Der Rosenkranz - Gebetsbüchlein

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Kirche in Not/Ostpriesterhilfe • Kerk in Nood/Oostpriesterhulp • Aid to the Church in Need • Aide à l’Eglise en Détresse • Aiuto alla Chiesa che Soffre • Ayuda a la Iglesia Necesitada • Ayuda a la Iglesia que Sufre • Ajuda à Igreja que Sofre • Pomoc Koßcio…owi w Potrzebie

DER ROSENKRANZ Freude • Licht • Schmerz • Glorie


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Nehmt aufs Neue den Rosenkranz mit Vertrauen in eure Hände! Johannes Paul II.


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DER ROSENKRANZ 20 Geheimnisse Freude • Licht • Schmerz • Glorie Text: P. Joaquín Alliende-Luco

Kirche in Not/Ostpriesterhilfe


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14. Auflage 2011 Text: P. Joaquín Alliende-Luco. Illustrationen: © Bradi Barth 2011. Alle Rechte vorbehalten: © Kirche in Not/Ostpriesterhilfe e.V., Postfach 1209, D-61452 Königstein/Ts. © Editorial Verbo Divino, E-31200 Estella (Navarra), 2011. Satz: NovaText, Mutilva Baja (Navarra). Druck: GraphyCems, Villatuerta (Navarra). Printed in Spain De licentia competentis auctoritatis ecclesiasticae ISBN: 978-84-9945-012-4 Ral/14-2011


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Zu diesem Büchlein „Duc in altum“- diese Worte Jesu sind der Leitspruch der Kirche, da sie mit vertrauensvollem und festem Schritt ins dritte Jahrtausend hineingeht. Das Leitwort stammt von Papst Johannes Paul II. Nun hat er uns den heiligen Rosenkranz in neuem Licht gezeigt und ihn uns als überaus wertvolles Mittel an die Hand gegeben, das uns beim „Hinausfahren auf die Hohe See“ hilft. Mit der Hinzufügung der fünf lichtreichen Geheimnisse hat der Heilige Vater unser Gebetsleben bereichert. „Kirche in Not/Ostpriesterhilfe“ ist eine Vereinigung päpstlichen Rechts. Als solche ist sie bestrebt, den richtungsweisenden Worten des Heiligen Vaters zu folgen und mitzuwirken, dass die notwendigen Mittel vorhanden sind, um seine Anregungen in die Praxis umzusetzen. Das hat uns bewogen, dieses im Rosenkranzjahr entstandene Büchlein allen Gläubigen zur Verfügung zu stellen. Schon immer ist der Rosenkranz eine den Wohltätern und Freunden von „Kirche in Not/Ostpriesterhilfe“ liebe Gebetsform gewesen. Der Gründer, Pater Werenfried van Straaten, empfahl das Rosenkranzgebet als eine konkrete Antwort auf die Bitte der Heiligsten Jungfrau in Fatima. 5


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Diese Seiten wollen nun ein Dienst für alle sein, die mit Maria auf dem Weg Jesu zum Haus des Vaters pilgern möchten. Möge der Heilige Geist uns in der Wahrheit und der Liebe einen und uns senden, die Freude des Evangeliums zu verkünden. P. Joaquín Alliende-Luco, Schönstatt-Pater Internationaler Geistlicher Assistent Kirche in Not/Ostpriesterhilfe Königstein, 20. Januar 2003

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Aus dem Apostolischen Schreiben Papst Johannes Pauls II.

Rosarium Virginis Mariae 1. Der Rosenkranz der Jungfrau Maria (Rosarium Virginis Mariae) hat sich allmählich im zweiten Jahrtausend unter dem Wehen des Geistes Gottes entwickelt. Tatsächlich ist der Rosenkranz, wenn auch von seinem marianischen Erscheinungsbild her charakterisiert, ein zutiefst christologisches Gebet. In der Nüchternheit seiner Teile vereinigt er in sich die Tiefe der ganzen Frohen Botschaft, für die er gleichsam eine Kurzfassung ist. Mit dem Rosenkranz geht das christliche Volk in die Schule Mariens, um sich in die Betrachtung der Schönheit des Antlitzes Christi und in die Erfahrung der Tiefe seiner Liebe einführen zu lassen. 3. Den Rosenkranz beten ist tatsächlich nichts anderes, als mit Maria das Antlitz Christi zu betrachten. Um dieser Einladung eine noch größere Bedeutung zu geben ... wünsche ich, dass dieses Gebet im Laufe dieses Jahres in den verschiedenen christlichen Gemeinschaften besonders angeboten und geschätzt wird. Deshalb erkläre ich den Zeitraum vom Oktober dieses Jahres bis zum Oktober 2003 zum Jahr des Rosenkranzes. 6. Um der Neubelebung des Rosenkranzgebetes größere Aktualität beizumessen, sind hier einige geschichtliche Umstände anzufügen. Als erster sei die Notwendigkeit genannt, Gott inständig um das Geschenk des Friedens zu bitten. Dieselbe Dringlichkeit an Einsatz und Gebet tritt an einem anderen kritischen Punkt unserer Zeit hervor, 7


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nämlich dem der Familie, der Keimzelle der Gesellschaft, die immer mehr durch zersetzende Kräfte auf ideologischem oder praktischem Niveau bedroht ist. Solche Einflüsse lassen um die Zukunft dieser fundamentalen und unverzichtbaren Institution für sie selbst sowie für die gesamte Gesellschaft fürchten. 12. Gerade aus der Erfahrung Marias ist der Rosenkranz ein ausgesprochen kontemplatives Gebet. Seiner Natur nach verlangt das Rosenkranzgebet einen ruhigen Rhythmus und ein besinnliches Verweilen, was dem Betenden die Betrachtung der Geheimnisse im Leben des Herrn erleichtert und diese gleichsam mit dem Herzen derjenigen schauen lässt, die dem Herrn am nächsten stand. So werden sich ihm die unergründlichen Reichtümer dieser Geheimnisse erschließen. 19. Damit sich der Rosenkranz in einem umfassenderen Sinne des Wortes »Kompendium des Evangeliums« nennen kann, ist es sinnvoll, die Betrachtung auch auf einige besonders bedeutende Momente des öffentlichen Lebens Jesu zu lenken (lichtreiche Geheimnisse). Diese lassen sich nach dem Gedächtnis der Inkarnation und des verborgenen Lebens Christi (freudenreiche Geheimnisse) einordnen und vor der Betrachtung seines Erleidens der Passion (schmerzhafte Geheimnisse), auf die der Triumph der Auferstehung (glorreiche Geheimnisse) folgt. Ohne irgendeinem wesentlichen Aspekt des traditionellen Aufbaus dieses Gebetes Abbruch tun zu wollen, ist die Einbeziehung neuer Geheimnisse dazu bestimmt, dass der Rosenkranz mit einem erneuten Interesse an der christlichen Spiritualität gelebt werden kann und so eine wirkliche Einführung in die Tiefen des 8


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Herzens Jesu, den Urgrund der Freude und des Lichtes, des Leidens und der Verherrlichung wird. 21. ... Im Bemühen, der christlichen Gemeinde fünf bedeutungsvolle Momente dieser Lebensphase Jesu – ,,lichtreiche“ Geheimnisse – aufzuzeigen, erachte ich, dass diese entsprechend ausgemacht werden können: 1. seine Taufe im Jordan, 2. seine Selbstoffenbarung bei der Hochzeit zu Kana, 3. seine Verkündigung des Reiches Gottes mit dem Ruf zur Umkehr, 4. seine Verklärung und schließlich 5. die Einsetzung der Eucharistie, der sakramentale Ausdruck des Ostergeheimnisses. Jedes dieser Geheimnisse ist Offenbarung des Reiches, das in der Person Jesu Christi schon eingetroffen ist. Die Taufe im Jordan ist ganz besonders ein Geheimnis des Lichtes. Während Jesus Christus, der Unschuldige, der sich für uns zur ,,Sünde“ macht (vgl. 2 Kor 5, 21), in die Wasser des Flusses hinabsteigt, öffnet sich der Himmel und der Vater proklamiert ihn als seinen geliebten Sohn (vgl. Mt 3, 17 par.). Der Geist lässt sich auf ihm nieder und überträgt ihm die erwartete Mission. Der Beginn der Zeichen Christi in Kana (vgl. Joh 2, 112) ist Geheimnis des Lichtes, wo er das Wasser in Wein verwandelt und auf die Fürsprache Marias hin, der Ersten aller Glaubenden, das Herz der Jünger für den Glauben öffnet. Geheimnis des Lichtes ist die Predigt, mit der Jesus das Kommen des Reiches Gottes ankündigt und zur Bekehrung aufruft (vgl. Mk 1, 15), indem er denen die Sünden nachlässt, die sich ihm mit demütigem Vertrauen nähern (vgl. Mk 2, 3-13; Lk 7, 47-48). Dies ist 9


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der Beginn des Dienstes des Erbarmens, den er bis zum Ende der Welt auszuüben fortfährt, besonders durch das Sakrament der Versöhnung, das er seiner Kirche anvertraut hat (vgl. Joh 20, 22-23). Geheimnis des Lichtes schlechthin ist die Verklärung, die sich nach der Überlieferung auf dem Berg Tabor ereignet hat. Auf dem Antlitz Christi erstrahlt göttliche Glorie, während der Gottvater ihn vor den verzückten Aposteln beglaubigt, damit sie »auf ihn hören« (vgl. Lk 9, 35 par.) und sich darauf einstellen, mit ihm auch die schmerzvollen Augenblicke seiner Passion zu leben, um mit ihm zur Freude der Auferstehung und zu einem im Heiligen Geist verklärten Leben zu gelangen. Geheimnis des Lichtes ist schließlich die Einsetzung der Eucharistie, in der Christus sich mit seinem Leib und seinem Blut unter den Gestalten von Brot und Wein zur Speise gibt und so der Menschheit seine Liebe »bis zur Vollendung« erweist (Joh 13, 1), zum Heil derselben er sich im Opfer darbringt. Die Nennung des Rosenkranzgeheimnisses 29. Die Nennung des jeweiligen Rosenkranzgesätzes, die möglicherweise mit der Betrachtung einer bildlichen Darstellung seines Inhaltes einhergehen kann, gleicht dem Öffnen einer Szene, auf die sich die Aufmerksamkeit konzentriert. 30. Um der Meditation eine biblische Grundlage und größere Tiefe zu geben, ist es sinnvoll, dass der Ansage des Rosenkranzgesätzes die Verkündigung eines passenden Bibelabschnittes folgt. Dieser kann je nach den Umständen mehr oder weniger ausgedehnt sein. 10


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31. Das Hören und die Meditation nähren sich von der Stille. Es ist angemessen, nach der Ankündigung des Rosenkranzgeheimnisses und nach der Wortverkündigung eine Zeit lang innezuhalten und den Blick auf das zu betrachtende Gesätzchen zu richten, bevor das hörbare Beten ansetzt. 32. Nach dem Hören des Wortes und der Besinnung auf das Geheimnis erhebt sich naturgemäß die Seele zum Vater. Jesus führt uns in jedem einzelnen seiner Mysterien zum Vater, auf den er beständig hingewendet ist, weil er an seinem ,,Herzen“ ruht (vgl. Joh 1, 18). 33. Die zehn Ave Maria. Dieser Teil ist der umfangreichste des Rosenkranzes und macht ihn im Gesamt zu einem marianischen Gebet par excellence. Gerade im Licht des recht verstandenen Ave Maria lässt sich jedoch mit Klarheit feststellen, dass der marianische Charakter dem christologischen nicht nur nicht entgegensteht, sondern – im Gegenteil – ihn unterstreicht und hervorhebt. 34. Die trinitarische Doxologie ist der Zielpunkt der christlichen Kontemplation. Christus ist tatsächlich der Weg, der uns im Geist zum Vater führt. 36. Das gebräuchliche Hilfsmittel für das Rosenkranzgebet ist die Perlenschnur. Diesbezüglich ist erstens festzuhalten, dass der Rosenkranz auf das Kreuz hin zusammenläuft, das somit den Weg des Gebetes selbst eröffnet und abschließt. In Christus finden Leben und Gebet der Gläubigen ihren Mittelpunkt. Alles geht von ihm aus, alles strebt zu ihm hin, alles führt durch ihn im Heiligen Geist zum Vater. 11


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Anliegen des Heiligen Vaters zum Rosenkranzgebet 39. Gerne anempfehle ich der Wirksamkeit dieses Gebetes – wie ich eingangs erwähnt habe – die Bitte um den Frieden in der Welt und die Anliegen der Familien. 40. Die Probleme, die die Bühne der Welt zu Beginn dieses neuen Jahrtausends zeigt, bringen uns auf den Gedanken, dass nur ein Eingriff von oben auf eine weniger dunkle Zukunft hoffen lässt. Seiner Natur nach ist der Rosenkranz auf den Frieden ausgerichtet. Dies ergibt sich aus der Tatsache, dass dieses Gebet in der Betrachtung Christi des Fürsten des Friedens besteht, der »unser Friede« ist (Eph 2, 14). 41. ... der Rosenkranz ist auch und schon immer das Gebet der Familie und für die Familie. Früher war dieses Gebet den christlichen Familien besonders teuer und hat sicherlich die Eintracht unter ihren Gliedern gefördert. Dieses kostbare Erbe darf nicht verlustig gehen. Es tut Not, zum Beten in der Familie und zum Gebet für die Familien zurückzukehren, indem gerade von dieser Gebetsform Gebrauch gemacht wird. Eine Familie, die vereint betet, bleibt eins. Die Familie, die zusammen den Rosenkranz betet, gibt ein wenig das Klima des Heimes von Nazaret wieder: sie stellt Jesus in den Mittelpunkt, sie teilt mit ihm Freud und Schmerz, sie legt Bedürfnisse und Vorhaben in seine Hände, von ihm schöpft sie Hoffnung und Kraft für den Lebensweg. 42. Es ist auch schön und fruchtbar, diesem Gebet die Jahre des Wachstums der Kinder anzuvertrauen. Das 12


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Rosenkranzgebet für die Kinder, und noch wichtiger mit den Kindern, – wobei sie vom zartesten Alter an zu dieser täglichen Atempause des ,,betenden Innehaltens“ in der Familie erzogen werden – ist sicher nicht die Patentlösung für jedes Problem, aber es ist eine geistliche Hilfe, die nicht unterschätzt werden darf. Der Rosenkranz – ein Schatz, der wiederentdeckt werden muss 43. Liebe Brüder und Schwestern! Ein Gebet, das so einfach und gleichzeitig so reich ist, verdient es wirklich, von der christlichen Gemeinschaft neu entdeckt zu werden. Dieser Aufruf darf nicht ungehört bleiben! »O Rosenkranz, gesegnet von Maria, süße Kette, die uns an Gott bindet, Band der Liebe, das uns mit den Engeln vereint, Turm des Heiles gegen die Angriffe der Hölle, sicherer Hafen im allgemeinen Schiffbruch, dich lassen wir nie mehr los. Du, unsere Stärke in der Stunde des Todes. Dir gilt der letzte Kuss unseres Lebens, wenn wir sterben. Der letzte Gruß unserer Lippen sei dein holder Name, o Königin des Rosenkranzes von Pompeji! O gute Mutter, du Zuflucht der Sünder, erhabene Trösterin der Betrübten, sei überall gepriesen, heute und immer im Himmel und auf Erden!« Aus dem Vatikan, am 16. Oktober des Jahres 2002, dem Beginn des fünfundzwanzigsten Jahres meines Pontifikates.

JOHANNES PAUL II. 13


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Erstes freudenreiches Geheimnis ... den du, o Jungfrau, vom Heiligen Geist empfangen hast Wort Gottes (vgl. Lk 1, 26-38) Der Engel Gabriel wurde von Gott zu einer Jungfrau gesandt, ihr Name war Maria. Der Engel sagte zu ihr: Sei gegrüßt, du bist voll der Gnade, der Herr ist mit dir. Sie erschrak über diese Anrede. Da sprach der Engel: Fürchte dich nicht; du wirst einen Sohn gebären: dem sollst du den Namen Jesus geben. Maria fragte: Wie soll das geschehen, da ich keinen Mann erkenne? Der Engel antwortete ihr: Der Heilige Geist wird über dich kommen. Deshalb wird auch das Kind heilig und Sohn Gottes genannt werden. Für Gott ist nichts unmöglich. Da sagte Maria: Ich bin die Magd des Herrn. Wir betrachten Der himmlische Vater will einen Neubeginn seiner Geschichte der Liebe mit dem Menschen. Er gibt nicht einfach einen Befehl. Um den Neuen Bund zu schließen, erbittet er das freie „Ja“ einer jungen Frau. Als ohne Erbschuld Empfangene ist Maria ganz Offenheit und Fügsamkeit für Gott. In kindlicher Freiheit fragt sie und erhält Antwort. Der Sohn Gottes wird einer von uns, in allem uns gleich, außer der Sünde. Maria wagt den Sprung bedingungslosen Glaubens: „Mir geschehe, wie du gesagt hast“. Wir beten Heiliger Geist, lehre uns stets wachsam für den Willen des Vaters zu sein. Gib uns die Kraft, wie Maria hochherzig unser „Ja“ zu sagen. Segne alle jungen Menschen, damit sie ihr Herz dem Evangelium Jesu öffnen. Uns alle aber führe auf den Weg hin zum Vater. Amen. 14


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Ich bin die Magd des Herrn


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Zweites freudenreiches Geheimnis … den du, o Jungfrau, zu Elisabet getragen hast Wort Gottes (vgl. Lk 1, 39-55) Maria machte sich auf den Weg ins Bergland. Sie ging in das Haus des Zacharias und begrüßte Elisabet. Als Elisabet den Gruß Marias hörte, hüpfte das Kind in ihrem Leib. Erfüllt vom Heiligen Geist rief sie mit lauter Stimme: Gesegnet bist du mehr als alle anderen Frauen und gesegnet ist die Frucht deines Leibes. Selig ist die, die geglaubt hat! Da sagte Maria: Meine Seele preist die Größe des Herrn, denn auf die Niedrigkeit seiner Magd hat er geschaut. Von nun an preisen mich selig alle Geschlechter. Heilig ist sein Name, er erhöht die Niedrigen und denkt an sein Erbarmen. Wir betrachten Nachdem der Sohn Gottes in Maria Fleisch angenommen hat, hätte sie verweilen und das unermessliche Geschenk auskosten können. Doch eilends bricht sie auf zum Dienst an ihrer Verwandten Elisabet, der Mutter des Täufers. Zwei Kinder im Mutterschoß begegnen sich, zwei gotterfüllte Frauen umarmen sich. Maria trägt Christus. Im Magnifikat, ihrem Lied der Dankbarkeit, prophezeit sie den Erlöser, der den Armen und Kleinen beistehen wird. Wir beten Jesus, deine Gegenwart bewegt, erfreut und schützt jedes ungeborene Leben. Mache uns bewusst, dass jeder Mensch vom Beginn seiner Existenz an Kind Gottes ist und du sein Bruder bist. Schenke uns die Dienstbereitschaft Marias und segne alle Mütter, die ein Kind erwarten. Amen. 16


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Du bist gesegnet unter den Frauen


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Drittes freudenreiches Geheimnis ... den du, o Jungfrau, zu Betlehem geboren hast Wort Gottes (vgl. Lk 2, 7-12) Maria gebar ihren Sohn, den Erstgeborenen. Sie wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe, weil in der Herberge kein Platz für sie war. In der Gegend lagerten Hirten. Der Engel des Herrn trat zu ihnen und der Glanz des Herrn umstrahlte sie. Sie fürchteten sich sehr, der Engel aber sagte: Fürchtet euch nicht, denn ich verkünde euch eine große Freude, die dem ganzen Volk zuteil werden soll. Heute ist euch der Retter geboren, Christus, der Herr. Das soll euch als Zeichen dienen: Ihr werdet ein Kind finden, das in Windeln gewickelt in einer Krippe liegt. Wir betrachten Der eingeborene Sohn des Vaters, der unendliche Gott wird Mensch aus Maria. Er kommt nicht als mächtiger König. Er wählt weder die Hauptstadt eines Reiches noch einen Palast. Nicht einmal in der Herberge findet er Platz. Er kann noch nicht sprechen. Doch er ist das lebendige Wort des Vaters, das sichtbare Argument seiner barmherzigen Liebe. Gott ist Kind geworden, keiner kann ihn fürchten. Arme Hirten sind die Ersten, die er ruft. Er ist die große Freude des Vaters für unsere Welt. Wir beten Vater im Himmel, Millionen Obdachlose und Flüchtlinge aus Kriegs- und Katastrophengebieten haben in dieser Nacht keinen Platz in der Herberge. Viele Kinder kommen in menschenunwürdigen Behausungen zur Welt. In ihnen lebt der arme Jesus. Zeige uns Wege, wie wir sie im Frieden von Betlehem aufnehmen können. Amen. 18


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Der Retter ist uns geboren


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Viertes freudenreiches Geheimnis ... den du, o Jungfrau, im Tempel aufgeopfert hast Wort Gottes (vgl. Lk 2, 22-35) Dann kam der Tag der Reinigung. Sie brachten das Kind nach Jerusalem hinauf, um es dem Herrn zu weihen. Dort lebte damals ein Mann namens Simeon, der gerecht und fromm war. Er wurde vom Geist in den Tempel geführt. Als die Eltern Jesus hereinbrachten, nahm Simeon das Kind in seine Arme und pries Gott: Nun lässt du, Herr, deinen Knecht in Frieden scheiden. Denn meine Augen haben das Heil gesehen, das die Völker erleuchtet. Und er sagte zu Maria: Dieser wird ein Zeichen sein, dem widersprochen wird. Dir selbst aber wird ein Schwert durch die Seele dringen. Wir betrachten Die Heilige Familie unterzieht sich der vom Gesetz für einen erstgeborenen Sohn vorgeschriebenen Reinigung. Im Tempel werden Jesus, Maria und Josef vom greisen Simeon und der Witwe Hanna empfangen. Beide lebten aus dem Glauben Israels und erwarteten voll Sehnsucht den Messias. In Jesus erkennt Simeon den Retter. Er lobt Gott und prophezeit den leidvollen Weg Jesu und seiner Mutter. Von der ersten Stunde an wird Maria mit dem Erlösungswerk ihres Sohnes verbunden. Wir beten Heiliger Josef, du gerechter Mann, erflehe allen alten Menschen die Gnade, Jesus von Angesicht zu Angesicht schauen zu dürfen. Allen Eheleuten, die um ihren Partner trauern, erbitte die Gnade, wie Hanna in der tröstlichen Gegenwart des Herrn zu leben. Amen. 20


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Sie brachten das Kind, um es dem Herrn zu weihen


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Fünftes freudenreiches Geheimnis ... den du, o Jungfrau, im Tempel wiedergefunden hast Wort Gottes (vgl. Lk 2, 43-52) Der junge Jesus aber blieb in Jerusalem, ohne dass seine Eltern es merkten. Als sie ihn nicht fanden, kehrten sie nach Jerusalem zurück und suchten ihn dort. Nach drei Tagen fanden sie ihn im Tempel; er saß mitten unter den Lehrern, hörte ihnen zu und stellte Fragen. Seine Mutter sagte zu ihm: Kind, wie konntest du uns das antun? Dein Vater und ich haben dich mit Angst gesucht. Da sagte Jesus: Wusstet ihr nicht, dass ich in dem sein muss, was meinem Vater gehört? Doch sie verstanden ihn nicht. In Nazaret war er ihnen gehorsam, er nahm zu an Weisheit und fand Gefallen bei Gott und den Menschen. Wir betrachten Jesus setzt einen wichtigen Schritt in seiner Entwicklung als junger Mann. Er tut es aus Treue zu seinem Vater. Diese Stunde des Reifens als Familie enthält eine Botschaft und eine Gnade. Auf das Ausbleiben des Jungen reagieren seine Eltern mit Sorge, aber auch mit großer Ehrfurcht. Obwohl die Antwort des Sohnes für Maria unverständlich ist, „bewahrte sie alles, was geschehen war, in ihrem Herzen“. Sie versucht sich einzuschwingen in den geheimnisvollen Plan Gottes. Wir beten Maria, Mutter unserer Familien, in unserem Alltag mit seinen Schwierigkeiten werden wir uns nicht immer verstehen können. Hilf uns, die Eigenart des anderen zu achten und Gott auch in den Unbegreiflichkeiten zu entdecken. Erleuchte alle Eltern, die in deinem Namen für ihre Kinder Sorge tragen. Amen. 22


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Ich muss in dem sein, was meinem Vater gehรถrt


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Erstes lichtreiches Geheimnis ... der von Johannes getauft worden ist Wort Gottes (vgl. Lk 3, 16. 21-22) Johannes sagte zum Volk: Ich taufe nur mit Wasser. Es kommt aber einer, der stärker ist als ich; ich bin es nicht wert, ihm die Schuhe aufzuschnüren. Er wird euch mit dem Heiligen Geist und mit Feuer taufen. Zusammen mit dem ganzen Volk ließ auch Jesus sich taufen. Während er betete, öffnete sich der Himmel. Der Heilige Geist kam sichtbar in Gestalt einer Taube auf ihn herab, und eine Stimme aus dem Himmel sprach: Du bist mein geliebter Sohn, an dir habe ich Gefallen gefunden. Wir betrachten Johannes, der Vorläufer, kennt sich und seine Mission. Obwohl die Menge ihm zujubelt, weicht er nicht im Geringsten von seiner Rolle im Plan Gottes ab. Er erkennt den Messias, der unter den Sündern zum Jordan kommt. Wie das einfache und gläubige Volk lässt Jesus sich taufen. Der Himmel öffnet sich, und in leuchtenden Zeichen offenbart der Dreifaltige Gott den Reichtum seines Geheimnisses: Der Vater mit der innigen Stimme der Liebe für seinen Sohn und der Geist als Feuer- und Friedenstaube. Nun kann Christus beginnen, das Reich zu verkünden. Wir beten Vater, du hast uns deine Liebe zu deinem göttlichen Sohn offenbart, der aus Maria Fleisch angenommen hat. Führe alle, die im Namen Jesu getauft sind, durch deinen Geist zur vollen Einheit zusammen, „damit die Welt glaube“. Segne die Katechumenen, die Täuflinge, ihre Eltern und Paten, lass die flackernde Kerze des Glaubens zur lebendigen Flamme werden. Amen. 24


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Du bist mein geliebter Sohn, an dir habe ich Gefallen gefunden


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Zweites lichtreiches Geheimnis ... der sich bei der Hochzeit in Kana offenbart hat Wort Gottes (vgl. Joh 2, 1-11) In Kana fand eine Hochzeit statt. Die Mutter Jesu war dabei. Auch Jesus und seine Jünger waren eingeladen. Als der Wein ausging, sagte Maria: Sie haben keinen Wein mehr. Jesus erwiderte: Was willst du von mir, Frau? Meine Stunde ist noch nicht gekommen. Sie sagte zu den Dienern: Was er euch sagt, das tut! Jesus sagte: Füllt die Krüge mit Wasser! Bringt es dem Verantwortlichen für das Festmahl. Dieser sagte zu dem Bräutigam: Jeder setzt zuerst den guten Wein vor. Doch du hast ihn bis jetzt zurückgehalten. So tat Jesus sein erstes Zeichen, er offenbarte seine Herrlichkeit und seine Jünger glaubten an ihn. Wir betrachten Das erste Wunder ist nicht die Heilung eines Kranken. Mit seinem ersten messianischen Zeichen sorgt er für das Gelingen eines Hochzeitsfestes. Er wandelt 600 Liter Wasser in Wein und offenbart die Fülle der Freude, die er bringt. Seine Mutter nennt er „Frau“. Wie am Kreuz deutet er auf sie als die neue Eva neben ihm, dem neuen Adam. Die Fürbittmacht seiner Mutter bewirkt, dass er seine Stunde vorwegnimmt. Sie gibt uns das Programm christlichen Lebens vor: „Was er euch sagt, das tut“. Der Glaube der Apostel entzündete sich in Kana. Wir beten Maria von Kana, tritt heute für alle Eheleute ein. Bitte deinen Sohn, dass er schales Wasser in den Wein starker, geduldiger, selbstloser, fruchtbarer und freudiger Liebe wandle. Sag ihm für die ganze Kirche, seine Braut: „Sie haben keinen Wein mehr.“ Er mache sie treu. Amen. 26


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Sie haben keinen Wein mehr


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Drittes lichtreiches Geheimnis ... der uns das Reich Gottes verkündet hat Wort Gottes (vgl. Mk 1, 14-15) Nachdem man Johannes ins Gefängnis geworfen hatte, ging Jesus wieder nach Galiläa; er verkündete das Evangelium Gottes und sprach: Die Zeit ist erfüllt, das Reich Gottes ist nahe. Kehrt um und glaubt an das Evangelium!

Wir betrachten Der Heilige Vater Johannes Paul II. erläutert diese Passage aus dem Markusevangelium mit leuchtenden Worten: Jesus kündigt das Kommen des Reiches an. Er ruft zur Bekehrung auf, indem er denen die Sünden nachlässt, die sich ihm mit demütigem Vertrauen nähern. Dies ist der Beginn seines Dienstes des Erbarmens. Er übt ihn weiterhin aus bis zum Ende der Welt, besonders durch das Sakrament der Versöhnung (vgl. Rosarium Virginis Mariae, 21).

Wir beten Herr Jesus Christus, deine Braut, die Kirche, setzt deine Verkündigung des Reiches fort. Die Zeichen der Zeit rufen uns zur Neuevangelisierung auf. Bekehre uns immer wieder durch deinen Heiligen Geist zu einem Leben der Buße und der Heiligkeit. Entzünde uns mit seinem Feuer, damit wir das Licht deiner Frohen Botschaft in alle Bereiche des Menschen und alle Regionen der Erde tragen. Erleuchte die Nationen, damit sie auf die Fürbitte Marias, der Königin des Weltalls, dein Wort des Lebens aufnehmen und dein Reich des Friedens bauen. Amen. 28


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Kehrt um und glaubt an das Evangelium


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Viertes lichtreiches Geheimnis ... der auf dem Berg verklärt worden ist Wort Gottes (vgl. Mk 9, 2-9) Jesus führte Petrus, Jakobus und Johannes auf einen hohen Berg. Er wurde vor ihren Augen verwandelt; seine Kleider wurden strahlend weiß. Da erschienen vor ihnen Elija und Mose, und sie redeten mit Jesus. Petrus sagte zu Jesus: Rabbi, es ist gut, dass wir hier sind. Wir wollen drei Hütten bauen, für dich, für Mose und für Elija. Da kam eine Wolke und warf ihren Schatten auf sie. Eine Stimme rief: Das ist mein geliebter Sohn; auf ihn sollt ihr hören. Jesus verbot ihnen zu erzählen, was sie gesehen hatten, bis der Menschensohn von den Toten auferstanden sei. Wir betrachten Nur Petrus, Haupt des Apostelkollegs, Jakobus und Johannes waren Zeugen der totalen Verlassenheit Jesu in Getsemani. Durch die Vorwegnahme seiner Auferstehungsherrlichkeit bereitet er sie vor. Der Vater offenbart die Intensität seiner göttlichen Liebe zum Sohn. Sie lernen begreifen, dass das Kreuz nicht Untergang, sondern Durchgang zum neuen Morgen ist. Sie werden der Welt sagen können, warum der Auferstandene Wundmale hat, die wie die Sonne Tabors leuchten. Wir beten Petrus, Jakobus und Johannes, ihr durftet die Schönheit und Wahrheit seines Antlitzes schauen. Haltet Fürsprache für alle, die sich im kontemplativen Leben Gott weihen. Bittet für die Künstler, die Gottes Schönheit widerspiegeln, und für alle, die aufrichtig nach Wahrheit suchen. Lehrt jeden von uns, das Licht Tabors zu bewahren, um in Getsemani treu zu sein. Amen. 30


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Er wurde verklärt und seine Herrlichkeit leuchtete auf


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Fünftes lichtreiches Geheimnis ... der uns die Eucharistie geschenkt hat Wort Gottes (vgl. 1 Kor 11, 23-26) Ich, Paulus, habe vom Herrn empfangen, was ich überliefert habe: Jesus nahm in der Nacht, in der er ausgeliefert wurde, Brot, sprach das Dankgebet, brach das Brot und sagte: Das ist mein Leib für euch. Tut dies zu meinem Gedächtnis! Nach dem Mahl nahm er den Kelch und sprach: Dieser Kelch ist der Neue Bund in meinem Blut. Tut dies, sooft ihr daraus trinkt, zu meinem Gedächtnis! Denn sooft ihr von diesem Brot esst und aus dem Kelch trinkt, verkündet ihr den Tod des Herrn, bis er kommt. Wir betrachten Die Eucharistie ist Quelle, Mitte und Gipfel christlichen Lebens, in ihr preist der Sohn den Vater im Heiligen Geist. Sie erneuert unsere Erlösung, aktualisiert sie im Heute unserer Geschichte und ist Vorwegnahme des himmlischen Gastmahls. Jesus setzte sie ein, als er uns im Erlösungsopfer seine Liebe „bis zur Vollendung“ erwies. Er stiftete das Priestertum, damit das Gedächtnis seines Erbarmens fortdauere. In den Früchten der Erde und der menschlichen Arbeit nimmt die ganze Schöpfung teil. Wir sind eins im Leib und Blut. Er ist das Paschalamm „für das Leben der Welt“, Speise auf dem Weg, treue Gegenwart in unseren Gotteshäusern. Wir beten Gott Heiliger Geist, wie deine Kraft den Schoß der Jungfrau Maria befruchtete, wandelst du bei jeder Eucharistiefeier Brot und Wein. Mach auch unseren Alltag, die Last und Freude der Arbeit aller Menschen zu einer Gabe, die den Vater des Erbarmens lobt. Amen. 32


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Tut dies zu meinem Gedächtnis


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Erstes schmerzhaftes Geheimnis ... der für uns Blut geschwitzt hat Wort Gottes (vgl. Mk 14, 32-45; Lk 22, 44) Jesus nahm Petrus, Jakobus und Johannes mit sich nach Getsemani. Dort ergriff ihn Furcht und er sagte zu ihnen: Meine Seele ist zu Tode betrübt. Bleibt hier und wacht! Er warf sich nieder und betete: Abba, Vater, alles ist dir möglich. Nimm diesen Kelch von mir! Aber nicht was ich will, sondern was du willst, geschehe. Sein Schweiß war wie Blut, das auf die Erde tropfte. Dreimal ging er zu den Jüngern und fand sie schlafend. Judas kam mit einer Schar von Männern, bewaffnet mit Schwertern. Er sagte: Rabbi! Und er küsste Jesus. Wir betrachten Damals in der Nacht am Ölberg wollte er seine drei engsten Vertrauten bei sich haben, die er schon auf den Berg der Verklärung mitgenommen hatte. Aber Traurigkeit und Schlaf übermannen sie. Einsam wendet er sich an seinen Vater mit dem innigsten Wort seiner Sprache: „Abba, lieber Vater.“ Der zutiefst menschliche Schrei bricht aus ihm heraus: „Nimm den Schmerz von mir...“ Mit göttlicher Majestät bekräftigt Jesus seinen vollkommenen Gehorsam, wie er ihn im Vaterunser lehrte: „Dein Wille geschehe, nicht der meine, Abba.“ Der Verräter liefert ihn aus. Wir beten Herr Jesus, schau auf alle, die unter Ängsten und Depressionen leiden, deren Seele ins Dunkel getaucht ist. Du hast die Verlassenheit aller Erlösten auf dich genommen. In Getsemani-Stunden steh uns bei, damit wir mit dir sagen können: Abba, lieber Vater. Amen. 34


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Vater, nicht mein, sondern dein Wille geschehe


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Zweites schmerzhaftes Geheimnis ... der für uns gegeißelt worden ist Wort Gottes (vgl. Joh 18, 38-40; 19,1) Nach diesen Worten ging Pilatus zu den Juden hinaus und sagte zu ihnen: Ich finde keinen Grund, ihn zu verurteilen. Ihr seid gewohnt, dass ich euch am Paschafest einen Gefangenen freilasse. Wollt ihr, dass ich euch den König der Juden freilasse? Da schrien sie wieder: Nicht diesen, sondern Barabbas! Barabbas aber war ein Räuber. Darauf ließ Pilatus Jesus geißeln. Wir betrachten Gefesselt an eine Säule. Auf Knien, den Rücken gekrümmt, prasseln die Geißelhiebe auf Jesus nieder. Pilatus findet keine Schuld an ihm, aber er will sich bei den Volksmassen beliebt machen. Der römische Statthalter fürchtet die politischen Konsequenzen einer Freilassung Jesu. Die von Demagogen aufgepeitschte Menge wünscht die Strafe des Unschuldigen und die Befreiung des gefährlichen Verbrechers. Lüge und Ungerechtigkeit setzen sich durch. Es beginnt die brutale Unterdrückung, die Millionen Märtyrer aus Liebe zu Christus im Laufe der Geschichte erleiden werden. Wir beten Heiliger Geist, Licht der Wahrheit und Mut derer, die gerecht handeln. Steh allen bei, die in Regierung und Rechtsprechung, in den Medien und in der Gesellschaft führend tätig sind. Schenke ihnen deine Gnade, damit sie die Würde ihrer Brüder und Schwestern, besonders der Armen und Schwachen, nicht mit Füßen treten, sondern wahrhaftig und verantwortungsbewusst den Völkern dienen. Amen. 36


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Pilatus ließ Jesus geißeln


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Drittes schmerzhaftes Geheimnis ... der für uns mit Dornen gekrönt worden ist Wort Gottes (vgl. Mt 27, 27-31) Da nahmen die Soldaten des Statthalters Jesus, führten ihn in das Prätorium und versammelten die ganze Kohorte um ihn. Sie zogen ihn aus, legten ihm einen purpurroten Mantel um und flochten einen Kranz aus Dornen. Den setzten sie ihm auf und gaben ihm einen Stock in seine Rechte. Sie fielen vor ihm auf die Knie und verhöhnten ihn: Heil dir, König der Juden! Und sie spuckten ihn an, nahmen ihm den Stock weg und schlugen ihm damit auf den Kopf. Nachdem sie ihren Spott mit ihm getrieben hatten, nahmen sie ihm den Mantel ab, zogen ihm seine Kleider an und führten ihn zur Kreuzigung. Wir betrachten Das Rot des Mantels vermischt sich mit dem Blut aus Hieben und Schlägen. Wie eine Flamme seiner erlösenden Liebe lodert es auf. Jesus hätte die kostbarste und herrlichste aller Kronen wählen können. Er zog es vor, eine Dornenkrone auf seine Stirn drücken zu lassen. Durch seine Ganzhingabe wollte er unser König werden. Der Hirte ist Lamm. Der Herrscher ist Leidensknecht, der neue Adam, der Vater der neuen Menschheit, steht wehrlos da wie ein Kind. Wir beten Jesus Christus, in unserer Gesellschaft wird vielen Unschuldigen Leid zugefügt. Dein mächtiger Arm schütze sie, deine gute Samariterhand heile ihre Wunden und dein erbarmender Blick schenke ihrem Herzen Frieden. Amen. 38


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Er wurde mit Dornen gekrรถnt


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Viertes schmerzhaftes Geheimnis ... der für uns das schwere Kreuz getragen hat Wort Gottes (vgl. Mk 15, 20-22) Dann führten die Soldaten Jesus hinaus, um ihn zu kreuzigen. Einen Mann, der gerade vom Feld kam, Simon von Zyrene, den Vater des Alexander und des Rufus, zwangen sie, sein Kreuz zu tragen. Sie brachten Jesus an einen Ort namens Golgota, das heißt übersetzt: Schädelhöhe. Wir betrachten Die Schläge und die innere Dunkelheit der vergangenen Stunden haben ihn geschwächt. Die Soldateska lädt ihm die Last des Kreuzes auf. Mehrmals fällt er. Doch er richtet sich auf und geht weiter. Er hat keine Kraft mehr. Simon von Zyrene muss ihm helfen. Einige Frauen haben Mitleid mit ihm, ohne zu ahnen, wer er ist und warum er sterben wird. Johannes, der Jüngste der Zwölf, ist der Einzige von ihnen, der mitgeht. Mutig wagt sich Veronika vor. Zart reinigt sie das geschundene und geschmähte Antlitz. Maria, seine Mutter und treueste Gefährtin, tritt hinzu. Beider Blicke treffen sich und künden schweigend von einer Liebe, die größer ist als das Leidensmeer. Wir beten Heiliger Johannes, beim Abschiedsmahl durftest du an der Brust des Herrn ruhen und den Schlag seines Herzens vernehmen, das bereit war zum Opfer und für den Stoß der Lanze. Erflehe allen Kranken und Gefangenen, allen, die keine Arbeit und kein Brot haben, allen Einsamen und Alten, allen Leidenden die nötige Kraft. Im Alltag und in schweren Schicksalsstunden lass uns für sie Veronika und Simon von Zyrene sein. Amen. 40


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Er trug sein Kreuz nach Golgota


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Fünftes schmerzhaftes Geheimnis ... der für uns gekreuzigt worden ist Wort Gottes (vgl. Lk 23, 33-34; Joh 19, 26-34) Auf der Schädelhöhe kreuzigten sie ihn. Jesus betete: Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun. Als Jesus seine Mutter sah, sagte er zu ihr: Frau, siehe, dein Sohn! Dann sagte er zu dem Jünger: Siehe, deine Mutter! Von jener Stunde an nahm sie der Jünger zu sich. Man reichte Jesus einen Schwamm mit Essig. Als er davon genommen hatte, sprach er: Es ist vollbracht! Und er neigte das Haupt und gab seinen Geist auf. Als er tot war, stieß einer der Soldaten mit der Lanze in seine Seite, und Blut und Wasser flossen heraus. Wir betrachten Jesus ist der Einzige, der nicht hätte sterben müssen. Er wählte den Tod, um die Welt von der Sünde zu befreien und jeden Menschen mit dem Vater zu versöhnen. Dieser Bund stiftet Frieden unter uns Menschen. Jesus tritt beim Vater für seine Henkersknechte ein. Im Sterben verzeiht er. Eine solche Liebe ist bezeichnend für die christlichen Märtyrer. Schon Stephanus, der erste Glaubenszeuge, wird sterbend um Vergebung für seine Mörder bitten. Wir beten Mutter unter dem Kreuz, dein Sohn soll sein Blut nicht umsonst vergossen haben. Erziehe uns im Glauben, damit wir uns auf Christi Kraft der Versöhnung einlassen und täglich im Vaterunser wahrhaft beten können: „Vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.“ Mache uns zu Werkzeugen der Versöhnung in der Familie und am Arbeitsplatz, in Kirche und Welt. Amen. 42


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Vater, es ist vollbracht


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Erstes glorreiches Geheimnis ... der von den Toten auferstanden ist Wort Gottes (vgl. Joh 20, 11-17) Maria von Magdala stand vor dem Grab und weinte. Sie wandte sich um und sah Jesus dastehen, wusste aber nicht, dass es Jesus war. Jesus sagte zu ihr: Frau, warum weinst du? Wen suchst du? Sie meinte, es sei der Gärtner, und sagte zu ihm: Herr, wenn du ihn weggebracht hast, sag mir, wohin du ihn gelegt hast. Dann will ich ihn holen. Jesus sagte zu ihr: Maria! Da wandte sie sich um und sagte: Rabbuni, Meister. Jesus sagte zu ihr: Geh zu meinen Brüdern und sag ihnen: Ich gehe hinauf zu meinem Vater und zu eurem Vater. Wir betrachten Der Tod hat nicht das letzte Wort. In der Nacht wird Christus vom Heiligen Geist auferweckt. Es ist der Sonntag des Sieges. In ihrer Trauer erkennt Maria von Magdala Jesus nicht. Als sie aber ihren Namen von den Lippen des Herrn hört, wird alles neu in ihr lebendig: die Stunde der Vergebung, der Tod am Freitag... Die Evangelien berichten uns, dass diese Frau den Auferstandenen als Erste sah. Der Herr sendet sie zu den Aposteln, damit sie ihnen den Sieg des Lebens verkünde. Der Vater Jesu ist nun auch unser Vater, und Christus nennt seine Jünger „meine Brüder“. Wir beten Heilige Maria Magdalena, bitte den Herrn, dass er uns mit Hoffnung und Freude erfülle. Erflehe mit der Gottesmutter jeder Frau die Gnade, Botin des Auferstandenen, Trägerin des Lebens in Familie und Gesellschaft, in der Kirche und den Kulturen der Völker zu sein. Amen. 44


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Er ist wahrhaftig auferstanden


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Zweites glorreiches Geheimnis ... der in den Himmel aufgefahren ist Wort Gottes (vgl. Apg 1, 3-11) Den Aposteln hat Jesus nach seinem Leiden durch viele Beweise gezeigt, dass er lebt; vierzig Tage lang ist er ihnen erschienen und hat vom Reich Gottes gesprochen. Als sie beisammen waren, sagte er: Ihr werdet die Kraft des Heiligen Geistes empfangen; und ihr werdet meine Zeugen sein in Jerusalem, Judäa und Samarien und bis an die Grenzen der Erde. Darauf wurde er vor ihren Augen emporgehoben, und eine Wolke entzog ihn ihren Blicken. Zwei Männer in weißen Gewändern sagten zu ihnen: Dieser Jesus wird wiederkommen. Wir betrachten Der Mensch hat seinen Ursprung in der Liebe des Dreifaltigen. Unsere Geschichte ist Heimkehr zum Haus des Vaters. Jesus, das Haupt der neuen Schöpfung, lebt schon im Vater. Er ist der Erstgeborene der Auferweckten. Er ist gegangen, um uns viele Wohnungen zu bereiten. Während wir noch pilgern, verlässt er uns nicht. Als Guter Hirte und älterer Bruder tritt er für jeden Erlösten ein. Im Himmel behält er seine fünf Wunden als Zeichen, dass er unser Mühen begleitet. Unsere Aufgabe ist es, die Erde für sein Kommen in Herrlichkeit zu bereiten. Wir beten Ewiger Vater, von Maria geboren hat dein göttlicher Sohn Fleisch angenommen. In seinen verklärten Wunden birgt er unsere Wunden. Schau auf seine Verdienste. Schenke dein Erbarmen allen Verstorbenen in der Zeit der Läuterung. Steh den Sterbenden bei. In der Stunde unseres Todes blicke auf uns unter dem Schutzmantel Marias. Amen. 46


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Er ist für uns zum Vater heimgekehrt


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Drittes glorreiches Geheimnis ... der uns den Heiligen Geist gesandt hat Wort Gottes (vgl. Apg 1, 14; 2, 1-4) Die Apostel verharrten einmütig im Gebet, zusammen mit den Frauen und mit Maria, der Mutter Jesu. Am Pfingsttag befanden sich alle am gleichen Ort. Da kam plötzlich vom Himmel her ein Brausen und erfüllte das ganze Haus. Und es erschienen ihnen Zungen wie von Feuer, die sich verteilten; auf jeden von ihnen ließ sich eine nieder. Alle wurden mit dem Heiligen Geist erfüllt und begannen, in fremden Sprachen zu reden, wie es der Geist ihnen eingab. Wir betrachten Sie sind voll Sehnsucht und Angst. Die Lehren des Meisters haben sie nicht verstanden. Nur Maria ist sicher, dass sie den Beistand empfangen werden. Ihr Flehen ruft den Tröster hernieder. So wie der Geist Jesus auferweckte, kommt er jetzt auf die Kirche herab. Sie sind keine Waisen mehr: der Geist seufzt in ihnen „Abba, lieber Vater“. Die Sprachen verwirren sich nicht mehr wie in Babel: der Geist ist die Seele der Familie der Kirche. Sie sind nicht länger furchtsam oder gleichgültig: der Geist sendet sie, das Reich bis an die Enden der Erde zu weiten. Wir beten Heiliger Geist, Lebendigmacher, unsere Bischöfe sind direkte Nachfolger der zwölf Apostel. Durch die Auflegung ihrer Hände weihen sie in deiner Macht unsere Priester und Diakone. Schenke uns auf die Fürbitte der Königin der Apostel zahlreiche und heilige Diener des Wortes und der Sakramente. Gewähre uns allen die Gnade, im Feuer deiner Liebe zu leben. Amen. 48


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Vom Geist gesandt, überall das Evangelium zu verkünden


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Viertes glorreiches Geheimnis ... der dich, o Jungfrau, in den Himmel aufgenommen hat Wort Gottes und der Kirche (vgl. Lk 1, 46-48; II. Vatikanisches Konzil, Lumen gentium 59) „Maria sprach: Meine Seele preist die Größe des Herrn, von nun preisen mich selig alle Geschlechter.” – Die unbefleckte Jungfrau, von jedem Makel der Erbsünde bewahrt, wurde nach Vollendung des irdischen Lebenslaufs mit Leib und Seele in die himmlische Herrlichkeit aufgenommen und als Königin des Alls vom Herrn erhöht, um vollkommener ihrem Sohn gleichgestaltet zu sein, dem Sieger über Sünde und Tod. Wir betrachten Einige vergötzen den Leib. Andere treten ihn mit Füßen oder sorgen sich nicht darum, ob ihre Mitmenschen genug Nahrung, Kleidung, Medikamente haben. Unser Leib soll Tempel des Heiligen Geistes sein. Maria ist das in Fülle vom Dreifaltigen Gott bewohnte Heiligtum. Mit ihrer ganzen Person hat sie sich dem Werk Jesu verschenkt, darum wird sie mit Leib und Seele ihrem auferstandenen Sohn zur Seite gestellt. Das ist keine Redensart. Es ist ein Geheimnis. Genauso real wie die Auferstehung ist die Tatsache, dass im Himmel ein menschliches, mütterliches Herz aus Fleisch und Blut für uns schlägt. Wir beten Herr Jesus, du hast von Maria einen menschlichen Leib empfangen. Erziehe uns, damit wir unseren Körper mit Ehrfurcht, Dankbarkeit und kraftvoller Disziplin behandeln. Erleuchte jeden gemäß seinem Lebensstand mit der Reinheit Marias, damit unser Leib die unsterbliche Würde der Seele, die ihn belebt, widerspiegelt. Amen. 50


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Der Mächtige hat Großes an mir getan


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Fünftes glorreiches Geheimnis ... der dich, o Jungfrau, im Himmel gekrönt hat Wort Gottes (vgl. Offb 12, 1-5; 9-10) Ein großes Zeichen erschien am Himmel: eine Frau, mit der Sonne bekleidet, der Mond unter ihren Füßen, einen Kranz von zwölf Sternen auf ihrem Haupt. Sie war schwanger und schrie vor Schmerz in ihren Geburtswehen. Der Drache stand vor der Frau, er wollte ihr Kind verschlingen, sobald es geboren war. Und sie gebar ein Kind, einen Sohn, der über alle Völker mit eisernem Zepter herrschen wird. Da hörte ich eine laute Stimme im Himmel rufen: Jetzt ist er da, der Sieg unseres Gottes und die Vollmacht seines Gesalbten! Wir betrachten Der Dreifaltige Gott krönt Maria zur Königin des Weltalls. Hier geht es nicht um einen bloßen Ehrentitel, der unsere Existenz unberührt lässt. Maria hat teil an der Macht Christi, des Herrn der Geschichte, mit ihrer wirksamen Fürbitte. Sie hilft der Kirche im Kampf gegen den Teufel, den Fürst der Lüge, des Hasses, der Spaltung, der Ungerechtigkeit und Hoffnungslosigkeit. Bekleidet mit der Sonne des Auferstandenen ist sie das Siegeszeichen in unserer Zeit, wie sie es in Fatima den Hirtenkindern offenbart hat. Ihr Sohn herrscht über die Geschichte mit geheimnisvollem, aber eisernem Zepter. Wir beten Maria, die Schrift sagt, dass der Teufel weiter gegen diejenigen kämpft, „die den Geboten Gottes gehorchen“ (Offb 12, 17). Mutter, Neue Eva, stärke die Christen, die offen oder verdeckt bis aufs Blut verfolgt werden, weil sie am „Zeugnis für Jesus festhalten“. Amen. 52


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Vom Dreifaltigen Gott gekrรถnt


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Die Gebete des Rosenkranzes Das Kreuzzeichen Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen. Das Apostolische Glaubensbekenntnis – Ich glaube an Gott, den Vater, den Allmächtigen, den Schöpfer des Himmels und der Erde, – und an Jesus Christus, seinen eingeborenen Sohn, unseren Herrn, – empfangen durch den Heiligen Geist, geboren von der Jungfrau Maria, – gelitten unter Pontius Pilatus, gekreuzigt, gestorben und begraben, – hinabgestiegen in das Reich des Todes, – am dritten Tage auferstanden von den Toten, – aufgefahren in den Himmel; er sitzt zur Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters; – von dort wird er kommen, zu richten die Lebenden und die Toten. – Ich glaube an den Heiligen Geist, die heilige katholische Kirche, Gemeinschaft der Heiligen, – Vergebung der Sünden, – Auferstehung der Toten – und das ewige Leben. Amen. Vaterunser Vater unser im Himmel, geheiligt werde dein Name. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Him54


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mel so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. Amen. Gegrüßet seist du Maria (Ave Maria) Gegrüßet seist du Maria, voll der Gnade, der Herr ist mit dir. Du bist gebenedeit unter den Frauen, und gebenedeit ist die Frucht deines Leibes, Jesus ...* Heilige Maria, Mutter Gottes, bitte für uns Sünder, jetzt und in der Stunde unseres Todes. Amen. Ehre sei dem Vater Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist, wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen. Fatimagebet O mein Jesus, verzeih uns unsere Sünden, bewahre uns vor dem Feuer der Hölle, führe alle Seelen in den Himmel, besonders jene, die deiner Barmherzigkeit am meisten bedürfen. Schlussgebet Unter deinen Schutz und Schirm fliehen wir, o heilige Gottesgebärerin. Verschmähe nicht unser Gebet in unseren Nöten, sondern erlöse uns jederzeit von allen Gefahren, o du glorreiche und gebenedeite Jungfrau. * Hier folgt das jeweilige Geheimnis z.B.: den du, o Jungfrau, vom Heiligen Geist empfangen hast. 55


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Wie beten wir den Rosenkranz? 1 Ich glaube an Gott, den Vater, den Allmächtigen ... 2 Vater unser im Himmel, geheiligt werde dein Name ... 3 Gegrüßet seist du, Maria, voll der Gnade ... ... Jesus, der in uns den Glauben vermehre. Heilige Maria ... 4 Gegrüßet seist du, Maria, voll der Gnade ... ... Jesus, der in uns die Hoffnung stärke. Heilige Maria ... 5 Gegrüßet seist du, Maria, voll der Gnade ... ... Jesus, der in uns die Liebe entzünde. Heilige Maria ... 6 Ehre sei dem Vater ... 7 Vater unser im Himmel, geheiligt werde dein Name ... 8 Gegrüßet seist du, Maria, ... Jesus, ... (Geheimnis: „den du, o Jungfrau, vom Heiligen Geist empfangen hast“). Heilige Maria ... 9 Gegrüßet seist du, Maria, ... Jesus, ... (Geheimis). Hl. Maria ... 10 Gegrüßet seist du, Maria, ... Jesus, ... (Geheimis). Hl. Maria ... 11 Gegrüßet seist du, Maria, ... Jesus, ... (Geheimis). Hl. Maria ... 12 Gegrüßet seist du, Maria, ... Jesus, ... (Geheimis). Hl. Maria ... 13 Gegrüßet seist du, Maria, ... Jesus, ... (Geheimis). Hl. Maria ... 14 Gegrüßet seist du, Maria, ... Jesus, ... (Geheimis). Hl. Maria ... 15 Gegrüßet seist du, Maria, ... Jesus, ... (Geheimis). Hl. Maria ... 16 Gegrüßet seist du, Maria, ... Jesus, ... (Geheimis). Hl. Maria ... 17 Gegrüßet seist du, Maria, ... Jesus, ... (Geheimis). Hl. Maria ... 18 Ehre sei dem Vater ... O mein Jesus, verzeih uns ... 19 Vater unser im Himmel ...

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Wann wir den Rosenkranz beten In der Regel betet man täglich einen Teil: fünfmal zehn Ave Maria. Die freudenreichen Geheimnisse Die lichtreichen Geheimnisse Die schmerzhaften Geheimnisse Die glorreichen Geheimnisse

Montag und Samstag Donnerstag Dienstag und Freitag Mittwoch und Sonntag

Im deutschsprachigen Raum kann der Rosenkranz zusätzlich mit anderen Geheimnissen über Glaubenswahrheiten oder biblische Geschehnisse ergänzt werden, wie z.B.: mit den trostreichen Geheimnissen Jesus, der als König herrscht Jesus, der in seiner Kirche lebt und wirkt Jesus, der wiederkommen wird in Herrlichkeit Jesus, der richten wird die Lebenden und die Toten Jesus, der alles vollenden wird So besinnen wir uns regelmäßig auf die heiligen Mysterien, die das Fundament des christlichen Lebens sind: die Menschwerdung von Gottes Sohn als Anfang unseres Heiles; das Leben und Wirken Jesu als Offenbarung des Reiches Gottes; sein Gehorsam als Richtschnur unseres Lebens; sein Leiden und Tod als Preis unserer Erlösung; seine Auferstehung und Himmelfahrt als Sieg der Liebe und des Lebens; die Ausgießung des Heiligen Geistes, der uns beisteht und seine Gaben schenkt; die Erhöhung der demütigen Jungfrau Maria, die als Erste von Christus geheiligt und uns als die liebevolle Mutter geschenkt worden ist. Dieses Büchlein ist nicht nur für jene gedacht, die eine christliche Erziehung genossen haben, sondern auch für alle, die diese entbehren mussten und deswegen den großen Reichtum des Rosenkranzes nicht kennen. Ihnen empfehlen wir, sich zuerst mit den Texten aus dem Evangelium vertraut zu machen. 57


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Auch die stille Betrachtung der mit gläubiger Liebe gezeichneten Bilder, die die Geheimnisse illustrieren, mag hilfreich sein, den Rosenkranz besser zu beten. Denn zwischen der liebenden, bewundernden, bereuenden oder hoffnungsvollen Betrachtung vom Bild Mariens und Jesu und dem meditativen Beten des Rosenkranzes besteht kein großer Unterschied.

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Kirche in Not/Ostpriesterhilfe „Kirche in Not/Ostpriesterhilfe” ist ein internationales katholisches Hilfswerk, das im Auftrag des Papstes der Kirche überall dort hilft, wo sie verfolgt oder bedrängt wird oder nicht genügend Mittel für die Seelsorge hat. Das Hilfswerk wurde 1947 vom niederländischen Prämonstratenserpater Werenfried van Straaten gegründet. Damals organisierte Pater Werenfried in Belgien und Holland Hilfe für die heimatvertriebenen Deutschen und rief zur Versöhnung mit den deutschen Nachbarn auf. Da er anfangs vor allem Speck bei den flämischen Bauern sammelte, nannte man ihn bald den „Speckpater”. Heute hilft „Kirche in Not” als Werk päpstlichen Rechts in mehr als 140 Ländern. Unterstützt werden vor allem die Aus- und Weiterbildung von Seminaristen und Priestern, der Bau und die Renovierung von Kirchen und Ausbildungsstätten, der Druck und die Verbreitung der Bibel und anderer religiöser Literatur sowie die Ausstrahlung christlicher Radio- und Fernsehprogramme. Sitz der internationalen Zentrale ist Königstein im Taunus (Deutschland). In weiteren siebzehn Ländern hat „Kirche in Not” nationale Sekretariate. Gerne schicken wir Ihnen weitere Informationen zu unserer Arbeit. Sie finden uns auch im Internet unter www.kirche-in-not.de (Deutschland), www.kircheinnot.at (Österreich) und www.kirche-in-not.ch (Schweiz).

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Sie können dieses Büchlein bestellen in Deutschland Kirche in Not/Ostpriesterhilfe Lorenzonistraße 62 81545 München Telefon: 089 64 24 888-0 Telefax: 089 64 24 888-50 E-mail: info@kirche-in-not.de Spendenkonto: Kto. 215.2002, Liga-Bank Regensburg (BLZ 750 903 00) in Österreich Kirche in Not/Ostpriesterhilfe Hernalser Hauptstraße 55 1172 Wien Telefon: 01 40 52 553 Telefax: 01 40 55 46 275 Spendenkonto: P.S.K. Kto. 76.31.087 (BLZ 60 000) in der Schweiz Kirche in Not/Ostpriesterhilfe Schweiz/Fürstentum Liechtenstein Cysatstrasse 6 6000 Luzern 5 Telefon: 041 41 04 670 Telefax: 041 41 03 170 Spendenkonto: Luzerner Kantonalbank, Kto. 01-00-177930-10 in Italien Kirche in Not/Ostpriesterhilfe Am Schalderer Bachl 14 39042 Brixen Telefon / Telefax: 0472 83 27 46 in Belgien Kerk in Nood/Oostpriesterhulp Abdij van park 5 3001 Leuven Telefon: 016 39 50 50 Telefax: 016 39 50 60 Spendenkonto: KBC-Bank 417-6014491-76

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Kirche in Not/Ostpriesterhilfe • Kerk in Nood/Oostpriesterhulp • Aid to the Church in Need • Aide à l’Eglise en Détresse • Aiuto alla Chiesa che Soffre • Ayuda a la Iglesia Necesitada • Ayuda a la Iglesia que Sufre • Ajuda à Igreja que Sofre • Pomoc Koßcio…owi w Potrzebie

DER ROSENKRANZ Freude • Licht • Schmerz • Glorie


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