‹Die ‹Mass›-Party in Brixton ist meist sehr dunkel, denn im Mittelpunkt steht die Musik und alles dreht sich um die Vibrationen. Sehr minimal und reduziert ist die Devise. Die Soundanlage dort ist genial und bei 120 Dezibel ist immer noch Platz zum drehen...Denn Dubstep funktioniert eigentlich nur, wenn auch der ganze Floor vibriert.› Der kräftige Sound wird auch möglich, weil die DJ’s überwiegend Dubplates spielen, diese Platten sind meistens Unikate, und werden in einem kostengünstigen Verfahren aus schellackähnlichem Acetat oder Vinyl hergestellt. Von den Dubs kommen die Bässe dann fetter als von jedem anderen Tonträger. Abschliessend bleibt noch die Frage an Kode 9, wer ihn in der Szene momentan am meisten beeindruckt. ‹Leute wie Skream oder Benga sind für mich immer noch das Mass aller Dinge. In ihren Tracks nehmen sie unheimlich vielfältige Einflüsse etwa aus Elektro, Jungle und anderen elektronischen Stilrichtungen auf. Sie bleiben nicht stehen, sondern entwickeln den Stil munter drauflos. Ansonsten sind die neuen Sachen von DJ Pinch grandios geworden. Die Art und Weise wie er zum BeispielmitQawwali-Samplesarbeitetistunbeschreiblich (Anm. der Red.: Qawwali ist eine pakistanisch-indische Musikform, deren Ursprung sich bis zu 700 Jahre alten persischen Gesängen zurückverfolgen lässt). Die monotone Gesangsform verbindet sich grandios mit seinen eskapistischen Klangflächen. Im Bereich des Grime würde ich vor allem die Crews von Roll Deep, Ruff Squad oder Essentials nennen wollen. Bei den Labels ist es eigentlich der gesamte Katalog von ‹Tempa› – die Dichte der Qualität, die diese Jungs herausbringen ist unglaublich.›
Die Einflüsse aus der Dancehall, Hip Hop und Drum’n’Bass Kultur lassen sich auch in den ‹come-as-you-are› Outfits der Dubstep Protagonisten erkennen.
Mehr Infos über Dubstep findet ihr hier: www.kode9.com www.hyperdub.net www.tempa.co.uk www.rinse.fm Text und Interview: Mathias Bartsch Fotos: Promo
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10.3.2008 13:05:42 Uhr