Welle eine sehr gute Figur. Sein Drift ist gut; wer sich an die kraftvollen Turns gewöhnt hat, der wird mit dem Sculp auch in der Welle Spaß haben.

Der Sculp 2023 ist ein Allrounder für alle Könnerstufen und Dis ziplinen. Die einfache Handhabung und das stabile Flugverhal ten machen diesen Kite für mich zum No-Brainer. Der Kite verliert so gut wie nie seine Leinenspannung und reagiert direkt auf Lenkbefehle. Sein Einsatzbereich ist groß, kombinieren lässt er sich sowohl mit einem Twintip als auch mit einem Directional oder Foilboard. Unterwegs mit dem Kitefoil machen vor allem seine hohe Fluggeschwindigkeit und seine Reaktionsfreudigkeit Spaß. Sehr gefallen haben mir die große Windrange und die prä zise Kontrolle. Die neue Bridle mit Bungee am fünften Anknüpf punkt und auch die Bungees, die für Leinenspannung an den Steuerleinen sorgen, werten den neuen Sculp deutlich auf. Wer einen Allround-Kite für unterschiedliche Bedingungen sucht, der stabil und mit hoher Fluggeschwindigkeit fliegt und auch Einsteiger nicht überfordert, der ist mit dem CrazyFly Sculp 2023 sehr gut bedient.

2023SCULPCRAZYFLY|FREERIDE-KITESTEST

69

Neues Barsystem: "Savvy"

Die guten Freestyle-/Wakestyle-Eigenschaften des Sculp 2023 haben mich positiv überrascht. Trotz der etwas höheren Stre ckung des Schirms liefert der Sculp auch bei Unhooked-Manö vern einen hervorragenden Pop und sogar ein wenig Slack.

TESTEdgeOzoneV11

Sieben Tubekite-Linien führt Ozone im Programm: die drei Freerider Catalyst, Enduro und Edge, Reo (Wave), AMP (Freestyle), den Onestruter Alpha (Foil) und den Leichtwindkite Zephyr, der nur in 17.0 erhältlich ist. Der Edge ist der leistungsstärkste Freeride-Kite der Ozone-Range. Er richtet sich an alle Freerider, denen ein Dreistruter zu wenig Leistung besitzt. Seine hohe Streckung und die fünf Struts sorgen für Bestleistungen im Lift, in der Hangtime und im Race. Als Performance-Freerider soll der Edge zusätzlich auch im Höhelaufen und mit seiner Fluggeschwindigkeit punkten. Trotz seiner hohen Leistung soll der Edge aber recht einfach zu fliegen sein. Dass der Edge auch einer der besten Race-Tubes ist, beweist sein Einsatz als offizieller Racekite in der „A’s Youth Foil Class“, der olympischen Nachwuchsklasse in der Formula Kite (Kite Race). Die Waage kommt ohne Pulleys aus – Contest-Racer schätzen das, denn somit Rider: Lasse Gajewski und Max Beckmann Fotos: Lasse Gajewski, Heike Gajewski

wird bei Crashs ein Verheddern der Leinen in der Waage minimiert. Gefertigt wird der Edge in Vietnam, Ozone betreibt dort eine eigene Näherei. Neu an der elften Generation (V11) ist der Materialmix. Das Flugtuch (Double-Ripstop) verfügt über eine hochwertigere Beschichtung (Ultra-FlexBeschichtung), die ein direkteres und harmonischeres Lenkverhalten bewirken soll. Neu ist auch das Dacron (Ripstop-Dacron), es ist robuster, dehnungsärmer, haltbarer und langlebiger. Durch einen neuen Paneelschnitt konnte die Tuchspannung erhöht werden.

EINSATZBEREICH HANGTIME/RACE|FREERIDE KONSTRUKTION LEINEN4|STRUTS5|DELTA-HYBRID KITEDESIGNER ZIMMERMANNDOMINIKBRIGHT,TORRINWHITTALL,ROB VENTIL (OEM)SCHLAUCHBOOTVENTIL FLUGTUCH TEIJINVONDOUBLE-RIPSTOP TRIMM-MÖGLICHKEITEN VARIIERENZUBARKRÄFTEUNDDREHRADIUSUMTIP,IM3 KITEBOARDING70 149NUMMER

Ebenfalls neu ist das One-Pump-System (Fast Flow OnePump Inflation System), das Befüllen und Entleeren des Strutgerüstes soll jetzt schneller gelingen. Der Edge markiert auch im Preis die obere Latte der Ozone-Tubes, er liegt 240 Euro über dem Enduro (3 Struts) und ist – je nach Größe – zwischen 650 und 780 Euro teuer als der Catalyst (1 Strut).

TESTERGEBNISSE

BARSYSTEM Alle Ozone-Tubekites werden mit der Contact Water V4 geflogen. Ausgestattet ist die sehr auf geräumte Bar mit einem Click-in-Loop, Clam cleat Adjuster und Swivel zum Ausdrehen der Frontleinen. Das Auslösesystem ist nach AFNOR NF S52-503 zertifiziert. Wählbar sind drei unterschiedliche Loop-Größen: klein (Free ride und Wave, eingehakt), mittel (Freeride, län gere Arme) und groß (Freestyle, Wakestyle). Fein getrimmt wird die Contact Water V4 über eine Knotenleiter in den Barenden (Schwimmern), der Depowertampen ist PU-ummantelt. Flug leinen: 500 kg, Steuerleinen: 300 kg, farblich markiert und unterschiedlich anzuknüpfen (Kook Proof). An den Steuerleinen befinden sich Relaunch-Bälle für einen komfortablen und sicheren Wasserstart. Lieferbar in vier Breiten: 38 cm, 45 cm, 50 cm und 55 cm. Preis: 549 Euro (25 m).

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Der 9er ist sehr einfach zu fliegen, der 15er benö tigt – besonders im unteren Windbereich –etwas mehr Erfahrung. Für mich war es sehr angenehm, die Kappe über eine längere Zeit an eine Position stellen zu können, ohne gegenlen ken zu müssen.

Ozone Barsystem Contact Water V4 Schlauchbootventil (OEM)

Den Ozone Edge V11 hat das „Kite-Power-Shop“Team in St. Peter-Ording für euch getestet, feder führend war der „Kiteguide-SPO“-Instruktor Lasse Gajewski. Testgrößen: 9.0 und 15.0 www.kite-power-shop.de | www.kiteguide-spo.de WINDBEREICH Für einen RiderIn mit 80 kg hat der 9er eine Windrange von 15 bis 28, der 15er eine von 8 bis 15 Knoten. Ich persönlich (69 kg) fliege den 9er zwischen 18 und 30 Knoten. HANDLING BEHERRSCHBARKEITUND

Der Ozone Edge V11 besticht durch sein präzises Verhalten in der Luft. Einmal am Haken, hat man gleich ein gutes Gefühl mit dem Kite. Der Grundzug ist solide, aber nicht zu stark. Durch den gut definierten Druckpunkt weiß man sofort, wo der Kite steht. Bei weniger Wind braucht der 9er ein paar Sinuskurven, um loszu marschieren, beim 15er reicht eine gut dosierte Ausholbewegung, um ins Gleiten zu kommen.

V11EDGEOZONE|FREERIDE-KITESTEST

Drei Trimmöglichkeiten für die Steuerleinen

Bestleistungen auch hier. Mit ordentlich Druck in der Tüte geht es mit dem Edge V11 wirklich hoch hinaus, Lift und Hangtime liefert der Edge V11 aus dem obersten Regal. In dem Moment, wo es mit vielen anderen Kites wieder nach unten geht, liftet der Edge einfach weiter. Seine Sprungperformance ist einfach abzurufen, auch bei wenig Wind liefert der Edge bereits eine hohe Leistung.

WASSERSTART Aufgrund der runden Tips schält sich der Edge trotz seiner hohen Streckung willig von der Wasseroberfläche. Der Relaunch gelingt schnell, der Rider verliert nicht viel Zeit.

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Absolute Bestleistung! Dank der schmalen Lea ding Edge und der hohen Streckung zieht der Edge einen extrem spitzen Winkel gegen den Wind.

BARGEFÜHL

SPRUNGPERFORMANCE, LIFT UND HANGTIME (EINGEHAKT)

Im mittleren und oberen Windbereich reagiert der Edge V11 präzise auf Lenkimpulse, das Bar feeling ist perfekt. Im unteren Windbereich reagiert er etwas indirekter, auch muss die Bar deutlich stärker eingelenkt werden. Überrascht war ich, wie hoch die Leistung des Edge V11 bereits im unteren Windbereich ist – besonders beim 15er. Die Power, die der Kite entwickelt, ist auch bei wenig Wind gut an der Bar zu spüren.

HÖHELAUFEIGENSCHAFTEN

Der Einstieg mit dem Edge ist zwar durchaus machbar, aber ihr solltet euch im Klaren darü ber sein, dass der Edge eine Big-Air-Maschine –also ein Freeride-Hochleister – ist. Für den Einstieg gibt es geeignetere Kites.

FAZIT

EIGNUNG FÜR DIE WELLE Auch in der Welle ist der Edge falsch aufgeho ben. Die Drift- und Turneigenschaften sind bei diesem Kite nicht so stark ausgeprägt, vor allem, wenn etwas Leinenspannung verloren geht. Die ersten leichten Turns können mit dem Edge zwar durchaus gezirkelt werden, wer allerdings ernsthaft in die Welle gehen möchte, ist mit dem Reo (Wavekite) besser beraten.

TEST ,,Packing a serious punch‘‘ ist keine Floskel – mit dem Edge V11 ist es Versprechen.ein 5.0 6.0 7.0 8.0 9.0 10.0 11.0 13.0 15.0 17.0 19.0 1.469€ 1.529€ 1.589€ 1.669€ 1.729€ 1.769€ 1.819€ 1.999€ 2.129€ 2.279€ 2.389€ GRÖSSEN UND PREISE EIGNUNG (UNHOOKED)FREESTYLE-TRICKS

BARSYSTEM

EINSTEIGEREIGNUNG

Der Ozone Edge V11 ist ein Hochleister erster Klasse. Die Big-Air-/Hangtime-Maschine richtet sich an alle Kiter, die hoch hinauswollen. Das trifft auch für die kleinen Größen des Edge zu. Die Größen ab 12.0 bieten zudem eine sehr gute DerLeichtwind-Performance.Edgeistkonsequent auf Hochleistung in der Hangtime ausgelegt. Für Einsteiger, Waveki ter und Freestyler gibt es geeignetere Kites. Für Performance-Kiter aber, die die Welt gerne von oben betrachten möchten, gibt es kaum eine bessere Wahl. ,,Packing a serious punch‘‘ ist keine Floskel – mit dem Edge V11 ist es ein Versprechen.

V11EDGEOZONE|FREERIDE-KITESTEST

Die 50-cm-Bar hat den größten Einsatzbereich. Unter 8.0 könnt ihr auf die 45er wechseln, den 15er bin ich an der 55-cm-Bar geflogen.

Für Unhooked-Freestyle ist der Edge eher weni ger gedacht. Um einen vernünftigen Pop zu generieren, braucht es Freestyle-Erfahrung, und Slack ist hier auch nicht groß vorhanden.

14.0 DIE PREISE STANDEN BEI REDAKTIONSSCHLUSS NOCH NICHT FEST GRÖSSEN UND PREISE TEST CODESlingshotV1

4.0

KITEBOARDING74

Seit 2000 am Start, ist Slingshot eines der ältesten und renommiertesten Brands im Kitesport. Acht Kitelinien umfasst die aktuelle Range: Machine V1 (Big Air), SST V6 (Wave/Foil), RPX V1 (Freestyle/Wakestyle/Freeride), Rally GT V2 (Freeride Allround), Ghost (Foil/Freeride, 1 Strut), Ufo V2 (Foil, keine Strut), den Klassiker Fuel (Freestyle) und die Leichtwindwaffe Machine LW (Freeride Leichtwind), der in 15.0 und 17.0 angeboten wird. Der CODE V1 ist der neue Allrounder. Grob skizziert, vereint er Rally GT, RPX und Machine in einem Kite. Als vielseitigster Allrounder der Slingshot-Range soll er FreeriderInnen, WavekiterInnen, FreestylerInnen und auch Big-Air-KiterInnen gleichermaßen begeistern. Der CODE tritt an, um Slingshots wichtigste Kitelinie zu werden – der Kite, auf den nicht nur Slingshot-Fans gewartet haben. Wie von Slingshot gewohnt, sind Materialmix und Verarbeitung aus dem obersten Regal. Das Flugtuch besteht aus 4x4 Canopy Tech (Teijin) – mit vier Lastfäden im 90°-Winkel das wohl haltbarste Tuch des Marktes –, das Ventil (OEM) ist mit einer Kappe gegen Sand gesichert. 5.0 6.0 7.0 8.0 9.0 10.0 11.0 12.0

Rider: Philipp ‚Pile‘ Brückmann / kiteschule-sylt.de | Fotos: Kiteschule Sylt

20“/20 Meter Spots: Ellenbogen/Sylt (Flachwasser), Westseite Sylt www.kiteschule-sylt.de(Welle) EINSATZBEREICH FREERIDE/WAVE/FREESTYLE KONSTRUKTION OPEN-C-HYBRID (FUTURE C) | 3 STRUTS | 4 LEINEN KITEDESIGNER AID CONRAD VENTIL OEM-VENTIL FLUGTUCH TEIJIN 4X4 CANOPY TECH (VIER LASTFÄDEN) TRIMM-MÖGLICHKEITEN 3 ANKNÜPFPUNKTE IM TIP, UM DREHRADIUS UND BARKRÄFTE ZU VARIIEREN. V1CODESLINGSHOT|FREERIDE-KITESTEST WINDBEREICH Wir hatten den CODE 9.0 zwischen 17 und 32 Kno ten im Einsatz. Das hat er mit Bravour gemeistert. LEISTUNG IM UNTEREN WINDBEREICH Erstaunlich früh geht der 9er-CODE im unteren Bereich los. Das hat er seiner hohen Agilität zu ver danken, mit der die Gleitgrenze im unteren Wind bereich einfach ersinust werden kann. Liegt die Strömung an, ist entspanntes Cruisen mit gestell tem Schirm und Höhelaufen mit nur leichtesten Korrekturen möglich. EigenschaftenFreeride-

TEST

Slingshot hat den Code geknackt – die Mission ist erfüllt. Der CODE V1 kann alles, was der Rally GT kann – nur besser!

BARSYSTEM Wie alle Slingshot-Tubes wird auch der CODE V1 mit der Sentry V1 geflogen. Ausgestattet ist die Sentry V1 mit einem Click-in-Chickenloop, der eine sekundenschnelle Wiedermontage nach einer Safety-Auslösung ermöglicht. Das Quick Release ist ISO-21853- und GKA-zertifi ziert (200401_GKA_Zertifikat_RGB_2).

KITEBOARDING 75

Die dop pelte Führung der Centerlines (PU-ummantelt) ermöglicht ein schnelles und stressfreies Aus drehen (Keramikkugellager im Swivel) der Flug leinen nach Rotationen und Loops, die Optik der Bar ist angenehm aufgeräumt und über sichtlich. Gegenüber dem Vorgänger (Comps tick Bar) ist der EVA-Belag weicher und griffiger, der Holm etwas stärker im Durchmesser. Bestückt ist die Sentry V1 mit äußerst robusten Leinen (800 lb), die exklusiv für Slingshot her gestellt werden. Die Barenden sind EVA-überzo gen. Slingshot verspricht, dass Ersatzteile zehn Jahre lang verfügbar sein werden. Die Sentry V1 ist mit allen Slingshot-Kites der letzten zwölf Jahre kompatibel und auch mit Kites anderer Hersteller, die ein tiefes V benötigen. Lieferbar in drei Breiten mit unterschiedlichen Leinenlän gen. Preis: 549 Euro 17“ (43 cm) Leinen: 20 m | 20“ (51 cm) 20+3 m | 23“ (58 cm) 27 m TESTERGEBNISSE Getestet hat den CODE V1 für euch das Team der „Kiteschule Sylt“ auf Sylt. Kitegröße: 9.0 | Bar: Sentry V1

Der CODE V1 ist ein wahrer Allrounder, sowohl entspanntes Cruisen auf Flachwasser als auch das Spielen in der Welle meis tert er mit Bravour.

SyltKiteschuleFotos:|kiteschule-sylt.de/Brückmann„Pile“PhilippRider:

HÖHELAUFEIGENSCHAFTEN

Seine Höhelaufeigenschaften sind ebenfalls wirklich gut. Effek tiv und in einem spitzen Winkel geht es mit dem CODE upwind.

SPRUNGPERFORMANCE/HANGTIME (EINGEHAKT) Schon im unteren Windbereich produziert der CODE V1 einen ordentlichen Lift. Nimmt der Wind zu, liftet der CODE V1 mit einer unglaublich linearen Kraftentfaltung in extreme Höhen. Seine Hangtimeleistung reicht schon fast an die des Machine (5 Struts).

Das Bargefühl des CODE V1 ist erstaunlich gut ausbalanciert und gibt einem stets eine direkte Rückmeldung – in jeder Situa tion. Besonders in der Luft oder in der Welle, wo es wirklich ent scheidend ist.

HANDLING UND BEHERRSCHBARKEIT

KITEBOARDING76 149NUMMER

WASSERSTART Ohne Probleme lässt sich der CODE V1 aus dem Wasser holen. Ein leichtes Ziehen an einer der Steuerleinen reicht aus und die Kappe wandert problemlos an einen der Windfensterränder und steigt auf.

Der CODE V1 zeigt ein unglaublich neutrales und stabiles Flug verhalten. Selbst unter böigen Bedingungen und auch im obers ten Windbereich vermittelt er eine hohe Sicherheit. Er ist unglaublich agil, Lenkbewegungen werden äußerst direkt und präzise umgesetzt. Seine Fluggeschwindigkeit ist hoch, dennoch ist er immer gut beherrschbar.

FREERIDE- UND CRUISER-EIGNUNG

BARGEFÜHL

Der CODE liefert alles, was EinsteigerInnen brauchen: Er bietet eine entspannte und lineare Kraftentfaltung, er startet einfach und zuverlässig aus dem Wasser, seine Sicherheit ist hoch und er besitzt einen großen Windbereich und eine sauber arbeitende Depower.

EINSTEIGEREIGNUNG

Steht der Kite am Himmel, fällt eine Ähnlichkeit zum Wavekite SST sofort ins Auge. Und auf dem Wasser gewinnt man dann die Gewissheit. Im direkten Vergleich hat der SST in der Welle die Nase zwar vorn, der CODE V1 kann aber supergut mithalten. Er vermittelt eine tolle Direktheit, dreht auf dem Punkt und driftet auch gut mit während des Wellenritts.

EIGNUNG FÜR DIE WELLE

Als Allrounder bietet der CODE V1 einen immens großen Ein satzbereich, was ihn zum perfekten Kite für AufsteigerInnen macht, die sich in möglichst vielen Disziplinen ausprobieren wol len. Für Fortgeschrittene bietet er eine so hohe Leistung und Eig nung in den Disziplinen Freeride, Wave, Freestyle und Big Air, dass alles möglich ist.

POTENZIAL FÜR AUFSTEIGERINNEN UND FORTGESCHRITTENE

FAZIT Progression. Evolution. Performance. So steht es auf der Kappe des CODE V1. Und wahrlich, dieser Kite ist ein absoluter Meilen stein in der über 20-jährigen Geschichte dieses Kult-Brands im AlleKitesport.unsere TesterInnen waren von dem CODE V1 mehr als begeistert. Dieser Schirm kann einfach alles: Welle, Freestyle, ent spanntes Cruisen, Big Air – und einsteigertauglich ist er auch. Der CODE ist auf einen Schlag der wichtigste Kite an unserer Station. Wir werden ihn in der Schulung einsetzen – und ihn auch den fortgeschrittenen KiterInnen in die Hand drücken, egal, ob sie mit dem CODE V1 im Königshafen entspannt cruisen und/ oder freestylen wollen oder ob es an der Westküste in die Welle geht. Sein Einsatzbereich ist riesig, mit dem CODE V1 können EinsteigerInnen ihre ersten Meter auf dem Board üben und Pro fis heftige Mega-Loops raushauen. Für uns besteht kein Zweifel, Kitedesigner Aid Conrad und das Slingshot-R&D-Team haben den Code geknackt und die Mission erfüllt. Der CODE V1 ist ein wahrer Allrounder, wir sind von sei ner Performance und seinem immens großen Einsatzbereich restlos begeistert. Die Verarbeitung ist – wie von Slingshot gewohnt – auf oberstem Niveau. OEM-Ventil

(UNHOOKED)FREESTYLE-/WAKESTYLE-EIGNUNG

TEST V1CODESLINGSHOT|FREERIDE-KITESTEST

Ganz klar, hier haben RPX und Fuel die Nase vorn, besonders, wenn es um Wakestyle geht. Aber für einen Allrounder sind die Freestyle-Leistungen bemerkenswert hoch.

KITEBOARDING 77

KITEBOARDING78 FAZIT Zwei mal Allround, einmal Hangtime Sylt“„KiteschulevonTeamdashatV1CODEDen getestet.euchfürSyltauf Brückmann‚Pile‘PhilippRider: SyltKiteschuleFotos: GRÖSSEN UND PREISE4.0 5.0 6.0 7.0 8.0 9.0 10.0 11.0 12.0 13.0 13.5 14.0 15.0 16.0 17.0 18.0 19.0 2023SCULPCRAZYFLY 1.339€ 1.499€ 1.599€ 1.699€ 1.799€ EDGEOZONEV2 1.469€ 1.529€ 1.589€ 1.669€ 1.729€ 1.769€ 1.819€ 1.999€ 2.129€ 2.279€ 2.389€ CODESLINGSHOTV1 TBA TBA TBA TBA TBA TBA TBA TBA TBA TBA DIE PREISE STANDEN BEI REDAKTIONSSCHLUSS NOCH NICHT FEST

Jetzt sind sie auf dem Markt, die ersten Neuheiten 2023. Und wir hatten bereits die Gelegenheit, gleich zwei der neuen 2023er Kites für euch zu testen. Slingshot trumpft mit einem komplett neuen Allrounder auf. So begeistert wie das Testteam vom neuen Slingi ist, hat der CODE das Zeug, Slingshots wichtigster Kite zu werden. „Der CODE V1 kann alles, was der Rally GT kann – nur besser!“, so Testteamleiter Philipp ‚Pile‘ Brückmann, Inhaber der Kiteschule Sylt. Getestet haben wir den CODE V1 auf Flachwasser am Ellen bogen und an der Westseite in der Welle. „Alle unsere Tester waren von dem CODE V1 mehr als begeistert. Dieser Schirm kann einfach alles: Welle, Freestyle, Big Air und entspannt NichtCruisen.“minder begeistert war Jürgen Schlotze vom neuen CrazyFly Sculp 2023. Der Blogger (lifetravellerz.com) hatte während seiner Kitekarriere schon viele Kites am Haken. Auf Fuerte fand er beste Bedingungen, den neuen Sculp zu testen. „Der Sculp 2023 ist ein Allrounder für alle Könner stufen und Disziplinen. Sein Einsatzbereich ist groß, kombi nieren lässt er sich sowohl mit einem Twintip als auch mit einem Directional oder Foilboard.“ Einen großen Anteil an den gegenüber dem Vorgänger deutlich verbesserten Flug eigenschaften hat die neue Bar. Die neue „Savvy“ ist äußerst aufgeräumt und funktionell. CrazyFly ist immer noch der einzige Hersteller, der seine Kites in Europa fertigt. Für viele ein zusätzliches und wichtiges Kaufargument.

Ein Evergreen unter den Race- und Hangtimekites ist der Ozone Edge. Ozone fertigt seinen Klassiker mittlerweile in der elften Generation. Eine so lange Entwicklungszeit bürgt für eine hohe Konstruktionsreife. „Der Ozone Edge V11 besticht durch sein präzises Verhalten in der Luft. Einmal am Haken, hat man gleich ein gutes Gefühl mit dem Kite“, so Lasse Gajew ski, Kite-Instructor bei Kiteguide SPO, der den Ozone Edge in St. Peter-Ording getestet hat. Begeistert war Gajewski – wenn wundert‘s – von der Springperformance des Fünftruters: „Lift und Hangtime liefert der Edge V11 aus dem obersten Regal. In dem Moment, wo es mit vielen anderen Kites wieder nach unten geht, liftet der Edge einfach weiter.“

| Foto: Manuel Huhle

Den Ozone Edge V11 hat das Team von „Kite-Power-Shop“ und „Kiteguide-SPO“ in St. Peter-Ording für euch getestet.

Den Nexus 3 hat das „ Surf&Kite Theologos“ Team auf Rhodos für euch getestet.

KITEBOARDING 79 FAZIT|FREERIDE-KITESTEST

Den CrazyFly SCULP 2023 hat das Team von KITELADEN auf Fuerteventura für euch getestet. Rider: Jürgen Schlotze Fotos: Melanie Schlotze

Rider: Lasse Gajewski Fotos: Heike Gajewski

128 x 39 131 x 39.5 134 x 40 137 x 41 140 x 42 145 x 44 ← POLAR II „REDEDITION“ Flax FibreWood Core Double Concave Ratchet Bindings Air Dampening PadsGrip Channels Absorption Flex Anti Negative Flex Stringer

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Der Trend im Leichtwindkiten geht ganz klar zum Foilen – und seit Kurzen auch zum Wing foilen. Aber auch Leichtwindkiten mit einem Twintip macht riesigen Spaß! Am unkompli ziertesten ist es mit einem Tubekite. Nahezu alle Hersteller haben Leichtwind-Tubes im Programm, einige – wie CORE, RRD und Duo tone – sogar spezielle Konstruktionen. Mit leichteren Materialmixen, flacheren Profilen und reduzierten Dacronflächen sind diese Leichtwindtubes für den Leichtwindeinsatz optimiert. CORE führt gleich fünf Leichtwind kites im Programm. Wir sagen euch, welche mit einem Twintip funktionieren und wo genau die Unterschiede in Konstruktion und Einsatzbereich zwischen den drei LeichtwindModellen Nexus 3, GTS6 und XR7 liegen. Nachgefragt bei CORE-Kitedesigner Frank Rider: Steven Buchholz | Foto: Timo Raiser

BRISELEICHTERIN 82 149NUMMER KITEBOARDING

TWINTIPUNDTUBEMITLEICHTWINDKITEN

Ilfrich hat dazu das Team von „Surf&Kite Theologos“ auf Rhodos. Duotone deckt den unteren Windbereich mit dem Juice ab. In zwei Ausführungen ist der Duotone-LW-Kite erhältlich: Classic und D/LAB. Der Preisunter schied beträgt satte xxxxx Euro. Wie sagen euch, wo sich beide Versionen unterscheiden und ob sich der Mehrpreis für den D/LAB lohnt. Getestet hat den Juice in beiden Aus führungen das Team von „Windloop“ in Neu harlingersiel. F-One bietet im unteren Windbereich den 14er-Kite Bandit VX und den Breeze. Das Team von „On Top Berlin“, F-Oneund Duotone-Pro-Shop, sagt euch, für wen der Bandit 14.0 geeignet ist und wer zum Breeze greifen sollte und vergleicht die F-OneLeichtwindkites mit denen von Duotone. Wir wünschen euch viel Spaß in leichter Brise –mit Twintip und Tube.

LEICHTWINDKITENKAUFBERATUNG|STUFF 83KITEBOARDING

Gleich fünf Leichtwindkites führt CORE im Programm: die drei LW-Linien der FreerideKites Nexus, GTS und XR, den XLITE (Foilkite) und den großen Section4 (Wavekite). Für den Einsatz mit dem Twintip sind die drei Freeride-LW-Kites Nexus 3 LW, GTS6 LW und XR7 LW geeignet, der XLITE richtet sich an FoilerInnen, der große Section4 an NachgefragtWaverInnen.

INFO

bei CORE-Kitedesigner Frank Ilfrich, wo genau die Unterschiede in Konst ruktion und Einsatzbereich der drei Twintipgeeigneten Freeride-LW-Tubes Nexus 3 LW, GTS6 LW und XR7 LW liegen, hat für euch das Team von „Surf&Kite Theologos“ auf Rhodos.

CORE hat seine LW-Modelle für den Leichtwindeinsatz optimiert: Leichterer Materialmix, dünnere Fronttube und ein flacheres Profil. Rider: Willow-River Tonkin NEXUS LW XR7 LW GTS6 LW FOTOS HARRY WINNINGTON, THOMAS BURBLIES, STEVEN AKKERSDIJK

mitLeichtwindkiten

TwintipundTube

COREder

84 149NUMMER KITEBOARDING

Interview mit Frank Ilfrich, Kitedesigner bei CORE, zu den Unterschieden der drei CORELW-Kites Nexus 3 LW, GTS6 LW und XR7 LW

VergleichEin Leichtwindkites

Der Nexus LW ist in seinem Einsatzbereich tendenziell etwas mehr in Richtung Wave und Foil ausgerichtet. Er driftet sehr gut und hat eine gleichmäßige Kraftentfaltung.

85KITEBOARDING

Frank Ilfrich, Kitedesigner bei CORE zu den Unterschieden der drei CORE LW-Kites Nexus 3 LW, GTS6 LW und XR7 LW

Außer im Materialmix, wie unterscheiden sich die LW-Modelle von den Standard-Kites? Neben einem leichteren Materialmix sind die LW-Modelle auch in ihrer Konstruktion für den Leichtwindeinsatz opti miert. Wir verwenden flachere Profile, die weniger Luftwider stand bieten, früher fliegen und einen geringeren Querzug erzeugen. Die Querkräfte sind bei größeren Kites ja immer einer der Knackpunkte. Viel Fläche und eine lange Leading Edge (Fronttube) erzeugen einen hohen Drag. Das ist auch der Grund dafür, dass die Fronttube an unseren LW-Kites dünner ist als bei den kleineren Kites der Serie. Ist der Materialmix aller LW-Kites identisch? Beim Nexus 3 LW und GTS6 LW sind die Airframes komplett aus Exotex Light gefertigt, beim XR7 LW besteht die Fronttube aus Exotex2, die Struts aus Exotex Light. Ansonsten ist der Materialmix aller drei LW-Kites identisch.

LEICHTWINDKITENKAUFBERATUNG|STUFF

Frank, worin unterscheiden sich die drei Leichtwindkites Nexus 3 LW, GTS6 LW und XR7 LW in ihrer Konstruktion? Auf den ersten Blick in der Anzahl der Struts. Der XR LW ist ein Fünfstrut-Kite, Nexus und GTS sind Dreistruter.

Welchen Materialmix verwendet ihr bei euren LWModellen? Die komplette Kappe ist gewichtsoptimiert. Bei allen LW-Kites besteht das Strutgerüst aus Exotex Light (ein Dacron mit 140 g/m2), wir verbauen leichtere Bladder als in den StandardKites, im Tipbereich sind die Dacronflächen reduziert. Als Canopy (Flugtuch) benutzen wir inzwischen bei allen LWModellen unser Coretex 2. Es hat unser Coretex Light, das wir bei früheren LW-Kites eingesetzt haben, komplett abgelöst. Coretex 2 ist nur minimal schwerer als Coretex Light, aber deutlich reißfester und performanter, das heißt, die Kites besitzen mehr Power und auch bessere Höhelaufeigenschaften.

Leichterer Materialmix und weniger Drag

Der GTS LW ist sportlicher und stärker auf Freestyle ausgelegt, auch bietet er mehr Reserven im oberen Windbereich. Der XR LW ist ganz klar eine Big-Air- und Hangtime-Maschine. Seinen leichten Gewichtsnachteil durch die zwei zusätzlichen Struts macht der XR LW mit mehr Power und einem größeren Wind bereich nach oben wett.

Und in ihrem Einsatzbereich?

86 149NUMMER KITEBOARDING

GRÖSSEN

Wie unterscheiden sich die 13.5er mit ihrem schwereren Materialmix von den 15er-LW-Modellen im Windbereich? Die 13.5er sind die 12er für wirklich schwere RiderInnen. Die 13.5er sind nicht direkt für den Leichtwindeinsatz konzipiert, sondern sollen auch im mittleren und oberen Windbe reich Kontrolle und Performance liefern. Ihr bietet euren Foilkite XLITE und auch den Wavekite Section4 jeweils bis 13.5 an. Der Preis von 1.949 Euro ist identisch mit dem des Nexus 3 und des GTS6 13.5. Sind beide Kites bei Leichtwind auch in Kombination mit einem Twintip einsetzbar? Ja, beide funktionieren auch mit dem Twintip, besonders für leichte RiderInnen. Gerade der Section deckt neben Wave auch viele andere Bereiche ab und macht auch auf dem Foil echt Spaß. Im unteren Windbereich ist der XLITE aufgrund seines geringeren Gewichts im Vor teil, hat dann aber im oberen Windbereich konzeptbedingt Nachteile. Welche Leinenlänge empfehlt ihr für eure LW-Modelle? Wir empfehlen die normale Leinenlänge von 24 Metern. Jedem LW-Kite liegen aber DreiMeter-Extensions bei, sodass ihr auf 27 Meter verlängern könnt. Das bringt noch einmal einen Knoten nach unten.

Der Foilkite XLITE funktionieren auch mit dem Twintip, besonders für leichte RiderInnen. Gerade im untersten Windbereich ist der XLITE aufgrund seines geringeren Gewichtes im Vorteil. UND PREISE15.0 17.0 NEXUS 3 LW 2.069€ 2.169€ GTS6 LW 2.069€ 2.169€ XR7 LW 2.169€ 2.269€ XR7 LW NEXUS LW GTS6 LW

The new Ultra Team, light years ahead.

APM Marketing GmbH | info@airush-deutschland.de | DE

PHOTO: MITCHELL DOYLE MARKGRAAFFRIDER: ELIAS OUAHMID LIGHT YEARS AHEAD

We introduce the new Ultra Team, featuring Ho’okipa. Developed in partnership with Challenge Sailcloth, this unique Ultra PE leading edge and strut composite material is 25% lighter and 10x stronger than traditional fabrics. This allows for 50% higher pressure, creating increased stiffness combined with a thinner leading edge. The result is supercharged responsiveness coupled with sublime handling, and of course the long-term performance you expect from Airush.

vorhandenFahrkönneneinSinn,D/LABausreichend.VersionDacon-absolutEinmachtwennhöheresist. JuiceDUOTONE'classic'

Juice D/LAB EINSATZBEREICH FREERIDE/LEICHTWIND/FOIL KONSTRUKTION DELTA-HYBRID | 3 STRUTS | 4 (5) LEINEN KITEDESIGNER RALF GRÖSEL VENTIL AIRPORT VALVE II, SEPARATES AUSLASSVENTIL IM TIP FLUGTUCH TRINITY TX VON TEIJIN | 2 LASTFÄDEN, IM 90°-WINKEL 3 TRIMM-MÖGLICHKEITEN DOUBLE-V-PIGTAILS AN DEN STEUERLEINEN 88 149NUMMER KITEBOARDING

Der Juice ist ein Leichtwind-Allrounder. Erhältlich in 13.0, 15.0 und 17.0 ergänzt er die Duotone-Kitelinien im unteren Windbereich. Durch einen leichteren Material mix (dünneres Bladdermaterial) ist der Juice schon seit Längerem für den Leichtwindeinsatz optimiert. Jetzt hat Duotone noch eine Schippe draufgelegt und bietet seinen Leichtwindkite in zwei Bauweisen: „Classic“ und D/LAB. D/LAB steht für „Duotone Labor“ und soll mar kieren, was im Kitedesign zurzeit technisch möglich ist. Beim D/LAB besteht das Strutgerüst aus Aluula, beim „klassischen“ Juice aus Dacron. Dacron ein beschichte tes Gewebe, Aluula ein Laminat. Aluula ist leichter, stei fer und reißfester als Dacron, der D/LAB um 30 % leichter als der „Classic“ (bei unseren Testkites rund ein 1 kg). Die Unterschiede zwischen „Classic“ und D/LAB sol len sich besonders im unteren Windbereich, in der Hangtime und in der Upwind-Leistung bemerkbar machen – und auch im Preis: Der D/LAB ist um mehr als 1.000 Euro teurer als sein Dacron-Pendant. Die Waage des Juice hat Kitedesigner Ralf Grösel ohne Pulleys (Umlenkrollen) konstruiert. Der „Classic“ wird in drei, der D/LAB in zwei Größen (13.0 und 15.0) angeboten. Der 13.0 ist eine Empfehlung für FoilerInnen, 15.0 und 17.0 für Twintip-PilotInnen. Im Test sagen wir euch, wo genau die Unterschiede zwi schen den beiden Versionen liegen und ob – und für wen bzw. welchen Einsatzbereich – sich der Mehrpreis lohnt. Hobbykiter ist dievs.

Juice D/LAB Für

LEICHTWINDKITENKAUFBERATUNG|STUFF DUOTONESPORTS.COM 89KITEBOARDING TeamdasD/LABJuicedenund'classic'JuicedenhabenGetestet Neuharlingersiel.www.windloop.deinWindloop""Surfschulevon

Raiser INFO RIDER

| Foto:

TESTERGEBNISSE Getestet haben den Duotone Juice „Classic“ und den Juice D/LAB für euch das Team der „Surfschule Windloop“ in Neuharlingersiel. Testgröße: jeweils 15.0 www.windloop.de Juice ‚classic‘ Steven Buchholz Timo

BARSYSTEM Geflogen werden beide Juice wahlweise mit der Trust oder Click Bar. Beide Barsysteme sind vierlei nig, eine fünfte Leine kann nachgerüstet werden. Duotone bietet für beide Barsysteme unterschiedli che Loops, unsere Empfehlung für den Juice ist der Freeride-Loop. Ob Trust oder Click Bar ist Geschmackssache. Bei der Click Bar befindet sich der Adjuster im Barholm, ge- und depowert wird über eine Ratsche am Barende, ähnlich einer Fahr radschaltung. Die Voreinstellung der Trust Bar erfolgt klassisch über einen Clamcleat Adjuster. Das Click-System ist um knapp 200 Euro teurer.

Rider:

STEFANBERTSCHAT,FABIAN –AFFLERBACHJOSHUAOEST, WINDLOOP FOTO BERTSCHAT/WINDLOOPFABIAN

JUICE ‚CLASSIC‘ 1.959€ 2.119€ 2.279€ JUICE D/LAB 2.999€ 3.199€ GRÖSSEN UND PREISE FREERIDE EIGENSCHAFTEN

Eignung für (Unhooked-)Freestyle-Tricks Ist machbar, aber natürlich nicht seine Disziplin. Eignung für die Welle Für seine Größe ist der Juice recht agil, sodass er in 13.0 tatsächlich in der Welle geflogen werden kann. Aber so richtig Spaß macht das natürlich nicht. Ebenso wenig, wie mit einem 15er in die Welle zu gehen. Da macht der Juice keine Ausnahme. Einsteigereignung Wir setzten den Juice in der Schulung ein. Mit super Erfolgen. Sein berechenbarer Grundzug und seine – durch die Größe bedingte – langsamere Flugge schwindigkeit machen den Einstieg leicht. Der D/ LAB steht noch stabiler am Himmel – aber wer macht seine ersten Kiteversuche mit einem 3.000-Euro-Schirm? Empfehlung Barsystem und Leinenlänge Beide Juice funktionieren supergut an 24 Metern.

Wasserstart Beide Juice 15.0 starten gut aus dem Wasser. Auf grund des leichteren Gewichtes steigt der D/LAB williger auf. Mit dem 17er gestaltet sich der Wasser

Beim Juice D/LAB besteht das Strutgerüst aus Aluula, einem Laminat. Auula ist leichter, steifer und reißfester als Dacron. Der D/LAB ist um rund 1 kg leichter als der ‚classic‘.

90 149NUMMER KITEBOARDING 13.0 15.0 17.0

Windbereich Der 15.0 geht – je nach Körpergewicht der RiderIn nen – schon bei 8 bis 10 Knoten los. In der Spitze kann er bis knapp an 20 Knoten gefahren werden. Überrascht waren wir, dass der D/LAB durch das Fahren von Sinuskurven nicht signifikant mehr Zug aufbaut. Im untersten Windbereich geht er aller dings klar früher los, insbesondere mit leichteren RiderInnen. Handling und Beherrschbarkeit Bei beiden gut. Der D/LAB steht stabiler am Him mel, reagiert direkter auf Steuerimpulse und fühlt sich an der Bar „kompakter“ an. Bargefühl Das Bargefühl ist bei beiden direkt, beim D/LAB ein wenig mehr „crispy“. Höhelaufeigenschaften Beide Kappen hängen vergleichsweise tief im Windfenster. Der D/LAB geht um rund 2 Meter wei ter nach vorne an den Windfensterrand, läuft somit besser Höhe. Sprungperformance, Lift und Hangtime (eingehakt) Beide Juice liefern eine gute Hangtime. Erwar tungsgemäß liegt der D/LAB vorne. Er trägt länger, im Landeloop erzeugt er einen erneuten Lift und setzt sanfter ab.

FAZIT Der signifikante Unterschied zwischen beiden Juice ist – neben dem Preis – das deutlich geringere Gewicht des D/LAB, seine daraus resul tierende höhere Agilität und somit auch gesteigerte Overall-Perfor mance. Besonders im untersten Windbereich erzeugt der D/LAB eine höhere Leistung, bringt euch also bei weniger Wind aufs Board. Der Preisunterschied von 1.000 Euro allerdings ist echt happig. Für Hob bykiterInnen ist die Dacron-Version unserer Meinung nach absolut ausreichend. Ein D/LAB macht in unseren Augen nur Sinn, wenn ein höheres Fahrkönnen vorhanden ist – und ein dickeres Portemonnaie.

Juice ‚classic‘

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Thorsten Woite ist Inhaber des F-One- und Duotone-Pro-Shops „On Top Berlin“ und Kiter der ersten Stunde (seit 1999). Jedes Wochenende verbringt der Berli ner auf dem Darß, die Winter auf Fuerteventura. Woite hat jahrzehntelange Erfahrung im Leichtwindkiten. Im Interview gibt er einen Überblick über die Leichtwindkites von F-One und Duotone und erklärt, welche Kites im unteren Windbereich mit dem Twintip die beste Wahl sind und wer lieber zum Foilboard oder Wing greifen sollte.

Wird es immer geben

15.0JuiceDUOTONE RaiserTimoFoto:|BuchholzStevenRider:F-OneBandit14.0 LEICHTWINDKITENKAUFBERATUNG|STUFF

Leichtwindkiten mit Tube und Twintip Zwölf Fragen an Thorsten Woite, Inhaber „On Top Berlin“

Thorsten, gleich vorweg, was bedeutet eigentlich „Pro-Shop“? Ein Pro-Shop ist ein Shop, der sich auf nur wenige Marken spe zialisiert hat. In meinen Fall F-One und Duotone. Durch die Konzentration auf zwei Marken bin ich in der Lage, umfassend zu beraten, und ich habe eine große Auswahl an Produkten dieser Marken auf Lager. Zudem war ich – und auch alle ande ren im Team – mit nahezu allen Produkten selbst auf dem Was ser, kann also authentisch aus eigener Erfahrung berichten.

INFO RIDER BUCHHOLZSTEVEN FOTO RAISERTIMO DUOTONE

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Ein weiterer Vorteil ist, dass wir als Pro-Shop meist bevorzugt beliefert werden. F-One und Duotone haben gleich mehrere Leichtwindkites im Programm, die mit einem Twintip funktionieren. Duotone hat den Juice (13.0/15.0/17.0), die beiden großen Rebel SLS 14.0 und 15.0 und den Mono 15.0. Bei F-One haben TwintipPilotInnen die Wahl zwischen Bandit 14.0 und den großen Größen des Onestruter Breeze (13.0/15.0/17.0). Wo liegen die Unterschiede – und welcher Kite ist deine Empfehlung für den Leichtwind-TwintipEinsatz? Ja, das ist eine spannende Frage. Zuerst zu Duotone: Der Juice ergänzt die drei Dreistru ter Evo, Neo und Dice im unteren Windbe reich. Den Evo gibt es bis 12.0, den Dice bis 13.0 und den Neo bis 14.0. Beim Juice ist der 13er für die Kombination mit einem Foilboard entwickelt, 15.0 und 17.0 sind fürs Twintip konzipiert. Der Rebel SLS (fünf Struts) ist ein Hangtime- und Big-Air-Kite. Der Onestruter Mono funktioniert sehr gut zum Foilen – aber auch mit dem Twintip. KiterInnen, die Evo, Dice oder Neo fliegen, wird der Juice gefallen. Er ist sehr nahe am Flugverhalten der drei Dreistruter. Aber auch HangtimekiterInnen, denen der Rebel gefällt, sollten im untersten Windbereich besser zum Juice greifen, denn die großen Rebel SLS sind Auch wenn der Trend klar zum Foilen Leichtwindkitengeht,mit dem Twintip wird es immer geben. Mit einem großen Brett und einem 15.0 oder 17.0 über das Wasser zu gleiten macht echt Spaß. Thorsten Woite, On Top Berlin Juice 15.0

Der Windbereich.imKitelinienDuotone-ergänztJuicealleunteren F-One Bandit 14.0 LEICHTWINDKITENKAUFBERATUNG|STUFF

keine Leichtwindkites, sondern Hangtimeki tes für stärkeren Wind. Der Mono 15.0 punk tet im Preis. Er ist der günstigste aller Duotone-Leichtwindkites – hat allerdings auch merklich weniger Leistung und einen deutlich kleineren Windbereich als der Juice. Meine Empfehlung für viel Spaß bei wenig Wind ist also ganz klar der Juice. Und bei F-One? F-One bietet den Bandit XV bis 14.0 und den Bandit S3 bis 11.0. KiterInnen, die den Bandit fliegen, wird der Bandit 14.0 gefallen, BanditS-PilotInnen würde ich eher zum Breeze raten. Wie ist der Unterschied zwischen Bandit 12.0 und 14.0? Der Bandit 12.0 ist die Macht. Für mich der beste Kite in dieser Größe. Leichteren KiterIn nen würde ich als größten Kite den 12er emp fehlen – und ein größeres Board. Der 14.0 geht zwar früher los – besonders bei schwere ren RiderInnenn –, macht aber nicht so viel Spaß wie der 12er. Der Breeze ist besonders zum Foilen entwi ckelt. Welche LW-Größe des Breeze emp fiehlst du für Leichtwind mit dem Twintip? Der Breeze 13.0 ist ein super Kite. Selbst in der leichtesten Brise steht er wie angenagelt am Himmel. Für Twintip-Fahrer und Foiler ist er gleichermaßen geeignet. Foilen gelingt mit dem Breeze 13.0 selbst bei Bedingungen, unter denen der Kite nicht mehr aus dem Wasser startet. Den Adjuster nach dem Start etwas anziehen – und los gehts. Wer sich für einen günstigen Kite entscheiden möchte – wo siehst du die Unterschiede zwischen den beiden Onestrutern Duotone Mono und F-One Breeze? Den Mono führen wir nur auf Nachfrage. Bei Duotone empfehle ich uneingeschränkt den Juice. Der Breeze ist der absolute Preis-Leis tungs-Sieger im Leichtwindbereich. Er ist um 250 Euro günstiger als der Mono, der Sprung zum Juice beträgt satte 520 Euro. Der Breeze ist meine Empfehlung für preisbewusste Leichtwindkiter. Empfiehlst du, die eigene Range mit Kites beider Marken zu mischen? Das ist durchaus möglich. Für wen es sinnvoll ist, entscheidet der persönliche Geschmack. Wer einen Bandit oder Bandit S fliegt, kann seine Range durchaus mit einem Leichtwind kite von Duotone ergänzen. Wer aber lieber bei einer Marke bleiben möchte, wird im unte ren Windbereich sowohl bei F-One als auch bei Duotone fündig. Wir beraten euch gerne im Shop – und stehen euch mit unserer Erfah rung zur Seite, sofern ihr eure Range mit zwei Marken aufbauen wollt. Besonders, was die Feinjustierung der Barsysteme angeht, wenn ihr „fremdfliegen“ wollt.

93KITEBOARDING

F-ONE BANDIT XV 1.890 F-ONE BREEZE 1.500 1.600 1.750 DTK EVO 1.829 1.909 DTK EVO SLS 2.089 2.169 DTK DICE 1.829 DTK DICE SLS 2.089 DTK JUICE 1.959 2.119 2.279 DTK JUICE D/LAB 2.999 3.199 3.399 DTK REBEL SLS 2.279 2.359 2.439 DTK MONO 1.749 1.959 GRÖSSEN UND PREISE 94 149NUMMER KITEBOARDING

Welchen Kitern empfiehlst du bei Leichtwind ein Foilboard, wem Wingfoilen und wem einen Leichtwindkite und ein großes Twintip?

Standard-Barsysteme haben Leinenlängen von 24 Metern. Bringen längere Leinen Vorteile beim Leichtwindkiten? Ja, oft. An längeren Leinen kann der Kite län gere Wege zurücklegen, die Beschleunigung verpufft nicht so schnell. Allerdings erzeugen längere Leinen auch einen höheren Luftwi derstand, das Lenkverhalten wird dadurch indirekter. Auch ist mit längeren Leinen ein höheres Fahrkönnen notwendig. Die Duo tone Trust Bar wird wahlweise mit 24 und 27 Metern (Aufpreis: 10 Euro) angeboten. Und die F-One Bar? Gibt es die auch mit längeren Leinen oder können Extensions montiert werden? Bei F-One empfehle ich, bei der Original-Lei nenlänge zu bleiben. Mit 24 Metern passen Leistung und Agilität der F-One-Kites am besten. Allgemein gesehen, wie siehst du den Trend im Twintip-Leichtwind-Kiten? Leichtwindkiten mit dem Twintip wird es immer geben. Mit einem großen Brett und einem 15.0 oder 17.0 über das Wasser zu glei ten macht echt Spaß. Aber der Trend im Leichtwindbereich geht ganz klar in Richtung Foil – und seit zwei Jahren natürlich auch zum Wingfoilen.

Welche Barbreite empfiehlst du für einen Leichtwindkite? Jeweils die breitere. Leichtwindkites fliegen langsamer und sind träger als kleinere Kites. Sie setzen Lenkimpulse zeitverzögerter um. Von daher bringt eine breitere Bar Vorteile.

Das ist eine ganz persönliche Entscheidung. Wer mit dem Foilen beginnt, fängt erst einmal wieder bei null an, auch wenn er schon gut kiten kann. Foilen ist zwar nicht so schwer zu erlernen, aber nicht jeder hat Lust dazu. Es gibt viele, die schon gut kiten können und die sich beim Freizeitsport einfach nur entspannen wollen. Das gelingt bei Leichtwind am besten beim Cruisen mit einem großen Kite und einem großen Twintip. Wer eine neue Herausforderung sucht, sollte mit dem Foi len beginnen. Ihr braucht euch dann keinen großen Kite zu kaufen. Und wer eine noch stärkere Herausfor derung sucht, der sollte sich ans Wingfoilen trauen. Ich persönlich bin lange Twintip und Waveboard gefahren und habe 2007 mit dem Foilen angefangen. Mittler weile gehe ich viel mit dem Wing raus. Für mich die Kombination aus Foilen, Waveboarden und Windsur fen. Eine sehr geile Kombi – macht echt Mega-Spaß. Wer eine neue Herausforderung sucht, kann mit dem Foilen beginnen. 13.0 14.0 15.0 17.0 19.0

96 KITEBOARDING Zwei von vier KITE FOIL WORLD SERIES 2022 TOURSTOPPSENTSCHIEDEN

Die Kitefoil-Race-Saison ist in vollem Gange. Zwei Tourstopps (Traunsee/Öster reich und Gizzeria/Italien) sind bereits entschieden, zwei folgen noch: Gran Canaria/Spanien (30.11. bis 4.12.2022) und Jeddah/Saudi-Arabien (13. bis Der18.12.2022).momentan

Führende bei den Männern ist Denis Taradin aus Zypern. Bester Deutscher auf Platz 8 ist Florian Grüber, Jannis Maus liegt auf Platz 14, Vatentin Bontus aus Österreich auf Platz 15. Bei den Frauen führt Lauriane aus Frankreich, beste Deutsche ist Leonie Meyer auf Platz 8, Alina Kornelli, die für Österreich star tet, liegt aktuell auf Platz 31. Infos zu allen Events und Resultate findet ihr unter www.kitefoilworldseries.com TOURSTOPP neu:

INFO FOTO ORSINIMARTINAIKA,

GIZZERIA/ITALIEN

KITEBOARDING

Andrea Principi Erster Weltmeister im Air Twintip

Big

WeltmeisterInnenFünfgekürt QATAR AIRWAYS GKA BIG AIR WORLD CHAMPIONSHIPS

in der Geschichte des Kitesports 98 149NUMMER KITEBOARDING

INFO TEXT KEENANHOLLY SEIFERTDIRK FOTOS CARDENASSAMUEL

Zum ersten Mal in der Geschichte des Kitesurfens wurde in diesem Jahr eine offizielle Weltmeisterschaft im Big Air ausgetragen. Und das gleich in drei Disziplinen: Twintip, Strapless und Hydrofoil.

TARIFA/SPANIEN 2022JULI6.JUNI20.–

Im Twintip und Strapless fand jeweils eine Männer- und Frau enwertung statt, im Hydrofoil war für eine Frauenwertung die Anzahl der Anmeldungen gemäß den World-Sailing-Regeln zu Populärgering.

gemacht hat die Disziplin Big Air der „King of the Air“ (KOTA), der 2000 erstmals auf Maui (Ho’okipa) stattfand und seit 2013 jährlich in Kapstadt/Südafrika ausgetragen wird.

Dabei ist die Disziplin „Big Air“ alles andere als neu, eigentlich ist Big Air sogar die älteste Disziplin im Kitesport. Die ersten deutschen Meisterschaften wurden 2000 im Big Air ausgetra gen und auch auf dem ersten Worldcup auf Helgoland im glei chen Jahr war Big Air ein fester Bestandteil. Allerdings wurde damals die reine Airtime gemessen – Tricks wurden nicht Biggewertet.Airist die zurzeit populärste Disziplin im Kitesport. Die GKA als Veranstalterin der Weltmeisterschaften im Kitesurfen (in allen Disziplinen, bis auf Race) setzt in diesem Jahr voll auf Big Air und deutlich weniger auf Freestyle. Der Event in Tarifa ist die größte GKA-Veranstaltung im Jahr 2022 und der Höhe punkt des Tourkalenders. Als Austragungsort hat die GKA Balneario in Tarifa ausge wählt, den unter Big-Air-KiterInnen wohl beliebtesten Spot Europas. Der Balneario Beach befindet sich gleich hinter der Mole am Stadtzentrum, der Wind ist ablandig, das Wasser in Ufernähe spiegelglatt. Der Levante hämmert hier gerne mit über 40 Knoten. Um optimale Windbedingungen zu erwischen, ist der Event über eine „Halteperiode“ von zweieinhalb Wochen angesetzt.

Die einzelnen Big-Air-Wettbewerbe werden nur gestartet, wenn ausreichend Wind ist. Wobei Hydrofoil bei weniger Wind angesetzt wird als Strapless und Twintip. 60 FahrerInnen haben sich für den Event qualifizieren kön nen. Die Auswahl erfolgte über die GKA-Rangliste 2021 (im Freestyle für Twintip, im Wave für Strapless und im Hydrofoil Freestyle für Hydrofoil Big Air), per Video-Contest, durch den „Full Power Tarifa“-Event und über Wildcards der GKA. Drei RiderInnen (Mikaili Sol, Lorenzo Casati und Jamie Overbeek) haben es in jeweils zwei Disziplinen bis ins Hauptfeld geschafft.

Beim KOTA werden Radikalität der Tricks sowie Höhe und Air time der Sprünge gewertet. Diese Kombination macht Big Air so spektakulär und zum absoluten Publikumsmagneten.

Anders als im Freestyle, wo komplizierte, technische Tricks in

VIDEOLINKZU CHAMPIONSHIPSWORLDAIRBIGGKAAIRWAYSQATAR|PROFIZIRKUS 99KITEBOARDING

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geringer Höhe mit tief stehendem Kite gesprungen werden, gelten die Big-Air-Tricks mit ihrer Kombination aus Oldschool, Freestyle und Kiteloops – und das mög lichst hoch mit langer Airtime – als fürs Publikum interes santer und leichter nachvollziehbar. Ein weiterer Unterschied ist, dass Big-Air-Material weniger spezifisch ist und auch von FreizeitkiterInnen eingesetzt wird.

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Insgesamt wurden fünf WeltmeisterInnen gekürt: And rea Principi (Italien) im Twintip, Airton Cozzolino (Ita lien) im Strapless und Charles Brodel (Frankreich) im Hydrofoil siegten bei den Männern; bei den Frauen Mikaili Sol (Brasilien) im Twintip und Capucine Delan noy (Frankreich) im Strapless.

TWINTIP MÄNNER ANDREA PRINCIPI (ITA) LIAM WHALEY (ESP) GIEL VLUGT (NLD) LORENZO CASATI (ITA) TWINTIP FRAUEN MIKAILI SOL (BRA) ZARA HOOGENRAD (NED) NATHALIE LAMBRECHT (SWE) MICHAELA PILKENTON (USA) STRAPLESS MÄNNER 1. AIRTON COZZOLINO (ITA) GABRIEL BENETTON (BRA) LORENZO CASATI (ITA) CAMILLE DELANNOY (FRA) STRAPLESS FRAUEN CAPUCINE DELANNOY (FRA) CAMILLE LOSSERAND (CHE) MIKAILI SOL (BRA) MONICA GILARDONI (ITA) HYDROFOIL MÄNNER CHARLES BRODEL (FRA) JAMIE OVERBEEK (NLD) MAXIME CHABLOZ (CHE) ALEX SOTO (DOM) ERGEBNISSE

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Abgerundet wurde der wohl weltweit größte KitesurfEvent mit einer Kite Expo (21. bis 26.06.2002, zusätz lich auch am Bibo Beach), auf der kostenlos Material getestet werden konnte, und der Verleihung der GKA Awards (GKA Awards Night) am 25. Juni. Aus deutscher Sicht wurde in der Rubrik „Rookie of the Year“ Finn Flü gel gekürt. Die Big Air World Championships Tarifa sind zudem der erste Event, den die GKA mit Qatar Airways als Titel partner und offizieller Airline-Partner veranstaltet. Die vollständigen Ergebnisse, weitere Videos und einen detaillierten Verlauf der Wettbewerbe findet ihr auf www.gkakiteworldtour.com

Capucine Delannoy aus Frankreich. Siegerin im Big Air Strapless bei den Frauen Qatar Airways Awards 2022 Während der GKA Big Air World Championships in Tarifa wurden auch die Qatar Airways Awards 2022 vergeben: Mikaili Sol (Women‘s Move of the Year), Giel Vlugt (Men‘s Move of the Year), Finn Flügel (Rookie of the Year) und Willow River-Tonkin (Social Contribution of the Year)

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Den Auftakt in Tarifa machten die Hydrofoiler – am sechsten Tag der Halteperiode. Den Titel holte der amtierende Weltmeister im Hydrofoil Freestyle, Charles Brodel aus Frankreich. Der Deutsche Finn Flügel, mit 12 Jahren jüngster Teilnehmer im Feld, belegte einen beachtenswerten 5. Platz (zusammen mit Joselito del Rosario und Maxime-Luan Desjardins).

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FOLLOW USDUOTONESPORTS.COM GKA BIG AIR CHAMPIONSWORLD

INFO INTERVIEW DIRK SEIFERT FOTOS SAMUEL CARDENAS 5 Weltmeistertitel wurden während der GKA Big Air World Championships vergeben. Anders als beim KOTA werden Strapless und Hydrofoil separat gewertet. Auch fand eine getrennte Männer- und Frauenwertung statt V1CODE neuendensetzteBurlandoJeremy ein.AirBigimV1CODESlingshot LINK ZU VIDEO SIMONBEWERBUNGSVIDEOBRUHN WORLDAIRBIGGKAAIRWAYSQATAR |CHAMPIONSHIPSTWINTIPBIGAIR149NUMMER102 KITEBOARDING

INTERVIEW SIMON BRUHN GKA BIG AIR WORLD CHAMPIONSHIPS IN TARIFA

Worin unterscheiden sich die Bewertungskriterien vom KOTA und von der GKA-Big-Air-Weltmeisterschaft hier in Tarifa? In beiden Events geht es darum, möglichst hohe, extreme und technisch anspruchsvolle Tricks zu zeigen. In beiden Events werden die höchsten drei Scores addiert und noch ein vierter Score für die Overall-Impression vergeben. Der Unterschied liegt eher in Details und in der Betonung einzelner Kriterien durch die Judges. So gibt es bei der GKA Trickfamilien, in denen jeweils nur zwei Tricks bewertet werden, und Subfami lien, in denen es nur einer ist. Beim KOTA müssen die Tricks einfach nur signifikant unterschiedlich sein, das Risiko wird höher bewertet. Beim KOTA gibt es nur einen Wettbewerb. Männer, Frauen, Twintip- und Strapless-RiderInnen starten in einem Feld, alle unterliegen den gleichen Bewertungskriterien. Bei den GKA-Big-AirWeltmeisterschaften wird in drei Disziplinen gestartet: Twintip, Strapless und Hydrofoil Big Air – jeweils in einer getrennten Männer- und Frauenwertung. Welches Format gefällt dir besser? Das ist schwer zu sagen. Twintip Big Air ist immer noch die Hauptdisziplin mit wesentlich mehr RiderInnen. Der Kitesport ist aber sehr facettenreich, ich finde es super, dass auch Diszi plinen wie Strapless und Hydrofoil berücksichtigt werden. Gleiches gilt auch für eine Frauenwertung. Dadurch wagen sich auch immer mehr Frauen in den Big Air.

ZU DEN QATAR AIRWAYS

103KITEBOARDING CHAMPIONSHIPSWORLDAIRBIGGKAAIRWAYSQATAR|PROFIZIRKUS

MIT

Simon, die GKA Big Air World Championships sind die ersten offiziellen Weltmeisterschaften im Big Air.

Bisher wurden von der GKA (mit einem Twintip) Weltmeisterschaften nur im Freestyle ausgetragen. Wo liegen die Unterschiede zwischen Big Air und Freestyle (mit einem Twintip)? Im Freestyle wird der Kite tief an einer Stelle gehalten, der Trick schnell und flach ausgeführt. Im Big Air wird der Kite bewegt, entscheidend ist die Höhe. Contraloops, Doubleloops oder S-Loops werden mit Rotationen und/oder Board-offs kombiniert Big Air ist die KOTA-Disziplin. Beim KOTA (King of the Air) werden Höhe und Radikalität der Tricks bewertet.

aufHauptsachedemWasser

Wie hast du dich für die GKA Big Air World Championships qualifiziert? Es gab mehrere Möglichkeiten, sich für den Event zu qualifizie ren. So waren die Besten aus der letzten Freestyle World Tour vorqualifiziert und einige große Namen, wie z. B. KOTAGewinnerInnen, wurden eingeladen. Ich habe ein Video ein gesendet und konnte mich dadurch qualifizieren.

Am Ende bist du auf Platz 17 gelandet, zusammen mit Kevin Langeree und weiteren Weltklasseridern wie Carlos Mario und Aaron Hadlow. Bist du mit deiner Leistung und deinem Abschneiden zufrieden? Ich bin vollkommen zufrieden. Ehrlich gesagt war es schon eine große Überraschung für mich, dass ich mich überhaupt für den Event qualifizieren konnte. Es gab ja insgesamt nur 24 Plätze für die besten Rider weltweit. Giel Vlugt, Kevin Langeree und Stif Hoefnagel – alle drei Rider, gegen die du in Tarifa angetreten bist, kommen aus Holland. Wie gut kennt ihr euch? Ja, die Holländer habe Big Air wohl im Blut. Die drei kenne ich eigentlich nur vom Sehen, von dem ein oder anderen Plausch auf Events oder vom Training an den gleichen Spots. Andere RiderInnen wie Luca, Beto oder Michaela Pilkenton kenne ich besser. Für Big Air braucht es viel Wind. Bedingungen, die wir in Deutschland nicht so häufig haben. Wo und wie trainierst du Big Air? Ja, in Deutschland gibt es da nur eine Lösung: immer dem Wind hinterher. Von Kiel aus komme ich zum Glück recht schnell an die Nordsee, aber auch an die Ostsee, wie z. B. Feh marn. Übers Wochenende fahre ich, wenn die Vorhersage passt, aber auch gerne mal nach Dänemark hoch. Hvide Sande oder die Gegend um Klitmøller hat häufig ganz gute Bedin gungen. Wenn es etwas weiter weg geht, sind Brasilien und Kapstadt zum Trainieren perfekt.

Ist dein Video öffentlich zugänglich? Ja, bei YouTube und auf meinem Instagram-Profil. In deinem ersten Heat bist du gegen Giel Vlugt und Kevin Langeree angetreten. Giel Vlugt konnte den Heat gewinnen, auch du bist eine Runde weiter gekommen, denn du hast Kevin Langeree geschlagen, den dreifachen Gewinner des „King of the Air“ und erfolgreichsten und wohl auch bekanntesten Big-AirKiter. Wie war das für dich? Ja, das war eine große Überraschung, besonders, weil mir gleich beim ersten Absprung der Chickenloop gerissen ist und ich deshalb auf einen kleineren Kite wechseln musste. Das hat mich viel Zeit gekostet und mich ziemlich aus dem Konzept gebracht. Wie ich trotzdem gegen Kevin gewinnen konnte, ist mir ein Rätsel. Ich muss mir den Livestream wohl noch einmal anschauen. In Runde 2 bist du nur extrem knapp (18,50 zu 18,27) gegen Stif Hoefnagel ausgeschieden. Wie lief dein zweiter Heat für dich? Nach dem ersten Heat konnte es natürlich nur noch besser werden, und ich bin froh, dass ich in meinem zweiten Heat dann doch noch mehr meiner Tricks zeigen konnte. Von daher bin ich sehr zufrieden mit dem Heat, besonders, da ich immer noch recht im Stress war. Ein paar Kleinigkeiten kann man natürlich immer besser machen.

CarewJames imWeltmeisteramtierendeDer anStraplessAirBigbeimauchtratWave

Wie finanzierst du die Teilnahme an den Wettbewerben? Ja, finanzieren tut sich das leider nicht von alleine. Deshalb habe ich einen tatsächlich ganz wassersportfreien Job in der Biotechnologie. Neuerdings zum Glück nur noch mit 30 Wochenstunden.

Außer Big Air – reizen dich auch andere Disziplinen im Kiteboarden? Big Air ist natürlich meine große Liebe, aber wenn der Wind dafür nicht reicht, bin ich auch für eine Freestyle- oder FoilSession zu haben. Hauptsache auf dem Wasser.

149NUMMER104 KITEBOARDING

Der KOTA ist der Traum aller Big-Air-RiderInnen. Er ist der wichtigste Big-Air-Event. Er reizt mich noch mehr als die Weltmeisterschaft.

Ich denke, das Wichtigste ist erst mal, einen guten Absprung zu haben, bei dem man schön senkrecht hoch kommt und nicht nach Lee segelt. Erst dann sollte man mit Kiteloops anfangen. Das können auch erst mal kleine Hopser bei wenig Wind sein und danach steigert man die Höhe und Absprung geschwindigkeit. Und natürlich üben, üben, üben. Jede Stunde auf dem Wasser bringt einen weiter. Und welche Kitegrößen sollte man wählen?

CHAMPIONSHIPSWORLDAIRBIGGKAAIRWAYSQATAR|PROFIZIRKUS 105KITEBOARDING

Das Board sollte auf jeden Fall einen guten Kantenhalt haben.

Da können Channels gut helfen. Außerdem sollte es gut mit Chop umgehen und bei harten Landungen nicht einspitzeln. Bei Board-offs und Boardflips ist ein leichtes Board von Vorteil. Wenn jemand mit Big Air beginnen möchte, was ist dein Tipp, wie der Einstieg am besten gelingt, und welcher Trick sollte als Erster geübt werden?

Für die ersten Kiteloops ist ein kleiner Kite, z. B. ein 7er, opti mal. Natürlich nicht bei 40 Knoten, sondern bei Wind, sodass man mit dem Kite gerade so gut fahren kann. Mit welchem Material (Kite, Kitegröße und Board) hast du mit Big Air begonnen? Meine ersten Kiteloops habe ich damals mit einem 7er-Bandit III gemacht. Danach bin ich viel den Chaos und FX geflogen, bevor ich zu Duotone gewechselt bin. Als Board hatte ich am Anfang das X-Ride mit 133 cm.

KOTA reizt mich auf jeden Fall noch mehr. Auch wenn es nicht die offizielle Weltmeisterschaft ist, ist es auf jeden Fall der wichtigste Event im Big Air. Welchen Kite und welches Board setzt du im Big Air ein? Ich nutze den Rebel SLS in den kleinen Größen (6.0 bis 8.0) und den Evo SLS bei weniger Wind (8.0 bis 10.0). Das ist aber nicht in Stein gemeißelt. Auch der Dice SLS ist gut für Big Air. Als Board das Jaime SLS in 133. Und welches Material nutzen die anderen DuotoneTeamriderInnen? Seitdem es den Rebel in der SLS-Version gibt, wird er von vie len Duotone-RiderInnen wegen seiner enormen Hangtime auch im Big Air eingesetzt. Aaron und Andrea fliegen weiter hin den Dice. Welche Kitegröße(n) hattest du während des Events in Tarifa im Einsatz? Meinen 7er-Rebel SLS und meinen 8er-Evo SLS. Die SLS-Kites sind steifer und leichter als die Classics. Wie macht sich das im Big Air bemerkbar? Durch den steiferen Frame drehen die Kites wesentlich schnel ler und durch das geringere Gewicht steigen sie nach dem Loop schneller auf. Zudem ist die Leistung etwas höher. Der Rebel ist in der SLS-Version jetzt wesentlich besser für Kite loops geeignet. Giel Vlugt benutzt einen Kite aus Aluula. Wünschst du dir einen Rebel aus Aluula, also einen Rebel oder Evo D/ LAB für Big Air? Mit den SLS-Kites konnte ich schon sehr gut sehen, was für einen starken Einfluss die Materialien auf die Performance der Kites haben. Von daher bin ich sehr gespannt, was als Nächs tes kommt und was noch alles möglich ist. Was muss ein Twintip leisten können, um es im Big Air einsetzen zu können?

Der KOTA ist ein Einladungs-Event. Hast du dich schon einmal für eine Teilnahme am KOTA beworben?

KOTA ist natürlich der Traum aller Big-Air-RiderInnen. Ich habe mich schon einige Male beworben. Vielleicht klappt es ja irgendwann. Was reizt dich mehr, eine Teilnahme am KOTA oder an den offiziellen Big-Air-Weltmeisterschaften?

NAME SIMON BRUHN ALTER 31 NATIONALITÄ DEUTSCH INSTAGRAM @SIMON_BRUHN_KITEBOARDING GEBURTSORT OSTERCAPPELN LEBT ZURZEIT IN KIEL KITET SEIT 2008 HOMESPOT HEIDKATE LIEBLINGSSPOT BLOUBERGSTRAND, SÜDAFRIKA ERSTER WETTBEWERB KITECONTEST NEUHARLINGERSIEL 2016 ERSTER WORLD CUP GKA BIG AIR WORLD CHAMPIONSHIPS BISHERIGE ERFOLGE 4TH COLD HAWAII BIG AIR,GEGEN

Im Big Air geht es momentan so schnell voran, da gibt es auf jeden Fall noch einige neue Tricks zu lernen, und ich hoffe, dass ich auch weiterhin Big-Air-Wettkämpfe mitfahren kann.

Außerdem möchte ich Big Air auch in Deutschland etwas populärer machen und versuche grade mit ein paar Freunden, hier einen Big-Air-Event auf die Beine zu stellen. Also stay tuned! Simon, danke für das Interview. NICK

Was reizt dich so sehr am Big Air? Warum hast du dich für Big Air und nicht für Freestyle oder Wave entschieden? Ich glaube, jeder hat den Traum vom Fliegen, und Big Air kommt da auf jeden Fall am nächsten dran. Außerdem lässt sich Big Air in keinem anderen Sport machen. Free- und Wakestyle ist dem Wakeboarden sehr nahe und Wave dem Sur fen. Für mich ist Big Air die Kitedisziplin und für mich als Adre nalinjunkie genau das Richtige. Wie sind deine Ziele für die Zukunft?

JACOBSEN GEWONNEN

Liam Whaley Der Lokalmatador belegte den zweiten Platz in der Twintip Wertung Twintip Frauen 1. Mikaili Sol (BRA) 2. Zara Hoogenrad (NED) 3. Nathalie Lambrecht (SWE)

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SHOP NOW PRE-OWNED Wir haben die Produktpalette unse res KiteWorldWide Online Shops umfassend für euch erweitert. Ne ben dem neuesten Kitematerial von CORE, Kold Shapes, CrazyFly und Eleveight bieten wir euch nun auch eine große Auswahl an Test, Schulund Demokites. Sorgfältig von uns und unseren Partnerschulen behan delt, landen die Kites zurück bei uns in Hamburg. Wir prüfen für dich die Kites hier in Deutschland auf ihre Dichte und Qualität, stufen sie ein und über die Kategorien erfährst du genau in welchem Zustand der Kite bei dir ankommt. Mit kleiner persön licher Überraschung von uns geht der Kite dann auf seine Reise zu dir! 02 KITEWORLDWIDE HAMBURG 03 DESTINATIONENKITEWORLDWIDE 04 WIR PRÜFEN DAS MATERIAL 05 DEIN ERREICHTMATERIALDICH 01 PRODUKTION NEUER KITES Core | GTS6 Kite Vgl. Neu ab 1.329 € Pre-owned ab 771€* Eleveight | Process V6 Vgl. Neu 609 € Pre-owned ab 487 €* * Mit dem Code KB1522 erhältst du exklusiv auf alle Pre-Owned Produkte bis 15%31.08.2022Rabatton top. Core | Sensor 3 Bar Vgl. Neu 619 € Pre-owned ab 464 €* Code*KB1522 SHOP.KITEWORLDWIDE.COM

108 KITEBOARDING BrodelCharlesRider: QATAR AIRWAYS GKA BIG AIR WORLD HYDROFOILCHAMPIONSHIPSBIGAIR Charles DoppelweltmeisterBrodel

CHAMPIONSHIPSWORLDAIRBIGGKAAIRWAYSQATAR|PROFIZIRKUS

Am 26.06.2022, dem sechsten Tag der Halte periode, begann der Wettbewerb mit der Dis ziplin Hydrofoil Big Air am Bibo Beach im Kitemekka Tarifa. 20 Knoten versprach die Windvorhersage – zu wenig für Twintip Big Air, aber mehr als genug für die HydrofoilPiloten. Qualifizieren konnten sich die Rider über einen Video-Contest und über die GKARangliste 2021 im Hydrofoil Freestyle. Sieben Rider schafften den Sprung in die Endrunde: die beiden Franzosen Charles Brodel und Maxime-Luan Desjardins, Alex Soto und Jose lito del Rosario aus der Dominikanischen Republik, Maxime Chabloz aus der Schweiz und Finn Flügel aus Deutschland. Die Fahrer hatten zehn Trickversuche, von denen drei in die Wertung einflossen – plus eine OverallPunktzahl. Die Heats dauerten jeweils sieben Minuten, die Transition drei. Das Feld war klein – aber hochkarätig: Charles Brodel ist amtierender Weltmeister im Hydro foil Freestyle, das Multitalent Maxime Chabloz Freeride-Ski-Weltmeister, GKA-Kite-WorldTour-Vizeweltmeister 2021 (Twintip Freestyle) und GWA-Wingfoil-World-Tour-Teilnehmer, Alex Soto ein Urgestein der Hydrofoil-Szene und der Deutsche Finn Flügel Jugend-Welt meister im Freestyle. Zudem belegte der erst 12-jährige Hofer Platz 13 beim GKA Freestyle Worldcup Anfang des Jahres in Salinas del DenRey/Kolumbien.erstenHeat konnte der Niederländer Jamie Overbeek gegen den Dominikaner Joselito del Rosario mit 24,73 zu 6,47 Punkten klar für sich entscheiden. Heat 2 gewann Alex Soto gegen Maxime-Luan Desjardins nahezu ebenso deutlich mit 19,94 zu 7,14. Heat 3 –Maxime Chabloz gegen Finn Flügel – war deutlich dichter. Der 12-jährige Flügel schlug sich wacker, auch wenn der Schweizer am Ende mit 14,61 zu 10,03 die Nase vorn hatte.

Kampflos zog der amtierende Weltmeister im Hydrofoil Freestyle Charles Brodel in Runde 3 ein. Im ersten Heat in Runde 3 besiegte Jamie Overbeek den Deutschen Finn Flügel (22,60 zu 13,17), Maxime Chabloz warf Joselito del Rosario aus dem Wettbewerb (17 zu 3,13) und Charles Brodel kam gegen Maxime-Luan Des jardins weiter (19,77 zu 0,00). Im ersten Semifinale schlug der 16-jährige Youngster Jamie Overbeek Altmeister Alex Soto (21,26 zu 15,26), das zwei Semifinale ent schied Charles Brodel gegen Maxime Chabloz für sich (19,23 zu 16,18). Im kleinen Finale holte Maxime Chabloz gegen Alex Soto den letzten Treppchenplatz, im Finale musste sich der Youngster Jamie Overbeek trotz beein druckender Doobie-Loops dem routinierten und technisch brillanten Freestyle-Weltmeis ter Charles Brodel geschlagen geben, der neben seinem Freestyle-WM-Titel auch im Big Air gewann und somit seinen zweiten Welt meistertitel in einer Hydrofoil-Disziplin holte. Für Maxime Chabloz war es die erste Teil nahme an einem Hydrofoil-Wettbewerb. Hydrofoil ist nicht die stärkste Disziplin des sportlichen Multitalents, umso erfreuter war er über seinen Podiumsplatz. „Sobald der Wind über 20 Knoten geht, schnappe ich mir lieber mein Twintip und fahre Freestyle, aber diese Veranstaltung hat mir superviel Spaß gemacht.“

TEXT HOLLY KEENAN, DIRK SEIFERT FOTOS SAMUEL CARDENAS

HYDROFOILGKAFINALE WORLDAIRBIG 2022CHAMPIONSHIPS

109KITEBOARDING INFO

149NUMMER110 KITEBOARDING GROSSES ABGELIEFERT!KINO NAME FLÜGELFINN ALTER 12 NATIONALITÄT DEUTSCH INSTAGRAM @FLYFINNI GEBURTSORT HOF/OBERFRANKEN INZURZEITLEBT GOUNA/ÄGYPTENELUNDHOF HOMESPOT GOUNA/ÄGYPTENEL ERFOLGE 2021FREESTYLE-JUNIOREN-WELTMEISTER (U14) FREESTYLE-JUNIOREN-MEISTERDEUTSCHER (U18) 2022WORLDCUPFREESTYLEGKA13PLATZ SALINASINBEST-TRICKIM3PLATZUND REY/KOLUMBIENDEL RACE2021WINGMEISTERDEUTSCHER WING2021VIZEMEISTERDEUTSCHER (U14)FREESTYLE JÜNGSTER TEILNEHMER UND PLATZ 5 HYDROFOIL-BIG-AIR-WELTMEISTERSCHAFTDER Raceflügeleinenund90er-MasteinenDazu9er-Nexus.einemmitichbinGestartetMaterialwahl

INTERVIEW DIRK SEIFERT FOTOS SAMUEL CARDENAS MIT FINN FLÜGEL Hallo Finn, du warst der jüngste Teilnehmer auf der GKA-Big-Air-Weltmeisterschaft in der Disziplin Hydrofoil Big Air. Das war nicht dein erster Worldcup. Bei welchen GKA-Events bist du bereits gestartet, in welchen Disziplinen und mit welchen Platzierungen? Ja, das stimmt. Ich bin ja erst 12 und war somit der jüngste Teilnehmer hier in Tarifa. Ich glaube, die Nächstjüngeren waren 15 und 16 Jahre alt. Ich hatte mich für den WorldcupAuftakt in Kolumbien im Frühjahr mit einem Video beworben und bekam somit eine Starterlaubnis. Das war im Twintip Freestyle und ich kam bis ins Viertelfinale, sodass ich am Ende mit drei anderen Ridern den 13. Platz belegt habe. Das war schon echt cool, und ich konnte zeigen, dass auch der Nach wuchs schon mithalten kann. Und du bist auch einer der Preisträger der GKA Awards 2022. Wofür wurdest du ausgezeichnet? Ich wurde aus sechs FinalistInnen zum „Rookie of the Year“ gewählt! Das war wirklich eine Wahnsinnssache für mich. Es war auch das allererste Mal, dass die GKA diese Auszeichnung in diesem Rahmen vergeben hat. Es war quasi die komplette Kiteszene vertreten und die Stimmung war einfach nur riesig. Jeder Award wurde von einem anderen Paten übergeben. Ich bekam meinen von keinem Geringeren als Aaron Hadlow. Das werde ich so schnell nicht vergessen! Was bedeutet diese Auszeichnung für dich? Es bedeutet wahnsinnig viel für mich! Also, in der GKA sind ja neben Jörgen Vogt und Tom Hartmann sehr viele bekannte Judges und ehemalige Worldcup-RiderInnen vertreten. Soweit ich weiß, waren das die Hauptverantwortlichen für den Rookie-Award. Das heißt, sie haben meine Entwicklung und mich im letzten Jahr genau verfolgt und gesehen, wie hart ich dafür trainiert habe. Mit dem Award haben sie gezeigt, dass sie toll finden, was ich mache. Dafür möchte ich auch noch mal Danke sagen. In Salinas del Rey in Kolumbien beim Saisonauftakt der GKA-Tour bist du im Twintip Freestyle gestartet. Warum hast du dich im Big Air für Hydrofoil entschieden? Ich fahre grundsätzlich sehr gerne mit einem Hydrofoil-Board. In der letzten Zeit habe ich auch immer mal wieder Foil Free style trainiert und kann mittlerweile auch Handlepasses. Da wir in El Gouna, meinem Homespot, nicht immer so Bomben wind wie z. B. in Tarifa haben, dachte ich mir, warum nicht gleich auf Hydrofoil gehen. Da braucht es weniger Wind und es ist echt spektakulär! Somit haben wir ein Video eingereicht –und siehe da, ich durfte dabei sein. Jetzt hoffe ich natürlich auch auf eine Wildcard im Foil Freestyle, das wäre es!

Hydrofoil Freestyle gibt es bereits seit zwei Jahren auf der GKA-Tour, der Worldcup findet jeweils im Herbst in Fortaleza/Brasilien statt. Hydrofoil Big Air wurde hier in Tarifa zum ersten Mal im GKA-Profizirkus gestartet. Wo genau liegt der Unterschied zwischen Hydrofoil Big Air und Hydrofoil Freestyle? Wie es der Name schon sagt, zählt beim Big Air erst einmal die Höhe. Danach kommen Ausführung und Schwierigkeitsgrad.

In Tarifa wurde ich zum „Rookie of the Year“ gewählt. Das war wirklich nichtwerdeüberreicht.vonmeinenfürWahnsinnssacheeinemich.IchbekamAwardAaronHadlowDasichsoschnellvergessen!

111KITEBOARDING CHAMPIONSHIPSWORLDAIRBIGGKAAIRWAYSQATAR|PROFIZIRKUSINFO

Welche Kitegröße hast du benutzt?

Ebenso wollen die Judges Kiteloops und einen gewissen RiskFaktor sehen. Beim Hydrofoil Freestyle finde ich, ist es eher wie beim Airstyle. Alles ist erlaubt. Du kannst bei starkem Wind Kiteloops zeigen und bei weniger Wind sämtliche AirstyleTricks. Hier ist es auch egal, ob du mit oder ohne Straps fährst. Die Läufe zur Hydrofoil-Big-Air-WM fanden am statt. Ihr wart sozusagen der Event-Opener.

Wie waren die Bedingungen? Wir haben ja lange auf Wind gewartet … leider gab es in der ersten Woche keinen einzigen Levante-Wind-Tag. Dafür wurde der Poniente, also der Wind vom Meer, täglich stärker, sodass sich die Verantwortlichen dafür entschieden haben, unseren Wettbewerb direkt am Valdevaqueros abzuhalten. Dort war auch das Eventgelände mit jeder Menge ZuschauerInnen. Der Wind selbst war etwas böig und wir hatten in der Spitze viel leicht 23 Knoten. Zudem war es auch extrem wellig.

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Ich muss sagen, dass ich leider einige Crashs hatte, weil ich mit den welligen Bedingungen nicht so gut zurechtgekommen bin. Daher habe ich meine Strategie umgestellt und einfachere Tricks gewählt, die leider nicht so viele Punkte gegeben haben.

In deinem ersten Heat bist du gegen Maxime Chabloz angetreten. Wie lief der Heat für dich?

26.06.2022

Klar, Big Air ist im Moment in aller Munde, aber mein Herz schlägt für Freestyle!

Ich hatte darauf gehofft, dass ich einen 7er-Nexus fahren kann, aber das war leider zu wenig. Ich habe mich dann für meinen 9er-Nexus entschieden. Dazu einen 90er-Mast und einen Raceflügel.

In Runde 3 hieß dein Gegner Jamie Overbeek. Wie lief dein zweiter Heat? Also erst mal Congrats an Jamie! Er fährt echt mega und es war mir eine Ehre, mit ihm in einem Heat zu sein. Es ist ja immer so, dass man nach dem ersten Heat schlauer ist, und demnach konnte ich auch Tricks wie einen Kiteloop-LateBackroll landen. In Sachen Höhe ist Jamie natürlich unschlag bar, da fehlen mir einfach noch die Erfahrung und das Gewicht. Aber alles in allem war ich zufrieden mit meinem Heat und auch Jamie hat mir gratuliert.

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Du hattest mit Maxime und Jamie jeweils einen der stärksten Fahrer im Heat. Beide schafften es später aufs Podium, belegten Platz zwei und drei. Was ist das für ein Gefühl, gegen zwei der weltbesten Fahrer anzutreten? Egal, ob beim Freestyle oder hier, bei den GKA-Events fahren immer die weltbesten Fahrer mit. Ich versuche, nicht zu nervös zu sein, und ich sage mir immer, dass ich einfach mein Bestes gebe. Leider hatte ich das Los glück nicht auf meiner Seite. Sagen wir mal so, wenn man die Punkte in den Heats mit mei nen vergleicht, dann hätte vielleicht auch mehr drin sein können. Aber unterm Strich ist das so okay, wie es ist, solange ich selbst mit meiner Leistung zufrieden bin. Das Finale gewann der amtierende Weltmeister im Hydrofoil Freestyle Charles Brodel – gegen Jamie Overbeek. Wie hast du das Finale erlebt? Kannst du uns den Ablauf des Heats und deine Emotionen schildern? Die beiden haben echt großes Kino abgelie fert. Die beiden live so performen zu sehen, war schon echt fett. Wenn ich mich entschei den müsste, wer von beiden den Titel mehr verdient hätte – keine Ahnung. Charles ist ein fach der oberstylishste Fahrer und Jamie hat die Höhe einfach drauf. Es hat einfach Spaß gemacht, den beiden zuzusehen. Mit 12 Jahren warst du der mit Abstand jüngste Teilnehmer im Feld. Wie haben die anderen StarterInnen auf dich reagiert? Die jüngeren FahrerInnen kennen mich bereits von den letztjährigen Youth World Cups und viele der anderen FahrerInnen habe ich in Kolumbien bereits kennengelernt. Natürlich reagieren manche überrascht, wenn sie mein Alter hören, aber unterm Strich sind wir alle SportlerInnen und alle geben ihr Bestes. Ich kann nur sagen, dass alle sehr nett zu mir waren und mich als einen Teilnehmer wie alle anderen auch gesehen haben.

Du startest im Kiteboarden und im Wingfoilen auf internationalen Wettbewerben. Im Kiten im Twintip Freestyle, Hydrofoil Big Air, Hydrofoil Freestyle und im Race. Welche Disziplin reizt dich am stärksten? Klar, Big Air ist im Moment in aller Munde, aber mein Herz schlägt für Freestyle! Ich weiß, dass die Tricks für Außenstehende oft sehr schwer zu verstehen sind und man die jahrelange Arbeit dahinter nicht sieht. Aber alles in allem würde ich sagen, dass mich eine Mischung aus allem am meisten reizt. Ich möchte in den nächsten Jahren meinen eige nen Style entwickeln, das finde ich am span nendsten. Aus vielen Freestyle-Elementen, Airstyle und Big Air. Das finde ich cool. Weiter hin werde ich auch beim Hydrofoil bleiben und auch Wingfoilen steht – wann immer es geht – auf meiner Liste. Den Bereich Race werde ich im Moment nicht weiterverfolgen. Keine Zeit und irgendwie ist es glaube ich nicht so mein Ding.

Charles ist einfach der oberstylishste Fahrer und Jamie hat die Höhe einfach drauf. Es hat einfach Spaß gemacht, den beiden zuzusehen.

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Natürlich reagieren manche überrascht, wenn sie mein Alter hören. Ich kann nur sagen, dass alle sehr nett zu mir waren. v.r.n.l: Maxime Chabloz, Fabio Ingrosso (Trainer), Finn Flügel, Bernd Flügel (Vater)

Für die nächsten Jahre erhoffe ich mir, dass es verletzungsfrei weitergeht, ich weiter trainieren kann und so viele Events wie möglich mitfahren darf. Ich kann mir auch vorstellen, anderen Kids das Freestylen bei zubringen, so wie es mein Trainer Fabio Ingrosso macht. Wie du siehst, es ist alles möglich. Hauptsache, ich kann kiten Finn,gehen!danke für das Interview. Respekt für deine Leistung und toi, toi, toi für den Rest der Saison.

Ich hatte einige Crashs, weil ich mit den welligen Bedingungen nicht so gut zurechtkam. Deshalb habe ich meine Strategie umgestellt und einfachere Tricks gewählt, die aber leider nicht so viele Punkte gebracht haben.

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Es gibt aktuell wohl keine anderen ProfikiterInnen in deinem Alter, die bereits an so vielen Worldcups und zudem auch in mehreren Disziplinen teilgenommen haben. Was sind deine Pläne für die Zukunft? Okay, dann sage ich dir erst mal, was ich mir für diese Saison noch erhoffe: Im Vordergrund stehen die Youth World Cups, die ich unbedingt bestmöglich abschließen möchte. Ich würde sehr gerne meinen Titel verteidigen. Ebenso erhoffe ich mir ein Seeding für die normalen Worldcups in Saudi-Arabien und Brasilien. Brasilien ist mein großer Traum! Wenn ich dann noch bei den Hydrofoil-Wettbewerben starten darf, dann bin ich wunschlos glücklich. Wenn du wissen willst, wie das alles mit der Schule klappt, dann verrate ich dir jetzt eine Neuigkeit: Für das kommende Schuljahr wird mich mein Lehrer aus der Schweizer Schule zu den Events und zu den Trainings-Spots wie nach Brasilien etc. begleiten. Wir haben zusammen mit meinen Eltern besprochen, dass es besser ist, wenn ich im kommenden Jahr Homeschooling mache, damit ich auch nichts verpasse und mich sportlich weiterentwickeln kann. In diesem Jahr war es manchmal schon stressig. Ich hatte meine Schulsachen immer dabei und war dann, wenn ich wieder in El Gouna war, in den Ferien in der Schule. Danach sehen wir weiter.

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149NUMMER116 KITEBOARDING AUSTRAGUNGERFOLGREICHEZWEITE SKA FREESTYLE SWISS SERIES | 11. BIS 12. JUNI 2022 INFO TEXT UND FOTOS LUKAS PITSCH/PROIMAGEHUB

Dank der flexiblen Wahl des Austragungsortes hatten wir zwei Tage guten Wind, was in der Schweiz nicht selbstverständlich ist.“ Elena Bosshard, Leiterin des Organisationskomitees

Die Schweizer Kitesurf-Community durfte ein spannendes, lehrreiches und abwechslungsreiches Action-Wochenende erleben, das am Sonntag kurz nach 19:30 Uhr zu Ende ging, bevor sich die Kiter-Büssli wieder auf den Heimweg machten. Die SKA Freestyle Swiss Series sind auch Teil des Jugendför derprogramms der Swiss Kitesailing Association und konnten dieses Wochenende wieder dazu beitragen, junge Schweizer Talente für die Olympischen Spiele 2024 zu begeistern. Die Resultate aller Disziplinen sind auf der Homepage der Swiss Kitesailing Association sowie im Manage2Sail-Tool Dieersichtlich.SwissKitesailing Association (SKA) ist der Schweizer Ver band für KitesailerInnen (DrachenseglerInnen). Mehr Infos unter www.swisskitesailing.ch

Nach der gelungenen Premiere im letzten Jahr war auch die zweite Austragung der SKA Freestyle Swiss Series am Wochen ende 11./12. Juni 2022 ein voller Erfolg. Die Schweizer Kite surfszene kürte erneut die besten KitesurferInnen in den drei Disziplinen Twintip Freestyle, Foil Freestyle und Strapless AuchFreestyle.indiesem Jahr wurden mehrere Austragungsorte in Betracht gezogen. Aufgrund der guten Windvorhersage fiel die Wahl zwei Tage vor dem Event – analog zum letzten Jahr –erneut auf Isleten am Urnersee. 30 TeilnehmerInnen, viele motivierte HelferInnen, ein dreiköpfiges GKA-Jury-Team aus Spanien und zahlreiche ZuschauerInnen verbrachten ein span nendes Wochenende am See-Delta im Kanton Uri.

Der Wettkampf wurde, wie bei internationalen Freestyle-Wett kämpfen üblich, im Leiter-System mit Single Eliminations aus getragen. Die Durchgänge wurden von einem professionellen Jury-Team bewertet. Am Morgen, während sich der thermi sche Wind erst aufbaute, erklärte die Jury im Detail, wie gewertet wird, und gab wertvolle Tipps und Tricks. Doch nicht nur das Jury-Team brachte GKA-Kite-World-Tour-Erfahrung mit, auch bei den Strapless-TeilnehmerInnen waren dieses Jahr GKA-erprobte RiderInnen am Start.

Glücklich und erleichtert zeigte sich Elena Bosshard, Leiterin des Organisationskomitees, am späten Sonntagabend: „Dank der flexiblen Wahl des Austragungsortes hatten wir zwei Tage guten Wind, was in der Schweiz nicht selbstverständlich ist.“

KITEBOARDING149NUMMER118 Beim Ausbleiben von natürlichen thermischen Winden auf den Gewässern gibt es noch die Seen an den alpinen Passübergängen. Dort gibt es Windsysteme, die auch an windschwachen Tagen im Flachland oder Vorgebirge noch funktionieren. KITEN WÄHREND WINDFLAUTE IM SOMMERHOCH Max. 50 km/h

Seit Tagen höre ich den gleichen Wetterbe richt: Eine ausgeprägte Hochdrucklage hält ganz Mitteleuropa unter einer Hitzewelle im Griff. Schönes, stabiles Sommerwetter so weit das Auge reicht. Perfektes Badewetter! Wet terstationen und Webcams zeigen alle das gleiche Bild: wellenlose, spiegelglatte Wasser oberflächen und hängende Windfahnen. Der sonst so zuverlässige thermische Wind an den Hotspots der Schweizer Voralpenseen ist wie abgestellt und die Prognosen vom Windfinder sind auch für die nächsten Tage alles andere als vielversprechend. Zum Glück dient mir meine Erfahrung als Gleitschirmflieger als Quelle für das Finden von Alternativen. Die Idee Beim Ausbleiben von natürlichen thermi schen Winden auf den Gewässern gibt es noch die Seen an den alpinen Passübergän gen. Dort gibt es Windsysteme, die auch an windschwachen Tagen im Flachland oder Vor gebirge noch funktionieren. Ein gutes Beispiel ist der Totesee auf dem Grimselpass am Schweizer Alpenhauptkamm. Die in Hänge gleiter-Streckenflug-Kreisen berühmtberüchtigte Grimselschlange ist ein böiger, starker Ausgleichswind, der über den Grim selpass ins Tal Richtung Oberwald strömt. Ausgelöst wird er hauptsächlich durch das Nord-Süd-Druckgefälle mit zusätzlicher Ver stärkung bei Nordwindkomponente.

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INFO TEXT KARI EISENHUT FOTOS ANDREAS BUSSLINGER 50 KM/HMAX.|LEIDENSCHAFT

120 KITEBOARDING

Die Location Direkter Zugang durch eine gut ausgebaute Passstraße mit ausreichenden Parkplätzen und leichtem Wassereinstieg. Klei ner, abgeschlossener Stausee mitten in den Walliser Alpen, 2160 m ü. M. – mit grandioser Bergkulisse! Skills Ein präzises Kitehandling ist erforderlich, um den anspruchs vollen Windbedingungen (böige Fallwinde, durch angren zende Staumauer zusätzlich verwirbelt) gerecht zu werden. Zudem sind die hohen Geschwindigkeiten auf relativ kleinem Raum mit dem Hydrofoil herausfordernd, genaue Manöver vor dem zum Teil mit Felsen durchsetzten Stauseerand sind Voraussetzung.

Material und Technik Noch vor ein paar Jahren wäre ein solches Abenteuer in einer Location mit variierendem Wind zwischen 5 und 25 kn unmög lich gewesen. Dank der neuesten Entwicklung von widerstands armen Foilkites und Hydrofoils können die unterschiedlich starken Windböen abgefangen und Windlöcher überbrückt werden. Das A und O, um Windlöcher erfolgreich zu passieren, ist der möglichst rasche Aufbau einer hohen Grundgeschwin digkeit. Dabei ist der Speed auch während der Manöver beizu behalten. Mit ganz kurzen Flugleinen von 7 m und einem agilen Kite zwischen 9.0 und 11.0 ist eine direkte Steuerung bei Manö vern auf engstem Raum gut möglich.

Fazit Dank der richtigen Kite-Ausrüstung konnte ich mir an diesem stabilen Hochsommertag einen Traum erfüllen. Mit Höchstgeschwin digkeiten von über 60 km/h hatten sogar die Motorräder das Nachsehen. Denn auf der Passhöhe beträgt die Straßengeschwindig keit max. 50 km/h. mehr erfahren HAVE A SAFE DAY SECUMAR .COM FURIO HYBRID IMPACT VEST 160 NEWTON PRALLSCHUTZWESTEIMPACTVEST RETTUNGSWESTELIFEJACKET ist herausnehmbar und sorgt für zusätzlichen Schutz der Wirbelsäule. RÜCKENPROTEKTOR NEU

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DER NÄCHSTE

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Vanlife außerhalb der Saison. Im Frühjahr 2022 haben wir Sardinien mit dem Van erkundet – kurz bevor der Trubel dort losgeht. Frei stehen, ganz alleine direkt am Wasser übernachten, leere Spots und freundliche Pizzabäcker: Sardinien zeigte sich für uns von seiner besten Seite. Worauf ihr außerhalb der Saison achten solltet und wo sich die besten Spots befinden – hier unsere Erfahrungen. Sardinien! Warum sind wir nicht schon früher drauf gekom men? Wind, traumhafte Strände und mit dem Camper direkt am Wasser stehen. Sardinien verspricht genau das, was wir Undwollen.wir haben echt Glück! Für 150 Euro schießen wir das Fährticket bei Grimaldi Lines von Livorno nach Olbia. Kites und SUPs sind verstaut, eine Wochen später sitzen wir im Van Richtung Italien. Wir sind etwas spät dran, deshalb fahren wir die elf Stunden durch – vielmehr Ronja –, während ich von mei ner ersten Kitesession in Porto Taverna träume. Auf der Insel angekommen verlassen wir die Fähre in Richtung Süden. 20 Minuten später sind wir an unserem ersten Ziel: Porto Taverna. Bingo! Am Strand stehen wir ganz alleine in der ersten Reihe. Der Windforecast für die nächsten Tage hinge gen ist leider mager. Und tatsächlich, der gewünschte Ost wind, der für Onshore-Bedingungen und konstanteren Wind in der Bucht sorgt, bleibt aus. Doch dafür ist das Wetter richtig gut. Und so lassen wir die ersten Tage entspannt mit Paddeln und Flamingos-Beobachten angehen. Nach ein paar windlosen Tagen – und leider auch ohne Kiteses sion in Porto Taverna – wollen wir weiter in Richtung Süden nach Orosei. Während der abendlichen Pizza berichten uns

149NUMMER124 KITEBOARDING

SARDINIEN MIT DEM VAN Ein Highlightechtes

125KITEBOARDING VANDEMMITSARDINIEN|REISEINFO TEXT KONRAD LAURIN FOTOS RONJA LÜTKEBOHLE, KONRAD LAURIN / @TWOVANATICSOULS

Drei Stunden Fahrt – dann endlich die ersten Kites am Him mel. Der Spot in Punta Trettu ist eine riesige Lagune mit einer kleinen Landzunge in der Mitte. Er liegt gegenüber der Insel Sant’Antioco und funktioniert am besten bei Nordwest (Mist ral) und Südost (Scirocco). Aber auch alles zwischen Süd und West funktioniert hier. Parken und übernachten könnt ihr direkt am Spot. An der Kitestation stehen Duschen, Toiletten und auch Waschmöglichkeiten für die Kites zur Verfügung. Endlich aufs Wasser! Mit 30 Knoten habe ich ordentlich Druck mit meinem Neuner – perfekt für meine erste Session. Völlig ausgepowert und mit breitem Grinsen im Gesicht geht es für uns vom Wasser direkt in den Supermarkt – Vorräte auf füllen. Aber wo ist mein Geldbeutel? Wir suchen alles ab, räu men den Camper einmal komplett aus – nicht auffindbar. Gestern beim Bezahlen in der Pizzeria hatte ich ihn noch. Ohne mir Hoffnungen zu machen, rufe ich in der 300 Kilome ter entfernten Pizzeria „Smile“ an. Antonello, der Besitzer, erwartete schon meinen Anruf. Er ist so freundlich und bewahrt meinen Geldbeutel ein paar Tage auf. Denn nachdem die Windvorhersage auch für die nächsten Tage extrem viel versprechend aussieht, beschließen wir, noch ein paar Tage zu bleiben und den Geldbeutel auf dem Rückweg abzuholen. Und tatsächlich – der Mistral liefert auch die nächsten Tage traum hafte Bedingungen. Ich kite, bis mein Körper völlig ausgelaugt und von Muskelkater durchzogen ist. Unser nächster Stopp ist Nebida. Ein traumhafter Strand mit Steilküste und dunkelbraunen Felsen. Und wieder einmal sind wir die einzigen Touristen an diesem einsamen Strand. Wir genießen die Tage hier sehr – erkunden die Umgebung,

einige Windsurfer von den für sie besten Surfspots auf Sardi nien. Uns interessiert S’Archittu. Laut den Locals bricht hier die längste Welle der Insel. Für den nördlichen Teil der Insel emp fehlen sie uns Rena Majore: „Dort gibt es viele schöne Peaks und die Crowd hält sich absolut in Grenzen.“ Am nächsten Morgen geht es für uns weiter. Für Punta Trettu sieht die Windvorhersage vielversprechend aus. Ich kann es kaum erwarten, endlich aufs Wasser zu kommen.

Bingo! In Porto zumersterganzstehenTavernawiralleineinReiheStrand.

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127KITEBOARDING Uns interessiert S’Archittu. Laut den Locals bricht hier die längste Welle der Insel. Und Rena Majore. Dort gibt es viele schöne Peaks und die Crowd hält sich in Grenzen. VANDEMMITSARDINIEN|REISE

machen Touren mit dem SUP. Es fällt uns echt schwer, uns immer wieder von unseren Stell plätzen zu trennen, aber es gibt ja noch so viel mehr auf der Insel zu entdecken.

Nicht weit entfernt wartet schon das nächste Highlight auf uns: Pistis. Blühende Wiesen, überall riecht es nach Frühling. Wir stehen neben einem Militärgelände, fünf Minuten vom Städtchen entfernt. Bei Ebbe sehen die Felsen, die sonst unter Wasser liegen, wie eine verlassene Mondlandschaft aus. Zwischen den Steinen und in den Meerespfützen sehen wir Krebse und Fische, bei Einbruch der Dun kelheit kommen Taucher mit Harpunen zum Fischen vorbei.

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Nach mehr als zwei Wochen Freistehen geht es heute für uns zum ersten Mal auf einen Campingplatz. Endlich mal wieder warm duschen – und den Strom aufladen. Die Suche nach einem geöffneten Platz gestaltet sich –im März – schwieriger als gedacht. Die meis ten Plätze öffnen erst gegen Ende April. Umso dankbarer sind wir für den Tipp von Bella und Stefan. Der Nurapolis-Campingplatz ist der einzige, der ganzjährig geöffnet hat. Jetzt im März ist hier noch sehr wenig los, sodass wir unseren Stellplatz frei wählen können. Nach einer Nacht und mit geladenen Batterien und frischem Wasser in unseren Tanks machen uns auf den Weg gen Norden. Trotz des schönen Wetters beschließen wir, heute ein wenig Strecke zu machen. Nach zwei Stunden kommen wir am Kitespot in Val ledoria vorbei. Leider reicht der Wind nicht für eine Kitesession – und auch die kommenden Tage sehen nicht vielversprechend aus. Sehr

Nach mehr als zwei Wochen Freistehen geht es heute für uns zum ersten Mal auf einen Campingplatz. Endlich mal wieder warm duschen – und den Strom aufladen. Rabatt mit Code

schade, denn hier kann man sowohl in der Welle als auch im Flachwasser kiten, zudem ist der Spot für alle Könner stufen geeignet. An der Mündung des Coghinas bildet sich eine Lagune, La Perla Blu. Perfekte Bedingungen findet ihr bei Nordwest (Mistral) und West (Poniente). Und wenn ihr den Playground wechseln wollt, könnt ihr einfach von der Lagune ins Meer kiten. Ein echtes NachHighlight.kurzer

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Pause geht es weiter. Wir fahren durch das grüne und überall blühende Bergland der Insel in Richtung Norden. Während der Fahrt halten wir Ausschau nach einem geeigneten Platz zum Übernachten. In der Nähe von Rena Majore fahren wir links ab zum Strand. Dieser Weg gestaltet sich echt abenteuerlich. Die Schotterstraße ist vom Regen ausgewaschen, überall tiefe Schlaglöcher. Aber die Mühe, hier durchzumanövrieren, zahlt sich aus. Am Ende der Straße erwarten euch glasklares, türkises Wasser und ein kilometerlanger weißer Sandstrand mit Dünen. Die Insel zeigt sich für uns von ihrer schönsten Seite: Ein wolkenloser, blauer Himmel und warme Sonnenstrahlen laden sogar zum Baden ein. Mit 15 Grad ist die Wasser temperatur aber dennoch etwas frisch. So langsam rückt das Ende unseres Abenteuers etwas näher. Am letzten Tag vor unserer Fährüberfahrt zurück auf das italienische Festland haben wir noch ein Date in der Pizzeria „Smile“. Antonello erwartet uns schon. Freu dig übereicht er mir meinen Geldbeutel. Bei Pizza und einem letzten Aperol auf Sardinien fragt Antonello nach unseren Erlebnissen der letzten Wochen. Wir hätten gerne noch mehr Zeit verbracht auf seiner wunderschö nen Insel. Aber wir werden wiederkommen und all die restlichen Spots und Stellplätze erkunden. Wir beenden unseren Trip so, wie er angefangen hat: in Porto Taverna. Bei Sonnenaufgang beobachten wir ein letztes Mal die Flamingos. Und dann geht es für uns heimwärts in Richtung Deutschland.

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Die Autoren dieser Ausgabe werden bei den Artikeln genannt. Die Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung von Verlag oder Redaktion wieder. Unverlangt eingesandte Beiträge sind immer willkommen. Der Verlag kann jedoch keine Haftung übernehmen. Verlag, Redaktion und Autor haften auch nicht für Personen-, Sach- oder Vermögensschäden. Bestehende Patente, Warenzeichen, Gebrauchsmuster und ähnliches sind nicht immer als solche gekennzeichnet, und das Fehlen eines solchen Hinweises lässt nicht den Schluss zu, dass Warennamen, Konstruktionen u. ä. frei sind. Reproduktionen des Inhalts oder Auszüge des Inhalts bedürfen der schriftlichen Genehmigung des Verlags. jährlich.

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