MOVIE August/September 2020

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KULTUR UND KONSUM AN DER GRENZE

08|09

AUGUST/SEPTEMBER 2020 UNBEZAHLBAR · MOVIEAACHEN.DE

DIE MOVIE SAGT GOODBYE BIP LIÈGE · CHRISTOPH MUELLER IM LUFO · BANDGUIDE TEIL 3


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Intro

MOVIEINTRO

Last order, please

Es war abzusehen und es wird leider nicht der einzige lokale Kollateralschaden der Pandemie bleiben: Nach 38 Jahren ist dies die letzte Ausgabe der MOVIE. Angefangen hatte es 1982, als Gabor Baksay ein kleines Programmheft für das Aachener Arthouse-Kino MOVIE an der Monheimsallee herausbrachte – daher also der Name. Das Kino ist längst Geschichte und in der langen Zeit, die das Magazin existierte, wandelte es sich vom reinen Informations-Booklet für Cineasten zu einem ausgewachsenen Stadtmagazin – mit Terminkalender, Kultur, jeder Menge nicht Kategorisierbarem sowie nicht zuletzt einer guten Portion Satire und schrägem Humor. In Höhen und Tiefen hat das Heft seinen unkonventionellen und nonkonformistischen Touch nie komplett verloren. Als ich die MOVIE 2017 auf der wirtschaftlichen Talsohle ihrer Existenz übernommen habe, war vor allem der Spaß an der Sache ausschlaggebend. Ich brachte bereits seit knapp 15 Jahren das Familienmagazin KingKalli heraus und Gabor, der meine Arbeit schätzte, hatte mich über mehrere Jahre immer wieder gefragt, ob ich nicht die MOVIE übernehmen wolle.

2017 nahm ich die Herausforderung an, um auszutesten, ob es funktionieren kann, ein alternatives Stadtmagazin mit anspruchsvollen Inhalten wieder aufzubauen, während am Markt bereits ein Magazin nach dem anderen kapitulierte.

Mit viel Einsatz und einem engagierten Team schafften wir es, das Heft langsam wieder wirtschaftlich zu machen. Die MOVIE erschienen sechsmal im Jahr mit 64 Seiten bei einer Auflage von 10.000 Exemplaren. Die Finanzierung war stabil, wir hatten uns einen guten Anzeigenmarkt zwischen Aachen, Düren, Heerlen, Maastricht und Eupen aufgebaut, bekamen ermutigendes Feedback und waren nach harter Arbeit gerade dabei, die Früchte zu ernten. Mit Corona und dem Lockdown vor allem der Kulturszene ist auch für uns dann alles zusammengebrochen. Unser treuer Kundenstamm, der sich hauptsächlich aus der Kultur-, Veranstaltungs- und Gastroszene rekrutiert, kämpft derzeit selber um die Existenz (siehe vorige Ausgabe), bereits gebuchte Anzeigen für 2020 wurden so gut wie alle storniert. Eine Erholung des Marktes ist bislang nicht in Sicht und dann wiederum ist

Aachen auch einfach zu klein für die relativ hohe Anzahl an Printtiteln. Für ein alternatives Magazin wie die MOVIE bleibt da wenig Platz. Auch vor Corona war der Printmarkt in diesem Segment in den letzten Jahren alles andere als ein Selbstläufer, und letztlich reichen unsere Ressourcen nicht aus, um Recherche und entsprechende Beiträge auf einem Niveau zu finanzieren, das die Herausgabe eines solchen Magazins rechtfertigt. Anders als vor knapp vier Jahren sehe ich in der jetzigen Situation auch keine Chance mehr, das zu ändern. Und so heißt es an dieser Stelle Danke sagen: Den Leserinnen und Lesern, die der MOVIE jahrelang und oft jahrzehntelang die Treue gehalten haben, den Anzeigenkunden, die letzten Endes das Erscheinen eines solchen Titels ermöglicht haben, den unzähligen kulturellen Angeboten in Stadt und Region und deren Akteuren, und auch allen, die uns über die Jahre wieder sowohl kritisch als auch zustimmend begleitet haben. Macht's gut und haltet den Rest am Laufen. Birgit Franchy und das Team der MOVIE

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MOVIEMAGAZIN

Stimmen zum Abschied

Wenn ich an die MOVIE denke, fallen mir Worte wie engagiert, einfühlsam, weltoffen oder intelligent ein. Worte, mit denen man eher Menschen beschreiben würde als eine Zeitung. Hier findet man interessante Artikel abseits von kommerziellen Gesichtspunkten, und das hat mehr als einmal meinen Horizont erweitert. Gerade in den letzten Jahren waren die redaktionellen Beiträge auf einem sehr hohen Niveau. Die MOVIE gehört in jedes Café, Kneipe, Location oder Arztpraxis, die Vorstellung, in Zukunft problemlos über das Privatleben von Florian Silbereisen informiert zu werden, aber spannende Ereignisse in und um Aachen zu verpassen, finde ich verstörend. Ich kann nur hoffen, dass hier das letzte Wort noch nicht gesprochen ist und sich Anzeigenkunden, denen die Kultur in der Stadt wichtig ist, finden. Aachen ohne die MOVIE: ärmer – aber möglich. Lars Templin, Musikbunker Aachen

Eigentlich geht das gar nicht! Die MOVIE hat sich echt zu einem superguten Themenheft entwickelt. Das kann doch nicht einfach so verschwinden. Wer soll denn sonst aktuelle städtische Themen so gut und von vielen Seiten beleuchtet veröffentlichen? BürgerInitiative Luisenhöfe Aachen

Ein weiteres trauriges Ergebnis der Maßnahmen. Die MOVIE war für mich, seitdem ich in Aachen lebe, die Print-Instanz, wenn es um Arthousekino und Kultur Marke „out of the box“ ging. Nun reiht sich das sympathische Alternativmedium neben Cirque du Soleil und viele, viele tausend weitere langjährig funktionierende Ideen ein und muss die Konsequenz der Entscheidungen tragen. Dabei sagen die Ökonomen und Insolvenzexperten, dass die wirkliche Pleitewelle erst ab Herbst 2020 beginnen wird, wenn auch die kämpferischsten Unternehmen keine Mittel mehr haben. Danke, MOVIE, für die tolle Arbeit! Sebastian Wiessner

Keine MOVIE mehr. Das ist ein Verlust, ein sehr großer Verlust. Es macht mich traurig. Aachen ist ohne MOVIE ärmer. In der – gedruckten – Medienlandschaft fehlt jetzt das einzige Heft, das über Jahrzehnte Originalität und Unangepasstheit mit hoher journalistischer Qualität verbinden konnte. Früher, mit Gabor Baksay als Herausgeber, war es die sarkastisch, satirische, philosophische Beobachtung und Kommentierung des gesellschaftlich-politischen Geschehens, in den letzten Jahren, in der Verantwortung Birgit Franchy, waren es die gründlich recherchierten und gut geschriebenen und illustrierten Schwerpunktthemen, jedes wert für ein eigenes Buch, die mir besonders gefallen haben. Vermissen werde ich außerdem die vielen guten Theaterkritiken und sowieso die fundierte Berichterstattung über kulturelle Themen. Im Kulturleben Aachens und der Region wird MOVIE ganz besonders fehlen. Hermann Josef Pilgram, Ratsherr Bündnis ’90/ Die Grünen Stadt Aachen

Das ist wirklich ein Schlag! Danke an alle, die dieses für Aachen so wichtige Heft über die Jahrzehnte möglich gemacht haben! Und ich will die Hoffnung nicht aufgeben, dass es irgendwann wieder eine lebendige Kultur gibt und eine neue MOVIE entsteht bzw. es eine neue MOVIE gibt und wieder eine lebendige Kultur entsteht! Mario Turiaux Illustration

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Birgit Franchy, die Herausgeberin der MOVIE, hat verkündet, das Magazin aus aktuellem Anlass einzustellen. Das ist mehr als schade für uns, ganz Aachen und die Region. Mit gutem, bereicherndem Journalismus wurden hier Themen jenseits der oberflächlichen Berichterstattung angegangen. Auch für uns persönlich ist das bitter: Gerade uns als freie Veranstaltungslocation hat die MOVIE immer viel Platz eingeräumt. Danke, Birgit und ihrem ganzen Team, für diesen jahrelangen Support an dieser Stelle! Raststätte, Aachen

Die kulturellen Folgen der Coronakrise werden konkret sichtbar: „Als Konsequenz, die sich aus der Stornierung der Aufträge bei uns ergibt, werde ich die MOVIE einstellen.“ ... das ist ein schwerer Verlust für die Stadt. Christoph Wenzel Ich hab die immer so gefeiert ... verdammt. Und einige auch lange aufgehoben. Auch tat ja gut zu sehen, dass nach Deiner Übernahme der (Denk)Inhalt weiter die gewohnte Qualität hatte. Bestimmt nicht leicht für Dich und alle, die dranhängen und dran hängen. Silvia Hinrichs Danke für Deine Mühe, die viele Zeit, die Du investiert hast. Danke für unermüdliches Engagement und die Liebe zur Sache. Danke für den Support! Udo Mays, Hotel Europa Das ist sehr schade, die MOVIE war immer eine schöne Bereicherung für Aachen. Tina Virnich Schnüff, das coolste Monatsmagazin von Aachen wird fehlen. Tanja Sprungala Liebe Birgit, liebe MOVIE, das ist nicht nur schade, es ist geradezu unerträglich!!! Ich wiederhole, was so viele vor mir schon gesagt haben: Kultur ist nicht Luxus, sie ist das Fundament. Das Ende der MOVIE bedeutet für Aachens Kulturschaffende einen schweren, nicht zu ersetzenden Verlust. Verlust von Herzblut, Kontroverse, Farbe, Perspektivwechsel, Energie ... Vielen Dank für alles!!! Yann Le Roux, Musiker (Lagerfeuer Trio) Das finde ich sehr schade. Die MOVIE ist unter Deiner Verantwortung ein sehr gutes Blatt geworden. Aachen verliert weiter an Vielfalt. Sehr schade! Hans Brings


MOVIEMAGAZIN Ich bin in den letzten zwei, drei Jahren nur noch selten nach Aachen gekommen. Die MOVIE habe ich trotzdem immer gelesen, weil die drängenden Themen aus der Heimat nirgendwo sonst derart gut und interessant bearbeitet werden. Demnächst „bearbeitet wurden“, was furchtbar schade ist. Den freien Mitarbeitern drücke ich die Daumen, dass sie das entstehende Loch anderweitig gefüllt bekommen. Alles Gute für KingKalli und den Verlag um die Ecke. Christoph Löhr Gar nicht abzusehen, wie sehr die MOVIE fehlen wird. In eurem Magazin ist/war Platz für ... lebt Subkultur, Gegenkultur, Gegenposition ... Düstere Aussichten für Aachen. Vielen Dank für Eure Arbeit, Engagement, Kreativität, Meinung, Support für die freie Kunstszene, Musikszene, Projekte etc. Alex Elsen, Illustrator Sehr traurige Nachricht, Birgit. Danke für Deine/Eure abwechslungsreiche und wohltuende Blattmacherei in den letzten Jahren. Vielleicht auf ein „reloaded“ beizeiten ... Für Deine anderen Baustellen alles Gute von einem Ex-MOVIEaner. Alexander Barth, Journalist Scheißescheißescheiße!!! Das tut weh. Die MOVIE fehlt, sobald man weiß, dass sie nicht

mehr kommen wird. Tut mir sehr leid für Dich, Birgit, und Deine Mitarbeiterinnen. Aber auch für die vielen Liebhaber der MOVIE und für mich selbst. Goodbye and stand up! Krr Krritzel Oh! ... Fuck! ... Das ist sehr schade für Dich und Deine Mitarbeiter, aber auch für uns Musiker! Renaud Marquart Echoloses Echolot – unser Lieblings-Stadtmagazin verstummt. Schwindet die Kultur, verschwindet auch ihr Echo. Dabei war genau dieses Magazin unser Echolot zu den wirklich erlebenswerten Veranstaltungen in unserer Stadt. Ebenso war es eine Reflexionsfläche für Dinge, die anderen Medien vielleicht nicht mainstream genug waren. Es verstummt ein ganzes Format! Die Verlegerin bleibt. Mit ihr und ihrem Team bleibt somit auch die Hoffnung und der Wunsch, dass es irgendwann wieder einen Neuanfang geben kann. DANKE für soviel Gutes! Nikos & Mano von LATER IS NOW

Den der MOVIE beigegebenen Titel soll man schon ernst nehmen! Grenze – welche Grenze? Die des Konsums? Kultur an der Grenze wozu? Genau betrachtet ist Westworld grenzenlos. 38 Jahre MOVIE in Aachen – eine Eeeewigkeit, das soll nun vorbei sein? Kann das sein? Es ist beschlossen, muss sein, heißt es! Welche der verbleibenden Publikationen in der weiteren Aachener Region wird künftig so einleuchtend, so gekonnt, so nachvollziehbar konkret die Grenzen bis hin zum Mainstream ausloten, sich auf Entdeckungsreisen ins ungeklärte Hier und Jetzt, Da oder Dort, Gestern, Morgen und Übermorgen vorwagen? Wer macht’s? Sympathisch schließlich, dass Filme immer mittendrin, eher originell auf vorderen Rängen vorkamen: nicht nur im Kino, sondern gewissermaßen ohne Umwege als Direkttransfusion, im „kurzen Prozess ...“ Doris Talpay, Kaleidoskop Filmforum Aachen

„umsonst“ können wir uns nicht mehr leisten – Kultur kostet und ist existenziell. Großes Lob fürs Durchhalten – ich bin für eine Kultursteuer (Steuer für Kultur) – jetzt! Und kritischer Journalismus ist auch Kultur. Winfried Kock

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WESTWORLDKONSUMANDERGRENZE

#dafür

Auch in Aachen entstehen derzeit immer mehr Initiativen und Projekte, die angesichts unserer Konsumgesellschaft und deren Folgen konstruktiv nach Modellen und Wegen suchen, um etwas zu verändern.

Wir haben daher in den letzten Jahren an dieser Stelle verschiedene Projekte vorgestellt. Den Abschluss macht die Aktion Sodis zur nachhaltigen Entwicklungsarbeit in Bolivien.

Von der rauchfreien Kochstelle bis hin zur Dorfschule

„Aktion Sodis“ leistet nachhaltige Entwicklungsarbeit in Bolivien von Katrin Lückhoff

Hilfe zur Selbsthilfe – nach diesem Grundsatz der Montessori-Philosophie helfen Micha Landoll und das Team vom Verein „Aktion Sodis“ Menschen in der Region Micani, Bolivien. Dabei entwickeln sie gemeinsam mit einem Netzwerk aus Partnern in Bolivien technische Ideen und Bildungskonzepte, die es der lokalen Bevölkerung möglich machen, eigenständig Probleme in ihren Gemeinden zu lösen. Das Projekt „Aktion Sodis“ sollte ursprünglich vor der Verschärfung der globalen Corona-Situation im Heft vorgestellt werden. Die Corona-Pandemie beeinflusst natürlich auch die Arbeit des Vereins. Wir haben daher bei Mitglied Theresa Schmid nachgefragt, wie die Arbeit aktuell aussieht. In Kürze: Einige Projekte können nicht wie geplant umgesetzt werden, die Entwicklungsarbeit kann jedoch – trotz Herausforderungen – gemeinsam mit dem Netz an Kooperationspartnern weitergehen.

Der Verein: Mitglieder und Ziele

Der spendenfinanzierte Verein „Aktion Sodis“ besteht seit 2013 und ist aus einer studentischen Initiative der RWTH hervorgegangen. Dementsprechend sind ein Großteil der Mitglieder Studierende der RWTH aus verschiedenen Fachrichtungen. So kommen viele aus dem Bereich Maschinenbau oder Bauingenieurwesen, aber auch Architektur- und Lehramtsstudierende sind dabei. Infrastruktur, Gesundheit und Bildung sind die Hauptgebiete, die mit den Projekten verbessert werden sollen. Im Zentrum aller Vorhaben steht die Ausbildung von lokalen Experten und Expertinnen, sogenannte Yachaqkuna („diejenigen, die Bescheid wissen“), die sicherstellen, dass die Projekte auch langfristig ihre Wirkung entfalten können. Momentan gibt es 23 Yachaqkuna. „Unsere Vision ist es, dass die Menschen unsere gemeinsam umgesetzten Veränderungen nachhaltig in ihren Alltag integrieren. Im Umsetzungsprozess werden da-

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her alle Herausforderungen aus einer Kombination von technischem Know-how der RWTH und der praktischen Erfahrung der Einwohner gelöst“, so Vorstandsmitglied Micha Landoll, der Maschinenbau mit der Spezialisierung Medizintechnik an der RWTH studiert. 2013 war er bereits im Rahmen eines freiwilligen sozialen Jahres in Bolivien, im Laufe seines Studiums kam er zur „Aktion Sodis“. Zuletzt war er im Herbst 2019, zur Zeit der politischen Proteste gegen den damaligen Präsidenten Evo Morales, in Bolivien. Micha Landoll ist vor allem in die organisatorische Arbeit des Vereins eingebunden. Er arbeitet eng mit den lokalen Partnern zusammen und fungiert als Schnittstelle zwischen den Akteuren in Deutschland und Bolivien. In Bolivien besteht der Verein „Fundación Sodis“, der als Partnerorganisation die Kontakte zu den einzelnen Dörfern herstellt. Außerdem wird die regionale Regierung in die Projektvorhaben miteinbezogen.

Die Region Micani – auf dem Weg zu besseren Lebensbedingungen

Bolivien ist trotz wirtschaftlicher Besserung immer noch das ärmste Land Lateinamerikas. Micani, ein Distrikt, der im Herzen Boliviens inmitten bergiger Landschaften liegt und in dem 475 Familien leben, ist laut den landesweiten Statistiken wiederum die ärmste Region Boliviens. Die Dorfgemeinden in Micani sind weit abgelegen und daher verkehrstechnisch schlecht erreichbar. Regenzeitlich bedingt leidet Micani phasenweise unter enormer Wasserknappheit, daher sind die Möglichkeiten der Anpflanzung von Früchten und Gemüse eingeschränkt. Mangelernährung, verunreinigtes Trinkwasser, Atemwegs- und Magen-Darm-Erkrankungen, hohe Kindersterblichkeit und niedriger Bildungsstand sind die großen Schwierigkeiten der Region. Wie kommt hier die „Aktion Sodis“ ins Spiel? Der Verein setzt an unterschiedlichen Stellen


WESTWORLDKONSUMANDERGRENZE an, so zum Beispiel im Bereich Gesundheit – ein vielschichtiges Thema, das nur durch eine Kombination aus Bildungsmaßnahmen sowie der Bereitstellung technischer Ideen und Ausrüstung angegangen werden kann. So werden nicht nur Trenntoiletten gebaut oder Wasseraufbereitungstechniken installiert, sondern auch regelmäßig Hygieneschulungen durchgeführt, die zum Beispiel in den neu errichteten Dorfschulen stattfinden. Solche ganzheitlichen Maßnahmen werden gemeinsam mit der lokalen Bevölkerung geplant und anschließend von den Yachaqkuna umgesetzt. Bei allen Vorhaben geht es aber zunächst darum, den Bedarf gemeinsam mit den Betroffenen festzustellen. „Zusammen mit den Bewohnern skizzieren wir Tagesabläufe, um herausfinden zu können, wo die Probleme im Alltag sind, um da anzusetzen“, so Micha Landoll. Ein Beispiel: Die erwähnten Atemwegserkrankungen resultieren zum Teil durch das Kochen an offenen Feuerstellen. Diese traditionelle Art der Essenszubereitung bedeutet nicht nur Brandgefahr, sondern auch eine hohe Rauchbelastung für die Lungen. Daher wurde im Rahmen des Projektes „Bildung bleibt“ an einer bolivianischen Berufsschule eine entsprechende technische Lösung für rauchfreie Kochstellen entwickelt und in die Realität umgesetzt. Mit solchen Unterrichtskonzepten werden Berufsschülerinnen und -schüler in Problemlösungsprozesse miteinbezogen und können so später selber zur Verbesserung der Gesundheitssituation in ihrem Land beitragen. Die geschulten Lokalexperten sorgen wiederum dafür, dass in möglichst vielen Haushalten solche Kochstellen errichtet werden. Diese Herangehensweise zeitigt Erfolge. In den letzten vier Jahren wurden nicht nur 23 lokale Experten ausgebildet, sondern 331 Wasserfilter, 307 rauchfreie Kochstellen und 273 Trenntoiletten in Dörfern installiert.

Perspektiven schaffen durch Unternehmertum

Ein wichtiges Anliegen des Vereins ist es, Frauen zu ermöglichen, stärker an den gesellschaftlichen Entscheidungsprozessen im stark patriarchalisch geprägten Micani mitwirken zu können. Seit Juli 2019 gibt es ein Schulungsangebot, das – angepasst an den Alltag der Frauen – dezentral in den einzelnen Dörfern stattfindet. Das Angebot richtet sich aber an alle Mitglieder der Gemeinde, sodass Frauen und Männer gemeinsam auf Augenhöhe an einem Diskurs teilnehmen. Im Fokus der Schulungen steht die Förderung des Unternehmertums. So geht es beispielsweise darum, wie man ein familiäres Kleinunternehmen gründet und wie man damit einhergehende logistische und administrative Herausforderungen meistert. „Wir konzentrieren uns hier besonders auf den Anbau von Tara-Bäumen, die bei der Herstellung von Ernährungs- und Kosmetikprodukten

verwendet werden können. So können Familien oder Dorfkooperativen langfristig ihre eigenen Einkünfte generieren“, erklärt Micha Landoll.

Lokale Akzeptanz fördern

Bei allen Projekten ist es wichtig, dass die technischen Lösungen von der lokalen Bevölkerung auch akzeptiert und genutzt werden. Das bedeutet, dass die Menschen den Umgang mit den Angeboten schnell und leicht erlernen können müssen. Tun sie das nicht, verfallen sie leicht in gewohnte Muster zurück. „Eine Familie hatte zum Beispiel Probleme, den Wasserfilter zu bedienen. Statt nach Hilfe zu fragen, ist sie lange zu einer Wasserquelle gelaufen, die sie nur mit schmutzigem Wasser versorgt hat“, erinnert sich Micha Landoll. Eines der aktuellen Projekte mit dem Titel „Wirkung erfassen, Wandel bewirken“ ist die Entwicklung einer App, die dem Monitoring von Projektfortschritten und der Akzeptanz der Projekte dient. Hierfür werden Befragungs- oder Beobachtungsdaten direkt in die mobile App eingegeben und sind so in Echtzeit allen Beteiligten zugänglich. Diese Daten können genutzt werden, um statistisch fundierte Entscheidungen zu treffen. Digitalisierung erhält hier also Einzug in die Entwicklungszusammenarbeit und trägt zu einer effektiven Arbeitsweise bei.

Update: Arbeit unter CoronaBedingungen und die Situation in Bolivien

Aufgrund der Kontaktbeschränkungen läuft ein großer Teil der Arbeit des Vereins in Aachen momentan digital ab, so Theresa Schmid, welche für die Kommunikation des Vereins sowie für die Projektleitung von „Bildung bleibt“ verantwortlich ist. Erst seit Anfang Juni treffen sich die Mitglieder wieder zu Workshops in kleineren Gruppen. Die Reise der Freiwilligen nach Bolivien, die im April beginnen sollte, konnte nicht wie geplant stattfinden. Wie hier in Deutschland habe der Beginn der Corona-Maßnahmen auch in Bolivien zu Verunsicherung geführt, erzählt Theresa Schmid. Die Übergangsregierung

verhängte eine strenge Quarantäne und die Bürger und Bürgerinnen durften nur zu bestimmten Zeiten, geregelt durch die Personalausweisnummer, das Haus verlassen. Es folgte eine „dynamische Quarantäne“, bei der die Maßnahmen auf die Fallzahlen der einzelnen Regionen angepasst wurden. „Aktuell steigen die Zahlen im Land, und in Cochabamba, wo unsere Partnerorganisation, die ‚Fundación Sodis‘, sitzt, wird am Mittwoch, dem 24. Juni, wieder eine Phase der ‚Totalen Quarantäne‘ beginnen. In San Pedro und Micani ist die Lage ruhiger, jedoch können keine Reisen zwischen den Departamentos (Bundesländern) stattfinden. Durch die Kooperation mit dem lokalen Gesundheitszentrum und der Lokalregierung ist uns allerdings der Materialtransport von Cochabamba nach San Pedro weiterhin möglich. Drei Mitglieder unseres bolivianischen Teams leben in unserer Projektregion, sodass sie vor Ort sind und sich dort für unsere Projekte einsetzen“, berichtet Theresa Schmid. Natürlich könne momentan nicht alles wie geplant umgesetzt werden. So können beispielsweise keine Schulgärten an den Dorfschulen angelegt werden, solange diese geschlossen sind. Allerdings können Schulungen und Monitoringbesuche im kleinen Rahmen und unter Einhaltung der Corona-Auflagen stattfinden. „Seit Ausbruch der Pandemie haben wir mit unseren Partnern einen besonderen Fokus auf die Themen Hygiene und Gesundheit gelegt, neue Handwaschstationen eingerichtet und Schulungen für die Mitarbeiter des Gesundheitszentrums und der Lokalregierung organisiert. Zwar stellt uns die Pandemie vor neue Herausforderungen, doch läuft unsere Entwicklungszusammenarbeit weiter“, so Theresa Schmid. Mehr Infos unter: aktion-sodis.org Der Verein wird durch Spenden finanziert, Unterstützung ist willkommen. Spendenkonto Aktion Sodis e. V. IBAN: DE16 4306 0967 4048 2577 00 BIC: GENODEM1GLS

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MOVIEAUSSTELLUNG

Chimären. Objekte und Bilder von Juliana Heidenreich und Martha Ferenczy-Kappel im AVT Das Foyer der AVT (Aachener Verfahrenstechnik) in der Forckenbeckstraße ist seit geraumer Zeit Schauplatz von Ausstellungen und sah zuletzt die Werke von Jana Rusch. Auch Paul Sous und Alfred Reuters waren hier bereits mit ihren Arbeiten zu Gast. Erklärtes Ziel von Wanda Frohn, die die Ausstellungen betreut, ist die Förderung des Austauschs zwischen Wissenschaft und Kunst. Nur vordergründig passt das ambitionierte Konzept nicht zu einem an sich nichtöffentlichen Ort, der das Forschungsinstitut der RWTH nun mal ist. Dort wird an verfahrenstechnischen Grundlagen und Technologien der Stoffumwandlung gearbeitet. Kurz gesagt geht es um die Erschließung nachhaltiger Quellen aus biogenen Rohstoffen und die daraus resultierenden Produkte, zum Beispiel für den medizinischen Sektor. Unter anderem beschäftigt man sich sich mit kapillargefäßartigen, durchlässigen Leitern (auf die sich auch der Begriff Membrane anwenden lässt), was für Heidenreich und Ferenczy-Kappel so reizvoll war, dass sie das Material kurzerhand in ihre Arbeiten integrierten. Die Zusammenarbeit mit den hier Beschäftigten scheint in mancherlei Hinsicht inspirierend gewesen zu sein. Dafür spricht beispielsweise auch die Überlassung von (benutzten) Laborkitteln, die ebenfalls in die Produktion Eingang fanden und nun steif herumstehen wie geköpfte und beinamputierte Avatare. Nicht weit davon dann tatsächlich aufgespießte Köpfe, aus denen Fäden wie Tentakel heraushängen. Carpenters „Das Ding aus einer anderen Welt“ und Ridley Scotts „Alien“ lassen grüßen. Tatsächlich dachte ich beim Ausstel-

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lungstitel und bei der Sichtung der Arbeiten auf der Website umgehend an den erstgenannten Film, in dem der Kultregisseur die ursprüngliche Geschichte vom Außerirdischen aus dem Eis weit hinter sich lässt und uns stattdessen in seinem Remake einen haarsträubenden genetischen Cocktail serviert. So viel zum Thema Chimären, zu dem ich offenbar andere Assoziationen habe als die Künstlerinnen, die den Begriff derartig weit fassen, dass er sich praktisch auf alle Aspekte ihrer Arbeiten anwenden lässt. Juliana Heidenreich widmet sich vornehmlich der Idee von Verpuppung und Verwandlung. Schicht um Schicht wachsen ihre Objekte von innen nach außen (meine Lesrichtung) und bilden abstrakte Organismen, die in ihrer Fragilität an Kokons von Rieseninsekten erinnern oder auch an Quallen. Durchlässigkeit/Durchsichtigkeit als Eigenschaft von Membranen wird formal aufgegriffen. Auch evolutionäre Prozesse, wie etwa die metaphorische Geburt oder das Abstreifen der Haut als Symbol der Vergänglichkeit, fließen ein, was die Brücke zu den Arbeiten von Martha Ferenczy-Kappel schlägt. Hier geht es um echte Kokons der Seidenspinnerlarve und um die Seide, für die diese den Rohstoff bilden. Ferenczy-Kappel verarbeitet die Materialien aus den unterschiedlichen Stadien der Seidenproduktion (bis hin zum fertigen Tuch) zu eindrucksvollem Vlies und zu Reliefarbeiten. Für letztere greift sie auch auf Nadeln zurück, und zwar abertausende davon. Als emanzipatorisch bezeichnet sie deren Verwendung im Kunstkontext und,

augenzwinkernd, als Antidote zu Günther Ueckers Nagelbildern. Die Geduld, mit der sie Nadel um Nadel in Stoff setzt oder unzählige von (aus der Seidenproduktion ausgemusterten) Kokons händisch vernäht, nötigt dem Betrachter eine gewisse Demut ab – vor der Einzigartigkeit der natürlichen wie auch der künstlerischen Kreation. Baulich bietet das Foyer beste Voraussetzungen für ungewöhnliche Ausstellungen, und ich würde dort sehr gerne einmal einen Künstler oder eine Künstlerin sehen, der/die ausdrücklich in situ arbeitet und sich auf die gegebene Architektur einlässt. Der Bau aus dem Jahr 2018 nimmt sich durch die sehr reduzierte Betonbauweise prinzipiell zurück, ist aber durchsetzungsfähig genug, um eine Herausforderung darzustellen. Die aktuelle Ausstellung zeigt sich dem nicht ganz gewachsen und beschränkt sich auf eine konventionelle Hängung der Arbeiten. Das Atrium und der prägnante Lichtschacht im hinteren Bereich wurden beispielsweise für meine Begriffe etwas zu stiefmütterlich behandelt. Für die schwebenden, organischen Objekte von Juliana Heidenreich hätten sich hier phantastische Möglichkeiten eröffnet. Nun ja, wahrscheinlich habe ich auch einfach zu viele Science-Fiction-Filme gesehen. Eckhard Heck Juliana Heidenreich und Martha Ferenczy-Kappel: Chimären Foyer des AVT Forckenbeckstraße 51, geöffnet an Werktagen von 8:00-18:00 Uhr noch bis 21. Februar 2021


MOVIEAUSSTELLUNG

Matters of Mind – Christoph Mueller im Ludwig Forum Der Aachener Illustrator Christoph Mueller baut seit rund anderthalb Dekaden unermüdlich an seinem sehr eigenen, äußerst faszinierenden zeichnerischen Universum. In dezidiert analogem Stil, mit scharfer Beobachtungsgabe und Sinn für absurden Humor entwirft er Bücher und Comicbände, Poster und Plattencover und arbeitet für verschiedene renommierte Magazine. Das Ludwig Forum zeigt nun in einer Ausstellung Ausschnitte aus seinem vielseitigen Werk. Die Serie „The Mighty Millborough“ ist ein recht guter Start in Muellers Œuvre: In diesen in klassischer Comicstrip-Manier gehaltenen Episoden lässt er den Protagonisten als Alter Ego, sich in permanenter Selbstreflexion ergießend, durch die Welt stolpern und an ihr verzweifeln. Szenisch angesetzt in den Vereinigten Staaten des frühen 20. Jahrhunderts ist er so etwas wie die Verkörperung der Suche nach dem American Dream – innere Psychologie-Sessions inklusive. Neben der kontemplativen Selbstreflexion lassen die Strips auch eine gute Portion Bewunderung seines Schöpfers für technologische, kulturelle und literarische Ikonen von God’s own Country durchscheinen, wie überhaupt das Selbstverständnis und damit einhergehende neurotische Bewusstseinszustände der USA eine

Konstante in seiner Arbeit sind. Ganz im Stil seines Vorbilds und einer Galionsfigur des schrägen Humors der 70er und 80er Jahre, Robert Crumb. Dieser wiederum hat nur Gutes über seinen „Schüler“ zu berichten: „An obsessive-compulsive after my own heart.“ Muellers Illustrationsstil ist äußerst präzise und detailverliebt: Exakt gesetzte schwarze Tusche-Linien, fein säuberlich schraffierte Schattenflächen, koloriert in erdigen, gebrochenen Tönen oder klassisch schwarz-weiß. In seinem Kosmos ist Raum für sehr viele unterschiedliche Welten – obskure, psychedelische Trips, Film-noir-geschwängerte Szenerien, erdige Blues-Referenzen und expressive Retro-Porträts.

Unlängst stieg Mueller in den Olymp der Illustratoren auf – durch ein Cover für das legendäre Magazin The New Yorker. Ein ebenso simples wie effizientes Motiv, das Brooklyn im Stillstand der Pandemie zeigt und eins der zentralen Exponate der Ausstellung sein wird. Nicht unerwähnt bleiben sollen auch die sechs schwarz-weißen Illustrationen, die Mueller als Auftragsarbeit für die De-luxe-Box „Confessin’ the Blues“ beigesteuert hat. Herausgegeben wurde die Blues-Anthologie übrigens von *tusch* den Rolling Stones.

Cover MOVIEBETA 01/2014

Und an dieser Stelle – und zu diesem Zeitpunkt – soll es auch erwähnt werden: Auch die MOVIE war schon in der privilegierten Situation, ein Titelbild von Christoph Mueller illustriert zu bekommen. Das ist nun freilich schon einige Jahre her, zu jener Zeit, als das Heft in der MOVIEBETA-Phase war und unter der Verantwortung von Gabor. Wir können also an dieser Stelle mit einigem Stolz sagen, dass dieses Magazin mit dem New Yorker einen Coverillustrator teilt beziehungsweise geteilt hat. Dass die Qualität seines Werkes nun in einer kleinen Werkschau auch museal rezipiert werden kann, ist nicht nur folgerichtig und hochverdient, sondern eigentlich längst überfällig. Markus Jansen Christoph Mueller: Matters of Mind Ludwig Forum für Internationale Kunst 27.08.-15.11.2020 ludwigforum.de

Alle Abbildungen © Christoph Mueller

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MOVIEAUSSTELLUNG

Grief and Hope – Andrea Bowers im Museum Abteiberg Your whole fucking culture alienates me. Die Übersichtsausstellung zeigt Arbeiten der kämpferischen US-Amerikanerin aus den vergangenen zwei Jahrzehnten.

Künstlerische Praxis und Umweltaktivismus sind untrennbar im Schaffen von Andrea Bowers verwoben. Ihre Baumplattformen, von denen mehrere in der Ausstellung zu sehen sind, könnten ebenso in einem Mammutbaum in Humboldt County (Nordkalifornien) hängen, wo Bowers sechs Jahre als Baumbesetzerin für Klimagerechtigkeit gefochten hat. Ihre Biografie liest sich ab den späten 1990er Jahren wie die Geschichte der amerikanischen Umweltbewegung. Ob die Katastrophe um die verunglückte Exxon Valdez oder die Ölbohrungen im Arctic National Wildlife Refuge: Bowers begleitet die Geschehnisse stets als Mitglied oder mindestens als Sympathisantin der Eco-Defence-Bewegung. In Arcadia (Kalifornien) dokumentiert sie die Besetzung alter Eichenwälder und die eigene daraus resultierende Verhaftung aus der Perspektive der Besetzer. Sie reist nach Utah, um mit dem Umweltaktivisten Tim DeChristopher zu reden („The United States v. Tim DeChristopher“), welcher eine Landversteigerung zum Erliegen brachte, indem er, ohne einen Cent in der Tasche zu haben, als Mitbieter auftrat, besucht die Ureinwohner im Norden Alaskas („Interview with Betty Ann“) und spricht in Dakota mit

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einer Sioux, die eine Protestbewegung gegen den Bau der Dakota Access Pipeline ins Leben rief. Mit Hilfe von Interviews, den erwähnten Baumplattformen, Slogans auf Gegenständen des täglichen Gebrauchs, Appropriationen und kunstgeschichtlichen Referenzen webt Bowers ein Netz ökofeministischer Theorien und reflektiert den Diskurs der vergangenen Jahrzehnte. Dass dieser aktuell im nahe gelegenen Hambacher Forst mit Vehemenz geführt wird, mag geografisch gesehen ein Zufall sein, verdeutlicht aber die ungebrochene Aktualität von Bowersʼ Schaffen. Den Bogen zum Beginn der Friedens- und Umweltbewegung schlägt sie selbst mit einer Arbeit über die Politikerin Petra Kelly. „Klavier von Petra Kelly“ thematisiert in Interviewausschnitten den Einzug der Politikerin ins deutsche Parlament mit der Partei der Grünen und verweist zugleich auf die Verbundenheit mit Joseph Beuys, dessen Revolutionsklavier in der Ausstellung zusammen mit dem Instrument Kellys zu sehen ist. Dass sich Kelly durch den zeitweiligen Aufenthalt in den USA (19601971) und die dortige feministische Bewegung in ihrer von Hause aus bereits angelegten Haltung bestätigt und bestärkt fühlte, war mir persönlich neu. Nicht zuletzt Kellys politischer und privater Werdegang, der erneut betroffen macht, sondern auch einige andere recht pessimistische Untertöne in der Ausstellung werfen einen auf deren Titel zurück. Trauer und Hoffnung.

Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich das Museum Abteiberg noch nie zuvor besucht hatte. Was für ein Versäumnis! Die Sammlung nämlich, von der Teile im Oberund im Untergeschoss zu sehen sind, ist atemberaubend. Ich will jetzt gar nicht weiter auf die großformatigen Richters und Polkes eingehen, die alleine den Besuch wert sind, auf das Whoʼs who der abstrakten Amerikaner (allen voran Robert Ryman) oder auf die vielen zeitgenössischen Positionen. Vielmehr finde ich bemerkenswert, dass es das Haus fertigbringt, aus einer baulich bedingten Verschachtelung, die, verglichen mit der offenen Architektur vieler anderer Museen etwas antiquiert wirkt, einen Vorzug zu machen. Treppauf, treppab und hinter jeder Ecke gibt es etwas zu entdecken. Hier ein fragiles Mobile von Alexander Calder in einer Nische, dort Alexandra Birckens brachiales Vehikel „Janus“ (zuletzt in der Ausstellung „Maskulinitäten“ in Bonn zu sehen) in einer Art Turmzimmer. Vortragsräume, eine kuriose Kantine und ein Mini-Amphitheater als Kinosaal – der Besuch gleicht einem Parcours. Das ausnehmend freundliche Museumspersonal tut das Seinige dazu, dass man sich hier gerne aufhält. Eckhard Heck Andrea Bowers: Grief and Hope Museum Abteiberg, Mönchengladbach noch bis 25.10.2020 museum-abteiberg.de


MOVIEFOTOGRAFIE

Hochwertige Fotokunst, Stipendien und FotoFestival: KuK Monschau hat große Pläne pische Grenzland-Themen – fotografisch auf Heimat und Heimatgeschichte zu blicken, hat nicht nur einen eigenen Wert, sondern kann das internationale Fotografie-Programm perfekt ergänzen. So zeigt auch die aktuelle Ausstellung über Christos Verhüllungsaktion in Monschau: Es kann gerade auch im Rückblick sehr spannend sein, zu beobachten, wie sich neue Ideen in die Lebenswelt hineinkämpfen müssen. Das KuK in Monschau wird zum Fotografie-Forum. Als Begegnungsort will es viele neue Akzente setzen – und weiterhin hochwertige Fotokunst zeigen. In der Eifel, in der Aachener Region und auch weit darüber hinaus ist das KuK zu einer bekannten Marke geworden. Viele namhafte deutsche und internationale Fotokünstlerinnen und Fotokünstler wurden hier seit der Gründung 2002 ausgestellt – und daran soll sich auch nichts ändern, wenn das KuK jetzt zum Fotografie-Forum ausgebaut wird. „Hochwertige Fotokunst zu zeigen, wird auch künftig ein wichtiger Schwerpunkt sein“, fasst Nina Mika-Helfmeier zusammen. Als Leiterin des KuK der StädteRegion Aachen hat sie mit ihrem Team das Konzept für das Fotografie-Forum entwickelt. „Gleichzeitig möchten wir die Perspektive ausweiten und das Fotografie-Forum zum Begegnungsort und zum Knotenpunkt machen. Treffen sollen sich hier Publikum und Künstler, Tradition und Innovation, Heimat und Ferne. So wird es uns noch besser gelingen, Spannung zu erzeugen, Auseinandersetzung anzuregen und einen kritischen Dialog mit der Fotografie als Medium zu führen.“

Bereichert wird das Fotografie-Forum zudem durch ein Residenz-Studium für künstlerisch-dokumentarische Fotografie: Mit 10.000 Euro dotiert, soll es ab 2020 zweijährig vergeben und an einen Aufenthalt im Forum und in der StädteRegion gekoppelt werden. Bewerben kann sich, wer professionell fotografiert oder eine Kunst- oder entsprechende Fachhochschule absolviert hat.

Artothek und euregionales Foto-Festival geplant

Die bereits vorhandene virtuelle Artothek soll erweitert werden. Hier werden (eu)regionale Fotografinnen und Fotografen ihre Arbeiten präsentieren und zur Ausleihe anbieten.

So fördert das Fotografie-Forum die Künstlerinnen und Künstler dabei, sich selbst zu vermarkten und die eigenen kreativen Fähigkeiten weltweit sichtbar zu machen. Gleichzeitig trägt die Artothek dazu bei, Monschau als musealen Standort für Fotokunst weiter aufzuwerten. Für 2021 plant das Team des Fotografie-Forums ein Foto-Festival: An außergewöhnlichen Orten in der Euregio sollen dann Ausstellungen gezeigt werden, die durch neue fotokünstlerische Formate überraschen. Unterstützt wird das Fotografie-Forum, das weiterhin kostenfrei für alle zugänglich bleibt, durch das NRW-Förderprogramm „Heimat-Zeugnis“. Das Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung hat daraus jüngst 104.000 Euro bewilligt.

Advertorial

Schmuggel, Westwall, Karneval

Um das einzulösen, sind für das Fotografie-Forum zahlreiche neue Aktivitäten und Angebote geplant. Während Erdgeschoss und erste Etage den Wechselausstellungen vorbehalten bleiben, sind sechs Räume der zweiten Etage für Projekte mit (eu)regionalem Bezug vorgesehen. Schmuggel, Westwall, Karneval, Tuchmacherei und viele weitere ty-

Fotos Austellungen: Birgit Franchy

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MOVIEFOTOGRAFIE

Kontext, Kapitalismus, Kuriositäten Die BIP Liège 2020 Die zwölfte Ausgabe der BIP2020 – Biennale de l’Image Possible in Lüttich soll in diesem Jahr vom 19. September bis zum 25. Oktober stattfinden. Trotz der aktuellen Unsicherheiten wird an der Idee einer physischen Eröffnung im Herbst festgehalten. Einige Veranstaltungstermine und Workshops sind dabei noch unsicher, da in ihrem Kontext viele Menschen an einem Ort zusammenkämen.

und intellektuelles Eigentum spezialisiert. „Me, Myself and I“ hinterfragt die Rolle der Bildschirme, insbesondere der sozialen Netzwerke, Clara Thomine, MAAC Bruxelles, 2020 – ça va changer bei der Konstruktion unserer Identität und unseres Egos durch eignen. Ziel ist es, den Zustand der Behinderung, des Streits und den digitalen „Spiegel“. – „Le Cabinet de Curiosités écono- der Ohnmacht, zu dem der Diskurs über Finanzen und Kapitalismiques“ (Das Kabinett der wirtmus führt, mit Humor und Poesie schaftlichen Kuriositäten), ein zu durchbrechen. Projekt des Laboratoire sauvage, – „Les 7 péchés du capitalisme“ kuratiert von Designforscherin Camille Lamy und Kunstarbeite- (Die 7 Sünden des Kapitalismus), initiiert von dem Brüsseler KuraDas Motto der Edition 2020 laurin Amandine Faugère. Künstler, tet: „Was ist die Wirkung von Forscher, Performer und Aktivis- tor und Fotografen Ilan Weiss und den Künstlern Camille Dufour Kunst?“ Diese Frage ist selbstver- ten wollen dazu anzuregen, sich und Raphaël Klepfisch. Stolz, Völständlich nicht neu oder zum ers- die Vorstellungskraft neu anzuten Mal gestellt worden. Im Kontext unruhiger Zeiten mit neuen Konfliktlinien und Phänomenen wie Klimaprotesten, dem verstärkten Aufkommen des Populismus, Emanzipationsbewegungen gesellschaftlicher Gruppen und rasantem Technologiefortschritt werden jedoch neue Antworten zutage treten. Welche Rolle könnten Künstler in diesen Zusammenhängen spielen? Kann künstlerisches Schaffen einen spürbaren Einfluss auf diese Realitäten nehmen? Die Idee zu diesem thematischen Leitfaden entstand noch vor der aktuellen COVID-19-Pandemie, wurde dadurch aber noch einmal bestärkt. Und die BIP als Festival an der Schnittstelle von Avantgarde, zeitgenössischer Fotografie und experimenteller visueller Kunst scheint für spannende Impulse besonders prädestiniert. Das Hauptprogramm der BIP wird weitgehend auf drei Ausstellungskonzepten aufbauen, die aus mehr als 70 Projektvorschlägen aus Europa und weltweit ausgewählt wurden: – „Me, Myself and I“, kuratiert von Pieter-Jan Valgaeren. Der studierte Kunsthistoriker und Jurist hat sich auf neue Medien, hybride Kunstformen, Technologie

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Arvida Byström: From the series “Alone Online”

lerei, Neid, Zorn, Geiz, Faulheit, Lust: Durch das Brennglas der sieben Todsünden werden die heutigen Gesellschaften in Frage gestellt. Jede Woche drucken Dufour und Klepfisch im Ausstellungsraum dazu 100 neue Gravuren. Der Betrachter ist eingeladen, die Originalwerke in der Stadt aufzuhängen. Die Hauptausstellungen finden an zwei ungewöhnlichen Orten statt – im ehemaligen Décathlon-Geschäft im Stadtzentrum von Lüttich mit mehr als 2.500 Quadratmetern Fläche und in „La


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Victor Micoud: Excédent

2000 Jahre Badekultur in einer europaweit einzigartigen Ausstellung.

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ZÜLPICH

DIE RÖMERSTADT

Camille Dufour, Rafaël Klepfisch: Gourmandise

Menuiserie“, einem Komplex ehemaliger Schreiner- und Malerwerkstätten der Stadt, nur 500 Meter vom Ex-Décathlon entfernt. Um die drei Projekte herum gruppieren sich bei der BIP2020 weitere Künstler/innen, die im offiziellen Parcours IN ihre Arbeiten präsentieren, unter anderem im Musée en Plein Air du Sart-Tilman – einer Ausstellung in den Bussen der Linie 48, in der Galerie Satellite, der Galerie Les Drapiers und der L’Ecole supérieure des Arts. Dazu gesellt sich das inoffizielle OFF-Programm in Lüttich und der Euregio mit mehr als zwanzig unabhängigen Ausstellungen.

Bezug auf den Ausstellungsaufbau – durch Arbeit im gegebenen architektonischen Kontext – sowie durch die Verwendung wiederverwertbarer oder recycelter Materialien. – Die Frage nach der Wirkung von Kunst Kuratoren/Kuratorinnen von außerhalb stellen, Standpunkte konfrontieren und eine Kultur der Vielfältigkeit entwickeln. – Realisierung eines vielfältigen Begleitprogramms mit Talks, Veranstaltungen, Begegnungen etc., um eine lebhafte Debatte anzuregen.

Bei der BIP2020 wird ein gestaffelter Eintrittspreis zur freien Auswahl Auch für die konkrete Realisierung angeboten: ein ermäßigter Tarif zu der Biennale hat die BIP Liège Leit- 5 Euro („Ich nehme Hilfe an“), ein linien definiert, eine Art Corpora- Basistarif zu 10 Euro und ein Tarif te-Responsibility-Manifest: zu 15 Euro („Ich helfe mit“). – Raus aus den Museen, Galerien Markus Jansen und Kunstzentren, rein in alterBIP Liège 2020 native Orte im Herzen von Lüt19.09.-25.10.2020 tich, die zurzeit im Umbau begrif- Öffnungszeiten: fen sind. Di-Fr 13:00-18:00 Uhr – Reduzierung der ökologischen Sa/So 10:00-18:00 Uhr Auswirkungen, insbesondere in bip-liege.org

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AUTORENLUNGE

Artikel kommt.

Hatte 2 Tage m. Movienotizen gesucht. Leider mitgewaschen! Da ich ne neue Waschmaschine hab, war ich so excited u warf alles vorschnell rein!!! Es ist Bauknecht WM Steam. 8 Kilo beladbar. Ich musste wg des Preises vl Pfand sammeln u ass nur vegetarische Ravioli aus d 1 E Laden, der jz 1.10 E Laden heisst. Wg Corona! Diese reinzuhebeln in den 1x1 m grossen Raum war fürchterlich! Da sie nicht versichert sind, wenn die Maschine ihnen aufs Klo fällt! Das muss man dann selbst bezahlen. Es war 30 Grad u die breitbrüstigen Träger hatten Gottseidank gummierte Handschuhe an. Ich guckte weg ... Alte raus. Neue rein. Ich fragte schon herum, wo ich 1 Klo benutzen könnt ..., wenn b me nur noch Porzellanscherben lägen um 1 Loch. Doch es klappte trotz Maskenpflicht. 1 Tag hatte ich ü gens 4geblich 5 h gewartet auf d Lieferung. Guck: Ich kann ja diese Notizen nicht mehr lesen! Ich zwang me zum Neuschreiben. Wollte eigentl schreiben, dasses me aufregt, wenn Leute immer gleichzeitig mit me reden, wenn ich was erzähle bzw die Geschichte selbst beenden, obwohl sisi nicht kennen! Oder mir Namen um d Ohren hauen; kürzl Juri, Mila, Mina, Tina, Lina, Melissa. Als ich schüchtern nachfragte, wer das sei, wurde mit Empörung reagiert! Zudem fragte mich 1 80-jährige, obsi mit 80 noch dem Ehemann gehorchen müsse! Schlimm!!! Ach, ach: In d letzte Wäsche tat ich ausserdem aus Dummheit 1 Tempo mit rein!!! So versüsst mansi den Tag. Die Corona1samkeit. Jz kommt noch der neue G4 Virus hinzu, aber ich hab 36 Stoffmasken u vl Spüli. Obs hilft??? I love Che Guevara, Alice in Chains, Zack de la Rocha u kauf mir bald den 4. Sonnenschirm wg Klimawandel. Ach: Mein Leben war schön. Man kann nicht alles alles haben; aber Movie muss bleiben!!! Kiss. War dassen Artikel??? MADxxx 4 ever. (Aktuell Meniskusriss.)

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AUTORENLUNGE

Alles roger, over and out.

Nana nanana nanana na nanana Nana nanana nanana na nanana, Nana nanana nanana na nanana, Nana nanana na na Die Schlagerfans haben es sicher direkt erkannt, bei den Zeilen handelt sich um den Anfang von Roger Whittakers Lied „Abschied ist ein scharfes Schwert“. Es ist schon etwas seltsam, dass mir bei dem Thema Abschied oftmals ausgerechnet dieser Song in den Sinn kommt. Immerhin gibt es genug Alternativen. „Time To Say Goodbye“ von Andrea Bocelli oder „My Heart Will Go On“ von Celine Dion z. B. Aber ihr merkt es sicher gerade schon selbst; eigentlich will man die Teile gar nicht hören. Nicht weil man sie unbedingt mit Trauer verbindet, sondern weil sie einem schon ziemlich auf den Sack gehen können. Bei Bocelli denke ich eh nur an den Abschied von Henry Maske. Der letzte Kampf des sogenannten Gentleman-Boxers war so müde wie alle seine Kämpfe. RTL hatte ja schon immer ein gutes Händchen darin, einem den größten Quark als Spektakel zu verkaufen. Axel Schulz war auch so eine schaukelnde Leberpastete, bei der ich vereinzelt dachte: Ich könnte mir jetzt auch anschauen, wie mein Ledersofa Risse bekommt. Welches Lied hat der eigentlich zum Abschied bekommen? Das Lied mit der Wurst von Stephan Remmler? Doch zurück zu Whittaker, von dem meine Ex-Frau als Kind mal ein Küsschen bekommen hat; Also, sie war das Kind … Meine Mutter hat den ollen Briten gerne gehört, der übrigens gebürtiger Kenianer war. Dieses Wissen öffnet kurioserweise den Kreis, den ich nach einem kleinen Gedankensprung auch gerne wieder schließen möchte. So habe ich eben aus dem Netz erfahren, dass bei Beerdigungen in Afrika darauf geachtet wird, dass der Leichnam richtig angezogen ist, da er sonst als Verrückter wiedergeboren würde. Als ich das gelesen habe, ist mir fast meine Unterhose vom Kopf gerutscht. Dennoch eine vernünftige Einstellung. Und ich überlege auch, das testamentarisch festsetzen zu lassen, um mir bei meiner Wiedergeburt unnötige Therapeutenbesuche zu ersparen. So, Kreis geschlossen.

Was bleibt, ist das oft besungene Thema Abschied. Wer mag das schon? Denn hauptsächlich muss man sich dabei von Menschen oder Dingen trennen, die man über die Jahre liebgewonnen hat. Der Mensch ist halt ein Gewöhnungstier. Der Unterschied zwischen Tier und Mensch liegt auch darin, dass das Tier kein Gewöhnungsmensch ist. Aber bekanntlich ist Trauer bei Tieren ebenfalls kein unbekanntes Gefühl. Ich kombiniere jetzt einfach mal Trauer mit Abschied, denn ein fröhlicher Abschied fällt mir spontan nicht ein. Selbst in dem Lied „Gute Nacht, Freunde“ von Reinhard Mey liegt eine Schwere, auch wenn die Aussicht auf ein Wiedersehen nicht ausgeschlossen wird. Die Zigarette und das letzte Glas im Stehen werden doch immer gerne zitiert kurz vor dem Tschüss sagen. Erst letztens noch beim Glasbläser auf Burg Satzvey. Wäre das Lied von Schwarzenegger, müssten wir uns mit einem „Iʼll be back“ begnügen, „a catchphrase“, wie es mir gerade informa-

tiv über den Weg lief, nicht zu verwechseln mit dem Begriff „Kitschfrisur“, unter dem man beim Googeln witzige Bilder findet. Aber ich verfranse mich gerade. Liegt aber auch daran, dass ich mich mit Abschieden immer schwertue. Ich bin eine Heulsuse. Wirklich. Und wenn ich jetzt daran denke, dass dies meine letzten Zeilen für die MOVIE sind, spüre ich einen leichten Schmerz, fast wie Liebeskummer. Schon als Jungspund gelesen, jetzt nur noch einen Steinwurf von der 50 entfernt, verabschiedet sich nun ein treuer Wegbegleiter, ein Heftchen, das auch immer ein Verbindungskabel zwischen Kultur und Mensch war. Danke, Chefin. Danke, Komplizen. The End Is The Beginning Is The End. Was auch immer die Smashing Pumpkins mir damit sagen wollten ... PS: „Abschied ist ein schweres Schaf “ finde ich allerdings auch süß. Robert Sukrow

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MOVIEFILM

Filmstarts (so far) Der letzte Mieter

Mike seinem Kumpel allerdings beichtet, dass er mit dessen Verlobter Ava (Judith Godrèche) eine Affäre hatte, sich mit einem 2CV-Fahrer anlegt und im Krankenhaus landet, wo ihn Ava in seine Arme schließt, ist die Stimmung dahin. Trotzdem verbindet Mike und Kyle eine seltsame Freundschaft, die so ein Ereignis nicht aus dem Tritt bringen kann. Das liegt zum einen an der gutmütigen Naivität Kyles, andererseits an Mikes Beharrlichkeit, wenn er etwa plötzlich bei der Hochzeit seines besten Freundes auftaucht, um ihn von der Ehe mit Marissa (Gayle Rankin) abzubringen. Autor, Regisseur und Hauptdarsteller Michael Angelo Covino erzählt von einer Männerfreundschaft, die durch Höhen und sehr, sehr viele Tiefen geht – und trotzdem überlebt. Ein herrlich trockener, urkomischer Film, der beim Filmfestival in Cannes den Sonderpreis der wichtigen Nebensektion „Un Certain Regard“ gewann. Lars Tunçay

Schlingensief – In das Schweigen hineinschreien Schlingensief – In das Schweigen hineinschreien

Wir beide

F/LUX/B 2019, Regie: Filippo Meneghetti, Darsteller: Barbara Sukowa, Martine Chevallier, Léa Drucker, 95 Min., Start: 06.08. Nina (Barbara Sukowa) und Madeleine (Martine Chevallier) sind seit vielen Jahren ein Paar. Seit einiger Zeit leben sie Tür an Tür in einem Appartementhaus. Sie haben eine tägliche Routine entwickelt, um ihre Beziehung vor den anderen zu verbergen. Gemeinsam träumen sie von einem Lebensabend in Rom, der Stadt, in der sie sich einst trafen. Der Verkauf der Wohnungen ist vorbereitet, nun muss Madeleine nur noch ihre beiden erwachsenen Kinder informieren. Doch die ahnten nie etwas von ihrer Beziehung zu Nina und dem Schmerz, den die jahrzehntelange Ehe für Madeleine bedeutete. Die Enttäuschungen unausgesprochener Geheimnisse, aber auch die Hilflosigkeit in einer geheimen Beziehung sind die Grundthemen von Filippo Meneghettis Langfilmdebüt. Behutsam und sinnlich erzählt er von einer Liebe zwischen Frauen, die im Verborgenen bleiben muss. Inszeniert im ruhigen Ton von Michael Hanekes „Liebe“, jedoch mit einem flammenden Plädoyer für die Anerkennung gleichgeschlechtlicher Paare. Besonders Barbara Sukowa trägt dabei die schauspielerische Last mit Bravour. Lars Tunçay

Der letzte Mieter

D 2019, Regie: Gregor Erler, Darsteller: Wolfgang Packhäuser, Matthias Ziesing, Pegah Ferydoni, 97 Min., Start: 13.08. Dietmar (Wolfgang Packhäuser) hat sein halbes Leben in der Mietwohnung in einer Berliner Wohngegend verbracht. Jetzt will der neue Besitzer sanieren. Die anderen Mieter sind schon umgezogen, aber Dietmar weigert sich. Der schmierige Makler Franke (Moritz Heidelbach) lässt keinen Trick unversucht, um den Alten aus der Wohnung zu kriegen. Davon bekommt Dietmars Sohn Tobias (Matthias Ziesing) Wind. Als die drei in der Wohnung aufeinandertreffen, eskaliert die Situation. Einen bemerkenswerten Genrefilm hat Gregor Erler da inszeniert – und das vollkommen unabhängig. „Der letzte Mieter“ ist durch die Hilfe vieler Freunde und Kollegen zustande gekommen. Das kommt der Handlung zugute, die sich abhebt von gängigen

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„Tatort“-Mustern. Ein bemerkenswerter, packend inszenierter und überzeugend gespielter Gentrifizierungs-Thriller aus Deutschland, dem man sein schmales Budget nicht ansieht. Lars Tunçay

The Climb

USA 2019, Regie: Michael Angelo Covino, Darsteller: Michael Angelo Covino, Kyle Marvin, Gayle Rankin, 94 Min., Start: 20.08. Mike (Michael Angelo Covino) und Kyle (Kyle Marvin) sind beste Freunde. Gemeinsam erklimmen sie jeden Berg auf ihren Rennrädern. Als

D 2020, Regie: Bettina Böhler, 124 Min., Start: 20.08. Er fehlt. Das macht uns Bettina Böhlers Film einmal mehr bewusst. Vielfach arbeitete die Cutterin mit Christoph Schlingensief zusammen. Nun ist er – oder zumindest seine sterbliche Hülle – bereits seit zehn Jahren fort und Böhler erinnert in ihrem ersten eigenen Film daran, welche Spuren er hinterließ. Sie erzählt die Vita des philanthropischen Tausendsassas mit dem Medium, das ihr vertraut ist: dem Film. Angefangen bei den ersten Heimvideos vor der elterlichen Garage über Werke wie „Egomania“, „100 Jahre Hitler“ oder „Das deutsche Kettensägenmassaker“ bis hin zu seiner Aktionskunst, festgehalten auf Zelluloid, montiert sie entlang seiner Filmographie. Dazwischen spricht Schlingensief offen und direkt über seine Kindheit, aber auch über die Vergänglichkeit. Was bleibt, ist ein bemerkenswertes Werk, das Schlingensief uns hinterließ und Böhlers Dokumentarfilm uns vor Augen führt – und der Schmerz eines großen Verlustes. Lars Tunçay

Neustart-Tipp

Tenet USA 2020, Regie: Christopher Nolan, Darsteller: John David Washington, Robert Pattinson, Elizabeth Debicki, Start: 12.08. Trotz der erneuten Verschiebung vom Juli in den August funktioniert die Geheimnis-Maschine Hollywoods bestens: Nur wenig ist Mitte Juli bekannt über Christopher Nolans neues Werk. Es ist bemerkenswert, welchen Status der Ausnahmefilmer Christopher Nolan in der Industrie innehat. Ein paar kryptische Trailer geben zumindest die Marschroute vor: Der britische Regisseur von visionären Werken wie „Memento“, „Inception“ und „Dunkirk“ bewegt sich auf bekanntem Terrain. Im Kern ist „Tenet“

ein dystopischer Spionagethriller mit viel Action. Der (noch) namenlose Protagonist wird unvermittelt zum Weltenretter mit der Macht, den Lauf der Zeit zu beeinflussen. Verkörpert wird er von dem noch recht unbekannten John David Washington („BlacKkKlansman“), dem talentierten Sohn von Denzel Washington. Ihm zur Seite stehen Veteranen wie Michael Caine und Kenneth Branagh. Hinter der Kamera vertraut Nolan, der auch das Drehbuch schrieb, auf Wegbegleiter wie Kameramann Hoyte van Hoytema, mit dem Nolan seit „Interstellar“ zusammenarbeitet. Lars Tunçay


MOVIEFILM noch einmal eine Hauptrolle übernahm, ist mehr als rätselhaft. In dem B-Picture spielt sie eine Wissenschaftlerin, die einen Weg gefunden hat, mittels Maden menschliche Körper zu verjüngen. Eine Gruppe Nazis würde diesen Prozess auch auf einen älteren Herrn mit Schnurrbart anwenden, der ihr irgendwie bekannt vorkommt … und jetzt hätte ich beinah gespoilert. Wäre bei dem Film aber auch ein bisschen egal.

Die Kolumne Klotz

Abspann

Es passt irgendwie zu dieser Kolumne, dass sie 13 Jahre existierte, aber Trost ist das nur ein schwacher. Ich für meinen Teil bin jedenfalls sehr dankbar, dass ich hier den Platz und die Möglichkeit hatte, mich in äußerst obskuren Ecken der Filmgeschichte herumzutummeln, und danke sowohl der Redaktion als auch den geneigten Lesern! Womit nun aufhören? Ich habe hier immerhin die freie Wahl, was bei den letzten Rollen mancher Schauspieler/innen ein wenig im Dunklen verborgen liegt. Zum Beispiel Veronica Lake: Warum die Hollywood-Schönheit der 40er Jahre mit ihrem Markenzeichen, der „peek-a-boo“-Locke, 1970 nach langer Leinwandabstinenz ausgerechnet in „Flesh Feast“

Dem Leinwand-Anarchisten Groucho Marx war auch einiges egal, seinen letzten Film „Skidoo“ hat er aber wohl gehasst, obwohl er dort einen Gangsterboss namens Gott spielen durfte. Das Konzept der psychedelischen Komödie sah vor, der erste auf LSD entstandene Film zu sein, und so schmissen sich sowohl Marx (mit 80) als auch Regisseur Otto Preminger vor den Dreharbeiten „unter ärztlicher Aufsicht“ Trips ein. Den Trip selbst fand Groucho wohl auch gut, das filmische Endresultat wurde dann aber doch reichlich konfus und war nur bedingt psychedelisch oder lustig. Ein paar originelle Elemente gab es aber schon – so entwickelte Preminger ein eigenes Farbspektrum und der Abspann wurde komplett gesungen.

SHORT SHOTS DIE KURZFILMKOLUMNE

Alle Filme online auf movieaachen.de

Operation Stone

Barnabás Tóth, Ungarn 2017, Spielfilm Ende der 1940er Jahre: Ein Mann will mit seinem Sohn aus Ungarn Richtung Westen fliehen. Dazu bezahlt er einen Schleuser. In der vermeintlichen Freiheit angekommen, stoßen die beiden auf eine Grenzstation, wo sie freundlich empfangen werden. Auf wahren Begebenheiten basierender, psychologisch geschickt inszenierter Spionagethriller.

Genau, der Abspann, der läuft jetzt wohl. Aber manchmal kommt danach ja noch etwas. Alex Klotz

Weitzenberg Street

Kaspar Jancis, Estland 2002, Animation Ein Pärchen zu Hause. Während die Frau in einer Mischung aus gespielter Langeweile und betonter Laszivität versucht, den Mann zu verführen, hat dieser wiederum nichts Besseres zu tun, als mehr oder weniger elegant alberne Kunststückchen vorzuführen. Und dann sind da noch der Papagei und ein seltsamer Mieter im Haus gegenüber. Abstrus-amüsante Animation estnischer Schule. Skidoo

Varley

Flesh Feast

Allan Wargon, Kanada 1953, Dokumentation Der Film porträtiert den kanadischen Künstler Frederick Varley, Mitglied der „Group of Seven“, bei seiner Rückkehr in sein Studio in Toronto nach längerer Arbeitsreise. Seine Gedanken und melancholischen Erinnerungen münden in dem plötzlichen Entschluss, ein neues Bild anzufangen. Fein beobachtende Kurzdoku mit entschleunigtem Tempo. Markus Jansen

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M O V I E T H E AT E R

Straßenkunst HAASte Töne?! In diesen Zeiten bereits eine Meldung: HAASte Töne?! und das WeltmusikFest finden statt! Traditionell entfaltet sich an drei Tagen in der Eupener Unterstadt ein buntes Treiben aus Straßentheater, atemberaubender Luftakrobatik, Pantomime und poetischem .

3.08 22. - 2 2020

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Musiktheater. Die Organisatoren von Chudoscnik Sunergia machen es möglich, denn sämtliche Acts finden in sogenannten Bubbles, also Veranstaltungseinheiten, statt. So ist die Besucherkapazität meist auf 200 Personen beschränkt. Und die können sich auf ein abwechslungsreiches Programm freuen! International besetzt geht es direkt am Freitagabend los, wenn beim WeltmusikFest im Temsepark Bands wie Refugees for Refugees, Melokaan (Koraklänge), Fanfakids (Percussion) oder Les Echos (Gospel) performen. Am Festivalsamstag verzaubert unter anderem die Zirkuscompagnie Circus Marcel in der Kids Bubble die kleinen Besucher mit Humor und Akrobatik; später am Abend hält die Night Bubble Luftartistik mit dem ostbelgischen Duo Strapatz und Aurelie Brüls bereit. Der Sonntag steht vor allem im Zeichen der Familie: Es werden unter anderem Zirkus, Slapstick und Jonglage geboten. Alle Programmpunkte, Uhrzeiten, Preise und Informationen zu den Covid-19-Schutzmaßnahmen unter haastetoene.be. 21., 22. und 23.08., verschiedene Uhrzeiten, Eupener Unterstadt (B)

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DAS DA Theater: Es geht wieder los! Nachdem die Saison durch die Corona-Pandemie zwangsbeendet wurde, blickt das Aachener DAS DA THEATER positiv in die Zukunft und auf die neue Spielzeit. Im August wird es gleich an zwei Spielstätten die Möglichkeit geben, das DAS DA wieder openair zu erleben: „Marlene“ wird am 16.08. und am 23.08.2020 jeweils um 16:00 Uhr unter freiem Himmel bei Kaffee und Kuchen zu sehen sein. Am Sonntag, dem 30.08., geht es mit dem Kinderstück „Der Grüffelo“ auf Burg Wilhelmstein in die zweite Runde und für Erwachsene gibt es im Anschluss den Spiegel-Bestseller „Der Boss“ von Moritz Netenjakob zu sehen. Karten für diesen Tag muss man über die Seite von Burg Wilhelmstein reservieren. Ab dem 13. September startet dann die neue Spielzeit mit der Wiederaufnahme des Musicals „Auf und davon“ im Brüssel-Saal des Eurogress.

Zwei Abo-Varianten

Anders als in den vergangenen Jahren wird es in diesem Jahr zwei Abo-Varianten geben, die

bereits im Verkauf sind. Im 3erAbo sind die drei Neuinszenierungen der Spielzeit 2020/21 „Zusammen ist man weniger allein“, „Wie im Himmel“ und das Erfolgsmusical „Hair“ enthalten, das als Open-Air-Aufführung auf Burg Wilhelmstein präsentiert wird. Das 4er-Abo beinhaltet zusätzlich die Wiederaufnahme des Musicals „Auf und davon“, das kurz vor der coronabedingten vorübergehenden Schließung des Theaters erfolgreich Premiere gefeiert hatte. Die Abonnenten der vergangenen Spielzeit können ihr Abo auch weiterhin für die Aufführungen von „Auf und davon“ im Brüssel-Saal einlösen. Bei den Veranstaltungen im Eurogress wird es auch die Möglichkeit geben, die Abos für die kommende Spielzeit zu kaufen. Ansonsten sind die Abos im Theaterbüro in der Liebigstraße, in der Vorverkaufsstelle Buchhandlung Schmetz am Dom und im Onlineshop des DAS DA THEATER erhältlich. Infos und Termine: dasda.de


MOVIEKALENDER

Termine

Für die Veranstaltungen gelten die aktuellen Coronaschutzbestimmungen des Landes NRW.

Ausstellung AACHEN Museen

Couven Museum

Hühnermarkt 17, 52062 Aachen couven-museum.de Das Couven-Museum hat wieder geöffnet.

Internationales Zeitungsmuseum

Pontstraße 13, 52062 Aachen, izm.de Di-So, 10:00-17:00 Uhr Das IZM hat wieder geöffnet.

Kunsthaus NRW

In der ehemaligen Reichsabtei Kornelimünster Abteigarten 6, 52076 Aachen kunsthaus.nrw.de Do-Sa 14:00-18:00 Uhr So 12:00-18:00 Uhr

ZWEITE NATUR: ANNÄHERUNGEN AN DIE NATUR IN WERKEN DER SAMMLUNG

In der neuen Sammlungsausstellung durchwandert der Besucher sieben unterschiedliche Beziehungen zwischen Mensch und Natur. KünstlerInnen haben immer wieder Naturerscheinungen beobachtet, sich davon inspirieren lassen oder damit gearbeitet. In ihren Arbeiten spiegelt sich, wie wir Menschen uns der Natur gegenüber verhalten, wie wir sie nutzen, sie fürchten oder verehren. Im 20. Jahrhundert dachte man, wir hätten die Natur vollständig kultiviert. Heute wissen wir, dass die vom Menschen veränderte Natur unsere Kultur und unser Leben radikal verändern wird. Die Ausstellung zeigt, wie Kunst dieses Verhältnis in Malerei und Fotografie reflektiert. Der Rundgang führt vom Wald PREVIEW: und der damit verbundenen Sehnsucht nach der Wildnis über den Nutzgarten zum Freizeit-Park, hin zu den Elementen und dem Menschen als fünftem Element im 21. Jahrhundert. Der in den 1970er Jahren beginnenden »Difesa della Natu-

ra« (Joseph Beuys) ist der letzte Raum gewidmet, der überleitet zu weiteren Projekten, die im Laufe der Ausstellung in den Außenräumen des Kunsthauses starten werden. Bereits zu sehen ist im Garten des Kunsthauses eine begehbare Außenskulptur von Martin Pfeifle. 12.09.-05.04.2021

Ludwig Forum für Internationale Kunst

Jülicher Straße 97-109, 52070 Aachen ludwigforum.de Di-So 10:00-17:00 Uhr Do 10:00-20:00 Uhr

BLUMENSPRENGUNG

Künstlerinnen der Sammlung Ludwig bis 13.09.2020

WWW.DASDA.DE

NATUR BETRACHTEN

Werke aus der Sammlung Ludwig bis 13.09.2020

HIGHLIGHTS DER SAMMLUNG Pop Art und Hyperrealismus bis auf Weiteres

CHRISTOPH MUELLER: MATTERS OF MIND 27.08.-15.11.2020

Suermondt-LudwigMuseum Wilhelmstraße 18, 52070 Aachen suermondt-ludwig-museum.de

Das SLM hatte wegen des Einbaus einer neuen Klimaanlage nur dienstags zwischen 13:00 und 13:15 Uhr geöffnet. In Corona-Zeiten kommt die Kunstpause digital nach Hause. Jeweils dienstags um 13:00 Uhr wird ein Video online gestellt, in dem Kuratoren in knapp zwei Minuten erstaunliche Werke erklären. @suermondtludwig auf Facebook und Instagram

WEITERE ORTE AACHEN

KURZER AUFENTHALT

Eine musikalisch-surreale Soirée

SO. 23. AUG. SO. 30. AUG. 20.00 Uhr 5 sep — 15 nov 2020

ARTCO Galerie Aachen Seilgraben 31, 52062 Aachen

MARCIN OWZCAREK: UTOPIA

Marcin Owczarek (geb. 1985) studierte an der Hochschule für Fotografie in Breslau; mit einer Auszeichnung für seinen Zyklus „Brave New World“ schließt er dort ab. Owczarek interessiert sich für Schamanismus, Gnostik und Alchemie. Seine Kunst wurde auch vom Inhalt des „Tibetischen Totenbuches“ sowie durch das Studium der Kulturanthropologie beeinflusst. Zurzeit lebt und arbeitet er in Belgien. In seinen neuen Arbeiten thematisiert Marcin Owczarek in der für ihn typischen

Aachen Strüverweg 116 theater-k@arcor.de

marres.org

Limburg Biënnale

kneipecafé im pontviertel pontstraße 39, aachen 0241 36560

Marcin Owzcarek, ARTCO Galerie

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MOVIEKALENDER Die aktuelle Ausstellung „Settings / Einstellungen“ im Atelier zeigt u. a. gemalte Zahnräder auf Leinwand, in Fotos und auf Holzscheiten. Dabei geht es nur vordergründig um Einstellungen bei unseren Endgeräten. Eigentlich betont sie, dass es immer und überall auf unsere Einstellungen ankommt, auf die Settings: Was halten wir für wahr, was für wahrscheinlich? Wie umgehen mit Unsicherheiten? Wie reagieren Menschen auf unsichtbare Bedrohungen? Wer ist überhaupt bedroht, und was? Wieviel Hysterie ist im Spiel? Wir leben in Zeiten, in denen man gut beraten ist, die eigenen Einstellungen zu überprüfen und sich die der anderen klar vor Augen zu führen. Drinnen, draußen, überall. Auf unsere Einstellungen kommt es an, auf die Settings. Passend zur Ausstellung gibt es derzeit Land-Art im Wald.

NAK Land Art „Settings“, krr

Ausdrucksweise der Fotocollage die Suche nach Utopia, die Suche nach dem Paradies. Sein Appell: Die Ressourcen des Planten für zukünftige Generationen zu erhalten und Utopia zur Realität zu werden zu lassen. 30.07.-27.08.

Artikel 5 – die Produzentengalerie

Bahnhofstraße 33, 52064 Aachen artikel-5.com Fr 18:00-20:00 Uhr, Sa 14:00-17:00 Uhr

CRAZY TIMES

Fotografie, Video, kinetische Objekte, mixed media mit Anett Hoffmann, Gabriele Prill & Sabine Meyer zu Reckendorf (USA) bis 09.08.

GRASGEISTER

Schrift – Objekt – Installation von Ulla Reis Eröffnung: 15.08., 18:00 Uhr bis 29.08.

„APRILAPRIL“ XI

1028 Künstler stellen aus

Vernissage: 06.09., 15:00 Uhr bis 10.10.

Atelierhaus Aachen e. V. Talstraße 2, Depot, 52068 Aachen atelierhausaachen.de

KÄPTEN NOBBI: GRAND RESORT OF EVERYDAY LIFE

„Unsere Umgebung ist nur so wunderbar, wie wir sie wahrnehmen.“ Paul Sous alias Käpten Nobbi lädt auf eine Reise zu den Wundern und Kuriositäten des Alltags ein.

02.08.-23.08.2020 Öffnungszeiten: Di-Fr 10:00-16:00 Uhr, Sa 12:00-18:00 Uhr, So 12:00-16:00 Uhr Vernissage: 01.08., 18:00 Uhr mit Einführung von Dr. Petronella Prottung

HYESUG PARK (KERAMIK) UND BENITA MYLIUS (ÖLGEMÄLDE)

Erdig, rau, spröde vs. farbig, glatt, glänzend: Die beiden ästhetischen Pole bezeichnen nicht etwa den Unterschied zwischen den jeweiligen Stilen von Hyesug Park und Benita Mylius, vielmehr sind die augenscheinlichen Gegensätze Teil des Werkes beider Künstlerinnen. 29.08.-20.09.2020 Öffnungszeiten: Di-Do 10:00-16:00 Uhr, Sa + So 12:00-16:00 Uhr Eröffnungswochenende: Sa + So 29. + 30.08., 12:00-16:00 Uhr, die Künstlerinnen sind anwesend

KUNSTROUTE: DIE ANDERE SEITE UND BACKSTAGE

DIE ANDERE SEITE: Vom Entstehen der Bilder. Einladung zur Beobachtung.

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Zwei Künstlerinnen gestalten gemeinsam ein Werk, die Besucher schauen zu, Die Künstler/-innen malen in Anwesenheit der Besucher zu folgenden Zeiten:

Sa 26.09., 11:00-14:00 Uhr, 15:00-18:00 Uhr So 27.09., 11:00-14:00 Uhr, 15:00-18:00 Uhr

BACKSTAGE Einblicke in die Ateliers der Künstler/-innen aus dem Atelierhaus Sa 26.09. + So 27.09.2020, 11:00-18:00 Uhr

Passstraße 29, 52070 Aachen neueraachenerkunstverein.de Nach einem Brand im Juni bleibt der NAK bis nach den Renovierungsarbeiten, die den Sommer in Anspruch nehmen werden geschlossen.

Raum für Gäste

Installation/Video

07.08.-31.08.2020 07.08., Eröffnung im Freien um 19:00 Uhr

Raum für Gäste

Warmweiherstraße 23 + 32, 52066 Aachen raumfuergaeste.de

AUSSTELLUNG FEINLEIN LL Natascha Brändli Zeichnung und Objekte

Ausstellungsdauer: 26.09.- 01.11.2020 geöffnet sonntags von 14:00-18:00 Uhr und nach Absprache

anlässlich der Kunstroute Aachen: 25.09., 19:00-23:00 Uhr 26.09., 11:00-18:00 Uhr 27.09., 11:00-18:00 Uhr

RAUM für KUNST der Sparkasse Aachen

Elisengalerie Friedrich-Wilhelm-Platz 5-6 52062 Aachen 0241 4444-510 oder 0171 4147455 sparkasse-aachen.de/raum-fuer-kunst Öffnungszeiten: Di, Do, Fr, Sa 12:00-17:00 Uhr

LAURELINE LE: DIE LOSEN ENDEN 05.09.-02.10.2020

rund um die Uhr in den Schaufenstern des ehemaligen Kaufhauses Lust for Life Komphausbadstraße 10 / Ecke Dahmengraben

EUREGIO

Alice Musiol und Iris Hoppe

Parc de la Boverie, BE 4020 Liège laboverie.com

#REALLIFE

La Boverie

Galerie Freitag 18.30

Steinkaulstraße 11, 52070 Aachen freitag1830.de Auch weiterhin besteht die Möglichkeit eine ganz persönliche Galeriestunde (mit Partner oder Familie) zu buchen. In der Zeit sind dann 250 qm Ausstellungsfläche für die Kleingruppe reserviert. Darüber hinaus bleibt die Galerie derzeit noch geschlossen.

ATELIER-AUSFLÜGE AUGUST 2020

In diesem Sommer werden Ausflüge in verschiedene Ateliers angeboten. Die folgenden Künstlerinnen und Künstler öffnen für ein Wochenende ihr Studio und bieten die Möglichkeit einen ganz privaten Einblick in ihr Schaffen zu erhaschen.

ATELIER-AUSFLUG: ANNETTE BESGEN

Terminvereinbarung: annette.besgen@arcor.de, 0162 2928876 01. + 02.08., 11:00-20:00 Uhr Atelier im Kulturbahnhof Bahnhofstraße 11, 57223 Kreuztal

ATELIER-AUSFLUG: ROMAIN VAN WISSEN

Terminvereinbarung vanwissenromain@hotmail.fr +32 (0)479 202 760 08. + 09.08., 11:00-20:00 Uhr Atelier Romain Van Wissen Thomas Palm Platz 4 4837 Membach (Baelen)

ATELIER-AUSFLUG: MICHAEL KRAVAGNA

Terminvereinbarung: kravagna@skynet.be, +32 (0)498 722326 15. + 16.08., 11:00-20:00 Uhr Place Félix Gonda 1 B-4550 Saint Séverin (Nandrin)

ATELIER-AUSFLUG ATELIER SÄNGER

Bitte mit Terminvereinbarung hi@ateliersaenger.com 0151 73068675 (Anna) 0171 4878682 (Fabian) 21. + 22.08., 11:00-20:00 Uhr Aggertsraße 19, 50115 Köln (Humboldt-Gremberg)

krr – freestyle Galerie Jakobstraße 192, Aachen

SETTINGS / EINSTELLUNGEN

TIM BERRESHEIM: AUS ALTER WURZEL NEUE KRAFT – TEIL 3 Im dritten Teil der Ausstellungsreihe führt Tim Berresheim einige seiner zentralen Bildmotive zurück in den Kontext, dem sie entstammen. Damit legt der in Wassenberg und Heinsberg aufgewachsene Künstler autobiografische Bezüge seines Schaffens offen und erzeugt vielschichtige Rückkopplungen zwischen dem digitalen Raum seiner Arbeiten und der Umgebung in situ. Nach Stationen in Los Angeles und Aachen mit Ausstellungen unter dem Titel „Aus alter Wurzel neue Kraft“ ergibt sich nun eine besondere Symbiose zwischen Berresheims Kunst und dem Ausstellungsort.

Schüler war – entwickelt Berresheim eine umfangreiche Aufgabenstellung und Unterrichtsbegleitung. Die Ergebnisse aus Malerei, Zeichnung, Tonformung, digitaler und chemischer Bildherstellung, Fotogrammetrie, Informatik und Datenverarbeitung sowie Locationscouting werden dann vom Künstler zusammengeführt und durch weitere seiner Arbeiten zu einem Gesamtkunstwerk ergänzt.

Im Gefüge der dezentralen Ausstellung an ausgewählten Orten in Wassenberg und Heinsberg ergeben sich daraus komplexe Reflexionsebenen auf den Ort, die Arbeiten der Kinder und JugendliBerresheim gehört seit Beginn der 2000er chen, die visuelle Kultur der Gegenwart Jahre zu den international treibenden und nicht zuletzt auch auf das Œuvre Kräften der computerbasierten Kunst. In von Berresheim. Die Werke der Ausstelseinen digital generierten Modellen gelung werden als Tafelbilder, Druckgrafigenwärtiger visueller Kulturen, mit all ken und Textilarbeiten ab August 2020 im ihren hybriden Versatzstücken aus der Wassenberger Bergfried, der ehemaligen Kunst- und Bildgeschichte, lotet er imProduktionshalle der Glanzstoff AG und manente Gestaltungsspielräume, Bedeu- der Villa Glanzstoff in Heinsberg- Obertungen und Möglichkeiten für eine künf- bruch sowie in den beiden Schulen zu setige künstlerische Praxis aus. Für die hen sein. Gemeinschaftsgrundschule am Burgberg Ausstellung in Wassenberg und HeinsBurgstraße 19, 41849 Wassenberg berg knüpft Berresheim nun auch an eiEröffnung am 16. August ab 11:00 Uhr mit ne emanzipatorische und pädagogische anschl. Fahrradtour zu allen AusstellungsTradition der computerbasierten Kunst orten an. Gemeinsam mit den Schüler*innen der Gemeinschaftsgrundschule am Burg- 16.08.-19.09.2020, Sa 14:00-16:00 Uhr berg in Wassenberg und dem Kreisgym- timberresheim.com studiosnewamerika.com nasium Heinsberg – wo er auch selbst ausalterwurzelneuekraft.de


MOVIEKALENDER MO MOKHTAR & KLAUS KAUFMANN: RAUM UND ZEIT bis 15.08.2020 Öffnungszeiten: Di-Sa 15:00-18 Uhr, So 11:00-14:00 Uhr

Marres

Capucijnenstraat 98, 6211 RT Maastricht marres.org Di-So 11:00-17:00 Uhr

EIN BIENNALE FÜR ALLE

Zharko Basheski: Ordinary Man, Foto: Marco Monterrey

HYPER REALISM SCULPTURE CECI N’EST PAS UN CORPS

Der „Hyperrealismus“ ist eine Kunstrichtung, die in den 70er Jahren in den Vereinigten Staaten entstand. Der Abstraktion den Rücken kehren und versuchen, eine detailgetreue Wiedergabe der Natur zu erreichen, bis hin zu dem Punkt, an dem die Betrachter sich fragen, ob sie es mit einem echten Körper zu tun haben. verlängert bis 02.08.2020

WARHOL – DIE AMERIKANISCHE TRAUMFABRIK

Andy Warhol ist der Papst des Pop Art. Warhol – The American Dream Factory beleuchtet die Karriere dieses Künstlers, der zu den einflussreichsten des 20. Jahrhunderts zählt. Die Ausstellung vereinigt die berühmtesten Werke Andy Warhols aus den größten Museen der Welt und den angesehensten Privatsammlungen, sowie seltene Dokumente, die zum ersten Mal ausgestellt werden. Anlass genug, ein lebendiges Porträt aus 40 Jahren dieses Amerikas zu zeichnen, dessen Seele der Künstler wie kein anderer seiner Zeitgenossen einzufangen vermochte. Ebenfalls Anlass genug, das Herz von La Boverie im Rhythmus der verrückten Nächte von Manhattan schlagen zu lassen, als Musiker, Dichter, Schauspieler und Exzentriker aller Art sich in der Factory versammelten. Für die Dauer der Ausstellung lässt sich die Factory am Ufer der Maas nieder! 02.10.2020-28.02.2021

Bonnefantenmuseum

Avenue Céramique 250, 6221 KX Maastricht +31 43 3290190, bonnefanten.nl Di-So 11:00-17:00 Uhr

THE ABSENCE OF MARK MANDERS 04.02.2020-23.08.2020

BEATING AROUND THE BUSH #6: SCENES FROM THE ANTHROPOCENE 06.03.2020-03.01.2021

KAHLIL JOSEPH: BLKNWS 18.06.2020-18.04.2021

IKOB – Museum für Zeitgenössische Kunst

Rotenberg 12b, 4700 Eupen, ikob.be Mi-So 13:00-18:00 Uhr

UNTER GEWISSEN UMSTÄNDEN

Die Neuzugänge der IKOB-Sammlung und Gäste 21.06.-01.11.2020

Kunst- und Kulturzentrum der StädteRegion Aachen (KuK) Austraße 9, 52156 Monschau kuk-monschau.de Di-Fr 14:00-17:00 Uhr Sa/So 11:00-17:00 Uhr

ROBERT LEBECK: PORTRÄTS VON MENSCHEN UND LÄNDERN verlängert bis 13.09.2020

Kunsthaus Eurode-Bahnhof Bahnhofstraße 15, Herzogenrath

Marres organisiert die erste Biennale in Limburg, Niederlande. Damit folgt man der Tradition der jährlichen Sommerausstellung der Royal Academy in London. Diese Ausstellung bringt alle Arten von Künstlern, Profis, Amateure und Hobbyisten zu einem feierlichen Fest der Künste zusammen. Für die Biennale in Limburg lädt Marres alle in Limburg und Umgebung ein, maximal drei Werke einzureichen. Eine Künstlerjury trifft eine Auswahl der eingereichten Werke für die Ausstellung. Künstler können ihre Werke zum Verkauf anbieten.

Warum mieten Sie nicht einfach einen besonderen Ort?

05.09.-15.11.2020

Leopold-Hoesch-Museum und Papiermuseum Düren Hoeschplatz 1, 52349 Düren leopoldhoeschmuseum.de papiermuseum-dueren.de

ÖFFENTLICHE FÜHRUNGEN Papiermuseum

02.08. und 06.09., 14:00-15:00 Uhr

Leopold-Hoesch-Museum:

02.08. und 06.09., 15:00-16:00 Uhr

EINTRITT FREI IM LEOPOLD-HOESCH-MUSEUM & PAPIERMUSEUM DÜREN 06.08. und 03.09: ganztägig

FAMILIENFÜHRUNG PAPIERMUSEUM DÜREN

Diese Räume können Sie mieten: und das preiswerter als Sie denken: so wie viele weitere Locations in den besten Häusern der Stadt: funktionale Räume und repräsentative Säle von 25 qm bis 500 qm. Sie bieten für jeden Anlass immer den richtigen Rahmen. +49 241 432 49-20 bis -25 Kulturservice der Stadt Aachen

≠ www.locations-aachen.de

16.08. und 20.09., 11:30-13:00 Uhr

MUSEUMSDIALOG MIT PROF. DR. MARKUS BIESALSKI

„Die Zukunft des Papiers“ in der Jubiläumsreihe „30 Jahre Papiermuseum Düren“ Do 24.09., 19:00 Uhr

Römerthermen Zülpich

Andreas-Broicher-Platz 1, 53909 Zülpich roemerthermen-zuelpich.de Di-Fr 10:00-17:00 Uhr Sa, So, Feiertage 11:00-18:00 Uhr

VOLLES PROGRAMM IN DEN RÖMERTHERMEN ZÜLPICH

Neben den Ausstellungen und Workshops warten auch Kabarett-, Krimi- und Liederabende sowie Kino- und Buchvorstellungen auf die Besucher. Und bei den beliebten Taschenlampenführungen (dieses Jahr am 11. Dezember) kommen ohnehin Jung und Alt auf ihre Kosten. Die Dauerausstellung des Museums beleuchtet die Badekultur der vergangenen 2.000 Jahre, schließlich besitzt man in Zülpich die besterhaltene Thermenanlage ihrer Art nördlich der Alpen. Obendrauf kommen zwei Sonderausstellungen: In „Geheimnisse römischer Schmucksteine – Gemmennachschnitte von Gerhard Schmidt“ bestaunen die Besucher noch bis zum 25.10. geschliffene Halbedelsteine sowie die Entwicklung der Steinschneidekunst der letzten zwei Jahrtausende. Die Ausstellung „En Zöllechs ahle Muure“ hingegen thematisiert ein Konzept zur Stadterweiterung Zülpichs. Bereits seit Juli ist auch wieder die Reihe „Kino: Klassiker der Filmgeschichte“ gestartet. Einmal im Monat flimmern dann Schätzchen aus dem 20. Jahrhundert bei freiem Eintritt über die Leinwand – mal in Farbe, mal in Schwarz-Weiß. Noch geselliger wird’s bei den Liederabenden am 04.09. (französische Chansons) und 02.10. (deutsche Lieder und englische Songs).

disches Deutsch-niederlän Literaturfestival:

LESU NGE N, N UND DISK USSI ONE EN BEG EGN UNG

21. LITERARISCHER SOMMER 21e LITERAIRE ZOMER Duits-Nederlands : literatuurfestival

USSI ES LEZI NGE N, DISC EN EN ONT MOE TING

JULI AUGUST SEPTEMBER 2020 Aachen | Amsterdam | Bedburg-Hau | Düsseldorf | Eijsden | Heerlen | Kerkrade | Korschenbroich | Krefeld | Neuss | Rommerskirchen | Vaals | Valkenburg | Venlo

ndisches Deutsch-niederlä Literaturfestival:

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MOVIEKALENDER

Comedy/ Kleinkunst

Burg Wilhelmstein Freilichtbühne in Würselen burg-wilhelmstein.com

MICHAEL MITTERMEIER: LIVE SPECIAL Fr 31.07.

KONRAD BEIKIRCHER: 400 JAHRE BEIKIRCHER Fr 07.08.

GERBURG JAHNKE: FRAU JAHNKE HAT EINGELADEN Di 11.08.

MORITZ NETENJAKOB: DAS UFO PARKT FALSCH Fr 25.09., 20:00 Uhr

INGOLF LÜCK (NACHHOLTERMIN): SEHR ERFREUT!

Film

Bahnhofstraße 165, 52146 Würselen metropolis-filmtheater.org

Burg Wilhelmstein Open Air Kino burg-wilhelmstein.com

DAS BESTE KOMMT NOCH Mi 05.08.

LINDENBERG! MACH DEIN DING Do 06.08.

Mi 12.08.

Do 13.08.

ein liebevoll erdachtes und spannend inszeniertes Superhelden-Abenteuer Do 06.08., 17:00 Uhr

„FREILUFT-TRALLAFITTI“ OPENAIR-REIHE MIT ROAD-/REISE-MOVIES:

Einlass ist jeweils ab 20:00 Uhr Abendkasse und Vorverkauf über Bücherei Schillings in Würselen 50 bis 75 Zuschauer sind zugelassen Ein kleines Picknick ist erlaubt

25 KM/H

So 16.08.

THE GENTLEMAN

Fr 21.08.

KNIVES OUT – MORD IST FAMILIENSACHE

Mi 19.08.

Do 20.08.

So 22.08.

EUROPEAN OUTDOOR FILM TOUR

Di 25.08.

DAS PERFEKTE GEHEIMNIS

PAUSE & ALICH: ALLES NEU!

Aktion zum Film: Es werden mehrere Mofas vor Ort sein, über die man Fachsimpeln kann. Tischtennis, Eiswagen Sa 08.08., 20:45 Uhr

Mi 26.08.

Do 27.08.

GREENPEACE PRÄSENTIERT: MARKUS MAUTHE – AN DEN COMEDY-SPLASH OPEN AIR RÄNDERN DES HORIZONTS MIT PHIL LAUDE, ALAIN FREI, SALIM Di 01.09. SAMATOU U. A. BLUES BROTHERS EXTENDED Sa 05.09. Fr 04.09.

Mi 02.09.

TRUE CRIME & COMEDY PODCAST OPEN AIR: MORD AUF EX, VITAMIN X THE PEANUT BUTTER FALCON So 06.09.

„KuBa“ Jülich Kuba Kleinkunst Kulturbahnhof Jülich Bahnhofstraße 13, Jülich kuba-juelich.de

BADEMEISTER SCHALUPPKE: CHLORREICHE TAGE Mi 02.09., 20:00 Uhr

CHRISTIAN EHRING Fr 11.09., 20:00 Uhr

dem Metropolis Filmtheater Würselen eine Filmreihe mit Künstlerbiographien. Gezeigt werden vier Mal jährlich preisgekrönte Künstlerbiografien – sowohl Dokumentationen als auch Spielfilme, die selten oder lange nicht im Kino zu sehen waren.

KOSTENLOSE FERIENREIHE: INVISIBLE SUE – PLÖTZLICH UNSICHTBAR

MAMMA MIA!

JÜRGEN B. HAUSMANN: NIX-VIRUS

Regie: Sir Alan Parker, USA 1980

Metropolis Würselen

SARAH BOSETTI: ICH HAB NICHTS GEGEN FRAUEN, DU SCHLAMPE!

JOHANN KÖNIG: JUBEL, TRUBEL, HEISERKEIT ALS VIRUS-SPEZIAL

FILM IM MUSEUM: FAME – DER WEG ZUM RUHM Do 03.09., 19:00 Uhr

DIE KÄNGURU-CHRONIKEN – RELOADED

MARKUS KREBS: BIERGARTEN TOUR

Do 27.08., 19:00 Uhr

Do 01.10., 20:00 Uhr

JÜRGEN BECKER: DIE URSACHE LIEGT IN DER ZUKUNFT Fr 14.08.

Regie: Chantal Ackerman, F 2000

Do 03.09.

ZWEI WEITERE TERMINE (TBA): Mi 09.09. und Do 10.09.

Leopold-Hoesch-Museum und Papiermuseum Düren Hoeschplatz 1, 52349 Düren leopoldhoeschmuseum.de papiermuseum-dueren.de

FAMILIENFÜHRUNG PAPIERMUSEUM DÜREN 16.08. und 20.9., 11:30-13:00 Uhr

FILM IM MUSEUM: DIE GEFANGENE

THE STRAIGHT STORY

Aktion zum Film: Iowa-Bier, US-Snacks und Feuerschale, Eiswagen Sa 15.08., 20:45 Uhr

AUGENBLICKE: GESICHTER EINER REISE

Aktion zum Film: ein „Künstlerbus“ ist vor Ort, es gibt eine Fotoaktion und einen Eiswagen Sa 22.08., 20:45 Uhr

BBK-KÜNSTLERKINO IM METROPOLIS FILMTHEATER WÜRSELEN

Der Bundesverband Bildender Künstlerinnen und Künstler Aachen/Euregio (BBK) veranstaltet in Kooperation mit

MERET OPPENHEIM – EINE SURREALISTIN AUF EIGENEN WEGEN

Dokumentarfilm, Deutschland, 2013 Im Paris der 1930er-Jahre stand sie dem surrealistischen Fotografen Man Ray Modell und schrieb bereits als 22-jährige mit dem Verkauf ihrer ikonografischen „Pelztasse“ an das New Yorker MOMA Kunstgeschichte. Zeitlebens hat Meret Oppenheim (1913–1985) in ihrer Malerei und Objektkunst experimentiert, gesucht, verworfen und sich erneut aufgemacht. Der Film erkundet das in großer Unabhängigkeit entstandene, über 1.500 Arbeiten umfassende Werk und das schillernde Leben einer Künstlerin, die bis heute viele Frauengenerationen inspirierte. 26.08., 20:00 Uhr

Kartenreservierung: 02405 2055

Flohmarkt

KuKuK V.o.G. – Kunst und Kultur im Köpfchen

Aachener Straße 261a (ehem. belgisches Zollhaus), 4730 Raeren, Belgien kukukandergrenze.eu

KUKUK FLOHMARKT

Rund um das ehemalige deutsche Zollhaus, Eupener Straße 420, Aachen

Road-/Reise-Movies:

Open -Air-Kino mit feel mehr

Daheim zusammenkommen und doch verreisen! Einlass ab 20:00, Filmbeginn um 20:45, Eintritt: 8,00 EUR

08. august

25 km/h

15. august

the straight story

22. august

augenblicke: gesichter einer reise

20:45 Uhr · 8,00 EUR · Komödie · 116 min · FSK: 6

20:45 Uhr · 8,00 EUR · Drama · 111 min · FSK: 6

20:45 Uhr · 8,00 EUR · Doku · 94 min · FSK: 6

Die Vorstellung findet bei jedem Wetter statt – bei Regen im Kinosaal

Du magst Filmflimmern in lauen Spätsommernächten ? Lichtspiele, Mond- und Sternenglanz ? Und dazu vielleicht noch das Beisammensein bei Picknick, Snack oder Getränk? Frischluftkino, Freudentaumel, Firlefanz ? Dann ist unsere Open-Air22 Reihe mit den netten Extras was für dich: »Freiluft-Trallafitti«

rem aktuellen Programm Infos zum Kartenvorverkauf, unse rer Website zu finden: unse auf sind und vielem mehr

echtes kino in würselen

www.metropolis-filmtheater.or

g


MOVIEKALENDER Eine vorherige Anmeldung der Aussteller ist nötig, da es nur begrenzt Plätze gibt. Anmeldung bitte mit vollständiger Adresse und Telefonnummer an B.Wichert00@web.de

BODO WARTKE: WANDELMUT

Konzerte

MARTIN TINGVALL: PIANO SOLO

Annastraße, 52062 Aachen orgeljahr.de

SIMON OSLENDER TRIO: ABOUT TIME

So 23.08., 9:00-16:00 Uhr

Annakirche

So 23.08.

HELGE SCHNEIDER & THE DEADLY BROS.

Semesterbeginn: 31. 8. 2020

Mo 24.08. Sa 29.08.

HÖHNER: WIR SIND NICHT MEHR AUFZUHALTEN Di 08.09. Fr 11.09.

VORMITTAGSKONZERT/ORGELCAFÉ CHRISTOPH TITZ & PAT APPLETON: Solist: Klaus-C. van den Kerkhoff FROBEAT Am Mittwochvormittag, 5. August, findet in der Annakirche erstmals wieder ein ‚Vormittagskonzert‘ statt. Die Reihe ‚Orgelcafé‘ musste pandemiebedingt ein halbes Jahr lang pausieren. Nun werden die geplanten Termine wieder angeboten, jedoch bis auf weiteres ohne das vorherige Frühstück im Gemeindehaus. Ab 10:45 Uhr wird Kantor Klaus-C. van den Kerkhoff in der Kirche eine Einführung in sein Programm geben. Modalitäten für den Besuch dieses Konzertes: Mi 05.08., 11:00 Uhr

ORGELKONZERT ANGELA METZGER

Die Münchener Organistin Angela Metzger spielt Musik von Johann Sebastian Bach, Nadia Boulanger, Gilbert Amy, Élisabeth Jacquet de la Guerre und Max Reger (Fantasie & Fuge opus 135b). Das Programm umfasst neben Musik von Johann Seb. Bach (Fantasie und Fuge g-Moll, BWV 542) und Werken von Komponistinnen der Barockzeit (Élisabeth Jacquet de la Guerre) und der Spätromantik (Nadia Boulanger) auch neuzeitliche Klänge von Gilbert Amy, bevor als großer Abschluss Fantasie & Fuge Opus 135b von Max Reger erklingt. Regers Opus 135b gehört zu den großen Repertoirestücken und bildet hier den Gegenpol zu Bachs Opus 542 zu Beginn des Konzertes. Fr 07.08., 20:00 Uhr

SAMSTAGMUSIK

mit Klaus-C. van den Kerkhoff. 30 Minuten Orgelmusik, auch zum Zusehen Sa 08.08., 18:00 Uhr

Programm

2/2020 So 13.09

KASALLA Fr 18.09.

„KuBa“ Jülich (im Biergarten) Kulturbahnhof Jülich Bahnhofstraße 13, Jülich kuba-juelich.de

SCHMEISIG

Sa 08.08., 20:00 Uhr

SUMMER OF LOVE So 09.08., 16:00 Uhr

INDIE PROVINZ: &ME SPELLOTONES

Fr 21.08., 20:00 Uhr

LAGERFEUER TRIO Sa 22.08., 20:00 Uhr

ROMANO TRAJO So 23.08., 16:00 Uhr

KuKuK V.o.G. – Kunst und Kultur im Köpfchen

50 JAHRE NACH „POPFESTIVAL – SOERS-1970”: TRUSS–GOES– ACOUSTIC-RHYTHM & BLUES

CAFEHAUSMUSIK: DIETER KASPARI UND MARK BEUMERS

Aachener Straße 261a (ehem. belgisches Zollhaus), 4730 Raeren, Belgien kukukandergrenze.eu

Nach ihrem furiosen Revival auf der Burg Sa 08.08., ab 16:00 Uhr im Sommer 2016, wird die Legende der FRIDAY NIGHT Aachener Rock-Bands, den Hof der Burg TERRASSENKONZERT Frankenberg wieder in allerfeinste acousFr 14.08., ab 20:00 Uhr tic-rhythm-and-blues-Schwingungen versetzen. Das Konzert findet im Freien Outbaix 2.0 Music Club im Hof der Burg Frankenberg statt. Bei schlechtem Wetter bitte statt Regenschir- Biergartenkonzerte men wetterfeste Kleidung mitbringen. Stadionstrasse 22, 52531 Übach-Palenberg Fr 14.08., 20:00 Uhr

Burg Wilhelmstein Freilichtbühne in Würselen CORONA BLIND DATE

mit drei Überraschungsgästen

SUMMER OF LOVE Sa 08.08.

PSYCHO SEXY – RED HOT CHILI PEPPERS TRIBUTE

Sa 08.08.

LAGERFEUER-TRIO

So 09.08.

LOSTINMUSICX FEAT. NIKLAS SCHREGEL

Sa 15.08.

LOS BARSTARDOS (USA/DE)

BASTA: IN FARBE

nach...

Sa 01.08.

So 02.08.

LAGERFEUER-TRIO: 15 JAHRE LAGERFEUER

Qualität hält

CRACKER JAMM

THIN CROW

JOO KRAUS & KOSHO: JAZZ-DUO

Nur

outbaix.club

Sa 01.08.

OLIVER SCHMITT: DER SINGENDE KOMMISSAR

www.vhs-aachen.de

Sa 15.08., 20:00 Uhr

Burg Frankenberg Frankenb(u)erger e. V. Goffartstr 45, 52066 Aachen burgfrankenberg.de

urban

n An den bekannte n le el st Auslage

Fr 14.08.

Fr 21.08.

Fr 28.08.

Fr 04.09.

Sa 05.09.

Aachen, Alexanderstraße 18-20, An der Hotmannspief Telefon 0241 32976, wienand-aachen.de

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MOVIEKALENDER

Kulturzentrum Alter Schlachthof & Chudoscnik Sunergia Eupen · alter-schlachthof.be

BISTRO SESSIONS: LE SOUSA SCHLEB

WELTMUSIKFEST

Theater K

Theater

KURZER AUFENTHALT – EINE MUSIKALISCH-SURREALE SOIREE

Fr 21.08., 18:00 Uhr

Theater K im Tuchwerk, Strüverweg 116, 52070 Aachen

DAS DA Theater

Singer-Songwriter, Jazz, Blues siehe Seite 14 Das vor Spielfreude strotzende belgische Duo versprüht unwiderstehlichen SoutEupen hern Charm und führt das Publikum mit seiner Show zu den Wurzeln des Jazz und HAASTE TÖNE?! – STRASSENTHEATER siehe Seite 14 des New Orleans Blues. Sa 01.08., 19:00 Uhr

BISTRO SESSIONS: MARIA UND DAVID DAHMEN (ACOUSTIC)

An der Seite von Christoph Hick, Jasmine Jardon und Yorick Pommée interpretiert das charmante Geschwisterpaar Duette und zweistimmige Stücke von Künstlern wie Bon Iver, Etta James, Radiohead und Sia.

haastetoene.be Sa 22.08., 15:00 Uhr So 23.08., 14:00 Uhr

Grenzlandtheater im Hauptstadion des CHIO Aachen

Sa 08.08., 19:00 Uhr

„PREIS DER INTONATIONEN“ DIE GRENZLANDTHEATER MUSICAL – REVUE

Nach einer längeren Pause geleitet euch Daniel Beckers mit treibenden Beats und eingängigen Melodien in den FEIERabend. Leichte elektronische Musik trifft auf entspannte Terrassen-Vibes.

Live und Open Air Im Hauptstadion des CHIO Aachen, werden ab dem 14. August 2020 weltberühmte Melodien erklingen.

FEIERABEND MIT DJ CHARON DJ SET Legendäre Hits im legendären Stadion –

Fr 14.08., 17:00 Uhr

Tickets: grenzlandtheater.reservix.de

Nach der Erzählung „Die Schatten“ von Christoph Meckel. Zwei Fremde laden zu einer eigentümlichen Soiree. Wollen sie sich hier niederlassen oder sind sie nur auf der Durchreise? In geheimnisvoll-surrealem Ambiente erzählen sie von Begegnungen, Erlebnissen und dunklen Unternehmungen an fernen Orten. Von einer Stadt im Stillstand, vom seltsamen Wunsch der Menschen nach Selbstoptimierungen und den geheimen Eigenschaften der belebten Welt. Mit Annette Schmidt (Schauspiel/ Gesang) und Sasan Azodi (Gitarre/ Kompositionen/ Gesang) Zwei Aufführungen bei offenen Fenstern und Sitzplätzen an Tischen mit Abstand! Reservierungen: 0241 151155, theater-k.de theater-k@arcor.de

Wort und Schrift

Für Autoren und literarisch Interessierte; Anmeldung bitte per E-Mail: presse@literaturbuero-emr.de Mi 05.08., 20:00 Uhr, Gaststätte „Frascati“ im Bärenhof, Templergraben 1, Aachen

Offener Lyriktreff

Für Autoren und literarisch Interessierte; Anmeldung bitte per E-Mail: presse@literaturbuero-emr.de Mi 19.08., 19:00 Uhr, Barockfabrik Aachen, Löhergraben 22, Salon (2. Etage)

direkt Mit dem Fahrradbus in die wilde Natur der eifel. avv.de/fahrradbus

Kuba

Kulturbahnhof Jülich Bahnhofstraße 13, Jülich kuba-juelich.de

Bis 25. Okto

ber

Comeback

2020 31.07. Michael Mittermeier 01.08. Corona Blind Date 02.08. Oliver Schmitt 07.08. Konrad Beikircher 08.08. Joo Kraus & Kosho 09.08. Lagerfeuer-Trio 11.08. Gerburg Jahnke 14.08. Jürgen Becker 15.08. Basta 16.08. Sarah Bosetti 21.08. Markus Krebs 22.08. Johann König

Mi 19.08., 19:00 Uhr

24.08. Helge Schneider & The Deadly Bros.

Der Tod braucht keinen Bahnhof, aber das Leben!

Logoi

Jakobstraße, Aachen

PHILOSOPHISCHE MATINEE MIT ELISABETH VOSS: SOLIDARISCH WIRTSCHAFTEN – ABER WIE?

23.08. Bodo Wartke

25.08. Jürgen B. Hausmann 29.08. Martin Tingvall

Weitere Informationen auf: logoi.de

30.08. Das Da Theater

Silbenschmiede-Matinee

04.09. Pause & Alich

So 23.08., 12:00 Uhr

„INSELN, BEGEGNUNGEN – OSTROVY, SETKÁNÍ“

Eine deutsch-tschechische Lesung mit der Lyrikerin Alenka Vávrová und der Prosa-Autorin Dora Kaprálová. Moderation: Klára Hurková Sa 29.08., 12:00 Uhr, Haus Löwenstein am Markt, Aachen

POETRY SLAM: KUNST GEGEN BARES Do 20.08.

KuKuK V.o.G. – Kunst und Kultur im Köpfchen

Aachener Straße 261a (ehem. belgisches Zollhaus), 4730 Raeren, Belgien kukukandergrenze.eu

LESUNG VON HARTWIG MAURITZ: ÜBER GRENZEN – GEDICHTE ZU DEN THEMEN GRENZEN UND ERFINDER

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D I E B U R G E R WA C H T A U S D E M DORNRÖSCHENSCHLAF

LESUNG DER JÜLICHER AUTORIN YVONNE KROGNER

Outbaix 2.0 Music Club (Biergarten)

an allen wochenende n und feiertagen

Freilichtbühne Würselen

So 23. und So 30.08., 19:00 Uhr

Offener Autorentreff

Entdecke den Biker in Dir!

BURG WILHELMSTEIN

05.09. Comedy-Splash Open Air 06.09. True Crime & Comedy Podcast Open Air 08.09. Höhner 11.09. Simon Oslender Trio 13.09. Christoph Titz & Pat Appleton 18.09. Kasalla + Open Air Kino

Infos & Tickets: www.burg-wilhelmstein.com

Mi 16.09., 19:00 Uhr

Medienpartner:


M O V I E L I T E R AT U R

Benali Abdelkader, Foto: privat

Alexander Osang, Foto: Andreas Labes

Verena Güntner, Foto: Stefan Kluter

Merlijn Huntjens, Foto: Björn Frins

21. Literarischer Sommer Das Programm vom 29.07.-09.09.2020 ERÖFFNUNG DES LITERARISCHEN SOMMERS: ALEXANDER OSANG: DIE LEBEN DER ELENA SILBER

Alexander Osang schreibt den großen Roman seiner Familie – es ist der Roman des 20. Jahrhunderts. Russland, Anfang des 20. Jahrhunderts. In einer kleinen Provinzstadt östlich von Moskau wird der Revolutionär Viktor Krasnow hingerichtet. Wie eine gewaltige Welle erfasst die Zeit in diesem Moment Viktors Tochter Lena. Sie heiratet den deutschen Textilingenieur Robert Silber und flieht mit diesem 1936 nach Berlin, als die politische Lage in der Sowjetunion gefährlich wird. In Schlesien überleben sie den Zweiten Weltkrieg, aber dann verschwindet Robert in den Wirren der Nachkriegszeit, und Elena muss ihre vier Töchter alleine durchbringen. Sie sollen den Weg weitergehen, den Elena begonnen hat zu gehen – hinaus aus einem zu engen Leben, weg vom Unglück. Doch stimmt diese Geschichte, wie Elena sie ihrer Familie immer wieder erzählt hat? 2017, mehr als zwanzig Jahre nach Elenas Tod, macht sich ihr Enkel, der Filmemacher Konstantin Stein, auf den Weg nach Russland. Er will die Geschichte des Jahrhunderts und seiner Familie verstehen, um sich selbst zu verstehen. Longlist Deutscher Buchpreis 2019 Die Veranstaltungen in Aachen können nur nach vorherigem Kartenkauf besucht werden. Eintrittskarten sind ausschließlich online im Vorverkauf erhältlich, es gibt keine Abendkasse: literarischer-sommer.eu

Mit außergewöhnlicher Sprachmacht, Scharfsinn und mit enormem Einfühlungsvermögen erzählt Verena Güntner die Geschichte einer Radikalisierung und davon, was mit einer Gemeinschaft geschieht, die den Kontakt zu ihren Kindern verliert. ›Power‹ führt hinein in den Schmerz derer, die zurückbleiben, und zeigt mit großer Kraft, was es braucht, um durchzuhalten, weiterzumachen und Sinn zu finden in einer haltlos gewordenen Welt. Die Veranstaltungen in Aachen können nur nach vorherigem Kartenkauf besucht werden. Eintrittskarten sind ausschließlich online im Vorverkauf erhältlich, es gibt keine Abendkasse: literarischer-sommer.eu Di 11.08., 20:00 Uhr, Säulengelände auf dem Lousberg, Belvedereallee 1, 52070 Aachen

ABDELKADER BENALI: HENRI MATISSE IN TANGER

Nach Tanger zog es schon viele Maler und Schriftsteller Europas. Eine Stadt, deren Gassen eng und schmutzig sind, eine Stadt, die sich Einheimische und Besucher gleichermaßen unterwirft. Abdelkader Benali lernt diesen Ort erstmals im Sommer 1998 als Sprachstudent kennen. Der 22-Jährige hat da in den Niederlanden bereits einen erfolgreichen Roman publiziert. Was ihn hergelockt hat, ist ein Bild von Matisse, das dieser zu Beginn des 20. Jahrhunderts in der Stadt am Meer malte. In einem marokkanischen Dorf geboren, war Benali als Kind mit seinen Eltern nach Rotterdam gezogen. Doch sein Besuch ist weniger eine Spurensuche in die eigene Vergangenheit Mi 29.07., 20:00 Uhr, Säulengelände auf dem als vielmehr die Selbstvergewisserung als Lousberg, Belvedereallee 1, 52070 Aachen Schriftsteller, der seine Sinne ganz für all die verwirrenden Eindrücke öffnet und VERENA GÜNTNER: POWER es nicht versäumt, an die Tür von Paul Die selbstbewusste Kerze ist gerade noch ein Kind. Sie lebt in einem kleinen, Bowles zu klopfen. Kreisend, mittels Rückblenden, Beobachvon Wald und Feldern umgebenen Dorf, tungen und Reflexionen nähert sich Bedas kaum mehr zweihundert Bewohnali wie ein Flaneur der Stadt Tanger als ner hat. Die Alten, zu denen die NachErfahrungsraum an. Eugène Delacroix barin Hitschke gehört, sind in der Überund der französische Reiseschriftsteller zahl. Kerze verteidigt ihr Dorf gegen den Pierre Loti zählten zu ihren frühen BesuSchwund, sie ist hier fest verwurzelt. chern. Gespräche mit einem befreundeEines Tages geht Power, der Hund der Hitschke, verloren, und Kerze verspricht, ten Maler bringen dem Autor Henri Matisse näher. ihn zu finden. Eine mitreißende, schonungslose Suche beginnt, der sich immer Das Blau des Meeres, das Licht, die komehr Kinder anschließen. Als die Kinder loniale Vergangenheit und jener unwägbare Raum zwischen Europa und Orient schließlich im Wald verschwinden, er– all das fängt Benali in einem berückenklärt die Dorfgemeinschaft den Ausnahden Mosaik ein. Seine poetische Sprache, mezustand.

die sinnliche Bilder mit klugen Aphorismen verbindet, entfaltet einen Sog, dem man sich schwer entziehen kann. Beim Zuklappen des Buches ist man bloß von einem Gedanken beherrscht: nach Tanger! Abdelkader Benali, geboren 1975 in Ighazzazen in Marokko, kam als Sohn eines berbersprachigen Gastarbeiters im Alter von vier Jahren nach Rotterdam. Für seinen ersten – auf Niederländisch verfassten – Roman Hochzeit am Meer (Original 1996, auf Deutsch bei Piper 1998) gewann er zahlreiche Preise in Holland und Frankreich. Das Buch landete in den niederländischen Bestsellerlisten und wurde in zahlreiche Sprachen übersetzt. Er schreibt nicht nur Romane, Theaterstücke, Essays und Reportagen, sondern auch regelmäßig Artikel für Zeitungen, so auch für die Neue Zürcher Zeitung. Er lebt mit seiner Frau und zwei Kindern in Amsterdam. Mi 19.08., 20:00 Uhr, Ludwig Forum Aachen, Jülicher Straße 97-109, 52070 Aachen

KATHRIN AEHNLICH: WIE FRAU KRAUSE DIE DDR ERFAND

Für die Fernsehserie „Wild Ost“ gibt es ein klares Konzept, die Inhalte stehen fest, man braucht nur noch die Menschen, die authentisch von ihrem damaligen Leben erzählen. Diese zu finden ist der Auftrag von Isabella Krause, die selbst in der DDR aufgewachsen ist. Die Ostdeutschen, die Frau Krause vorschlägt, fallen aber allesamt beim Münchener Filmautor durch. Also erfindet Frau Krause kurzerhand eine DDR, die den Westdeutschen ins Bild passt. Mit Witz und Empathie zeigt Kathrin Aehnlich, wie wichtig es ist, einander zuzuhören.

Mo 24.08., 19:30 Uhr, Heuvellandbibliotheek Eijsden, Kramsvogel 42, 6245 RE Eijsden, Kartenvorverkauf: +31 (0) 4304093320 Di 25.08., 13:30 Uhr, HuB, Bibliotheek Kerkrade, Martin Buberplein 15, 6461 NC Kerkrade, Kartenvorverkauf: +31 (0) 45 7630520

CROSSBORDER-SLAM & MUSIC: MERLIJN HUNTJENS (NL) UND OSCAR MALINOWSKI (D) PUERTO HURRACO SISTERS (D) Die erfolgreichen Slam-Poeten Merlijn Huntjens und Oscar Malinowski geben der Slam-Kultur nicht nur mit regelmäßigen Veranstaltungen Impulse, sondern sorgen mit der jährlich stattfindenen,

mehrsprachigen euregionalen Poetry Slam-Meisterschaft „Borderlines“ für einen Austausch zwischen verschiedenen Szenen über Ländergrenzen hinweg. Die Puerto Hurraco Sisters sprengen mit ihrem Stilmix aus Ska und Jazz musikalische Genregrenzen und sorgen für kurzweilige und tanzbare Unterhaltung. Sa 22.08., 14:00 Uhr, Ort wird noch bekannt gegeben Kartenreservierung: 02171 7058592

WILLI ACHTEN: DIE WIR LIEBTEN

Die Siebziger in der westdeutschen Provinz. Für Edgar und seinen Bruder Roman ist das Leben in ihrem Dorf überschaubar und gut. Bis sich ihr Vater neu verliebt und die Familie verlässt. Die Mutter zieht sich immer mehr zurück und so müssen Edgar und Roman in ein Heim, in dem die Methoden der Nazis fortbestehen. „Ein spannender Entwicklungsroman und ein Soziogramm der 70er. (…) Diese beiden Brüder werden die Leser lange begleiten.“ Sylvie Schenk Musikalische Begleitung von Ludger Singer. Die Lesung findet im Wohnzimmer des Autors statt – begrenzte Teilnehmerzahl. Sa 29.08., 19:00 Uhr, Viergrenzenweg 20-A, 6291 BN Vaals Kartenreservierung: 02171 7058592

MICHAELA KÜPPER: DER KINDERZUG

Das Ruhrgebiet im Sommer 1943. Die junge Lehrerin Barbara begleitet eine Gruppe Mädchen im Rahmen der sogenannten Kinderlandverschickung. Anfangs kommen sie in einem Heim unter, das jedoch plötzlich geräumt werden muss. Es beginnt eine Odyssee, die nicht nur die Kinder, sondern auch Barbara an ihre Grenzen führt. Mehr und mehr wird sie mit den grausamen Methoden und Plänen der Nationalsozialisten konfrontiert. Ein Roman über die Frage: Wie konnte man unter dem verbrecherischen System des Nationalsozialismus anständig bleiben? Do 06.08., 19:00 Uhr, Heuvellandbibliotheek, Berkelplein 99, 6301 ZC Valkenburg Kartenreservierung: +31 (0) 43 6012063

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MOVIEMUSIK

Um die Ecke gehört #8: Harte Synthiezeiten August/September 2020 Kolumne von Greta Arntz Manchmal, da sieht man vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr. Oder man hat vor lauter Zeit gar keine Zeit mehr, irgendwas Spezielles zu tun. Zum Beispiel Musik hören. Auf einmal ist Corona, und eigentlich hätte man meinen können: Das ist doch DIE Gelegenheit, mal die ganzen Alben durchzuhören, die ganzen Künstler zu checken, die ganzen im Arte-Account gespeicherten Folgen „Tracks“ zu gucken und alles nachzurecherchieren und so weiter. Man könnte auch mal endlich die ganzen Newcomer-Playlisten bei Spotify rauf und runter hören und sich dem zeitaufwendigen Hobby der Plattensammlungspflege widmen. Aber dann kommt es anders, und am Ende beschäftigt man sich irgendwie doch mit ganz anderen Sachen, zum Beispiel mit der Frage, womit man sich wieder beschäf-

tigen könnte. Und woher man diese blöden Mund-Nasen-Masken bekommt. Oder wie jetzt eigentlich das Passwort für den Arte-Account war …

The new normal (?)

Man fängt fast schon an, sich daran zu gewöhnen, dass es keine Konzerte und keine Partys und kein gar nichts mehr gibt und dass das jetzt das neue „Normal“ ist. Dass man sich halt die Tage damit vertreibt,

durch die Gegend zu radeln und Leute auf Abstand zu begrüßen („Na, noch gesund? Haha, ja.“) und sich gar nicht mehr fragt, wann man wieder eine Gruppe von Menschen bei einer Freizeitaktivität fotografieren kann, bei der sie keinen gesetzlich vorgeschriebenen Abstand halten müssen. Man fragt sich vielleicht sogar, wann eigentlich das letzte Mal gesellschaftlich (und wirtschaftlich und einfach so insgesamt) so eine miese Stimmung war – in den Achtzigern? Wenn man von 1991 ist, kann man es ja nicht wirklich wissen, es würde aber zu-

Läuft gerade:

DAF – Als wär’s das letzte Mal („Alles ist gut“, 1981) mindest erklären, warum die Menschen so erzdepressive Mucke gemacht haben. Der ganze monotone Synthiekram muss ja irgendeinen Grund haben, kommen deswegen die Achtziger und die frühen Neunziger jetzt wieder? Bestimmt. Weil wieder alle depri sind und Synthie hören. Zumindest hat sich die Synthiedichte bei mir persönlich in letzter Zeit erheblich erhöht, also bei mir, Greta. Lars Eidinger – Autistic Disco, NAK, 2019

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MOVIEMUSIK

Ich war für die MOVIE mit meiner Kamera bei Konzerten, Ausstellungseröffnungen, Filmen, im Zirkus, beim Badewannenrennen, im Unverpacktladen …

Hinter den Kulissen bei Haaste Töne?!, Eupen, 2018 Alle Fotos: Greta Arntz

Tschüss, MOVIE

Denn „man“, das könnte ja auch ich sein. Ich, die seit fast viereinhalb Jahren für die MOVIE arbeitet. In dieser Zeit habe ich vor allem in der Terminredaktion gesessen und wirklich sehr, sehr viele Termine in den Kalender eingetragen. Wann wird es wohl wieder so viele Termine in Aachens Veranstaltungskalendern geben? Wie lange werden die ganzen Clubs, die Kultureinrichtungen und die kleinen und mittelgroßen Vereine die Leere ertragen und finanzieren können?

Jetzt bin ich nirgendwo mehr, ob für die MOVIE oder für mich selbst, und ich frage mich wirklich, wie das wohl weitergehen wird. Wie genau wird sich denn in einer Stadt, in der die Kultur- und Nachtszene sowieso ungefähr so fragil ist wie das Nervenkostüm eines Hardcore-Alkis auf Entzug „nach Corona“ alles erholen? Was bleibt am Ende? Wie viel depressives Synthiegeklingel kann ich noch hören, ohne beim Brotschneiden mit dem Messer schon ganz automatisch abzurutschen? Eins ist leider klar: Die MOVIE als Heft kann die Antworten auf diese Fragen nicht abwarten, aussitzen. Als Umsonstheft, „unbezahlbar“ eben, kann man nicht mal eben darauf warten, dass vielleicht in ein paar Monaten wieder irgendwer eine Anzeige schaltet …

Whispering Sons, Nieuwe Nor, 2019

Welche „Chance“?

Deswegen wird das hier vorerst meine letzte Musikkolumne sein, auch wenn es ja erst die achte ist. Und eigentlich ist es umso trauriger, dass ich eben jetzt nicht euphorisch vom prall gefüllten Festivalsommer und von der rosigen Zukunft der Aachener Kulturszene schreiben kann – oder wenigstens von diesem einen tollen Album letz-

Kimiko Isle of Culture, 2018

tens. Denn mir ist so gar nicht nach musikalischer Entdeckungsreise in unbekannten Gefilden, wenn ich nicht weiß, ob nachher das Bekannte überhaupt noch da ist. Was diese unsägliche Krise mit den Kulturszenen der großen Kleinstädte und kleinen Großstädte dieser Welt (oder dieses Landes) machen wird, weiß noch niemand (außer Bill Gates vermutlich oder vielleicht Attila Hildmann?), und um die vielgepriesene „Chance in der Krise“ sehen zu können, muss ich mein Meditationspensum auch mächtig hochschrauben. „Küssʼ mich Bitte tu so Als wärʼs das letzte Mal Gib mir So viel, wie du kannst“ Danke, MOVIE.

Kimiko Isle of Culture, 2019

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M O VMIOE VMIU E S IZKELNOEK A L

MOVIEFILM

Musikszene lokal:

Der Aachen-BandGuide (Teil 3) Mit der letzten Ausgabe der MOVIE beschließen wir logischerweise auch den Aachener BandGuide, bei dem wir einen Blick auf die lokale Szene geworfen und zumindest einige der Bands und Musiker aus den unterschiedlichs-

The Bloodstrings

Herr Witte

Klassisches Singer-Songwritertum mit deutschen Texten zwischen Melancholie und hintergründigen Humor, instrumentiert mit akustischer Gitarre und Piano, stellenweise auch verfeinert mit Cello, Melodica, Fußpercussion. Im Kern eigentlich auch ein Trio, denn Multiinstrumentalist Andreas Mosch (Bass, Keys) und Susanne Zilgens am Cello unterstützen Jens Witte live.

Die energiegeladene Punkabilly-Band ist konzertmäßig ordentlich unterwegs und spielte schon auf zahlreichen Festivals Diskografie: Herr Witte... sagt nicht im In- und Ausland, u. a. Wacken. alles (2014), Wenn das Leben anders Ein neues Album ist gerade in der läuft (2019) Mache.

The Jägs

Gegründet 2009 · Diskografie: Coal Black Heart (2014), Born Sick (2017) Chris, Steve und Tom sind nicht

Final Virus

nur Brüder im Geiste des Rock ʼnʼ

Das zwischen Rock und Jazz mäandernde Crossover-Projekt um den Ausnahmebassisten Peter Sonntag ist von Aachener Bühnen kaum wegzudenken. Unterwegs war die Band aber schon in der ganzen Welt, unter anderem spielte man vor Riesenpublikum in China. Viruswitz gibt es hier jetzt aber keinen. Gegründet 1997 · Diskografie: Break Out Now (1997), Mirror (1999), A Chemical Love Story (2001), Super Heroes and Pink Phat Elephants (2002), Final Virus (2009)

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Jooles & The Hidden Tracks

ten Genres vorgestellt haben. Auf unserer Website ist aber – zumindest bis auf weiteres – noch der gesamte Guide zu sehen. Texte: Markus Jansen, Alex Klotz, Jochen Windgasse Roll, sondern auch in echt und frönen in dieser Band nach zahlreichen getrennten Projekten gemeinsam dem 70er Rock à la Kiss oder Cheap Trick. Gegründet 2013 · Diskografie: S/T (2015)

Jooles & The Hidden Tracks

Die aus einer misslichen Situation heraus geborenen „Hidden Tracks“ sind eine sechsköpfige Truppe in mehr oder weniger klassischer Rockinstrumentierung, die die mit einer erfreulich präsenten und wiedererkennbaren Stimme gesegnete Julia Pauli aka Jooles aufs Formidabelste mehr als begleiten. Will man das

Ganze in die immer wieder bemeckerten Schubladen stecken, so zieht man am besten die „Rock, Alternative mit einem gehörigen Singer-Songwriter-Ansatz“ ausgezeichnete Klappe auf. Interessant ist die gute Balance zwischen der wirklich eigenen und raumgreifenden Stimme von Jooles und der Band. Da sind wirklich zwei oder viel mehr sieben auf Augenhöhe. Bedingt durch die jahrelange Bühnenerfahrung aller Beteiligten ist das ganze Projekt nicht nur musikalisch und von Drive und Flow her wirklich auf der Höhe der „Industrie“, sondern auch eben auf der Bühne, sodass man von der ersten Minute an sorglos beobachten kann, wie da Leute


MOVIEMUSIKLOKAL E-Musik findet, ohne jetzt auch hundertprozentig ernst gemeint zu sein. Aber irgendwie schon Kunst. → Hirsche nicht aufs Sofa Diskografie: Tiefpunkte Moderner Tonkompositionen (1992), Stereo Extrem (1993), Avantgarde Explosion (1997), Sofavision (2006)

Sheridan

Hardcore mit sehr politischen Texten und quasi die Keimzelle für zahlreiche andere Projekte der immer noch aktiven Mitglieder. → For The Day → The Six Bullet Plan → Mexican Wolfboys → The Dial-Ups

Kraftzwerk

wirklich mit großem Können tun, was sie da tun. Der Track Record der Combo (oder auch nur von Teilen davon) in und um Aachen herum ist jenseits jeder Diskussion – auf allen hier relevanten Bühnen habe sie schon musiziert, was jetzt noch fehlt ist ein Tonträger – und genau diese Produktion ist gerade erfolgreich gecrowdfundet worden, so dass wir auch diese Lücke so gut wie – es muss ja noch gespielt und aufgenommen werden – schließen können. Und dann wird auch dringend mal wieder live gespielt … so der Virus ein Einsehen hat. Diskografie: startnext.com/jooles

Kraftzwerk

Der Einfluss der Düsseldorfer Band Kraftwerk auf die zeitgenössische Musik und Popkultur ist legendär, genauso wie ihre charakteristischen Bühnenshows. Als sowohl musikalische als auch audiovisuelle Hommage versteht der Aachener Dieter Kuckertz sein Projekt Kraftzwerk, das die Mensch-Maschine mittels selbstgebastelter Ralph- und Florian-Lookalike-Robotniks auf kleinere und mittlere Bühnen bringt. 70er-780er RetroVocoder, visuelle Effekte und musikalische Improvisation treffen auf DIY-Hobbykeller-Attitüde mit Lizenz zum Löten.

Nervous Germans

Eine der wenigen Bands, die den Sprung in die überregionale Bekanntheit geschafft haben, wenn auch nur für begrenzte Zeit. Gegründet 1980 in der Blütezeit des New Wave vom Bassisten und Songwriter Micki Meuser sowie vom australischen Sänger Grant Stevens, den es irgendwie nach Aachen verschlagen hatte. Weitere Bandmitglieder waren Edgar Liebert und Manni Holländer. Anfang der 80er spielten sie

die Cure-Begeisterung anhörte, wechselte die Band in den 90er Jahren in epischere Artrock-Gefilde und schuf einen eigenen Kosmos. 2009 gab es dann eine Reunion der Originalbesetzung, in der wieder einige Konzerte gespielt wurden. → Die Teilnehmer 1984-2011 · Diskografie: The Edge of Insanity (1993), Burning Hands (1994), One (1996), Blechtrommel 1997)

Torpedo Twisters

Punk-ʼnʼ-Roll-Geschoss um Hansel Dieken, das für ihr Album auf 1999-2001 · Diskografie: S/T (2001) dem sympathischen, leider auch verblichenen Aachener Label David Spencer „Three Kings Records“ auch internationale Punkrock-Prominenz eine Reihe von Gigs in Deutschgewinnen konnte. land, den Benelux-Staaten, der → Ausbruch → The Jägs → The Schweiz, Frankreich und England, Pilgrims → Bovver Boys wo ihnen im Oktober 80 sogar die 1999-2003 · Diskografie: Get Down Ehre einer Peel-Session zuteilwurWith the Devil (2001) de. Nachdem sich die Germans 1984 aufgelöst hatten, gingen vor The Ups’n’Downs allem Meuser und Stevens ihren Heiko und Siro hatten noch zum Teil sehr erfolgreichen Soeinmal Lust auf Offbeat und Britisch-deutscher Singer-Songloprojekten nach. In den letzten writer, der sowohl solo auftritt als schwuppdiwupp stand kurze Zeit Jahren gab es dann wieder diver- auch im Trio mit der französispäter diese achtköpfige Band auf se Lebenszeichen der Band, unter schen Sängerin Anais Morel und den Aachener Bühnen, deren Mitanderem einen Gig beim letztjäh- dem Bassisten Andreas Tassew. glieder dort allesamt keine Unrigen September-Special im EliAkustische Gitarre und Gesang als bekannten mehr waren. Es darf sengarten. Basis ergeben zeitlose, folkig-ent- nicht nur getanzt werden, es ist nahezu unvermeidlich. spannte Klänge. Gegründet 1980 · Diskografie: Ner→ Lagerfeuer → The Vera Cruz vösen Deutschen (1981), DesolaDiskografie: Seasons (EP, 2016) tion Zone (1982), Summer of Love Experience (1983)

The Radio Broadcast

Tin Drum

In den Anfangsjahren noch einem Indiesound folgend, dem man

Gegründet 2015

Druckvoller, klassischer Indierock mit Alternative-Einschlag. Livetechnisch vor allem in ihrer Heimatstadt am Start, gelegentliche Auswärtsgigs inklusive. Gegründet 2009 · Diskografie: The Radio Broadcast (2011), Recover (2017)

The Reptile

Nicht nur die Triobesetzung, sondern auch die psychedelisch krachende Gitarre erinnerte an den Sound von Dinosaur Jr. und Konsorten, die hätte es gerne auch etwas länger geben dürfen. → Ausbruch → Torpedo Twisters 1989-1992

Rowenta/Khan

Avantgardistisch gewebte Soundteppiche, in denen man auch einmal Harmonien oder Bezüge zur Nervous Germans, Foto: Catty Rogalski

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PILS & POMMES

Restaurant Forckenbeck

„Im verglasten Campusgebäude serviert das moderne Restaurant internationale Gerichte an großen Holztischen.“ Also knapper als Google hätte ich es auch nicht formulieren können. Erwähnen sollte man vielleicht noch, dass ein nicht unwesentlicher Teil der großen Holztische auf der Außenterrasse steht. Das Platzangebot ist hier (und auch innen) beeindruckend groß, was in den Zeiten

A

Egmont

H4

BASIS Erster Anstich 1992 Entfernung vom Markt 46 m Maximaler Spätkonsum 2:00 Uhr Liquide Mittel über 500 Sättigungsbeilage kleine Speisen Jukebox Laptop Offizielle Plätze keine Angabe Thekenlänge 26 m BONUS Live-Musik, internationale Presse, libanesische Küche vom Nachbarn PONTSTRASSE 1-3, 52062 AACHEN

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von Corona dabei hilft, Abstand zu halten, und zudem dafür sorgt, dass das Restaurant auch selten überlaufen sein dürfte. Eine nicht zu unterschätzende Qualität, wenn man zu denen gehört, die nicht gerne mit dem Ärmel beim Nachbarn in der Suppe hängen.

Die Küche kann man als gehobenen Standard bezeichnen. Hauptgerichte gibt es ab 14,50 Euro. Das angenehm überschaubare Angebot findet man in einer gedruckten Speisekarte, der man als Reminiszenz an Oscar von Forckenbeck, den naturliebenden, weitgereisten Sammler und Gründer des Internationalen Zeitungsmuseums, einen Hauch von Zeitungsformat verpasst hat. Es gibt ein wöchentlich wechselndes Mittagsmenü. Die Preise orientieren sich nicht am Portemonnaie eines studentischen Publikums, aber das ist ja mit der Mensa Vita um die Ecke bestens versorgt. Im Forckenbeck tummeln sich Angestellte der zahlreichen RWTH-Institute, die sich in unmittelbarer Nähe befinden. Mein Tipp ist, sich vor oder nach dem Essen in der Gegend umzusehen, denn dort ist mittlerweile eine erstaunliche historische Tiefe in der Bebauung zu verzeichnen. Zwischen den brutalistischen Perlen aus der frühen Bauphase ist das Areal auch mit Bauten aus späteren Epochen durchsetzt und ein Eldorado für Stadtindianer, da man dort unbehelligt

herumlaufen kann. Auch die Ausstellungen im AVT (siehe Artikel in dieser Ausgabe) kann man bestens mit dem Besuch des Forckenbeck verbinden. Fazit: Auch wenn mir das Forckenbeck den Namensgeber als Hipster verkaufen will und allgemein ein bisschen mehr Schein als Sein ist (eine moderne Krankheit), würde ich es aufgrund der außergewöhnlichen Lage und des unter dem Strich sehr guten Preis-Leistungs-Verhältnisses empfehlen. PS: Meine erste Wahl für diese Ausgabe von „Pils & Pommes“ war eigentlich das Restaurant Landhaus Wurmtal. Ein Blick auf die mehr als gut besetzte Terrasse und auf die Speisekarte (Schnitzel inklusive Beilagen und Salat für 6,50 Euro als Mittagstisch) haben mich aber gründlich abgeschreckt. Selbstversuche während einer Pandemie und bei einem Billigfleischskandal nach dem anderen? Da sag ich mal: „Freiwillige vor.“ Eckhard Heck Forckenbeckstraße 61 geöffnet Mo-Fr 11:00-22:00 Uhr Sa/So 12:00-22:00 Uhr forckenbeck.de


IMPRESSUM 38. Jahrgang | movieaachen.de

HERAUSGEBER UND VERLAG Verlag um die Ecke Birgit Franchy Kasinostraße 73, 52066 Aachen 0241 5153844 info@verlag-umdieecke.de verlag-umdieecke.de

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REDAKTION

Greta Arntz, Eckhard Heck, Markus Jansen, Alex Klotz, Enikö Kümmel (online), Katrin Lückhoff, MADXXX, Sabrina Marx, Waltraud Nießen (Lektorat/Korrekturen Magazin), Robert Sukrow, Robert Targan, Lars Tunçay, Jochen Windgasse

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Durch Berndt Media werden auch folgende Kultur-, Kino- und Bildungsmagazine vertreten:

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büro G29

Sommertipp 2020:

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aufinsmuseum.eu gefördert durch:

auf ins museum: ein Projekt der Region Aachen regionaachen.de

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